33
2) An Stelle dieses Königthums tritt vom nennten Jahr-
hundert an, namentlich aber im achten eine Aristokratie,
die, durch die Eroberungszüge der letzten Jahrhunderte mächtig
geworden, statt der früher nur berathenden Stellung zum
Fürstenhaus die Theilnahme am Regiment erhält, endlich
das Königthum ganz verdrängt und allein die Regierung an sich
zieht. In den Händen des hellenischen Adels (der Geschlechter)
liegt der größte Grundbesitz, eine höhere Bildung, Kriegserfahrung,
die Rechtskunde, die Priesterämter, dabei steht derselbe mit dem
delphischen Orakel in engster Verbindung.
3) Besonders die Kolonien, in denen die politische Entwicklung
schneller geht und wo statt der eigentlichen Geburtsaristokratie
immer Timokratie erscheint, bereiten den Uebergang zur De-
mokratie vor. Seewesen, Handel, beweglicher Besitz, geistige
Bildung entwickelten das Städteleben und den Bürgerstand. Seit
der Mitte des siebenten Jahrhunderts auch im Mutter-
lande, besonders in beit Küstenstaaten, erbitterte Parteikämpfe
zwischen Adel und Volk um schriftliche Gesetze, rechtliche und
politische Gleichstellung.
Den Sieg erkämpft die Demokratie in. der Regel durch die
Uebergangszeit der Tyrannis. Im siebenten und sechsten Jahr-
hundert treten meist geistig bedeutende Führer des Volks, selbst
von Adel, au die Spitze des Volks gegen die Alleinmacht ihrer
Standesgenossen. Aus den Volksführern werden Alleinherrscher,
neue ,demokratische Könige'. Durch sie glänzende Entwicklung
des bürgerlichen Lebens, Kunst- und Prachtliebe, Begünstigung
der Poesie und der Anfänge der Wissenschaft, materielle Hebung
des Mittelstandes und der ärmeren Volksklassen. Enge Ver-
bindung der hellenischen Tyrannen unter einander, an barbarische
Fürsten angelehnt. Doch ist die Tyrannis nur eine vorüber-
gehende Erscheinung, ohne tiefere Wurzeln im Volksleben, nur
ausnahmsweise zur Gründung von Dynastien führend; endlich
durch die Geschlechter, ohne Widerstand des Demos, gestürzt.
Aber die bürgerliche Gleichheit war durch sie festgestellt; die Adels-
herrschaft kehrt nicht wieder.
Herbst, historisches Hütsrbuch I. (Ausg. f. Ähmn.)
3
TM Hauptwörter (50): [T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T63: [Jahr Senat Plebejer Gesetz Volk Recht Staat Bürger Gewalt Rom], T41: [Staat Recht Volk Adel König Land Verfassung Gesetz Stand Verwaltung], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T165: [Kunst Wissenschaft Handel Gewerbe Bildung Land Stadt Schule Zeit Volk], T22: [Athen Athener Sparta Solon Spartaner Staat Jahr Stadt Krieg Mann], T145: [Bauer Adel Land Stadt Bürger Herr Stand Recht Gut König], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T54: [Staat Zeit Volk Deutschland Leben Reich Jahrhundert Macht Entwicklung Gebiet]]
— 19 —
Die tiefsten Einsenkungen des Gebirgskammes heißen Pässe.
Dieselben sind vor allem für den Verkehr in den Gebirgen von der
höchsten Bedeutung.
Ausgedehnte und oft recht langgestreckte Vertiefungen im Ge-
birge heißen Thäler. Verlaufen diese in der Hauptrichtung der
Bergketten, so nennt man sie Längsthaler; durchschneiden sie aber
quer das Gebirge, so heißen sie Querthäler. Letztere sind meistens
viel enger und kürzer und haben ein viel stärkeres Gefälle als die
Längsthäler; daher sind sie (die Querthäler) vorzugsweise der
Schauplatz der Stromschnellen und Wasserfälle.
