120
2. Mittelitalien. In Florenz gelangte die reiche Kaufmannsfamilie der Med iceer (seit 1400) zur Herrschaft; sie machte sich um die Frderung der Knste und Wissenschaften hochverdient. Neben Toscana bestand noch der Kirchenstaat.
3. In Unteritalien bestand noch das Knigreich Neapel; doch war Sicilien an Aragonien gefallen. Ferdinand der Katholische gewann dann auch das Festland des Knigreichs Neapel.
63.
Vorboten der neuen Jett.
Gegen Ende des Mittelalters wurde durch eine Reihe wichtiger Begeben-heiten eine groe Vernderung in dem Zustande der europischen Völker her-vorgebracht und dadurch eine neue Zeit herbeigefhrt. Diese Begebenheiten sind: die Erfindungen des Schiepulvers, des Kompasses und der Buchdrucker-kunst, die Eroberung Konstantinopels durch die Trken und die Entdeckung Amerikas und des Seeweges nach Ostindien.
1. Das Schiepulver, schon in alten Zeiten den Chinesen und Indem, dann den Arabern in Spanien bekannt, um das Jahr 1330, wie man annimmt, von dem deutschen Franziskanermnche Bert hold Schwarz zu Freiburg im Breisgau wieder erfunden, gestaltete das Kriegswesen um und veranlate den Untergang des Rittertums.
2. Der Kompatz, der um 1300 von dem Italiener Flavio Gioja erfunden wurde, ermglichte erst grere Seefahrten im offenen Weltmeere, und so fhrte diese Erfindung zu den groen Entdeckungen am Ende des 15. Jahrhunderts.
3. Die Buchdruckerkunst, d.i. der Druck mit beweglichen Lettern, von dem Mainzer Johann Gutenberg um 1440 erfunden, bewirkte eine raschere und allgemeinere Verbreitung der geistigen Bildung unter den Vlkern.
4. Die Eroberung Konstantinopels durch die Trken 1453 machte dem griechischen (ostrmischen) Kaiserreiche, das fast um ein Jahrtausend das westrmische Reich berdauert hatte, ein Ende. Infolge davon wurden jetzt die Schtze der alten griechischen Bildung, die in dem ostrmischen Reiche be-wahrt geblieben waren, durch Gelehrte, die nach Italien auswanderten und dort namentlich am Hofe der Mediceer zu Florenz gastliche Aufnahme fanden, im Abendlande bekannt und verbreitet. Durch diese Wiederher-stellung der Wissenschaften wurde ein mchtiger Aufschwung des geistigen Lebens der Völker bewirkt (Humanismus).
5. Die Lnderentdeckungen endlich erffneten eine ganz neue Welt, a. Die Seefahrten der Portugiesen fhrten zur Entdeckung des Kaps
der guten Hoffnung durch Bartholomus Diaz 1486 und zur Auffindung des Seewegs nach Ostindien durch Vasko de Gama 1498.
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Extrahierte Personennamen: Ferdinand Franziskanermnche_Bert_hold_Schwarz Flavio_Gioja Johann_Gutenberg Johann Bartholomus_Diaz
121
b. Umfassender noch waren die Entdeckungen und Eroberungen der Spanier. Whrend die Portugiesen den Seeweg nach Ostindien in stlicher Richtung suchten, glaubte der Genuese Christoph Columbus durch eine Fahrt gen Westen dorthin gelangen zu knnen. In Portugal mit seinem Plane abgewiesen, dann aber von der Knigin Isabella von Kastilien mit dessen Ausfhrung beauftragt, erreichte er zwar nicht das gesuchte Land des fernen Ostens, machte aber die unermelich folgenreiche Entdeckung von Amerika 1492
Einflu der Entdeckungen auf Europa: Vermehrung des Geldes; neue Produkte: Zucker, Kaffee, Tabak, Kartoffeln; vernderte Richtung des W elthandels, daher Sinken Venedigsund der Hansa, Erh ebung der roeft lichen Staaten Portugal und Spanien, spter der Niederlande und Englands; Erweiterung der Erdkunde und der Naturwissenschaften.
