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Siebenbürgen, so in Ungarn drei Hanptbestandtheile der Bevölke-
rung: Slaven (an Stelle der siebenbürgischen Walachen) die
überwiegende Zahl, Deutsche die geringste Zahl, überwiegend
an Bildung; Magyaren der herrschende Stamm: in neuester
Zeit Streben nach nationaler Bildung, Unterdrückung der Deut-
scheu; Beseitigung der offiziellen lateinischen Sprache*) durch
die magyarische Volkssprache.
2. Die unter türkischer Hoheit stehenden Donau-
lander, a. Die der Südslaven in den nördlichen Abhängen
des illyrisch-serbischen Gebirgszugs (Seardus) und des Hümns,
in Bosnien, Serbien, Bulgarien (s. Iv). Das
erstere Land, die keilförmige, gebirgige Vormauer gegen Oestreich,
mit großer Sorgfalt und günstigem Erfolge der Türkenherrschaft
erhalten. Die Bewohner, zum Theil Muhamedauer, ohne geistige
Verbindung mit den Nachbarn. Das Land im Innern noch sehr
wenig zugänglich. Einst ein Theil des großen Serbenreiches,
das seine Selbständigkeit auf dem Amselfelde (Kofsowo,
Uebergaug über den Skardus), im Quellgebiete der Mo rawa.
einbüßte. Der Rest, meist in dem Lande der Morawa (B el-
grad), nicht, wie die Nachbarn, unter unmittelbarer türkischer
Verwaltung. Serbien, türkischer Vasallenstaat, ein reiches,
waldiges, besonders zur Vieh- (Schweine-) zucht geeignetes Land;
in ihm die uralte natürliche Passage nach Maeedonien, die Mo-
rawa entlang; bei der wiedererwachten **) Regsamkeit des Volks
ist Aussicht auf weitere politische und geistige Entwicklung. —
Bulgarien, das gleich fruchtbare aber weit ausgehntere Ter-
raffenland zwischen Balkan und unterer Donan lmösien), Schwelle
zum Eintritt in das russische Gebiet: daher der Festungsgürtel
zur Verteidigung des rechten Donauufers von Widinüber Niko-
polis (Alutamüudung), und der Balkanpässe von Schnm la
und Varua. Einst wie Serbien ein selbständiges Reich, von
*) Das Latein, vor der Reformation zuerst Kirchensprache, dann Staats-
spräche, in diesem Jahrh. durch die deutsche Sprache zurückgedrängt, ward
besonders durch Matthias Corviuus gefördert. Es trug nicht wenig bei,
dem Vordringen der griechisch-katholischen Kirche entgegenzutreten. Doch ist
diese in dem bunten Völkergewirr nicht nnvertreten. Die lutherische und
reformierte Confession unter den Magyaren nicht mehr so verbreitet wie zur
Zeit der Reformation.
**) Die Serben mit nationaler Poesie, die unter fremdem Drucke ein-
seitig meist nur Sehnsucht und Trauer athmet und sich nicht über die Kla-
gen um die auf dem Amselfelde gefallenen Helden hat erheben können.
TM Hauptwörter (50): [T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte]]
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— 4 —
und Lothringens zu den Ardennen und dem vlämischen Tieflande>
und die politische Grenze ein farbenreiches Geschichtsbild umrah-
men. „Derrhein, Deutschlands Strom, nicht Deutsch-
lauds Grenze."^) Folgen undeutscher Politik: das Quell-
und Mündungsland des Rheins, lange Zeit auch Elsaß nebst
dem Plateau von Lothringen, außerhalb deutscher Machtsphäre.
Preußens Wacht am Rhein. Im O. ist der südliche Theil ein
gegen Ungarn mit seinen Nebenländern und gegen Galizien ge-
öffnetes Gebirgslcmd, der nördliche unbegrenztes Tiefland gegen
Polen und Rußland. Die seit der Karolinger Zeit gegründeten
Marken von Schleswig bis Friaul: Zeugnisse vom siegreichen
Vorschreiten der deutschen Macht im Tieflande und von seiner
Erhaltung im Gebirgslande. Im W. ist die Sprachgrenze nicht
soweit zurückgedrängt, als sie im O. vorgerückt ist. Daher große
Menge flavischer**) Ortsnamen vom Elbgebiete an; deutsche
Ortsnamen in Hochburgund und Lothringen, keltische und römische
im W. und S.
