— 159 —
gewonnen: Gold, Platina, Silber, Eisen, Kupfer, Blei, Zink und
Salz. Auch hat Rußland mächtige Steinkohlenlager und ergiebige
Petroleumquellen (am Kaspischen Meere).
Trotz so reicher natürlicher Hilfsquellen steht die russische In-
dustrie noch hinter der westeuropäischen zurück, hat aber in den
letzten Jahrzehnten einen großen Aufschwuug genommen. Von Be-
deutung ist die Eisenindustrie, die Baumwoll-, Woll- und Leinen-
Weberei, die Lederfabrikation (Juchten) und Rübenzuckerbereituug.
Der Haudel Rußlands ist jetzt schon von großer Wichtigkeit
und dabei noch in steter Ausdehnung begriffen. Zur Ausfuhr ge-
langen vornehmlich: Getreide, Flachs, Hanf, Holz, Petroleum, Zucker,
Wolle, Tiere, Talg, Pelzwerk und Leder. Dagegen müssen fast samt-
liche Luxus- und ein großer Teil der Industrie-Artikel noch ein-
geführt werden.
V. a) Obwohl das europäische Rußland 106 Millionen Ein-
wohn er zählt, so ist es doch unter allen europäischen Ländern
nach Skandinavien am schwächsten bevölkert; denn aus 1 qkm
treffen nur 20 Menschen. Wäre Rußland so dicht wie z. B.
Deutschland bewohnt, so müßte es auf seinem Flächenraum von
5 390 000 qkm ungefähr 500 Millionen Einwohner haben; aber große
Bodenstrecken Rußlands sind des kalten Klimas wegen sehr schwach
bevölkert. So hat der Bezirk Archangelsk, der Deutschland an Größe
weit übertrifft, nur 350 000 Bewohner. — Die dichteste Bevölkerung
findet sich in der Mitte Rußlands. — Nur 16 Städte des un-
geheuren Reiches haben mehr als 100 000 Einwohner.
d) Bezüglich der Abstammung herrscht in der Bevölkerung
Rußlands eine sehr große Mannigfaltigkeit. Doch ist der slavische
Stamm so stark vorherrschend, daß ihm mehr als 4/5 der Gesamt-
bevölkerung angehören. Unter den verschiedenen Völkern des slavischen
Stammes bilden die Russen (80 Millionen) weitaus die Mehrzahl
gegenüber den Polen (71/2 Millionen). Außerdem leben in Rußland:
1. über 11/2 Mill. Deutsche'(besonders in den Ostseeprovinzen
und den südrussischen Kolonien);
2. 4 Mill. Letten (in Litauen und Kurland);
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
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TM Hauptwörter (200): [T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral], T87: [Meer Rußland Wolga Stadt Petersburg Moskau See Ostsee Hauptstadt Ural], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land]]
Extrahierte Ortsnamen: Skandinavien Deutschland Archangelsk Deutschland Polen Rußland Kurland
— 169 —
Wie im Klima, so zeigen sich auch in der Pflanzen- und
Tierwelt Asiens große Gegensätze. Während die öde Tundra im
Norden notdürftig von Moosen und Flechten bedeckt ist, so daß nur
wenige Arten von Pelztieren und Vögeln dort fortzukommen vermögen,
erreicht die Pflanzen- und Tierwelt im Südeu des Erdteiles üppige
Mannigfaltigkeit und riesenhafte Formen. Palmen, Reis, Thee, Zucker-
rohr, Kaffee, Baumwolle, Pfeffer und andere Gewürze, mancherlei
Arznei- und Färbekräuter haben hier zumeist ihre Heimat. Zahlreiche
Tierarten beleben diese tropischen Länder Asiens. In den mächtigen
Wäldern hausen Elefanten, Nashörner, Büffel, Affen und Schlangen;
Papageien und andere farbenreiche Vögel fchaukeln sich auf den
Zweigen der Bäume; im Dickicht des Schilfes lauert der Königstiger;
Sümpfe und Ströme sind von Krokodilen, Salamandern und Schild-
kröten bewohnt; der Indische Ocean birgt die kostbare Perle.
