394
72. Die Isar als Verkehrsstraße einst und jetzt.
auch Fische und Knoblauch), Handschuhe, Sensen und Sichel, Beuteltücher für Müller, Krämer- und Buchdruckerwaren, „welsche Früchte", Baumwolle, Lorbeerblätter, Reis, „Schamlot und Arras", Teppiche, Silbergeschirr, Tuch, Pergameut, Draht, Wetz- und Schleifsteine. Noch vielseitiger war endlich die Ladung der aus München kommenden Fahrzeuge. Auf ihnen traf man nicht nur die sämtlichen eben ausgeführten Gegenstände sondern ferner noch Felle, Kleidungsstücke, Filzhüte, Kürschnerwaren, Gewürze, Wein und Weiubeereu, Pomeranzen, Zwetschgeu, Bier, Kupfer, Pulver, Glas, Blei, Galmei, Flaschen, Hirschgeweihe, Pfeifen zum Musizieren, Schreiuer- und Kistlerarbeiten.
Im 17. Jahrhundert erfuhr zwar der Floßverkehr auf der Isar hauptsächlich wegen des Dreißigjährigen Krieges — litt doch selbst der Jsarwiukel mehrmals unter deu Einfüllen der Schweden •— vielfache Hemmnisse. Trotzdem erfolgten Fahrten die Donau abwärts bis uach Uugaru gerade vonseiten der Oberländer Flößer häufig. Darauf weist so mauche Grabschrist oberhalb der Greiuer Stromeuge unterhalb Linz nicht minder hin als die in den Tölzer Pfarrbüchern öfters verzeichnete Tatsache, daß Floßleute der „uugarischeu Krankheit" (wahrscheinlich einer Art Dysenterie) erlagen, welche sie aus Ungarn eingeschleppt hatten. Harte noch sind in Ofen und Pest Nachkommen uralt angesehener oberländischer Flößerfamilien ansässig. Als leichte Rückfracht wurden aus Österreich gewöhnlich seidene, nach orientalischen Mustern geblümte und gefranste Brust- und Halstücher für Frauen und Mädcheu mitgebracht.
Auch in den Dienst der Kriegführung wurden die Flößer des Jsarwinkels gestellt und zwar besonders gegen Ende des 17. Jahrhunderts. Ihre Bekanntschaft mit dem Wasserwege nach Ungarn sowie die Raschheit und Billigkeit der Provianttransporte auf Isar und Donau war besonders in den Feldzügen Max Emannels gegen die Türken willkommen. So kam z. B. von der kurfürstlichen Hofkammer 1684 Befehl nach Tölz 30 Flöße mit Nahrungsmitteln und Schießbedarf nach Ungarn gehen zu lassen — und der Aufforderung ward Folge geleistet. In demselben Jahre wurde auch die Hosmark Hohen-lnirg (bei Leuggries) angehalten 30 Fergen znr gleichen Fahrt nach Ungarn auszubringen. Während der Belagerung Oseus durch die 8000 Mann starke bayerische Hilfsarmee mußte der Pflegeamtsverwalter von Tölz 90 ausgewählte, jeder Gefahr gewachsene Jsarwinkler mit Vorräten verschiedenster Art ins kurfürstliche Lager abgehen lassen. Sie kamen samt ihren Fahrzeugen glücklich
vor Ofen an und diejenigen, welche die Dysenterie verschont hatte, zogen im September 1686 mit den Kriegslenten in die eroberte Festuug. — Ähnlich wurde im Kampfe der Landesverteidiger mit den Österreichern 1705 den zum Entsatz Münchens herbeigeeilteu Bauern des Oberlandes zu Wasser Mundvorrat und Proviant nachgesührt. Man erzählt sogar, daß die Flößer von der
Lände wegstürmten um am letzten, todesmutigen Ringen in Sendling teil-
zunehmen. Daraus erklären sich vielleicht die harten Maßregeln, welche der österreichische Statthalter auch gegen sie erließ. Noch am 6. Februar 1708
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel]]
TM Hauptwörter (100): [T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T19: [Feind Pferd König Mann Soldat Reiter Uhr Wagen Kanone Offizier]]
TM Hauptwörter (200): [T88: [Türke Ungarn Krieg Rußland Kaiser Sultan Wien Jahr Frieden Polen], T168: [Holz Tisch Messer Stück Honig Stuhl Griffel Hand Narbe Papier], T182: [Krieg Jahr Zeit Land Deutschland Regierung Frankreich Volk Folge Revolution], T70: [Stadt Donau München Stuttgart Neckar Nürnberg Ulm Schloß Augsburg Regensburg], T1: [Maschine Fabrik Herstellung Industrie Papier Leder Wolle Leinwand Fabrikation Art]]
6
Asien.
Die Küsten lande. Einen erfreulichen Gegensatz zu der Einförmigkeit
der Hochebene bilden die besser bewässerten Küstenlande. Von diesen stehen unter
türkischer Hoheit die Landschaften Hedschas und Jemen an der W.-Küste;
in Jemen: Hodeida am Roten Meer. Diese Provinz liefert vortrefflichen
Kaffeex) und die arabischen Spezereien: Balsams, Weihrauchs und Myrrhen, auch
Gummi arabicum.^) Das Küstenland heißt daher mit Recht „das Glückliche
Arabien".
Nichttürkischer Besitz. An der S-Küste besitzen die Engländer Aden
(äden), eine wichtige Dampfer- und Kohlenstation, die den Eingang ins Rote Meer
beherrscht. — Das Randgebiet Oman im So. untersteht dein Jmam von Maskat,
ist aber tatsächlich britisches Schutzgebiet; auch die dnrch ihre Perlenfischerei bekannten
Bahrein-Jnseln tnt Persischen Meerbusen sind unter englischer Hoheit, ebenso
der wichtige Hafen Koweit.
