81
Vii. Cultur.
Innere Zustande Griechenlands seit dem pelopon-
nesischen Krieg. Mit dem Beschluß des Congresses von Corinth
tritt die Geschichte Griechenlands in ein neues Stadium ein. Die
reichen Kräfte des zersplitterten Landes werden einem fremden
Willen dienstbar, erhalten aber eben damit ein neues Feld groß-
artiger Wirksamkeit. Vergegenwärtigung der wichtigsten griechischen
Staaten nach der Karte: noch immer sehr verschiedene Cultur-
stnfen: Athen am höchsten entwickelt, einzelne Gegenden dagegen
wie Aetolien noch fast auf der Stufe der alten Pelasgerzeit.
Das Charakteristische der Cultur dieser Periode gegenüber der pe-
ricleischen Zeit ist das allmälige Überwiegen des Wissenschaft-
lich-Technischen gegenüber dem Schöpferisch-Genialen.
a. Am produktivsten der griechische Genius noch immer in
der K un st: in der P l a st i k der Parier S c o p a s und der Athener
Praxiteles, etwas später Lysippus von Sicyon; Maler
Zeuxis, Parrhasius, Apelles; in der Architektur neue
Säulenordnung viel angewendet, die corinthische, zierlicher
als die dorische, imposanter als die jonische, vorzugsweise zum
Prachtbau geeignet. Aus dem Dienst des Staates tritt die Kunst
mehr und mehr hinüber in den Dienst reicher Privatleute:
Porträtstatuen, reiche Grabdenkmäler u. s. w. (Mausoleum,
Denkmal des Mausolus von Karlen, des Lysierates zu Athen).
b. Dichtung: die dramatische abgeblüht, keine neuen klassischen
Tragödien mehr, während die vorhandenen Meisterwerke allmälig
durch Lektüre und häufige Aufführungen in weite Kreise
eindringen: ähnlich die Comödie: die sogenannte mittlere
Comö die ohnearistophänes Kühnheit und genialen Humor; da-
gegen spielen die berühmten und fürstlich bezahlten, nicht selten
zu diplomatischen Sendungen gebrauchten Schauspieler, überhaupt
das Virtuosenthum, die auch an Philipps Hofe stark vertre-
tenen Künstler aller Art, eine große Rolle.
o. Wissenschaftliche Bestrebungen: des Socrates
größter Schüler Plato (429—347). Seine Darstellung des so-
cratischeu Philosophierens und Weiterbildung der Ideen seines
Herbst, historisches Hülfsbuch 1. (5lii3fl. f. Realschulen.) 6
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T9: [Tempel Stadt Kirche Säule Zeit Gebäude Bau Mauer Haus Dom], T14: [Athen Stadt Athener Sparta Spartaner Griechenland Krieg Perser Flotte König]]
TM Hauptwörter (100): [T13: [Kirche Dom Zeit Bau Denkmal Kunst Tempel Bild Werk Stadt], T35: [Dichter Zeit Gedicht Lied Dichtung Schiller Poesie Werk Goethe Sprache], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T2: [Athen Stadt Sparta Griechenland Insel Krieg Korinth Peloponnes Theben Staat], T25: [Wissenschaft Kunst Zeit Sprache Geschichte Schrift Buch Werk Jahrhundert Erfindung]]
TM Hauptwörter (200): [T115: [Tempel Stadt Rom Zeit Athen Pyramide Bau Ruine Denkmal Säule], T74: [Zeit Wissenschaft Philosophie Geschichte Philosoph Werk Lehrer Schrift Sokrat Schüler], T91: [Geschichte Krieg Zeit Zeitalter Mittelalter Revolution Reformation deutsch Jahrhundert Ende], T182: [Krieg Jahr Zeit Land Deutschland Regierung Frankreich Volk Folge Revolution], T82: [Musik Stadt Hof Zeit Theater Fest Leben Leute Herr Art]]
— 176 -
recht abfassen ließ, ein gewaltiges Werk, dessen Vollendung er nicht erlebte, ^zu der Verwaltung des Staates entfaltete er eine aufreibende Thätigkeit. Dem französischen Regierungsgrundsatz entgegen erklärte er sich für den ersten Diener des Landes, ordnete überall sein Interesse dem allgemeinen unter, wollte Aües persönlich erfahren, überwachen und entscheiden. Jede Bittschrift gelangte an seinen Thron und fand dort ihre Erledigung. Aber durch sein stetes Eingreifen beeinträchtigte-er die Selbständigkeit der Behörden, die Alles von Oben erwarteten. So lange eine solche Arbeitskraft wie die Friedrichs am Ruder war, merkre mau diesen Nachtheil weniger, der um so schärfer hervortrat, als lässigere Hände das (Scepter führten.