Über die Verteilung von Hoch- und Tiefland ist im allgemeinen
zu sagen, daß die eine Hälfte der Gesamtoberfläche des Festlandes
dem Tieflande, die andere dem Hochlande angehört. Sonst wechseln
die verschiedenen Formen der vertikalen Gliederung anscheinend ganz
unregelmäßig miteinander ab. Doch kann man sagen, in der Alten
Welt herrsche entschieden das Hoch- und Gebirgsland, in der Neuen
aber das Tiefland vor. Bemerkenswert ist auch die Thatsache, daß
das Tiefland hauptsächlich um das Nördliche Eismeer sich ausdehnt,
während die größten Erhebungen (die höchsten Gebirge, die ausge-
dehutesten und höchsten Tafelländer) mehr in der Nähe des Äquators
zu finden sind.
Äas Klima — mag es bedeutet und wovon es abhängig ist.
Für das Gedeihen aller lebendigen Wesen auf der Erde (der
Menschen, Tiere und Pflanzen) ist der Wärme- und Feuchtigkeit-
zustand der Luft von der größten Bedeutung. Man nennt all die
Erscheinungen, welche mit der Wärme und Feuchtigkeit der Atmo-
sphäre zusammenhängen, Witterung oder Klima.
Das Klima einer Gegend äußert sich also vornehmlich im Wärme-
grade, im wechselnden Drucke und in den Strömungen der um-
gebenden Luft, sowie in den Niederschlägen (Tau, Regen, Reif,
Schnee :c.). Der wichtigste und maßgebende Faktor vom Klima
ist die Wärme; von ihr hängen die übrigen Verhältnisse und Er-
scheinungen der Witterung ab.
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
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^ Das Altertum.
mif Tr' rrie ägyptischen Ärzte, die ihn nicht heilen konnten,
auf Pfahle spießen lassen wollte. Nur die Fürbitte des griechischen Arrtes der thn geheilt hatte, hielt ihn davon ab. 5 '
8 30.
Griechenland.
76) Während die riesigen Staaten Asiens in Trümmer zer-stueit, halten sich Bildung und Gesittung nach Europa verpflanzt. Die ersten Träger waren die Bewohner des jetzigen Griechenlands. Ms das südöstlichste Land Europas und in der Mitte dreier Weltteile gelegen, war es vorzüglich geeignet, die Kultur der Alten Welt in sich aufzunehmen und veredelt den europäischen Völkern zu übermachen. Die Griechen waren es vorzüglich, die das Schöue m Kunst und Wissenschaft pflegten und es in einer solch vollendeten Form darzustellen wußten, daß ihre Kunstwerke noch heute für uns klassische, d. H. mustergültige sind. Sie nehmen unter den Völkern des Altertums die erste Stelle ein. Ihre ^schichte nimmt deshalb unsere Aufmerksamkeit vorzüglich in Anspruch.
77) Im allgemeinen bestand Griechenland ans drei großen Landschaften. Im Norden lagen Thessalien und Epirus. An dieses grenzte Mittelgriechenland oder Hellas an, welches durch die Landenge (Isthmus) von Korinth mit dem südlichen '^eile, dem Peloponnes, zusammenhing. Bewohnt wurde es von einer Menge kleinerer Völkerstämme. Die ersten Einwohner kamen vom Kaukasus her. Es waren die Pelasger, welche in Thessalien und Epirus einwanderten. Nach ihnen kamen aber bald die Hellenen, welche die Oberhand gewannen, während von den Pelasgern viele nach Italien und den Inseln auswanderten.^ Bald nannte man.alle die vielen Völkerstämme mit dem gemeinschaftlichen Namen die Hellenen. Unter den Hellenen traten bald die Dorier in Thessalien und die Ionier in Attika hervor.
Anmerkungen.
1. Griechenland ist auf drei Seiten vom Meere umgeben, im Süden vom Mittelländischen, im Osten vom Ägäischen und int Westen vom Jonischen Meere. Im Norden ist Griechenland durch hohe Gebirgsketten gedeckt. Im Osten ist es beiläufig ebenso weit von Kleinasien entfernt, als im Westen von Italien. Den Namen Griechenland erhielt Hellas von den Römern, und zwar sollen sie das Land nach dem kleinen thessalischen Volksstamme der Grajen so genannt haben.