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131 -
lande (Belgien) fr Spanien zu behaupten; allein die sieben nrdlichen Provinzen, in denen die Reformation eingefhrt war, vereinigten sich zur Utrechter Union, 1579, und sagten sich von der spanischen Regierung los. Nach der Ermordung Wilhelms von Oranien trat sein junger Sohn Moritz an die Spitze der vereinigten General-Staaten", und verteidigte, von der Knigin Elisabeth von England untersttzt, deren Unabhngigkeit. Um England und Holland zugleich zu treffen, sandte Philipp Ii. die groe Armada (unberwindliche Flotte") aus, 1588; diese erlag aber teils den Angriffen der englischen und hollndischen Flotte, teils schweren Strmen. Spanien war endlich (1609) gentigt, die Selbstndigkeit der sieben vereinigten Staaten, derrepnblikholland, anzuerkennen. Die Republik Holland erhob sich, unter Erbstatthaltern aus dem Hanse Oranien, rasch zu hoher Blte. Sie eroberte viele spanisch portugiesische Besitzungen in Afrika und Ostindien, und grndete Batavia aus Java, den Mittelpunkt des hollndisch-ostindischen Handels. Holland wurde die erste Seemacht, Amsterdam der Hauptsitz des Welthandels.
5. Das mu Stuart in England. Mit der jungfrulichen Knigin" Elisabeth starb das Haus Tudor aus (1603). Mit Jakob I., dem Sohne Maria Stuarts, folgte das tzaus Stuart in England. Damit wurden nun England und Schottland vereinigt. Da Jakob I. ein eifriger Anhnger der anglikanischen Kirche war, bedrckte er sowohl die Katholiken als die Pnri-tarier (Reformierten). Unter den Katholiken bildete sich die sog. Pulver-Verschwrung", die aber vereitelt wurde. Die Puritaner wanderten groen-teils nach Amerika aus, wo sie die Neu-England-Staaten (namentlich Massa-chusetts mit Boston) grndeten.
68.
Deutschland bis zum dreiigjhrigen Kriege.
Im Deutschen Reiche war durch den Augsburger Religionsfrieden zwar die uere Ruhe hergestellt, aber keine Ausshnung der Parteien eingetreten; vielmehr steigerte sich der Hader fort und fort, bis 1618 ein neuer furchtbarer Religionskrieg ausbrach. Von Karls V. Thronentsagung bis zum Beginn dieses Krieges herrschten die 4 Kaiser Ferdinand I., Maximilian Ii., R u d o l f Ii. und Matthias.
1. Ferdinand I. 15561564* Auf Karl V. folgte in sterreich und dann auch als deutscher Kaiser dessen Bruder, Ferdinand I. Karl hatte ihm schon bei seinen Lebzeiten die Regierung sterreichs berlassen; Ferdinand vereinigte mit sterreich die Knigreiche Ungarn und Bhmen durch Ver-mhlung mit deren Thronerbin. Doch blieb der sdliche und stliche Teil Ungarns noch lngere Zeit in der Gewalt der Trken. Ferdinand war ernst-lich und mit Erfolg bestrebt, den Frieden zwischen Katholiken und Protestanten aufrecht zu erhalten.
2. Maximilian Ii. 15641576. Ebenso geschah dies unter Ferdinands Sohn, Maximilian Ii., der ihm in sterreich (nebst Bhmen und Ungarn)
9*
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Extrahierte Personennamen: Wilhelms_von_Oranien Wilhelms Moritz Knigin_Elisabeth_von_England Philipp_Ii Philipp Elisabeth Jakob_I. Maria_Stuarts Maria Jakob_I. Karls_V._Thronentsagung Karls_V. Ferdinand_I. Ferdinand_I. Maximilian_Ii Maximilian Matthias Ferdinand_I. Karl_V. Karl_V. Ferdinand_I. Karl Karl Ferdinand Ferdinand Maximilian_Ii Maximilian Ferdinands Maximilian_Ii Maximilian
Extrahierte Ortsnamen: Belgien Spanien England Holland Spanien Holland Afrika Ostindien Holland Amsterdam England England England Schottland Amerika Boston Deutschland Ungarn Ungarns Ungarn
156
schwendung des Hofes erzeugte eine ungeheure Schuldenlast. Diese wurde noch vergrert durch Ludwigskriege.