Eine Hauptsorge des Königs galt den Finanzen, die er durch Sparsamkeit und Eröffnung neuer Hilfsquellen hob. Für sich selber gebrauchte er jährlich feine Viertelmillion Thaler, auch die schwach besoldeten Beamten fielen der Staatskasse nicht zur Last; das Heer indessen, obgleich auch hier gekargt wurde, verschlang bei seiner beträchtlichen Höhe von 200000 Mann fast zwei Drittel sämmtlicher Einnahmen. Diese bestanden nur zum geringen Theil in direkten (Steuern, hauptsächlich in schwer lastenden indirekten Abgaben; denn eine Menge von Gegenständen, besonders Luxusartikel und ausländische Fabrikate, zahlten hohen Eingangszoll, auch wohl aus dem Grunde, damit die heimische Industrie befördert und der gemeine Mann möglichst bei der alten Einfachheit erhalten werde. Das Recht manche Waren z. B. Kaffee und Tabak zu verkaufen behielt sich die Regierung ganz vor (Monopol, Regie) und iibte es rücksichtslos meist durch ausländische Beamten aus, was der den Unterthanen viele Bitterkeit erzeugte. Mit Hilfe dieses Systems aber wurde es dem Könige möglich feinem Nachfolger 70 Mill. Thaler zu hinterlassen, obwohl er gewaltige (Summen für Kanalisation, Entwässerungen und Landverbefferungen mit freigebiger Hand verausgabt hatte. Denn den Ackerbau hielt er mit Recht für die unversiegbare Quelle des Nationalwohlstanbes.
Auch die Wissenschaft ehrte er hoch, verfaßte selbst eine große Anzahl philosophischer, politischer und geschichtlicher Schriften, sogar Gebichte, leiber alles französisch, ba er von seiner Jugenb an eine Abneigung gegen die bamals vernachlässigte Muttersprache hatte. Lange Zeit war in feiner Umgebung und genoß feine Freundschaft der geistreiche aber gemütsarme Franzose Voltaire, den er trotz seiner vielen und großen Schwächen nur ungern ausgab. In Schlesien und dem später erworbenen Antheil von Polen legte er Volksschulen an, erließ auch ein Unterrichtsgesetz, das in ganz Deutschland) nicht seines Gleichen hatte. Während seiner ersten Regierungsja'hre entstand in Berlin die erste Realschule, mit welcher eine Art Lehrerseminar verbunden war. Unter seinen Bauten steht das Schloß Sanssouci oben an, das er
TM Hauptwörter (50): [T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T41: [Staat Recht Volk Adel König Land Verfassung Gesetz Stand Verwaltung], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen], T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk], T182: [Krieg Jahr Zeit Land Deutschland Regierung Frankreich Volk Folge Revolution], T151: [König Volk Kaiser Reich Fürst Land Gott Wilhelm Deutschland Frieden]]
Extrahierte Personennamen: Friedrichs
Extrahierte Ortsnamen: Friedrichs Schlesien Polen Deutschland Berlin
10 Das Altertum.
so entstünde eben nur wieder die Frage: woher dieses Etwas? Das erste Etwas muß aus Nichts hervorgebracht worden fein, wie der erste Mensch keine Eltern haben konnte, sondern aus der Schöpferhand Gottes hervorgegangen sein mußte. Eine jede andere Annahme widerspricht der Vernunft ebenso sehr, wie der Offenbarung.
4. Das Sechstagewerk (Hexaemeron) ist Gegenstand heftiger Angriffe geworden, und man hat vielfach angenommen, unter den Zeitabschnitten, welche Moses „Tage" nennt, seien Zeiträume von Jahrtausenden zu verstehen, welcher die Erdrinde zu ihrem Übergang aus dem früheren in den jetzigen Zustand bedurfte. Hierüber nun läßt sich nur sagen: vor dem vierten Zeitabschnitte konnte es keine Zeitrechnung geben, weil weder Sonne noch Mond am Himmel stand. Daß aber Moses das Werk des fünften und sechsten Zeitabschnittes Tage genannt und Jahrtausende darunter verstanden haben soll, das dürfte doch kaum glaublich sein. Die Kirche aber läßt jedem hierüber die Wahl, obwohl es dem christlichen Gefühle naheliegt, den Ausdruck „Tag" wörtlich zu nehmen, da Gottes Kraft und Allmacht keiner Zeit bedarf. Übrigens gilt hier einfach, was der Apostel sagt: „Ein Tag bei dem Herrn ist wie tausend Jahre, und tausend Jahre sind wie ein Tag" (2 Petr. 3, 8).
