97
und. Faust getreten. Schösser war ein sehr geschickter Mann, der besonders die Schönheit der Buchstaben hervorzubringen vermochte und die Herstellung noch bauerhasterer Buchstaben ersann. Faust erkannte die Brauchbarkeit Schössers, und ba er den falschen Gebanken schon mit sich herumtrug, sich von Gutenberg zu trennen und die Vortheile des Druckes allein für sich zu gewinnen, so suchte er den Schösser recht an sich zu ziehen und gab ihm seine Tochter zur Frau. Jetzt, wo Gutenberg nach langen Mühen und Opfern am Ziele war, sollte den wackeren Mann der härteste Schlag treffen. Faust verlangte plötzlich von Gutenberg fein ihm bargeliehenes Kapital sammt allen Zinsen, die er ihm münblich erlassen hatte. Ta der arme Gutenberg nicht bezahlen konnte, so erhielt Faust auf gerichtlichem Wege die Druckerei mit sämmtlichen Gerätschaften.
4. Nun stand Gutenberg bettelarm und verlassen in der Welt. Mit wehmüthigem Herzen wanberte er wieber nach Straßburg und bot alles auf, um die nöthigen Gelbnuttel zu einer neuen Druckerei zu erlangen. Aber es war vergebens. Als der arme Mann am Raube der Verzweiflung stand, schien ihm noch einmal ein Glücksstern auszugehen. Er kam in Verbindung mit einem Mainzer Rathsherrn, Namens Konrad Humery, der sich bereit finden ließ, die Geldmittel zu feinem Unternehmen in Mainz vorzuschießen. Hier druckte er die Psalmen.
-3m übrigen weiß man von Gutenbergs i'eben nur noch, daß er etwa 1465 von Adols von Nassau in den Adelstand erhoben wurde und am 24. Februar 1468 starb. In der alten Franziskanerkirche in Mainz wurde er begraben, wo ihm ein braver Anverwandter einen Denkstein fetzte. Erst in unserer Zeit (1837) hat man ihm in Mainz ein würdiges Denkmal errichtet.
46. Christoph Kolumbus (1492).
1. Seit den Tagen des Alterthums galt das ferne Indien für das Land der Wunder, in welchem man unübertreffliche Kunstwerke, unermeßliche Reichthümer au Gewürz, Seide, Baumwolle, Edelsteinen u. f. w. fand, loch bis zum 15. Jahrhundert nach Christo kannte man keinen anderen Weg dahin, als den Landweg über Aegypten, der sehr langwierig und auch sehr gefährlich war. Schon mancher hatte darüber nachgedacht, ob mau nicht durch Umschissung Afrikas schneller und ungehinderter nach Indien gelangen könnte. Hauptsächlich waren es die Portugiesen, die^ sich mit diesem Plane beschäftigten. Es gelang dem portugiesischen Prinzen Heinrich dem Seesahrer, nach und nach die ganze West-kaste Afrikas zu entdecken. Nach dem Tode desselben sandte der König Johann 11. einen kühnen Mann, Bartholomäus Diaz, zur Entdeckung des Seeweges nach Indien aus. Dieser kam mit ver Nachricht, die äußerste Spitze von Afrika gesehen zu haben, zurück. Ueberzeugt, daß es jetzt nicht mehr schwer sei, das ersehnte Indien aufzufinden, gab
erklungen a. d. Weltgcsch. 7
TM Hauptwörter (50): [T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel]]
TM Hauptwörter (100): [T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T15: [Schiff Flotte Hafen England Jahr Insel Engländer Meer Küste Kriegsschiff], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T13: [Kirche Dom Zeit Bau Denkmal Kunst Tempel Bild Werk Stadt], T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe]]
TM Hauptwörter (200): [T147: [Jahr Erfindung Buch Gutenberg Buchdruckerkunst Johann Mainz Zeit Buchstabe Jahrhundert], T184: [Insel Amerika Portugiese Afrika Spanier Kolumbus Küste Entdeckung Jahr Indien], T126: [Land Handel Europa Meer Osten Zeit Westen Volk Deutschland Jahrhundert], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke]]
Extrahierte Personennamen: Schösser Schössers Gutenberg Gutenberg Gutenberg Gutenberg Konrad_Humery Konrad Christoph_Kolumbus Heinrich Heinrich Johann Bartholomäus_Diaz
98
der König dieser Südspitze von Afrika den Namen „Vorgebirge der guten Hoffnung" (1486).
