Philopö m e n. K o v t n t h zerstört. 6 9
v.ñ.n,
ihn Quincdus Flamininus t>ci Kyuoskephalä schlägt (.Frieden), 15)8.
und darauf die Griechen bei den isthmischen Spielen für frei
erklärt; auch Rabis, Tyrann von Sparta, wird bezwungen,
und die Aetolier, die sich an Antiochos von Syrien anschließen,
u'.üssen, nach harter Behandlung (ihre Vornehmsten nach Rom)
und wiederholten Verlusten, die Römer um Frieden bitten,-— 189.
Ende des ätolischen Bundes.
Philopömen sucht den achäischen Bund wieder zu heben,
züchtigt das in sich selbst zerrüttete Sparta, und fällt, während 168.
die Römer absichtlich zögern, gegen den messenischcn Tyrannen
Deinokrates, als der letzte der Griechen. Lykortas rächt ihn
(Polybws). 3nncrcr Zwiespalt im Bunde. Erneuter Streit
mit Sparta. Die Römer, welche indessen Maccdonien tribut-
bar gemacht ( Perseus bei P y d n a geschlagen ), erregen i«. 3.
durch ihre Tyranneien gegen Achäer und Aetolier von neuem
Empörungen. Die Achäer bedrängen die Spartaner, beachten
nicht die römischen Vermittlungen, und so werden sie von
Metellus unter ihrem Strategos Kritolaos in Phokis ge-
schlagen, und unter Dia ob auf dem korinthischen Isthwos
von Mummius zerstreut, — Korinth erobert, zerstört. 146
Griechenland als Achara römische Provinz, — Oligar-
chien.
In der Philosophie bilden sich, von Aristoteles angeregt,
verschiedene Schulen: die periparctische, die epikurische, stoische :c. Die
Mathematik ivird durch Enkleides, und die Geographie durch Er«:
r o st h e n e s, später durch Klandios P r o l e in a o s zum Systeme einer
Wissenschaft erhoben. Die Geschichte gewinnt durch Alexander'-
Feldzüge an Umfang, und erhält an Polybios einen kritischen Bear-
beiter; sowie in den bildenden Künsten Lysippos als Erzgießer und
Apelles als Maler sich auszeichnen--').
*) Die Fortsetzung der griechischen Geschichte bildet, bis zum
Erscheinen der Türken 0453), zunächst einen unbedeutenden Zweig der
römischen Geschichte, und schließt sich dann, seit Theodosins dem Großen
an die des lateinischen und griechischen Kaiserthums an; sie findet daher
wohl am zweckmäßigsten dort ihre Entwickelung. — Für die aus
Alexanders Monarchie hervorgegangencn Reiche legen wir eine synchro-
nistische Uebersi'cht bei (denn das Nähere derselben gehört nicht hierher).
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Extrahierte Personennamen: Quincdus_Flamininus_t>ci_Kyuoskephalä Deinokrates Metellus Kritolaos Aristoteles Polybios Alexanders
^ Das Altertum.
mif Tr' rrie ägyptischen Ärzte, die ihn nicht heilen konnten,
auf Pfahle spießen lassen wollte. Nur die Fürbitte des griechischen Arrtes der thn geheilt hatte, hielt ihn davon ab. 5 '
8 30.
Griechenland.
76) Während die riesigen Staaten Asiens in Trümmer zer-stueit, halten sich Bildung und Gesittung nach Europa verpflanzt. Die ersten Träger waren die Bewohner des jetzigen Griechenlands. Ms das südöstlichste Land Europas und in der Mitte dreier Weltteile gelegen, war es vorzüglich geeignet, die Kultur der Alten Welt in sich aufzunehmen und veredelt den europäischen Völkern zu übermachen. Die Griechen waren es vorzüglich, die das Schöue m Kunst und Wissenschaft pflegten und es in einer solch vollendeten Form darzustellen wußten, daß ihre Kunstwerke noch heute für uns klassische, d. H. mustergültige sind. Sie nehmen unter den Völkern des Altertums die erste Stelle ein. Ihre ^schichte nimmt deshalb unsere Aufmerksamkeit vorzüglich in Anspruch.