So verschieden aber auch die Meinungen der Gelehrten von der Welt-schöpfuug sind, so hat die Wissenschaft von der Beschaffenheit des Erdkörpers (Geologie) doch folgende vier Sätze festgestellt, welche die Wahrheit der Mosaischen Weltentstehungslehre (Kosmogsnie) unumstößlich barthun. Diese Sätze heißen: 1) Es gab einmal eine Zeit, in der kein Leben vorhanben war; das Leben hat angefangen durch Einwirkung von außen. In der Erbe selbst lag also ursprünglich kein Naturgesetz. Dies tiebingt notwenbig eine von der Welt getrennte Schöpfungskraft. 2) Der Mensch ist die jüngste Kreatur von allen, die geschaffen sind. 3) Die Landtiere, die großen Säugetiere, die Elefanten, die Pferde it. s. w. sind die dem Menschen zunächst vorhergehende Schöpfung. 4) Unter den Fossilien sind die versteinerten Vögel und Fische, die Luft-und Wasserungehener älter, als die versteinerten Landtiere, und älter als die versteinerten Vögel und Fische sinb die versteinerten Pflanzen. Das, was also die Gelehrten primäre, seknnbäre, tertiäre Bilbnngsperiobe nennen, stimmt beit Hauptumrissen nach mit der Aufeinanberfolge der Mosaischen Erzählung überein.
5. Der Ort, wo die ersten Menschen lebten, war Eben (Annehmlichkeit) ober das P arabies (Lusthain). Es lag gegen Morgen. Bewässert würde biefer Garten von einem Strome, der sich außerhalb besserten in vier verschobene Flüsse schieb. Es war das östliche Asien, wohin uns nicht nur die Überlieferung aller alten Völker weist, sonbern wo es bcn ersten Menschen auch allein möglich war, in einfacher Weise ihr Leben zu fristen und ein so hohes Alter zu erreichen. Dort, wahrscheinlich in Tibet, in den Thälern des Himalaja, entfaltet sich jetzt noch die üppigste Pflanzenwelt, und es ist das einzige Land, wo 9000 Fuß über der Meeresfläche Weizen wächst, und wo die Früchte der heißen Zone zugleich mit benen der gemäßigten Zone fortkommen. Dort ist auch das Vaterland unserer Haustiere, die den Menschen auf seiner Sbanberung begleiteten. Von bort lassen sich auch die Völkerzüge nachweisen, obwohl die Gestalt der Erbe auch bort durch die große Wasserflut oeränbert würde und das Parabies verschwanb.
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T30: [Periode Abschnitt erster zweiter Zeitraum dritter Jahr Kapitel Sonne Planet], T25: [Wissenschaft Kunst Zeit Sprache Geschichte Schrift Buch Werk Jahrhundert Erfindung]]
TM Hauptwörter (200): [T179: [Gott Mensch Wort Welt Erde Glaube Herr Sünde Himmel Satz], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T74: [Zeit Wissenschaft Philosophie Geschichte Philosoph Werk Lehrer Schrift Sokrat Schüler]]
§ 118. Folgen der Kreuzzüge. 321
Und doch — so unglückselig diese Folgen waren — hatten die Kreuzzüge auch ihre wohlthätigen Wirkungen, und man sagt nicht zu viel, wenn man behauptet, daß die staatlichen wie die gesellschaftlichen Verhältnisse gänzlich, und zwar zum Vorteile der Menschheit, sich änderten. Da viele Adelige ihre Besitzungen verkaufen oder verpfänden mußten und später nicht mehr einlösen konnten, kamen die Bürger, Handwerker und Bauern in Besitz von eigenen Grundstücken. Viele Herrschaften verschwanden ganz und wuchsen in den Händen einzelner zu größern Staaten ztu sammelt, so daß erst von da an eine regelmäßige Regierung und Gesetzgebung in den unzähligen Gebietsteilen gedacht werden konnte. Die Kloster und Stifte, an welche ebenfalls viel Besitztümer übergingen, bildeten den weltlichen Herren gegenüber ein um so notwendigeres Gegengewicht, als bei der Roheit der Zeit alle Bildung zu Grunde gegangen wäre, hätten Künste und Wissenschaften nicht in der Stille der Gotteshäuser Pflege gefunden. Derselbe Geist der Frömmigkeit endlich, welcher die Kreuzzüge hervorrief, heiligte auch das Ritterwesen, so daß die tapferen Kämpen sich zugleich als Streiter Christi itttd nicht als bloße Klopffechter betrachteten.
