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fuhrartikel sind: Seide und Seidenwaren, Thee, Reis, Kampfer,
Kupfer, Porzellan, Lack- und Papierware!?.
Japan zählt auf einem Flächenraum von 417 000 qkm 45 Mil
lionen E., ist also dichter bevölkert als das Deutsche Reich. — Die
Japaner (Bild 58) sind -— im Gegensatze zu den stammverwandten
Chinesen — dem europäischen Einflüsse leicht zugänglich, sehr gut
begabt und ungemein strebsam, die Errungenschaften der christlichen
Bild 58. Heiden in Japan bei einer religiösen Feier.
Civilisation sich anzueignen. Darum haben sich in Japan so schnell
wie in keinem andern asiatischen Staate europäische Sitten und Ein-
richtungen eingebürgert. Eisenbahnen und Telegraphen durchziehen
das Land; überall erstehen Fabriken; die Staatsverfassung und
Verwaltung, das Heer- und Unterrichtswesen sind nach europäischem
Muster eingerichtet. In ihrem Wesen freundlich und zuvorkommend,
doch mit Würde und Selbstbewußtsein, können die Japaner durch ein
ausgesprochenes Gefühl für Anstand und Schicklichkeit manchem
Europäer zuin Vorbild dienen.
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recht abfassen ließ, ein gewaltiges Werk, dessen Vollendung er nicht erlebte, ^zu der Verwaltung des Staates entfaltete er eine aufreibende Thätigkeit. Dem französischen Regierungsgrundsatz entgegen erklärte er sich für den ersten Diener des Landes, ordnete überall sein Interesse dem allgemeinen unter, wollte Aües persönlich erfahren, überwachen und entscheiden. Jede Bittschrift gelangte an seinen Thron und fand dort ihre Erledigung. Aber durch sein stetes Eingreifen beeinträchtigte-er die Selbständigkeit der Behörden, die Alles von Oben erwarteten. So lange eine solche Arbeitskraft wie die Friedrichs am Ruder war, merkre mau diesen Nachtheil weniger, der um so schärfer hervortrat, als lässigere Hände das (Scepter führten.
Eine Hauptsorge des Königs galt den Finanzen, die er durch Sparsamkeit und Eröffnung neuer Hilfsquellen hob. Für sich selber gebrauchte er jährlich feine Viertelmillion Thaler, auch die schwach besoldeten Beamten fielen der Staatskasse nicht zur Last; das Heer indessen, obgleich auch hier gekargt wurde, verschlang bei seiner beträchtlichen Höhe von 200000 Mann fast zwei Drittel sämmtlicher Einnahmen. Diese bestanden nur zum geringen Theil in direkten (Steuern, hauptsächlich in schwer lastenden indirekten Abgaben; denn eine Menge von Gegenständen, besonders Luxusartikel und ausländische Fabrikate, zahlten hohen Eingangszoll, auch wohl aus dem Grunde, damit die heimische Industrie befördert und der gemeine Mann möglichst bei der alten Einfachheit erhalten werde. Das Recht manche Waren z. B. Kaffee und Tabak zu verkaufen behielt sich die Regierung ganz vor (Monopol, Regie) und iibte es rücksichtslos meist durch ausländische Beamten aus, was der den Unterthanen viele Bitterkeit erzeugte. Mit Hilfe dieses Systems aber wurde es dem Könige möglich feinem Nachfolger 70 Mill. Thaler zu hinterlassen, obwohl er gewaltige (Summen für Kanalisation, Entwässerungen und Landverbefferungen mit freigebiger Hand verausgabt hatte. Denn den Ackerbau hielt er mit Recht für die unversiegbare Quelle des Nationalwohlstanbes.