2. England stand unter Knigen aus dem Hause Hannover, seit der Kursrst von Hannover, der nchste protestantische Verwandte der Knigin Anna und Urenkel Jakobs I., als König Georg I. 1714 den Thron be-stiegen hatte. Unter G e o r g Il und G e o r g Iii. fhrte England gleichzeitig mit dem siebenjhrigen Kriege, in dem es mit Friedrich dem Groen ver-bndetwar, einen groen S e ekri e g mitf rankreich, wodurch Frank-reich Kanada an England verlor. Dagegen fielen bald darauf die nord-amerikanischen Kolonien von England ab.
3. Nordamerika. Nach den ersten Versuchen unter der Knigin Elisabeth wurden seit dem Anfange des 17. Jahrhunderts, namentlich während der inneren Unruhen und Brgerkriege unter den Stuarts englische Niederlassungen auf der Ostkste von Nordamerika gegrndet; so Virginien, die Neu-Eng-land"-Staaten (mit Boston), und das von dem Quker William P ean kolonisierte Pennsylvanien (mit Philadelphia). Um die Mitte des 18. Jahrhunderts gab es 13 Kolonialprovinzen mit 3 Millionen Einwohnern. Da die englische Staatsschuld durch den letzten Seekrieg mit Frankreich sich sehr ver-mehrt hatte, so suchte England die Kolonien durch einen Eingangszoll auf Thee zu besteuern. Dem widersetzten sich die Amerikaner, und versenkten im Hafen von Boston eine englische Theeladuug. Der Aufstand verbreitete sich rasch der das Land. Da beschlo England, mit Gewaltmaregeln einzu-schreiten, und es begann der nordamerikanische Befreiungskrieg (17761783). Die Nordamerikaner whlten einen Pflanzer in Virginien, Georg Washington, zum Oberbefehlshaber, der unter groen Schwierigkeiten ein Heer bildete. Am 4. Juli 1776 erklrten sich die 13 vereinigten Staaten fr unabhngig. Den kriegsgebteren Englndern, die durch deutsche, uament-lich hessische, Truppen untersttzt wurden, waren die der Kriegszucht uu-gewohnten Amerikaner anfangs nicht gewachsen; doch erkmpfte der treffliche Washington bald mehrere Erfolge, die der amerikanischen Sache neue Kraft verliehen. Neben ihm erwarb sich Benjamin Franklin die hchsten Verdienste um sein Vaterland. Frher Buchdrucker in Philadelphia, durch seine Volks-schristen bekannt und beliebt, durch die Erfindung des Blitzableiters berhmt, war er seit dem Ausbruche des Krieges amerikanischer Gesandter am franz-fischen Hose, und wute durch geschickte Unterhandlungen Frankreich und Spanien zur Hilfeleistung zu bewegen. Von nun an wurde der Krieg auch zur See gefhrt, und ein franzsisches Landheer nahm am Kampfe in Amerika teil. Mit dieser Hilfe entschied Washington den Landkrieg dadurch, da er eine englische Armee bei Jorktown in Virginien zur Ergebung zwang. Darauf gaben die Englnder, so glcklich sie zur See gekmpft hatten, den Krieg auf. Im Frieden zu Versailles erkannten sie die Unabhngigkeit der vereinigten nordamerikanischen Staaten an (1783). Die Freistaaten gaben sich spter eine Verfassung, nach der die Regierung einem jedesmal auf vier Jahre gewhlten Prsidenten bertragen wurde. Der erste Prsident war Washington, zu desseu Ehren die Bundeshauptstadt Washington ge-grndet wurde. Den Verlust in Nordamerika ersetzte England durch die Ausbreitung seiner Herrschaft in Ostindien und Australien.
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163
Reihe von Jahren die Wege Preuens und Deutschlands : zum Unheil fr beide.
7. Ende des ersten Koalitionskrieges Napoleon Bonaparte.
Als nach dem Frieden von Basel die Franzosen unter den Generalen Jour-dan und Moreau auch in Sddeutschland eindrangen, wurden sie von den sterreichern unter dem Erzherzog Karl der den Rhein zurck-geschlagen (1796). Desto glnzendere Siege erkmpften sie in Italien unter dem jungen General Bonaparte.