V. Bevölkerung.
a) Zahl. Asien hat 840 Millionen Einwohner, also mehr
als die Hälfte aller Menschen. Auf 1 qkm treffen durchschnittlich
19 Seelen. Die Bevölkerung ist naturgemäß sehr ungleichmäßig verteilt.
In Sibirien rechnet man auf 2 qkm kaum 1 Bewohner; in Britisch-
Jndien hingegen kommen auf 1 qkm 60, in Japan sogar 108 Menschen.
b) Abstammung. Die Bewohner Asiens gehören drei ver-
schiedenen Rassen an: der mongolischen, der kaukasischen und
der malayischen.
1. Die mongolische Rasse — in der Mitte, im Osten und
Norden des Erdteiles •— umfaßt etwa 3/5 der Gesamtbevölkerung.
Die hervorragendsten Völker dieser Rasse sind die Chinesen, Japaner,
Tataren und die sibirischen Völker.
2. Die kaukasische Rasse — im Süden und Westen ■— zählt
nicht ganz 2/5 der Bewohner. Hierher gehören: die Inder, Perser, Ära-
der, Armenier. Europäer sind in Asien verhältnismäßig wenig ansässig.
3. Die malayische Rasse — im Südosten—, ungefähr
30 Millionen, wohnt im südlichen Hinterindien und auf den benach-
barten Inseln. Die Urbewohner von Dekhan und Ceylon gehören
einer eigenen Rasse, den Dravidas, an.
Bumüller-Schuster, Erdkunde. Neue Ausg. 2. Aufl. F
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser]]
TM Hauptwörter (100): [T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel]]
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Extrahierte Ortsnamen: Asiens Asiens Sibirien Britisch-
Jndien Japan Asiens Asien Hinterindien Ceylon
240 —
beute recht dürftig. Weit wichtiger sind die Produkte aus dem
Pflanzenreiche. Besonders in den tropischen, reich bewässerten
Gebieten entfaltet sich eine Pracht und Üppigkeit der Vegetation wie
in keinem andern Lande der Erde. Die unermeßlichen Urwälder
bringen seltene und kostbare Gewächse hervor. So liefern sie das
Brasilholz (wovon das Land seinen Namen hat), Gummi, Kautschuk
und verschiedene Farbhölzer. Von größter Wichtigkeit ist die Land-
Wirtschaft. Das hervorragendste Produkt ist der Kaffee. Bra-
silien erzeugt hiervon in ehr als die Hälfte des Bedarfes der ganzen
Erde (1896 ungefähr 620 Millionen Kz). Außerdem sind noch
wichtige Produkte: Tabak, Zucker, Baumwolle, Kakao und ver-
fchiedene Knollengewächse (Tapioka).
Die Industrie ist noch ganz belanglos. — Der Handel
gewinnt durch die Ausländer immer mehr an Bedeutung.
Die Bevölkerung des Riesenreiches ist recht gering; auf einem
Flächenraum vou 8 360 009 qkm (15mal so groß als Deutschland)
wohnen nur 15 Millionen Einwohner. — Der Abstammung
nach siud ungefähr 5^/g Millionen Weiße (daruuter viele Deutsche),
3 Millionen Neger, i/2 Million wilde Indianer (bekannt die Boto-
kuden) und 5v2 Millionen Mischlinge. — Mit Ausnahme der In-
dianer sind sämtliche Bewohner katholisch.
Die Hauptstadt Rio (de) Janeiro (scha-) (mit den Vor-
orten 800 000 E.) liegt überaus malerisch am schönsten Hafen Süd-
amerikas und ist der wichtigste Ausfuhrplatz für Kaffee und Zucker. —
23ahin (200 000 E.), die zweite Handelsstadt Brasiliens. — Per-
nambuco (Recife) mit 190000 E. vermittelt hauptsächlich den
Export von Brasilholz, das nach dieser Stadt auch Peruambukholz
genannt wird. — Porto Alegre (55000 E.) ist der Hasen für
die deutschen Kolonien in Südbrasilien.
