Philopö m e n. K o v t n t h zerstört. 6 9
v.ñ.n,
ihn Quincdus Flamininus t>ci Kyuoskephalä schlägt (.Frieden), 15)8.
und darauf die Griechen bei den isthmischen Spielen für frei
erklärt; auch Rabis, Tyrann von Sparta, wird bezwungen,
und die Aetolier, die sich an Antiochos von Syrien anschließen,
u'.üssen, nach harter Behandlung (ihre Vornehmsten nach Rom)
und wiederholten Verlusten, die Römer um Frieden bitten,-— 189.
Ende des ätolischen Bundes.
Philopömen sucht den achäischen Bund wieder zu heben,
züchtigt das in sich selbst zerrüttete Sparta, und fällt, während 168.
die Römer absichtlich zögern, gegen den messenischcn Tyrannen
Deinokrates, als der letzte der Griechen. Lykortas rächt ihn
(Polybws). 3nncrcr Zwiespalt im Bunde. Erneuter Streit
mit Sparta. Die Römer, welche indessen Maccdonien tribut-
bar gemacht ( Perseus bei P y d n a geschlagen ), erregen i«. 3.
durch ihre Tyranneien gegen Achäer und Aetolier von neuem
Empörungen. Die Achäer bedrängen die Spartaner, beachten
nicht die römischen Vermittlungen, und so werden sie von
Metellus unter ihrem Strategos Kritolaos in Phokis ge-
schlagen, und unter Dia ob auf dem korinthischen Isthwos
von Mummius zerstreut, — Korinth erobert, zerstört. 146
Griechenland als Achara römische Provinz, — Oligar-
chien.
In der Philosophie bilden sich, von Aristoteles angeregt,
verschiedene Schulen: die periparctische, die epikurische, stoische :c. Die
Mathematik ivird durch Enkleides, und die Geographie durch Er«:
r o st h e n e s, später durch Klandios P r o l e in a o s zum Systeme einer
Wissenschaft erhoben. Die Geschichte gewinnt durch Alexander'-
Feldzüge an Umfang, und erhält an Polybios einen kritischen Bear-
beiter; sowie in den bildenden Künsten Lysippos als Erzgießer und
Apelles als Maler sich auszeichnen--').
*) Die Fortsetzung der griechischen Geschichte bildet, bis zum
Erscheinen der Türken 0453), zunächst einen unbedeutenden Zweig der
römischen Geschichte, und schließt sich dann, seit Theodosins dem Großen
an die des lateinischen und griechischen Kaiserthums an; sie findet daher
wohl am zweckmäßigsten dort ihre Entwickelung. — Für die aus
Alexanders Monarchie hervorgegangencn Reiche legen wir eine synchro-
nistische Uebersi'cht bei (denn das Nähere derselben gehört nicht hierher).
TM Hauptwörter (50): [T14: [Athen Stadt Athener Sparta Spartaner Griechenland Krieg Perser Flotte König], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T23: [Rom Römer Krieg Italien Stadt Jahr Heer König Rmer Hannibal]]
TM Hauptwörter (100): [T2: [Athen Stadt Sparta Griechenland Insel Krieg Korinth Peloponnes Theben Staat], T25: [Wissenschaft Kunst Zeit Sprache Geschichte Schrift Buch Werk Jahrhundert Erfindung], T14: [König Reich Alexander Perser Stadt Sohn Land Cyrus Babylon Syrien], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T15: [Athen Theben Sparta Griechenland Krieg Philipp Stadt Spartaner Athener König], T74: [Zeit Wissenschaft Philosophie Geschichte Philosoph Werk Lehrer Schrift Sokrat Schüler], T19: [Reich deutsch Kaiser Reiche Zeit Karl Jahr Ende Konstantin groß], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte]]
Extrahierte Personennamen: Quincdus_Flamininus_t>ci_Kyuoskephalä Deinokrates Metellus Kritolaos Aristoteles Polybios Alexanders
^ Das Altertum.
mif Tr' rrie ägyptischen Ärzte, die ihn nicht heilen konnten,
auf Pfahle spießen lassen wollte. Nur die Fürbitte des griechischen Arrtes der thn geheilt hatte, hielt ihn davon ab. 5 '
8 30.
