166 Französische Re volutions kriege. Kosziu Sko.
n.c.g.mit Belgien frei werden, zu den Oesterreichern. Uebcrall die
Verbündeten im Vortheile, und im Innern Frankreichs die
Vendee, Bretagne (Wimpfen), Toulon, Marseille und Lyon
gegen den Convent im Aufruhr. Daher durch die Jakobiner
die Sch recken s regi e run g ; allgemeines Aufgebot in Masse;
ganz Frankreich ein Feld - und Waffenlagcr unter Carnot.
Darauf Siege der Franzosen gegen die im Innern Empörten
unter gräßlicher Rache; eben so in Belgien durch Iiouchard
und Jourdan, am Oberrhein durch Pickegru und Iiocle j
indessen sättigt sich die Revolution durch ihre Blntgerichte
1794. überall in Frankreich; ihre Häupter stürzen sich selbst; Ende
des Terrorismus.
In den Niederlanden siegt Pickegru bei Tournal, und
1795. ^onrdan bei Fleums; Holland wird erobert — batavische
Republik, verbunden mit Frankreich. Am Oberrhein müssen
die Preussen, nach ihrem Siege bei Kaiserslautern, weichen,—
Frieden zu Basel zwischen Preussen und Frank-
reich (das nördliche Deutschland neutral), etwas später mit
Spanien ( St. Domingo an Frankreich ) *).
*) Um dieselbe Zeit blutige Auftritte in Pvlen: »ach dem russisch»
türkischen Kriege ( 1787—1792) suchte Katharina Ii. ihren Einfluß in
Polen durch eine Conföderatiou der unzufriedenen Polen zu Targowih
geltend zu machen; eine russische Armee dringt ein; die Polen unter
Thaddäus Kosziusko müssen weichen. Auch eine preussische Armee,
mit Katharina einverstanden, rückt unter Möllendorf 1793 in Polen
ein, und bald darauf erfolgt die zweite Theilung Polens. Aber
die Erbitterung der Polen bricht schon 1794 aus. Kosziusko Ober-
feldherr. Die Russen aus Warschau vertrieben, vereinen sich mit den
unter ihrem König eindringenden Preussen. Sieg der Verbündeten bei
Raffka. Warschau vergebens belagert. Auch Oesterreich schickt eine
Armee. Kosziusko bei Maciejowiee von den Russen unter Fersen
geschlagen und gefangen. Suwarvv erstürmt Prag a; Warschau kapi-
tulirt, — dritte Theilung Polens 1795; der König Poniatowsky
legt seine Würde nieder (Rußland gewinnt 2000 Quadratmeilen, Preus-
fen 990 Quadratmeilen und Oesterreich 834 Quadratmeilen). Katharina
stirbt im folgenden Jahre; ihr folgt ihr Sohn Paul I (1796—1801).
Auch Friedrich Wilhelm Ii. von Preussen stirbt im November 1797, und
ihm folgt sein Sohn Friedrich Wilhelm Hl
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Extrahierte Personennamen: Kosziu_Sko Katharina_Ii Katharina Kosziusko Raffka Kosziusko Poniatowsky Katharina Friedrich_Wilhelm_Ii Friedrich Wilhelm Friedrich Wilhelm
Extrahierte Ortsnamen: Frankreichs Bretagne Toulon Marseille Lyon Frankreich Belgien Jourdan Frankreich Niederlanden Holland Frankreich Preussen Kaiserslautern Basel Preussen Frank- Deutschland Spanien Frankreich Polen Polen Polens Warschau Preussen Oesterreich Warschau Polens Oesterreich Preussen
438 Die neue Zeit.
Soliman stellte den Seeräubern seine Flotte zur Verfügung', um der Christenheit desto empfindlicher schaden zu können. Mulei Hassau wandte sich an den Kaiser um Hilfe. Dieser landete vor Tunis, eroberte die Stadt und befreite 22 000 Christeu-1538. sklaveu aus der Gefangenschaft. Mulei Hassau erhielt Tunis zurück, aber als spanischer Vasall. Der Menschenraub wurde ihm untersagt. Aber ein zweiter Zng, den Karl neun Jahre später gegen Hayreddin Barbarossa nach Algier unter* 1541. nahm, lief sehr unglücklich ab, da ein Sturm die Flotte zertrümmerte und nur ein kleiner Teil des Heeres gerettet wurde.