Napoleon Bonaparte war 1769 (15. August) zu Ajaccio auf der Insel Korsika geboren, eines Advokaten Sohn. Auf der Kriegsschule zubrienne, zuletzt in der Artillerie-schule zu Paris wurde er zum Offizier herangebildet, und trat dann als Artillerielieute-nant ins Heer. Beim Ausbruch der Revolution schlo er sich der Bewegung an, und als sich (1793) die Stadt Toulon gegen den gewaltthtigen Konvent erhob, leistete er als Artilleriehauptmann bei der Belagerung der Stadt vorzgliche Dienste. Erst 25 Jahre alt, wurde er (1794) Brigadegeneral, und schon nach zwei Jahren erhielt er den Oberbefehl des franzsischen Heeres, das in Oberitalien kmpfte.
Er schlug die Feinde, sterreicher und Sardinier, in einer Reihe von Schlachten, namentlich bei Lodi und Arkole, 1796. Dann machte er der alten Republik Venedig ein Ende. Durch diese Erfolge zwang er fter-reich, im Frieden zu Campo Formio (einem Schlo im Venetianischen) 1797 Belgien und die Lombardei abzutreten, wogegen es Venedig erhielt. Oberitalien, bald darauf auch Rom und Neapel, wurden von den siegreichen Franzosen in Republiken verwandelt (die cisalpinische, rmische und parthenopische Republik; daneben die helvetische Republik).
8. Bonaparte in gypten. Zur See jedoch behielten die Englnder die Oberhand und entrissen den Franzosen die meisten ihrer Kolonieen. Um diesen Verlust zu ersetzen, schiffte sich 1798 Bonaparte in Toulon zur Eroberung gyptens ein. Sosort nach seiner Landung in gypten erstrmte er die Stadt Alexandria. Daraus erfocht er den entscheidenden Sieg bei den Pyramiden 1798. Doch vernichtete der englische Admiral Nelson in der See-schleicht bei Abukir (1798) die franzsische Flotte. Bonaparte machte hierauf einen Einfall in Syrien. Nach gypten zurckgekehrt, schlug er ein Trkenheer bei Abukir. Dann ging er, sein Heer unter dem General Kleber zurcklassend, nach Frankreich zurck (1799)z das in einen neuen Krieg ver-wickelt war.
81.
Zweite Koalition; Konsulat und Kaiserreich.
1. Die zweite Koalition, 1799-1801. Als Bonaparte sich in gypten befand, hatte England mit sterreich und Rußland sich von neuem gegen Frankreich verbunden. Das Kriegsglck war anfangs auf feiten der Ver-bndeten; der Erzherzog Karl schlug die Franzosen aus Deutschland zurck,
n*
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Extrahierte Personennamen: Napoleon Karl Karl Bonaparte Napoleon August Admiral_Nelson Bonaparte Karl Karl
Extrahierte Ortsnamen: Deutschlands Basel Sddeutschland Rhein Italien Ajaccio Korsika Paris Toulon Oberitalien Venedig Belgien Venedig Oberitalien Rom Neapel Toulon Alexandria Syrien Frankreich England Frankreich Deutschland
78
wurden jetzt die Schtze der alten griechischen Bildung, welche in dem oft-rmischen Reiche bewahrt geblieben waren, durch Gelehrte, die nach Italien auswanderten und dort namentlich am Hofe der M e d i c e e r zu Florenz gast-liche Aufnahme fanden, im Abend lande bekannt und verbreitet. Durch diese Wiederherstellung der Wissenschaften wurde ein mchtiger Aufschwung des geistigen Lebens der Völker bewirkt.
Unter den Mnnern, welche in Deutschland die Wissenschaften am bedeutendsten hoben (Humanisten), zeichneten sich aus: Reuchlin von Pforzheim, der zuerst die he-britische Sprache lehrte und dadurch den Urtext des Alten Testaments zugnglich machte, und Erasmus von Rotterdam, der zuerst das Neue Testament im griechischen Urtext herausgab (beide Männer um 1500).
52. (112.)
Entdeckungsfahrten der Portugiesen.
Die Entdeckung neuer Lnder, welche auf den weiteren Verlauf der Weltgeschichte von tiefgreifendem Einflsse war, ging von den S e es a h r t en der Portugiesen aus.