Auch die Wissenschaft ehrte er hoch, verfaßte selbst eine große Anzahl philosophischer, politischer und geschichtlicher Schriften, sogar Gebichte, leiber alles französisch, ba er von seiner Jugenb an eine Abneigung gegen die bamals vernachlässigte Muttersprache hatte. Lange Zeit war in feiner Umgebung und genoß feine Freundschaft der geistreiche aber gemütsarme Franzose Voltaire, den er trotz seiner vielen und großen Schwächen nur ungern ausgab. In Schlesien und dem später erworbenen Antheil von Polen legte er Volksschulen an, erließ auch ein Unterrichtsgesetz, das in ganz Deutschland) nicht seines Gleichen hatte. Während seiner ersten Regierungsja'hre entstand in Berlin die erste Realschule, mit welcher eine Art Lehrerseminar verbunden war. Unter seinen Bauten steht das Schloß Sanssouci oben an, das er
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Extrahierte Personennamen: Friedrichs
Extrahierte Ortsnamen: Friedrichs Schlesien Polen Deutschland Berlin
§ 200. Ursachen der französischen Revolution. 551
Und doch war der Herr mit der Kirche Frankreichs, denn der Ausbruch der Revolution traf einen mit ganz wenigen Ausnahmen treuen Episkopat und einen der großen Mehrzahl nach standhaften Klerus.
2. Pierre Bayle, Professor der Philosophie in Rotterdam, ein geborener Franzose und Zeitgenosse Ludwigs Xiv., war der Vorläufer jener traurigen Schule, welche es sich zur Aufgabe machte, das Christentum zu bekämpfen. Bayle gab nebst zahlreichen andern Schriften (1697) einen „Dictionnaire critique et historique“ heraus, welcher als der Vorläufer der Encyklopädie betrachtet werden kann. Er starb 1706 als Privatmann, da ihm wegen feiner ungläubigen Gesinnuug der Magistrat von Rotterdam seine Lehrstelle genommen hatte. 50 Jahre später führte d'alembert den von Baco und dem Jesuiten 33uffier angeregten Gedanken eines in alphabetischer Ordnung abgefaßten Diktionärs, in welchem alles Wissenswerte enthalten sein sollte, mit seinen Gesinnungsgenossen aus. Es erschien die „Encyclopedie ou Dictionnaire raisonne des sciences et des arts etc.“ (1751). In ihr waren den Feinden des Christentums die Massen geboten. D'alembert, ein Pariser Findling, trieb zuerst theologische und juristische Studien und war Advokat geworden, hatte sich aber zur Physik und Mathematik gewandt und darin Namhaftes geleistet. Er war einer der wütendsten Gegner der Jesuiten und schrieb die handgreiflichsten Unwahrheiten gegen sie und die Bettelorden, ging aber dabei van dem Grundsätze aus, daß man die Religion versteckt angreifen müsse. Er war ein sittenloser und verdorbener Mensch (f 1783). Diderot studierte Medizin und wollte Arzt werden, wegen seines ausschweifenden Lebenswandels entzog ihm aber sein Vater die Unterstützung und nun wurde er Schriftsteller, um leben zu können, und wurde von d'alembert als ein geschicktes Werkzeug benützt (f 1784). Voltaire, eigentlich Franz Marie Arouet, hatte seine Bildung in einem Jesnitenkollegium erhalten und zeichnete sich durch seinen Witz und seine Gewandtheit aus, mit der er alles verspotten konnte. Er trieb es so arg, daß selbst der Regent, der Herzog von Orleans, ein Ausbund von Lasterhaftigkeit, ihn einsperren ließ. Er war mit einem solchen grimmigen Hasse gegen die christliche Religion erfüllt, daß sein Losungswort war: Ecrasez l’infäme. Dabei war er nicht nur ausschweifend und ungläubig, sondern auch unredlich, undankbar und bis zum Ekel eitel und Hochmütig. Er starb 1778. Jean Jacques Rousseau, dessen ganzes Leben eine Reihe von leichtsinnigen und sittenlosen Streichen war, übte nicht nur einen unheilvollen Einfluß durch feinen Emile auf das Erziehungswesen aus, sondern durch feinen Contrat social kann er der Vater der französischen Revolution genannt werden. In diesem Buche versuchte er nachzuweisen, daß alle obrigkeitliche Gewalt eine übertragene und daß die Sonveränetät Eigen-
.tum des Volkes sei. Dieses Buch machte so ungeheures Aufsehen, daß die Polen und die Eorsen an Rousseau die Bitte stellten, ihnen eine Konstitution zu machen. Er starb ebenfalls 1778. Die Encyklopädisten liefern einen Beleg zu der schon in der heiligen Schrift aufgestellten Behauptung, daß keiner ein Gottesleugner ist, der nicht schon vorher lasterhaft war.