77) Im allgemeinen bestand Griechenland ans drei großen Landschaften. Im Norden lagen Thessalien und Epirus. An dieses grenzte Mittelgriechenland oder Hellas an, welches durch die Landenge (Isthmus) von Korinth mit dem südlichen '^eile, dem Peloponnes, zusammenhing. Bewohnt wurde es von einer Menge kleinerer Völkerstämme. Die ersten Einwohner kamen vom Kaukasus her. Es waren die Pelasger, welche in Thessalien und Epirus einwanderten. Nach ihnen kamen aber bald die Hellenen, welche die Oberhand gewannen, während von den Pelasgern viele nach Italien und den Inseln auswanderten.^ Bald nannte man.alle die vielen Völkerstämme mit dem gemeinschaftlichen Namen die Hellenen. Unter den Hellenen traten bald die Dorier in Thessalien und die Ionier in Attika hervor.
Anmerkungen.
1. Griechenland ist auf drei Seiten vom Meere umgeben, im Süden vom Mittelländischen, im Osten vom Ägäischen und int Westen vom Jonischen Meere. Im Norden ist Griechenland durch hohe Gebirgsketten gedeckt. Im Osten ist es beiläufig ebenso weit von Kleinasien entfernt, als im Westen von Italien. Den Namen Griechenland erhielt Hellas von den Römern, und zwar sollen sie das Land nach dem kleinen thessalischen Volksstamme der Grajen so genannt haben.
Thessalien wird von dem größten Flusse Griechenlands, dem Penens, durchströmt. Die vorzüglichsten Gebirge sind: der Olymp, wohin die Phantasie den Wohnsitz der Götter verlegte; der Ossa, von
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542
Die Zeit von 1815 bis 1857.
Diese Transaktion scheint jedoch gar nicht ernstlich versucht worden zu
sein, vielmehr bekämpften sich der englische und französische Einfluß auf
das hartnäckigste wegen der „spanischen Heirathen", da nämlich
auch für Isabellas Schwester, Donna Luisa, ein Gemahl zu bestimmen
war. Louis Philipp, der Christinen auf seiner Seite hatte, gewann die
Partie; Isabella, der man kein langes Leben und keine Nachkommen-
schaft versprach, heirathete ihren Vetter, den Infanten Franz von Assis,
ihre Schwester Donna Luisa den jüngsten Sohn des französischen Königs,
den Herzog von Montpensier (10. Oktober 1846). Diese spanischen
Heirathen erbitterten das englische Kabinet unversöhnlich, weil dadurch
Spanien abermals an Frankreich geknüpft schien.
Isabella Ii. ließ sich fortwährend von ihrer Mutter führen, und
dieser Einfluß entfernte schon im April den General Narvaez von der
Leitung der Geschäfte, worauf sich sogleich Progressisten und Karlisten,
wiewohl ohne Erfolg, in Aufständen versuchten. Das Jahr 1847 sah
nicht weniger als fünf Ministerien nacheinander, als Leiter des letzten
abermals Narvaez, der eine Madrider Nachahmung der Pariser Februar-
revolution zerschmetterte und im Mai 1848 den englischen Gesandten
Bulwer, der sich mit den Unruhestiftern eingelassen hatte, ohne weitere
Umstände aus Spanien verwies. So gesichert schienen die Verhältnisse,
daß selbst Espartero auf seine Güter in Aragonien zurückkehren durfte;
durch die Geburt einer Thronerbin (20. Dez. 1851) wurde die Nach-
folge der Herzogin von Montpensier unwahrscheinlich und dadurch die
Eifersucht zwischen Frankreich und England gemildert; bei einem Mord-
versuche auf die Königin (2. Febr. 1852) zeigte das spanische Volk seine
altbewährte Verehrung des Thrones aufs neue, aber Isabella fand we-
der in sich die feste Haltung, welche zum Herrschen nöthig ist, noch war
der Einfluß ihrer nächsten Umgebung der Art, daß er diesen Mangel
ergänzte. Im Januar 1851 mußte Narvaez das Ministerium und für
einige Zeit auch Spanien verlassen; das Ministerium Bravo-Murillo
versuchte im Dezember 1852 einen sogenannten Staatsstreich, wagte ihn
aber nicht vollständig und trat zurück, worauf bis 1854 ein Ministerium
auf das andere folgte und durch seine Schwäche ebenso sehr als die un-
verhohlene Absicht, die Verfassung von 1844 zu beseitigen, die Parteien
neu belebte. Diesesmal vereinigten sich dieselben zum Sturze Christinens,
und die Generale Odonel und Koncha, die 1843 mit Narvaez Es-
partero vertrieben hatten, leiteten die Revolution von 1854 im Juni
und Juli durch Militäraufstände ein, die aber bereits mißlungen waren
(30. Juni Treffen bei Vikalvaro), wenn nicht die Partei der Progres-
sisten sich angeschlossen hätte; an ihre Spitze stellte sich Espartero,
Madrid erklärte sich am 12. Juli für ihn, die Königin sah sich plötzlich
von allen Truppen und Bürgern verlassen, sanktionierte die Erhebung
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Extrahierte Personennamen: Isabellas Donna_Luisa Louis_Philipp Philipp Isabella Franz_von_Assis Franz Donna_Luisa Isabella_Ii Espartero Isabella Christinens Espartero
Extrahierte Ortsnamen: Spanien Frankreich Spanien Aragonien Frankreich England Spanien Madrid
56
selbe in Cayenne gekürzt hatte. Dieses fiel ihm sehr auf
und er konnte sich die Ursache nicht erklären, machte aber
seine Erfahrung in einer Zeitung für Gelehrte bekannt.
