166 Französische Re volutions kriege. Kosziu Sko.
n.c.g.mit Belgien frei werden, zu den Oesterreichern. Uebcrall die
Verbündeten im Vortheile, und im Innern Frankreichs die
Vendee, Bretagne (Wimpfen), Toulon, Marseille und Lyon
gegen den Convent im Aufruhr. Daher durch die Jakobiner
die Sch recken s regi e run g ; allgemeines Aufgebot in Masse;
ganz Frankreich ein Feld - und Waffenlagcr unter Carnot.
Darauf Siege der Franzosen gegen die im Innern Empörten
unter gräßlicher Rache; eben so in Belgien durch Iiouchard
und Jourdan, am Oberrhein durch Pickegru und Iiocle j
indessen sättigt sich die Revolution durch ihre Blntgerichte
1794. überall in Frankreich; ihre Häupter stürzen sich selbst; Ende
des Terrorismus.
In den Niederlanden siegt Pickegru bei Tournal, und
1795. ^onrdan bei Fleums; Holland wird erobert — batavische
Republik, verbunden mit Frankreich. Am Oberrhein müssen
die Preussen, nach ihrem Siege bei Kaiserslautern, weichen,—
Frieden zu Basel zwischen Preussen und Frank-
reich (das nördliche Deutschland neutral), etwas später mit
Spanien ( St. Domingo an Frankreich ) *).
*) Um dieselbe Zeit blutige Auftritte in Pvlen: »ach dem russisch»
türkischen Kriege ( 1787—1792) suchte Katharina Ii. ihren Einfluß in
Polen durch eine Conföderatiou der unzufriedenen Polen zu Targowih
geltend zu machen; eine russische Armee dringt ein; die Polen unter
Thaddäus Kosziusko müssen weichen. Auch eine preussische Armee,
mit Katharina einverstanden, rückt unter Möllendorf 1793 in Polen
ein, und bald darauf erfolgt die zweite Theilung Polens. Aber
die Erbitterung der Polen bricht schon 1794 aus. Kosziusko Ober-
feldherr. Die Russen aus Warschau vertrieben, vereinen sich mit den
unter ihrem König eindringenden Preussen. Sieg der Verbündeten bei
Raffka. Warschau vergebens belagert. Auch Oesterreich schickt eine
Armee. Kosziusko bei Maciejowiee von den Russen unter Fersen
geschlagen und gefangen. Suwarvv erstürmt Prag a; Warschau kapi-
tulirt, — dritte Theilung Polens 1795; der König Poniatowsky
legt seine Würde nieder (Rußland gewinnt 2000 Quadratmeilen, Preus-
fen 990 Quadratmeilen und Oesterreich 834 Quadratmeilen). Katharina
stirbt im folgenden Jahre; ihr folgt ihr Sohn Paul I (1796—1801).
Auch Friedrich Wilhelm Ii. von Preussen stirbt im November 1797, und
ihm folgt sein Sohn Friedrich Wilhelm Hl
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Extrahierte Personennamen: Kosziu_Sko Katharina_Ii Katharina Kosziusko Raffka Kosziusko Poniatowsky Katharina Friedrich_Wilhelm_Ii Friedrich Wilhelm Friedrich Wilhelm
Extrahierte Ortsnamen: Frankreichs Bretagne Toulon Marseille Lyon Frankreich Belgien Jourdan Frankreich Niederlanden Holland Frankreich Preussen Kaiserslautern Basel Preussen Frank- Deutschland Spanien Frankreich Polen Polen Polens Warschau Preussen Oesterreich Warschau Polens Oesterreich Preussen
18 Sechste Periode. Von 1648—1789. — Erster Abschnitt. Von 1648—1740.
Künsten stehen übrigens die Franzosen unter dem Einfluß der Italiener (Bernini, Caravaggio).
§ 17. 5. Österreich und die Türkenkriege.