443) Das Unglück Karls in Algier bot Franz I. eine zu günstige Gelegenheit dar, um seinem Verlangen nach Rache widerstehen zu können. Er verband sich mit Schweden, Dänemark und den Türken, um Karl an fünf verschiedenen Punkten auf einmal anzugreifen. Doch Karl faud an Genua und England wieder die alten Bundesgenossen. Die Genuesen unter dem Dogeu (Dodschen) Andreas Doria blieben Meister zur See, Heinrich landete in Calais und drang von da aus gegen Paris vor; Karl aber zog durch die Champagne und trieb das Heer des Dauphin (Dofäng) vor sich her. 1544.Franz mußte sich zum Frieden von Crespy (Kräpi) herbeilassen, durch welchen der italienische Zwist dauerud beseitigt wurde.
Anmerkungen.
1. Sultau Solimau Ii. der Große oder der Prächtige belagerte 1522 Rhodus sechs Monate lang. Endlich fiel es durch Berrat, worauf Karl V. den Rhodiser-Rittern die Insel Malta znm Aufenthalte anwies. Mit 100 000 Mann und 300 Kanonen brach der Sultan 1526 in Ungarn ein. Der König von Ungarn Lndwig Ii. ging ihm entgegen, wurde aber vou dem Fürsten von Siebenbürgen Johann Zapolya, der mit seinen Truppen zu ihm stoßen sollte, im Stiche gelassen und fiel in der Schlacht von Moha cs (Mohatsch) nebst vielen Adeligen, Bischöfen und dem größern Teile des Heeres, worauf Pest und Ofen den Türken ihre Thore öffneten (29. Ang. 1526). Lndwig hinterließ keinen Sohn. Nach „den Verträgen sollte jetzt Ungarn an den Erzherzog Ferdinand von Österreich, den Bruder Karls V., fallen. Allein Zapolya ließ sich auf einer Reichsversammlung zu Stuhl-weißeuburg zum König von Ungarn wählen, während Ferdinand zu Preßburg gewählt wurde. Als Zapolya bei Tokay geschlagen wurde, rief er selbst Soliman Ii. zu Hilfe und lieferte ihm sogar die heilige Krone und die Reichsinsignien Ungarns aus. Dafür unterstützte ihn Soliman und nannte ihn Freund, Bruder und Lehensmann. Die Türken erfochten einen großen Sieg bei Essek gegen Ferdinand, welcher nicht in den Besitz Ungarns zu gelangen vermochte und zu Großwar de in (1538) einen Frieden eingehen mußte, wonach er Ungarn bis an die Theiß dem Zapolya überließ. Auch behielt dieser Siebenbürgen und den Titel König von Ungarn. Nach dessen Tode je-
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Extrahierte Personennamen: Mulei_Hassau Mulei_Hassau Karl Karl Barbarossa Barbarossa Karls Franz_I. Franz_I. Karl Karl Karl Andreas_Doria Heinrich Heinrich Karl Crespy Karl_V. Karl_V. Johann_Zapolya Johann Ferdinand_von_Österreich Ferdinand Karls_V. Karls_V. Ferdinand Soliman_Ii Ferdinand Ferdinand
Extrahierte Ortsnamen: Tunis Algier Karls Algier Genua England Paris Malta Ungarn Ungarn Ungarns Ungarn Ungarn
§ 227. Österreich. 633
Emmanuel ebenfalls Frieden geschlossen hatte und ein paar« Tage nachher Venedig, welches am längsten Widerstand leistete, kapitulierte, so war in Österreich die Ruhe wieder zurückgekehrt.:
Anmerkungen.
1. Die Studenten Wiens bildeten unter sich eine akademische Legion, von deren Hauptquartier iu der Aula die Befehle ausgingen. Als die Regierung diese Legion aufheben und mit der Nationalgarde verschmelzen wollte, entstanb ein Aufruhr, so daß das Ministerium diese Anordnung zurücknehmen mußte. Bei der Belagerung Wiens befehligte bei- Reichstagsabgeorbnete Robert Blum von Leipzig eine Kompanie und würde deshalb nach der Einnahme der Stadt stanbrechtlich erschossen. Der Pole Bem leitete die Verteibigung der Stadt. Den Aufruhr schürten ganz besonbers ungarische Agenten, welche von Kossuth bezahlt würden. Diesem lag baran, daß Wien die Truppen des Kaisers beschäftige, bamit er selbst in Ungarn sich freier bewegen konnte. Der Ban Jella-chich verließ auch wirklich seine Stellung bei Preßburg, wo er eine Schlacht annehmen wollte, und zog auf Wien zu, als er Nachricht von den Vorfällen in der Stadt erhalten hatte (7. Okt. 1848).