Thessalien wird von dem größten Flusse Griechenlands, dem Penens, durchströmt. Die vorzüglichsten Gebirge sind: der Olymp, wohin die Phantasie den Wohnsitz der Götter verlegte; der Ossa, von
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270
und sticht durch sein frisches Grün gegen den braunen Laubfall vom
vorigen Jahre angenehm ab, aus welchem die weissen Maiglöckchen,
der wohlriechende Waldmeister oder andere Laubkräuter, sowie Glocken-
blumen sich emporheben und da oder dort ein altes Blatt, welches
den Weg versperrte, auf der Spitze tragen. Auf Hügeln und an Ab-
hängen liegen Felsballen unter einem Moosüberzuge; unter ihnen
quillt kühles Tfasier zu Tage und sucht sich den Weg zum nahen
Bächlein, welches wie ein silbernes Band über den bunten Boden des
Waldes zieht, den Weg zu den Wiesen zeigend, die sich in den
Thalungen ausbreiten und vom Buchengrün unnachahmlich schön
eingefasst werden. Bunte Schmetterlinge segeln unsicheren Fluges
daher, schlagende Finken beleben die Aeste der kräftigen Bäume und
von fern schallt das Klopfen des Spechtes am hohlen Stamme; da-
zwischen lassen sich der flothende Ton der Goldamsel und die Stim-
men anderer Sänger des Waldes hören. Neigt sich die Sonne dem
Niedergänge, so leuchtet und strahlt es zwischen den Stämmen in
den wunderbarsten Farben. Allmälig werden sie blässer, das weite
Feld liegt vor der waldigen Höhe im Zauberlichte des scheidenden
Tages; der Gesang der Amseln, Drosseln und der Ruf des Kuckucks
verlauten noch einzeln, und aus dem nahen Dorfe schwebt der Klang
der Abendglocke über das grüne Gefilde dem Walde zu, der ein ver-
hallendes Echo zurücksendet.
Als Laubbäume verdienen noch genannt zu werden: die Linde,
Ulme, der Ahorn und die Esche. — Aus der Familie der Nachtschatten
sind die Kartoffeln und das Wallkraut nützlich, dagegen sind giftig
das Bilsenkraut, der Stechapfel, die Tollkirsche, sowie der schwarze
Nachtschatten und das Bittersüss. Der Tabak gehört in diese Fa-
milie. Die Familie der Ranunkeln enthält u. a. als Bekanntes die
Anemone, den Hahnenfuss' oder die Butterblume, das Scharbockskraut,
die Dotterblume, den Schwarzkümmel (Gretchen im Grünen.), Ritter-
sporn, Sturmhut, Akeley und die Essigrose. — Hanf Flachs und
Mohn dürfen nicht mit Stillschweigen übergangen werden, da sie be-
kanntlich von besonderem Nutzen sind. Wohl liesse sich von wich-
tigen Gewächsen südlicher Erdstriche Manches sagen, indess mag
Das genügen, was unsere Heimath darbietet, und wovon das Wich-
tigste bereits besprochen oder erwähnt worden ist.
Iii. Thiere.
1. Von den Thieren im Allgemeinen.
Schon in der ersten Zeit seines Daseins auf Erden wurde der
Mensch auf die Thiere aufmerksam und fand die ihm zum Unterhalte
und anderweitigen Gebrauche vorzüglich nützlichen bald heraus. Doch
so viele derselben die göttliche Liebe und Allmacht zum Gebrauche des
Menschen erschuf, so machen sie doch nur einen mäßigen Theil von
der unübersehbaren Reihe von Thiergesialten aus, welche auf dem Erd-
boden leben und weben, und noch kein Mensch, wäre er auch selbst der
scharfsinnigste, fleißigste Beobachter, der bis in's hohe Alter in diesem
Theile von Gottes Schöpfung forschte, konnte sagen, daß er die
Mannichfaltigkeit und Zahl dieser Geschaffenen genau erkannt habe.