1. Heinrich der Seefahrer. Der durch die Kreuzzge angeregte Handelsverkehr mit dem Morgenlande, welcher namentlich durch die italie-nischen Seestdte Venedig und Genua schwungvoll und gewinnreich be-trieben wurde, war dadurch erheblich erschwert und eingeschrnkt, da die kostbaren Erzeugnisse Indiens von den Europern nicht unmittelbar aus In-dien selbst geholt, sondern nur an der Ostkste des Mittelmeers, namentlich in Alexandria, durch Vermittlung der Araber bezogen werden konnten, die den Handel mit dem inneren Asien ganz in Hnden hatten. Seit nun die Ksten Vorderasiens und Nordafrikas in die Hnde der Trken gefallen waren, wurde dieser Handelsverkehr gestrt, und daher trat immer strker das Bestreben hervor, einen Seewegnach Indien aufzufinden. Indien konnte zur See nur erreicht werden durch Umfchiffungafrikas, dessen Westkste und Ausdehnung nach Sden hin noch unbekannt war. Die Er-sorschung der afrikanischen Kste wurde nun namentlich von dem Infanten Heinrich dem Seefahrer, dem Sohne des Knigs von Portugal, mit Eifer betrieben.
Unter seiner Leitung begannen Entdeckungssahrten, welche gnstige Erfolge hatten: Porto Santo, Madeira und die kanarischen Inseln, dann die Azoren, die Inseln des grnen Vorgebirges und die Ksten von Guinea wurden aufgefunden, und nicht lange nach Heinrichs Tode (1463) wurde auch der quator, vor dessen Sonnenglut man sich so sehr gefrchtet, berschritten.
2. Diaz und Vasco de Gama. Endlich gelang es dem khnen See-fahret Bartholomus Diaz, die Sdspitze von Afrika zu erreichen, 1486. Er nannte sie das Vorgebirge der Strme; denn schreckliche Strme
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Extrahierte Ortsnamen: Italien Deutschland Pforzheim Rotterdam Venedig Genua Indiens Alexandria Asien Vorderasiens Nordafrikas Indien Indien Portugal Guinea Afrika
79
wteten, als er die Kste erblickte. Sobald aber der König von Portugal die Nachricht von der glcklichen Entdeckung erhielt, rief er freudig aus: Nein, sie heie das Vorgebirge der guten Hoffnung; denn jetzt ist ja die Hoffnung vorhanden, da wir auch bald nach Indien gelangen werden."
Diese Hoffnung ging zwlf Jahre spter in Erfllung. Da umsegelte Vasco de Gama das Kap der guten Hoffnung, fuhr dann an der Ostkste von Afrika hin, endlich quer der den indischen Ocean, und gelangte so, beinahe ein Jahr nach seiner Abfahrt, nach dem Hafen Kalikut an der Kste Malabar. So warder lange gesuchte Seeweg nach Indien geffnet; das gepriesene Land der kstlichen Spezereien und Gewrze war erreicht, 1498.
Die Portugiesen grndeten an den Ksten Indiens groartige Niederlassungen und traten mit China in Handelsverkehr; ihre Flotten beherrschten alle Meere von der West-kste Afrikas bis zur Sdsee. Eine weitere Entdeckung wurde durch Cabral gemacht, der, durch Strme nach Westen verschlagen, (1500) Brasilien auffand.
53. (113.)
ie Entdeckung Amerikas. Colnmbns.
Mitten in die Zeit der portugiesischen Seehelden Diaz und Vasco de Gama, sechs Jahre nach der Auffindung des Kaps der guten Hoffnung, sechs Jahre v o r der Erreichung Indiens auf dem Seewege, fllt die von Spanien ausgehende Entdeckung eines neuen Weltteils: Eo-lumbus entdeckte Amerika 1492. 1492
1. Christof Columbus (italien. Eristoforo Colombo, spanisch Cristobalcoln) war in Genua geboren, und hatte sich von frher Jugend an dem Seewesen gewidmet. Durch die Entdeckungsfahrten der Portugiesen angeregt, begab er sich nach Portugal, wo er, von der Kugel-gestellt der Erde berzeugt, den Gedanken fate, Indien durch eine gen Westen gerichtete Fahrt zu erreichen. Er legte diesen Plan zunchst seiner Vater-stadt Genua vor, wurde aber als Schwrmer zurckgewiesen; auch der König von Portugal lehnte sein Anerbieten ab. Hierauf wandte er sich nach Spanien und fand gtige Aufnahme bei der Knigin Isabella von Kastilien;
doch dauerte es auch hier mehrere Jahre, bis er mit seinem Vorhaben durch-drang. Es wurden ihm 3 Schiffe und 90 Mann zu seiner Entdeckungsfahrt bewilligt; in einem Vertrage mit der Krone Kastilien wurde ihm die Wrde eines atlantischen Admirals und Vizeknigs in den zu entdeckenden Lndern,
sowie der Zehnte von ihren Einknften zugesichert.
