48. Kurfürst Max (Sntanuel im Türkenkriege 1683—1688.
257
etfer aller beteiligten Führer und Truppen diesesmal nach wiederholten Stürmen und Abweisung eines Entsatzversuches der feindlichen Feldarmee das stärkste Bollwerk osmanischer Herrschaft in Ungarn zu erobern (2. September). Der Halbmond, der 145 Jahre lang auf der Hauptkirche von Ofen geglänzt hatte, mußte dem Kreuze wieder weichen. Da die türkische Armee einer Schlacht ausweichend donanabwärts zurückging, wurde iu der Folge noch das ganze Gebiet bis Esseg und Szegedin besetzt.
Für den Feldzug 1687 stellte der Kaiser wie im Vorjahre ein Heer von 40000 Mann unter dem Herzog von Lothringen und ein zweites von 20000 Mann unter Kurfürst Max Emanuel auf. Am 15. Juli fand die Vereinigung beider Heere bei Valpovo auf dem südlichen Drannfer statt; weiter südöstlich bei Esseg stand in verschanzter Stellung unter dem Groß-wesir Suleimau das etwa gleichstarke türkische Heer. Nachdem der Versuch die türkische Stellung anzugreifen wieder ausgegeben worden war, ging der Herzog von Lothringen über die Drau zurück und ihm folgte alsbald der Großwesir. Nach Ausführung von Märschen und Gegenmärschen, deren eigentlicher Zweck sich nicht sicher feststellen läßt, kam es am 12. August am Berge Harsan (zwischen Mohacz und Siklos) zur entscheidenden Schlacht. Durch waldiges Gelände begünstigt griff der Großwesir die den deutschen linken Flügel bildeude Armee des Kurfürsten überraschend gerade zu dem Zeitpunkte an, als wegen der Geländeverhältnisse die in einer Seitwärtsbewegung begriffene Armee des Herzogs von Lothringen nicht sofort eingreifen konnte.
Max Emanuel wies jedoch den Stoß erfolgreich ab und ging fodann unterstützt durch einige Regimenter des rechten Flügels selbst zum Angriff über. Die Türken wurden vollständig geschlagen und bis zur einbrechenden Nacht von der deutschen Kavallerie unter dem damaligen kaiserlichen General-seldwachtmeister Prinz Eugen von Savoyen verfolgt. Max Emanuel hatte an diesem Tage raschen Blick, Entschlußfähigkeit ititd Tatkraft, notwendige Eigenschaften eines Heerführers, in ganz hervorragendem Grade gezeigt. Er verließ jedoch am 3. September die Armee, da sich für ihn keine weitere Gelegenheit zu selbständiger Kommandoführung ergab. Da die Widerstandskraft der türkischen Feldarmee durch die erlittene Niederlage gebrochen war, so gelang es im Laufe des Feldzuges noch Siebenbürgen und Slawonien der kaiserlichen Gewalt zu unterwerfen.
Im Jahre 1688 erfüllte Kaiser Leopold den heißesten Wunsch des nach kriegerischem Lorbeer strebenden Kurfürsten: er übertrug ihm an Stelle des erkrankten Herzogs von Lothringen den Oberbefehl über das in Ungarn vereinigte Heer. Als Hauptaufgabe für den Feldzug konnte die Belagerung des wichtigen Platzes Belgrad um so mehr in Aussicht genommen werden, als man mit dem Erscheinen größerer türkischer Streitkräfte kaum zu rechnen hatte; im türkischen Heere war nnter der Nachwirkung der erlittenen Niederlage
Kronseder, Lesebuch zur Geschichte Bayerns. 17
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TM Hauptwörter (200): [T88: [Türke Ungarn Krieg Rußland Kaiser Sultan Wien Jahr Frieden Polen], T55: [Friedrich Kaiser Kurfürst Herzog Sachsen Johann Karl Land Bayern Wilhelm], T141: [Armee Metz General Paris Schlacht August Mac Franzose Mahon Festung], T198: [Friedrich Schlacht Heer Schlesien Sachsen Armee Sieg General Mann Feind], T156: [Schlacht Sieg Feind Heer König Mann Kampf Tag Tapferkeit Franzose]]
Extrahierte Personennamen: Max_(Sntanuel Max Max_Emanuel Max August Max_Emanuel Max Eugen_von_Savoyen Eugen Max_Emanuel Max Leopold Leopold
166 Französische Re volutions kriege. Kosziu Sko.
n.c.g.mit Belgien frei werden, zu den Oesterreichern. Uebcrall die
Verbündeten im Vortheile, und im Innern Frankreichs die
Vendee, Bretagne (Wimpfen), Toulon, Marseille und Lyon
gegen den Convent im Aufruhr. Daher durch die Jakobiner
die Sch recken s regi e run g ; allgemeines Aufgebot in Masse;
ganz Frankreich ein Feld - und Waffenlagcr unter Carnot.