Bevölkerung. Die Bewohner Arabiens (nur 5 Mill.), gehören dem
semitischen Stamme an und sind nur zum kleineren Teile Nomaden (Be-
duinen).^ Die durchwegs herrschende Religion ist der Mohammedanismns
oder Islam, der durch Mohammed ^ 632 n. Chr.) von Arabien seinen Aus-
gang nahm und über drei -Weltteile hin sich verbreitete.
Armenien.
Naturbeschaffenheit. Es ist ein rauhes Hochland, aus dessen Mitte
der gewaltige, jetzt erloschene Vulkan Ärarat (5200 m) aufragt. Dank seinem
Reichtum an Niederschlägen gibt es mehreren größeren Flüssen den Ursprung, so
dem Euphrat und Tigris, und wird hierdurch zum Bewässerungsmittel-
punkte Vorderasiens. Auf den steppenartigen Hochflächen liegen große Salzseen,
so der Wan- und der Urmia-See. Das Klima ist in den Tälern mild —
unsere Aprikose kommt aus Armenien —, auf den Hochebenen hingegen rauh.
Mit Rücksicht auf seine Gebirgsnatur, seinen Fluß- und Seereichtum kann
Armenien wohl „die Vorderasiatische Schweiz" genannt werden.
Bevölkerung. Die Armenier, zur mittelländischen Rasse gehörig, sind
ein Hirten- und Bauernvolk. Die Armut des Bodens sowie die Bedrängung
durch die Nachbarmächte veranlaßt aber viele zur Auswanderung, meist nach
Vorderasien, wo sie Geld- und Handelsgeschäfte treiben oder als Drago-
mans^) auftreten. An ihrem griechisch-katholischen Glauben halten die
Armenier gegenüber dem Islam mit Zähigkeit fest.
Politische Zersplitterung. Zu dauernder staatlicher Einigung ist das
Land, zum Teil wohl seiner gebirgigen Natur halber, nie gelangt. Gegenwärtig zer-
fällt Armenien in staatlicher Beziehung in 3 Teile: Der 3!. ist russisch; Hauptstadt
Eriwan; der S. ist türkisch; hier Erserum, 40000 Einw.; das Land um den
Urmia-See ist persisch.
1) Nach der jetzt verfallenen Hafenstadt Mocha hat eine kleine rundliche Bohnenforte
verschiedener Pflanzungsländer noch heute den Namen Mokkakaffee.
2) Balsam ist die harzig-ölige Ausscheidung des Balsambaumes.
3) Er ist das Erzeugnis mehrerer Akazien.
4) Ein Gummiharz.
5) d. h. Wüstensöhne; sie durchziehen hauptsächlich das Innere.
6) d. h. Dolmetscher.
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel]]
TM Hauptwörter (200): [T134: [Land Meer Hochland Persien Tigris China Euphrat Iran Asien Armenien], T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit]]
Extrahierte Personennamen: Nichttürkischer Mohammed Mocha
Extrahierte Ortsnamen: Asien Hodeida Oman Arabiens Armenien Niederschlägen Bewässerungsmittel- Armenien Vorderasien Armenien Urmia-See
Südafrika. 45
Südafrika.
Oberflächengestaltung. Südafrika ist eine steppen- und savannenreiche
Plateaumasse von durchschnittlich 1000 m Meereshöhe, somit etwa doppelt so hoch
wie das nordafrikanische Plateau. Es wird im W., S. und O. von breiten Rand-
erhebungen eingefaßt und auch von Gebirgen durchzogen. Drei große Fluß-
gebiete erfüllen es: das Kongo-, Sambesi- und Oranjegebiet.
A. Das tropische Südafrika.
Natürliche Gliederung. Die drei Hauptteile des Tropischen Südafrika
sind: die Küste von Nieder-Guinea, das Kongobecken und das Ostafrika-
nische Seenhochland.
Klima und Bewässerung. Die Niederschläge sallen in der Gegend des
Äquators reichlich und zu allen Jahreszeiten (Gebiet der Äquatorialere gen mit
täglichem Gewitterguß), im ganzen übrigen Hochland hauptsächlich während und
nach dem Scheitelstand der Sonne (Gebiet der Zenitregen mit zwei Regen-
zeiten). Die Niederschläge sammeln sich in den beiden Hauptströmen Kongo und
Sambesi und in den großen Ostafrikanischen Seen.
Der Kongo (s. S. 42), der bedeutendste Strom Afrikas, entspringt im großen oft-
afrikanischen Seengebiet. Nachdem er den Bangweölo-See verlassen, fließt er nord-
wärts, nimmt einen Abfluß des Tanganjikasees auf und tritt hierauf in großem
Bogen über den Äquator, dabei mehrere Stromschnellen bildend. Auch die Küsten-
terrassen durchbricht er in tosenden Wasserfällen. — Sein Gegenstrom, der Sambesi,
fließt zuerst gegen S., bildet dann die gewaltigen Viktoriafälle und mündet in östlicher
Richtung in Deltaform in den Kanal von Mozambique (mofsambik).
Pflanzenwelt. Auf den trockenen Plateaus herrscht Savannenbildung
vor, die Flußgehänge bedecken sog. Galeriewälder (s. S. 44), längs der nieder-
schlagsreichen atlantischen Küste und in der Kongoniederung ziehen Urwälder
hin. Die Ausfuhr aus dem Pflanzenreiche umfaßt besonders Palmöls, Kautschuks,
Palmkerne, Erdnüsse^), Kaffee, Kopat*), Farbhölzer. In der Erzeugung wichtiger
Handelspflanzen liegt die wirtschaftliche Bedeutung des Tropischen Südafrika.