Von der Stellung dieses „Landes der Mitte" zeugen ferner
die mit dem Blute fast aller europäischer und vieler asiatischer
Völker getränkten und befruchteten Felder, zeugt das Zu- und
Ausströmen der Kultur, der universelle Zug iu Charakter und
Denkuugsart seiner Vewohner***), zeugen die Wanderungen sei-
ner Stämme und die Wanderlust der Einzelnen. Kein bekanntes
Land der Welt ohne deutsche Niederlassungen; hervorragend an
Zahl iu den slavischen und Donauländern, in Paris (?), Lon*
don und Nordamerika. Gegen die Schweiz und die Nieder-
lande „grenzt Deutschland an sich selbst." Preußens deutsche Auf-
gäbe im Eonfliet mit seiner schwierigen geographischen Stellung;
diese Schwierigkeiten gehoben seit 1866. Das neue deutsche
Reich enthält 9318 Q.m. mit 41000000 Ew. (davon Preu-
ßen 6326 Q.m. mit 24700000 Ew.), Deutsch-Lützelburg 46
Q.m. mit 200000 Ew., Deutsch - Oestreich nebst Liechtenstein
3607 Qm. mit 14000000 Ew.
*) Flüsse sind keine natürlichen Grenzen. Die fixe Idee der Franzosen
beruhte zum Theil auf der Verwechselung von Gallien mit Frankreich, zum
Theil auf der Zersplitterung Deutschlands.
**) Doch läßt nicht immer der flavische Namen auf slavischen Ursprung
schließen.
***) Der Trieb nach Absonderung und Vereinzelung entspricht der Glie-
dernng des Landes. Die geschlossenen Gaue; die abgeschlossenen Alpenthäler.
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Extrahierte Ortsnamen: Lothringens Deutschlands Rheins Lothringen Rhein Galizien Hochburgund Lothringen Donauländern Paris Nordamerika Deutschland Deutsch-Lützelburg Liechtenstein Gallien Frankreich Deutschlands
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noch größerer Ausdehnung, aber ohne festen Kern, daher früh-
zeitig jenseits und diesseits des Balkan den Türken erlegen und
vor dem Abfall durch türkische Bevölkerung in den Grenzstädten
gesichert*).
b. Rumänien, die vereinigte Walachei und Moldau, ein
unter der Hoheit des Sultans fast unabhängiges Fürstenthum.
Die über 2000 Qm. große, an die Außenseiten Siebenbürgens
stoßende Fruchtebene der untern Donau und des untern Pruth,
aus einem Meerbusen entstandenes angeschwemmtes Land, ähn-
lich der Lombardei, aber mit eontinentalem, von den russischen
Steppen abhängigem Klima. Große Getreide-, noch größere
Grasebenen; daher Viehzucht der hauptsächlichste Erwerbszweig.
Die Bewohner gegen 4 Mill. (meist griechisch-katholisch) zum
größten Theilrumänen (s. S. 2), unter ihnen, wie im benach-
karten Bessarabien, Bulgaren und andere Sfaven**). Wunder-
bare Zähigkeit im Festhalten an der alten Sprache und Ratio-
nalität. Internationale Stellung zwischen Rußland und der
Türkei. Der sociale Druck der durch Paris halbeivilisierten
Großgrundbesitzer (Bojaren) und der Beamten auf das uugebil--
dete Volk hindert die gedeihliche Entwicklung des reichen Landes.
Die Städte, selbst die Hauptstädte Bukarescht und Jassy,
ein Abbild dieser Gegensätze: ein Durcheinander von Palästen
und schmutzigen Hütten. Bedeutendste Handelsstadt: Galatz.
Industrie und Handel meist in den Händen der Fremden. Die
Juden jetzt in ungeheuerer Zahl über das Land verbreitet.
§. 2. Das Russische Reich.
Die osteuropäische (sarmatische) Tiefebene, der Kern der sla--
vischen Völker, der über die Hälfte des Erdtheils umfassende
politische und kirchliche Einheitsstaat***) in den uugeheueru ein-
*) Auch in der Dobrudscha wohnt neben Bulgaren ein Gemisch aus
Rumänen, Türken, Russen, Griechen, Tataren. Letztere nebst Tscherkessen
nach dem Krimkriege anch im innern Bulgarien angesiedelt, auf Kosten der
griechisch-katholischen Bevölkerung. Der muhamedanische und römisch-katho-
lische Theil der Bulgaren blieb verschont.
**) Auch Deutsche, theils aus dem Mutterlande, theils aus dem Sieben-
bürgischen Sachsenlande.