So unrühmlich die Politik Leopolds I. im Westen war, so rühmlich hat Österreich im Osten seine geschichtliche Aufgabe, Vorkämpfer der europäischen Kultur gegen die Türken zu sein, gelöst. Der harte Druck der österreichischen Herrschaft rief
einen (von Ludwig Xiv. unterstützten) Aufstand der Ungarn
hervor. Sie traten mit den Türken in Verbindung, und nun
unternahm die Pforte (d. h. die türkische Regierung) wieder einen großen Angriff, den letzten, gegen Europa. Der Großwesir Kara Mustafa erschien 1683 mit einem starken Heere vor Wien, das unter dem Grafen Rüdiger von Starhemberg sich zwei Monate tapfer hielt, bis Herzog Karl von Lothringen, Kurfürst Johann Georg Iii. von Sachsen, der Kurfürst von Bayern und andre Reichsfürsten und der Polenkönig Johann Sqbieski ein Entsatzheer heranführten, das die Türken schlug.
! Jetzt ging Österreich zum Angriff über; Polen, Rußland und Venedig1 schlossen sich ihm an. Ungarn wurde erobert nach der Erstürmung von Ofen 1686 durch Karl von Lothringen, der von sächsischen Truppen und von 8000 Brandenburgern unter General v. Schöningh unterstützt wurde, und
der Preßburger Reichstag ward gezwungen die Erblichkeit der Krone anzuerkennen. Darauf trat an die Spitze des Türkenkrieges Prinz Eugen von Savoyen2, Österreichs größter Feldherr und Staatsmann im 18. Jh. Er siegte bei Zenta a. d. Theiß entscheidend (1697). Im Frieden von Karlowitz (bei Peterwardein) trat 1699 die Pforte an Österreich fast ihren ganzen Besitz in Ungarn mit Siebenbürgen ab.
1) Bei der Belagerung Athens durch die Yenetianer wurde (1687) der Parthenon durch das Auffliegen einer Pulverkammer teilweise zerstört.
2) Er war der Sohn des Grafen von Savoyen-Soissons und der Olympia Mancini, einer Nichte Mazarins, zu der Ludwig Xiy. eine zeitlang eine Neigung empfunden hatte. Da Olympia sich später mit dem Könige verfeindete und dieser ihrem Sohn den Eintritt in das französische Heer verwehrte, wandte sich Eugen nach Österreich.
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Extrahierte Personennamen: Caravaggio Leopolds_I. Ludwig Xiv Ludwig Kara_Mustafa Starhemberg Karl_von_Lothringen Karl Kurfürst_Johann_Georg_Iii Johann Johann_Sqbieski Johann Karl_von_Lothringen Karl Eugen_von_Savoyen2 Eugen Zenta Mazarins Ludwig_Xiy Ludwig Eugen_nach_Österreich Eugen
Extrahierte Ortsnamen: Leopolds Ungarn Europa Wien Sachsen Bayern Polen Karlowitz Ungarn Athens Savoyen-Soissons
I. Das Deutsche Reich in seinem Verhältnis zum Auslande.
Santo Stefano (unweit Konstantinopel) der Türkei zu harte Bedingungen auferlegte, trat England für sie ein; und um den Krieg zu verhüten, brachte Bismarck 1878 den Berliner Kongreß zu Stande, der bestimmte: 1. Montenegro, Rumänien und Serbien werden unabhängig; diese beiden wurden später Königreiche; 2. Bulgarien, beschränkt auf das Land zwischen Donau und Balkan und Sofia, wird tributäres Fürstentum; eine bulgarische Notabelnversammlung wählte Alexander von Battenberg (Hessen-Darmstadt), einen Neffen Alexanders Ii., zum Fürsten; 3. Ostrumelien bleibt türkische Provinz, erhält aber christliche Verwaltung; 4. Bosnien und die Herzegowina werden von Österreich besetzt; 5. Griechenland soll durch Stücke von Thessalien und Epirus vergrößert werden; 6. Rußland bekommt Batum und Kars in Armenien und Bessarabien (von Rumänien, das durch die Dobrudscha entschädigt wird).