Griechenland.
76) Während die riesigen Staaten Asiens in Trümmer zer-stueit, halten sich Bildung und Gesittung nach Europa verpflanzt. Die ersten Träger waren die Bewohner des jetzigen Griechenlands. Ms das südöstlichste Land Europas und in der Mitte dreier Weltteile gelegen, war es vorzüglich geeignet, die Kultur der Alten Welt in sich aufzunehmen und veredelt den europäischen Völkern zu übermachen. Die Griechen waren es vorzüglich, die das Schöue m Kunst und Wissenschaft pflegten und es in einer solch vollendeten Form darzustellen wußten, daß ihre Kunstwerke noch heute für uns klassische, d. H. mustergültige sind. Sie nehmen unter den Völkern des Altertums die erste Stelle ein. Ihre ^schichte nimmt deshalb unsere Aufmerksamkeit vorzüglich in Anspruch.
77) Im allgemeinen bestand Griechenland ans drei großen Landschaften. Im Norden lagen Thessalien und Epirus. An dieses grenzte Mittelgriechenland oder Hellas an, welches durch die Landenge (Isthmus) von Korinth mit dem südlichen '^eile, dem Peloponnes, zusammenhing. Bewohnt wurde es von einer Menge kleinerer Völkerstämme. Die ersten Einwohner kamen vom Kaukasus her. Es waren die Pelasger, welche in Thessalien und Epirus einwanderten. Nach ihnen kamen aber bald die Hellenen, welche die Oberhand gewannen, während von den Pelasgern viele nach Italien und den Inseln auswanderten.^ Bald nannte man.alle die vielen Völkerstämme mit dem gemeinschaftlichen Namen die Hellenen. Unter den Hellenen traten bald die Dorier in Thessalien und die Ionier in Attika hervor.
Anmerkungen.
1. Griechenland ist auf drei Seiten vom Meere umgeben, im Süden vom Mittelländischen, im Osten vom Ägäischen und int Westen vom Jonischen Meere. Im Norden ist Griechenland durch hohe Gebirgsketten gedeckt. Im Osten ist es beiläufig ebenso weit von Kleinasien entfernt, als im Westen von Italien. Den Namen Griechenland erhielt Hellas von den Römern, und zwar sollen sie das Land nach dem kleinen thessalischen Volksstamme der Grajen so genannt haben.
Thessalien wird von dem größten Flusse Griechenlands, dem Penens, durchströmt. Die vorzüglichsten Gebirge sind: der Olymp, wohin die Phantasie den Wohnsitz der Götter verlegte; der Ossa, von
TM Hauptwörter (50): [T14: [Athen Stadt Athener Sparta Spartaner Griechenland Krieg Perser Flotte König], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
TM Hauptwörter (100): [T2: [Athen Stadt Sparta Griechenland Insel Krieg Korinth Peloponnes Theben Staat], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T25: [Wissenschaft Kunst Zeit Sprache Geschichte Schrift Buch Werk Jahrhundert Erfindung], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T108: [Stadt Korinth Griechenland Peloponnes Insel Landschaft Name Athen Sparta Argos], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T138: [Meer Insel Stadt Küste Halbinsel Kleinasien Griechenland Name Bosporus Land], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen]]
72
Das Dekhan. §. 22.
Gebirges, bildet in der Mitte ein von dem übrigen Hochlande Hinter-
asiens vollständig isolirtes Tafelland (3000—5000' hoch), welches im
O. und W. von den Ghatta-Gebirgen (noch 1000—2000' höher) be-
grenzt und eingeschlossen wird.
а. Die Westküste des Dekhan ist wegen ihrer günstigen Lage für
den Seehandel von den ältesten Zeiten ein Hauptziel der Schifffahrt
gewesen und in neueren Zeiten zunächst von den Portugiesen angesiedelt
worden, von deren ehemals bedeutenden Besitzungen an der Küste das
verfallene Goa der einzige Ueberrest ist. Die britische Hauptstadt des
westlichen Dekhan ist Bomb ay (566,000 (§.?) mit trefflichem Kriegshafen.