3. Am empfindlichsten wurde das französische Volk dadurch gedrückt, daß der Getreidehandel in den Händen einer Gesellschaft von Männern war, die alles Getreide im Lande aufkaufte und den Preis willkürlich bestimmte. An dieser Spekulation nahmen selbst Ludwig Xv. und die Minister teil. Auf den Inseln Guernsey und Jersey waren
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^ Das Altertum.
mif Tr' rrie ägyptischen Ärzte, die ihn nicht heilen konnten,
auf Pfahle spießen lassen wollte. Nur die Fürbitte des griechischen Arrtes der thn geheilt hatte, hielt ihn davon ab. 5 '
8 30.
Griechenland.
76) Während die riesigen Staaten Asiens in Trümmer zer-stueit, halten sich Bildung und Gesittung nach Europa verpflanzt. Die ersten Träger waren die Bewohner des jetzigen Griechenlands. Ms das südöstlichste Land Europas und in der Mitte dreier Weltteile gelegen, war es vorzüglich geeignet, die Kultur der Alten Welt in sich aufzunehmen und veredelt den europäischen Völkern zu übermachen. Die Griechen waren es vorzüglich, die das Schöue m Kunst und Wissenschaft pflegten und es in einer solch vollendeten Form darzustellen wußten, daß ihre Kunstwerke noch heute für uns klassische, d. H. mustergültige sind. Sie nehmen unter den Völkern des Altertums die erste Stelle ein. Ihre ^schichte nimmt deshalb unsere Aufmerksamkeit vorzüglich in Anspruch.
77) Im allgemeinen bestand Griechenland ans drei großen Landschaften. Im Norden lagen Thessalien und Epirus. An dieses grenzte Mittelgriechenland oder Hellas an, welches durch die Landenge (Isthmus) von Korinth mit dem südlichen '^eile, dem Peloponnes, zusammenhing. Bewohnt wurde es von einer Menge kleinerer Völkerstämme. Die ersten Einwohner kamen vom Kaukasus her. Es waren die Pelasger, welche in Thessalien und Epirus einwanderten. Nach ihnen kamen aber bald die Hellenen, welche die Oberhand gewannen, während von den Pelasgern viele nach Italien und den Inseln auswanderten.^ Bald nannte man.alle die vielen Völkerstämme mit dem gemeinschaftlichen Namen die Hellenen. Unter den Hellenen traten bald die Dorier in Thessalien und die Ionier in Attika hervor.
Anmerkungen.
1. Griechenland ist auf drei Seiten vom Meere umgeben, im Süden vom Mittelländischen, im Osten vom Ägäischen und int Westen vom Jonischen Meere. Im Norden ist Griechenland durch hohe Gebirgsketten gedeckt. Im Osten ist es beiläufig ebenso weit von Kleinasien entfernt, als im Westen von Italien. Den Namen Griechenland erhielt Hellas von den Römern, und zwar sollen sie das Land nach dem kleinen thessalischen Volksstamme der Grajen so genannt haben.