***) Trotz der 2 Centren, Petersburg und Moskau, des politi-
schen und des nationalen. Dieser durch den absoluten Kaiser, zugleich
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Extrahierte Ortsnamen: Donau Bessarabien Paris Russische_Reich Dobrudscha Bulgarien Petersburg Moskau
— 96 —
von den Jonischen Inseln im W. entfernt, der Mittelpunkt der alten
griechischen Welt. Athen, Hauptstadt und Mittelpunkt eines neu
geschaffenen, nur das eigentliche Hellas nebst dem Spercheioschal
und den Peloponnes nebst Euböa, den Kykladen und Jonischen
Inseln umfassenden Königreichs, 910 Qm. mit kaum 1500000
Ew. (nur dreimal so viel, als Attika zur Zeit der Blüte hatte),
mehr der Sprache als der Nationalität nach Griechen (vgl. das
neue Königreich Italien und die Hauptstadt Rom.).
Ueberhaupt ist die Balkanhalbinsel die bunteste Völkertafel,
soweit der Sultan herrscht, voller Gegensätze der Sprache, Sitte,
Religion, ohne innere Einheit, nur äußerlich zusammengehalten durch
die herrschenden Muhamedaner, die überall zerstreut die Zwietracht
der Christen fördern. Vorherrschend, nur von den Küsten des
ägäischen Meeres zurückgehalten, die Slaven des Serbischen
und Bulgarischen Stammes. Beides Binnenvölker, am Alten
festhaltend: daher noch heute der Bulgar Ackerbauer, der Serbe ^
Viehzüchter, der Handel meist in fremden (besonders Griechen)
Händen. — Die Serben die hauptsächlichste Bevölkerung im Nw.,
die Bulgaren im O. bis tief in Maeedonien und Thraeien
hinein*). jjhueu zunächst die Albanesen, dann die Bevöl-
keruug im Königreich Griechenland; die Griechen in der Türkei
(auf Festland und Inseln) eben so zahlreich wie die herrschenden
Osmanen (1 Million). Dazwischen Armenische Handels-
lente, Zigeuner, Tscherkessen und Juden. Durch den
Uebertritt einer großen Zahl Bulgaren und Albanesen zum Islam
haben die Türken des Uebergewicht behauptet. Ihr Gebiet außer
den Vasallenstaaten Serbien, Rumänien und Montenegro: 6700
Qm. mit 9000000 Ew.
Das Türkische Reich umfaßt in Asien 35000 Qm.mit
nur 13000000 Ew.: Kleinasien, Syrien, Armenien, Mesopotamien
und die Außenseiten von Arabien. In Afrika erkennen die
Vasallenstaaten Aegypten, Tripolis und Tunis bis jetzt noch die
Oberhoheit des Sultans an. — Die europäische Kultur beginnt
auch in diesen unter der Türkenherrschast erstarrten Ländern
neues Leben zu wecken, nicht bloß die alten Ruinen mit ihren
scheu Kleinasien verbunden, die Grenzmarke der griechischen Welt. — Vergeb-
liche Versuche der schwachen christlichen Bevölkerung, sich an das verwandte
selbständige Griechenland anzuschließen.
*) Ueber die Slaven haben unter dem Schutze der Türken die Griechen
die geistige und geistliche Macht.
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Extrahierte Ortsnamen: Attika Italien Rom Bulgarischen_Stammes Maeedonien Griechenland Serbien Montenegro Asien Kleinasien Syrien Armenien Mesopotamien Afrika Tripolis Tunis Griechenland
490
Die Zeit von 1815 bis 1657.
Nach dem Falle Warschaus war der Krieg bald beendigt; die 3
polnischen Korps: 30,000 bei Modlin, 18,000 unter Ramorino zwischen
Weichsel und Bug, 12,000 unter Rozpcki konnten sich nicht mit einan-
der vereinigen, und nach einigen Hin- und Hermärschen gingen die er-
sten über die preußische, die beiden andern über die österreichische Gränze;
Modlin ergab sich den 9., Zamosk den 23. Oktober, vielleicht 8000 Po-
len, die Hälfte davon Offiziere, wanderten aus und wandten sich größ-
leutheils nach Frankreich. Bei ihrer Durchreise wurden sie in dem süd-
westlichen Deutschland als die „Helden der Freiheit" gefeiert und mehr
als einen polnischen Offizier hörte man es unumwunden aussprechen:
„wir haben keine Hoffnung als neue Revolutionen; Frankreich wird
Louis Philipps Herrschaft nicht lange ertragen, und knallt es einmal
wieder in Paris, so erhebt sich Ungarn, wenn Kaiser Franz bis dahin
gestorben ist; denn nur seinetwegen ist die ungarische Opposition bisher
nicht weiter gegangen."