331) Nicht minder wohlthätig waren die Kreuzzüge für Handel und Verkehr, Künste und Wissenschaft, Gewerbfleiß und Wohlstand. Die Verbindung des Morgenlandes mit dem Abendlande schuf jene blühenden Handelsstädte, welche später die vorzüglichsten Kämpfer um die bürgerliche Freiheit wurden. Was man im Morgenlande Zweckmäßiges gesehen, ahmte man im Abendlande nach. Die Schiffsban- und die Schiffahrtskiutde wurden gehoben, manche Entdeckungen, wie z. B. die Magnetnadel und das Leinenpapier, wurden in großerm Maßstabe angewendet und verbessert, wodurch Handel und Verkehr erst recht gedeihen konnten. Die rückkehrenden Pilger brachten manche Kunsterzengnisse mit, die nachgeahmt wurden, so daß die Gewerbe sich vermehrten und die einheimischen Produkte sich verfeinerten. Insbesondere verdankt auch der Gartenbau den Pilgern, eine Reihe vortrefflicher Gewächse, die sie ans dem Morgenlande mit heimbrachten. Geographie, Naturgeschichte, Astronomie, Mathematik, die technischen Wissenschaften bereicherten sich mit den gewonnenen Erfahrungen. Der Geschmack an den klassischen Werken der Griechen wurde geweckt und der Wert der Wissenschaft besser anerkannt. Aber nicht nur wurde der geistige Gesichtskreis durch Kenntnisse mannigfacher Art erweitert, sondern es war auch der Unternehmungsgeist für die Zukunft geweckt, und es waren die Schranken gebrochen, die einen Teil der Menschheit von dem andern getrennt hatten.
TM Hauptwörter (50): [T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T25: [Wissenschaft Kunst Zeit Sprache Geschichte Schrift Buch Werk Jahrhundert Erfindung], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T165: [Kunst Wissenschaft Handel Gewerbe Bildung Land Stadt Schule Zeit Volk], T145: [Bauer Adel Land Stadt Bürger Herr Stand Recht Gut König], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau]]
^ Das Altertum.
mif Tr' rrie ägyptischen Ärzte, die ihn nicht heilen konnten,
auf Pfahle spießen lassen wollte. Nur die Fürbitte des griechischen Arrtes der thn geheilt hatte, hielt ihn davon ab. 5 '
8 30.
Griechenland.
76) Während die riesigen Staaten Asiens in Trümmer zer-stueit, halten sich Bildung und Gesittung nach Europa verpflanzt. Die ersten Träger waren die Bewohner des jetzigen Griechenlands. Ms das südöstlichste Land Europas und in der Mitte dreier Weltteile gelegen, war es vorzüglich geeignet, die Kultur der Alten Welt in sich aufzunehmen und veredelt den europäischen Völkern zu übermachen. Die Griechen waren es vorzüglich, die das Schöue m Kunst und Wissenschaft pflegten und es in einer solch vollendeten Form darzustellen wußten, daß ihre Kunstwerke noch heute für uns klassische, d. H. mustergültige sind. Sie nehmen unter den Völkern des Altertums die erste Stelle ein. Ihre ^schichte nimmt deshalb unsere Aufmerksamkeit vorzüglich in Anspruch.
77) Im allgemeinen bestand Griechenland ans drei großen Landschaften. Im Norden lagen Thessalien und Epirus. An dieses grenzte Mittelgriechenland oder Hellas an, welches durch die Landenge (Isthmus) von Korinth mit dem südlichen '^eile, dem Peloponnes, zusammenhing. Bewohnt wurde es von einer Menge kleinerer Völkerstämme. Die ersten Einwohner kamen vom Kaukasus her. Es waren die Pelasger, welche in Thessalien und Epirus einwanderten. Nach ihnen kamen aber bald die Hellenen, welche die Oberhand gewannen, während von den Pelasgern viele nach Italien und den Inseln auswanderten.^ Bald nannte man.alle die vielen Völkerstämme mit dem gemeinschaftlichen Namen die Hellenen. Unter den Hellenen traten bald die Dorier in Thessalien und die Ionier in Attika hervor.
Anmerkungen.
1. Griechenland ist auf drei Seiten vom Meere umgeben, im Süden vom Mittelländischen, im Osten vom Ägäischen und int Westen vom Jonischen Meere. Im Norden ist Griechenland durch hohe Gebirgsketten gedeckt. Im Osten ist es beiläufig ebenso weit von Kleinasien entfernt, als im Westen von Italien. Den Namen Griechenland erhielt Hellas von den Römern, und zwar sollen sie das Land nach dem kleinen thessalischen Volksstamme der Grajen so genannt haben.
Thessalien wird von dem größten Flusse Griechenlands, dem Penens, durchströmt. Die vorzüglichsten Gebirge sind: der Olymp, wohin die Phantasie den Wohnsitz der Götter verlegte; der Ossa, von
TM Hauptwörter (50): [T14: [Athen Stadt Athener Sparta Spartaner Griechenland Krieg Perser Flotte König], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
TM Hauptwörter (100): [T2: [Athen Stadt Sparta Griechenland Insel Krieg Korinth Peloponnes Theben Staat], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T25: [Wissenschaft Kunst Zeit Sprache Geschichte Schrift Buch Werk Jahrhundert Erfindung], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T108: [Stadt Korinth Griechenland Peloponnes Insel Landschaft Name Athen Sparta Argos], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T138: [Meer Insel Stadt Küste Halbinsel Kleinasien Griechenland Name Bosporus Land], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen]]
Morivort.