2. In Prag war das Volk vor das Haus des Fürsten Winbisch-grätz gezogen. Zum Schutze besselben hatte sich Militär aufgestellt. Da fiel aus einem gegenüberstehenben Hause eiu Schuß, der die Fürstin Winbischgrätz, die am Fenster stand, tötete. Das Militär schritt nun ein und es entwickelte sich ein Straßenkampf, der das Bombardement zur Folge hatte. In Wien wurde der Kriegsminister Latour von einem Pöbelhaufen an einen Laternenpfahl gehenkt, in Pest der General Graf La mb erg auf der Brücke getötet und durch die Stadt geschleift.
3. Zugleich mit dem Kaiser Ferdinand I. verzichtete dessen Bruder, der Erzherzog Franz Karl, auf die Thronfolge und es gelangte nun nach dem Erbfolgerecht Franz Joseph, der Sohn bieses Erzherzogs und der Prinzessin Sophie von Bayern, an die Regierung. Derselbe ist geboren am 18. August 1830 und mußte vor der Abdankung Ferdinands erst für volljährig erklärt werden.
4. Joseph Freiherr von Jellachich war beim Ausbruche der ungarischen Revolution nur Oberst, wurde aber auf ausdrückliches Verlangen bet Kroaten, die beshalb eine Deputation an den Kaiser schickten, zum Banus des vereinigten Königreichs Kroatien, Dalmatien und Slavonien, zum geheimen Rat und Felbmarfchallleutnant und zum Inhaber zweier Regimenter ernannt. Als der Banus gegen Ungarn marschierte, zwang der ungarische Kriegsminister dem Kaiser zwar ein Manifest ab, in welchem Jellachich aller seiner Ämter und Würden entsetzt wurde, aber dieser gehorchte nicht, behielt das Kommando und half so das Kaiserreich retten.
5. Ludwig Kofsuth war bereits 1830 Advokat und Agitator für bte Sache der Polen. Als solcher staub er einmal wegen Veruntreuung anvertrauten Gutes in Untersuchung. Seine Bewerbung um ein Staatsamt hatte feinen Erfolg und ba er das Vertrauen als Abvokat verloren hatte, so verfaßte er politische Schriften, die ihm eine vierjährige Haft zuzogen. Nach feiner Entlassung würde er Rebafteur. Er griinbete den Schutzverein, der sich verpflichtete, nur ungarische Erzeugnisse zu gebrauchen.
Rolfus, Weltgeschichte. 3. Aufl. 27
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Extrahierte Ortsnamen: Wiens Wiens Leipzig Wien Ungarn Wien Prag Wien Ferdinands Kroatien Dalmatien Ungarn Polen
und der von den Vortheilen des Handels bestimmten Staatskunst. 761
nicht rechnen ließ. Doch der Reichstag zu Regensburg bewilligte die
Unterstützung des Reiches, und auf die Bitten des Kaisers sandte selbst
Ludwig Xiv., der öffentlich doch lieber als Vertheidiger der Christen-
heit, denn als Bundesgenosse der Türken erscheinen mochte, ein kleines
französisches Heer zu Hülfe. Die Türken hatten bereits im Jahre 1663
Neuhäusel an der Neutra, eine Grenzfeste des östreichischen Ungarns,
genommen, und ihre Schaaren schweiften bis nach Mähren hinein. Im
folgenden Jahre nahm Montecuculi mit dem Heere, das sich unterdessen
zusammengezogen hatte, eine Stellung am linken Ufer der Raab, und
durch eine Bewegung, die der türkische Heerführer im Laufe des neuen
Feldzuges gegen den oberen Lauf dieses Flusses machte, verlegte sich der
Schauplatz der Entscheidung in die Nähe von Steiermark, in die Gegend,
wo die Naab aus dem Gebirge tritt. Hier, bei St. Gotthard, erlitten
die Türken eine Niederlage, welche den Wendepunkt ihres Glückes bildet.
Darauf schlossen sie noch im Jahre 1664 einen Frieden, der ihnen
Neuhäusel ließ, dem Kaiser einen Theil des zwischen der Theiß und
Siebenbürgen liegenden Gebietes übergab und Siebenbürgen unter An-
erkennung des von den Türken eingesetzten Fürsten unabhängig machte.
Die Vortheile des Friedens entsprachen nicht dem Erfolge der Waffen.
Auch die ferneren Bemühungen Oestreichs, seine Herrschaft in Ungarn
zu befestigen, hatten nicht den gewünschten Fortgang, da Frankreich den
Widerstand der Ungarn verstärkte und endlich auch die Türken zu neuer
Kriegserklärung veranlaßte, um den Kaiser an wirksamem Eingreifen
in die westlichen Händel zu hindern.