Dies ist leicht begreiflich. Sieh dich nur, Freund Leser, ein wenig
innerhalb der Gränzen deiner Heimath um, und du wirst mir bei-
TM Hauptwörter (50): [T0: [Blatt Baum Pflanze Blüte Frucht Wurzel Blume Erde Zweig Stengel], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
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2
2. Die Größe des Herrn ist unaussprechlich.
(Fragment aus einer Rede )
Die Größe des Herrn ist unaussprechlich, das heißt erstlich: sie ist für
uns Menschen mehr Empfindung, als Gedanke; wir können sie ahnen, aber
nicht begreifen; wir können sie lebhaft genug fühlen, aber weder mit unserem
Verstände fassen, noch durch unsere Sprache Andern mittheilen. Du blickst
an einem heiteren und unbewölkten Winterabende zum gestirnten Himmel hin-
auf; du siehst ihn mit tausend und abermals tausend Lichtern übersäet; du
stellst dir vor, daß es so viele tausend leuchtende Sonnen sind, deren jede so,
wie die unsrige, von ihren Planeten umgeben ist; du staunst über die uner-
meßliche Anzahl dieser Welten, welche an Größe unsern Erdball weit über-
treffen. Du versuchst es nun, auf die Größe des Schöpfers, auf die Majestät
Gottes daraus zu schließen und dich zum Anschauen seiner unendlichen Macht
und Weisheit zu erheben; aber deinem Geiste schwindelt; deine Denkkrast
ermüdet; deine Vorstellungen verwirren sich; die Erhabenheit des Gegenstan-
des überwältigt deine Begriffe; du verstummst, siehst deine Schranken und
siehst dich in dem hohen Fluge, welchen du genommen hast, plötzlich gehemmt.
— Die Größe des Herrn ist unaussprechlich! — Du bewunderst an einem
schönen Frühlings- oder Sommermorgen die prachtvollen Reize der Schöpfung,
den Schmuck und Reickthum einer gesegneten, malerischen Gegend; dein
Auge ruht abwechselnd auf herrlichen Fruchtgefilden, auf köstlichen Auen, auf
anmuthigen Hügeln, auf lachenden Thälern, auf dem sanft fortgleitendcn
Flusse, auf dem fernen, sich in Dunkelheit verlierenden Walve. Du bist be-
wegt, gerührt, zum ernsten Nachdenken und zur feierlichen Andacht gestimmt;
du steigst vom Sichtbaren zum Unsichtbaren, vom Geschöpfe zum Schöpfer
empor und willst ihn in dieser geweihten Stille, in diesem seinem Heiligthume
als den, der er ist und seinen Werken nach sein muß, in seiner ganzen, un-
verhüllten Herrlichkeit sehen: aber das Helldunkel, welches dich da umgibt,
verwandelt sich bald in Nacht. Du näherst dich desto mehr der Erde, je
weiter du dich von ihr zu entfernen glaubst; du begreifst ihn desto weniger, je
länger du über ihn nachsinnst, und kehrst, an deine Schwäche erinnert, in
dich selbst zurück: du hast die Größe Gottes empfunden, aber nicht erforscht;
das Gefühl, welches dich in diesen Augenblicken durchströmte, war ein hohes
und seliges Gefühl, aber es kann' nicht Begriff, nicht Sprache bei dir wer-
den. Die Güte des Herrn ist unaussprechlich!