In der vorliegenden Iv. Auflage dieses Bandes hat der Herausgeber versucht die neuere Orthographie in einigen Punkten zur Geltung zu bringen; denn sich derselben durchaus anzuschließen, erschien ihm noch zu radikal. So kann denn, weil auch weder durch Zusätze uoch durch Kürzungen der ursprüngliche Plan des Verfassers verändert worden ist, diese neue, in Einzelnem berichtigte Ausgabe recht gut neben der früheren in Gebrauch genommen werden.
Für Anstalten, welche die Anschaffung eines dreibändigen Geschichtswerkes theils aus pädagogischen, theils aus pekuniären Gründen vermeiden möchten, dürfte der in demselben Verlage jüngst erschienene „Abriß der Geschichte für höhere Knaben- und Mädchenschulen von H. Eben" sich vielleicht zur Einführung eignen, obgleich in demselben die Geschichte der Frauen nicht speciell hat berücksichtigt werden können.
Ob erst ein-Jdar, Pfingsten 1878.
H. C.
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler]]
TM Hauptwörter (100): [T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch], T25: [Wissenschaft Kunst Zeit Sprache Geschichte Schrift Buch Werk Jahrhundert Erfindung], T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T29: [Geschichte Geographie Nr. Erdkunde Lesebuch Bild Iii allgemein Lehrbuch deutsch], T182: [Krieg Jahr Zeit Land Deutschland Regierung Frankreich Volk Folge Revolution]]
Vom weftfds. Frieden bis zur ersten französischen Revolution. 1 <5
Frieden abgeschlossen und für ihren Gemahl Franz von Lothringen die
Stimme zur Kaiserwahl erhalten hatten, behauptete, daß Schlesien durch
den Bruch des Breslauer Friedens dem östreichischen Hause wieder
anheim gefallen sei. Friedrich ließ sich aber durch alle diese höchst
unangenehmen Ereignisse nicht außer Fassung bringen und schlug die
Oestreicher bei Hohenfriedberg und bei Sorr. Zwar versuchten diese
noch einmal, Berlin zu überrumpeln und durch diesen Handstreich den
König zur Herausgabe von Schlesien zu zwingen, allein Friedrichs
Schnelligkeit rettete die bedrohte Hauptstadt. Da auch die Sachsen
sich feindselig zeigten, so mußte „der alte Dessauer" (Fürst Leopold
von Dessau) grades Wegs auf Dresden marschiren. Er fand die
Sachsen und Oestreicher aus den Höhen von Kesselsdorf und errang
daselbst einen solchen Sieg, daß Dresden sich ergeben und Maria
Theresia Frieden schließen mußte, in welchen! Friedrich Schlesien be-
hielt (1745).
Friedrich hatte zur Bestreitung der Kriegsbedürfnisse sein Silber-
geraih hergegeben; nach der Waffenruhe suchte er vor Allem die er-
schöpften Finanzen wieder aufzurichten und die dem Lande durch den
Krieg geschlagenen Wunden zu heilen. Dies gelang ihm über Erwar-
ten rasch und vortrefflich. Mit Erstaunen vernahm Maria Theresia,
daß Friedrich durch sorgsame Verwaltung die Einkünfte der schlesischen
Fürstenthümer bereits verdoppelt habe. Strenge, Pünktlichkeit und
Klugheit erleichterten seine eifrigen Bemühungen, den Wohlstand des
Landes zu heben. Er ordnete das Meiste selbst an und ertheilte seinen
Ministern nur die Befehle zur Ausführung. Nichts war ihm widriger
als Müßiggang. Zn Allem übte er eine ängstliche Ordnung; jede
Stunde des Tages hatte ihre Bestimmung. Um 4 Uhr Morgens
stand er auf, kleidete sich ohne fremde Hülfe an und schrieb oder las
Briefe. Ueber ininder wichtige Gegenstände ließ er sich Bericht er-
ftatteu, die wichtigeren nahm er selbst vor. Während des Lesens hörte
er die Rapporte seines Adjutanten an; dann trank er Kaffee und ging
nach dem Frühstück ein bis zwei Stunden die Flöte blasend im Zim-
mer auf und ab. Sobald er die Flöte absetzte, traten seine Räthe
zum Vortrage ein und empfingen des Königs Bescheid, welchen
er oft eigenhändig niederschrieb. Nachher befaßte er sich mit Lektüre.
Punkt 12 Uhr setzte er sich zu Tische. Er sah jeden Morgen den
Küchenzettel aufmerksam an oder schrieb ihn selbst; denn er liebte feine
Leckerbissen gar sehr. Wichtiger waren ihm dabei die geistigen Ge-
nüsse, welche ihm eine auserwählte Tischgesellschaft der geistreichsten
Offiziere, fremder und einheimischer Dichter, Künstler und Gelehrten
Preußen den
Besitz
Schlesiens.
Friedrichs
Herrscher-
talent und
Privatleben.