In der Nähe liegen die berühmten unterirdischen Felsentcmpel Indiens;
namentlich ist zu Ellora der (1 M. lange) sagenannte Götterberg van oben bis
unten in stackwerkartig übereinander befindlichen Grotten ausgehöhlt und in un-
zählige Tempel (von denen allein 20 dem Gotte Siwa angchören) zu einem
wahren Pantheon der Inder umgeschaffen.
Das südwestliche Küstenland oder Malabar gleicht einem großen
terrassenförmigen Garten, in welchem vorzüglich die Pfeffer- und Betel-
Ranke, die Palme, Zucker u. s. w. gedeihen, höher folgen die Tekwälder
mit ihrem fast unverweslichen Holze und, wo diese aufhören, beginnen
die Waldungen des kostbaren Sandelholzes. Daher ward dieser Küsten-
strich einer der frühesten Centralpunkte des Welthandels mit zahlreichen
Emporien.
б. Das Tafelland, welches sich in progressiver Steigung von
N. gegen S. erhebt, nimmt den bei weitem größten Theil des Dekhan
ein. Es wird nur von wenigen Hügelreihen durchzogen und senkt sich
allmählich gegen O., weshalb die Flüsse einen trägen Lauf haben. Das
Land hat einzelne sehr fruchtbare Theile, andere von mittlerer Frucht-
barkeit, viele Striche liegen unangebaut da, namentlich seit der Herr-
schaft der Mahratten. Die wichtigste Stadt im Innern ist ein zweites
Haid arabad (200,000 E.).
c. Die Ostküste oder die sandige Küste Koromandel, eine der
gefährlichsten und hafenlosesten (vgl. §. 7, 3), konnte bei ihrem heißen,
ungesunden Klima und wegen des Mangels an eigenthümlichen Erzeug-
nissen nicht die Bedeutung gewinnen, welche der Küste Malabar durch
ihre tropische Begetatiou zu Theil ward. Doch war sie durch ihre Lage
und die Natur des bengalischen Meerbusens auf Handelsverkehr nllt
Hinterindien, dem indischen Archipel, Ceylon und dem Gangeslande
angewiesen. Daher entstanden die Handelsplätze Mansaltpatam,
Madras (720,000 E. ?), der Hauptsitz des indischen Perlen- und
Edelstein-Handels, und die französische Niederlassung P o n d i ch e rr y
(25—30,000 E.).
D. Die Insel Ceylon (1154 sz M.) wird vom Festlande ge-
trennt durch eine gefährliche Meerenge, voll Felsenriffe und Sandbänke,
an denen sich die von den Monsoous hergetriebeuen Meeresströmungen
in heftigen Brandungen brechen und welche (namentlich die sogenannte
Adamsbrücke) die Durchfahrt für größere Schiffe unmöglich machen.
TM Hauptwörter (50): [T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
TM Hauptwörter (100): [T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel]]
TM Hauptwörter (200): [T20: [Indus Stadt Ganges Gang Hauptstadt Land Siam Indien Fluß Strom], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T186: [Stadt Insel Hauptstadt Tunis Handel Afrika Land Hafen Küste Algier], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa]]
Extrahierte Ortsnamen: Indiens Götterberg Hinterindien Ceylon Madras Ceylon
279
leib der Insekten ist Nord- und Südamerika durch einen feinen Faden, die
Landenge von Panama, verbunden. Zu beiden Seiten, nack Osten und
Westen, halten die Gewässer des Meeres es umschlungen, um von der alten
Welt es überall zu scheiden. Nur seine Nordwestspitze strebt in Asiens Nähe,
und eine Unzahl von Inseln im großen Oceane scheint den Weg anzudeuten,
der hier von Amerika nach Neuholland und nach Asien führt.