Thessalien wird von dem größten Flusse Griechenlands, dem Penens, durchströmt. Die vorzüglichsten Gebirge sind: der Olymp, wohin die Phantasie den Wohnsitz der Götter verlegte; der Ossa, von
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Vom weftfds. Frieden bis zur ersten französischen Revolution. 1 <5
Frieden abgeschlossen und für ihren Gemahl Franz von Lothringen die
Stimme zur Kaiserwahl erhalten hatten, behauptete, daß Schlesien durch
den Bruch des Breslauer Friedens dem östreichischen Hause wieder
anheim gefallen sei. Friedrich ließ sich aber durch alle diese höchst
unangenehmen Ereignisse nicht außer Fassung bringen und schlug die
Oestreicher bei Hohenfriedberg und bei Sorr. Zwar versuchten diese
noch einmal, Berlin zu überrumpeln und durch diesen Handstreich den
König zur Herausgabe von Schlesien zu zwingen, allein Friedrichs
Schnelligkeit rettete die bedrohte Hauptstadt. Da auch die Sachsen
sich feindselig zeigten, so mußte „der alte Dessauer" (Fürst Leopold
von Dessau) grades Wegs auf Dresden marschiren. Er fand die
Sachsen und Oestreicher aus den Höhen von Kesselsdorf und errang
daselbst einen solchen Sieg, daß Dresden sich ergeben und Maria
Theresia Frieden schließen mußte, in welchen! Friedrich Schlesien be-
hielt (1745).
Friedrich hatte zur Bestreitung der Kriegsbedürfnisse sein Silber-
geraih hergegeben; nach der Waffenruhe suchte er vor Allem die er-
schöpften Finanzen wieder aufzurichten und die dem Lande durch den
Krieg geschlagenen Wunden zu heilen. Dies gelang ihm über Erwar-
ten rasch und vortrefflich. Mit Erstaunen vernahm Maria Theresia,
daß Friedrich durch sorgsame Verwaltung die Einkünfte der schlesischen
Fürstenthümer bereits verdoppelt habe. Strenge, Pünktlichkeit und
Klugheit erleichterten seine eifrigen Bemühungen, den Wohlstand des
Landes zu heben. Er ordnete das Meiste selbst an und ertheilte seinen
Ministern nur die Befehle zur Ausführung. Nichts war ihm widriger
als Müßiggang. Zn Allem übte er eine ängstliche Ordnung; jede
Stunde des Tages hatte ihre Bestimmung. Um 4 Uhr Morgens
stand er auf, kleidete sich ohne fremde Hülfe an und schrieb oder las
Briefe. Ueber ininder wichtige Gegenstände ließ er sich Bericht er-
ftatteu, die wichtigeren nahm er selbst vor. Während des Lesens hörte
er die Rapporte seines Adjutanten an; dann trank er Kaffee und ging
nach dem Frühstück ein bis zwei Stunden die Flöte blasend im Zim-
mer auf und ab. Sobald er die Flöte absetzte, traten seine Räthe
zum Vortrage ein und empfingen des Königs Bescheid, welchen
er oft eigenhändig niederschrieb. Nachher befaßte er sich mit Lektüre.
Punkt 12 Uhr setzte er sich zu Tische. Er sah jeden Morgen den
Küchenzettel aufmerksam an oder schrieb ihn selbst; denn er liebte feine
Leckerbissen gar sehr. Wichtiger waren ihm dabei die geistigen Ge-
nüsse, welche ihm eine auserwählte Tischgesellschaft der geistreichsten
Offiziere, fremder und einheimischer Dichter, Künstler und Gelehrten
Preußen den
Besitz
Schlesiens.
Friedrichs
Herrscher-
talent und
Privatleben.