Damals lebte in England ein großer Naturforscher und
Astronom, Isaak Newton; als er Richery's Beobachtung
erfahren hatte, erklärte er sogleich: „Nun ist ein Beweis
für die Achsendrehung der Erde gefunden." Damit verhält
es sich so: der Pendel ist bekanntlich ein Loth, das an
einem Faden oder Drahte oder dgl. aufgehängt ist. Gibt
man demselben einen Stoß, so schwingt es hin und her;
die Anziehungskraft der Erde zieht es immer abwärts in
die senkrechte Richtung, die Kraft des Stoßes aber läßt
es nicht in dieser Richtung beharren, sondern treibt es
wieder aufwärts; wäre der Widerstand der Luft nicht
und fände keine Reibung an dem Anknüpfungspunkte des
Fadens oder Drahtes statt, so würde das Pendel unauf-
hörlich hin und her schwingen. (Bei den Uhren reguliert
das Pendel den Gang derselben und wird durch eine
Vorrichtung die Uhr in beständiger Bewegung erhalten.)
Je länger das Pendel ist, desto langsamer schwingt es, je
kürzer, um so schneller. Hier ist von dem Sekundenpendel
die Rede, d. h. einem Pendel, das in jeder Sekunde eine
Schwingung macht. In Cayenne, in der Nähe des Ae-
quators, bewegt sich der Umfang der Erde schneller als
bei Paris, weil er größer ist als bei Paris, oder die
Parallele von Cayenne ist beträchtlich größer als die Pa-
rallele von Paris. Die Parallele von Cayenne hat also
einen beträchtlich stärkeren Schwung als die Parallele von
Paris, und dieser Schwung muß eine Wirkung haben auf
das Pendel. Indem er dasselbe in Cayenne mit größerer
Gewalt gegen Osten fortzieht, als dies in Paris geschieht,
hemmt er das Zurückgehen des Pendels in seiner Schwin-
gung stärker als in Paris und macht, daß es in Cayenne
langsamer schwingen muß als in Paris. Soll also das-
selbe Pendel in Cayenne eben so viele Schwingungen
machen (die Pendeluhr gleich schnell gehen) als es in
Paris machte, so muß es um etwas gekürzt werden. Die
Beobachtung Richery's wurde vielfach und bereits auf
allen möglichen Parallelen unserer Erde wiederholt und
sie wurde auf das schönste bestätigt, so daß wir ein ganz
sicheres Gesetz haben: auf dem Aequator ist das Sekun-
denpendel am längsten, an den Polen am kürzesten; es
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Extrahierte Personennamen: Isaak_Newton Isaak
Extrahierte Ortsnamen: England Paris Paris Paris Paris Paris Paris Paris Paris Polen
<870
Europa
— Österreich-Ungarn.
Jmoschi mit 26000 E. an der türkischen Grenze liegen im altdalmatischen Gebiete.
Ragusa am Meere, früher italische Handelsrepublik unter türkischem Schutz, weshalb
noch jetzt der Hauptverkehr in türkischem Karawanenhandel besteht. Cättaro auch
Hafenstadt, am Fuße des montenegrinischen Gebirges. Unter den vielen wein-, öl-
und fruchtreicheu Inseln hat Brazza, wo Marmorbrüche, 16000 Bew., andere sind
Lesina, Cnrzola, Lunga :c. (Kleck und Suttorina, die an 2 Stellen das
dalmatinische Gebiet unterbrechen, sind nicht österreichisch).
Ii. Die Länder der ungarischen Krone.
Siehe oben das Donaugebiet S. 260—267.
a) Aus der ungarischen Geschichte.