2. Die erste Entdeckungsreise begann am 3. August 1492; am 12. Oktober wurde die Bahama-Jnsel Guanahani aufgefunden, die Co-lumbus Sansalvador (Erlserinsel) nannte. Bald darauf wurden die groen fruchtbaren, von kupferroten Wilden bewohnten Inseln Kuba und
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Extrahierte Ortsnamen: Portugal Indien Afrika Indien Indiens China Afrikas Brasilien Amerikas Indiens Spanien Amerika Genua Portugal Indien Genua Portugal Spanien Kastilien Kuba
80
Haiti entdeckt und in Besitz genommen. Darauf kehrte Columbus nach Spanien zurck, um der die Erfolge seiner Fahrt Bericht zu erstatten. Er landete am 15. Mrz 1493 an der spanischen Kste und wurde vom Volke mit Jubel begrt, am Knigshofe mit hohen Ehren empfangen.
3. Die zweite Reise wurde im September 1493 mit 1500 Mann auf 17 Schiffen angetreten. Sie fhrte abermals zur Entdeckung mehrerer Inseln, unter denen Porto-riko und Jamaika die bedeutendsten waren. Auf Haiti, der Lieblingsinsel des Co-lumbus, entstand durch die Habgier der Europer und die grausame Mihandlung der Eingeborenen, welche Indianer genannt wurden, Unordnung und Emprung. Columbus schlug die Aufstndischen nieder, wurde aber selbst von seinen Widersachern beim Könige verklagt und kehrte daher nach Spanien zurck, wo er bei Hofe sein Verhalten rechtfertigte.
4. Die dritte Reise (1498) ist namentlich durch die Entdeckung des Fest-land es von Sdamerika an der Mndung des Orinokostromes bemerkenswert. Auf Haiti aber fand Columbus arge Verwirrung. Auf Betreiben seiner Feinde erschien ein kniglicher Bevollmchtigter auf der Insel, der den Helden in Ketten nach Spanien ab-fhren lie. Dort wurde der Gefangene zwar sofort freigegeben; allein die Belohnungen, welche ihm frher zugesichert waren, wurden ihm nicht zu teil. Gleichwohl unternahm er noch eine
5. vierte Reise (1502). Auf dieser hatte er furchtbare Gefahren zu bestehen. Nachdem ihm alle Schiffe nacheinander zu Grunde gegangen waren, schmachtete er mit seiner Mannschaft acht Monate lang auf einer Insel mitten unter den Wilden in der uer-sten Not. Endlich erschien ein Fahrzeug, das ihn nach Haiti fhrte; von hier kehrte er krank und von Gram gebeugt nach Spanien zurck. Bald darauf starb er in der Stadt Valladolid (1506). Seine Leiche wurde nach Haiti und spter nach Kuba gebracht und dort in der Kathedrale von Habana beigesetzt; die Kette, mit welcher er einst gefesselt war, wurde ihm, wie er verordnet hatte, mit ins Grab gelegt. Der von ihm entdeckte Erdteil erhielt nicht nach ihm, sondern nach dem Italiener Amerigo Vespucci,der ihn zuerst beschrieb, den Namen Amerika.
54. (114.)
Entdeckungen und Eroberungen in der neuen Welt.
1. Balboa (1513). Die Entdeckungen des Columbus wurden durch unternehmende Männer fortgesetzt. Vor allem kam es darauf an, die neue Welt mehr und mehr aufzu-schlieen und von ihren Lndern und Schtzen Besitz zu ergreisen. Zuerst richtete sich der Entdeckungstrieb auf das mittlere und sdliche Amerika; der Norden des Erdteils wurde erst spter erforscht. Den nchsten wichtigen Erfolg errang der khne Spanier Balboa 1513. Er berschritt mit einer geringen Anzahl Gefhrten unter schweren Mhsalen die gebirgige Landenge von Panama und erreichte die Kste des Groen Oceans, den noch keines Europers Auge geschaut hatte.