2. Die Zeit des mitteleuropäischen Dreibundes und der ; französisch - russischen Freundschaft.
Da Rußland (Fürst Gortschakow) bei dem „ehrlichen Maklergeschäft“ Bismarcks zu schlecht weggekommen zu sein meinte, trat zwischen ihm und Deutschland eine Erkaltung ein. Diese steigerte sich, als es den „Nihilisten“ nach mehreren fehlgeschlagenen Mordversuchen gelang Alexander Ii., den Befreier der Bauern aus der Leibeigenschaft (1858 — 63), im März 1881 zu ermorden und mit der Thronbesteigung seines Sohnes Alexander Ih. die Männer der panslawistischen (slawophilen) Partei1 zu maßgebendem Einfluß gelangten. Als Gegengewicht gegen die sich anbahnende Annäherung Rußlands an Frankreich schuf Bismarck 1879 den Bund zwischen Deutschland und Österreich, dem 1883 Italien, wo seit 1878 König Humbert regierte, beunruhigt durch die Ausdehnung der Herrschaft Frankreichs über Tunis (1881), beitrat. Jedoch blieb während Bismarcks Verwaltung Deutschlands Verhältnis zu Rußland derartig, daß er (1884) einen
1) Ignatjew (spr.: Ignätjeff), Skobelew (Skobjeleff), Katkow, Pobedonoszew (Pabjedanostzeff).
Brettschneider, Hilfsbuch f. Seminare, in. 2. Aufl. 10
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Extrahierte Personennamen: Stefano_( Bismarck Montenegro Alexander_von_Battenberg Alexander Alexanders Ostrumelien Fürst_Gortschakow Alexander_Ii Alexander Alexander_Ih Alexander Bismarcks Ignatjew Brettschneider
Extrahierte Ortsnamen: Konstantinopel England Serbien Bulgarien Donau Balkan Sofia Hessen-Darmstadt Alexanders Bosnien Griechenland Thessalien Epirus Kars Armenien Bessarabien Bismarcks Deutschland Frankreich Deutschland Italien Frankreichs Tunis Deutschlands Katkow
22
Sechste Periode. Von 1648—1789. — Erster Abschnitt. Von 1648 —1740.
der Krone anznerkennen. Darauf trat an die Spitze des Türken-
krieges Prinz Eugen von Savoyen1, Österreichs gröfster Feld-
herr und Staatsmann im 18. Jh. Er siegte bei Zenta a. d. Theifs
entscheidend (1697). Im Frieden von Karlowitz (bei Peter-
wardein) trat 1699 die Pforte an Österreich Ungarn, Siebenbürgen
und den gröfsten Teil von Slawonien und Kroatien, an Polen
Teile der Ukraine und Podolien, an Venedig Morea ab.
1716 unternahm Österreich (Karl Vi.) als Bundesgenosse der
von den Türken angegriffenen Republik Venedig einen neuen
Türkenkrieg, der nach glänzenden Siegen Eugens bei Peter-
wardein und Belgrad zum Frieden von Passarowitz (ö. von Belgrad)
führte (1718), in dem Österreich das Banat, das nördl. Serbien
und die Walachei bis zur Aluta erhielt. Die beiden letztgenannten
Gebiete aber mufsten nach einem neuen, unglücklichen Kriege
im Frieden von Belgrad wieder abgetreten werden (1739).
6. Der spanische Erbfolgekrieg und die Herstellung
des Gleichgewichtes der Grofsstaaten.
§19. a) Die Veranlassung. Bei der Kinderlosigkeit und Kränk-
lichkeit des letzten spanischen Habsburgers, Karls Ii., hatte die
Frage, wer Erbe der spanischen Monarchie werden solle, schon
lange die Aufmerksamkeit beschäftigt. Ansprüche erhoben Lud-
wig Xiv. für seinen jüngeren Enkel Philipp von Anjou,
Leopold I. für seinen jüngeren Sohn Karl und der Kurprinz
Josef Ferdinand von Bayern2. Die Seemächte England und
Holland, aus politischen Gründen und aus Handelsinteressen
wegen der Verbindung Spaniens mit Frankreich oder Österreich
besorgt, suchten eine Teilung der spanischen Monarchie herbei-
zuführen, sodafs der Haupterbe Josef Ferdinand würde. Nach-
dem der Tod des jungen Kurprinzen 1699 diesen Plan vereitelt
hatte, gelang es der französischen Diplomatie die Häupter der
spanischen Nationalpartei und Karl Ii. für die französische Thron-
1) Er war der Sohn des Grafen von Savoyen - Soissons und der Olympia
Mancini, einer Nichte Mazarins, zu der Ludwig Xiy. eine Zeitlang eine Nei-
gung empfunden hatte. Da Olympia sich später mit dem Könige verfeindete
und dieser ihrem Sohn den Eintritt in das französische Heer verwehrte, wandte
sich Eugen nach Österreich.