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Extrahierte Personennamen: Franz_von_Lothringen Franz Friedrich Friedrich Friedrichs
Schnelligkeit Friedrichs Leopold
von_Dessau Leopold Maria
Theresia Maria Theresia Friedrich_Schlesien Friedrich Friedrich Friedrich Maria_Theresia Maria Theresia Friedrich Friedrich Friedrichs
Vom Untergang des weströmischen Reichs bis zur Erneuerung rc. 69
noch weniger essen; sie bewohnen einen abgeschlossenen Theil des Hauses,
welcher nach dem Garten geht und mit hohen Mauern eingeschlossen
ist. Sie dürfen sich ohne Schleier nie zeigen, ohne zahlreiche Be-
gleitung nicht ausgehen, außer in das Bad, oder zu einer Feierlichkeit
oder zu einer Freundin. Dabei führen sie ein langweiliges, einförmiges Sie führen
Leben. Geistige Beschäftigung kennen sie nicht; die Geschäfte der Haus-
Haltung besorgen Sklavinnen. Sie kennen kein höheres Streben; Putz
und Genuß ist Alles, was sie wünschen. Darum fehlt ihnen auch
Feinheit der Sitte, Anmuth in der Unterredung und geistige Durch-
bildung. Dagegen trifft man Weichlichkeit, Trägheit, Geldgier, Herrsch-Ihr- Laster
sucht, Neid, Eifersucht und eine Menge anderer widerlicher Eigenschaften,
welche durch Schönheit und Gestalt nimmer ausgewogen werden können, schätziwerdcn
Die muhamedanischen Frauen werden gering geschätzt, und müssen wir
auch einräumen, daß sie bei anderer Leitung und veränderter Lebens-
weise bessere Wesen sein könnten, so verdienen sie doch setzt, wie sie sind,
diese Geringschätzung vollkommen. Ihr ganzes Leben lang bleiben sie Sie sind von
Kinder am Verstände und werden darum auch vor dem Gesetze als den n;äntli
, . lichen Ver-
Kinder betrachtet, welche keinen eignen Willen haben. Väter, Brüder wandten ganz
oder männliche Verwandten sind die Gebieter der Mädchen. Bei der abhängig
Verheirathung übernimmt der Mann dies Amt und zwar der Mann,
welchen sie vor der Vermählung nie gesehen haben, und der durch die
Ehe das Recht erhält, sie nach Belieben zu geißeln, einzukerkern, zu
verstoßen oder wieder aufzunehmen. Nur in solchen Fällen, wo bei
hoher Abkunft oder großem Vermögen die Braut sich einen besonderen
Heirathsvertrag ausbedungen hat, sind die Rechte des Mannes beschränkt,
und die Frau sieht sich nicht ganz seiner Willkür preisgegeben.
Etwas günstiger gestaltete sich allerdings die Lage der Frauen Die muhame-
bei den Arabern in Spanien. Die unmittelbare Berührung mit den bami^6n
„ , Frauen der
Ehnsten mußte auch auf Sitte und Leben der Araber merklichen Ein- Araber in
sluß ausüben, was für die Frauen den wesentlichen Vortheil brachte, ^tpt“”ie“u
daß sie in Spanien mit weit mehr Freundlichkeit und ritterlicher Artig- bess-re4lvos.
keit behandelt wurden, als im Orient. Auch bei öffentlichen Feierlich-
keiten dursten sie sich im Abendland weit freier bewegen, als eine
Orientalin je erwarten durfte.
TM Hauptwörter (50): [T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T33: [Kind Vater Mutter Frau Mann Jahr Sohn Gott Haus Eltern]]
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268
Dritte Periode der neueren Geschichte.