Darauf Siege der Franzosen gegen die im Innern Empörten
unter gräßlicher Rache; eben so in Belgien durch Iiouchard
und Jourdan, am Oberrhein durch Pickegru und Iiocle j
indessen sättigt sich die Revolution durch ihre Blntgerichte
1794. überall in Frankreich; ihre Häupter stürzen sich selbst; Ende
des Terrorismus.
In den Niederlanden siegt Pickegru bei Tournal, und
1795. ^onrdan bei Fleums; Holland wird erobert — batavische
Republik, verbunden mit Frankreich. Am Oberrhein müssen
die Preussen, nach ihrem Siege bei Kaiserslautern, weichen,—
Frieden zu Basel zwischen Preussen und Frank-
reich (das nördliche Deutschland neutral), etwas später mit
Spanien ( St. Domingo an Frankreich ) *).
*) Um dieselbe Zeit blutige Auftritte in Pvlen: »ach dem russisch»
türkischen Kriege ( 1787—1792) suchte Katharina Ii. ihren Einfluß in
Polen durch eine Conföderatiou der unzufriedenen Polen zu Targowih
geltend zu machen; eine russische Armee dringt ein; die Polen unter
Thaddäus Kosziusko müssen weichen. Auch eine preussische Armee,
mit Katharina einverstanden, rückt unter Möllendorf 1793 in Polen
ein, und bald darauf erfolgt die zweite Theilung Polens. Aber
die Erbitterung der Polen bricht schon 1794 aus. Kosziusko Ober-
feldherr. Die Russen aus Warschau vertrieben, vereinen sich mit den
unter ihrem König eindringenden Preussen. Sieg der Verbündeten bei
Raffka. Warschau vergebens belagert. Auch Oesterreich schickt eine
Armee. Kosziusko bei Maciejowiee von den Russen unter Fersen
geschlagen und gefangen. Suwarvv erstürmt Prag a; Warschau kapi-
tulirt, — dritte Theilung Polens 1795; der König Poniatowsky
legt seine Würde nieder (Rußland gewinnt 2000 Quadratmeilen, Preus-
fen 990 Quadratmeilen und Oesterreich 834 Quadratmeilen). Katharina
stirbt im folgenden Jahre; ihr folgt ihr Sohn Paul I (1796—1801).
Auch Friedrich Wilhelm Ii. von Preussen stirbt im November 1797, und
ihm folgt sein Sohn Friedrich Wilhelm Hl
TM Hauptwörter (50): [T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T12: [König Paris Jahr Napoleon General Frankreich Mann Tag Kaiser Minister]]
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Extrahierte Personennamen: Kosziu_Sko Katharina_Ii Katharina Kosziusko Raffka Kosziusko Poniatowsky Katharina Friedrich_Wilhelm_Ii Friedrich Wilhelm Friedrich Wilhelm
Extrahierte Ortsnamen: Frankreichs Bretagne Toulon Marseille Lyon Frankreich Belgien Jourdan Frankreich Niederlanden Holland Frankreich Preussen Kaiserslautern Basel Preussen Frank- Deutschland Spanien Frankreich Polen Polen Polens Warschau Preussen Oesterreich Warschau Polens Oesterreich Preussen
Das Kaisertum Rußland. 27
Bevölkerung. Von der Bevölkerung Rußlands sind rund 80 % Russen;
nur 20 °/0 gehören anderen Nationen an. Das Russische Reich ist hiernach zwar
kein national einheitlicher Staat, aber gegenüber der ungeheuren Masse des russischen
Volkes verschwinden die übrigen Bevölkerungselemente fast gänzlich. — Zwischen
den oberen Klassen und der Masse des Volkes bestehen große Unterschiede in
Bezug aus Besitz und Bildung.
Rußlands Hilfsquellen. Ihre Hauptstütze findet Rußlands Machtstellung
in dem Reichtum des Landes an natürlichen Hilfsquellen. Obenan steht in dieser
Beziehung der Ackerbau, der in günstigen Jahren % alles europäischen Getreides
liefert und im Gebiet der schwarzen Erde bei reichlichen Niederschlägen trotz der
schlechten Bewirtschaftung außerordentlich ergiebige Ernten abwirft, Ein Haupt-
getreidelaud sind auch die Ostseeprovinzen. Rußland gilt daher als der erste
Äckerbanstaat Europas. In Westrußland ist auch die Flachs-, Rüben- und
Kartoffelerzeugung sehr bedeutend. Wein liefert Rußland nur im Süden,
besonders auf der Halbinsel Krim. Im Norden des Reiches erstrecken sich aus-
gedehnte Wälder, wie denn Rußland neben Schweden das waldreichste Land
Europas ist. Die Bewirtschaftung der Forsten steht freilich noch auf niederer
Stufe. — Die Viehzucht hat ihren Hauptsitz in den Steppen des Ostens und
Südostens. Die Rinderzucht wird besonders in den Ostseeprovinzen mit Sorg-
falt betrieben. Große Erträge wirft auch die Geflügelzucht ab. Die Aus-
fuhr von Eiern steht unter den Exportartikeln mit in vorderster Reihe (1906:
120 Mill. Mark). Sehr ertragreich ist ferner die Fischerei, besonders in der
Wolga und im Kaspischen Meer. Endlich liefert Nordrußland reichliches
Pelzwerk.