Der herrschende Stamm, die Magyaren, sind der einzige Zweig der finnischen
Bölkerfamilie, der es zu geschichtlicher Bedeutung gebracht hat. Sie bewohnten von
jeher den schlechtesten Theil des Landes, die nackten Ebenen, und gleich ihrem Lande
verharrten sie selbst lange Zeit in nackter Knltnrblöße. In den nordwestlichen Gebirgen
wohnen die Slovaken, ein hartes Kleinbauernvolk, im Nordosten die schwächlichen Ru-
thenen, im Südosten die von Siebenbürgen her immer weiter vordringenden Walachen
und im Süden und Südwesten die kernigen Serben und Kroaten. Die Deutschen
aber, denen fast alle ungarischen Städte ihren Ursprung verdanken, sind theils über das
ganze Land zerstreut, theils wohnen sie in 5 Hauptmassen rings an den Grenzen Nn-
garns: im Wieselburger Comitate, in der Zips, in der Bacska, im Torontaler Comitat
und in Siebenbürgen, wo sie politische Selbständigkeit gewonnen haben. Das
Land zwischen Raab und Donau nahmen die Deutschen ein, ehe die Magyaren nach
Ungarn kamen; seit Otto dem Großen hörte die deutsche Einwanderung nicht wieder
auf, und je mehr ein König für Ungarn sorgte, desto mehr suchte er deutsche Ansiedler
heranzuziehen, denn sie vor allen waren das Kulturvolk. Aus dem Wenigen, was
oben bei Besprechung des Donaugebietes über die Magyareu mitgetheilt wurde, läßt
sich, namentlich unter Betrachtung einer Sprachenkarte Ungarns, leicht der Schluß
ziehen, daß der tapfre, von Osten her eingedrungene Stamm wohl ein bedeutendes Reich
zu gründen, nicht aber die bezwungenen Völker magyarisch zu machen verstanden habe.
So war es auch. Stephan der Heilige (um 1000), aus dem Stamme der Arpaden,
gilt als Begründer einer eigentlichen staatlichen Ordnung; er führte das Christenthum
und eine Feudalverfassung nach deutschem Muster in seinem Lande ein. Einer von
den späteren Königen, der ausgezeichnete Ludwig der Große (1342—1382) legte
zwar eine Universität au, die zu Fünfkirchen, und der als Kriegs- und Staatsmann
und sreigibiger Freund der Wissenschaften und Künste eben so gerühmte Matthias
Corvinus (1458—1490) eine zu Buda (oder Ofen) nebst großer Bibliothek. Keiner
dachte indes daran, anßer der Pflege des Lateins auch zu schriftstellerischer An-
Wendung der Magyareu sprach^ aufzumuntern. Was im frühen Mittelalter
überall in Europa der Fall war, dauerte in Ungarn bis in unser Jahrhundert herein:
das Lateinische blieb Gesetzessprache und mußte auch die Verkehrssprache unter den Ge-
bildeten ersetzen; in nenerer Zeit aber wurde mehr und mehr das Deutsche die Sprache
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Extrahierte Personennamen: Cättaro Lunga Raab Otto Ludwig_der_Große Ludwig Matthias
Corvinus
Extrahierte Ortsnamen: Europa Ragusa Handelsrepublik Brazza Cnrzola Wieselburger_Comitate Bacska Torontaler_Comitat Siebenbürgen Donau Ungarn Donaugebietes Ungarns Europa Ungarn
110 Frankreich. Die Julimonarchie. Thiers. Guizot.
unverletzt , in seiner Nähe aber ward der alte Marschall M o r-t i e r tödlich getroffen. Freilich wurden die offenen Ausstände dieser wilden Republikauer leicht gedämpft, aber tief im Grunde der französischen Gesellschaft glühte ein unheimliches Feuer fort, das einst mit jähem Hervorbrechen drohte.
So stand das neue Königtum auf einem unterhöhlten Boden; ein erstes Wahrzeichen von seiner Vergänglichkeit war es, als im Jahre 1842 der Thronfolger des Königs, der Herzog von Orleans, bei einer Ausfahrt vom Wagen geschleudert wurde und nach wenigen Stunden starb. Der Erbe der Krone wurde nun des Herzogs ältester Sohn, der Graf von Paris, damals vier Jahre alt.