3. Periode aus Göthe's Schriften.
Wenn das liebe Thal um mich dampft, und die hohe Sonne an der
Oberfläche der undurchdringlichen Finsterniß meines Waldes ruht, und nur
einzelne Strahlen sich in das innere Heiligthum stehlen; wann ich dann im
hohen Grase am fallenden Bache liege, und näher an der Erde tausend man-
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
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48
mehr unterscheidende Wörter als wir. Hier sollen nur einzelne
derselben angeführt werden:
Den Ursprung der Flüsse nannten sie: Spring oder Urspring,
die Römer: fonles (roman. funtana). Das fließende Wasser
wurde von ihnen der Größe und Farbe nach unterschieden, z. B.
clur — Wasser: Durbach, Durlach; eschel = Brunnen: Eschel-
bronn bei Pforzheim; woher auch die vielen Ortsnamen stammen,
die mit Esch (fließendes Wasser) beginnen; braga — Quelle:
Brig und Breg, wozu als germanischer Beisatz: Aach, d. i. kleines
Wasser; andere Form: Bregenz, kleiner Bach; bibior, germanisi'rt
diber — Bach: Biberach; sein oder sam — Fluß, Irei — klein:
Treisam; Oisge, germanifirt: Wiese (urkundl. ^Vvirr, Wasser);
rinne, größerer Bach, auch Fluß, andere Form: rhin, rhein und
rhean u. s. w.
Der Bodensee hieß in der celtischen Zeit: lin (See), daher
Lindau. Die Linzer oder Lenzer (röm. Lentienses, auf deutsch:
Seeländer), ein mächtiger Germanenstamm, umwohnte östlich und
nördlich den Lin, an dessen Ende der Mindlinsee (mind — klein)
liegt, den eine spätere Zeit unter seltsamer Deutung in einen Win-
delesee verwandelte. Mummelsee ist eine neuere Form für Mum-
linsee (mum heißt Berg). Ein Lindau liegt noch bei Todtmoos,
wo in alter Zeit ein etwa 1 Stunde langer See war, seit dessen
Abfluß ein mit Moorgründen bedecktes Thal.
Anmerkung. Als die Römer gegen Mitte des 4. Jahrh. sich
am Bodenkee ansiedelten, mußte der Rhein sowie die ihnen wichtige
Burg Brigantia dieses große Wasser bezeichnen helfen: laens
Rheni, lacus brigantinus. Mit ihrer Verdrängung verschwand
diese Benennung; dagegen gestaltete sich ein anderer Name, der
von dem entgegengesetzten See-Ende, von der allmählich mächtiger
werdenden Bodenburg (bo — klein — lützel; dom, dem, dam
= Haus, Burg) ausging, sowie der waldige Bergstrich zwischen
dem Zeller- und Ueberlinger-See rück oder rik, d. h. Berg, also
Bodamrück bis zur Spitze der Landzunge genannt wurde. Die
Bodenburg, zur umfangreichen Pfalz der Karolinger erweitert,
heißt im weitern Verlauf der Zeiten Rodeme, podoma, endlich
Bodman. (S. S. 22.)
Das deutsche Wort See (altdeutsch seo) hatte im Celtischen
die Bedeutung von Berg und kömmt oft vor, wo keine Spur eines
See's zu finden ist, z. B. Seehalde am Kniebis. — egel ist ein
sumpfiges Thal, daher Egelsee zu Oberuhldingen, Egelbach bei
Radolfzell u. s. w. — rnerr heißt feuchter Boden, daher März-
hausen (alt: Merishusen) bei Freiburg und Merzbrunnen zu Ober-
eggenen.
Auch die Hügel und Berge hatten je nach ihrer Form und Lage
verschiedene Benennungen. Hieher gehören: ülal — breiter Hügel
oder Berg: Malberg und Malsch (von Aals und ea, Haus);
fahren — Anhöhe, Fahrenbühl bei Bermatingen; brenden, auch
Bränd, eine Bergbenennung, die oft vorkommt; wag — anstei-
gender Berg: Wagensteig bei Freiburg; hach = Berg: Hach-,
jetzt Hochberg bei Emmendingen; brom und schin als Bromberg
und Schin- oder Schönberg bei Freiburg; der Schinen bei Ra-
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24 V orbegriffe und Planzeichnen.
ist die Thalsohle (Thalweg, Rinnsal). Thäler ziehen nicht so schroff ab
wärts als Schluchten; oft sogar liegt ihre Sohle fast wagrecht. Müudet sich
ein Thal in ein anderes, so heißt dieses Hanptthal, jenes Nebenthal.
