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recht abfassen ließ, ein gewaltiges Werk, dessen Vollendung er nicht erlebte, ^zu der Verwaltung des Staates entfaltete er eine aufreibende Thätigkeit. Dem französischen Regierungsgrundsatz entgegen erklärte er sich für den ersten Diener des Landes, ordnete überall sein Interesse dem allgemeinen unter, wollte Aües persönlich erfahren, überwachen und entscheiden. Jede Bittschrift gelangte an seinen Thron und fand dort ihre Erledigung. Aber durch sein stetes Eingreifen beeinträchtigte-er die Selbständigkeit der Behörden, die Alles von Oben erwarteten. So lange eine solche Arbeitskraft wie die Friedrichs am Ruder war, merkre mau diesen Nachtheil weniger, der um so schärfer hervortrat, als lässigere Hände das (Scepter führten.
Eine Hauptsorge des Königs galt den Finanzen, die er durch Sparsamkeit und Eröffnung neuer Hilfsquellen hob. Für sich selber gebrauchte er jährlich feine Viertelmillion Thaler, auch die schwach besoldeten Beamten fielen der Staatskasse nicht zur Last; das Heer indessen, obgleich auch hier gekargt wurde, verschlang bei seiner beträchtlichen Höhe von 200000 Mann fast zwei Drittel sämmtlicher Einnahmen. Diese bestanden nur zum geringen Theil in direkten (Steuern, hauptsächlich in schwer lastenden indirekten Abgaben; denn eine Menge von Gegenständen, besonders Luxusartikel und ausländische Fabrikate, zahlten hohen Eingangszoll, auch wohl aus dem Grunde, damit die heimische Industrie befördert und der gemeine Mann möglichst bei der alten Einfachheit erhalten werde. Das Recht manche Waren z. B. Kaffee und Tabak zu verkaufen behielt sich die Regierung ganz vor (Monopol, Regie) und iibte es rücksichtslos meist durch ausländische Beamten aus, was der den Unterthanen viele Bitterkeit erzeugte. Mit Hilfe dieses Systems aber wurde es dem Könige möglich feinem Nachfolger 70 Mill. Thaler zu hinterlassen, obwohl er gewaltige (Summen für Kanalisation, Entwässerungen und Landverbefferungen mit freigebiger Hand verausgabt hatte. Denn den Ackerbau hielt er mit Recht für die unversiegbare Quelle des Nationalwohlstanbes.
Auch die Wissenschaft ehrte er hoch, verfaßte selbst eine große Anzahl philosophischer, politischer und geschichtlicher Schriften, sogar Gebichte, leiber alles französisch, ba er von seiner Jugenb an eine Abneigung gegen die bamals vernachlässigte Muttersprache hatte. Lange Zeit war in feiner Umgebung und genoß feine Freundschaft der geistreiche aber gemütsarme Franzose Voltaire, den er trotz seiner vielen und großen Schwächen nur ungern ausgab. In Schlesien und dem später erworbenen Antheil von Polen legte er Volksschulen an, erließ auch ein Unterrichtsgesetz, das in ganz Deutschland) nicht seines Gleichen hatte. Während seiner ersten Regierungsja'hre entstand in Berlin die erste Realschule, mit welcher eine Art Lehrerseminar verbunden war. Unter seinen Bauten steht das Schloß Sanssouci oben an, das er
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Extrahierte Personennamen: Friedrichs
Extrahierte Ortsnamen: Friedrichs Schlesien Polen Deutschland Berlin
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tau,md Menschen sechs Jahre gearbeitet haben, und der Kaiserrief, als er das Werk vollendet sah, in Bege.sterung ans: „Gelobt fei
Gott! Ich habe dich überwunden, Salomo."
Auch Handel und Gewerbe suchte Justinian zu heben, unter ibm wurde der Seidenbau in Europa eingeführt. Die alten Griechen und Römer kannten bereits die Seide, die sie durch den Karawanenhandel aus dem Innern Asiens erhielten; aber über den Ursprung derselben und die Art des Gewinnes waren sie tm Unklaren, durch die beständigen Kriege mit den Persern der Handel nach Indien und China unterbrochen wurde und in Folge dessen keine Seide mehr zu haben war, kamen zwei Mönche, welche auf ihrer Misstons-reise jene Länder besucht hatten, zum Kaiser Justinian, brachten ihm Puppen der Seidenraupe, die man Cocons nennt, und machten ihn mit dem Geheimniß des Seidenbaues bekannt. Auf den Wunsch des Kaisers wiederholten sie ihre Reise und brachten bei der Rückkehr Eier der Seidenraupen, deren Ausfuhr in China bei Todesstrafe verboten war, in hohlen Stäben mit. Die Eier wurden an der Sonne ausgebrütet und die jungen Raupen mit den Blattern des in Griechenland wachsenden Maulbeerbaumes gefüttert. Nachdem ste sich verpuppt hatten, ließ man einen Theil der Fortpflanzung wegen sich zu Schmetterlingen entwickeln, von einem anderen Theile gewann man den Faden, der dann auf die gehörige Weise weiter verarbeitet wurde. Von Constantinopel aus verbreitete sich der Seidenbau bald über ganz Griechenland und von da später nach Italien und
dem übrigen Europa.