5. Im Westen wurde der Krieg damit begonnen, daß nach dem im
Jahre 1665 erfolgten Tode des Königs Philipp Iv. von Spanien
der König von Frankreich, ungeachtet er bei seiner Vermählung in
seiner Gemahlin Verzicht auf alle Erbansprüche gewilligt hatte, unter
nichtigen Vorwänden nun doch auf die spanischen Niederlande ein Recht
zu haben behauptete. Er berief sich auf ein Recht der Devolution oder
des Heimfalles, welches in einigen Gegenden der Niederlande den Töch-
tern erster Ehe in Betreff der Erbfolge den Vorrang vor den Söhnen
zweiter Ehe gebe, und welches nun in Betreff der gesummten spanischen
Niederlande ihm, da seine Gemahlin aus Philipps erster Ehe mit einer
Tochter Heinrichs Iv. stamme, gegen König Karl Ii. als Sohn Philipps
mit seiner zweiten Gemahlin, der Tochter Kaiser Ferdinands Iii. zu Statten
kommen müsse. Dieses angebliche Recht geltend zu machen, ließ er im
Jahre 1667 durch Türenne einen großen Theil jenes Gebietes und
dazu im Jahre 1668 durch Conds die Freigrafschaft wegnehmen, während
Spanien unter König Karl Ii. (1665—1700) keine Vertheidigungs-
mittel hatte und Kaiser Leopold durch Ungarn beschäftigt war. Dem
Könige wurde jetzt plötzlich in seinen Siegen auf eine Weise Halt ge-
49«
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Extrahierte Ortsnamen: Neutra Ungarn Frankreich Ungarn Spanien Frankreich Niederlande Niederlande Ferdinands Spanien Ungarn
774
Die Zeit des französischen Ucbergewichtes
durch ihn entzündete Krieg in seinem Fortgange gerade zur Wiederher-
stellung der östreichischen Herrschaft über das gesammte Ungarn führte.
Während die Stadt Wien, aus welcher sich der Kaiser nach Linz ge-
flüchtet hatte, ungeachtet der angestrengtesten Gegenwehr von einem der
nächsten Stürme des türkischen Heeres ihren Fall erwarten mußte, sam-
melte sich unter dem Herzoge von Lothringen ein Heer von Reichs-
Völkern aus dem fränkischen und dem schwäbischen Kreise, sowie aus
Baiern und Sachsen, deren Kurfürsten, Maximilians Enkel Maximilian
Emanuel und Johann Georgs I. Enkel Johann Georg Hl., selbst an
dem Feldzuge zur Rettung Wiens Theil nahmen. Eine fernere Hülfe
kam der bedrängten Stadt, deren Schicksal für Deutschland und die
Christenheit entscheidend sein mußte, aus Polen trotz der Gegenbemühun-
gen Ludwigs. Hier war im Jahre 1674 auf Michael ein neuer ein-
heimischer König, Johann Sobieski, gefolgt, der in einem durch Kosaken-
aufruhr veranlaßten Kriege mit den Türken sich den Ruhm eines Helden
erworben hatte. Auch als König setzte Johann den Krieg fort, in
welchem er sich die Krone verdient hatte. Ein Sieg bei Lemberg warf
die Türken nach dem Dnjester zurück, und eine weitere Verfolgung des
gewonnenen Vortheils hinderte nur der im polnischen Reiche herr-
schende Mangel an Unterordnung, so daß nach einem nochmaligen harten
Kampfe am Dnjester im Jahre 1676 ein Friede geschloffen wurde, der
dem Sultan das in diesem Kriege gewonnene Podolien mit Einschluß
der festen Stadt Kaminiez ließ. Als die Türken nun vor Wien standen,
ließ sich der König durch die im Lande mächtige französische Partei nicht
hindern, die Laufbahn, die ihn zu dem schönsten Ruhme eines Vor-
kämpfers der Christenheit geführt hatte, noch einmal zu betreten. Er
stieß mit einem polnischen Heere zu den Truppen des Herzogs von
Lothringen, und beide Führer machten auf die Uebermacht der Türken
einen Angriff, den der glänzendste Erfolg krönte. Die Niederlage des
Kara Mustapha war der Anfang eines beständigen Zurückweichens der
Türken, und die zweite Belagerung Wiens hatte den höchsten und letz-
ten Schrecken für Deutschland erregt. Zwar kehrte der Polenkönig,
nachdem er noch an der Granmündung bei Parkany einen Sieg hatte
erfechten helfen, in sein Land zurück, doch blieb er der Verbündete des
Kaisers gegen die Türken, und während der Herzog von Lothringen an
der Donau hinab von Erfolg zu Erfolg eilte, trat Johann in der Mol-
dau den Türken wieder entgegen. Das neue Glück abendländischer
Waffen gegen die Türken belebte auch den Eifer einer dritten Macht,
die schon von anderer Seite einen blutigen Krieg gegen sie geführt
hatte. Nicht betheiligt an den großen Händeln Europas hatte Venedig
noch zur Zeit des dreißigjährigen Krieges Gelegenheit erhalten, durch
Thaten auf der See das Andenken seiner schönsten Zeiten zu erneuern.