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Extrahierte Personennamen: Eugen_von_Savoyen1 Eugen Zenta Karl_Vi Karl Eugens Karls Philipp_von_Anjou Philipp Leopold_I. Leopold_I. Karl Karl Ferdinand Josef_Ferdinand Ferdinand Karl_Ii Karl Mazarins Ludwig_Xiy Ludwig Eugen_nach_Österreich Eugen
Extrahierte Ortsnamen: Karlowitz Peter- Ungarn Slawonien Kroatien Podolien Venedig_Morea Siegen_Eugens Peter- Belgrad Belgrad Serbien Belgrad Karls England Holland Spaniens Frankreich
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Europäische Ereignisse Mischen dem spanischen Erbfolgeäriege
und den schlesischen Kriegen.
1. Der im Bunde mit Venedig (denen von den Osmanen
1715 Morea entrissen worden war) unternommene Türken-
krieg 1716—1718 führte Oesterreich unter des Prinzen
Eugen Leitung von Sieg zu Sieg (bei Peterwardein 1716,
Belgrad 1717) und zuletzt im Frieden von Passaro-
witz 1718 zum Besitz des Banats, eines Theiles von^is
Serbien mit Belgrad, von Croatien, Bosnien imb der
Walachei. Für den Verlust Moreas wurde Venedig durch
albanische und dalmatinische Plätze entschädigt.
2. Die Friedensstörung Spaniens (Philipp V, seine
zweite Gemahlin Elisabeth Farnese von Parma, der Car-
dinal Alberoni), das während des Türkenkrieges 1717
Sardinien, 1718 Sieilien angrisf, führte 1718 zur Qua-
druple-Allianz d. h. einem zur Aufrechterhaltung desl?i8
Utrechter Friedens geschlosserten Bündniß des Kaisers, Eng-
lands, Frankreichs, Hollands. Vertauschung Siciliens mit
Sardinien; Don Carlos, Sohn des spanischen Königspaares,
erhält die Anwartschaft auf die Herzogthümer Parma und
Piacenza, sowie aus Toskana, auf welche seine Mutter
Erbansprüche hatte.
3. Der polnische Erbfolgekrieg 1733—1735 nach 1733-1735
dem Tode Augusts Ii von Polen zwischen dem Kaiser, dem
Reich und Rußland, die für die Wahl Augusts Iii von
Sachsen auftraten, einer —, Frankreich, Spanien und Sar-
dinien, die für die Rechte des fast einstimmig gewählten
Stanislaus Lesezinskm) kämpften, andererseits. Der Schau-
platz dieses fast ereignislosen, für beit an tüchtigen Truppen
und Geld armen Kaiser im ganzen unglücklichen Krieges
am Rhein und in Italien; die greisen Feldherrn Eugen
mtb Villars noch einmal als Gegner. Der Wiener
Frieden: der Kaiser verliert Neapel mit Sieilien gegen
Parma und Piacenza an den Jnfanten Don Carlos;
Frankreich erkennt die pragmatische Sanction (s. Nr. 4.)
an und erhält die Anwartschaft auf das alte deutsche
Land Lothringen, das für seine Lebenszeit zunächst Stanis-
laus Lesezinski (h 1766) statt der polnischen Krone be-
*) Er führte noch immer den Königstitel und war der Schwiegervater
Ludwigs Xv von Frankreich.
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Extrahierte Personennamen: Morea Eugen Eugen Philipp_V Philipp Elisabeth_Farnese_von_Parma Carlos Augusts Augusts Stanislaus_Lesezinskm Eugen Carlos Ludwigs Ludwigs
Extrahierte Ortsnamen: Venedig Oesterreich Belgrad Serbien Belgrad Bosnien Spaniens Frankreichs Hollands Sardinien Piacenza Toskana Polen Sachsen Frankreich Spanien Rhein Italien Neapel Piacenza Frankreich Lothringen Frankreich
— 162 —
oft an 500 000 Menschen selbst aus den fernsten Gegenden Asiens
zusammenströmen. — Tula mit 111 000 E. hat die größten
Waffen- und Metallwarenfabriken, das „russische Birmingham".