In Europa sind Waldflüchen (in Prozent):
21.1 Rumänien |
21.2 Norwegen |
25,8 Deutschland
80,1 Österreich-Ungarn
_39,6 Rußland
40,6 Schweden
Auch durch seine Mineralprodukte aus dem Uralgebirge nimmt Rußland
in Europa eine wichtige Stelle ein. Es liefert unter allen Staaten Europas
das meiste Gold und allein in unserem Erdteil Platin. Aber auch die Haupt-
Hebel der modernen Industrie, Eisen und Kohle, fehlen dem Reiche nicht. Kohle
tritt vor allem auf um Lodz (lodsch) in Polen, dann in Mittelrußland um
Moskau und Tula und im Donezbecken.
Einzelne Zweige der Industrie, vor allem Baumwoll-, Wollen-, Leder- und
Hüttenindustrie, haben sich schon zu bedeutender Höhe entwickelt. Die Haupt-
industriezeutreu sind infolge der hier auftretenden Kohlenlager Lodz, das polnische
Manchester (315000 Einw., darunter viele Deutsche), der Don-Douezbezirk
(mit Hüttenindustrie), ferner Tula mit bedeutender Eisen- und Stahlindustrie und
Moskau, Hauptsitz der russischen Baumwollindustrie. Auch Warschau, die
alte Hauptstadt Polens und drittgrößte Stadt Rußlands (680000 Einw.), ist Sitz
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
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Extrahierte Personennamen: Rußlands
Extrahierte Ortsnamen: Europas Westrußland Europas Wolga Kaspischen_Meer Europa Norwegen Deutschland Schweden Europa Europas Lodz Polen Moskau Tula Donezbecken Lodz Don-Douezbezirk Moskau Warschau Polens
28 Europa.
einer lebhaften Woll-, Seiden-, Zucker- und Maschinenindustrie. Hauptorte der
Lederfabrikation (Juchten und Saffian) sind Moskau, Kasan und Kiew.
Verkehr. Das weite, fast ununterbrochene Tiefland begünstigt die Entwick-
lung riesiger und vortrefflicher Wasserstraßen und die Anlage künstlicher Verkehrs-
Wege, besonders von Kanälen und Eisenbahnen. Die Wolga wird fast in ihrem
ganzen Laufe von Dampfschiffen befahren, desgleichen der Dnjepr. Die Strom-
systeme der Newa, Wolga und Dwina sind durch Kanäle miteinander ver-
bunden und eben darauf beruht die Bedeutung St. Petersburgs, das ebenso-
wohl mit der Nordrussischen Tiesebene als mit dem oberen Wolgagebiet, dem
Hauptproduktionsbezirk Rußlands, in Verbindung steht. Moskau wieder ist der
Mittelpunkt eines weitverzweigten Schienennetzes. Infolge dieses Reichtums an
Verkehrsmitteln werden die so weit voneinander entfernten Landesteile sich näher
gerückt und hebt sich auch der Handel Rußlands immer mehr, namentlich mit
den westeuropäischen Staaten und im besonderen mit Deutschland.
Die Bedeutung der russischen Flüsse als Verkehrsadern wird freilich durch
verschiedene Umstünde stark beeinträchtigt. Alle ergießen sich nur in Nebenmeere,
der größte sogar in einen Binnensee; dazu sind das Nördliche Eismeer und das
Weiße Meer infolge ihrer Eisbedeckung nur wenige Monate für den Verkehr
offen. Auch die Flüsse selbst sind monatelang durch Eis verschlossen und im
So. wird die Schiffahrt durch die Dürre des Sommers erschwert.
Der Handel Rußlands läßt sich kurz also kennzeichnen: Nach Westeuropa
führt es Getreide, Flachs, Hanf und Erzeugnisse der Viehzucht aus, dagegen erhält
es von dort feinere Industriewaren, eine Unzahl von Rohstoffen und Halbfabrikaten
sowie von Kolonialwaren; nach Asien versendet es die Erzeugnisse seiner In-
dustrie und bezieht dafür Rohstoffe (Baumwolle) und einige 'Genußartikel wie
namentlich den Tee.