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Extrahierte Personennamen: Maximilians Maximilian
Emanuel Maximilian Johann Johann_Georg_Hl. Johann Ludwigs Michael Johann_Sobieski Johann Johann Johann Mustapha Johann Johann
Extrahierte Ortsnamen: Wien Linz Lothringen Baiern Sachsen Maximilians Wiens Deutschland Polen Lemberg Wien Lothringen Wiens Deutschland Lothringen Donau Europas
und der von den Vortheilen des Handels bestimmten Staatskunst. 823
Lothringen sollte aber dadurch erledigt werden, daß der Herzog Franz
Stephan, der Sohn des Türkenbesiegers Karl, der Kaisertochter
Maria Theresia zum Gemahl bestimmt, nach dem Tode des Groß-
herzogs Johann Gaston von Toscana, des letzten der Mediceer,
dessen Land erhielte. Dieser Fall trat im Jahre 1737 ein, und Les-
zinsky begann unter Beibehaltung des polnischen Königstitels die Ne-
gierung Lothringens, die er von Lüneville aus bis zum Jahre 1766
führte, und in der er die Liebe seiner neuen Unterthanen in reichem
Maße genoß. In Italien ward dem Könige von Sardinien der west-
lichste Theil des Herzogthums Mailand mit den Städten Novara und
Tortona zu Theil, und der bisherige Herzog Karl von Parma erhielt
gegen sein Herzogthum, das an Oestreich siel, das eroberte Königreich bei-
der Sicilien mit Einschluß des Stato dei Presidi, so daß hier ein drittes
bonrbonisches Königshaus begründet ward. Als einzigen Gewinn trug
Oestreich die Anerkennung der pragmatischen Sanction von Seiten Frank-
reichs davon. Das deutsche Reich wahrte in Bezug auf diesen Friedens-
schluß dem Kaiser gegenüber seine Selbstständigkeit in der Art, daß es
ihm im Jahre 1736 die Vollmacht ertheilte, nach den zu Wien vor-
läufig vereinbarten Bestimmungen oder Präliminarien den Frieden zu
schließen.
37. Die Reihe der Gebietsverluste war für Oestreich mit diesem
Kriege nicht geschloffen. Es stürzte sich ungeachtet der mangelhaften
Beschaffenheit seiner Heere, die in dem eben beendigten Kriege klar
genug geworden war, mit der Hoffnung, für das Verlorene einen
reichen Ersatz zu gewinnen, in einen neuen Türkenkrieg, der den größ-
ten Theil von Eugens Eroberungen kostete. Die Veranlassung dazu
war, daß Rußland mit den Türken einen glücklichen Kampf begonnen
hatte, an dem man sich betheiligen zu müssen glaubte, um einen leichten
und beträchtlichen Gewinn zu erhalten. Streitigkeiten zwischen den
russischen Kosaken und den türkischen Tartaren gaben Rußland erwünsch-
ten Anlaß, für die unter Peter I. am Pruth erlittene Schmach Rache
zu suchen, und ein Krieg, in den das türkische Reich mit Persien ver-
wickelt war, erleichterte das Vorhaben. Münnich kam aus Polen, wo
die Befestigung des Königs August ihn so lange beschäftigt hatte, im
Jahre 1736 zu einem im Süden des Reiches aufgestellten Heere, mit
dem er einen Feldzug gegen die Tartaren der Halbinsel Krim begann,
während Lascy mit einem andern Heere Asow eroberte. Durch Erstür-
mung der bei Perekop auf der Landenge angelegten Verschanzungen ward
der Weg in die Halbinsel geöffnet, und nur Krankheiten im Heere hin-
derten die gänzliche Unterwerfung derselben. Da ließ der Kaiser
Karl Vi., obgleich die Türken den Frieden von Paffarowitz nicht ge-
brochen, im Jahre 1737 ein Heer in die Walachei einrücken. Die
Kiesel, Weltgeschichte. Ii. 53
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Stephan Franz Karl Karl Maria_Theresia Maria Theresia Johann_Gaston_von_Toscana Johann Karl_von_Parma Karl Oestreich Oestreich Eugens Eugens August Karl_Vi Karl
Extrahierte Ortsnamen: Lothringens Italien Sardinien Herzogthums_Mailand Tortona Sicilien Wien Polen
982
Die Zeit der siegreichen Revolution»
Der Erzherzog Johann hatte in Friaul bei Sacile an der Livenza über
den Vicekönig von Italien, und Erzherzog Ferdinand, der Sohn des
Kaisers, bei Warschau über die Polen gesiegt. Dazn hatten sich die
Tiroler, welche die bei Abtretung ihres Landes ihnen gewährleistete
Verfassung doch eingebüßt, unter östreichischer Leitung in Masse gegen
die ihnen verhaßte, von französischem Geiste erfüllte bairische Regierung
erhoben. Der Erzherzog Johann mußte nach Deutschland berufen
werden, der Erzherzog Ferdinand ward durch ein in Galizien eingerück-
tes russisches Heer zurückgedrängt, und gegen die Tiroler wütheten die
Baiern mit einer Grausamkeit, welche die Greuel des spanischen Krieges
übertraf. Der Hauptschlag, der den Krieg beendete, erfolgte durch die
Schlacht, die Napoleon mehrere Wochen nach der Schlacht bei Aspern
bei Wagram auf dem Marchfelde dem Erzherzoge Karl lieferte. Nach
beharrlichem Widerstande wichen die Oestreicher, da Erzherzog Johann,
der inzwischen gegen den ihm nachrückenden Vicekönig ein Treffen bei
Naab verloren hatte, nicht der Erwartung gemäß erscheinen konnte.