bortari (Köhler) die Einheit Italiens erstrebte. Eine Militärverschwörung in Neapel unter dem General Pepe zwang den König zur Abdankung (1820) und übertrug die Krone dem Kronprinzen Franz, welcher, wie sein Vater, die ihm vorgelegte spanische Verfassung von 1812 beschwören mußte. Auch in Sicilien entstand ein so greulicher Aufruhr, daß die fünf Großmächte Europas es für ihre Pflicht hielten, in einem Kongresse zu Laibach die italienischen, griechischen und spanischen Angelegenheiten zu berathen (1821). König Ferdinand, welchen man ebenfalls zu dem Kongresse eingeladen hatte, erklärte feine Abdankung und feine Anerkennung der Verfassung für abgedrungen und erzwungen, worauf Kaiser Franz ein Heer unter dem General Frimont nach Italien sandte. Ferdinand konnte nun in fein Land zurückkehren und stellte die alte Verfassung mit einigen Abänderungen wieder her. Nach seinem Tode bestieg Franz Ii. den Thron, welchen noch immer österreichische Bajonette stützen mußten. Erst 1827 zogen die Oesterreicher ab. Revolution Als 1814 König Ferdinand Vii. in seine spanischen Grönländer tn Spanien, zurückkehrte, legten ihm die Kortes, seine Landstände, eine neue Verfassung, welche sie 1812 entworfen hatten, zur Bestätigung vor. Er weigerte sich dieselbe anzunehmen und stellte die unumschränkte Königsgewalt wieder her. Da aber die allgemeine Unzufriedenheit in offenen Aufruhr überging, so sah sich Ferdinand Vii. doch genöthigt, die Verfassung von 1812 anzuerkennen. Ein großer Theil des Volkes war aber mit dieser Neuerung durchaus nicht einverstanden und griff zu den Waffen, um den früheren Stand der Dinge herbeizuführen. Der König, ganz in der Gewalt der Kortes, vermochte nicht die Ruhe wieder herzustellen; da nahm sich der französische König Ludwig Xviii. seiner an und gab Ferdinand durch eine bedeutende Armee, welche unter Ludwigs Neffen, dem Herzog von Angouleme, in Spanien eingerückt und überall siegreich aufgetreten war, die Macht, feinen ursprünglichen Willen, ohne Konstitution und Kortes zu regieren, durchzusetzen. Die Franzosen blieben bis 1828 in Spanien stehen und unterstützten den König noch tn einem andern Vorhaben, welches über Spanien großes Unheil brachte, in der Durchführung der weiblichen Erbfolge, wonach er seiner Tochter Jsabella Ii. zum Nachtheile seines Bruders Don Karlos den Thron verschaffte?) Ferdinand starb 1833.
*) Philipp V. hatte das für die Erbfolge in Spanien angenommene salische Gesetz 1713 aufgehoben, Ferdinand stellte 1830 ans Abnei gung gegen seinen Bruder Don Carlos die weibliche Thronfolge wie der her.
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Extrahierte Personennamen: Franz Franz Ferdinand Franz Franz Ferdinand Franz_Ii Franz Ferdinand Ferdinand_Vii Ferdinand Ludwig_Xviii Ludwig Ferdinand Ludwigs Ludwigs Jsabella Ferdinand Philipp_V. Philipp_V. Ferdinand Ferdinand Carlos
264
Erstes Kap. Bürgerlicher Zustand.
Der Spartaner brachte seine Zeit mit gymnastischen Uebungen
und öffentlichen Angelegenheiten hin. Landwirthschaft und Industrie
war ausschließend der Sklaven Sache. Die Athener ehrten beide,
und liebten insbesondere das ländliche Leben mit wahrer Leidenschaft.
Wie sehr sie den'gcwerbssieiß geachtet, beweist das Gesez, wornach
ein Fremder, wenn er eine Fabrik in Attika errichtete, das Bürger-
recht unweigerlich erhielt, jenes so sehr geschäzte Bürgerrecht, welches
wohl Königen bisweilen versagt ward.
Zn dem Reize eines freien, harmlosen, naturgemäßen Lebens,
welcher die Athener auf's Land zog, kam noch die Neigung zur Be-
quemlichkeit und Pracht. Republikanische Eifersucht war, wenigstens
in früheren Zeiten, durch stolze Wohnhäuser in der Hauptstadt belei-
digt worden: daselbst sollten alle Privatgcbäude den Schein einer be-
scheidenen Gleichheit tragen, und nur die öffentlichen Gebäude Pracht
verkünden. Aber ihre Landhäuser mochten die Reichen nach Gefallen
vergrößern und schmücken; man fand nichts Arges daran.
