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fand man mit den italienischen Inseln und Achaia ab. Weil er sich aber mit Octavian überwarf, so wurde er mit Krieg überzogen, der ihm Niederlage und Tod brachte. Auch Lepidus trat bald vom Schauplatz ab und begnügte sich mit der Würde eines Oberpontifex.
Antonius aber, der gegen die Parther nichts ausrichtete, ward ganz das Werkzeug und der Buhle der ränkevollen Kleo-patra, der zu Liebe er die edle Octavia verstieß und Roms Provinzen verschleuderte. Nicht gegen ihn sondern gegen die Aegyp-terin wurde nun der Krieg erklärt, der mit seiner Niederlage und schimpflichen Flucht bei Actium endigte (2. September 31). Als er nach Aegypten zurückgekehrt sich von seiner Freundin verschmäht sah, gab er sich den Tod; Kleopatra folgte ihm, da
Octavian sich von ihren Reizen nicht locken ließ und sie für den
Triumph in Rom aufsparen wollte. Aegypten, das bisher eine
Scheinexistenz gefristet, ward römische Provinz; Octavian aber Alleinherrscher im weiten römischen Reich.
§ 47. Der Kaiser Augulius.
Rom und das Reich waren des ewigen Streites und Blutvergießens müde, man wünschte sich mit dem Genusse dessen begnügen zu können, was die Bürgerkriege den Einzelnen übrig gelassen oder eingebracht hatten. Daher fängt jetzt unter Octavian eine Periode der Erschlaffung und des Friedens an, die es ihm erleichterte eine fast unumschränkte Gewalt zu erwerben und zu erhalten. Zu diesem Zwecke trat er ganz in die Fußtapseu seines großen Ahnen, vereinigte wie dieser in seiner Person die wichtigsten Aemter, nach des Lepidus Tode auch noch die Würde des Oberpriesters, dabei verstand er es sie noch besser auszunützen. Den Seuat besetzte er als Censor mit seinen Creatnren, ermäßigte aber die Anzahl der Mitglieder auf 600. Anordnungen, die beim Volke Unwillen und Haß erzeugen konnten, wurden von nun an als Senatsbeschlüsse erlassen, so daß der Urheber derselben alle Verantwortlichkeit von sich auf eine Versammlung zu schieben vermochte, deren Namen durch Alter geheiligt war. Octavian selbst war der erste S enat o r (Prin-ceps), d. i. derjenige, welcher zuerst seine Stimme abzugeben befugt war, und führte diesen Titel mit Vorliebe, weil sein beständiger Gebrauch am wenigsten verletzte. Im Jahre 27 gab er vor, er wolle ins Privatleben zurücktreten. Da wurden ihm sämmtliche bisher von ihm aus eigener Macht bekleidete Würden durch Volksbeschlnß aufs neue
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Extrahierte Personennamen: Antonius Octavian Octavian Octavian
^ Das Altertum.
mif Tr' rrie ägyptischen Ärzte, die ihn nicht heilen konnten,
auf Pfahle spießen lassen wollte. Nur die Fürbitte des griechischen Arrtes der thn geheilt hatte, hielt ihn davon ab. 5 '
8 30.
Griechenland.
76) Während die riesigen Staaten Asiens in Trümmer zer-stueit, halten sich Bildung und Gesittung nach Europa verpflanzt. Die ersten Träger waren die Bewohner des jetzigen Griechenlands. Ms das südöstlichste Land Europas und in der Mitte dreier Weltteile gelegen, war es vorzüglich geeignet, die Kultur der Alten Welt in sich aufzunehmen und veredelt den europäischen Völkern zu übermachen. Die Griechen waren es vorzüglich, die das Schöue m Kunst und Wissenschaft pflegten und es in einer solch vollendeten Form darzustellen wußten, daß ihre Kunstwerke noch heute für uns klassische, d. H. mustergültige sind. Sie nehmen unter den Völkern des Altertums die erste Stelle ein. Ihre ^schichte nimmt deshalb unsere Aufmerksamkeit vorzüglich in Anspruch.
77) Im allgemeinen bestand Griechenland ans drei großen Landschaften. Im Norden lagen Thessalien und Epirus. An dieses grenzte Mittelgriechenland oder Hellas an, welches durch die Landenge (Isthmus) von Korinth mit dem südlichen '^eile, dem Peloponnes, zusammenhing. Bewohnt wurde es von einer Menge kleinerer Völkerstämme. Die ersten Einwohner kamen vom Kaukasus her. Es waren die Pelasger, welche in Thessalien und Epirus einwanderten. Nach ihnen kamen aber bald die Hellenen, welche die Oberhand gewannen, während von den Pelasgern viele nach Italien und den Inseln auswanderten.^ Bald nannte man.alle die vielen Völkerstämme mit dem gemeinschaftlichen Namen die Hellenen. Unter den Hellenen traten bald die Dorier in Thessalien und die Ionier in Attika hervor.