Der Rückzug des geschlagenen Heeres ging nach Mähren, und bei Znaym
wurde, als es eben zu einer neuen Schlacht kommen zu sollen schien,
im Aufträge des Kaisers Franz ein Waffenstillstand mit Napoleon ge-
schlossen. Oestreich mußte den Krieg endigen, ehe es durch gänzliche
Erschöpfung die Hoffnung auf dereinstige Wiedererhebung verlor. Für
Napoleon mag aber außer der Furcht vor einer Volkserhebung, von der
er in Spanien und Tirol Beispiele gesehen, die Rücksicht auf Rußland
eine schonende Behandlung empfohlen haben, da dieses bei dem Angriffe
auf Galizien sich als ein nicht eifriger Bundesgenosse zeigte und aus
einer zu weit gehenden Schwächung der östreichischen Monarchie Besorg-
nisse für sich selbst schöpfen konnte. Der im Herbste des Jahres 1809
zu Schönbrunn geschlossene Friede entzog dem östreichischen Staate Salz-
burg und das Jnnviertel nebst einem ostwärts daran stoßenden Bezirke
zu Gunsten des ohnehin auf seine Kosten vergrößerten und neben ihm
zum feindlichen Wächter aufgestellten Baierns. Westgalizien mit Krakau
wurde zur Vergrößerung des Herzogthüms Warschau abgerissen, und
selbst Rußland erhielt einen Theil, den östlichsten Bezirk von Ostgalizien,
in welchem Tarnopol liegt. Außerdem aber legte der Sieger dem Be-
siegten ein Opfer auf, durch welches er selbst im Südosten Europa's
festen Fuß faßte. Er ließ sich die Gegenden an der oberen Drau, Ober-
kärnthen mit seiner Hauptstadt Villach und alles am rechten Ufer der
Sau bis zur Mündung der Unna gelegene Land, Krain und einen Theil
Kroatiens, abtreten, womit er auf Kosten des Königreichs Italien den
östlich vom Jsonzo gelegenen Theil der ehemals venetianischen Besitzun-
gen nebst dem Gebiete der Republik Ragusa verband, so daß sich die
jonischen Inseln als Fortsetzung daran anschloffen. Dieses Ganze, das
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Extrahierte Personennamen: Johann Johann Ferdinand Ferdinand Johann Johann Ferdinand Ferdinand Napoleon Karl Karl Johann Johann Franz Franz Napoleon Oestreich Napoleon
Das oströmische Reich bis zum Ende des elften Jahrhunderts- 279
Von dauernder Wirkung war, daß unter Constantin durch den Patriarchen
Michael Cärularius das Schisma erneuert wurde. Vergeblich suchte
Papst Leo Ix. denselben zur Einheit der Kirche zurückzuführen, und
obgleich der nächste Kaiser den Patriarchen absetzte, wurde die der Kirche
geschlagene Wunde nicht mehr geheilt. Die Trennung der griechischen
Kirche von der katholischen, die auch das kirchliche Schicksal Rußlands
entschied, war vollendet zu der Zeit, als der Islam durch die Seld-
schuken eine neue Macht erhielt.
5. Nachdem Constantin, der die Zoe überlebte, im Jahre 1054
gestorben war, bemächtigte sich Zoe's Schwester Theodora der Gewalt
und ernannte einen Nachfolger in der Person des Feldherrn Michael Vi.