2. In eben der Zeit tauchte in dem Geiste eines großen Mannes der Gedanke auf, man könne auch in anderer Richtung nach Indien gelangen. Er meinte, weil die Erde eine Kugel sei, und Indien sich sehr weit nach Osten erstrecke, brauche man, um dahin zu gelangen, nur stets nach Westen zu segeln. Dieser Mann war Christoph Kolumbus. Sein Bater war Tuchweber in Genua, und Christoph -mußte anfangs seinem Vater beim Spulen und Wollekratzen helfen. Seine Erziehung ward indessen keineswegs vernachlässigt; er lernte Zeichnen, Geographie und alle Wissenschaften, welche einem tüchtigen Seemann unentbehrlich sind; denn Christoph hatte von Jugend auf die größte Neigung, Seefahrer zu werden. In seinem 14. Jahre gaben ihm die Eltern dazu d'e Erlaubniß, und von da an war er beständig zur See. Durch treue Erfüllung feiner Pflichten erwarb er sich die Liebe seiner Vorgesetzten; daher stieg er bald vom Schiffsjungen zum Matrosen und endlich zum Offizier. In Lissabon verheiratete er sich mit der Tochter eines Seemannes, der viele Karten, Tagebücher und Aufsätze über Seefahrten hinterlassen hatte. Dazu kam, daß portugiesische Seefahrer zuweilen seltenes Rohr, künstlich bearbeitetes Holz, ja einmal sogar Leichname von besonderer Bildung sahen, die von Westen her über das Meer schwammen und an die Küsten d.r Azoren trieben. Dadurch bekam Christophs Unternehmungsgeist neue Nahrung, und sein Plan, einen neuen Seeweg nach Indien zu entdecken, kam immer mehr zur Reise.
3. Zunächst gieng er nach Genua, um seiner Vaterstadt den Vortheil und die Ehre seines großen Unternehmens zuzuwenden; aber theils scheute man die Kosten zur Ausrüstung der Schiffe, theils fand man seine Vorschläge lächerlich. In Lissabon giengs ihm nicht besser. _ Von dort wandte er sich nach Spanien zurück und bat den König Ferdinand und dessen Gemahlin Isabella um Unterstützung seines Vorhabens. Doch auch hier stieß er auf große Schwierigkeiten. Ferdinand war gerade damit beschäftigt, die Mauren (Araber) ans Spanien zu vertreiben, und hatte kein Geld. Und die Gelehrten und Geistlichen, welchen der Plan von Kolumbus zur Prüfung vorgelegt wurde, erklärten Kolumbus für einen Narren. Der eine meinte, wenn die Erde eine Kugel wäre, so müßte es im Westen bergab gehen, und auch der stärkste Wind könnte die Schiffe nicht wieder bergauf führen. Ein anderer sagte, wenn da etwas zu holen wäre, so hatten es die Alten schon sicher aufgefunden. Die meisten aber erklärten d<n Plan für gottlos und vermessen. Mit unermüdlicher Geduld ertrug Kolnirbus diese thörichten Einwürfe und suchte sie zu widerlegen. Endlich nach fünf Jahren gelang es einem Freunde des Kolumbus, die Königin Ifabella dahin zu bestimmen, daß sie dem Kolumbus drei Schiffe übergab. Ehe er aber absegelte, wurde ein Vertrag zwischen ihm und der Krone gemacht, in welchem ihm die bedeutendsten Vortheile zugesichert wurden, iir bekam für sich auf Lebenszeit und für seine Nachkommen und Erben
TM Hauptwörter (50): [T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T15: [Schiff Flotte Hafen England Jahr Insel Engländer Meer Küste Kriegsschiff], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T71: [Mann Volk Leben Sitte Zeit Vater Liebe Frau König Jugend], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T184: [Insel Amerika Portugiese Afrika Spanier Kolumbus Küste Entdeckung Jahr Indien], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T64: [Vater Sohn Jahr Tod Mutter Regierung König Kind Heinrich Bruder], T129: [Schiff Hafen Flotte Meer Küste Fahrzeug See Kriegsschiff Land Dampfer], T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk]]
Extrahierte Personennamen: Christoph_Kolumbus Christoph Christoph Christophs Ferdinand Isabella Ferdinand Kolumbus Kolumbus Kolumbus Kolumbus
den Dienst eines Admirals aller neuen Meere, wurde Vicekönig aller Länder und Inseln, die er entdecken würde, und erhielt den zehnten Theil von allen Perlen und Edelsteinen, von allem Gold und Silber, von allen Gewürzen und andern Waren zugesichert, die man dort gewinnen würde.