Kaiser Nikolaus benutzte seinen Sieg um die Elemente eines künf-
tigen Aufstandes zu beseitigen. Im Februar 1832 wurde Polen Ruß-
land einverleibt, so daß von dem ehemaligen Königreiche außer dem
Namen nichts mehr übrig blieb; Alle, die freiwillig an dem Aufstande
Theil genommen hatten, verloren ihre Güter, von denen die meisten
russischen Generalen und Offizieren als Belohnung gegeben wurden, so
daß der Grundbesitz in Polen größeren Theils in russischen Händen ist.
Die Universitäten in Wilna und Warschau wurden aufgehoben, die Zög-
linge der Kadettenhäuser und die Militärwaisen nach Petersburg versetzt;
russische Beamte nahmen alle Stellen von Bedeutung ein; eine Armee
von 80,000 Mann bewachte die neue Ordnung, fortwährende Rekrutie-
rungen führten die wehrbare Mannschaft in die russische Armee und nach
dem Kaukasus, so daß ein nachhaltiger Aufstand in Polen selbst unter
den günstigsten Umständen zur Unmöglichkeit geworden ist. Endlich ent-
reißt die Politik Rußlands Polen die letzte Handhabe seiner Nationalität,
den katholischen Glauben, indem es die Hälfte der katholischen Kirchen
den Russen ganz einräumt, überall den Bekennern der russisch-griechischen
Religion Antheil an den katholischen Kirchen gibt, 1839 aber durch ei-
nen Federstrich 3—4 Millionen unierter Griechen in den ehemals pol-
nischen Provinzen der russisch-griechischen Kirche einverleibte und einen
Bischof Paulowski zum Metropoliten aller Katholiken in Rußland er-
nannte; daß die Allokution des Papstes Gregor Xvi. am 22. November
1839 eine Aenderung dieses Ganges, alle katholischen Bewohner des
russischen Reiches allmählig der russisch-griechischen Kirche zuzuführen,
bewirkt hätte, davon ist nichts bekannt geworden.
So lange Polen noch eigene Verfassung und eigenes Militär hatte,
so lange die katholische Kirche den nationalen Gegensatz zwischen Russen
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Extrahierte Personennamen: Louis_Philipps Philipps Franz Franz Nikolaus Nikolaus Paulowski Gregor_Xvi Gregor
Extrahierte Ortsnamen: Warschaus Frankreich Deutschland Frankreich Paris Ungarn Polen_Ruß- Polen Wilna Warschau Petersburg Kaukasus Polen Rußland
262
Mittel-Europa.
auch deutsche Kolonisten fanden bei ihnen Niederlassungen. Drei vorzügliche
Regenten haben sich in der Reihe der ungarischen Könige hervorgethan: um das Jahr
1000 Stephan der Heilige, im 14. Jahrh. Ludwig der Große, im 15. Matthias
Cor vi« ns, der große Stücke Oesterreichs eroberte und Gelehrsamkeit iu seiuen Staa-
ten förderte. Nach seinem Tode 1490 gab es Thronstreitigkeiten, bis endlich in der
ersten Hälfte des folgenden Jahrhunderts die ungarische Königskrone durch Wahl ans
hablbnrgische Haus kam. Oesterreich ist dadurch hauptsächlich zur großen europäischen
Macht geworden.