Stratiotikus. Doch Unzufriedenheit in den Heeren des Ostens berief
in Paphlagonien den tapfern Feldherrn Isaak aus dem mächtigen Hause
der Komnenen zur Negierung, und ein Sieg bei Nicäa stürzte den Gegner,
worauf Isaak im Jahre 1057 in die Hauptstadt einzog und die Krönung
empfing. Das neue Haus, welches in Besitz der Kaiserwürde gekommen
war, befestigte sich in deren Besitz erst, nachdem die Reihe der aus ihm
stammenden Herrscher nach Isaak noch durch vier ihm fremde Herrscher in
Folge von Ereignissen, in welchen sich immer das alte Spiel von Ränken
im Palaste und Empörungen im Heere wiederholt, unterbrochen worden
war. In den Beginn der Begebenheiten, welche mit dem Schlüsse des
elften Jahrhunderts die Gestalt der Welt zu verändern anfangen, fällt die
Regierung des zweiten Komnenen Alerius (1081—1118), eines Neffen
Isaaks. In kleinliche Angelegenheiten verwickelt, steht er zwischen dem
Andrange des Sultans von Jkonium und des normannischen Herzogs
und sieht Italien ganz, Kleinasien fast ganz verloren. Zugleich wurde
nach Nordwesten hin, wo slavische Staaten nur in halber Abhängigkeit
von dem Reiche gestanden, durch zwei neu emporstrebende Mächte der
Einfluß und das Gebiet des Reiches geschmälert. Der König Ladislaw
von Ungarn streckte die Hand nach den Ländern der Kroaten und der
Slavonier. Diese Völker wohnten südwärts der Drau und an der
adriatischen Küste hin und durch ihre Sprache weisen sic sich aus als
Angehörige des servischen Stammes, obgleich der Name Kroatien sich
in der Folge auf einen Theil der zwischen Drau und Sau wohnenden
Bevölkerung beschränkt hat, der mit den Nachkommen der karantani-
schen Slaven eine besondere slavische Sprache, die slavonische, theilt.
Den ungarischen Ansprüchen auf diese Gebiete begegnete der venetianische
Staat. Dieser hatte, in die Mitte zwischen das westliche und östliche
Europa gestellt und durch Handel und Seemacht reich und mächtig ge-
worden, bei einer lange dem Namen nach fortdauernden Abhängigkeit von
dem oströmischen Reiche, endlich eine selbstständige Stellung erworben.
Der Doge, das Oberhaupt des Staates, hervorgegaugen aus dem kai-
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Extrahierte Personennamen: Constantin Michael_Cärularius Leo_Ix Leo Constantin Theodora Michael_Vi Isaak Isaak Isaak Isaak Isaak Isaak Alerius Isaaks Isaaks
Extrahierte Ortsnamen: Nicäa Jkonium Italien Kleinasien Ungarn Kroatien Europa
368 Das römisch-deutsche Reich im Zeitalter der Kreuzzüge.
einer Reise nach Bremen, wo er im Aufträge des Papstes Clemens Iii.
zum Bischöfe Liflands geweiht worden war, zurückkehrte, fand er die
junge Pflanzung von dem Grimme der Heiden zertreten. Papst Cöle-
stinus Iii. ließ das Kreuz gegen die nordischen Heiden predigen und
unter dem Schutze der Waffen konnte das Bekehrungswerk von Neuem
beginnen. Doch da die Heere immer bald wieder heimkehrten, entschloß
sich Meinhards Nachfolger zur Gründung eines Ritterordens, der,
während die Kreuzzüge fortdauerten, stets zum Schutze des Christen-
thums bereit wäre. So entstanden die Brüder des Ritterdienstes Christi,
nach dem Schwerte, dessen Zeichen sie neben einem schwarzen Kreuze
auf weißem Mantel trugen, die Schwertbrüder genannt. Als fester
Stützpunkt ward im Jahre 1200 die Stadt Riga gegründet. Die
Eroberung des Landes gelang ungeachtet der Angriffe, welche die benach-
barten Lithauer, Eftheu und Russen machten, und ungeachtet der zwi-
schen dem Bischöfe und dem Orden eintretenden Mißhelligkeiten. Selbst
das nördlich benachbarte Efthland, von einem Volke finnischen Stammes
bewohnt, ward bis zum Jahre 1217 mit Hülfe des Dänenkönigs Wal-
demar Ii. unterworfen, der dem Orden nur einzelne Striche abtrat.