4. Am 3. August 1492, kurz vor Sonnenaufgang, gieng die kleine Flotte unter Segel, in Gegenwart unzähliger Zuschauer. Die Mannschaft bestand aus 120 Personen, von denen die meisten nur höchst ungern und in Folge der härtesten Maßregeln der Regierung sich auf das Unternehmen eingelassen hatten. Als das Land ihren Blicken entschwand, verloren alle den Muth; sie weinten und wähnten, einem unvermeidlichen Untergänge entgegen zu gehen. Der unbedeutendste Vorfall, ein treibendes Holz, ein stärkerer Windstoß und dergleichen brachte Schrecken und Entsetzen unter sie. Dann wick diese Angst wohl wieder eine kurze Zeit der Hoffnung, wenn man Vögel über den Masten hinfliegen sah, oder Gras, wie es auf Felsen oder an Flüssen wächst, von Westen herbeigetrieben kam. In solchen Augenblicken bedeckten sich die Masten und Verdecke mit Matrosen, die unverwandten Blickes gen Westen schauten und in jedem Wölkchen, das am seinen Horizonte aufstieg, die Küste des ersehnten Wunderlandes zu erblicken meinten. Verschwand aber dies Luftgebilde, so kehrte die Angst verdoppelt zurück; man verwünschte den Rasenden, der so viele Menschen kaltblütig mit ins Verderben zog. Kolumbus war unablässig bemüht, die Verzagenden zu trösten und die Zweifelnden durch neue Gründe von dem Dasein des westlichen Landes zu überzeugen. Bald mit Karte und Kompaß, bald mit Segel und Steuerruder beschäftigt, folgte er unabänderlich der westlichen Richtung, ohne sich durch Bitten, Vorstellungen und Drohungen von seinem Ziele ablenken zu lassen. Endlich wurde der Plan gemacht, ihn über Bord zu werfen und dann den Heimweg zu suchen. Kolumbus that, als merkte er die meuterischen Absichten gar nicht, erklärte ihnen vielmehr, er werde von dem Unternehmen nicht abstehen, bis er mit Gottes Hülfe Indien gefunden habe. Schwerlich aber würde er im Stande gewesen sein, die meuterische Rotte noch länger im Zanme zu halten, wenn sich nicht am folgenden Tage Spuren von der Nähe des Landes gezeigt hätten. Schwärme von Vögeln, die zu keinem weiten Fluge fähig schienen, zeigten sich und flogen nach Westen. Dann schwammen Rohrhalme, ein Baumast mit rotheu Beeren, ein Brett und sogar ein künstlich geschnitzter Stab auf sie zu. Kolumbus befahl nun, sorgfältig Wache zu halten, damit man nicht etwa in der Nacht auf Klippen stoße. Die größte Aufregung herrschte auf dem Schiffe, kein Auge schloß sich. Am Abend des 11. Oktober erblickte Kolumbus ein Licht von ferne. Zwar verschwand dasselbe wieder, aber für Kolumbus gab es keinen Zweifel mehr, daß er fein Ziel erreicht habe. Und feine Hoffnung sollte nicht getäuscht werden; denn um zwei Uhr des Morgens (am 12. Oktober) hörte man von dem zweiten Schisse einen Kanonenschuß, der das verabredete Zeichen gab, daß Land in Sicht sei. „Land! Land!" erscholl es jetzt ans jedem Munde. Man stürzt r einander in die Arme und weinte vor Freuden.
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T15: [Schiff Flotte Hafen England Jahr Insel Engländer Meer Küste Kriegsschiff], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser]]
TM Hauptwörter (200): [T2: [Schiff Stadt Tag Nacht Sturm Feind Ufer Meer Land Feuer], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke], T184: [Insel Amerika Portugiese Afrika Spanier Kolumbus Küste Entdeckung Jahr Indien], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T182: [Krieg Jahr Zeit Land Deutschland Regierung Frankreich Volk Folge Revolution]]
Extrahierte Personennamen: August Kolumbus Kolumbus Kolumbus Kolumbus Kolumbus
135
daß ihr Feldherr von den Feinden umringt würde, stürmten sie wieber mit dem Ruf: „Soldaten vorwärts, den General zu retten!" gegen den Feind. Diesem Angriffe konnten die Oesterreicher nicht wiberstehen; sie würden zurückgeworfen und Bonaparte gerettet. Als dann der Friebe geschloffen war, kehrte Bonaparte nach Frankreich zurück, wo er allenthalben mit Jubel empfangen würde.
3. Nun galt es, England, den Hauptfeinb der französischen Republik zu besiegen. Zu biesem Zwecke rüstete Bonaparte ein Heer aus und segelte von Toulon nach Afrika, um von hier die ostinbischen Besitzungen der Englänber zu bebrohen. Nach einer glücklichen Ueberfahrt fonbete er in Aegypten und nahm Alexanbrien mit Sturm. Von bort zog er nach Kairo. Der Weg borthin führte durch eine große Sanbwüste, in welcher sein Heer von den mameluckischen Reitern fortwährend angefallen wurde. Bei den Pyramiden machten die Soldaten Halt, um diese Riesendenkmäler zu begrüßen. Bonaparte ries ihnen zu: „Franzosen! heute werdet ihr den Beherrschern Aegyptens eine Schlacht liefern; vergesset nicht, daß von den Höhen dieser Denkmäler vier Jahrtausende auf euch herabschauen!" Mit Ungestüm griffen die Truppen an und erfochten einen glänzenden Sieg, fo daß Bonaparte jetzt ungehindert in Kairo einziehen konnte. Aber während so im Innern Aegyptens die französischen Waffen glücklich waren, vernichtete der englische Seeheld Nelson die französische Flotte bei Abnkir. Obwohl Bonaparte nun von Frankreich abgeschnitten war, verzagte er nicht; er machte noch einen Zug über Suez nach Palästina und Syrien, und kehrte dann, nachdem er den Oberbefehl über das Heer einem General übertragen hatte, heimlich nach Frankreich zurück.