— Woronesch am Don (84000 E.) betreibt lebhasten Handel.
— Archangelsk mit 21 000 E., unfern der Dwinamündung ge-
legen, ist für Ausfuhr von Schiffsbauholz wichtig.
2. Kleinrußland (die Ukraine). K i j e w am Dnjepr (247 000 E.)
ist Mittelpunkt der Rübenznckerindustrie. Uuiversität. — Charkow
(175 000 E.) hat blühenden Handel, besonders mit Getreide und
Wolle. Universität.
3. Südrußland, das ehemals türkische Gebiet am Schwarzen
Meere. Kischinew (109 000 E.) im Bezirk des Wein- und Tabak-
baues. — Odessa, unweit der Mündung des Dnjeftr (405 000 E.),
ist die bedeutendste russische Handelsstadt am Schwarzen Meere, Stapel-
Platz und Hanptaussuhrort für Getreide. Universität. — Nikolajew
(92 000 E.) ist die Hauptstation für die russische Kriegsflotte im
Schwarzen Meere. In der Nähe viele deutsche Kolonien.
4. Westrußland. Wilna (160000 E.) ist die bedeutendste
Stadt Litauens.
5. Das Königreich Polen. Die Hauptstadt Warschau an der
Weichsel (638 000 E.) ist Mittelpunkt der Gewerbethätigkeit und des
Handels Polens. Festung. Russische Universität. — Lodz (mit Vor-
orten 315 000 E.) hat sehr bedeutende Leinen- und Baumwollindustrie.
6. Die Ostseeprovinzen. St. Petersburg an der Newa-
Mündung (mit Vororten 1 267 000 E.), die von Peter dem Großen
gegründete, großartig angelegte neue Hauptstadt, ist der erste Handels-
platz Rußlands. Universität. — Der Kriegshafen Kronstadt
(60 000 E.) ist die Schutzfestung für Petersburg. — Dorpat,
rusf. Jurjew (42 000 E.) mit (ehemals deutscher) Universität. —
Reval (65000 E.) ist ein lebhafter Handelsplatz am Finnischen
Meerbusen. — Riga an der Dünamündung (mit Vororten
283 000 E.) ist die zweite russische Handelsstadt an der Ostsee,
wichtig als Stapelplatz und Ausfuhrort für Holz, Getreide, Hanf
und Flachs. — Libau (65 000 E.), aufblühende Hafenstadt.
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438 Die neue Zeit.
Soliman stellte den Seeräubern seine Flotte zur Verfügung', um der Christenheit desto empfindlicher schaden zu können. Mulei Hassau wandte sich an den Kaiser um Hilfe. Dieser landete vor Tunis, eroberte die Stadt und befreite 22 000 Christeu-1538. sklaveu aus der Gefangenschaft. Mulei Hassau erhielt Tunis zurück, aber als spanischer Vasall. Der Menschenraub wurde ihm untersagt. Aber ein zweiter Zng, den Karl neun Jahre später gegen Hayreddin Barbarossa nach Algier unter* 1541. nahm, lief sehr unglücklich ab, da ein Sturm die Flotte zertrümmerte und nur ein kleiner Teil des Heeres gerettet wurde.
443) Das Unglück Karls in Algier bot Franz I. eine zu günstige Gelegenheit dar, um seinem Verlangen nach Rache widerstehen zu können. Er verband sich mit Schweden, Dänemark und den Türken, um Karl an fünf verschiedenen Punkten auf einmal anzugreifen. Doch Karl faud an Genua und England wieder die alten Bundesgenossen. Die Genuesen unter dem Dogeu (Dodschen) Andreas Doria blieben Meister zur See, Heinrich landete in Calais und drang von da aus gegen Paris vor; Karl aber zog durch die Champagne und trieb das Heer des Dauphin (Dofäng) vor sich her. 1544.Franz mußte sich zum Frieden von Crespy (Kräpi) herbeilassen, durch welchen der italienische Zwist dauerud beseitigt wurde.
Anmerkungen.