Aus dem Gesagten ergibt sich, daß 4 Hauptvölker diese Länder bewohnen: Magya-
ren, Slaveu, Walachen und Deutsche. Durch das neue Nationalitäteugesetz (1868) ist
für das Gebiet der Krone des hl. Stephan folgenden 6 historischen und einhci-
mischen Nationen politische Gleichheit der Nationalität und Sprache — wenigstens auf
dem Papier — gewährleistet: 1) den Magyaren mit tatarisch-siuuischer Sprache, so-
wohl in Siebenbürgen seßhaft, als von dort abwärts durch die Ebenen Ungarns, aber nie in
die Gebirge hinaufgestiegen; und unter ihnen in besonderen Distrikten die f umancn,
Iazygen, Haiducken und Matyos, letztere, am Fuße des Matra im wellenför--
migen Terrassenlande, angeblich Nachkommen der Hunnen, wie gleich den Szeklern und
Paloczen in Gesichtsansdrnck und Körperbau, so auch iu Dialekt und Tracht von den
Magyaren durchaus verschieden, breitknochig, gedrungen, mit unverkennbar mongolischer
Gesichtsbildung. Die im Osten Siebenbürgens ansäßigen Sz ekler (d. h. Grenzwäch-
ter) sind den Magyaren sprachverwandt; — 2) den Serben (Raizen), besonders im
südl. Theile des Landes, im Banat und in der Woiwodina, denen sehr nahe verwandt
die beideu andern (süd-) slavischeu Stämme: Kroaten und Slavonier (zusam-
men 2,400,000 - 15*60°/0); —3) den Slovaken, deren Sprache von der mäh-
rischen und tschechischen nnr dialektisch verschieden, Hauptbevölkeruug iu den eigentlichen
Karpathen bis herab zur oberungarischen Tiefebene und ostwärts bis znm Bodrog, ein
tüchtiges Bauernvolk (zu uns kommen sie nur als Mänsefallenhändler), einst Kern des
großmährischen Reiches (Snatopluk!), 1,841,000 — 11.95°/o; — 4) den Ruth e-
nen (Russinen, Rusuiakeu), in den Hochländern der Theiß und der östl. Hälfte des
Waldgebirges, von Galizien eingewandert, die rohesten aller Slaven in Ungarn, 448,000 =~
2.91%; — 5) deu Rumänen oder Walachen (Wlachen), halb flavisirtenabkömm-
lingen altdacischer Uuterthanen des Römerreiches, Hauptbevölkeruug des Banats und
Siebenbürgeus (im N. und S.), bis iu die neueste Zeit leibeigen, sittlich verderbt,
arm und verachtet, von größter Unwissenheit, so daß niemand mit ihnen verkehren
mag, an Bevölkerungszahl sich außerordentlich rasch mehrend, 2,477,000 — 16°/o; —
6) den Deutschen, in einer großen Zahl von Sporaden und zu verschiedener Zeit im
Lande augesiedelt. Die interessantesten und ältesten Kolonien sind wohl die großen
dentschen Sprachinseln der (jetzt allerdings slovakisirten) Zipser (am Tatra, zu denen
auch die Gründner, Kaschaner, Dopschauer und Metzenseifner gehören) und Sieben-
bürg er Sachsen. Die ältesten Urkunden weisen darauf hin, daß die Siebenbürger
Sachsen unter Geisa Ii., nach der Sage 1143, die Zipser und die Sachsen der Berg.-
*) Nach den Angaben Kel etis in Pest.
TM Hauptwörter (50): [T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
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TM Hauptwörter (200): [T153: [Donau Ungarn Land Hauptstadt Böhmen Königreich Wien Stadt Galizien Siebenbürgen], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T19: [Reich deutsch Kaiser Reiche Zeit Karl Jahr Ende Konstantin groß], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte]]
Extrahierte Personennamen: Ludwig_der_Große Ludwig Matthias
Cor Ruth_e-
966
Europa
— Polen.
§. 14. Das Königreich Polen.
Es gibt zwar kein polnisches Königreich mehr; was man so nennt und
was vor etwa 4 Jahrzehnten auch noch amtlich diesen Namen führte, ist
jetzt eine in (10) Gouvernements zerschlagene russische Provinz. Da aber
die Selbständigkeit Polens erst vor kurzem völlig aufgehört hat, so mag
der Geschichte, sowie dem jetzigen Bestände des sogen. Königreichs
ein besonderer Paragraph gewidmet sein.
Geschichtlicher Ueberblick.
Die polnische Geschichte zerfällt in 3 Abschnitte: 1) Wachsthum und äußere
Größe unter den Häusern Piasts und Jagellos bis 1572. 2) Innere Zerrüttungen bis
zum Untergange 1795. 3) Versuche neuer Erhebung.