Hier lag die Sache für die Republik sehr mißlich; Oesterreich und Rußland hatten den Krieg erklärt und waren siegreich vorgedrungen; dazu war im Lande selbst Uneinigkeit und Unzufriedenheit ausgebrochen. Jubelnd empsieng das Volk Bonaparte, denn nur von ihm erwartete es Sieg und Rettung. „Das Volk will und braucht einen Herrn,^ äußerte er gegen seine Vertrauten, und er war gewilligt, sich die Herrschaft zu erringen. Durch List und Gewalt setzte er es durch, daß er 1799 zum ersten Konsul erwählt wurde. Gleich seinem Lieblinge Hannibal gieng er hierauf über die Alpen und besiegte die Oesterreicher in der großen Schlacht bei Marengo (1800) und zwang den Kaiser Franz zum Frieden. Durch denselben verlor Deutschland das ganze linke Rheinufer.
4. Nach Frankreich zurückgekehrt, widmete er sich der Sorge für die innere Verwaltung des Landes , führte die Feier des öffentlichen Gottesdienstes wieder ein, gründete Schulen, ließ ein vortreffliches Gesetzbuch entwerfen, prachtvolle Straßen und Kanäle anlegen und beförberte Hanbei und Gewerbe. Für solche Verbienste würde er zum Konsul auf Lebenszeit ernannt. Jetzt war es dem ruhmsüchtigen Manne ein Leichtes, den letzten Schritt zur Alleinherrschaft zu thun. Seine Freunbe rebeten balb barauf dem Volke ein, daß nur dann der Staat Ruhe, Glanz und Ruhm habe, wenn Bonaparte zum Kaiser erklärt würde; und der Senat bot ihm
TM Hauptwörter (50): [T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T29: [Napoleon Heer Schlacht Preußen Franzose General Mann Armee Sieg Bluch], T15: [Schiff Flotte Hafen England Jahr Insel Engländer Meer Küste Kriegsschiff], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod], T74: [Frankreich England Spanien Krieg Frieden Rußland Italien Holland Preußen Deutschland]]
TM Hauptwörter (200): [T103: [England Krieg Frankreich Spanien Franzose Engländer Flotte Jahr Holland Frieden], T63: [Kaiser Macht Rom Zeit Volk Jahr Mann Staat Augustus Name], T156: [Schlacht Sieg Feind Heer König Mann Kampf Tag Tapferkeit Franzose], T9: [Frieden Napoleon Krieg Kaiser Frankreich Friede Preußen Rußland Jahr Franz], T186: [Stadt Insel Hauptstadt Tunis Handel Afrika Land Hafen Küste Algier]]
Extrahierte Personennamen: Nelson Hannibal Marengo Franz Franz
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich England Toulon Afrika Kairo Kairo Frankreich Palästina Syrien Frankreich Oesterreich Deutschland Frankreich
40
Konsul bei Beneventum an und hoffte, durch seiue Elephanten den Sieg zu erringen. Aber die Römer warfen brennende Fackeln und Pechkränze zwischen die Ungeheuer, so daß sie erschreckt zurückrannten und das gauze Heer des Pyrrhus in Unordnung brachten. Alles floh,- Pyrrhus selbst rettete sich nur durch schleunige Flucht. Mit dem Rest seines Heeres fuhr er still in der Nacht nach Griechenland zurück, wo der Tod ihn bald ereilte. Er fiel bei der Belagerung von Argos.
19. Rcgulus (260).
1. Nachdem die Römer sich ganz Mittel- und Unteritalien unterworfenhatten, richteten sie ihre Blicke nach der kornreichen Inselsicilien. Aber auch ein anderer Staat hatte die Absicht, Sicilien zu erobern. Das war Kartbago. Karthago war von den Phöniziern gegründet, weshalb die Einwohner auch wohl Punier, d. i. Phömzier geraunt wurden, und lag an der Küste von Nordafrika. Sie hatten eine große Seemacht und strebten gleich den Römern nach der Weltherrschaft. Beide Staaten geiiethen um den Besitz der reichen, schönen Insel in Krieg. Auf beiden Seiten wurde mit Erbitterung und Hartnäckigkeit gekämpft. Die Römer verloren zwar manche Schlacht, aber sie brachten auch wieder den Karthagern blutige Niederlagen bei und eroberten in Sicilien eine Stadt nach der andern. Doch zur erfolgreichen Fortsetzung des Krieges hatten sie eine Flotte nöthig. Mit bewunderungswürdiger Schnelligkeit bauten sie nach dem Muster eines gestrandeten karthagischen Kriegsschiffes ein ansehnliche Flotte. Mit dieser gewann der Konsul Duilius den ersten Seesieg, indem er durch Enterbrücken den Kampf auf den Schiffen in eine Art Landschlacht verwandelte. Dies Glück machte die Römer noch muthiger und unternehmender. Ihr Konsul Regulus.segelte sogar nach Afrika hinüber, um die Karthager in ihrem eigenen Lande anzugreifen. Hier verwüsteten die Römer die fruchtbaren Landstriche mit Feuer und Schwert, drangen bis in die Nähe Karthagos und machten große Beute.