Die Kleidung beider Geschlechter war meist aus Wolle. Attika
und Arkadien erzeugten die beste, und die Athenerinuen wußten sie
sehr geschickt zu verarbeiten. Aber die mi lesi sch e oder überhaupt jo-
nische Wolle wurde höher gcschäzt. Leinwand holte man aus dem
Peloponnes, noch lieber austhracien und Aegypten. Seide und Baum-
wolle dienten zur Pracht, lieber das anschließende Unterkleid wurde
ein Mantel getragen; von den Frauen ein Rock und ein Schleier.
Aber die Spartanerinnen gingen häufig ohne den leztern, welches den
Strengen für eine Art der Nacktheit galt.
Allenthalben waren öffentliche Anstalten zum Baden. Reinlich-
keit war selbst Religionspflicht. Bäder, Salben, Räucherwerk wur-
den unter die gemeinsten Bedürfnisse gerechnet.
Die Griechen liebten die Vergnügungen der Tafel, würzten sie
durch geistreiche Unterhaltung, und paarten damit noch vcrschledene
Sinnenlust. Aber die Weiber — die Hetären ausgeuommen — blieben
von den Malen der Männer entfernt. Die Reichen besezten ihre
Tafel mit unzähligen Leckerbissen von nah' und fern. Die Schlemmer
wußten genau, welches für jede Speise die beste Gegend, Jahreszeit
und Zubereitung sey, und eine gute Anzahl Schriftsteller hatte die
Kochkunst zum Gegenstände gelehrter Abhandlungen gewählt (*). Sy-
rakus brachte die besten Köche hervor.
Allgemein war der Hang nach berauschenden Getränken ; und frühe
schon wurde das attische Bier durch die köstlichen Weine verdrängt,
(*) Neben vielen ähnlichen Werken wurde insbesondere die Gastrono-
mie des Archestralos gerühmt.
TM Hauptwörter (50): [T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel]]
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254
Erstes Kap. Bürgerlicher Zustand.
Bewohner Karthago's zu den Waffen, und stellten ein ansehnliches
Heer. In gewöhnlichen Zeiten war nur eine kleine Kriegschaar — die
heilige genannt — aus Karthagern bestehend. In derselben dien-
ten die vornehmeren Burger zu Pferd. Einen größeren Schlackt-
hanfen und eigentlich den Kern des Heeres bildeten die afrikanischen
Unterthanen Karthago's, die Libyer, wie Polybius sie nennt. Aber
die Hauptmasse desselben bestand aus Söldlingen, welche Karthago
weit und breit unter vielen Völkern und Stammen warb. Kein alter
Staat hat das System fremder Micthtruppcn in einem so großen Um-
fange und so beharrlich, wie Karthago, ansgeübt. Fast alle Lander,
wohin cs handelte, waren zugleich seine Werbepläze: mit dem Golde
der einen Nation erkaufte cs das Blut der anderen, und machte ab-
wechselnd den Handelsgewinn dem Kriege und diesen dem Handel
dienen. Heeren (*) hat eine anziehende Schilderung eines karthagischen
Heeres geliefert, wo sich die schwerbewaffneten Spanier, die halb-
nakten Gallier, vermischte Haufen von Italienern und Grie-
chen, die wilden balearischen Schlenderer und die vielen afri-
kanischen Horden ans allen Ländern von Eyrene bis zum atlan-
tischen Meere — insbesondere die n n midi sch en Reiter — versammelt
fanden, und sich mit gegenseitigem Erstaunen betrachteten. Auch hat
derselbe Schriftsteller die Vortheile und Nachtheile dieses Systemes —
die Leichtigkeit, Heere zu errichten und ihren Verlust zu ersezcn, die
Vervielfachung der Handelsverbindungen und des politischen Einflusses,
dagegen aber den fast nothwendigen Verlust solcher bunt unter einan-
der gemengten, meist nur leichten und indisciplinirten Truppen gegen
wohlorganisirte Heere, den Mangel an Eifer und mehr noch an Treue,
die Länderverwüstungen und Epidcmicen, endlich den prekairen Zustand
einer nicht auf einheimischer Kraft beruhenden Größe — so schön
in's Licht gestellt, daß demselben Nichts znznfügen bleibt.