Nach Außen hin beobachtete Louis Philivp eine strenge Friedenspolitik und neigte sich mehr und mehr den Grundsätzen der Kontinentalmächte zu, welche den revolutionären Geist ihrer Völker niederzuhalten bemüht waren; die Abneigung des eigenen Volkes wurde dadurch freilich nur noch gesteigert. Im Jahre 1840 drohte durch Frankreichs Sonderstellung in der Behandlung der orientalischen Frage eine kriegerische Verwickelung der europäischen Großmächte (s. S. 89). Damals war Thiers erster Minister, der Geschichtsschreiber und der Lobredner der uapoleouischeu Kaiserzeit und der Hauptvertreter der „natürlichen Grenzen Frankreichs," welche im Osten nach untilgbarer nationaler Anschauung der Rhein bildete. Als sich nun der abtrünnige Pascha M e h e m e d Ali von Ägypten gegen den Sultan erhob und ein unabhängiges Königreich zu gründen trachtete, glaubte der kriegslustige Minister die günstige Zeit gekommen, seine Nation durch Aussicht auf die Rheingrenze zu einem Eroberungskriege stacheln zu können. Auf seinen Betrieb ergriff Frankreich, das seit Napoleons Zug nach Ägypten die Augen auf dies Land gerichtet hielt, die Partei des Pascha's; die vier übrigen Großmächte dagegen sahen die Erhaltung der Türkei für notwendiger und schlossen sich zu der sogenannten Quadrupelallianz zusammen. Thiers schürte seine leichtbewegliche Nation — allein der friedfertige Louis Philipp lenkte ein und entließ den streitlustigen Minister.
Das neue Ministerium, in welchem der alte Marschall Soult den Vorsitz führte, der Minister des Auswärtigen, Guizot, aber die eigentliche Leitung hatte, war als das „Ministerium des Auslandes" beim Volke unbeliebt und fand besonders an dem talentvollen Thiers einen unermüdlichen Gegner, der an der Spitze der liberalen Opposition eine günstige Gelegenheit erhielt, feine großen Rednergaben zu entfalten. Allgemein nämlich
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Extrahierte Personennamen: Guizot Louis_Philivp Ali_von_Ägypten Napoleons Louis_Philipp Philipp Marschall_Soult Guizot
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Paris Frankreichs Frankreichs Rhein Frankreich
27ö Frankreich. Die dritte Republik. Thiers Präsident.
berin der Nationalsouveränität, jeder Zeit müssen entlassen können, um ihn durch einen anderen zu ersetzen, und theoretisch hielt sie diesen Anspruch auch vollständig aufrecht; da aber Thiers, von dem Vertrauen der Nation wie des Auslandes getragen, auf lange hinaus nicht entbehrt werden konnte, so war seine Beseitigung, salls die Mehrheit mit seinen Maßnahmen unzufrieden sein sollte, mit so viel Schwierigkeiten verbunden , daß es ihm viel leichter fallen mußte, die Versammlung zum Nachgeben zu bewegen, als es der Versammlung fallen konnte, ihn einzuschüchtern. Blieben beide in innerlicher Übereinstimmung, so war alles-gut; trat aber ein tieferer Zwiespalt ein und wollte die Versammlung nicht zu Thiers gunsten auf ihre Souveränität verzichten , so mußte sie ihn schließlich entweder doch stürzen, oder sie mußte danach trachten, ihm eine blos dekorative Stellung anzuweisen; aus einem Präsidenten der Executivgewalt mußte er ein Präsident der Republik werden. Ob der rührige und ehrgeizige Manu einen solchen Wechsel einnehmen werde, mochte fraglich fein; daß er ihn nicht wünschen konnte, lag auf der Hand, und so mußte sich fein ganzes Streben denn darauf richten, die Gegensätze der Parteien zu neutralisieren und sich selbst zum Einigungspunkte und Bindegliede zu machen.