38. Das Meer.
Es mag ein überraschender Anblick sein, wenn Einer zum ersten Male
das unermeßliche Weltmeer schaut. Wer märe nicht schon überrascht gewesen,
wenn er zum ersten Male an der Hand des Vaters von seinem einsamen
Dorschen mit »ach der nahe gelegenen Stadt wanderte und da gar Vieles
sah, was er zu Hause noch nie gesehen halte! Wie war man erstaunt, wenn
»tan zum ersten Male einen »tüchtigen Teich oder einen großen Fluß erblickte!
Welchen gewaltigen Eindruck macht es aus uns, wenn die mächtigen Wogen
eines angeschwollenen Stromes an uns vorüber rauschen! Ein noch ganz an-
derer Anblick aber erwartet uns cm den Gestaden des unabsehbaren Meeres.
Welche Wassermasse, mit welcher alle Strome der Erde sich nicht vergleichen
lassen, ist da vor uns ausgebreitet! Noch sind wir rings von festem Lande
umgeben, wie daheim in unserer Stadt oder in unserem Dorfe. Aber wir
wandern weiter; wir steigen etwas bergauf, und da auf einmal liegt das Meer,
das langersehnte, vor unsern Augen. Eine graue, grüne oder noch anders
scheinende Wasserfläche reicht weiter, als das Auge z>l sehen vermag. Sie
dehnt sich aus bss an den Horizont, wo der Himmel auf ihr zu ruhen scheint.
Nwgends, wir mögen spähen, wie wir wollen, ist ein jenseitiges Ufer zu
finden. Spiegelglatt oder leichr nur sich kräuselnd ist die Wasserebene ohne
ein jenseitiges Ende ausgespannt. Äein Berg, kein Hügel, keine Erhöhung,
keine Abwechselung unterbricht die wunderbare Fläche. Da auf einmal braust
der Sturm heran. Da kommt Leben in das ruhige Gewässer. Immer höher
heben sich die vorn Sturme gepeitschten Wellen; immer tiefer sinken dazwischen
die Wellenthäler. Haushohe Wasserberge sieht man aufsteigen und wieder
senken, und weit an's Ufer heran schlagen die furchtbaren Wellen. Ein gewal-'
tiges Rauschen und Brausen begleitet die tiefgesurchten Bewegungen des Mee-
res, bis endlich die Wuth des Windes sich gebrochen hat und nach und nach
die alte Ruhe arg der weiten Wasserfläche zurückkehrt.
Jetzt besteigen wir ein Schiss, das uns hinaustragen soll in diese gewal-
tige Wasserwelt. Wir verlassen den festen Boden der Erde, um uns jenem un-
sicheren und beweglichen Elemente anzuvertrauen. Wir möchten sehen, wo
denn das Meer seine Grenzen, sein jenseitiges Ufer hat. Die Segel sind ge-
spannt und die Anker werden gelichtet. Wir steuern dabin zu, wo das Auge
kein Ende der unermeßlichen Wasserfläche finden kann. Immer schneller wird
der Lauf des Schiffes; immer weiter entfernt es uns von dem festen, schützen-
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
TM Hauptwörter (100): [T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T51: [Kind Himmel Nacht Sonne Tag Gott Wald Baum Blume Feld]]
Extrahierte Ortsnamen: Panama Asiens Amerika Neuholland Asien
Nordamerika
— Entde ckungen im Norden.
1017
bewährte Seemann John Roß einer der Führer war. Erst im folgenden Jahre, als
Edward Parry das Kommando der Segler Hella und Griper erhielt, ward der
Laucaster^-Sund. welchen man eben noch für undurchdringlich gehalten, glücklich
überwunden, desgleichen die Barrowstraße entdeckt und durchfahren, und andre
Jnselküsten berührt, soweit der kurze Sommer es zuließ. Vom Eise gepackt mußten
beide Schiffe an der Südseite der Insel Melville, vor sich den beeisten großen
Melville-Snnd und eine Insel in weiter Ferne (Banks Land), Stand halten.