2. Regulus zeichnete sich vor allen Kriegern durch eine strenge Rechtschaffenheit aus. Er blieb trotz der reichen Beute, die das Heer machte, sehr arm. Seine Frau lebte mit den -Ihrigen von dem Ertrage eines kleinen Landgutes. Als Regulus ein Jahr siegreich das Heer geführt hatte, hörte er, daß den Seinen das Ackergeräth gestohlen fei. Da fürchtete er, feine Familie muffe Huuger leiden, deshalb wollte er nach Haufe reifen. Weil er aber ein so tüchtiger Feldherr war, befahl der Senat, daß feine Familie ans der Staatskasse unterhalten würde, damit er beim Heere bleiben könnte. Aber die hart bedrängten Karthager bekamen in ihrer größten Noth Hülfe von den Spartanern und brachten Regulus eine schreckliche Niederlage bei. Regulus wurde gefangen genommen und ins Gefängniß geworfen, wo er fünf Jahre lang im Elend schmachtete. Der Krieg dauerte inzwischen fort. Die Karthager erkannten jedoch, daß sie schließlich den Römern unterliegen müßten, und es lag ihnen deshalb
TM Hauptwörter (50): [T23: [Rom Römer Krieg Italien Stadt Jahr Heer König Rmer Hannibal]]
TM Hauptwörter (100): [T55: [Rom Krieg Römer Jahr Heer Cäsar Hannibal Pompejus Marius Schlacht], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T89: [Stadt Spanien Insel Land Jerusalem Reich Afrika Jahr Araber Herrschaft], T15: [Schiff Flotte Hafen England Jahr Insel Engländer Meer Küste Kriegsschiff]]
TM Hauptwörter (200): [T27: [Krieg Römer Rom Hannibal Karthager Karthago Jahr Scipio Spanien Rmer], T155: [Soldat Krieg Heer Land Mann Truppe König Waffe Geld Feind], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T121: [Feind Reiter Pferd Heer Mann Flucht Lager Soldat Seite Reiterei]]
— 71 —
10. Rom und Karthago.
1. Der erste punische Krieg. Nach der Bezwingung Unteritaliens gehorchte ganz Italien den Römern. Jetzt trachtete Roms Herrschbegierde auch nach dem Besch von Sizilien wo nach der Voraussage des Pyrrhus sich die Römer und £ta thaaer um die Weltherrschaft zu streiten begannen.
Die berühmte Handelsstadt Karthago an der uord-asrikanischen Küste, Sizilieu gegenüber, war im 9. ^ahrh. v. Ehr. von der Phönizierin Dido gegründet worden, daher die Karthager als phöuizifche Kolonisten auch Puuier hießen. Karthago tneb aber nicht bloß, wie sein Mutterland, Handel mrt> L-chinahrt aus allen bekannten Meeren, sondern es machte auch Eroberungen. So hatte es nicht nur die umliegenden Gebiete m Afrika erworben, sondern auch auf den Inseln ^Sizilien, Sardinien und Korsika und in Spanien blühten seine Kolonien. Aber mit diesen Eroberuugeu stiegen auch Habsucht, Treulosigkeit
und Grausamkeit. . . ....
Die Karthager suchten sich auf Sizilien immer weiter auszubreiten und sich der Stadt Syrakus zu bemächtigen. Dieses leistete lange Widerstand. Da eroberten räuberische abgedankte Mietstruppen des Tyrannen von Syrakas die Stadt Messana. Als diese von König Hiero von, Syrakus und den Karthagern hart bedrängt wurden, baten sie die Römer um Hilfe. Anfangs zögerte der Senat, diesem Begehr Folge zu leisten, als aber das Volk darauf draug, mußte er nachgeben. Im I. 264 ging ein römisches Heer nach Sizilien, und so begann der erste punische Krieg (264 241). Die mit Hiero verbündeten Karthager wurden geschlagen und 67 sizi-lische Städte erobert. Da schloß Hiero mit den Römern Frieden.