Durch die Begründung des Christenthums in Lifland wurden die Preußen,
an deren Bekehrung von Polen aus schon lange ohne nachhaltigen
Erfolg gearbeitet worden war, von christlichem Gebiete umschlossen, zu-
mal sich die südwestlich von Lifland wohnenden Kuren ebenfalls dem
Christenthume unterwarfen. Es erwachte ein neuer Eifer für die Be-
kehrung dieses heidnischen Volkes. Der Mönch Christian aus dem
pommerischen Kloster Oliva trat als Glaubeusbote auf und erfreute sich
der Unterstützung des Herzogs Konrad, der in dem vielfach getheilten
Polen Masovien als besonderes Gebiet beherrschte. Christian, der von
Innocenz Iii. zum Bischöfe des Landes geweiht worden, fand aber bald
gleichen Widerstand, wie Meinhard in Lifland, und suchte auf demselben
Wege eine Hülfe, indem er einen Ritterorden stiftete, der die Regel der
Templer erhielt und nach einer mit Hülfe Herzog Konrads erbauten
Burg der Orden von Dobrin genannt wurde. Doch die furchtbaren
Preußen vertilgten in einer Schlacht fast den ganzen Orden und machten
nicht bloß in Masovien, sondern auch in Pommern, wo das Kloster
Oliva ihnen im Jahre 1224 erlag, Raubzüge. Nun warf der Bischof
Christian seinen Blick auf die deutschen Ritter, und in seinem und Herzog
Konrads Namen ging eine Gesandtschaft nach Italien zu Hermann von
Salza, erhielt gegen das Versprechen, dem Orden ein an der Nordwest-
grenze Masoviens gelegenes Gebiet, das Land nördlich von dem Flusse
Drewenz, abzutreten, dessen Zusage sowie die päpstliche Einwilligung,
und Kaiser Friedrich bestätigte im Voraus dem Orden den Besitz aller
zu machenden Eroberungen, wie es vorher Philipp und Otto Iv. den
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Extrahierte Personennamen: Clemens_Iii Meinhards Christian Konrad Konrad Christian Innocenz_Iii Innocenz Meinhard Konrads Konrads Christian Konrads Konrads Hermann_von
Salza Friedrich Friedrich Philipp Philipp Otto
550 Die pyrenäische Halbinsel, Skandinavien und Rußland rc.
die seine Alleinherrschaft über die Russen außer Zweifel setzte. Die
Vollendung seines Werkes erheischte Sorgfalt für die Ausbildung aller
Thätigkeiten des Volkes, durch welche das Bedürfniß der Ordnung ge-
steigert, und dem Herrscher größere Mittel zur Verfügung gestellt wer-
den. Er bemühte sich daher aus der Fremde Leute zu gewinnen, welche
Landbau und Gewerbe in lebhafteren Betrieb brachten. Eine Menge
von Familien aus Nowgorod wurde nach Moskwa versetzt, um hier
unter slavische Bevölkerung gemischt ihrer Vaterstadt, wo sie durch
slavische Ansiedler ersetzt wurden, die Kraft des Widerstrebens zu ent-
ziehen, und den neuen Wohnort zu einem Ausgangspunkte für Civilisation
machen zu helfen. Für die Zukunft sorgte ein Gesetz über die Untheilbar-
keit des Reiches, und da Conftantinopel die Hauptstadt des griechischen
Reiches und die Metropole der griechischen Kirche zu sein aufgehört
hatte, ward der Selbstherrscher aller Russen, der zu Moskwa in dem
von ihm erbauten Schlosse des Kreml wohnte, nicht allein der mächtigste
Fürst des Ostens, sondern auch der Schirmherr der Kirche seines Landes,
so daß die griechische Kirche für den Umfang des russischen Reiches ihr
geistliches Oberhaupt nun nicht mehr in dem Erzbischöfe von Kiew,
sondern in dem Patriarchen von Moskwa hatte, und für den russischen
Zweig der griechischen Kirche der Wille des neuen Schirmherrn so be-
stimmend wurde, als es einst für die gesammte griechische Kirche der
Wille des Kaisers zu Conftantinopel gewesen war.
TM Hauptwörter (50): [T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich]]
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TM Hauptwörter (200): [T19: [Reich deutsch Kaiser Reiche Zeit Karl Jahr Ende Konstantin groß], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen], T151: [König Volk Kaiser Reich Fürst Land Gott Wilhelm Deutschland Frieden], T87: [Meer Rußland Wolga Stadt Petersburg Moskau See Ostsee Hauptstadt Ural], T75: [Strom Elektrizität Ende Eisen Magnet Elektricität Körper Draht Funke Leiter]]
Extrahierte Ortsnamen: Skandinavien Moskwa Moskwa Kiew Moskwa