Tie Republik Bolivia
ist durchweg Binnenland. —- Die Bewohner (höchstens 2 Mil-
lionen auf 1334000 qkm) sind zur Hälfte Indianer (Bild 89),
zur Hälfte Weiße und Mischlinge. Sie bekennen sich mit Ausschluß
TM Hauptwörter (50): [T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel]]
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TM Hauptwörter (200): [T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T178: [Rio Peru Hauptstadt Republik Stadt Brasilien San Südamerika Land Chile], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Brasiliens Recife Südbrasilien
— 200 —
zerstörten frühern Hauptstadt Chartum gegenüber angelegte Omdnr-
man, nnweit des Znsammenflusses des Weißen und Blauen Nils.
Das eigentliche Ägypten breitet sich am Mittel- und Unter-
lause des Nils aus; es reicht östlich bis zum Roten Meere, westlich mit
unbestimmter Grenze bis in die Libysche Wüste. Den Kern des Landes
bildet das Nilthal, das in Oberägypten nur eine Breite von 15 bis
20 km hat, in Unterägypten aber mit der Spaltung des Stromes sich
bedeutend erweitert. Nur das Nilthal (ungefähr 30 000 qkm)
ist anbaufähig; die regelmäßigen jährlichen Überschwemmungen
Bild 72. Pyramiden.
erzeugen eine außerordentliche Fruchtbarkeit. Die wichtigsten Pro-
dnkte sind: Baumwolle, Getreide, Reis und Zucker. Der Handel
hat dnrch die Erbauung von Eisenbahnen wie auch durch Eröffnung
des Sueskanals in neuester Zeit einen lebhaften Aufschwung genommen.
Die Bevölkerung — an 10 Millionen auf 1 Million
qkm — ist in Unterägypten am dichtesten, wo auf 1 qkm un-
gefähr 250 Menschen treffen. Mehr als 3/4 der Bewohner bilden
die Fellachen (— Pflüger), größtenteils Taglöhner. — Herrschende
Religion ist der Islam; doch giebt es über 1/2 Million Christen,
zumeist Kopten, daneben an 60 000 Katholiken.
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
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TM Hauptwörter (200): [T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland]]
241 —
der wilden Indianer zur
katholischen Religion.
Bolivia ist durch seinen
M i n e r a l r e i ch t u m,
besonders an Silber,
Kupfer und Zinn, be-
kannt. Infolge eines
unverständigen Betrie-
des sowie fortwährender
Kriege und der Herr-
schenden Unsicherheit ist
aber der Bergbau stark
zurückgegangen. Auch
Industrie und H a n-
del sind gering.
Der größte Ort ist
La Paz (40000 E.),
____ unfern des Titicaca-
Bild 89. Indianer von Bolivia. 'ee*- ^ ° 10 f t mit
16 000 E. war einst-
>nals seiner reichen Silberminen wegen weltberühmt. Jetzt sind die
leisten derselben verlassen. — Cochabamba (25 000 E.) ist nun-
mehr die gewerbreichste Stadt.
Die Argentinische Nepublik
hat 2 790 000 qkm und 4 Millionen zumeist katholische Einwohner,
Unter denen fast 1 Million eingewanderte Europäer sind. Der größte
5eil des Gebietes ist eine ungeheure grasreiche Ebene (die
Pampas), auf welcher große Herden halbwilder Pferde (nach der
Zählung von 1895 fast 5 Mill.), Rinder (22 Mill.), Schafe
(75 Mill.) weiden. Die Viehzucht liefert auch für den Handel
b>e wichtigsten Ausfuhrartikel, vor allem Schafwolle, außerdem
fleisch und andere tierische Produkte.
Bumüller-Schuster, Erdkunde. Neue Ausg. 2. Aufl. 11
.