Um sich nun zu Herren von ganz Sizilien zu machen, brauchten die Römer eine Flotte. Mit bewundernswürdiger Schnelligkeit bauten sie nach dem Muster eines au der Küste gestrandeten karthagischen Schiffes in 60 Tagen eine Flotte von 1oo größeren und 20 kleineren Schiffen. Den Oberbefehl über die Fwtte erhielt der Konsul L. Duilius. Da diese Schiffe sehr unbehilflich waren, erfand Duilius eine Art Zugbrücken mit Enterhaken. Diese Brücken ließ man auf das feindliche Schiff herab, und die Widerhaken hielten dann die beiden Schiffe aneinander; die Soldaten sprangen aus diese Brücke und kämpften nun wie auf^oem festen Lande. Die Frucht dieser Erfindung war der erste See-sieg der Römer unter Duilius im I. 260 Über 150 feindliche
TM Hauptwörter (50): [T23: [Rom Römer Krieg Italien Stadt Jahr Heer König Rmer Hannibal]]
TM Hauptwörter (100): [T89: [Stadt Spanien Insel Land Jerusalem Reich Afrika Jahr Araber Herrschaft], T15: [Schiff Flotte Hafen England Jahr Insel Engländer Meer Küste Kriegsschiff], T55: [Rom Krieg Römer Jahr Heer Cäsar Hannibal Pompejus Marius Schlacht]]
TM Hauptwörter (200): [T27: [Krieg Römer Rom Hannibal Karthager Karthago Jahr Scipio Spanien Rmer]]
Inhalt Raum/Thema: Deutsche Geschichte, Europäische Geschichte
Inhalt: Zeit: Mittelalter, Neuzeit
Geschlecht (WdK): koedukativ
— 70 —
Stürme wüteten. Er mußte die Rückfahrt antreten und nannte das Südende Afrikas das Vorgebirge der Stürme. Als aber König Johann Ii. die frohe Nachricht erhielt, rief er voll freudigen Vertrauens: „Nein, es soll das Vorgebirge der guten Hoffnung heißen, denn jetzt ist der Seeweg nach Indien gesunden!" Dieser Name ist der herrschende geblieben.
2. Vasko de Gama. Johanns Ii. Nachfolger Ema-nuel rüstete vier Schiffe aus und übergab sie dem mutvollen Seefahrer Vasko de Gama, um die Umschiffung Afrikas Zu versuchen. Er ging am 8. Juli 1497 unter Segel und kam gerade zu der ungünstigsten Jahreszeit an das Kap, denn die Stürme waren so fürchterlich, daß sie seine Schiffe jeden Augenblick in den Abgrund zu schleudern drohten. Noch furchtbarer drohte die Verzweiflung seiner Leute, die ihn über Bord werfen wollten. Gama jedoch überwand durch feine Standhaftigkeit alle Gefahren, und so umsegelte er endlich am 20. November mit günstigem Winde das Kap. Doch wagte er sich nicht gleich in das offene Meer, sondern schiffte an der Ostküste Afrikas hinauf. Im Hafen von Mozambique sah er zuerst Schiffe mit Segeln und indischen Produkten. An diesen Schiffen war kein einziger Nagel; die Bretter waren zusammengebunden mit Bindfaden von Kokos, womit auch die Fugen verstopft waren. Die Segel waren aus Palmblättern; einige der größeren Schiffe hatten Landkarten und Kompasse. Jetzt war Gama gewiß, das Ziel der Reise zu erreichen. Er schiffte bis Melinda hinauf. Hier erhielt er Seemänner, welche den Weg nach Indien schon mehrmals gemacht hatten, und segelte so 500 Meilen quer über den Ozean. Am 19. Mai 1499 ankerte er im Hafen von Kalikut auf der Küste von Malabar.
So war das Ziel der kühnen Unternehmung erreicht. Allein die Portugiesen erkannten bald, daß sie mit ihrer geringen Mannschaft hier keine Eroberungen machen, ebensowenig aber mit ihren Schellen, Glaskorallen und anderen glänzenden Kleinigkeiten einen Handel anfangen könnten. Denn die Indier waren keine rohen Neger, sondern lebten, in blühendem Wohlstände, hatten Städte, Manufakturen, Handel und Ackerbau; ihr König lebte unter einem glänzenden Hofstaate. Da nun auch noch die Mohammedaner, welche Nachteil für ihren Handel fürchteten, die Portugiesen verdächtig machten, so segelte Gama schnell nach Melinda, von
TM Hauptwörter (50): [T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T15: [Schiff Flotte Hafen England Jahr Insel Engländer Meer Küste Kriegsschiff], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T184: [Insel Amerika Portugiese Afrika Spanier Kolumbus Küste Entdeckung Jahr Indien], T129: [Schiff Hafen Flotte Meer Küste Fahrzeug See Kriegsschiff Land Dampfer], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T2: [Schiff Stadt Tag Nacht Sturm Feind Ufer Meer Land Feuer], T168: [Holz Tisch Messer Stück Honig Stuhl Griffel Hand Narbe Papier]]
Extrahierte Personennamen: Johann_Ii Johann Vasko Johanns Johanns Vasko Melinda
Inhalt Raum/Thema: Deutsche Geschichte, Europäische Geschichte
Inhalt: Zeit: Mittelalter, Neuzeit
Geschlecht (WdK): koedukativ
— 73 —
den Plan zu gewinnen. Am meisten bemühte sich der Schatzmeister von Aragonien, Santangelo. Da der königliche Schatz erschöpft war, bot er der Königin sein ganzes Vermögen an. Jsabella nahm das Darlehen an, und der Vertrag wurde unterzeichnet. Kolumbus ward zum Großadmiral aller neuen Meere und zum Unterkönig aller Länder und Inseln, die er entdecken würde, ernannt; der zehnte Teil aller daraus zu hoffenden Einkünfte ward ihm bewilligt, und diese Vorteile sollten erblich auf seine Nachkommen übergehen.