§. 6. Zeichnung des Höhenprofils oder des Aufriffes.
Wenn wir einen Körper darstellen, d. h. den Eindruck, den derselbe
auf unser Auge macht, auf eine ebene Fläche (Papier oder dergl.) über-
tragen wollen, so können wir dies auf verschiedene Weise thuu. Wir können
den Raum, den ein Körper in verticaler Richtuug, d. h. nach der Höhe zu
ausfüllt, darstellen; natürlich wird damit zugleich auch eine horizontale
Ausdehnung desselben, d. h. eine Ausdehnung nach der Länge oder nach der
Breite, zum Ausdrucke kommen; eine solche Zeichnung gibt uns den
Aufriß oder das Profil des Gegenstandes. Oder wir können die Hori-
zontalausdehuuug eiues Körpers wiedergeben, d. h. den Verfolg der Richtuug
nach Länge und Breite, den Raum, den die Grundfläche eines Körpers be-
deckt; dies geschieht durch den Grundriß oder Plan. Aufriß und Grund-
riß nennt man auch geometrische Bilder. Endlich kann die Darstellung
eines Gegenstandes erfolgen durch das perspektivische d. i. fernsichtliche
(landschaftliche) Bild, auch kurzweg Bild genannt, welches zwar klare An-
schauungen, lebhafte Vorstelluugen von den äußern Umrissen der darzu-
stellenden Körper gewährt, jedoch nur von einer Seite derselben und so,
daß bei gleichzeitiger Abbildung vieler Körper manche davon für unser Auge
verdeckt werden und die entfernteren Gegenstände kleiner als die gleich
großen nähern erscheinen. Jede dieser drei Darstellungen hat ihre Vorzüge,
jede ihre Mängel; nur nebeneinander gestellt, sich gegenseitig ergänzend,
können sie eine vollständige Darstellung von Körpern gewähren.
In der Regel können weder Bild, noch Grundriß und Aufriß in natür-
licher Größe dargestellt werden; man nimmt eine Verkleinerung oder
Reduktion vor und zeigt mittels eines Maßstabes an, wie vielmal ver-
kleinert der Körper dargestellt worden ist. Stellt man z. B. eine Raum-
ausdehuuug eiues Körpers von 1 Meter (Länge, Breite, Höhe) durch eine
Linie von 1 Centimeter Länge dar, so nennt man dies ein Rednktionsver-
hältnis von 1: 100; der Grundriß selbst aber wird in diesem Falle, weil
eine Fläche bildend, nur einen Raum einnehmen, der 100 mal 100, d. h.
10000 mal kleiner ist als die Grundfläche des Körpers. Ausführlicheres
davon später. Halten wir uns nun an den Anfriß.
Wir wollen uns eine Gebirgsgegend denken. Könnten wir ein mehrere
Meilen lauges Messer grad über die hervorragendsten Gipfel derselben hin-
halten und die ganze Gegend senkrecht bis auf den Boden in zwei Theile
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Arabien. 61
sanfte Überredung, nie aber durch Täuschung oder Gewaltmittel zu fördern bemüht war; er besaß ferner eine glänzende Rednergabe, in welcher sich nicht die verzehrende Glut der Schwärmerei, sondern das belebende Feuer der Überzeugung kund gab, einen Mut, der jeder Gefahr, eine Entschlossenheit, die jedem Hindernisse kühn entgegentrat, eine Festigkeit, die durch nichts erschüttert, eine Thätigkeit, die durch nichts ermüdet werden konnte. Überdies besaß er eine bewundernswerte Klugheit und Gewandheit im Umgange mit den Großen der Erde, welche er für seine Zwecke zu gewinnen und zu begeistern verstand, ohne ihnen jemals die Wahrheit zu verbergen oder seine Gesinnungen aufzuopfern oder gar ihren Schwächen nachzugeben. Dabei war er in seinem ganzen Wesen einfach, schlicht und wahr, kurz eine echte deutsche Natur uach Rede, That und Gesinnung. In seinen in lateinischer Sprache abgefaßten Briefen, welche er in den verschiedenen Verhältnissen seines Lebens an Könige, Bischöfe, Freunde und andere Personen schrieb, ist uns ein treuer Spiegel seines Charakters erhalten.