TM Hauptwörter (50): [T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
TM Hauptwörter (100): [T85: [Friedrich Schlacht Heer Sachsen Schlesien Sieg König Böhmen Feind Kaiser], T87: [Tag Tisch Haus Frau König Mann Gast Herr Hand Abend], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T25: [Wissenschaft Kunst Zeit Sprache Geschichte Schrift Buch Werk Jahrhundert Erfindung], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T196: [Tisch Tag König Hand Wein Herr Haus Gast Abend Frau], T198: [Friedrich Schlacht Heer Schlesien Sachsen Armee Sieg General Mann Feind], T150: [Maria König Theresia Kaiser Franz Karl Friedrich Joseph Frankreich Sohn], T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk], T182: [Krieg Jahr Zeit Land Deutschland Regierung Frankreich Volk Folge Revolution]]
Extrahierte Personennamen: Franz_von_Lothringen Franz Friedrich Friedrich Friedrichs
Schnelligkeit Friedrichs Leopold
von_Dessau Leopold Maria
Theresia Maria Theresia Friedrich_Schlesien Friedrich Friedrich Friedrich Maria_Theresia Maria Theresia Friedrich Friedrich Friedrichs
268
Dritte Periode der neueren Geschichte.
bortari (Köhler) die Einheit Italiens erstrebte. Eine Militärverschwörung in Neapel unter dem General Pepe zwang den König zur Abdankung (1820) und übertrug die Krone dem Kronprinzen Franz, welcher, wie sein Vater, die ihm vorgelegte spanische Verfassung von 1812 beschwören mußte. Auch in Sicilien entstand ein so greulicher Aufruhr, daß die fünf Großmächte Europas es für ihre Pflicht hielten, in einem Kongresse zu Laibach die italienischen, griechischen und spanischen Angelegenheiten zu berathen (1821). König Ferdinand, welchen man ebenfalls zu dem Kongresse eingeladen hatte, erklärte feine Abdankung und feine Anerkennung der Verfassung für abgedrungen und erzwungen, worauf Kaiser Franz ein Heer unter dem General Frimont nach Italien sandte. Ferdinand konnte nun in fein Land zurückkehren und stellte die alte Verfassung mit einigen Abänderungen wieder her. Nach seinem Tode bestieg Franz Ii. den Thron, welchen noch immer österreichische Bajonette stützen mußten. Erst 1827 zogen die Oesterreicher ab. Revolution Als 1814 König Ferdinand Vii. in seine spanischen Grönländer tn Spanien, zurückkehrte, legten ihm die Kortes, seine Landstände, eine neue Verfassung, welche sie 1812 entworfen hatten, zur Bestätigung vor. Er weigerte sich dieselbe anzunehmen und stellte die unumschränkte Königsgewalt wieder her. Da aber die allgemeine Unzufriedenheit in offenen Aufruhr überging, so sah sich Ferdinand Vii. doch genöthigt, die Verfassung von 1812 anzuerkennen. Ein großer Theil des Volkes war aber mit dieser Neuerung durchaus nicht einverstanden und griff zu den Waffen, um den früheren Stand der Dinge herbeizuführen. Der König, ganz in der Gewalt der Kortes, vermochte nicht die Ruhe wieder herzustellen; da nahm sich der französische König Ludwig Xviii. seiner an und gab Ferdinand durch eine bedeutende Armee, welche unter Ludwigs Neffen, dem Herzog von Angouleme, in Spanien eingerückt und überall siegreich aufgetreten war, die Macht, feinen ursprünglichen Willen, ohne Konstitution und Kortes zu regieren, durchzusetzen. Die Franzosen blieben bis 1828 in Spanien stehen und unterstützten den König noch tn einem andern Vorhaben, welches über Spanien großes Unheil brachte, in der Durchführung der weiblichen Erbfolge, wonach er seiner Tochter Jsabella Ii. zum Nachtheile seines Bruders Don Karlos den Thron verschaffte?) Ferdinand starb 1833.
*) Philipp V. hatte das für die Erbfolge in Spanien angenommene salische Gesetz 1713 aufgehoben, Ferdinand stellte 1830 ans Abnei gung gegen seinen Bruder Don Carlos die weibliche Thronfolge wie der her.