Die Polen gehören zum slavischen Stamm der indogermanischen Bölkerfamilie
und zwar bilden sie im Vereine mit den Slovaken, Mähren und Tschechen, sowie den
sorbischen oder polabifchen Slaven die Abtheilung der Westslaven (S. S. 809). Sie
sind der Hauptzweig des ljächischen oder polnischen Astes und durch eine Linie
etwa von Grodno (am Niemen) nach Prz emy sl (am San) von dem Hauptvolk
der Ostslaven, den Russen, geschieden; ihre Südgrenze bildet der Karpathen-
zng und erreicht die Oder zwischen Oderberg und Ratibor; die jetzige West-
grenze der polnischen Sprache ist S. 132 angegeben, und ihre Nordgrenze kann durch
eine Linie von Grodno an die Pregelmündung bezeichnet werden, jenseit welcher
Littauer wohnten oder noch wohnen. — Die slavischen oder wendischen Völker östlich
der Elbe mußten sich dem deutschen Reiche unterwerfen und wurden allmählich mehr
oder minder germanisirt; die Polen aber, obgleich ihre Fürsten geraume Zeit bei unfern
Kaisern zu Lehen gingen, erhielten sich als selbständige Nation. Das christliche Priester-
thum, das schon im 10. Jahrhundert von Deutschland und Rom aus bei ihnen Ein-
gang gefunden (Otto Iii. im Jahre 1000!), hatte sie vor dem Geschick ihrer nörd-
lichen Nachbarn, der Preußen, bewahrt, die einige Jahrhunderte später dem deutschen
Ritterorden und den Kreuzfahrern ihre Unabhängigkeit und allmählich auch ihre eigen«
thümliche Sprache aufopfern mußten. Die weiter rückwärts wohnenden Littauer
(oder obern Littauer, wenn man die alten Pornffen oder Preußen, ihre Brüder in
Sprache und Religion, Nied er-Littauer nenne« will) an Niemen und Wilia blieben
ebenfalls von den Eroberungen der Deutschen, die an der Küste sich festsetzten, verschont.
Dafür entbehrten aber beide, sowohl Littaner als Polen — und jene noch mehr als
diese — der Bildungsmittel, welche die Deutschen brachten. In Littauen entstanden
gar keine, in Polen nur wenig Städte durch die Ansiedlung deutscher Handwerker und
Kanflente;"') kein Lehenssystem, was für den Anfang wohlthätig gewesen wäre, brachte
Manchfaltigkeit in das Leben der Volksklassen; der Geist blieb unentwickelt, der Umgang
•*) In diesen wenigen galt allerdings deutsches (Magdeburger) Recht, selbst bis
nach Krakau und Lemberg.
TM Hauptwörter (50): [T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
TM Hauptwörter (100): [T78: [Polen Rußland Preußen Land Orden Russe Stadt Reich Warschau Weichsel], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T57: [Orden Polen Preußen Land Hochmeister Ritter Marienburg Stadt deutsch Jahr], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T91: [Geschichte Krieg Zeit Zeitalter Mittelalter Revolution Reformation deutsch Jahrhundert Ende], T18: [Mark Brandenburg Land Albrecht Friedrich Kaiser Jahr Markgraf Haus Markgrafe], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze]]
Extrahierte Personennamen: Otto
Extrahierte Ortsnamen: Europa Polen Polen Polens Grodno Oderberg Ratibor Grodno Deutschland Rom Nied Polen Krakau Lemberg
(334
Europa.
Skandinavien ein; welche Ausbreitung sie in der größten Revolution ihrer
Geschichte, in der Völkerwanderung gewannen, ist bekannt. Sie zerfallen in
3 Gruppen, nämlich: «) Gothen, seit Anfang des 3. Jahrh. in den östl.
Donauebenen und am Pontus seßhaft, später als Ostgothen in Pannonien
und Italien, als Westgothen in Thracien, Jllyrien, Südwestgallien und
Spanien; beide sind als Völker untergegangen und ihre Sprache ist nur noch
in Denkmälern (vor allen Wnlfilas Bibelübersetzung!) vorhanden, ob-
wohl unter anderem geographische Namen (z. B. Cataluua) noch an sie erin-
nern und in der Krim bis zu Anfang des 16. Jahrh. schwache Reste von
ihnen vorhanden waren, ß) Deutsche, dereu Sprache sich in das Ober-
und in das Niederdeutsche scheidet, von welch letzterem einzelne Dialekte
(holländisch, vlämisch, auch englisch, das allerdings seit der nor-
mannischen Einwanderung viele französische Vokabeln und in neuerer Zeit
eine Unzahl von Fremdwörtern aus allen Sprachen in sich aufgenommen)
sich selbständig ausgebildet haben, y) Nordgermanen oder Skandi-
navier, deren ursprüngliche Sprache noch auf den Färöer und auf Js-
land zu finden, in ihren jüngeren Weiterbildungen aber in schwedisch
(Schweden und Finnland) und dänisch (Dänemark und Norwegen) ge-
spalten ist. — 5) Die Slaveu, früher in den Ebenen Osteuropas,
später beim Vorrücken der Germanen diesen westwärts nachziehend und
bis über die Elbe, an die Saale, in die Regnitzgegenden, in die östlichen
Alpenthäler und auch den nördlichen Theil der Bamnhalbinsel vordringend.