1. Sultau Solimau Ii. der Große oder der Prächtige belagerte 1522 Rhodus sechs Monate lang. Endlich fiel es durch Berrat, worauf Karl V. den Rhodiser-Rittern die Insel Malta znm Aufenthalte anwies. Mit 100 000 Mann und 300 Kanonen brach der Sultan 1526 in Ungarn ein. Der König von Ungarn Lndwig Ii. ging ihm entgegen, wurde aber vou dem Fürsten von Siebenbürgen Johann Zapolya, der mit seinen Truppen zu ihm stoßen sollte, im Stiche gelassen und fiel in der Schlacht von Moha cs (Mohatsch) nebst vielen Adeligen, Bischöfen und dem größern Teile des Heeres, worauf Pest und Ofen den Türken ihre Thore öffneten (29. Ang. 1526). Lndwig hinterließ keinen Sohn. Nach „den Verträgen sollte jetzt Ungarn an den Erzherzog Ferdinand von Österreich, den Bruder Karls V., fallen. Allein Zapolya ließ sich auf einer Reichsversammlung zu Stuhl-weißeuburg zum König von Ungarn wählen, während Ferdinand zu Preßburg gewählt wurde. Als Zapolya bei Tokay geschlagen wurde, rief er selbst Soliman Ii. zu Hilfe und lieferte ihm sogar die heilige Krone und die Reichsinsignien Ungarns aus. Dafür unterstützte ihn Soliman und nannte ihn Freund, Bruder und Lehensmann. Die Türken erfochten einen großen Sieg bei Essek gegen Ferdinand, welcher nicht in den Besitz Ungarns zu gelangen vermochte und zu Großwar de in (1538) einen Frieden eingehen mußte, wonach er Ungarn bis an die Theiß dem Zapolya überließ. Auch behielt dieser Siebenbürgen und den Titel König von Ungarn. Nach dessen Tode je-
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Extrahierte Personennamen: Mulei_Hassau Mulei_Hassau Karl Karl Barbarossa Barbarossa Karls Franz_I. Franz_I. Karl Karl Karl Andreas_Doria Heinrich Heinrich Karl Crespy Karl_V. Karl_V. Johann_Zapolya Johann Ferdinand_von_Österreich Ferdinand Karls_V. Karls_V. Ferdinand Soliman_Ii Ferdinand Ferdinand
Extrahierte Ortsnamen: Tunis Algier Karls Algier Genua England Paris Malta Ungarn Ungarn Ungarns Ungarn Ungarn
§ 227. Österreich. 633
Emmanuel ebenfalls Frieden geschlossen hatte und ein paar« Tage nachher Venedig, welches am längsten Widerstand leistete, kapitulierte, so war in Österreich die Ruhe wieder zurückgekehrt.:
Anmerkungen.
1. Die Studenten Wiens bildeten unter sich eine akademische Legion, von deren Hauptquartier iu der Aula die Befehle ausgingen. Als die Regierung diese Legion aufheben und mit der Nationalgarde verschmelzen wollte, entstanb ein Aufruhr, so daß das Ministerium diese Anordnung zurücknehmen mußte. Bei der Belagerung Wiens befehligte bei- Reichstagsabgeorbnete Robert Blum von Leipzig eine Kompanie und würde deshalb nach der Einnahme der Stadt stanbrechtlich erschossen. Der Pole Bem leitete die Verteibigung der Stadt. Den Aufruhr schürten ganz besonbers ungarische Agenten, welche von Kossuth bezahlt würden. Diesem lag baran, daß Wien die Truppen des Kaisers beschäftige, bamit er selbst in Ungarn sich freier bewegen konnte. Der Ban Jella-chich verließ auch wirklich seine Stellung bei Preßburg, wo er eine Schlacht annehmen wollte, und zog auf Wien zu, als er Nachricht von den Vorfällen in der Stadt erhalten hatte (7. Okt. 1848).