Siedelungen. Eigentliche Städte sind zuerst unter dem Einfluß der
westeuropäischen Kultur, also besonders in den Ostseeprovinzen, dann auch in Polen
und Klein-Rußland entstanden. Ältere Städte hat also nur das westliche Rußland;
solche sind Grodno, Wilna, 180000 Einw., Smolensk; dem ganzen östlichen
Rußland gehen sie ab. Hier hat sich städtisches Leben erst in neuerer Zeit entwickelt,
zunächst in den alten Residenzen wie in Moskau und Kiew. Nunmehr hat die
Entwicklung der Industrie und des Handels das Aufblühen einer Unzahl von Städten
bewirkt. Gleichwohl ist die Bedeutung der Städte in Rußland auch heute noch viel
geringer als in Westeuropa.
Die politische Hauptstadt und zugleich die größte Stadt des Reiches (Iv2 Mill.
Einw.) ist St. Petersburg an der Mündung der Newa und damit am natürlichen
Eingangstor Groß-Rußlands, eine der wichtigsten Handels- und Hasenstädte Europas.
Der eigentliche Hafen von Petersburg ist Kronstadt. Die Krönungsstadt und noch
heute die eigentliche nationale Hauptstadt ist Moskau (über 1^/2 Niill. Einw.), zu-
gleich der wichtigste Verkehrsmittelpunkt und die größte Handelsstadt des Binnen-
landes, auch Mittelpunkt des zentralrussischen Industriegebietes. Zu den alten
Hauptstädten Rußlands zählt ferner Kiew am mittleren Dnjepr, ein Hauptmeß-
und Handelsplatz für Getreide, Zucker und Holz, 320000 Einw. — Nach St. Peters-
burg und Moskau sind im eigentlichen Rußland die beiden größten Städte die
Seehandelsplätze Riga mit über 300000 Einw. und Odessa mit 450000 Einw.
Riga ist der Bauweise und der herrschenden Bevölkerung nach eine deutsche Stadt,
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Extrahierte Ortsnamen: Europa Moskau Kasan Kiew Wolga Petersburgs Rußlands Moskau Deutschland Westeuropa Asien Polen Grodno Wilna Smolensk Moskau Kiew Westeuropa Europas Petersburg Kronstadt Moskau Kiew Moskau Riga Odessa Riga
Österreich-Ungarn, 31
2. Nicht weniger als die Hälfte des österreichischen Staatsgebietes gehört
den Alpen an. Steiniger Boden, rauhes Höhenklima und natürliche Schranken
des Verkehrs verursachen hier eine nur geringe Bevölkerungsdichte (30 Einw. auf
1 qkm); doch muß ausdrücklich hervorgehoben werden, daß Osterreich auf dem
Gebiete des alpinen Straßen- und Bahnbaues geradezu Großartiges geleistet hat.
Es sei an die Arlberg-, Brenner-, Pustertal-, Semmering-, Gisela- und die
Tauernbahn (Salzburg —Gastein —Klagenfurt—trieft) erinnert. Eine weitere
Schranke in der wirtschaftlichen Entwicklung des Kaiserstaates ist hiernach durch
die weite Ausbreitung des Hochgebirges gegeben.
3. Das bunte Völkergemisch und der unaufhörliche Nationalitätenhader
wirken ebenfalls störend auf die wirtschaftliche und politische Machtentfaltung
der Monarchie ein.
Am günstigsten liegen die Erwerbsbedingungen in den außeralpinen Teilen
der Monarchie, besonders in Böhmen, Mähren, Galizien und in der ungarischen
Reichshälfte.
A. Die Länder des Österreichischen Kaiserstaates.
300000 qkm, 28^ Mill. Einw.; 95 auf 1 qkm.
I. Das Österreichische Alpenvorland.
Naturgaben. Es bildet die östliche Fortsetzung des Bayerischen Alpen-
Vorlandes, erfreut sich aber im Gegensatz zu diesem einer großen schiffbaren Wasser-
straße, tieferer Lage (Wien 170 m) und eines durchaus fruchtbaren Bodens.
Dieser liefert vor allem Getreide; in Niederösterreich auch noch Wein, Obst und
Zuckerrüben. Oberösterreich, das einen großen Teil des sog. Salzkammer-
gutes umfaßt, ist reich an Salz und besitzt überdies eine blühende Eisenindu-
strie, während Niederösterreich infolge seiner Lage inmitten des großen Doppel-
reiches außer Industrie auch regen Handel treibt; in Niederösterreich ist denn auch die
Bevölkerungsdichte sehr hoch. Das Österreichische Alpenvorland genießt also große
Vorzüge der Natur. — Der Abstammung nach sind die Bewohner rein deutsch.
In Oberösterreich ist Linz an der Donau, 60000 Einw., ein wichtiger Handels-
platz; an der Enns liegt Steyr, der Mittelpunkt der oberösterreichischen Eisen-und
Stahlindustrie. Dem wegen seiner Naturschönheiten von Fremden vielbesuchten Salz-
kammergut gehören an: Gmunden am Traunsee, Ischl an der Traun, einer der
berühmtesten Badeorte des Kontinents, und Hallstadt am See gl. N.
