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steigert, und aus den Schiffen und aus dem Material wurden 934 726 Thaler erlöst.
3. Die Schleswig - Holsteiner standen unter dem Befehle des aus preußischen Diensten übergetretenen Generals Sonnt. Nachdem sie sich selbst überlassen warnt, kommandierte sie der ebenfalls früher preußische General Willisen, und nachdem auch dieser abgetreten war, der General van der Horst. Der bayrische Major (spätere Generalleutnant) von der Tann bildete ein 400 Mann starkes Freikorps, welches auf eigene Faust operierte und besonders bei Hadersleben den Dänen schadete. Bei Eckernförde flog die dänische Fregatte „Christian Viii." in die Luft und die „Gesiou" wurde erobert. Die Deutscheu hatten nur zwei Tote und machten 1023 Gefangene.
§ 234.
Frankreich seit der Februarrevolution.
(1848—1868.)
teuar 049) Die am 24. Februar 1848 von den Republikanern ein-ma gesetzte provisorische Regierung mußte sich zuerst mit der Organisation der Arbeit beschäftigen, da sie mit Hilfe der Sozialdemokraten Meister geworden war. Es wurden für die Ver-besseruug der Lage der arbeitenden Klasse ungeheure Summen verwendet und Nationalwerkstätten errichtet, in welchen 100 000 Arbeiter täglich faulenzten, so daß mau genötigt war, dieselben wieder aufzuheben. Dies gab Veranlassung zu dem großen Ar-beiteranfstand iu Paris, welchen der General Cavaignac im Auftrage der Republik iu einer förmlichen Straßenschlacht, welche 22.- vom 22. bis 26. Juni dauerte, mit kräftiger Hand unterdrückte. Juni. Cavaignac trat nun als Präsident an die Spitze der provisorischen Regierung. Es wurde eine Konstituierende Nationalversammlung einberufen, iu welche auch vier Departements, worunter sogar das Departement der Seine, den Prinzen Louis Napoleon sandten, einen Sohn Ludwig Bouapartes, des Königs von Holland, und der Horteuse Beanharnais, einer Stieftochter des Kaisers Napoleon. Die Napoleoniden brachten es durch Anwendung ungeheurer Geldmittel dahin, daß das Dekret, welches ihre Verbannung aus Frankreich ausgesprochen 'hatte, aufgehoben wnrde, und Louis Napoleon trat in die Konstituierende Versammlung ein. Diese Versammlung beschloß, daß Frankreich eine Republik bleiben sollte, mit einem Präsidenten an der Spitze, dessen Amtsdauer vier Jahre sein solle, nach deren Ablauf er aber nicht mehr wählbar sei. Ferner beschloß dieselbe, daß der Präsident durch die Abstimmung des ganzen französischen Volkes gewählt werden solle. Bei der am
TM Hauptwörter (50): [T12: [König Paris Jahr Napoleon General Frankreich Mann Tag Kaiser Minister], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler]]
TM Hauptwörter (100): [T8: [König Paris Regierung Minister Parlament Volk Frankreich Kammer Mitglied Verfassung], T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung], T96: [Ludwig Karl König Frankreich Kaiser Xiv Napoleon Krieg Franz Italien], T51: [Armee General Schlacht Franzose Truppe Mann Feind Heer Metz Preußen], T34: [Schweden König Gustav Dänemark Preußen Krieg Polen Adolf Frieden Holstein]]
TM Hauptwörter (200): [T73: [König Paris Parlament Partei Frankreich Volk Regierung Nationalversammlung Republik Robespierre], T98: [König Jahr Mitglied Verfassung Regierung Republik Präsident Kammer Gewalt Staat], T117: [Schleswig Däne Insel Holstein Eider Preußen Schanz Jütland Dänemark Karl], T79: [Ludwig Xiv Frankreich König Ludwigs Xvi Napoleon Xviii Xv. Philipp], T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff]]
Extrahierte Personennamen: Horst Cavaignac Cavaignac Louis_Napoleon Napoleon Ludwig_Bouapartes Ludwig Horteuse_Beanharnais Napoleon Louis_Napoleon Napoleon
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Paris Holland Frankreich Frankreich
Z. 3. Der große polnische Theil.
Das Stromgebiet laßt sich am besten nach der Sprachgrenze
abtheilen. Die bei weitem größere Hälfte von den Gebirgen hinab
bis nahe der Stadt Thorn wird von Polen, der untere Küsten-
strich von Deutschen bewohnt.