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel]]
TM Hauptwörter (100): [T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel]]
TM Hauptwörter (200): [T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T178: [Rio Peru Hauptstadt Republik Stadt Brasilien San Südamerika Land Chile], T195: [Pferd Tier Hund Schaf Löwe Wolf Rind Mensch Schwein Thiere], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch]]
608 Unsre Zeit.
willig zurück (1830). Nun erst lernte man seine langjährigen Verdienste schätzen, und er hätte nochmals eine bedeutende Rolle gespielt, roettn ihn nicht der Tod in seinen besten Jahren dahingerafft hätte (1830). Er starb unbemittelt, denn er hatte sein ganzes Vermögen der Sache der Freiheit geopfert.
3. Kreolen sind die Nachkommen der Spanier, welche im ersten Geschlechte in Amerika geboren sind. Nicht einmal diese Kinder der Spanier hatten gleiches Recht mit den eingewanderten Spaniern. Die Kreolen durften weder Weinstöcke noch Olivenbäume pflanzen, nicht Hanf, Flachs und Safran anbauen. Das ganze Land durfte nur solche Waren verbrauchen, die in Spanien produziert worden. Allen Fremden war der Zutritt untersagt. Niemand durfte ein Schiff auf den Handel aussenden, nur wenige königliche Registerschisse vermittelten den Verkehr mit Europa, und ein einziges königliches Schiff ging jährlich einmal nach Manila, um die Erzeugnisse Ostindiens zu holen.
4. Miguel Hidalgo y Costilla, Pfarrer von Dolores in Mexiko, genoß namentlich das Zutrauen der Indianer, und es war hauptsächlich die Entrüstung über die Art und Weise, wie man diese behandelte, welche ihn veranlaßte, sie um sich zu versammeln. Er schaffte auch gleich in den Landesteilen, die sich ihm unterworfen, den Tribut ab, den die Nachkommen der Ureinwohner bezahlen mußten. Allein da die Indianer, die unter ihm standen, sich mancherlei Greuel zu schulden kommen ließen, gewann die spanische Regierung wieder viele Anhänger. Hidalgo wurde bei Aculco und an der Brücke Ealderon geschlagen, von einem seiner Unterbefehlshaber verraten und hingerichtet (1811).
5. Nach der (von dem Teil der Mexikaner, welche unter französischem Einflüsse standen, ausgegangenen) Wahl Maximilians von Österreich zum Kaiser von Mexiko erschien eine Deputation in Miramare, einem prachtvollen Lustschlosse am Meere bei Triest, wo Maximilian sich aufhielt. Maximilian, der kurz vorher die griechische Krone ausgeschlagen hatte, ließ sich von Napoleon verleiten, die mexikanische anzunehmen. Es wurde demnach zwischen beiden Mächten eine Konvention geschlossen, gemäß welcher 25 000 Franzosen so lauge in Mexiko bleiben sollten, bis eine einheimische Armee organisiert sei. Die mexikanische Regierung sollte für die Kosten der französischen Expedition bis zum 1. Juli 1864 im ganzen die Summe von 270 Millionen Franken zahlen und vom 1. Juli 1864 an für die Unterhaltung der französischen Armee jährlich looo" Franken für den Mann an die französische Regierung entrichten. Napoleons Plan war, eine Union der Südstaaten mit den Mexikanern zustandezubringen, um den amerikanischen Nordstaaten ein Gleichgewicht entgegenzustellen. Darum protestierten die Nordstaaten nicht bloß, sondern aus allen Staaten erhielt Jnarez Unterstützung an Mannschaft, Geld, Lebensrnitteln und Munition, wahrend Maximilian und die Franzosen aus die ausgesaugten und zerrütteten Landstriche angewiesen waren, die sie mit Gewalt der Waffen im Besitz behielten.
§ 218.
Portugal.