Das Vollbrachte war außerordentlich und uicht minder die Art, wie Parry hier im
Winterhafen 10 Monate lang (1819—20) seine Mannschaft zu beschäftigen, zu ermun-
teru, gesund zu erhalten verstand. Im Jahr 1821 ward Parry zum zweitenmal? aus-
gesandt und zwar mit den Schiffen Fury und Hekla, um zu erforschen, ob nicht in der
Hudsonsbai, da Banks Land nicht zu erreichen gewesen, eine Oeffnung nach Westen
vorhanden sei. Vergeblich. Er überwintert an der Melville-Halbinsel (nördlich
der Insel Southampton), entdeckt im nächsten Sommer die Fury-Heklastraße
(zwischen Cockburn-Insel und Melville- Halbinsel), verbringt dort einen zweiten
Winter, versucht dann sie zu durchschiffen, doch umsonst, und muß, die vom Eis gepackte
Fury im Stich lassend, sich zur Heimkehr entschließen. Er hatte drei Winter im Eise
verlebt, erbot sich aber noch zu einer Reise nach Spitzbergen, vielleicht daß es ihm ge-
länge, von dort auf dem Eise polwärts zu schlitteu. Es geschah; er brachte 60 Tage
dort auf dem Eise zu, legte 126 geogr. Meilen in Schlitten zurück, kam aber, da die
zerrissenen Schollen sich häufig südwärts bewegten, nur bis 82° 45' der Breite, freilich
weiter als man noch je polwärts gekommen. John Roß wollte nicht hinter dem
jüngeren Parry zurückstehen. Aus eignem Vermögen und von dem Kaufmanne Booth
fürstlich unterstützt, rüstet er eine Victory aus und nimmt seinen Neffen James Roß
mit. Ein Land, das er entdeckt und das sich nachmals als eine Halbinsel des Fest-
landes erwies, nennt er dem Gönner zu Ehren Boothia und noch mit dem Beina-
men Felix, und glücklich war es für ihn, da er dort — 70° 5' Br. — den magne-
tischen Pol auffand (1831). Es war aber auch ein Unglücksland, wo er zwei Winter
von furchtbarer Kälte (über 40°) aufgehalten wird und endlich sein Schiff im Stich
lassen muß. Unter unsäglichen Beschwerden wendet er sich nordwärts, gelangt zu dem
Wrack der Fury, deren noch vorhandene Lebensmittel ihn und die Seinigen vorm
Hungertode bewahren, und hat endlich das Glück, am Lancaster-Sunde ein Schiff an-
zutreffen, das zu seiner Rettung abgeschickt worden. Nach mehr als vierjähriger Ab-
Wesenheit kommt John Roß 1833 nach England zurück *).
Unterdes hatte die englische Regierung zu Land und mit Booten die Nordgrenze
Amerikas erforschen lassen. Damit war 1820 John Franklin beauftragt worden,
ein Mann von Kenntnissen und Unternehmungsgeist, der schon in früher Jugeud die
große Nelsonschlacht bei Trafalgar mitgemacht, vor keinem Hindernis zurückschreckend,
und von festem Charakter und zugleich so leutselig, daß er überall hohe Achtung und
*) Der Neffe James Clarke Roß ward bald darauf mit den Schiffen Erebus
und Terror von der Admiralität in die antarktischen Meere gesandt, wo er wichtige
Entdeckungen machte und unter anderem 1841 den magnetischen Südpol entdeckte
(S. S. 367).
Schacht, Lehrb. d. Geographie 8. Aufl. 65
TM Hauptwörter (50): [T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
TM Hauptwörter (100): [T15: [Schiff Flotte Hafen England Jahr Insel Engländer Meer Küste Kriegsschiff], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter]]
TM Hauptwörter (200): [T129: [Schiff Hafen Flotte Meer Küste Fahrzeug See Kriegsschiff Land Dampfer], T76: [Staat See Nordamerika Stadt Union Mississippi Washington Ohio Gebiet vereinigt], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke]]
Extrahierte Personennamen: John_Roß Edward_Parry Hella Parry Parry Hekla John_Roß Parry Booth Felix Felix John_Roß John_Franklin James_Clarke
Extrahierte Ortsnamen: Nordamerika Southampton Melville-_Halbinsel) Spitzbergen Boothia Lancaster-Sunde England Amerikas
<870
Europa
— Österreich-Ungarn.