Die Bevölkerung besteht aus Bantu, die in den weiten trockenen Savannen-
ländern, namentlich in Ostafrika, mehr Viehzüchter als Hackbauern sind. Die
Viehzucht führt aber zu vielfachen Wanderzügen und diese arten gern zu Raub-
und Kriegszügen aus. Das beste Bild dieser Hirten- und Kriegervölker (Raub-
Völker) gebeut die Massai in Deutsch-Ostafrika. Die beständigen verheerenden
Kriege hinderten die zahlreichen kleinen Negerstämme an jedem Fortschritte. Sie
frönen dem niedrigsten Aberglauben (Fetischdienst). Vereinzelt wie bei den Niam-
Niam oder Sand eh im nordöstlichen Kongogebiet herrscht noch Kanibalismns.
1) Palmöl wird von der Ölpalme gewonnen, deren Frucht öliges Fleisch hat: es findet
besonders in der Seifenfabrikation Verwendung Auch die Kerne der Ölpalmfrucht liefern Öl.
2) Kautschuk — der an der Luft sich verdickende Milchsaft verschiedener Baumarten, in
Afrika besonders der Lianen.
3) Erdnuß — eine Krautart, deren Samen ein seines Speiseöl geben, das vielfach dem
Provence? Ol zugesetzt wird.
4) Kopal — ein Baumharz, seinem Aussehen nach dem Bernstein ähnlich: es ist für
die Lackfabrikation sehr wertvoll.
M, u. A. G e i st b e ck. Erdkunde Iv. 20. Aufl. 4
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel]]
TM Hauptwörter (100): [T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß], T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe]]
114 Anhang.
Wie heißen die beiden Hauptbestandteile der indischen Bevölkerung und wie ver-
teilen sie sich auf das Land?
Zeichne Vorderindien!
Hinterindien. Welche Eigentümlichkeit zeigt die senkrechte Gestaltung Hinter-
indiens?
Welche Staaten haben an Hinterindien Anteil?
Welches ist seiner Lage nach der wichtigste Punkt an der Malakastraße und in-
wieferne kann man ihn als „ostasiatisches Konstantinopel" bezeichnen?
Indischer Archipel. Wie heißen die vier großen Sunda-Jnseln in West-
östlicher Folge? Welche davon ist wirtschaftlich die wichtigste und wodurch? Wie ver-
teilen sich diese Inseln nach den- Besitzern?
China. Inwiefern begünstigte die Natur das lauge Absperruugssystem Chinas?
Vergleiche die Nord- und Südküste Chinas! Nenne deren wichtigste Seehäfen!
Zeichne Zentralasien!
Was ist der Löß? Welche Verbreitung hat er in China? Wodurch ist er von
besonderer Wichtigkeit?
Welche Bodenschätze weist China auf und welche Bedeutung darf diesen bei-
gemessen werden?
Welche Mächte teilen sich in die Küstengebiete des Gelben Meeres und des
Golfs von Petfchili?
Mit welchen bekannten Orten in Europa liegt Kiautschou ungefähr unter gleicher
Breite?
Japan. Vergleiche die geographische Breite Japans mit entsprechenden Ge-
bieten Europas und Afrikas!
Vergleiche Japan und England! (Stelle die Vergleichuug nach Punkten ge-
ordnet dar!)
R u s s i s ch - A s i e n. Vergleiche die Pflanzenzonen Sibiriens mit denen Rußlands!
Welche Bodenschätze weist Sibirien auf?
Welchen Weg nimmt die Transkaspische Bahn?
Welche Länder Asiens liefern Steinkohlen, Gold, Tee, Reis, Seide, Porzellan,
Pelzwaren, Petroleum, Gewürznelken und Muskatnüsse, Kaffee, Opium. Meerschaum?
Afrika.
Nordafrika. Zwischen welchen Breitengraden liegt Asrika? Wieviele km be-
trägt die Entfernung zwischen dem Nord- und Südpunkt dieses Erdteils? Vergleiche
damit die Länge der transsibirischen Bahn! In welcher Zeit würde ein Eilzug, der
stündlich 60 km zurücklegt, diese Strecke durchfahren?
Welche Länder begreift man unter dem Namen „Atlasländer?"
Inwiefern ist die Pflanzenwelt der Atlasländer mehr südeuropäisch als afrikanisch?
Wie lange braucht eine Karawane von Tripolis nach dem Tfadsee, wenn das
Lastkamel in der Stunde 5 km zurücklegt, täglich 10 Stunden marschiert und nach
8 Tagen eines Rasttages benötigt? Wie lange bräuchte ein Eilzug bei 60 km Ge-
schwindigkeit in der Stunde?
Was versteht man unter dem Sudan?
Was sind Savannen, was Oasen, was Galeriewälder?
Wodurch unterscheiden sich die Sndan- und die Bautuneger?
Welche europäischen Staaten haben am Sudan Anteil und wo liegen deren
Gebiete?
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel]]
TM Hauptwörter (100): [T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel]]
TM Hauptwörter (200): [T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T113: [Wein Seide Baumwolle Handel Zucker Kaffee Wolle Tabak Reis Getreide], T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland]]
Extrahierte Ortsnamen: Hinterindien Hinterindien China Chinas Chinas China China Petfchili Europa Japan Japans Europas Afrikas Japan England Sibiriens Sibirien Asiens Petroleum Afrika Nordafrika Tripolis
Afrika. 65
Hauptstadt der letzteren (50000 Einw.) ist der wichtigste Handelsplatz der ganzen
Ostküste Afrikas.