(Seit 1813.) 602) Nach der Vertreibung der Franzosen ait§ Portugal hatte Johann Vi. den englischen Marschall Beresford zum
TM Hauptwörter (50): [T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
TM Hauptwörter (100): [T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund], T96: [Ludwig Karl König Frankreich Kaiser Xiv Napoleon Krieg Franz Italien], T15: [Schiff Flotte Hafen England Jahr Insel Engländer Meer Küste Kriegsschiff], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner]]
TM Hauptwörter (200): [T103: [England Krieg Frankreich Spanien Franzose Engländer Flotte Jahr Holland Frieden], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T76: [Staat See Nordamerika Stadt Union Mississippi Washington Ohio Gebiet vereinigt], T140: [Stadt Franzose Feind Festung Truppe Tag Mann Paris Belagerung Angriff]]
Extrahierte Personennamen: Miguel_Hidalgo_y_Costilla Dolores Maximilians_von_Österreich Maximilians Maximilian Maximilian Maximilian Maximilian Napoleon Napoleons Maximilian Maximilian Johann Marschall_Beresford
Extrahierte Ortsnamen: Amerika Spanien Europa Manila Mexiko Hidalgo Mexiko Triest Mexiko Napoleons Portugal
244 Religionsverhältnisse und Nahrungsquellen Frankreichs. §. 56.
scheu und germanischen gemischt, deren beide letztere auch noch in der
französischen Sprache zu erkennen sind. Ueberreste der alten Bevölkerung
mit ihren Eigenthümlichkeiten in Sitten und Sprache finden sich noch in
den 'Nachkommen der Iberer, den Basken oder Gascognern (130,000)
in den Westpyrenäen, und in den Nachkommen der Celten, den Bre-
tonen (1 Mill.) in der Bretagne. Der deutsche Stamm (2'/- Drill.)
hat sich in Lothringen und im Elsaß erhallen; Corsica, Nizza, zum
Theil auch Savoyen, sind von Italienern bewohnt. — Durch die große
Einheit in der Bodenform (s. oben die vertikale Gliederung) und in
dem Klima ist die Bevölkerung dieses Landes, welches eine compacte
Masse bildet, von der Natur dazu bestimmt, eine gleichartige und dadurch
starke Nation zu werden, wiewohl die Bewohner jeder Provinz wieder
manches Eigenthümliche in ihrem Charakter haben.
c. Religionsverhältnisse. Der größte Theil der Einwohner
(35 Mill.) gehört der katholischen Kirche an; die Bekenner der luthe-
rischen und reformirten Confesuon') wohnen vorzugsweise im Elsaß
und in Languedoc, die (90,000) Juden hauptsächlich in den großen
Städten.
6. Nahrungsquellen. Getreide, Wein (allenthalben, mit Aus-
nahme des Nordwesten, wo Obstwein — cidre, poiree — den Wein
der Rebe ersetzt), Obst, Oel sind die Haupterzeugnisse des Bodens. Die
Viehzucht entspricht nicht dem einheimischen Bedürfniß; bei dem Mangel
an Wiesen und Weiden ist die Einfuhr von Pferden, Schlachtvieh,
Schafwolle noch immer bedeutend; ebenso liefert der durch klimatische
Verhältnisse beschränkte Seidebau nicht hinreichenden Rohstoff für die
sehr bedeutenden Seidefabriken. Der Bergbau ist verhältnißmäßig un-
bedeutend; Eisen und Steinkohlen, einiges Blei und Alaun sind die
wichtigsten Erzeugnisse desselben. Die Industrie erzeugt Manufac-
turcn in Leinen, Wollen und Baumwolle, besonders im Norden, Seide
in den Rhonegegenden, Kunstsachen in Metall, Thon und Glas (Spie-
gel, Porzellan), vorzüglich in Paris; dennoch wird Frankreich mit seiner
Hauptmasse stets ein Agriculturland bleiben, vgl. S. 244, Anm. 2. —
Der Handel Frankreichs wird sowohl durch die Lage des Landes an
den beiden wichtigsten Meeren Europas und neben wohlhabenden Nach-
barländern , als durch den Reichthum an natürlichen und künstlichen
Erzeugnissen ungemein begünstigt, doch steht demselben durch die rasche
Vollendung des großen Eisenbahnsystcms, welches neben den zahlreichen
natürlichen und künstlichen Wasserstraßen die rasche Eommunication zwi-
schen den verschiedenen Landeetkeilen fördert und namentlich die Häfen
mit dem Innern des Landes in Verbindung setzt, sowie durch die Culti-
virung Algeriens, noch ein unberechenbarer Aufschwung bevor, wenn auch
der Verlust wichtiger Colonicn in unglücklichen Kriegen stets ein Hemmniß
desselben sein wird.