Im andalusischen Hasen Palos wurde die kleine Flotte ausgerüstet. Es waren drei kleine Schiffe, von denen zwei nicht viel mehr als große Boote waren. Die Mannschaft bestand aus 120 Personen, die auf Jsabellens Befehl die Reise mitmachten. Am Tage vor der Abreise ging Kolumbus mit seinen Gefährten in feierlichem Aufzuge nach dem Kloster, wo sie ihre Andacht verrichteten und Absolution und das Abendmahl erhielten.
2. Kolumbus' erste Entdeckungsreise (1492). Am Morgen des 3. August 1492, kurz vor dem Aufgang der Sonne, stieß die kleine Flotte in Gegenwart unzähliger Zuschauer vom Lande ab. Zunächst waren alle guten Mutes, denn man segelte in bekannten Gewässern den kanarischen Inseln zu. Nur als ein (Steuerruder brach, erblickten die Furchtsamen darin ein böses Vorzeichen. Die Inseln wurden indes glücklich erreicht, und an einer derselben landete man, um die Schiffe auszubessern.
Am 6. September fuhr man wieder ab und gegen Westen ins Weltmeer. Am dritten Tage verschwand alles Land den Augen der Schiffenden, die sich nun, von aller Welt abgeschnitten, zwischen Himmel und Wasser befanden. Da entsank allen der Mut; sie glaubten ihrem Untergange entgegenzugehen. Nur Kolumbus flößte durch feine Ruhe Bewunderung und Vertrauen ein. Unermüdet stand der edle Mann Tag und Nacht mit Senkblei und Beobachtungswerkzeug aus dem Verdeck, fchlief nur wenige Stunden und zeichnete die kleinste Beobachtung auf. Die Ängstlichen richtete er durch freundliches Zureden und Versprechungen auf. Aber die Bestürzung wuchs, als die Schiffe in die Gegend der Passatwinde kamen, von denen sie pfeilschnell nach Westen getragen wurden. Kolumbus gab den Fragenden geringere Strecken an, als ste zurückgelegt hatten, und tröstete sie mit der Hoffnung auf nahes Land. Da sah man Seevögel; aber
TM Hauptwörter (50): [T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T15: [Schiff Flotte Hafen England Jahr Insel Engländer Meer Küste Kriegsschiff], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde], T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung]]
TM Hauptwörter (200): [T129: [Schiff Hafen Flotte Meer Küste Fahrzeug See Kriegsschiff Land Dampfer], T184: [Insel Amerika Portugiese Afrika Spanier Kolumbus Küste Entdeckung Jahr Indien], T110: [Tag Jahr Stunde Nacht Monat Uhr Zeit Winter Sommer Juni], T49: [König Königin Herzog Peter Hof Elisabeth Minister Tod Graf Regierung], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
Extrahierte Personennamen: Santangelo Jsabella Kolumbus Kolumbus August Kolumbus Kolumbus
Inhalt Raum/Thema: Deutsche Geschichte, Europäische Geschichte
Inhalt: Zeit: Mittelalter, Neuzeit
Geschlecht (WdK): koedukativ
— 76 —
gerade das kleinste, übrig. Mit diesem beschloß er nach Spanien zurückzukehren, ehe vielleicht Pinzon ihm dort zuvorkäme. Er ließ in dem neuerbauten Fort, das er Navidad nannte, 38 Spanier zurück, ermahnte sie zu einem freundlichen Betragen gegen die Indianer und trat am 4. Januar 1493 die Rückreise an.
Am dritten Tage seiner Fahrt traf er den treulosen '-plnzon, der nichts entdeckt hatte und nun die erste Botschaft nach Europa bringen wollte. Dieser entschuldigte sich, und Kolumbus verzieh ihm. Bald daraus drohte ein fürchterlicher Sturm den führten Seglern den Untergang. Kolumbus verlor auch in dieser schrecklichen Lage die Fassung nicht. Er schrieb eilig die Nachricht von seiner Entdeckung aus Pergaments steckte dies sorgfältig verwahrt in eine Tonne und warf diese ins Meer. Doch der Himmel ward wieder heiter, und am 15. Januar entdeckte man Land. Es war St. Maria, eine der Azoren. Auf der letzten Fahrt trieb den Kolumbus ein neuer Sturm in den Tajo (4. März). König Johann Ii. wollte ihn selbst sprechen und bereute es nun, dem Kolumbus nicht Gehör geschenkt zu haben.
Als endlich Kolumbus am 15. Marz in den Hafen von Palos einlief, ward er von der Menge mit Jubel empfangen. "Man läutete die Glocken, feuerte die Kanonen ab und erdrückte ihn fast, als er zuerst in ein Kloster ging, um Gott seinen D>artk zu bringen. Der Hof hielt sich damals in Barcelona aus; Kolumbus durchzog daher Spanien der Länge nach, wie im Triumphe, und in Barcelona selbst hielt er einen feierlichen Einzug. Dann stattete er vor dem Throne an Ferdinand und Jsabella Bericht ab und ward mit Ehren und Lobsprüchen überhäuft.