Die drittbedeutendste Kolonialmacht in Afrika (mit 22/5 Mill. qkm und 14 Mill.
Einw.) ist das Deutsche Reich; es besitzt
1. die Kolonie Togo, 87000 qkm (— etwas größer als Bayern) und 1 Mill.
Einw.; Haupthandelsplatz-ist Lome. Erzeugnisse: Palmöl und Palmkerne, Erdnüsse,
Mais, Jams, Maniok, Baumwolle.
2. Kamerun, V2 Mill. qkm (— Deutsches Reich), 3 Mill. Einw., mit Duala
an der Kamerunbucht. Erzeugnisse: Palmöl und Palmkerne, Kakao, Kautschuk,
Elfenbein.
3. Deutsch-Südwestafrika, 835000 qkm (-^l^mal das Deutsche Reich), nur
200000 Einw., mit Windhu k. Erzeugnisse: Wolle, Häute, Straußfedern, Kupfer,
Diamanten; einzige deutsche Siedelungskolonie.
4. Deutsch-Ostafrika, 1 Mill. qkm (= 2 mal das Deutsche Reich), 10 Millionen
Einwohner, mit den Küstenplätzen Daressalam und Bagamoyo, Deutschlands
größte und volkreichste Kolonie. Erzeugnisse: Maniok, Mais, Reis, Palmöl, Erd-
nüsse, Kopra, Kautschuk, Baumwolle; an Faserpflanzen noch die Sisalagave, die Bast-
banane, die Ramie. Im Gebiete von Deutsch-Ostafrika erhebt sich an der Grenze gegen
Britisch-Ostafrika der höchste Gipfel des ganzen Erdteils, der K ili m a - N d f ch ar o,
6000 m.
Unter der Oberhoheit des Königs von Belgien steht der Kongostaat, der dem
deutschen Kolonialbesitz annähernd gleichkommt (2,4 Mill. qkm und 15—20 Mill. E.).
Er fällt mit dem Tropengürtel zusammen, der in den Niederungen voll üppiger
Vegetation und reich bevölkert ist, während im Norden, Süden und Osten Steppen
und sogar Wüsten mit dürftiger Pflanzenwelt und dünner Bevölkerung sich anschließen.
Die wirtschaftliche Entwicklung des Kongostaates wird namentlich durch den Reichtum
seiner vorzüglichen Wasserstraßen begünstigt. Den Kautschuk- und Elfenbeinhandel
von Zentralafrika hat er schon nahezu ganz an sich gerissen.
Größere Besitzungen hat außer den genannten europäischen Staaten nur noch
Portugal (2,1 Mill. qkm und 7 Mill. Einw.), darunter vor allem Angola in
West- und die Küsten von Mozambiqne und Sofala in Ostafrika, ferner die
Azoren, Madeira, die Kapverdischen Inseln und zwei Gninea-Jnseln.
An dem europäischen Besitz sind noch beteiligt Spanien mit den Presidios
(Ceuta, Melilla) an der marokkanischen Küste, den Kanarischen Inseln, Fernando
Po und Annobon am Guineabusen, die Türkei mit Tripolis und'italien an der
Küste des Roten Meeres.
Unabhängige Staaten bilden noch die Negerrepublik Liberia und das Alpenland
Abessinieu (540000 qkm und 8 Mill. Einw.).
„ Nahezu unabhängig — es bezahlt nur einen Tribut an den türkischen Sultan —
ist Ägypten, das in die nordafrikanische Wüstentafel eingesenkte und sehr dicht be-
wohnte Fruchtgeläude des Niltals. Es umfaßt ohne den ägyptischen Sudan 1 Mill. qkm
mit 11 Mill. Einw., mit dem Sudan au 3 Mill. qkm und 14 Mill. Einw. Tatsächlich
übt freilich in Ägypten und bis nach dein Sudan hinein England, das die Be-
dentung dieser Gebiete für den Verkehr nach seinem indischen Besitz richtig erkannt
hat, den größten Einfluß aus. Infolge dessen erstreckt sich die britische
Vorherrschaft in Afrika nahezu über dessen ganze Oft Hälfte. England
hat aus Ägypten einen gut verwalteten, aufstrebenden Staat geschaffen. Die beiden
Hauptorte Ägyptens sind Alexandria (330000 Einw.) und Kairo (660000 Einw.).
TM Hauptwörter (50): [T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel]]
TM Hauptwörter (100): [T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel]]
TM Hauptwörter (200): [T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß], T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr], T86: [Insel England Irland Schottland Kolonie Hafen Stadt Küste Hauptstadt Kamerun], T184: [Insel Amerika Portugiese Afrika Spanier Kolumbus Küste Entdeckung Jahr Indien]]
Extrahierte Ortsnamen: Afrika Afrikas Afrika Lome Kamerun Duala Deutsch-Ostafrika Deutsche_Reich Daressalam Deutschlands Kopra Deutsch-Ostafrika Belgien Zentralafrika Portugal Angola Ostafrika Spanien Ceuta Guineabusen Tripolis Negerrepublik_Liberia England Afrika England Alexandria Kairo
62 Die fremden Erdteile.
Die nähere Erforschung des Erdteils ergab die völlige
Unrichtigkeit der Anschauung, als sei derselbe ein durch-
aus wertloses Gebiet; er erwies sich vielmehr im Besitze
sehr kostbarer Naturerzeugnisse.