1) Die offizielle Angabe von */, Mill. Protestanten ist wahrscheinlich, viel
zu gering, vgl. Kolb, G. Fr., Handbuch der vergleichenden Statistik,
■¿. Ausl. 1860. S. 51.
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
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TM Hauptwörter (200): [T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T113: [Wein Seide Baumwolle Handel Zucker Kaffee Wolle Tabak Reis Getreide], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit]]
Extrahierte Personennamen: Kolb
Extrahierte Ortsnamen: Frankreichs Westpyrenäen Bretagne Lothringen Corsica Nizza Elsaß Languedoc Paris Frankreich Frankreichs Europas Algeriens
272 Englische Revolution. Zeitalter Ludwigs Xiv. re.
dienst bestritten, die Wittwen, Waisen, die Alten und Gebrechlichen unter-
halten. Das andere Ackerfeld wurde nach Familien vertheilt und von
diesen bearbeitet; wer faul war, mußte ein größeres Stück des Gottes-
besitzeö bearbeiten. Die Erzeugnisse der familienweise vertheilten Grund-
stücke wurden in große Vorrathshäuser niedergelegt, und von dort em-
pfingen die Quartiervögte das nöthige Fleisch, Mehl, Tuch u. s. w.
Am Montag erhielten die Frauen und Töchter Wolle, Baumwolle und
Seide; das Gespinnst daraus lieferten sie am Samstag ab. Baumwol-
lenzeug war ein Theil der Ausfuhr, besonders aber Paraguaythee, von
dem jeder seine bestimmte Quantität sammeln und einliefern mußte.
Das Tagewerk begann mit gemeinsamem Gesang, Gebet und dem hei-
ligen Meßopfer; es schloß mit Gesang und Gebet; die Glocken der Kirche
verkündeten die Tageszeiten und deren Geschäfte. Die ganze Reduktion
hatte also gemeinsames Gut und gemeinsame Arbeit, sie bildete eine
große Familie, wie zur Zeit der Apostel die ersten Christengemeinden.
Der Vorsteher der Reduktion war der Missionär, er vereinigte also die
priesterliche und obrigkeitliche Würde in seiner Person. Zur Handhabung
der Disciplin war die Gemeinde in Quartiere getheilt, von denen je-
des einen Oberaufseher hatte, der die Erwachsenen überwachte. Unter
ihm stand ein Oberaufseher, der die Schuljugend beaufsichtigte; beide
hatten untergeordnete Gehilfen, die ihnen alles meldeten, wozu sie selbst
hinwieder gegen den Missionär verpflichtet waren. Vergehen wurden
im ersten Falle mit Zurechtweisung unter vier Augen bestraft, im zwei-
ten durch öffentliche Buße an der Kirchenthüre, im dritten durch Ruthen-
streiche, was äußerst selten vorkam, wie denn alle Zeugnisse ohne Aus-
nahme, selbst die der Zesuitenfeinde, den sittlichen Zustand der Reduktio-
nen nur loben können. Auch das Wehrwesen war gut organisiert; die
Indianer besaßen Musketen und Kanonen, der Montag war der Tag
der Waffenübung; die Oberleitung hatten natürlich die Missionäre, den
Befehl aber führten Indianer; sie schlugen sich sehr gut nicht nur gegen
die räuberischen Einfälle wilder Stämme, sondern auch gegen Europäer,
namentlich die Portugiesen.