Yii. 9)1 uha m c d.
1. Arabien.
Bald nach der Völkerwanderung, durch welche Europa so sehr verändert worden war, begann auch in Asien eine gewaltige Umwandlung der Dinge. Ein bis dahin wenig bekanntes Volk trat wildstürmend auf, eroberte einen großen Teil Asiens, ganz Nordafrika und dringt von da aus sogar nach Spanien herüber. Das waren die Araber, auch Sarazenen und M anten genannt.
Die Halbinsel Arabien, viermal so groß als Deutschland, wird im Westen vom roten Meer, im Süden und Osten vom indischen Meer und dem persischen Meerbusen umgeben, im Norden durch Sandwüsten von Palästina und Syrien getrennt. Für Eroberer ist das Land stets unzugänglich gewesen, und selbst die Makedonier und Römer sind mir an seinem Rande hingezogen. Seiner Beschaffenheit nach scheint Arabien mehr dem benachbarten Afrika, als Asien anzugehören. In dem sogenannten wüsten Arabien giebt es viele große Sandwüsten. Setzt der Wind den Flugsand in Bewegung, dann gleicht die ganze Ebene einem wallenden Meer, und die zu kleinen Bergen angehäuften Sand-wellen überschütten oft ganze Karawanen. Hier weht der Samum, welcher mit giftigem Hauch alle ihm begegnenden Tiere und Menschen erstickt. Selten unterbrechen grüne Weideplätze,
TM Hauptwörter (50): [T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
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TM Hauptwörter (200): [T166: [Mann Volk Sitte Zeit Geist Tapferkeit Wesen Leben Sinn Charakter], T126: [Land Handel Europa Meer Osten Zeit Westen Volk Deutschland Jahrhundert], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk]]
Extrahierte Ortsnamen: Europa Asien Asiens Nordafrika Spanien Deutschland Palästina Syrien Afrika
46
sind (Fig. 4), die früher viel befahren wurden, nun aber an Be-
deutung verloren haben, feitdem Eisenbahnen, wahre Wunder-
werke der Baukunst, über die Alpen führen. Zur Zeit verttnden vier
Bahnen die westlich und nördlich des Gebirges gelegenen Länder mit
Italien (Mont Cenis-, Gotthard-, Brenner- und Semmeringbahn).
6. Mehr als jedes andere Gebirge bieten die Alpen eine große
Mannigfaltigkeit der erhabensten Naturschönheiten
und sind deshalb auch alljährlich das Reiseziel vieler Tausende.
Es ist schwer zu sagen, was den Fremden in den Alpen, diesem
„Tempel der Natur", am meisten ergreift. Sind es die lieblichen
Thäler, in denen klare Alpenseen die fruchtbaren Gelände und die
hochragenden Berge, von welchen sie umgeben sind, spiegeln? —
Sind es die schroffen, zerrissenen Wände und Felszacken, welche sich,
dem menschlichen Fuße unnahbar, jäh gen Himmel erheben? —
Sind es die weit ausgedehnten, glitzernden Schneefelder oder die
tosenden Wasserfälle, in denen die schäumenden Gletscherbäche zu
Thal stürzen? — Ist es das unbeschreiblich schöne Glühen der
Berggipfel bei Sonnenauf- und Untergang? — Ist es die ent-
zückende Fernsicht, welche sich dem Wanderer von den luftigen Höhen
aus weithin eröffnet?
Staunend steht der fühlende Mensch vor all diesen Wundern
der Alpenwelt, und tiefe Wehmut ergreift ihn, wenn er wieder von
den liebgewordenen Bergen scheiden muß und allmählich die zackigen
Gipfel derselben am Horizonte verschwinden sieht.