Ortschaften im polnischen Theil: Krakau, im schönen
Thal der bereits schiffbaren Weichsel, eine freie Stadt mit eigner Re-
gierung, also keinem der königlichen Nachbarstaaten unterworfen. 26000
E., Gräber ehemaliger Polenkönige, vorzüglich des Ioh. Sobiesky, im
Dome, wo auch die Gebeine des unvergeßlichen Patrioten Koscinsko,
und des Fürsten Jos. Poniatowsky ruhen. — Zwei M. ostwarrs, wo
sich der Fuß der Karpathen ins Weichselthal abflacht, W ieliczka, ein
kleiner reinlicher Bergflecken; merkwürdig durch seine Salzbergwerke.
Etwa 400 Schritt vom Orte steht ein hölzernes Gebäude über dem Haupt-
schacht. Zum Einfahren erhalt der Reisende einen weißen Linnenmantel statt
der anderwärts bräuchlichen schwarzen Grubenkittel, und wird beim Schein des
Grubenlichtes 200' hinabgelassen. Hier ist ein Gang (Strecke) durch braun-
grauen Salzstein gehauen, und führt zur sogenannten Kapelle. Dies ist ein
großes Gewölb mit spitzbogigem Eingang, Kanzel und Altar, an dessen Stufen
zwei Mönche knieen und die oberhalb stehenden Gestalten Christus und Maria
anbeten; alles ist nach Angabe eines geschickten Bergmannes aus dem Salzstein
gehauen. Setzte sich über die Oberfläche des abgebrochenen und abgemeißelten
Gesteins nicht ein düsterer Salzschleim, so müßten die Wände und Gestalten
bei gehörigem Fackellicht flimmern und glitzern. So aber sieht es düster aus.
Mehrere Gänge streifen von der Kapelle weiter und durchschneiden sich mannig-
fach, so daß man in einem Labyrinthe zu sein glaubt. Da begegnet man häufig
Bergleuten, die in einer klotzrädrigen Kastenart (Hunde) die großen Salzbrocken
fortschieben, während man die Hauptmassen, tonnenförmig zurecht gehauen, bis
zu dem Schachte fortwälzt und hinauf ziehen läßt. Da gehts oft viele Stufen
hinunter und hinauf, wie in verschiedenen Stockwerken. Zuweilen kömmt man
in ungeheure Gewölbe (Verhaue), deren ausgeleerte Räume nicht geringe Massen
Salz geliefert haben. Da wird mit Pulver gesprengt, mit Meißel und Ham-
mer, mit Keil und Brechstange stückweis oder banderweis das Gestein abgelöst.
Damit sie nicht einstürzen, hat man Felsstützen wie Pfeiler stehen lassen. Be-
sonders merkwürdig ist der große Saal, ein Verhau, worin eine Dorfkirche bequem
stehen könnte. Er dient zur Aufbewahrung solcher Dinge, die in den mancherlei
Abtheilungen des weitschichtigen Bergwerkes sehenswerth sind, und hier auf ein-
mal betrachtet werden können, z. B. Stufen in den Wänden, getrennte Salz-
bänder, erste Anfänge dazu, Anlagen von Strecken, Fossilien, Versteinerungen
und Krystallisationen, die im Salzstein gefunden werden, u. a. nt. Pyramiden
aus geöltem Papier und andere Vorkehrungen zum Ziluminiren stehen umher.
TM Hauptwörter (50): [T9: [Tempel Stadt Kirche Säule Zeit Gebäude Bau Mauer Haus Dom], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich]]
TM Hauptwörter (100): [T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T78: [Polen Rußland Preußen Land Orden Russe Stadt Reich Warschau Weichsel], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein]]
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Extrahierte Personennamen: Sobiesky Koscinsko Maria Maria