Anmerkungen.
1. Griechenland ist auf drei Seiten vom Meere umgeben, im Süden vom Mittelländischen, im Osten vom Ägäischen und int Westen vom Jonischen Meere. Im Norden ist Griechenland durch hohe Gebirgsketten gedeckt. Im Osten ist es beiläufig ebenso weit von Kleinasien entfernt, als im Westen von Italien. Den Namen Griechenland erhielt Hellas von den Römern, und zwar sollen sie das Land nach dem kleinen thessalischen Volksstamme der Grajen so genannt haben.
Thessalien wird von dem größten Flusse Griechenlands, dem Penens, durchströmt. Die vorzüglichsten Gebirge sind: der Olymp, wohin die Phantasie den Wohnsitz der Götter verlegte; der Ossa, von
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506 Die Römer in der Zeit der Umwälzungen und der Bürgerkriege.
süchtigen Strebens nehmen konnte, vorläufig verzichtete, wurden die Ver-
schworenen und alle Diejenigen, in deren Sinn sie gehandelt haben
mochten, um die Frucht des Tyrannenmordes, dessen sie sich rühmten,
durch den ferneren Senatsbeschluß gebracht, daß alle von Cäsar getroffe-
nen Anordnungen in Kraft bleiben sollten. Es lag nur in sofern selbst für
die Verschworenen hierin ein Vortheil, als die Provinzen, die bereits Cäsar
einigen von ihnen zugedacht hatte, auch jetzt für sie bestimmt blieben.
Darunter waren Macedonien für Brutus, Syrien für Cassius und das
cisalpinische Gallien für Brutus' Bruder Decimus Brutus. Die ver-
änderte Lage der Dinge schien auch für Pompejus' noch übrigen Sohn
Sertus Gewinn zu versprechen. Derselbe hatte in Spanien gegen
Cäsars Legaten den Krieg im Kleinen geführt und war allmälig in den
Besitz einer so bedeutenden Macht gelangt, daß weder Antonius noch
der Senat ihn übersehen zu dürfen glaubte, vielmehr der erftere ihm
die Erlaubniß zur Rückkehr nach Italien vermittelte, der letztere ihm
die Befehlshaberfchaft zur See übertrug. Doch während so von zwei
einander mißtrauenden Parteien die Blicke auf ihn geworfen wurden,
hielt er selbst sich in einer klug abwartenden Stellung und blieb vor-
läufig in Massilia. Die höchste Gewalt ruhte thatsächlich in den Hän-
den des Antonius, der Cäsars Leichenfeier benutzte, um das Volk zu
seinen Gunsten aufzuregen und eine Menge von Anordnungen, zu deren
Rechtfertigung er angeblich in Cäsars Nachlaß gefundene Urkunden vor-
brachte, ohne Widerstand durchsetzte. Während so die Republikaner und
der Senat immer mehr in den Zustand der Ohnmacht geriethen, ver-
änderte sich die Lage der Dinge durch das Auftreten eines Mannes,
den nahe Verwandtschaft mit Cäsar zuin Eingreifen in den Gang der
Ereignisse zu berufen schien. Ein Enkel von Cäsars jüngerer Schwester
Julia, Octavius, der bisher in Apollonia seiner wissenschaftlichen Aus-
bildung obgelegen, war in Cäsars Testament adoptirt und zum Erben
des größeren Theiles des Vermögens eingesetzt. Er nahm in Folge
der Adoption den Namen Cajus Julius Cäsar Octavianus an und be-
gab sich über Brundusium nach Rom, um seine Erbschaft anzutreten.
Ohne daß er eine fernere Absicht kund gab, wandten sich ihm als dem
Sohne und Erben Cäsars viele Gemüther, namentlich auch unter den
Soldaten, zu. War schon dies für Antonius gefährlich, so bildete sich
das Verhältniß noch entschiedener aus, als Octavian bei den Schwierig-
keiten, die Antonius ihm hinsichtlich seiner Erbschaft in den Weg legte,
durch den Verkauf seiner väterlichen Güter die Mittel ergänzte, um ein
Geldgeschenk, das Cäsar im Testamente für jeden Bürger bestimmt
hatte, auszuzahlen. Diese Umstände benutzte der Senat, um sich dem
Octavianus so zu nähern, daß er an ihm eine Stütze gegen Antonius
zu finden hoffen konnte. Dafür wirkte Cicero, der bei dem Sinken des
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Extrahierte Personennamen: Cäsar Cäsar Cäsar Brutus Brutus Cäsars Antonius Antonius Cäsars_Leichenfeier Cäsars Cäsars Cäsar Cäsars Julia Apollonia Cäsars Cäsars Cajus_Julius_Cäsar_Octavianus Cäsar Cäsars Antonius Antonius Cäsar Antonius Cicero
Extrahierte Ortsnamen: Syrien Gallien Spanien Italien Massilia Rom