2. Cortez (1519). Von besonderer Wichtigkeit war die Entdeckung und Eroberung von Mexiko, welche durch den spanischen Helden Ferdinand Cortez 1519 vollbracht wurde. Auf einer kleinen Flotte fuhr er (mit 700 Mann, 16 Pferden und 14 Geschtzen) von Kuba aus nach der mexikanischen Kste. Nach seiner Landung verbrannte er die Schiffe, um seine Gefhrten, denen dadurch jede Aussicht auf Rckkehr oder Flucht abge-schnitten war, zur uersten Entschlossenheit zu zwingen. Er war berrascht, in dem Lande, das er betreten, nicht rohe Wilde, sondern ein Volk zu finden, das in Stdten
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Extrahierte Personennamen: Columbus Columbus Sdamerika Columbus Balboa Cortez Ferdinand_Cortez Ferdinand
Extrahierte Ortsnamen: Spanien Jamaika Haiti Spanien Haiti Spanien Haiti Spanien Valladolid Haiti Kuba Amerika Amerika Panama Mexiko Kuba
120
Trken die Festung Asow in seinen Besitz brachte, lie er eine Flotte von 60 Schiffen fr das Schwarze Meer bauen. Aber die wegen seiner Neuerungen im Heerwesen erbitterten Strelitzen bedrohten sein Leben durch eine neue Ver-schwrung. Er erhielt jedoch Kunde von dem Vorhaben, und unvermutet in die Mitte der versammelten Verschwrer tretend, lie er sie verhaften und unter Martern hinrichten.
3. Peters erste Reise ins Ausland. Um seine Kenntnisse zu bereichern, entschlo sich Peter, die fremden Lnder, von denen ihm Lefort erzhlt hatte, selbst zu besuchen. Er rstete (1697) eine Gesandtschaft von mehreren hundert Personen aus, die durch einen groen Teil von Europa reisen sollte. Er selbst begleitete sie nicht als Zar, sondern,als Mitglied des Gefolges, um alles desto ungestrter erkunden zu knnen. der Knigsberg und Berlin kam er nach Amsterdam. Dort erfllte ihn das Seewesen mit srendiger Bewunderung. In der Kleidung eines hollndischen Schiffszimmermanns begab er sich nach dem benachbarten Dorfe Zaand am, um dort den Schiffsbau zu erlernen. Nach siebenwchiger Arbeit kehrte er nach Amsterdam zurck und lie ein greres Kriegsschiff bauen, das er mit Seeleuten, Offizieren, Wundrzten und Handwerkern ausrstete und nach Archangel schickte. Von Holland ging er nach England. Dort lie der König ihm zu Ehren ein Seetreffen auf-fhren. Wahrlich," rief Peter staunend aus, wre ich nicht als Zar von Rußland geboren, fo mchte ich englischer Admiral sein!" Dann kam er abermals nach Holland, und von hier reiste er der Dresden nach Wien. Eben wollte er nach Italien gehen; da rief ihn die Kunde von einem abermaligen Aufstand der Strelitzen nach Rußland zurck. Er fand den Aufruhr schon ge-dmpft, alle Gefngniffe mit Missethtern angefllt. Peter lie die Hauptschuldigen hngen und hob die Schar der Strelitzen auf.
4. Peters Sorge fr sein Volk. Seine im Ausland gesammelten Kenntnisse und Erfahrungen fnchte Peter mit rastlosem Eifer fr die Bildung feiner halbwilden Russen zu verwerten. Mit dem uern fing er an, indem er feinen Unterthanen das Tragen der langen Brte verbot und die gewohnten langen Rcke mit europischer Kleidung zu vertauschen befahl. Ferner grndete er Schulen und lie belehrende Bcher des Auslandes ins Russische bersetzen. Um in den Weltverkehr einzutreten, bedurfte Rußland vor allem der Verbindung mit dem Meere. Peter fate daher den Plan, sein Reich bis zur Ostsee zu erweitern. Nachdem er ein zahlreiches, von auslndischen Offi-zieren eingebtes Heer gebildet hatte, suchte er dieses Ziel durch Eroberung der schwedischen Ostseelnder zu erreichen.
Peter der Groe verband sich mit den Knigen von Dnemark und Polen gegen Karl Xii. von Schweden. Da dieser erst 18 Jahre zhlte, so schienen die Eroberungen, auf welche die Verbndeten ausgingen, desto leichter ausfhrbar.