Diesem Streben diente der sog. Pakt von Bordeaux, d. h. eben jener Beschluß vom 17. Februar, der Thiers, unter Vorbehalt und Entscheidung über die künftige Regierungsform, mit der Bildung und Leitung des Ministeriums betraute. Folgerichtig berücksichtigte er bei dieser feiner nächsten Aufgabe die verschiedenen Parteien, so weit das irgend möglich war. Und so repräsentierte fein Kabinet Republikaner, Drleaniften, Segitimiften und Bonapartisten. Daß er aber entschlossen war, die Zügel feft in der Hand zu behalten, zeigte er gleich durch die Behandlung der Friedensfrage. Am 19. Februar ließ er sich ermächtigen, in Gemeinschaft mit Favre die Verhandlungen in Versailles zu beginnen; während der Dauer derselben sollte die Versammlung ihre Sitzungen unterbrechen und nur durch einen Ausschuß von 15 Mitgliedern, der dem Präfibenten ins beutfche Hauptquartier folgte, Einfluß auf den Abschluß des Vertrages üben; die endgültige Ratifikation blieb ihr, als der Souveränin, natürlich vorbehalten. Am 21. Februar traf Thiers in Versailles ein und die Verhanblungen begannen. Tie deutschen For-berungen bestauben in dem Elsaß mit Belfort, Dentfch^Lothringen und sechs Milliarben Franken Kriegsentschädigung; die französischen Bemühungen waren barauf gerichtet, Metz , Belfort und einige Milliarden zu retten. Die Verhandlungen nahmen zum
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Extrahierte Personennamen: Thiers Thiers Metz
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Bordeaux Versailles Versailles Belfort Belfort
Die Staatsumwälzung in England. 745
lischen Parlaments veranlaßte nun eine Erhebung der Irländer, die sich
Freiheit der katholischen Religion erkämpfen wollten und sich für unge-
rechte und grausame Behandlung setzt blutig rächten. Mit den Schotten
war dagegen ein Friede unterhandelt worden, und obgleich derselbe noch
nicht zu Stande gekommen war, begab sich der König nach Schottland,
um nach einer an ihn gestellten Forderung das dortige Parlament selbst
zu eröffnen. Auf eine Ausgleichung mit den Schotten hoffend, kehrte er
nach London zurück, fand das Parlament, von dem er vergebens kräf-
tige Hülfe zur Unterdrückung des irischen Aufstandes forderte, noch in
gleicher Feindseligkeit und steigerte dieselbe dadurch, daß er im Jahre
1642 einige hervorragende Mitglieder desselben verhaften wollte. Es
war an Aussöhnung nicht mehr zu denken. Das Unterhaus übte alle
Gewalt und nahm sogar das Recht, dem Heere zu befehlen, in Anspruch.
Der König entfernte sich aus London und suchte im Norden und Westen
des Landes Beistand, während seine Gemahlin nach den Niederlanden
ging, um auswärtige Hülfe zu gewinnen. Der Bürgerkrieg brach aus,
in welchem der König hauptsächlich in dem Adel, den Eavalieren, seine
Anhänger hatte und die Macht des Parlaments auf Bürgern und
Bauern beruhte, die man nach ihrem kurz abgeschnittenen Haare die
Rundköpfe nannte. Der Krieg war zugleich ein Religionskrieg. Die
Parlamentspartei bekämpfte in den Königlichen oder den Eavalieren zu-
gleich die Anhänger eines verhaßten Kirchenthums, und fühlte sich in
sittlicher Hinsicht über dieselben erhaben, da sie auf Beispiele von Weich-
lichkeit und Unsittlichkeit unter dem Adel Hinweisen konnte, denen sie die
Schlichtheit des Bürger- und Bauernstandes gegenüberhielt. Um aber
in der heiligen Schrift ein Vorbild für ihr Thun zu haben, betrachteten
die Puritaner sich als das Volk Israel im Kampfe mit den Kanaani-
tern, und diese Anschauung gab den Sitten und Redeweisen der Partei
ein besonderes Gepräge. Zwei Kriegssahre vergingen ohne entscheiden-
des Ereigniß, während deren die Empörer sich mit dem schottischen Co-
venant verbündeten. Im Jahre 1644 eröffnete der König zu Orford
ein aus seiner Partei berufenes Parlament, das er dem zu London re-
gierenden entgegenstellte. Doch es gelang ebenso wenig, das Land von
dem feindlichen Parlamente abzuziehen, als mit demselben angeknüpfte
Unterhandlungen einen Erfolg hatten. Das Parlamentsheer, das von
Schotten unterstützt die Stadt Jork belagerte, erfocht über ein könig-
liches Heer, das zum Entsätze der Stadt heranrückte, bei Marstonmoor
einen entscheidenden Sieg unter Fairfar. Des errungenen Uebergewichtes
bediente sich die Partei zu blutiger Verfolgung der Anhänger des bischöf-
lichen Kirchenwesens, von der auch die Katholiken betroffen wurden.
Der Erzbischof Land von Canterbury, der zu den Vertrauten des Königs
gebörte und das Werkzeug bei dessen kirchlichen Anordnungen war, wurde
48*
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Extrahierte Personennamen: Canterbury
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