TM Hauptwörter (50): [T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T25: [Kaiser König Reichstag Recht Reich Verfassung Staat Regierung Jahr Fürst], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T96: [Ludwig Karl König Frankreich Kaiser Xiv Napoleon Krieg Franz Italien], T20: [König Sohn Maria Heinrich Tochter Karl Herzog England Haus Gemahlin], T41: [Staat Recht Volk Adel König Land Verfassung Gesetz Stand Verwaltung], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T74: [Frankreich England Spanien Krieg Frieden Rußland Italien Holland Preußen Deutschland]]
TM Hauptwörter (200): [T16: [König Heinrich Karl Frankreich Neapel Sohn England Philipp Herzog Bruder], T98: [König Jahr Mitglied Verfassung Regierung Republik Präsident Kammer Gewalt Staat], T182: [Krieg Jahr Zeit Land Deutschland Regierung Frankreich Volk Folge Revolution], T79: [Ludwig Xiv Frankreich König Ludwigs Xvi Napoleon Xviii Xv. Philipp], T3: [Hebel Last Brief Ende Gewicht Rolle Gleichgewicht Punkt Seite Fig]]
Extrahierte Personennamen: Franz Franz Ferdinand Franz Franz Ferdinand Franz_Ii Franz Ferdinand Ferdinand_Vii Ferdinand Ludwig_Xviii Ludwig Ferdinand Ludwigs Ludwigs Jsabella Ferdinand Philipp_V. Philipp_V. Ferdinand Ferdinand Carlos
310
Dritte Periode der neueren Geschichte.
Chemie und Physik haben in allen Verhältnissen des Lebens eine gänzliche Umgestaltung hervorgerufen. Wer muß nicht die Größe und den Scharfsinn des menschlichen Geistes bewundern, wenn er die Drähte des elektromagnetischen Telegraphen, welche heutigen Tags sogar entfernte Continente mit einander verbinden, die Kräfte der Dampfmaschinen und des Galvanismus zu würdigen versteht? Durch diese weittragenden D-r Berkehr Erfindungen und die fortgesetzten Forschungen in fremden Welttheilen Europas mit haben Handel und Verkehr, Gewerbe und Ackerbau einen früher nie Welttheilen, geahnten Aufschwung erhalten. Der Welthandel konnte sich in China und Japan, in Amerika und Australien, in Asien und Afrika Bahn brechen, und zahlreiche Auswanderer haben ein Nutzen bringendes Band mit dem europäischen Mutterlande geknüpft. Die Goldminen in Ca-lifornien und Australien haben neue Wohnsitze und neue Unternehmungen Entdeckungs- Leben gerufen, welche Europa gar manchen Vortheil bieten. Noch
reisen im i9. immer ziehen unbekannte Länder die Aufmerksamkeit strebsamer Forscher Jahrhundert. sich i Mungo Park, Konrad Hornemcmri, Richard und John Lan-
der, James, Richardson, Heinrich Barth, Adolf Overweg, Dr. Vogel und viele andere bilden eine Reihe ausgezeichneter Männer, die sich um die Erforschung des Innern von Afrika die größten Verdienste erworben haben. Die Reifen von Johannes Burkhardt, Simon Rüppel, Joseph von Russegger, Capitän Speke, den Missionären Dr. Krapf und Rebemann in das östliche Afrika, und die mühsamen Fahrten Living-stone's im südlichen Afrika gehören zu den lobenswerthesten Bestrebungen, welche wir kennen. Mit gleicher Aufopferung haben die Brüder Schlag-intweitdes Himalayagebirge zum Gegenstände ihre Forschungen gemacht.
Auch die Erfindung des Luftballons hat man in neuester Zeit weiter ausgebildet, und die Gasbeleuchtung zur Erhellung von Straßen und Häusern eingeführt. Daneben hat man mancherlei Maschinen erfunden: Webstühle aller Art, Drefch-, Säe- und Mähemaschinen für den Landmann, Nähmaschinen, sowie zum Kriegsgebrauch neue Wurfgeschosse und Geschütze, Hinterladungs- (Zündnadel-) Gewehre it. s. w. Zur Hebung der Industrie dienen Actien-Gesellschasten, Vereine und die großen Weltausstellungen zu London (1851 und 1862), Paris (1855 und 1867) und Wien (1873), wo in kolossalen Palästen von Glas und Eisen die herrlichsten Werke der Kunst und Industrie zur Bewunderung von Millionen Reisenden zusammengestellt werden.
Bauten. Auch auf dem Gebiete der Baukunst, der Bildhauerei, Malerei und Musik hat das 19. Jahrhundert bedeutendes geleistet. Alte Tome z. B. der Kölner, und viele Burgen des Mittelalters wurden und werden glänzend restaurirt. Zur Förderung des Verkehrs hat man
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie]]
TM Hauptwörter (100): [T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T25: [Wissenschaft Kunst Zeit Sprache Geschichte Schrift Buch Werk Jahrhundert Erfindung], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T46: [Universität Berlin Jahr Schule Wissenschaft Leipzig Professor Akademie Hochschule Gymnasium]]
TM Hauptwörter (200): [T165: [Kunst Wissenschaft Handel Gewerbe Bildung Land Stadt Schule Zeit Volk], T1: [Maschine Fabrik Herstellung Industrie Papier Leder Wolle Leinwand Fabrikation Art], T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T74: [Zeit Wissenschaft Philosophie Geschichte Philosoph Werk Lehrer Schrift Sokrat Schüler]]
Extrahierte Personennamen: Konrad_Hornemcmri Konrad John_Lan- Richardson Heinrich_Barth Heinrich Adolf_Overweg Adolf Johannes_Burkhardt Simon_Rüppel Joseph_von_Russegger Capitän_Speke
Extrahierte Ortsnamen: Europas China Japan Amerika Australien Asien Afrika Europa James Afrika Afrika Afrika London Paris Wien
320
Das Reich der Cäsaren.