In Niederösterreich ist an der Donau Wien an dem wichtigsten Straßenkreuz
des südöstlichen Europa emporgewachsen. Hier wird die Donaustraße geschnitten von
einer nordsüdlichen, die aus dem Gebiete der Weichsel und Oder durch die Mährische
Pforte entlang der March und über den Semmering zum Adriatischen Meere führt.
Dank dieser günstigen Lage hat sich Wien zur größten und schönsten Stadt Österreichs
entwickelt und ist wie Reichshauptstadt und Residenz so auch die erste Handels- und
Industriestadt und der geistige Mittelpunkt der Monarchie (über 2 Mill. Einw.). Wiens
mannigfache Industrie erzeugt Mode- und Galanteriewaren, Bier, Maschinen, Jnstru-
mente it. a.
Ii. Die Osterreichischen Alpenländer.
Wirtschaftliche Zweiteilung. In den Gebieten der Nördlichen Kalk-
alpen und der Zentralalpen weisen das ausgedehnte Wald- und Weideland
3*
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Extrahierte Ortsnamen: Osterreich Salzburg Galizien Wien Niederösterreich Niederösterreich Niederösterreich Oberösterreich Donau Steyr Gmunden Hallstadt Niederösterreich Donau_Wien Europa Wien Wiens
70
Mitteleuropa.
Die Österreichisch-Ungarische Monarchie.
Mit Bosnien und Herzegowina 675 000 qkm, somit größer als das Deutsche
Reich, 51 Mill. Einw., auf 1 qkm 76.
Grenzen, Lage und Größe. Österreich-Ungarn liegt zwischen Deutsch-
land, der Schweiz, Italien, der Türkei und Rußland. Mit dem Deutschen Reich
hat es die längste Grenzlinie gemein, mit ihm teilt es die wichtigsten Stromgebiete,
durch Deutschland führt auch sein Weg zum Atlantischen Ozean. Desgleichen war
es geschichtlich viele Jahrhunderte mit den Gebieten des heutigen Deutschen Reiches
vereinigt. In ganz besonders enger Verbindung steht die Österreichisch-Ungarische
Monarchie sohin durch Natur und Geschichte mit unserem Vaterlande.
Durch die Adria hat Österreich-Ungarn auch Anteil am Meere und dieses
weist es auf den Verkehr mit Südeuropa und den Orient hin. Aber unwirtliche
Gebirge erschweren den Zugang zum Meere und so ist der Seehandel der Monarchie
beschränkt. Österreich-Ungarn ist vorwiegend Binnenstaat.
Bezüglich seiner Größe wird Österreich-Ungarn in Europa nur von seinem
Nachbarstaate Rußland übertroffen.
Einteilung und Verfassung. Seiner Natur wie den politischen Ver-
Hältnissen nach zerfällt Österreich-Ungarn in zwei Reichshälften von an-
nähernd gleicher Größe:
1. das Kaisertum Österreich und
2. die Länder der Ungarischen Krone.
In beiden Ländergruppen ist die Regierung konstitutionell. Beide
Gebiete sind nur durch Personalunion verbunden, in ihren staatlichen Einrich-
tungen dagegen getrennt.
Seit kurzem sind auch Bosnien und Herzegowina der österreichisch-ungari-
schen Monarchie einverleibt.
A. Das Kaisertum Österreich.
300000 qkm, 281/2 Mill. Einw., auf 1 qkm 94 (nicht so groß wie Preußen und
auch weniger bevölkert).
I. Die Alpen tan der.
Ausdehnung. Die Alpenländer umfassen den weitaus größteu Teil der
Ostalpen und das Österreichische Alpenvorland. Sie nehmen nahezu die Hälfte
des österreichischen Kaiserstaates ein und zeichnen sich durch hohe landschaftliche
Schönheit aus.
1. pie Mähen.
Einteilung. Diese gliedern sich in drei Parallelzüge: Die Nördlichen
Kalkalpen, die kristallinischen Zentralalpen und die Südlichen Kalk-
a lp e n (f. S. 4).
Die Nördlichen Kalkalpen. Sie setzen sich nach ihrem Aufbau aus mehreren
Parallelketten zusammen, von denen die nördlichsten zu Bayern gehören. Ans
österreichischem Boden liegen die Nordtiroler Kalkalpen mit dem vielzackigen
Wilden Kaiser (2350 m), die seenreichen Alpen des Salzkammergutes mit
dem Dachstein (3000 m) und die Niederösterreichischen Alpen.
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich]]
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Extrahierte Ortsnamen: Mitteleuropa Bosnien Deutsch- Schweiz Italien Deutschland Atlantischen_Ozean Adria Südeuropa Europa Ungarischen_Krone Bosnien Niederösterreichischen
84
Mitteleuropa.