Die Zerstörung dieser herrlichen Schöpfungen (im Ganzen 33) be-
gann in dem von Spanien an Portugal abgegebenen Distrikte. Die
Jesuiten wurden hier wie in allen portugiesischen Besitzungen in Amerika
ausgetrieben; die Indianer der Reduktionen aber sollten ihren Boden
verlassen und sich eine neue Heimath suchen. Sie weigerten sich und
griffen zu den Waffen; die Folge war, daß sie zersprengt und die Je-
suiten als Urheber der Empörung angeklagt wurden. Die Portugiesen
fanden keine Gold- und Silbergruben, und da sie zu faul waren, um
das Ackerland der eroberten Reduktionen anzubauen, so verwilderte die-
ses, die schönen Dörfer gingen unter, die übriggebliebenen Indianer aber
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
TM Hauptwörter (100): [T69: [Kirche Kloster Stadt Schule Bischof Gemeinde Orden Land Priester geistliche], T68: [Gericht Recht Richter König Strafe Gesetz Urteil Sache Person Verbrechen], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume]]
TM Hauptwörter (200): [T179: [Gott Mensch Wort Welt Erde Glaube Herr Sünde Himmel Satz], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T99: [Stadt Verwaltung Provinz Gemeinde Beamter Kreis König Spitze Land Angelegenheit], T113: [Wein Seide Baumwolle Handel Zucker Kaffee Wolle Tabak Reis Getreide]]
England. Verfassungsreformen. 515
Kromwell über Amerika behauptetes Prästigium zu Ende sei und die
Frist nicht mehr lauge dauern könne, bis die Union jenseits des atlan-
tischen Oceans gebieten werde. Durch die Emancipation der Sklaven
hat sich aber England an Amerika gerächt; die größeren westindischen
Inseln sind dadurch zum künftigen Erbtheil der Schwarzen bestimmt,
denn sobald die englischen und spanischen Besatzungen aus Kuba, Ja-
maika, Trinidad :c. abziehen, sind die Schwarzen so gut Meister als auf
Hapti; die Pankees werden dieselben nie bezwingen können und verge-
bens nach der „Perle des Golfs" (Kuba) gelüsten. Außerdem ist die
Emancipation der Neger in den englischen Kolonieen eine stete Auffor-
derung an die 4 Millionen Sklaven in den südlichen Staaten Nordame-
rikas ihre Fesseln zu zerbrechen; die Negerregimenter, welche England
in Westindien unterhält, dürften bei einem Kriege zwischen England und
Nordamerika, wenn sie in einem seiner Sklavenstaaten gelandet werden,
für die Jankees gefährlicher werden, als die Hessen und andere deutsche
Micthtruppen, welche Howe, Bourgoyne und Kornwallis im vorigen
Jahrhundert gegen Washington führten. Mit der Aufhebung des Skla-
venhandels und der Emancipation der Sklaven hat England außerdem
die amerikanischen Plantagen anderer Nationen für die Zukunft ruiniert;
die Einfuhr der Schwarzen aus Afrika wird immer geringer, sie und
die Sklavenzüchtung ersetzt den Verbrauch derselben in den kubanischen,
brasilischen re. Plantagen nicht, es mangelt also an Arbeitskräften, welcke
weder durch die Miethung freier afrikanischer Arbeiter, noch durch die
ostindischen Kulis ersetzt werden; das Herbeiziehen armer, von aller Welt
verlassener deutscher Auswanderer hat Brasilien zwar mit Erfolg versucht,
allein die Sterblichkeit unter den statt Negersklaven verwendeten deutschen
Auswanderern ist zu groß, als daß der Nachschub aus Deutschland ge-
nügen könnte. Deßwegen muß die Produktion von Kaffee, Zucker, Baum-
wolle :c. im tropischen Amerika mit der Zeit abnehmen, Kuba, Brasilien,
die Guyana re. ihre frühere Bedeutung verlieren, wie sie Hapti verloren
hat, während der Anbau der sogenannten Kolonialwaaren in dem südöst-
lichen Asien seine große Zukunft zu finden scheint. Die malaiische Be-
völkerung eignet sich nämlich vortrefflich zur Plantagenarbeit, und wie die-
selbe auszubeuten ist, haben die Niederländer auf Java bewiesen, dessen
9 Millionen Einwohner gegen geringen Lohn für die niederländische Han-
delsmatschapp (Gesellschaft) die ungeheuren Kaffeemaffen bauen, welche all-
jährlich in Rotterdam versteigert werden. Die Hindu taugen fast eben so
gut, wenn nicht noch besser, als die Malaien zur Plantagenarbeit, und da
Boden und Klima des ostindischen Festlandes sowie seines Archipels dem
Anbau der sogenannten Kolonialwaaren, der Baumwolle, des Indigo
u. s. w. günstig sind, so muß es in nicht zu ferner Zukunft den Englän-
dern bei einiger Umsicht möglich sein, nach dem Vorgänge der Nieder-
33*
TM Hauptwörter (50): [T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
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Extrahierte Ortsnamen: England Amerika Amerika Kuba Trinidad Kuba Nordame- England Westindien England Nordamerika Hessen Washington England Afrika Brasilien Deutschland Amerika Kuba Brasilien Guyana Asien Rotterdam
Griechenland.