In den karthagischen Heeren spielen auch die Elephanten eine
bedeutende Rolle. Diese und die Streitwagen treffen wir auch bei
den morgen ländischen Nationen, und selbst in den macedoni-
schen Reichen an. Bei der Verbesserung des Kriegswesens wurden
sie von geringerer Brauchbarkeit erfunden.
§. 17. Römisches.
Mehr, als alle übrige Völker, hat Rom im Kriege geleistet.
Denn nur bei Ihm war er die Hauptsache; bei den Persern war
cs der Gehorsam, bei den Griechen die Freiheit, in Karthago
(*) Afrik. Völker S. 287 f.
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Hier starb er bald nachher plötzlich. Die Hunnen legten ihn in einen goldenen Sarg, diesen in einen silbernen und beide in einen eisernen. Dann wurde er unter kriegerischen Gesängen mit Pferdezeug und Waffen begraben, und alle, welche am Grabe gearbeitet hatten, um gebracht, damit niemand erfahre, wo der große Hunnenkönig ruhe.
Mohamed und seine Mettgion.
Gleich dem Westen wurde auch der Osten bald der Schauplatz einer großen Umwälzung, die von Arabien ihren Ausgang nahm. Dieses ist eine große Halbinsel Asiens, welche brennende Sandwüsten, steile Gebirge und wasserlose Steppen und nur wenige ganz fruchtbare Landschaften enthält. Ihre Bewohner sind ein uraltes Volk, welches selbst den Jsmael seinen Stammvater nennt. Sie sind in Stämme getheilt und ziehen mit ihren Heerden umher, sind vortreffliche Reiter, und wohnen in Zelten, welche die Weiber aus Kameelhaareu verfertigen; wegen dieser Lebensweise werden sie Beduinen (d. i. Wüstenbewohner) genannt. Ihr Körper ist stark und geschmeidig, ihr Ansehen offen und heiter und außerordentlich die Lebhaftigkeit ihres Geistes. Sie sind bei ihrer Armuth sehr genügsam und gastfreundlich, halten jedoch den Straßenraub und die Blutrache für erlaubt und sind der Sinnlichkeit sehr ergeben.
Unter diesem Volke ward 569 Mohamed in der Stadt Mekka geboren. Da seine Eltern frühzeitig starben, nahm ihn sein Oheim zu sich, der ihn zum Haudelsstand erziehen ließ und mit seinen Karawanen in ferne Länder schickte. Des Lesens und Schreibens unkundig, aber von hervorragenden Geistesgabeu und sehr einnehmender Gestalt, dabei wohlgeübt im Waffenwerke, trieb Mohamed, als er herangewachsen war, das einträgliche Geschäft des Handels für eine reiche Wittwe, welche ihn später heira-thete. Bis in sein 40. Jahr lebte er zurückgezogen, zeigte aber schon von Jugend auf eine große Neigung zur Schwärmerei und brachte oft ganze Nächte in einer Höhle zu. In dem genannten Jahre theilte er seinen Verwandten mit, es sei ihm der Engel Gabriel erschienen und habe ihm geoffenbart, daß er zum Propheten Gottes bestimmt sei. Nachdem er sich in der Stille nach und nach einigen
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