Zürich
Basel
Genf
Bern
Im Erwerbsleben der Schweiz spielt die Landwirtschaft
eine wichtige Rolle, noch größere Bedeutung aber haben
Industrie, Handel und Verkehr. Die Schweiz ist deshalb
das dichtestbevölkerte Hochgebirgsland der Erde.
200000
130000
115000
85000
Ztädte.
Einw,
Lausanne . . 65000
St. Gallen.. 50000
Chaux-de-Fonds 40000
Luzern . . . 30000
Winterthur .
Neuenburg .
25000
20000
Übungsaufgaben.
Die Österreichisch-Ungarische Monarchie. Die Alpenländer:
Zwischen welchen Längen- und Breitengraden dehnt sich Österreich-Ungarn aus?
Wieviel Uhr ist es nach der Ortszeit in Bregenz, wenn es in Wien 12 Uhr
Mittag ist?
Welche Flußgebiete verbinden Österreich mit Deutschland?
Welche Flußgebiete scheidet, welche Landschaften verbindet der Brenner? Welche
Stadt liegt an seinem Nordfuße, welche südlich davon?
Zeichne die Österreichischen Alpen samt deren wichtigsten Pässen!
Welche Länder der Österreichischen Monarchie gehören dem Bereiche der Süd-
lichen Kalkalpen an?
Die Sudetenländer. Zeichne eine Faustskizze von Böhmen!
Welche Tore führen von Böhmen nach Bayern, nach Sachsen, nach Österreich?
Wievielsprachig ist Böhmen? Wo sitzen die einzelnen Volksstämme?
Vergleiche Böhmen und Mähren 1. nach ihrer Bvdengestaltnng, 2. nach ihrer
Bewässerung, 3. nach ihrer gewerblichen Tätigkeit, 4. nach ihrer Bevölkerung I
In welchen Ländern liegen die Städte Troppau, Olmütz, Reichenberg, Klagen-
snrt, Graz, Pola, Laibach, Trient, Kufstein?
Die Karpatenländer. Gib die Naturgrenzen Ungarns nach den vier Welt-
gegenden an!
Was sind Pußten?
Welche Volksstämme bewohnen Ungarn?
Zeichne den Laus der Donau von Passau bis Orsowa!
Die Schweiz. Welche Bodenformen scheiden sich bei Basel?
Welche Flußtäler führen aus der Schweiz nach Deutschland, Frankreich, Italien
und Österreich?
Vergleiche die Schweizerische Hochfläche mit der Schwäbifch-Bayerifchen 1. nach
ihrer Erhebung, 2. nach den Flußgebieten und 3. nach dem Anbau!
Beschreibe eine Fußwanderung von Chur nach Genf!
Welche Schweizer Orte sind Sitze der Uhren-, der Seiden- und der Baumwoll-
lndnstrie und der Stickerei?
Welche Staaten haben am Bodensee Anteil?
Zeichne den Gotthard als Gebirgsknoten und Wasserscheide!
TM Hauptwörter (50): [T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich]]
TM Hauptwörter (100): [T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art]]
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Extrahierte Personennamen: Pola Gotthard
Extrahierte Ortsnamen: Mitteleuropa Lausanne Luzern Winterthur Neuenburg Bregenz Wien Deutschland Bayern Sachsen Olmütz Reichenberg Graz Laibach Ungarns Ungarn Basel Deutschland Frankreich Italien Schweizerische_Hochfläche Genf
79
3) ]?olen vor 1305.
Das slavische Volk der Sarmaten, welches sich westlich von der mittleren Weichsel niedergelassen hatte und später mit dem Namen Polen (Potacy, Nachkommen der Lazier?) bezeichnet wurde, wählte um 840 einen Ackersmann, Pi äst, zum Herzog, dessen Stamm über fünf' Jahrhunderte (bis 1379) herrschte. Herzog Miecyslaw I leistete 955 dem deutschen Könige Otto 1 den Lehnseid und führte 966 das Christentum ein. Sein Sohn Boleslaw I der Glorreiche (922—1025), gab dem Reich nach Westen und Osten hin eine» bedeutende Ausdehnung, unterstützte den hl. Adalbert in der Bekehrung der heidnischen Ostpreußen, führte seinen Schwiegersohn Swätopolk auf den Tron von Kiew zurück und nahm unter Lossagung vom deutschen Reiche 1025 die Königskrone an. Die Zerrüttung des Staates, welche nach seinem Tode eintrat, ward durch Kasimir I (f 1058) und Boleslaw Ii (1058—1080) wieder gehoben, aber letzterer mußte in Folge eines von dem Papste Gregor Vii erlassenen Bannfluches (Boleslaw Ii hatte den Bischof Stanislaus von Krakau am Altare niedergebauen) dem Königstitel entsagen. Sein zweiter Nachfolger, Boleslaw Iii (1102—1138), mußte auf Andringen des deutschen Königs Heinrich V ebenfalls dem Königstitel entsagen (s. S. 55) und teilte auf dem Todbette das Land unter seine vier-älteren Söhne mit der Bestimmung, daß dem jedesmaligen Attesten der Familie mit dem Besitze von Krakau die Oberherrschaft über die andern Glieder des Herrscherhauses zukomme. Die Unruhen, welche in Folge dieser Teilung entstanden, fanden durch Kasimir Ii (1178 - 1194) ihre Beilegung, allem nach ihm traten neue Zerwürfnisse ein, welche von den nördlichen Nachbarn, den heidnischen Litthanern, zu ihrem Vorteile ausgebeutet wurden. Die 1241 einfallenden Mongolen richteten eine solche Verwüstung an, daß Polen über ein halbes Jahrhundert ohnmächtig darniederlag.