Sobietetalfchier Korkrinde und Halfa, die Waldbestände von West- und Zentral-
afrika liefern reichliche Mengen von Palmöl, Kautschuk und Erdnüssen; die letzteren
Gebiete sind auch die Heimat der Elefanten, von denen das wertvolle Elfenbein
kommt. Südafrika wiederum birgt in den Quarzriffen des Transvaal große
Mengen Gold (siehe S. 48) und in der Blauerde von Kimberley (Kapland) die
reichsten Diamantschätze. In den weitausgedehnten südafrikanischen Steppen ge-
deiht der Strauß vorzüglich^) und ebenso begünstigt die Trockenheit des süd-
afrikanischen Klimas in hohem Grade die Rinder- und besonders die Schafzucht.
Wolle und Straußenfedern bilden daher neben dem Golde und den Diamanten die
Hauptausfuhrartikel Südafrikas.
Zu alledem kommt noch, was der Mensch dem Boden abzuringen wdß.
In Ägypten z. B. ist der Baumwollenbau bereits so ausgedehnt, daß es hierin
nur noch von der Union und Ostindien übertroffen wird. Alschier erzeugt die
feinsten Frühgemüse. Tunis und Alschier liefern treffliche Weine und vorzügliches
Olivenöl; gute Weine sendet auch das Kapland und von Kamerun stammt sehr
preiswerter Kakao. Sansibar ist der Gewürznelkengarten der Welt und die
Inseln Mauritius und Reunion sind ansehnliche Lieferanten von Rohrzucker.
Infolge dieses Reichtums an wertvollen Erzeugnissen ward das ehedem so ver-
nachlässigte Afrika nunmehr der Gegenstand heißesten Wettbewerbs der europäischen
Staaten, so daß heute der ganze Erdteil unter sie nahezu völlig ausgeteilt ist.
Bon Europa bezieht Afrika vorerst noch wenige und nicht allzu wertvolle
Massenartikel; ein Hauptausfuhrgegenstand sind billige Baumwollstoffe. Mit den
europäischen Kolonien ist indes der Handel in entschiedener Zunahme begriffen.
Die am afrikanischen Handel meistbeteiligten europäischen Staaten sind
Frankreich, England, Deutschland und die Vereinigten Staaten.
Verkehrswesen. Das Verkehrswesen Afrikas stand bis in die neueste
Zeit noch auf tiefer Stufe. Kamelkarawanen im Norden, Esel- und Maultier-
karawanen in den Gebirgsländern, Trügerkarawanen in Zentralasrika und Ochsen-
karawannen in Südafrika waren fast ausschließlich seine Formen. Heute aber sind
Telegraphen und Eisenbahnen in dem Erdteil in rascher Ausdehnung begriffen.
a) Nordafrika ist bereits durch mehrere Kabel mit Europa verknüpft und
selbst bis nach Südasrika führen an der Ost- und Westküste des Erdteils unter-
seeische Verbindungen. Auch nach seinem Innern dringt der Telegraph immer
weiter vor, insbesondere ist die Vollendung des Überlandtelegraphen Kairo—kap-
stadt (7000—8000 km) in nicht zu ferner Zeit zu erwarten. Von Kairo führt
er bereits bis nach Abessinien und von Kapstadt bis fast an das Nordende des
Tanganjikasees.
b) Schienenstränge sind schon reichlich vertreten im französischen Nordafrika,
in Ägypten und in Britisch-Südasrika. Neuestens werden auch Nordwestafrika
') Wert der Ausfuhr von Straußenfedern aus dem Kapland 1909: 60 Mill. Mark.
-i
TM Hauptwörter (50): [T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau]]
TM Hauptwörter (200): [T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr], T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T52: [Arbeiter Arbeit Zeit Betrieb Jahr Fabrik Maschine Staat Preis Kapital]]
Extrahierte Personennamen: Südafrika
Extrahierte Ortsnamen: Transvaal Kimberley Ostindien Tunis Kamerun Sansibar Mauritius Afrika Bon_Europa Afrika Frankreich England Deutschland Afrikas Esel- Maultier- Zentralasrika Südafrika Nordafrika Europa Südasrika Kairo Abessinien Kapstadt Nordafrika Britisch-Südasrika Nordwestafrika
10
Borderasien.
Wüstenland mit afrikanischer Natur. Trotzdem befinden sich auf dem Plateau Zwei Städte von Weltruhm, die religiösen Mittelpunkte der mohammedanischen Welt: Mekka mit dem Heiligtum der Kaaba in der Hauptmoschee und Medina mit dem Grabe des Propheten.
Von dem besser bewässerten Küstenlande stehen unter türkischer Hoheit die Landschaften H e d s ch a s und I e m e n an der W.-Küste. Jemen liefert vortrefflichen Kaffee1) und die arabischen Spezereien: Balsams, Weihrauchs) und Myrrhen, auch Gummi arabicum4). Das Küstenland heißt daher mit Recht „das Glückliche Arabien".
An der S.-Küste besitzen die E n g l ä n d e r Aden (äden), eine wichtige Dampferund Kohlenstation, die den Eingang ins Rote Meer beherrscht.
Die Bewohner Arabiens gehören dem semitischen Stamme an und sind zum Teil N o m a d e n (B e d u i u e n)5). Die durchwegs herrschende Religion ist der M o h a m m e d a n i s m n s oder Isla m.
Aufgaben. 1. Erkläre den Ausdruck: Glückliches Arabien! 2. Mit welchem Rechte nennt man Aden das „Gibraltar des Ostens"? 3. Vergleiche Arabien und Spanien! (Aufsatz oder Vortrag.)
Mesopotamiens)
Mesopotamien liegt zwischen der Syrisch-Arabischen Wüste und den westlichen Grenzgebirgen Persiens und bildet so eine Welt für sich.