Die Nachricht von einer neuentdeckten Welt flog nun durch ganz Europa; am lebhaftesten ward Spanien erregt. 3n kurzer Zeit hatten sich gegen 1500 Menschen zusammengefunden, um an der zweiten Fahrt, die nun in das eigentliche Goldland gehen sollte, teilzunehmen. Der König rüstete ihnen 17 Schiffe aus, sandte Handwerker und Bergleute mit, und Kolumbus sorgte für europäische Tiere und Gewächse, von denen er sich aus jenen fruchtbaren Inseln gutes Gedeihen versprach. Auch die Einwilligung des Papstes wurde eingeholt, welcher entschied, daß alles Land, welches 360 Meilen westwärts von den Azoren liege, den Portugiesen, was jen-
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
TM Hauptwörter (100): [T15: [Schiff Flotte Hafen England Jahr Insel Engländer Meer Küste Kriegsschiff], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San]]
TM Hauptwörter (200): [T184: [Insel Amerika Portugiese Afrika Spanier Kolumbus Küste Entdeckung Jahr Indien], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T129: [Schiff Hafen Flotte Meer Küste Fahrzeug See Kriegsschiff Land Dampfer], T3: [Hebel Last Brief Ende Gewicht Rolle Gleichgewicht Punkt Seite Fig], T2: [Schiff Stadt Tag Nacht Sturm Feind Ufer Meer Land Feuer]]
Extrahierte Personennamen: Kolumbus Kolumbus Maria Maria Kolumbus Johann_Ii Johann Kolumbus Kolumbus Kolumbus Ferdinand Jsabella Kolumbus
Extrahierte Ortsnamen: Spanien Europa Barcelona Barcelona Europa Spanien
Inhalt Raum/Thema: Deutsche Geschichte, Europäische Geschichte
Inhalt: Zeit: Mittelalter, Neuzeit
Geschlecht (WdK): koedukativ
— 77 —
seits liege, den Spaniern gehören sollte. Dadurch blieb Brasilien in der Folge das Eigentum Portugals.
3. Kolumbus' zweite Reise. 1493—96. Am 25. September lief die Flotte aus dem Busen von Cadiz aus und nahm einen südlicheren Lauf. So fand Kolumbus am 3. November die erste der karaibischen Inseln, welche er Dominika nannte, sodann Guadeloupe, Portoriko ac., und auf allen eine feindselige Menschenart und Spuren von Menschenfressern.
Die Sorge für seine Kolonie trieb ihn nach Hispaniola, wo er am 22. November ankam. Aber zu seinem Schrecken fand er weder Menschen noch Festung. Die zurückgelassenen Spanier hatten durch ihre Habsucht die Eingebogen zur Notwehr gereizt, darum hatten diese die Festung zerstört und alle Spanier erschlagen. Kolumbus gründete an einem bequemen Orte eine Niederlassung, die er der Königin zu Ehren Jsabella nannte. Doch feine Gefährten wurden unzufrieden. Sie hatten gemeint, in Indien Reichtümer zu sammeln, und jetzt sollten sie arbeiten, wilde Gegenden Urbarmachen und allerlei Beschwerden ertragen. Goldsand wurde zwar auf Hispaniola gefunden, war aber schwer zu suchen und lohnte kaum der Mühe.
Kolumbus eilte nach Süden und fand Jamaika. Aber er wurde krank; es fehlte der Mannschaft an Lebensmitteln, und als er ganz erschöpft wieder in Hispaniola ankam, fand er alles in Aufruhr. Man hatte die Indianer abermals unmenschlich behandelt, und diese hatten Rache genommen. Kolumbus mußte zu den Waffen greifen. Man feuerte ein paar Kartonen ab und hetzte Hunde auf die nackten Menschen; so wurden sie wieder unterworfen. Sie wurden zur Ablieferung von Gold und Baumwolle gezwungen und zu den unglücklichsten Sklaven gemacht. Inzwischen waren viele Unzufriedene nach Spanien zurückgekehrt und hatten dort so viele Verleumdungen gegen Kolumbus vorgebracht, daß der Hof einen Bevollmächtigten zur Untersuchung der Beschwerden schickte. Dieser benahm sich so anmaßend, daß Kolumbus seinem Bruder Bartholomäus den Oberbefehl übergab und nach Spanien reiste (März 1496). Seine Rechtfertigung kostete ihm wenig Mühe, und doch verzögerte sich die Ausrüstung einer Flotte zwei Jahre. Seine Mannschaft bestand aus Verbrechern, die er sich selbst erbeten hatte.
TM Hauptwörter (50): [T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser]]
TM Hauptwörter (100): [T15: [Schiff Flotte Hafen England Jahr Insel Engländer Meer Küste Kriegsschiff], T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat]]
TM Hauptwörter (200): [T184: [Insel Amerika Portugiese Afrika Spanier Kolumbus Küste Entdeckung Jahr Indien], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T140: [Stadt Franzose Feind Festung Truppe Tag Mann Paris Belagerung Angriff]]