4) Ungarn unter arpab und dessen Nachkommen, 889—1301.
Die Ungarn oder Ungern, d. i. Fremde*), ein Zweig des finnisch-nralischen Volksstammes, waren aus ihrer Heimat am Ural uach Süden gezogen, wählten um 889 ihren Führer Arpad zum Herzog und besetzten das Land zwischen den Karpathen und der Save. Auf ihren Plünderungszügen nach Westen durch die deutscheu Könige Heinrich I und Otto I blutig zurückgewiesen, gaben sie ihr Nomadenleben auf und erlangten durch den Arpaden Geisa I (f 997) die ersten Elemente einer Staatsordnung und des Christentums. Geisas Sohn und Nachfolger Stephan der Heilige (997—1038) gab dem Christentum eine feste Begründung, nahm die Königskrone, ordnete die Verfassung (Einteilung des
*) Sie selbst nannten sich nach dem ersten ihrer Geschlechter Magyaren.
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Extrahierte Personennamen: Miecyslaw Otto Boleslaw Boleslaw Swätopolk Kasimir_I Boleslaw Gregor_Vii Gregor Boleslaw_Ii Boleslaw Stanislaus_von_Krakau Boleslaw Heinrich_V Heinrich Kasimir_Ii Arpad Heinrich_I Heinrich Otto Stephan_der_Heilige
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sich au den Kaiser um Hilfe. Nachdem dieser mit der Pforte vergeblich unterhandelt hatte' rückte ein türkisches Heer gegen Oberungarn vor und überschritt bei St. Gotthardt die Raab, erlitt aber hier durch den kaiserlichen Feldherrn Monteknknli eine große Niederlage. Die Stände Siebenbürgens durften fortan ihren Fürsten frei wählen, aber der von den Türken ernannte Großfürst blieb in seiner Würde.
Erster Aeichskrieg gegen Ludwig Xiv, 1674—1679, und die Nennionen, 1680—1684.
Siehe beides in der nachfolgenden Geschichte Frankreichs bei Ludwig Xiv.
Zweiter Tnrkenkrieg, 1683—1699.
Die Unruhe, in welche Deutschland durch die Reunionen Ludwigs Xiv versetzt wurde, benutzten die ungarischen Magnaten zu einer Verschwörung gegen die deutsche Herrschaft. Kaiser Leopold ließ die vier Urheber der Verschwörung hinrichten und stürzte die ungarische Verfassung um, indem er die Würde des Palatin nns aufhob und für Ungarn emett Deutschen als Statthalter ernannte. Aber Graf Tökely veranlaßte eine neue Erhebung und rief im Einverständnisse mit Frankreich und dem Fürsten von Siebenbürgen die Hilfe des Sultau an. Dieser sandte den Großvezier Kara Mn'stafa ab, welcher durch Ungarn nach Wien vordrang. Die (feit 14. Juli 1683) belagerte Kaiserstadt hielt sich unter dem mnthigen Grafen Rüdiger von Stahremberg, bis der König von Polen, Johann Sobiesky, herbeieilte und die Türken zurückwarf. Herzog Karl von Lothringen, Kurfürst Max Ii Emannel von Baiern, der Prinz Eugen von Savoyen (aus der Nebenlinie Carignan) und der Markgraf Ludwig von Baden, die zum Entsätze Wiens rühmlich mitgewirkt hatten, führten den Krieg in Ungarn mit so günstigem Erfolge (Eroberung von Neuhäusel 1685, von Ofen 1686^ Siege bei Esseck und Mohacz 1687), daß die ungarischen stände zu Preßburg (1687) die Erblichkeit der Krone Ungarns im österreichischen Hanse (s. S. 158) neuerdings anerkannten.