Ihre Bewässerung empfängt die Ebene durch Euphrat und Tigris. Vor der Mündung in den Persischen Golf vereinigen sich die beiden Ströme zum L-chat-e l - A r a b. Mesopotamien ist großenteils ein Anschwemmungsland wie Ägypten: sein Fruchtland, das halb so groß ist wie das Deutsche Reich, eignet sich vorzüglich zum Baumwoll-und Weizeubau. Da aber die alten Bewässerungsanlagen meist verfallen sind, so trügt die Landschaft heute den Charakter einer Steppe und streckenweise einer Wüste.
Mesopotamien bildet den nächsten Verbindungsweg von Europa nach Vorderindien. Mit der Vollendung der hauptsächlich vou deutschen Unternehmern in Angriff genommenen Bagdadbahn wird in dem bis jetzt verödeten Gebiete wieder neues Leben erblühen und der Handelsweg nach Indien aufs neue eine Umlegung erfahren. In Mesopotamien gewinnt die Türkei durch die Bagdadbahn eine große und reiche Provinz im Frieden.
Siedelungen. Das unter der Herrschaft der T it r k e n stehende Gebiet zählt heutzutage nur noch wenige Städte von Bedeutung. Am Tigris liegt M o s u l (moj'iu), in dessen Nähe die Ruinen von Ninive sind. — Bagdad, im Mittelalter eine Stadt voller Pracht und Glanz, hat sich in jüngster Zeit wieder gehoben; 125 000 Emw. — Am Euphrat H i l l e h; in der Nähe die Ruinen von Babylon.
!) Nach der jetzt verfallenen Hafenstadt M o ch a hat eine kleine rundliche Bohnensorte verschiedener Pflanzungsländer noch heute den Namen Mokkakaffee. 2) Balsam ist die harzigoüge Ausscheidung des Balsambaumes. 3) Er ist das Erzeugnis mehrerer Akazien. _ ) Em Gummiharz. s) d. H. Wüstensöhne; sie durchziehen hauptsächlich das Innere. 6) Zwilchenstromland, vom griechischen mesos = mittel und potamös = der Fluß.
TM Hauptwörter (50): [T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
TM Hauptwörter (100): [T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel]]
TM Hauptwörter (200): [T134: [Land Meer Hochland Persien Tigris China Euphrat Iran Asien Armenien], T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß], T48: [Christ Jerusalem Sultan Mekka Araber Land Jahr Stadt Mohammed Türke], T113: [Wein Seide Baumwolle Handel Zucker Kaffee Wolle Tabak Reis Getreide], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte]]
Südafrika. 45
A. Das tropische Südafrika.
Die drei Hauptteile des tropischen Südafrika sind: die Küste bort Nieder-gninea, das Kongobecken und das O st afrikanische Seenhochland.
Die Niederschläge fallen in der Gegend des Äquators reichlich und zu allen Jahreszeiten (Gebiet der Äquatorialregen mit täglichem Gewittererguß), im ganzen übrigen Hochland hauptsächlich während und nach dem höchsten Sonnenstand (Zenitregen). Die Niederschläge sammeln sich in den beiden Hauptströmen Kongo und Sambesi und in den großen O st afrikanischen Seen. Beschreibe den Lauf der beiden Gegenströme nach der Karte!
Auf den trockenen Plateaus herrscht Savanne nbildung vor, die Flußgehänge bedecken sog. Galeriewälder (s. S. 4) längs der niederschlagsreichen atlantischen Küste und in der Kongoniederung ziehen Urwälder hin. Die Ausfuhr aus dem Pflanzenreiche umfaßt besonders Palmöl*), Kautschuk), Palmkerne, Erdnüsse^), Kaffee, Kopal^), Farbhölzer. In der Erzeugung wichtiger Handels-Pflanzen liegt die wirtschaftliche Bedeutung des tropischen Südafrika. — Ein wichtiger Ausfuhrartikel ist ferner Elfenbein.^
_ Die Bevölkerung besteht aus Bantu, die in den weiten trockenen Lavannenländern, namentlich in Ostafrika, mehr Viehzüchter als Hackbaueru find. Vereinzelt wie bei den N i a m - N i a m oder Sand eh im nordöstlichen Kongogebiet herrscht noch Kannibalismus.
1. Die Küste von Niederguinea ist ein schmaler Flachlandstreifen mit heißfeuchtem, meist ungesundem Klima. Sie befindet sich ganz in den Händen der Europäer und zwar folgen aufeinander:
a) die deutsche Kolonie Kamerun, b) Französisch-Kongo und c) das Portugiesische Angola.
Die deutsche Kolonie Kamerun.
Kamerun erstreckt sich in seiner jetzigen Ausdehnung vom 1.° s. Br. bis zum 13.o it. Br. Vergl. damit die Breitenlage von Togo! Sein Flächeninhalt beträgt fast 800 000 qkm (— der anderthalbfachen Größe Deutschlands), seine Einwohnerzahl 4 Millionen. In der Umgebung der Küste wohnen 20 Einw. auf 1 qkm, eme für afrikanische Verhältnisse ziemlich ansehnliche Bevölkerungsdichte.
Vermöge seiner Lage im innersten Winkel des Guineabusens bildet Kamerun den nächsten Zugang zum dichtbevölkerten Zentralsudan mit dem Tsadsee. Ebenso hat es, dank seiner mächtigen Ausbreitung nach dem Herzen Afrikas, an drei Otogen Stromgebieten Anteil: am Bernte, Schari und Kongo sowie an dem großen Zufluß dev letzteren, dem Ubangi. Die Berkehrslage der Kolonie ist somit Vorteil-hast. Mancherlei Umstände erschweren indes die Entwicklung des Handels. Die
- i J P a l m ö l^wird von der Olpalme gewonnen, deren Frucht öliges Fleisch hat; es findet be-
2? J Serfenfabnkatron Verwendung. Auch die Kerne der Olpalmfrncht liefern Ol.
fmihpra i-lr o ' a,n der Luft sich verdickende Milchsaft verschiedener Baumarten, in Afrika be-
Leifarh hpm^Rrnhü" ) ' eme Krautart, deren Samen ein feines Speiseöl geben, das
^cmftpin ihjr -f 5ce» ~ o ^ Kopal, ein Baumharz, seinem Aussehen nach dem
Bernstein ähnlich; es tft für die Lackfabrikation sehr wertvoll.