Kriege brachte Marcellus aus dem eroberten Syrakus eine Menge Kunst-
werke nach Rom, und wenn der Zerstörer Korinths, Mummius, den
Werth der Bilder aus Stein und Erz nicht besser zu tarircn wußte
als ein marsischer oder umbrischer Soldat, so schickte er doch einen tüch-
tigen Transport derselben nach Rom, wo es also Leute geben mußte,
welche auf solche Sachen einen sehr hohen Werth legten. Es ist wirk-
lich überraschend, wie schnell die gebildeten oder vornehmen Römer Kunst-
freunde und Kunstkenner wurden; schon zur Zeit des Sulla gehörten
Kunstwerke griechischer Meister zu den begehrtesten Schätzen, und Verres,
der Erpresser in Sicilien, welchen Cicero anklagte, griff nach ihnen mit
gleicher Gier wie nach den edeln Metallen. Durch die Statthalter in
den griechischen Provinzen wurden vielleicht ebenso viele Meisterwerke
den Eigenthümern weggeuommen oder abgezwungen, als durch Eroberung
und Kauf nach Rom kamen. Denn eigentliche Künstler wurden die
Römer nie; in den guten Zeiten der Republik nahm die Sorge für
Staat und Stand Patricier und Plebejer in Krieg und Frieden, letztere
auch die Anstrengung für ihr Hauswesen zu sehr in Anspruch, als daß
sie mit der Kunst sich hätten befreunden können; zudem hatte keines
der italienischen Völker, mit welchen die Römer zu thun bekamen, selbst
die Tusker nicht ausgenommen, sich in jenen Richtungen so weit ent-
wickelt, um den stahlharten politischen Geist der Römer dadurch zu
mildern; sie lernten von den Tuskern wahrscheinlich in der Baukunst,
welche durch ihren unmittelbaren Nutzen dem praktischen Römer'zusagte
und die er großartig weiter bildete, ebenso in den Geschäften des Feld-
baues, in welchen die Tusker Meister waren. Als durch die Schätze
Asiens die römischen Patricier sich von der einfachen und strengen Lebens-
weise ihrer Vorfahren abbringen ließen, so gewannen sie gleichzeitig
Geschmack an der griechischen Kunst und eigneten sich deren Schätze an,
wie sie die Neichthümer der Provinzen ausbeuteten. Vornehme Kunst-
freunde und Kunstkenner gab es bald in Menge, aber der römische Adel
erzeugte keine Künstler aus seiner Mitte (wie der Adel überhaupt nie;
sein Element ist Krieg und Politik, und entzieht er sich diesen, so stirbt
er ab), die römische Plebs wurde aber nur roher, begehrlicher und
niederträchtiger; sie verachtete den Stand des Handwerkers, aus dem
der Künstler erwächst, und suchte ihre Freude bei den Nennspielen,
Thier- und Gladiatorenkämpfen u. s. w., für welche der Staat oder
die Vornehmen sorgten. Das Meiste noch wirkte die griechische Kunst
auf den Handwerkerstand in den Provinzen; die verschiedenen Geräthe,
sowohl die zum Schmucke als die zu dem Bedarf und der Bequemlichkeit
des Hauses gehörigen, wurden bei den Römern ebenso zweckmäßig als
schön gearbeitet, wofür die Ausgrabungen in Pompeji das vollkommenste
Zeugniß ablegen.
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T23: [Rom Römer Krieg Italien Stadt Jahr Heer König Rmer Hannibal], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T55: [Rom Krieg Römer Jahr Heer Cäsar Hannibal Pompejus Marius Schlacht], T13: [Kirche Dom Zeit Bau Denkmal Kunst Tempel Bild Werk Stadt], T25: [Wissenschaft Kunst Zeit Sprache Geschichte Schrift Buch Werk Jahrhundert Erfindung], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann]]
TM Hauptwörter (200): [T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T165: [Kunst Wissenschaft Handel Gewerbe Bildung Land Stadt Schule Zeit Volk], T145: [Bauer Adel Land Stadt Bürger Herr Stand Recht Gut König], T162: [Jahr Rom Senat Plebejer Volk Gracchus Cicero Gesetz Konsul Marius], T146: [Rom Römer Stadt Krieg Gallier Rmer Italien Heer Jahr Schlacht]]
Extrahierte Personennamen: Marcellus Sulla
Extrahierte Ortsnamen: Syrakus Rom Rom Sicilien Rom Asiens Pompeji