Jmoschi mit 26000 E. an der türkischen Grenze liegen im altdalmatischen Gebiete.
Ragusa am Meere, früher italische Handelsrepublik unter türkischem Schutz, weshalb
noch jetzt der Hauptverkehr in türkischem Karawanenhandel besteht. Cättaro auch
Hafenstadt, am Fuße des montenegrinischen Gebirges. Unter den vielen wein-, öl-
und fruchtreicheu Inseln hat Brazza, wo Marmorbrüche, 16000 Bew., andere sind
Lesina, Cnrzola, Lunga :c. (Kleck und Suttorina, die an 2 Stellen das
dalmatinische Gebiet unterbrechen, sind nicht österreichisch).
Ii. Die Länder der ungarischen Krone.
Siehe oben das Donaugebiet S. 260—267.
a) Aus der ungarischen Geschichte.
Der herrschende Stamm, die Magyaren, sind der einzige Zweig der finnischen
Bölkerfamilie, der es zu geschichtlicher Bedeutung gebracht hat. Sie bewohnten von
jeher den schlechtesten Theil des Landes, die nackten Ebenen, und gleich ihrem Lande
verharrten sie selbst lange Zeit in nackter Knltnrblöße. In den nordwestlichen Gebirgen
wohnen die Slovaken, ein hartes Kleinbauernvolk, im Nordosten die schwächlichen Ru-
thenen, im Südosten die von Siebenbürgen her immer weiter vordringenden Walachen
und im Süden und Südwesten die kernigen Serben und Kroaten. Die Deutschen
aber, denen fast alle ungarischen Städte ihren Ursprung verdanken, sind theils über das
ganze Land zerstreut, theils wohnen sie in 5 Hauptmassen rings an den Grenzen Nn-
garns: im Wieselburger Comitate, in der Zips, in der Bacska, im Torontaler Comitat
und in Siebenbürgen, wo sie politische Selbständigkeit gewonnen haben. Das
Land zwischen Raab und Donau nahmen die Deutschen ein, ehe die Magyaren nach
Ungarn kamen; seit Otto dem Großen hörte die deutsche Einwanderung nicht wieder
auf, und je mehr ein König für Ungarn sorgte, desto mehr suchte er deutsche Ansiedler
heranzuziehen, denn sie vor allen waren das Kulturvolk. Aus dem Wenigen, was
oben bei Besprechung des Donaugebietes über die Magyareu mitgetheilt wurde, läßt
sich, namentlich unter Betrachtung einer Sprachenkarte Ungarns, leicht der Schluß
ziehen, daß der tapfre, von Osten her eingedrungene Stamm wohl ein bedeutendes Reich
zu gründen, nicht aber die bezwungenen Völker magyarisch zu machen verstanden habe.