1. Karls Xii. Siege. Der Krieg begann mit gleichzeitigen Angriffen
76. (133.) Der nordische Krieg 17001721.
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Extrahierte Personennamen: Peters Peter Peter Peters Peter Karl_Xii Karl Karls
Extrahierte Ortsnamen: Europa Knigsberg Berlin Amsterdam Amsterdam Holland England Holland Dresden Wien Italien Schweden Karls
133
kolonisierte Pennsylvanien (mit Philadelphia) iz. Um die Mitte des 18. Jahrhunderts gab es 13 Kolonialprovinzen mit 3 Millionen Einwohnern. Da die englische Staatsschuld durch den letzten Seekrieg mit Frankreich sich sehr der-mehrt hatte, so suchte England die Kolonieen durch einen Eingangzoll auf Thee zu besteuern. Dem widersetzten sich die Amerikaner, und versenkten im Hasen von Boston eine englische Theeladuug. Der Aufstand verbreitete sich rasch der das Land. Da beschlo England, mit Gewaltmaregeln einzuschreiten, und es begann
4. der nordamerikanische Freiheitskrieg (17761783). Die Nordamerikaner whlten einen Pflanzer in Virginien, Georg Washington, zum Oberbefehlshaber, der unter groen Schwierigkeiten einheer bildete. Am 4. Juli 1776 erklrten 1776 sich die 13 vereinigten Staaten fr unabhngig. Den kriegsgebteren Englndern, die durch deutsche,namentlich hessische Truppen untersttzt wurden, waren die der Kriegszucht ungewohnten Amerikaner anfangs nicht ge-wachsen; doch erkmpfte der treffliche Washington bald mehrere Erfolge, welche der amerikanischen Sache neue Kraft verliehen. Neben ihm erwarb sich Benjamin Franklin die hchsten Verdienste um sein Vaterland. Frher Buch-drucker in Philadelphia, durch seine Volksschriften und gemeinntzigen Be-strebungen bekannt und beliebt, durch die Erfindung des Blitzableiters be-rhmt, war er seit dem Ausbruche des Krieges amerikanischer Gesandter am franzsischen Hofe, und wute durch geschickte Unterhandlungen Frankreich und Spanien zur Hilfeleistung zu bewegen. Von nun an wurde der Krieg auch zur See gefhrt, und ein franzsisches Landheer nahm am Kmpft in Amerika teil. Mit dieser Hilfe entschied Washington den Landkrieg dadurch, da er eine englische Armee bei Horktown in Virginien zur Ergebung zwang. Darauf gaben die Englnder, so glcklich sie zur See gekmpft hatten, den Krieg aus. Im Frieden zu Versailles erkannten sie die Unabhngigkeit der ver-einigten nordamerikanischen Staaten an (1783). Die Freistaaten gaben sich spter eine Versassnng, nach welcher die Regierung einem jedesmal auf vier Jahre gewhlten Prsidenten bertragen wurde. Der erste Prsident war der Besteier Washington, zu dessen Ehren die Bundeshauptstadt Washington gegrndet wurde. Seitdem haben sich die Freistaaten aus 40 mit 60 Millionen Bewohnern vermehrt.
5. Die Englnder in Ostindien. Den Verlust in Nordamerika ersetzte England durch die Ausbreitung seiner Herrschaft in Ostindien. Die unter der Knigin Elisabeth gestiftete oft indische Handelskompanie benutzte die Auslsung des groen Mongolenreiches im nordwestlichen Ost-indien, sowie das Sinken der hollndischen und franzsischen Macht in Asien zur Grndung eines Reiches, welches das Mutterland an Umfang und Ein-Wohnerzahl bald weit bertraf. Bengalen wurde unterworfen, der mchtige indische Sultan Tippo Saib (1799) berwltigt, und durch immer sort-schreitende Erobungen die britische Macht der ganz Ostindien (mit 250 Millio-nett Menschen) ausgedehnt. Eine weitere Ausdehnung erhielt das englische Handels- und Kolonialwesen durch die drei Entdeckungsfahrten des Weltnm-seglers Cook (17681779).
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Extrahierte Ortsnamen: Philadelphia Frankreich England Boston England Philadelphia Frankreich Spanien Amerika Washington Washington Ostindien Nordamerika England Ostindien Asien Bengalen Ostindien