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
TM Hauptwörter (100): [T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne]]
Südafrika. 53
In das tropische Oftafrika teilen sich Italien, England, das Deutsche Reich und Portugal, a) Italien besitzt die Ostküste der Somälhalbinsel. d) In B r i -t i s ch - O st a f r i k a ist der Hauptort Mombas, das dank dem englischen Unternehmungsgeiste bereits durch eine Eisenbahn, die sog. U g a n d a b a h n, mit dem Viktoriasee in Verbindung steht.
c) Deutsch-Ostafrika.
Deutsch-Ostafrika, etwas südlicher gelegen als Kamerun, zieht hart vom Äquator an gegen Süden (bis 11.° s. Br.( und erstreckt sich von Britisch-Ostafrika im N. bis zum Njassasee und dem Rovüma (rofuma) im S. und binnenwärts von der Küste an den Viktoria-Njansa und den Tanganjika. Es umfaßt einen Flächenraum von 950 000 qkm, hat also fast die doppelte Größe Deutschlands, indes nur 10 Mill. E. (Bayern: 7 Mill.). Deutsch-Ostafrika ist unsere größte und volkreichste Kolonie.
Die Küste ist meist flach und an wirklich guten Häfen arm. Der beste Hafenplatz ist Daressalam, Sitz der Regierung; nördlich davon Pangani und Tanga; südlich K i l w a , L i n d i und M i k i n d a n i.
Den westlichen Saum der Küstenebene begrenzen die malerischen, wasser-und waldreichen Randgebirge des Ostafrikanischen Plateaus: das Usambara-, H sagära- und Uhehegebirge. Diesen Randgebirgen entströmen die zum Indischen Ozean gehenden Flüsse: Pangani, Wami und Rufidfchi. Alle diese Flüsse führen Wasser zu allen Jahreszeiten, sind indes infolge von Strom-schnellen höchstens im Unterlaufe schiffbar. Auf die Randgebirge folgt eine tiefe Grabensenkung, anderen Nordende der Kilimandscharo (6000 m) aufsteigt. Sw scheidet die Randgebirge von den ausgedehnten Hochflächen des Innern (1000 in und darüber), die sich bis zur E i u b r u ch s s p a l t e der großen Seen erstrecken. Weite Strecken dieses Gebietes sind abflußlos und leiden unter langer Trockenheit. Auch besteht der Boden vorherrschend aus Laterit, jenem Gestein, das so leicht der Landschaft den Charakter der Steppe oder Wüste verleiht. Infolge davon bilden Savannen mit mannshohen Gräsern und Strauchsteppen die vorwaltende Begetationsform des Ostafrikanischen Plateaus (s. Farbenbild.)
Als tropische Massenprodukte sind Zu nennen: die G e t r e i d e a r t e n des Landes, Mais und Reis, Ölpflanzen (Sesam1), Erdnuß, Kokospalme), Ge-^ n st p f l a n z e n (Sisalagave, Bastbanane) und die hochwichtigen, von der Industrie so stark begehrten Artikel Kautschuk und Baumwolle. Der Anbau von Baumwolle ist in den deutschen Kolonien deshalb von besonderer Wichtigkeit, weil unsere einheimische Webeindustrie im Jahre an 500 Mill. Mark jur Baumwolle ausgibt. Für ihre Erzeugung ist der Boden in Ostafrika wie Togo bestens geeignet2). Die Gewinnung der vorgenannten tropischen Massenartikel, Ö0n ^anf' Kautschuk und Baumwolle, sichert wohl die Zukunft ^eutsch-Ostafrikas. Zeitweise bewirken freilich Heuschreckenplage und Dürre großen Schaden Reich vertreten ist ferner die Tierwelt. Ganze Herden von Antilopen ^" Zebras durchstreifen die Ebene; auch Nashorn, Hyäne und Leopard finden sich häufig, Löwe und Elefant sind dagegen seltener geworden. Mineralschätze
Ostafiika^rrei^^1^9"bere^ts^^894^^^ C‘ ^ ®ie »°»mwm-ussuh- tot, Deutsch.
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art]]
TM Hauptwörter (200): [T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr], T86: [Insel England Irland Schottland Kolonie Hafen Stadt Küste Hauptstadt Kamerun]]
Extrahierte Personennamen: Südafrika
Extrahierte Ortsnamen: Italien England Portugal Italien Deutsch-Ostafrika Deutsch-Ostafrika Kamerun Britisch-Ostafrika Njassasee Rovüma Viktoria-Njansa Deutschlands Bayern Deutsch-Ostafrika Daressalam Ostafrika Togo
468
Beilagen zum fünften Zeitraum.