2. In Prag war das Volk vor das Haus des Fürsten Winbisch-grätz gezogen. Zum Schutze besselben hatte sich Militär aufgestellt. Da fiel aus einem gegenüberstehenben Hause eiu Schuß, der die Fürstin Winbischgrätz, die am Fenster stand, tötete. Das Militär schritt nun ein und es entwickelte sich ein Straßenkampf, der das Bombardement zur Folge hatte. In Wien wurde der Kriegsminister Latour von einem Pöbelhaufen an einen Laternenpfahl gehenkt, in Pest der General Graf La mb erg auf der Brücke getötet und durch die Stadt geschleift.
3. Zugleich mit dem Kaiser Ferdinand I. verzichtete dessen Bruder, der Erzherzog Franz Karl, auf die Thronfolge und es gelangte nun nach dem Erbfolgerecht Franz Joseph, der Sohn bieses Erzherzogs und der Prinzessin Sophie von Bayern, an die Regierung. Derselbe ist geboren am 18. August 1830 und mußte vor der Abdankung Ferdinands erst für volljährig erklärt werden.
4. Joseph Freiherr von Jellachich war beim Ausbruche der ungarischen Revolution nur Oberst, wurde aber auf ausdrückliches Verlangen bet Kroaten, die beshalb eine Deputation an den Kaiser schickten, zum Banus des vereinigten Königreichs Kroatien, Dalmatien und Slavonien, zum geheimen Rat und Felbmarfchallleutnant und zum Inhaber zweier Regimenter ernannt. Als der Banus gegen Ungarn marschierte, zwang der ungarische Kriegsminister dem Kaiser zwar ein Manifest ab, in welchem Jellachich aller seiner Ämter und Würden entsetzt wurde, aber dieser gehorchte nicht, behielt das Kommando und half so das Kaiserreich retten.
5. Ludwig Kofsuth war bereits 1830 Advokat und Agitator für bte Sache der Polen. Als solcher staub er einmal wegen Veruntreuung anvertrauten Gutes in Untersuchung. Seine Bewerbung um ein Staatsamt hatte feinen Erfolg und ba er das Vertrauen als Abvokat verloren hatte, so verfaßte er politische Schriften, die ihm eine vierjährige Haft zuzogen. Nach feiner Entlassung würde er Rebafteur. Er griinbete den Schutzverein, der sich verpflichtete, nur ungarische Erzeugnisse zu gebrauchen.
Rolfus, Weltgeschichte. 3. Aufl. 27
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Extrahierte Ortsnamen: Wiens Wiens Leipzig Wien Ungarn Wien Prag Wien Ferdinands Kroatien Dalmatien Ungarn Polen
Ii. Friedrich d. Gr. als Schiedsrichter Europas.
21
2. ein russisch-österreichischer Krieg wegen Polens bevorzustehen schien, in welchem Preußen nicht unthätig bleiben konnte.
c) In beiden Beziehungen lag für Preußen eine Gefahr § *21. vor. Um sie abzuwenden und den Krieg zu verhindern, schlug Friedrich d. Gr. eine Teilung Polens vor. Diesem Plane stimmten Kufsland und Österreich zu (1772). Rußland nahm die östlichsten Gebiete Polens, Österreich Galizien, Preußen Westpreufsen aufser Danzig und Thorn, das Ermeland und den Netze-distrikt. Friedrich nannte sich nun König von Preußen.
Dieser Vorgang, an sich eine Gewaltthat, war für das Deutschtum im Nordosten die Rettung vor der drohenden Slawisierung;
für die Entwickelung des preufsischen Staats eine Notwendigkeit aus territorialen Rücksichten;
für die von Polen abgerissenen Länder eine Wohlthat und eine Erlösung von der polnischen Mifswirtschaft; dies insbesondere für die unter preufsische Herrschaft gekommenen.
2. Der bayrische Erbfolgekrieg und der Fürstenbund.
a) Josef Ii., thatendurstig und ehrgeizig, suchte seine Kaiser- § 22. würde zur Yergröfserung der Besitzungen seines Hauses zu benutzen. Als die Kurlinie in Bayern ausstarb, folgte Karl Theodor
von Pfalz-Sulzbach, einem anderen Zweige des wittelsbachischen Hauses. Diesen bewog Josef durch Geldzahlungen, ihm den besten T«il Bayerns abzutreten. Da nun Karl Theodor kinderlos war, ging die Nachfolge auf Karl von Pfalz-Zweibrücken über; und diesen Fürsten bestimmte Friedrich d. Gr., gegen jene Landabtretung Einspruch zu erheben. Als derselbe wirkungslos blieb, begann Friedrich den Krieg (bayrischer Erbfolgekrieg 1778 —1779). Jedoch fanden gröfsere Kämpfe nicht statt, sodafs man ihn scherzweise den „Kartoffelkrieg“ oder „Zwetschgenrummel“ nannte. Im Frieden zu Teschen begnügte sich Josef mit dem „Innviertel“
(d. i. die östl. Ecke zwischen Inn und Donau).