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sardinischen Truppen nach Novara, General Bubna eilte mit einigen
österreichischen Bataillonen herbei und zersprengte am 8. April die Auf-
ständischen, womit die Revolution ihr Ende hatte. Karl Albert dankte
ab und ging nach Toskana, diente hierauf zur Abbüßung seiner Kar-
bonarisünden als Freiwilliger in dem Heere des Herzogs von Angou-
leme gegen die spanischen Kortes und war beim Sturm auf den Tro-
kadero. Er folgte 1831 dem Könige Karl Felir, Viktor Emmanuels
Bruder, der vom 21. April 1821 an Sardinien ruhig regiert hatte,
als König.
Viertes Kapitel.
Griechenland (der Äricg von 1821 — 1827).
Gleichzeitig mit den Revolutionen in Spanien und Italien begann
die Erhebung der Griechen gegen die despotische Herrschaft der Türken,
und alle christlichen Völker begleiteten deren Fortschritte oder Verluste
mit der lebhaftesten Theilnahme. Gewöhnlich nennt man die christlichen
Bewohner der Türkei mit dem Gesammtnamen Griechen (und unter-
scheidet von ihnen nur die Armenier), diese Griechen sind jedoch mit
ganz geringer Ausnahme keine eigentlichen Griechen, d. h. Nachkommen
der Hellenen. Die Bewohner der Moldau und Walachei sind mit
Slaven gemischte Romanen, die Serben, Bulgaren, Montenegriner,
Bosniakcn re. Slaven, die meisten Bewohner des alten Hellas Slaven
oder Albanesen und die wenigsten Nachkommen der Hellenen. Die tür-
kische Herrschaft lastete auf den Griechen sowohl durch den Druck der
regelmäßigen Abgaben, noch mehr aber durch die Erpressungen der
Paschas und Agas, deren zügellose Gewalt Leben, Eigenthum und Ehre
fortwährend bedrohte, und daneben bestanden erniedrigende Verord-
nungen für die Christen, welche bei der fanatischen Brutalität der ge-
meinen und vornehmen Türken nicht einmal durch die Gewohnheit erträg-
lich werden konnten (Verbot gewisser Farben und Trachten, des Reitens
auf Pferden, des Gebrauchs der Glocken, der Kreuze auf den Kirchen,
Ehrenbezeugungen gegen jeden begegnenden Türken u. s. w.). Einzelne
Bezirke jedoch, z. B. Athen, das Vorgebirge Athos, die meisten Inseln
genoßen gewisser Freiheiten, theilweise regierten sie sich fast selbstständig
und entrichteten nur die festgesetzten Abgaben; viele Griechen waren als
Sekretäre, Aerzte und Diplomaten im Dienste des Sultans und der
Paichas, und diese Griechen thaten ihren Landsleuten oft mehr liebet an
als die Türken. Daß die christliche Bevölkerung ihren Zustand schmerzlich
empfinden mußte, ist natürlich, um so mehr als die Erinnerung an die
Zeit des griechischen Kaiserthums nie erlöschen konnte. Die Hoffnung
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T12: [König Paris Jahr Napoleon General Frankreich Mann Tag Kaiser Minister], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
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Extrahierte Personennamen: General_Bubna Karl_Albert Karl Karl_Felir Karl Viktor_Emmanuels Viktor