1484, deutsch im Garten der Gesundheit, Mainz 1485), von dem berühmten
Historiker Johann Andreas, regulirten Chorherrn int Kloster St. Mang
in Stadtamhof (Chronik von den Fürsten aus Bayern, lateinisch und deutsch),
vom Abte Angelus Rumpler zu und von Formbach (ch 1513), einem
vortrefflichen und höchst geistreichen Schriftsteller im theologischen und geschicht-
lichen Fache (Epiker über den Landshuter Erbfolgekrieg, Lyriker); Chroniken
vom Passauer Domherrn Johann Staindel (um 1508), von Burkhard
Zengg aus Memmingen (um 1470), vom Priester Veit Arnpeckh aus
Landshut zwischen 1440 und 1495 (bayerische, österreichische und freysingische
Chronik), vom Ritter Hans Ebran von Wildenberg, des Herzogs
Georg von Landshut Schloßhauptmann zu Burghausen inib einer seiner
Testamentsvollstrecker, dann eine bayerische Chronik (deutsch noch nicht heraus-
gegeben) von Filterer oder Fueterer, Maler und Dichter in München,
gebürtig in Landshut, Sohn eines der 1410 aus Landshut verbannten Bürger.
70. Von der Fülle, die bei dieser Hochzeit herrschte, wird von den Chro-
nisten viel berichtet. Unter den Gästen befanden sich die Kaiser Friedrichlll,
19 Fürsten, alle bayerischen Bischöfe, Gesandten der meisten deutschen Staaten,
40 Reichsgrafcn, über 100 Freiherren, alle Räthe des Herzogs, die Land-
stände, Abgeordnete der bayerischen Landstädte und Märkte und der umlie-
genden Reichsstädte. Die Anzahl der fremden Pferde in und vor der Stadt
war 9000. Die Trauung war am 15. November in der St. Martinskirche
und wurde durch den Erzbischof von Salzburg vollzogen. Brautführer waren
der Kaiser Friedrich Iii und der Herzog Otto von Neu markt. Die
Braut fuhr in einem goldenen Wagen, 1100 Trompeter und Pfeifer beglei-
teten den Zug. Gewohnt und gespeiset wurde in allen großen Häusern der
Stadt aus Kosten Herzogs Ludwig, der aus allen niederbayerischen Klöstern
die Köche nach Landshut berufen hatte. Die ersten beiden Tische standen in
der Wohnung des Kaisers, im Hause des fürstlichen Zollaufsehers. Im
Ganzen wurden während des Festes, das acht Tage (15. — 23. November)
dauerte, verbraucht: 383 ungarische Ochsen, 1130 ungarische Schafe, 285
Schweine, 625 halbjährige Schafe, 75 Wildschweine, 1537 Lämmer und
Kitze, 490 Kälber, 684 Spanferkel, 12,000 Gänse, 62,000 Hühner, 194,045
Eier, 220 Zentner Schmalz, 12 Schaff Erbsen, 82 Schaff Semmelmehl,
8 Schaff Zwiebel, 7 Tonnen Häringe, 14 Zentner Hausen, 5 Zentner Wein-
beeren, 140 Zentner Rosinen, 3 Eimer Honig, 2 Zentner Safran, 286
Pfund Pfeffer, 5 Zentner Zucker, 85 Pfund Muskatblüthe, 205 Pfund
Zimmet. Getrunken wurden 25 Lägel Malvasier und Romani-Wein, 5
Eimer Muskateller, 193 Fässer Rheinfall, 18 Eimer Veruetscher, 307 Eimer
Hepfwein, 5616 Eimer gemeiner Tischwein, 2 Eimer Meth, dazu um 28 Gulden
Käse, 4125 Gulden Fische und 75,000 Stück Krebse. Die zwei Stadt-
apotheker lieferten um 500 Gulden Cousect. Unter andern kostbaren Speisen
wurde eine Pastete aufgetragen, in welcher Knaben saßen und sangen, und
eine andere, aus der, als man sie anschnitt, ein Zwerglein in Rittertracht
heraushüpfte und den anwesenden Gästen die Hand bot. Die Leitung des
ganzen Festes, welches auf 75,000 Dukaten zu stehen kam, hatte Graf
Friedrich von Helfenstein und der Freiherr Johann von Frauenberg
übernommen.
Am dritten Tage war ein großes Turnier, bei welchem ein Pole, der
Woiwode von Lublin, demjenigen der anwesenden Fürsten, der mit ihm
rennen würde, 1000 Gulden anbot. Als keiner die Herausforderung an-
nahm, bot der Kaiser und Herzog Georg dem Herzog Christoph von
München noch weitere 1000 Gulden an, wenn er durch Annahme der
Forderung die Ehre der deutschen Fürsten retten wollte. Christoph ging
darauf ein, sprang aber beim Beginne des Turniers vom Pferde und for-
derte den Polen auf, ein Gleiches zu thun. Da zeigte sich, daß der Pole
TM Hauptwörter (50): [T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie]]
TM Hauptwörter (100): [T87: [Tag Tisch Haus Frau König Mann Gast Herr Hand Abend], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund]]
TM Hauptwörter (200): [T114: [Fleisch Milch Brot Pferd Butter Käse Stück Wein Schwein Getreide], T97: [Heinrich Herzog Graf Erzbischof König Grafe Kaiser Stadt Herr Mainz], T196: [Tisch Tag König Hand Wein Herr Haus Gast Abend Frau], T70: [Stadt Donau München Stuttgart Neckar Nürnberg Ulm Schloß Augsburg Regensburg], T55: [Friedrich Kaiser Kurfürst Herzog Sachsen Johann Karl Land Bayern Wilhelm]]
Extrahierte Personennamen: Johann_Andreas Johann Johann Burkhard
Zengg Hans_Ebran_von_Wildenberg Georg_von_Landshut_Schloßhauptmann Friedrich_Iii Friedrich Otto Pfeifer Ludwig Malvasier Friedrich_von_Helfenstein Friedrich Johann_von_Frauenberg Johann Georg_dem_Herzog_Christoph_von
München Christoph