Um diese Errungenschaft gegen die Türken bleibend zu sichern, brach Herzog Karl von Lothringen und die übrigen Fürsten, die Ungarn von dem türkischen Joche befreit hatten, in Bosnien und Serbien ein und brachten die Hauptfestung Belgrad (1688) in ihre Gewalt. Zwar wurde diese Festung mit ganz Serbien von den Türken zurückerobert, aber die Siege, die Ludwig von Baden bei Salanke'men (1691), und Prinz Eugen von Savoyen bei Zeuta (1697) über die Türken davontrugen, waren so entscheidend, daß die Türken den für sie nachteiligen Frieden zu Ka'rlowitz in Slavonien eingehen mußten (1699).
Gemäß diesem Frieden behielt Kaiser Leopold Siebenbürgen, das ihm der Großfürst schon 1696 für .den ihm gewährten Schutz überlassen hatte, und das im Laufe dieses Krieges zurückeroberte Slavonien; den Türken blieb in
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Extrahierte Personennamen: Gotthardt Ludwig_Xiv Ludwig Ludwig_Xiv Ludwig Ludwigs Leopold Leopold Johann_Sobiesky Johann Karl_von_Lothringen Karl Max_Ii_Emannel_von_Baiern Max Eugen_von_Savoyen Eugen Ludwig_von_Baden Ludwig Karl_von_Lothringen Karl Ludwig_von_Baden Ludwig Eugen_von_Savoyen Eugen Leopold_Siebenbürgen Leopold
Extrahierte Ortsnamen: Frankreichs Deutschland Ludwigs_Xiv Ungarn Frankreich Kara_Mn'stafa Ungarn Wien Stahremberg Polen Wiens Ungarn Esseck Ungarns Bosnien Serbien Belgrad Serbien
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Niederbaycrn unter Heinrich Xiv. 123
tober 1336) zu Stande gekommen war, erhielten die öster-
reichischen Herzoge den größern Theil Kärnthens und
die March, König Johann von Böhmen erhielt für seinen
Sohn Johann Heinrich einen bisher zu Kärnthen gehörigen
Distrikt an der Donau und für sich die Stadt Znaym und
1 0,0 0 0 Gol dg ul den; Ludwig Iv ging leer aus, ja es
Wurden ihm nicht einmal die Kosten für die den Oesterreichern
geleistete Hülfe vergütet.
Im Frühjahre 1337 zog Heinrich Xiv mit seinem Schwieger-
vater Johann von Böhmen den Deutschherren Preußens gegen
die heidnischen Lithauer zu Hilfe. Heinrich legte zwischen
Tilsit und Kowno am linken User der Memel (nahe bei Gil-
gudiski) eine feste Burg, die Bayerburg, an als einen Stütz-
punkt für künftige Unternehmungen und Sitz eines zur Bekehrung
der Lithauer zu errichtenden Erzbisthums, wozu Ludwig der
Bayer (12. Dezember 1337) die Bestätigungs-Urkunde gab.
Der ganze Kriegszug hatte sonst keine nachhaltigen Folgen, und
um die Mitte Juni 1337 war Heinrich bereits wieder nach
N i e d e r b a y e r n zurückgekehrt.
Das Jahr 1339 führte die Versöhnung Ludwigs des
Bayern mit Heinrich Xiv herbei, welche dadurch bekräftigt
wurde, daß sich des Herzogs Sohn Johann mit Ludwigs
Tochter Elisabeth verlobte. In demselben Jahre noch starb
Heinrich Xiv (1. September) und etwas über ein Jahr dar-
nach (20. Dezember 1340) sein Sohn, der eilfjährige Prinz
Johann. Dieser war der letzte männliche Sprößling der älteren
niederbayerischen Linie. Seine Güter zog (1341) Ludwig der
Bayer, als nächster und ältester Stammagnat, an sich
und schloß auf diese Weise sowohl die Nachkommen seines bereits
verlebten Bruders Rudolf von der Erbschaft aus, als auch die
österreichischen Prinzen Friedrich und Leopold, welche dem
Herzoge Otto dem Kühnen von Oesterreich aus seiner Ehe mit
Elisabeth, des niederbayerischen Herzogs Stephan I Tochter,
entsprungen waren. Für letztern Prinzen wurden von Oester-
reich aus, wo man die 1255 geschehene Theilung für eine
Todttheilung erklärte, Ansprüche erhoben; allein Oesterreich
mußte der damaligen Uebermacht Ludwigs des Bayern
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Extrahierte Personennamen: Heinrich_Xiv Heinrich König_Johann_von_Böhmen Johann Johann_Heinrich Johann Heinrich Ludwig_Iv Ludwig Heinrich_Xiv Heinrich Johann_von_Böhmen Johann Heinrich Heinrich Ludwig_der
Bayer Ludwig Heinrich Heinrich Ludwigs Heinrich_Xiv Heinrich Johann Ludwigs Heinrich Heinrich Johann Johann Ludwig_der
Bayer Ludwig Rudolf Rudolf Friedrich Friedrich Leopold Leopold Otto Stephan_I Ludwigs