So war es auch. Stephan der Heilige (um 1000), aus dem Stamme der Arpaden,
gilt als Begründer einer eigentlichen staatlichen Ordnung; er führte das Christenthum
und eine Feudalverfassung nach deutschem Muster in seinem Lande ein. Einer von
den späteren Königen, der ausgezeichnete Ludwig der Große (1342—1382) legte
zwar eine Universität au, die zu Fünfkirchen, und der als Kriegs- und Staatsmann
und sreigibiger Freund der Wissenschaften und Künste eben so gerühmte Matthias
Corvinus (1458—1490) eine zu Buda (oder Ofen) nebst großer Bibliothek. Keiner
dachte indes daran, anßer der Pflege des Lateins auch zu schriftstellerischer An-
Wendung der Magyareu sprach^ aufzumuntern. Was im frühen Mittelalter
überall in Europa der Fall war, dauerte in Ungarn bis in unser Jahrhundert herein:
das Lateinische blieb Gesetzessprache und mußte auch die Verkehrssprache unter den Ge-
bildeten ersetzen; in nenerer Zeit aber wurde mehr und mehr das Deutsche die Sprache
TM Hauptwörter (50): [T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T25: [Wissenschaft Kunst Zeit Sprache Geschichte Schrift Buch Werk Jahrhundert Erfindung], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser]]
TM Hauptwörter (200): [T153: [Donau Ungarn Land Hauptstadt Böhmen Königreich Wien Stadt Galizien Siebenbürgen], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T19: [Reich deutsch Kaiser Reiche Zeit Karl Jahr Ende Konstantin groß], T165: [Kunst Wissenschaft Handel Gewerbe Bildung Land Stadt Schule Zeit Volk]]
Extrahierte Personennamen: Cättaro Lunga Raab Otto Ludwig_der_Große Ludwig Matthias
Corvinus
Extrahierte Ortsnamen: Europa Ragusa Handelsrepublik Brazza Cnrzola Wieselburger_Comitate Bacska Torontaler_Comitat Siebenbürgen Donau Ungarn Donaugebietes Ungarns Europa Ungarn
32
Cirkel von der perpendikulären Fußscala ab und setzt sie mit einem
Punct grade über jeden Ort. Nun zieht man von der Grenze des
Meers (oder Mündung des Flusses) zum nächsten Puncte, von
diesem wieder Zum nächsten und sofort bis zur Flußquelle eine
Linie. Auf solche Weise ist ungefehr die Abdachung des Landes
den Strom entlang zu versinnlichen. Doch behalt die Zeichnung
immer den sehr groben Fehler, daß die Scala der Seehöhe (der
in Fußen besteht) in gar keinem Verhältnisse steht mit der Scala
der Ortseutfernungen in Meilen. Ueberdem macht der Fluß viele
Krümmen nach verschiedenen Richtungen, und hier erscheint er in
grader Richtung, wenn auch bergab.
Zur Wiederholung der bisherigen Paragrafen und zur fortge-
setzten Vorübung im Chartenzeichnen dient auf Tab. Iii. das all-
gemeine Chärtchen, das die meisten auf Landcharten vorkom-
menden Gegenstände enthält. Nur ist dabei, wie schon früher er-
örtert, auf bestimmte Böschungswinkel keine Rücksicht genommen.
Zeichnet der Lehrer es vor, so hat er erst die Quadrate (das qua-
drirte Netz) zu ziehen, was die Schüler auf ihrem Papier eben-
fals anlegen müssen. Es ist ein Hülfsmittel, wodurch man das
richtigere Copiren erleichtert.
Auf dem allgemeinen Chärtchen sind auch Insel, Halbinsel,
Erdenge, Meerenge, Meerbusen, Erdzunge und Vorgebirg ange-
bracht. Inseln sind Länder, die aus dem Wasser hervorragen und
rings davon umflossen sind; Halbinseln sind nur größtentheils
vom Wasser umgeben und hängen mit dem festen Lande zusammen.
Ist die Verbindung zwischen festem Land und Halbinsel (oder zwi-
schen zwei Landern) schmal, so nennt man sie eine Erdcnge. Eben
so ist Meerenge die schmale Wafferverbindung zwischen zwei Mee-
ren. Die Einschnitte oder Buchten des Meers tief ins Küstenland
hinein heißen, wenn sie klein sind, Buchten; Baien und
Meerbusen odergolfe, wenn sie besonders groß sind. Streckt
sich ein schmales Stück Land gleichsam leckend in die See hinein,
so heißt es Er dz unge. Alle Spitzen der Küsten aber, die ins
Meer ragen, werden Vorgebirge (Cap's, Promontorien) ge-
nannt; sie sind auch Ausläufer oder Enden von Gebirgsästen und
Landrücken.
Nicht unpäßlich mag cs auch sein, sich im Erfinden von Ge-
genden zu üben. Man kann Aufgaben daraus machen, z. B.: Zeich-
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
TM Hauptwörter (100): [T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee]]
TM Hauptwörter (200): [T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke]]