Vi. Ihrer Längenausdehnung nach werden die Alpen in
West-, Mittel- und Ostalpen eingeteilt. Einem alten Herkommen ge-
mäß scheidet man diese Hauptteile wieder in einzelne Gruppen, deren Be-
nennung teilweise noch von den altrömischen Schriftstellern herstammt.
A. Die Westalpen. Sie erstrecken sich in nördlicher Richtung
vom Mittelmeere bis zum Montblanc und werden in folgende
drei Glieder eingeteilt,:
1. Die Meer- oder Seealpen. Sie ziehen vom Apennin
ans in einem Bogen nördlich bis zum Monte Diso (3800 in).
2. Die Kottischen Alpen (so nach dem Könige Cottins,
einem Zeitgenossen des Angnstns, benannt) bis zum Mont Cenis.
TM Hauptwörter (50): [T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T52: [Mensch Leben Volk Gott Geist Zeit Religion Mann Glaube Herz]]
TM Hauptwörter (200): [T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe]]
2 Einleitung.
d) Weichsand. — Häufig sind einzelne dieser Arten miteinander
vermischt.
Je nachdem der Boden zur Hervorbringung von Pflanzen taug-
lich ist oder nicht, und je nach seiner Benutzung erhält er ver-
schiedene Namen. Zu erklären sind: a) Feld, Acker, Garten,
Flur — k>) Aue, Wiese, Weide, Anger— c) Haide, Steppe,
Wüste — 6) Gehölz, Forst, Wald, Hochwald, Urwald, Ge-
strüpp, Waldblöße und Schneuse— e) Moor oder Moos, Torfnwor
(von Morast und Sumpf verschieden) Bruch, Nied, Röhricht u. s. w.
§. 3. Erhöhungen. Oie Oberfläche der Länder ist größ-
tentheils uneben. Man spricht deshalb von: Fläche oder Ebene,
Anhöhe, Hügel, Berg — wellenförmiges Land, Landhöhe, Hoch-
ebene, Land- und Bergrücken, Hügelreihe, Bergkette. Die
Berge haben: Fuß, Scheitel, Seiten. Für die Gestaltung des
obern Theils der Berge braucht man auch die Ausdrücke: Kuppe
oder Kopf, Gipfel, Platte, Horn, Nadel, Zahn u. a. m. Die
Seiten heißen auch Hänge, Abhänge, Abdachungen oder Böschun-
gen, und können sanft, bauchig, eingedrückt, abgestuft, schroff,
jäh, steil, senkrecht und gar überhängend sein.
Gebirg ist eine Masse von Bergen und Bergrücken, mit Ver-
tiefungen dazwischen. Seine Nebenzüge nennt man Arme, Zweige
oder Aeste. Was ist: Gebirgstock, Gebirgknoten, Gebirggabel?
Wann heißt ein Gebirgrücken: Kamm, First, Grat? — Ein
Gebirg kann kürzer oder rascher abfallen, oder sich allmählig, oft
in Mittel- und Vorbergen, abstufen. Was ist Hochgebirg?
§. 4. Vertiefungen finden sich sowohl in flacheren Ge-
genden als im wellenförmigen Hügellande und in Gebirgen. Auf
und zwischen den Bergen haben sie verschiedene Benennungen:
Sattel, Paß, Kessel, Becken, Schlucht, Schlund, Abgrund und
Thal. Man unterscheidet Hauptthäler, Neben-, Längen- und
Querthäler. Was bedeuten die Ausdrücke: Thalweg, Thalfohle
oder Rinnsaal, Thalhang, Thalwand?
Was die Umgegend des Schulortes zu eigner Anschauung dar-
bietet, wird der Lehrer bei seinen Erklärungen zu Hüls nehmen,
sei es, daß er selbst mit den Schülern hinaus geht, oder nur an
das Gesehene erinnert, oder ihre Achtsamkeit darauf hinlenkt.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde]]
TM Hauptwörter (200): [T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T13: [Baum Wald Feld Wiese Garten Gras Winter Mensch Sommer Haus]]