Wo sie an die Germanen grenzten, wurden sie, deren eigentlicher Name Win-
den (Wenden) oder Serben (Sorben) ist, seit Karl des Großen Zeit mehr
und mehr wieder zurückgedrängt und ist dieser Regermanisationsprozeß solcher
in früher Zeit rein deutschen Länder noch nicht abgeschlossen. Die Sprachen
der Polen, der Russen und Rutheuen, der Tschechen in Böhmen,
der Hanaken u. a. in Mähren, der Slovaken in Nordungarn, der
Kroaten und Slavouier, der Slovenen in Südösterreich, der Bos-
nier und Serbier sind slavischen Stammes. In die latinisirte Sprache
der Dacier (Walachen), besonders aber in die gräeisirte der Bulgaren
hat sich (wie in die illyrisch-griechische der Arnauteu oder Albauesen)
viel slavisch gemischt. — 6) Seiten oder Sittauer an der Ost- und
Südostseite des baltischen Meeres, seit lange von Deutschen und Slaven
hart bedrängt und deshalb aus immer engeren Raum eingeschränkt, den
letzteren näher verwandt als den Deutschen; ihre wohlklingende Sprache,
alterthümlich und (da das Volk ohne wahrhaft geschichtliche Bedeutung)
wenig entwickelt, ist in Ostpreußen vertilgt, wird aber noch im Gebiete des
Niemen, sowie unter den Bauern Kur- und Sivlands geredet.
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich]]
TM Hauptwörter (100): [T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T78: [Polen Rußland Preußen Land Orden Russe Stadt Reich Warschau Weichsel], T65: [Reich Italien Land Kaiser Römer Volk Jahr Rhein Gallien Franken], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter]]
TM Hauptwörter (200): [T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T192: [Italien Reich Gallien Volk Land Römer Donau Hunnen Jahr König], T31: [Jahrhundert Schweden Norwegen Dänemark König Ende Jahr Anfang England Mitte], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte]]
158
Staatsverfaffung und Topographie Rußlands.
3. Religion.
Während fast alle wichtigeren Religionssysteme in dem kolossalen
Reiche vertreten sind: griechische, katholische (meist in Polen), prote-
stantische (in den ehemals schwedischen Provinzen) und armenische Chri-
sten , Juden (besonders in Polen), Mohammedaner (die caucastschen
und tatarischen Stämme), Heiden (Buddhisten und Schamanen), ist
doch die griechische oder Staatskirche so vorherrschend, daß ihr
allein 50 Mill. (% der gesammten Bevölkerung) angehören. Ge-
setzliche Bestimmungen tragen wesentlich dazu bei, dieses Uebergewicht
der Staatskirche, deren Oberhaupt der Czar selbst ist, fortwährend
zu steigern.
Staatsverfassung.
Die Verfassung ist eine völlig uneingeschränkte, erbliche Monarchie.
Der Kaiser oder Czar, welcher stch „Selbstherrscher aller Reußen"
nennt, hat die höchste gesetzgebende, vollziehende und richterliche Gewalt
ebensowohl in weltlichen als in geistlichen Dingen. — Für die Verwal-
tung ist Rußland in (79) Gouvernements getheilt.
Eintheilung und Topographie.
A. Das europäische Rußland.
1. Großrußland mit der alten Hauptstadt Moskau oder
Moskwa am gleichnamigen schiffbaren Flusse, die größte Stadt nicht
allein des Reiches (10 St. im Umfang), sondern vielleicht von ganz
Europa. Außerdem: im O. Nischnei-Nowgorod, der „innere
Hafen Rußlands" wegen seiner jährlichen Messe, auf welcher selbst
Ducharen, Tibetaner und Indier sich einfinden; im S. Tula (größte
Waffenfabrik); im N. Archángel, an der Mündung der Dwina, ein
Ausgangspunkt des Wallstsch- und Robbenfangs.
2. Kleinrußland oder die Ukraine mit den Universitätsstädten
Kiew (am Dniepr) und Charkow.
3. Süd- oder Neurußland mit a. Odessa (97,000 E.) un-
weit der Mündung des Dniestr, Mittelpunkt des südrussischen Handels
und der Verbindung mit den romanischen Staaten, d. dem trefflichen
Kriegshafen auf der Halbinsel Krim: Sebastopol, c. den beiden
minder guten Häfen des asowschen Meeres: Taganrog und Azow
(an der Mündung des Don). Zu Südrußland gehört auch das Land
der Don'schen Kosacken, nördlich vom Pontus, zu beiden Seiten
des untern Don, und das Gebiet von Ciscaucasien (mit der Fe-
stungslinie am Terek) nebst dem Lande der „Kosacken des schwar-
zen Meeres". Militäranstedlungen sollen hier die Grenze gegen
die feindlichen Bergvölker sichern, Ackerbau, Handel, Industrie in Auf-
nahme bringen und friedliche Verhältnisse mit diesen Völkerstämmen
anbahnen.