b) Noch einmal kam Josef auf seinen Plan Bayern zu erwer- § 23. den zurück; er wollte es gegen die österreichischen Niederlande (Iii. Teil § 85) eintauschen. Dem widersetzte sich Friedrich d. Gr.
mit Nachdruck; denn wenn Österreich noch mehr als bisher in
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Extrahierte Personennamen: Friedrich_d Friedrich Friedrich_d Friedrich Friedrich Friedrich Josef_Ii Karl_Theodor
von_Pfalz-Sulzbach Karl Josef Karl_Theodor Karl Karl_von_Pfalz-Zweibrücken Karl Friedrich_d Friedrich Friedrich Friedrich Josef Josef Friedrich_d Friedrich
28 Das Zeitalter des Emporkommens Preußens. 1648—1786.
von Bayern und Köln wurden ihre Länder und Würden zurückgegeben.
Ergebnisse. Die wesentlichsten Ergebnisse des gewaltigen Krieges waren,
außer daß jetzt ein Bourbone auf dem spanischen Throne saß, einerseits der große Machtausschwung Österreichs, das nach der Eroberung von Ungarn nun auch die Niederlande und die Herrschaft über Italien gewonnen hatte, andrerseits die koloniale Ausbreitung Englands, dem gegenüber Holland an politischem Einfluß durchaus zurücktrat.
Tod Lud- Ludwig Xiv. starb 1715; die Krone Frankreichs ging an ein
toii7i?Iv' Kind über, den zweijährigen Ludwig Xv., für den zunächst sein Oheim, der ebenso begabte wie sittenlose Philipp von Orleans, die Regentschaft führte.
3. Die Entstehung der russischen Großmacht.
Vorgeschichte Rußlands.
§ 29. Der russische Staat ist gegründet worden durch Nor-mannen schwedischer Herkunft, die im neunten Jahrhundert unter Rurik. "Fuhrung des Fürsten Ruri^Großnowgorod eroberten und nachher
9. Jahrh. jmmer weiter nach Süden vordrangen, bis sie Kiew besetzten. Ruriks
Geschlecht herrschte bis 1598; doch entstanden eine Reihe von Teilfürstentümern, deren bedeutendstes das Großfürstentum Moskau war. Seit dem Ende des zehnten Jahrhunderts wurden die Russen durch Missionare der griechischen Kirche zum Christentum bekehrt.
Im dreizehnten Jahrhundert kam Rußland unter die Herrschaft Iwan m. der Mongolen, der „goldenen Horde". Erst Iwan Iii., Großfürst 15.Jahrh. Ü0n Moskau, befreite es gegen Ende des fünfzehn'ten"iahrhunderts Iwan iv. wieder und einigte es. Im sechzehnten Jahrhundert war es Iw an Iv.
10.Jahrh, hex ..Schreckliche", der durch Unterdrückung des Adels und durch Gründung des stehenden Heeres der Strelitzen die fürstliche Macht bedeutend stärkte. Er erweiterte zugleich sein Reich durch Eroberung von Kasan und Astrachan; bereits begann damals die Eroberung von Sibirien durch einen kühnen Kosakenhauptmann. Endlich suchte Iwan sein Volk kulturell zu heben, indem er deutsche Handwerker kommen ließ und mit den Engländern über Archangelsk Handelsverbindungen anknüpfte. Er nannte sich zuerst Zar, d. h. Kaiser. Nachdem der Ruriksche Mannsstamm im Jahre 1598 ausgestorben war, traten
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Extrahierte Personennamen: Ludwig_Xiv Ludwig Ludwig_Xv. Ludwig_Xv. Philipp_von_Orleans Philipp Ruriks