TM Hauptwörter (50): [T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
TM Hauptwörter (100): [T78: [Polen Rußland Preußen Land Orden Russe Stadt Reich Warschau Weichsel], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter]]
TM Hauptwörter (200): [T87: [Meer Rußland Wolga Stadt Petersburg Moskau See Ostsee Hauptstadt Ural], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land]]
Extrahierte Personennamen: Kleinrußland
Extrahierte Ortsnamen: Rußlands Polen Polen Moskau Moskwa Europa Nischnei-Nowgorod Tula Kiew Charkow Odessa Sebastopol
Allgemeine Uebersicht. 475
den Herrn spielen und andere ungestraft unterdrücken, oder eine kolossale. Frei-
heit und Kultur tödtende, Despotie errichten wollen. Das anerkannte System
des Gleichgewichts nimmt die kleineren in Schutz und setzt sich der Ver-
größerung der mächtigeren entgegen. Selbst das Türkenreich, das 1453 Meister
des schlecht regierten byzantinischen Kaiserstaats geworden, und zuletzt auch die
griechisch-kirchlichen noch halb barbarischen Russen traten ins politische System
Europas ein; obwohl diese (die Russen) nichts Heilsames bieten, sondern nur
etwas lernen konnten, und jenes (das Türkenreich) vermöge seiner moslemischen
Denk- und Lebensart dem Geist des Abendlandes auf andere Weise fern stand.
Leider hat man bisher, dem Systeme des Gleichgewichtes zum Trotz, Rußlands
Einfluß und Macht zu hoch steigen lassen.
Jetzige Sprachen Europas.
Durch Wandern und Erobern der Völker sind Sprachen ganz oder
zuin Theil untergegangen, manche mit einander vermischt, und neue
entstanden. Einige hat man noch wenig oder gar nicht literarisch ge-
braucht, andere aber bedeutend ausgebildet. — Vom rbätischen fin-
den sich nur kleine Bruchstücke in Graubündten, vom keltischen schon
mehr im engl. Wallis, Hochschottland und Irland, selbst in Bretagne.
Das baskischc an den Westpyrcnäen ist wahrscheinlich iberisch, und
was die Montenegriner im südöstl. Dalmatien reden, illyrisch. —
Die Sprache der Hellenen hat sich in neugriechisch umgewandelt.—
Die lateinische, schon in den ersten Jahrhunderten des Mittelalters
abgestorben, ist jetzo nur Eigenthum der Gelehrten unv der römischen
Kirche. Dagegen sind durch Beimischung fremder (großentheils deutscher)
Wörter und Formen neue Sprachen aus ihr hervorgegangen, nämlich
die der Italiener, Portugiesen, Spanier und Franzosen.
Daß vor Alters die Römer auch zwischen Theiß und Dniester herrschten,
wo wenig Griechisches eindrang, bezeugt der lateinische Hauptgehalt
der wallachischen Sprache. — Die germanische ist in mehreren
Sprachen selbständig ausgebildet, als detttsch, holländisch, dänisch
(mit isländisch) und schwedisch. Was die Engländer reden,
ist halb deutsch, halb französisch. — Die Sprachen der Polen, Rus-
sen, Serwier und Bosnier, Kroaten und Slawonier, Wen-
den in Südöstreich, Czecheit in Böhmen, Hanaken u. a. in Mähren
sind slawischen Stammes. In die latinisirte der Wallachen, in die
gräcisirte der Bulgaren, in die illyrisch-griechische der Arnauten
oder Alb an es er oder Schypatar (westlich vom Pinvus) hat sich
slawisch gemischt. ,— Die Türken reden einen tatarischen Dialect, doch
hört man unter den Vornehmen Constantinopels auch arabisch. An
der Mündung der Donau und in der Krim wohnen'tatarische No-
gaier. — Eigenthümlich scheint das lithauische zu sein, obgleich
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T78: [Polen Rußland Preußen Land Orden Russe Stadt Reich Warschau Weichsel], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T153: [Donau Ungarn Land Hauptstadt Böhmen Königreich Wien Stadt Galizien Siebenbürgen]]
Extrahierte Ortsnamen: Europas Europas Hochschottland Irland Bretagne Westpyrcnäen Dalmatien Theiß Polen Südöstreich Donau