Viele Noth verursachten dem Justinian die religiösen Streitigkeiten, mit denen sich bald die Parteien der Rennbahn verbanden. Die Wettfahrten im Circus waren eine Leidenschaft der Griechen und Römer; man stritt sich mit Heftigkeit um den Sieg, und die einzelnen Parteien, die sich durch Farben abzeichneten, wetteiferten, denselben ihrer Partei zuzuwenden. Die Hanptparteien waren die der Blauen und der Grünen, und da diese auch in religiöser Hinsicht Gegner waren, so verfolgten sie sich gegenseitig mit Haß und Erbitterung. Justinian war so unklug, sich in diese Händel zu mischen und sich für die Blauen zu erklären, die nun über die Grünen hersielen und ein schreckliches Blutbad unter ihnen anrichteten. Als der Kaiser, um diesen Unordnungen zu steuern, die
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Extrahierte Ortsnamen: Europa Asiens Indien China China Griechenland Constantinopel Griechenland Italien Europa
^ Das Altertum.
mif Tr' rrie ägyptischen Ärzte, die ihn nicht heilen konnten,
auf Pfahle spießen lassen wollte. Nur die Fürbitte des griechischen Arrtes der thn geheilt hatte, hielt ihn davon ab. 5 '
8 30.
Griechenland.
76) Während die riesigen Staaten Asiens in Trümmer zer-stueit, halten sich Bildung und Gesittung nach Europa verpflanzt. Die ersten Träger waren die Bewohner des jetzigen Griechenlands. Ms das südöstlichste Land Europas und in der Mitte dreier Weltteile gelegen, war es vorzüglich geeignet, die Kultur der Alten Welt in sich aufzunehmen und veredelt den europäischen Völkern zu übermachen. Die Griechen waren es vorzüglich, die das Schöue m Kunst und Wissenschaft pflegten und es in einer solch vollendeten Form darzustellen wußten, daß ihre Kunstwerke noch heute für uns klassische, d. H. mustergültige sind. Sie nehmen unter den Völkern des Altertums die erste Stelle ein. Ihre ^schichte nimmt deshalb unsere Aufmerksamkeit vorzüglich in Anspruch.
77) Im allgemeinen bestand Griechenland ans drei großen Landschaften. Im Norden lagen Thessalien und Epirus. An dieses grenzte Mittelgriechenland oder Hellas an, welches durch die Landenge (Isthmus) von Korinth mit dem südlichen '^eile, dem Peloponnes, zusammenhing. Bewohnt wurde es von einer Menge kleinerer Völkerstämme. Die ersten Einwohner kamen vom Kaukasus her. Es waren die Pelasger, welche in Thessalien und Epirus einwanderten. Nach ihnen kamen aber bald die Hellenen, welche die Oberhand gewannen, während von den Pelasgern viele nach Italien und den Inseln auswanderten.^ Bald nannte man.alle die vielen Völkerstämme mit dem gemeinschaftlichen Namen die Hellenen. Unter den Hellenen traten bald die Dorier in Thessalien und die Ionier in Attika hervor.
Anmerkungen.
1. Griechenland ist auf drei Seiten vom Meere umgeben, im Süden vom Mittelländischen, im Osten vom Ägäischen und int Westen vom Jonischen Meere. Im Norden ist Griechenland durch hohe Gebirgsketten gedeckt. Im Osten ist es beiläufig ebenso weit von Kleinasien entfernt, als im Westen von Italien. Den Namen Griechenland erhielt Hellas von den Römern, und zwar sollen sie das Land nach dem kleinen thessalischen Volksstamme der Grajen so genannt haben.
Thessalien wird von dem größten Flusse Griechenlands, dem Penens, durchströmt. Die vorzüglichsten Gebirge sind: der Olymp, wohin die Phantasie den Wohnsitz der Götter verlegte; der Ossa, von
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Vom weftfds. Frieden bis zur ersten französischen Revolution. 1 <5
Frieden abgeschlossen und für ihren Gemahl Franz von Lothringen die
Stimme zur Kaiserwahl erhalten hatten, behauptete, daß Schlesien durch
den Bruch des Breslauer Friedens dem östreichischen Hause wieder
anheim gefallen sei. Friedrich ließ sich aber durch alle diese höchst
unangenehmen Ereignisse nicht außer Fassung bringen und schlug die
Oestreicher bei Hohenfriedberg und bei Sorr. Zwar versuchten diese
noch einmal, Berlin zu überrumpeln und durch diesen Handstreich den
König zur Herausgabe von Schlesien zu zwingen, allein Friedrichs
Schnelligkeit rettete die bedrohte Hauptstadt. Da auch die Sachsen
sich feindselig zeigten, so mußte „der alte Dessauer" (Fürst Leopold
von Dessau) grades Wegs auf Dresden marschiren. Er fand die
Sachsen und Oestreicher aus den Höhen von Kesselsdorf und errang
daselbst einen solchen Sieg, daß Dresden sich ergeben und Maria
Theresia Frieden schließen mußte, in welchen! Friedrich Schlesien be-
hielt (1745).
Friedrich hatte zur Bestreitung der Kriegsbedürfnisse sein Silber-
geraih hergegeben; nach der Waffenruhe suchte er vor Allem die er-
schöpften Finanzen wieder aufzurichten und die dem Lande durch den
Krieg geschlagenen Wunden zu heilen. Dies gelang ihm über Erwar-
ten rasch und vortrefflich. Mit Erstaunen vernahm Maria Theresia,
daß Friedrich durch sorgsame Verwaltung die Einkünfte der schlesischen
Fürstenthümer bereits verdoppelt habe. Strenge, Pünktlichkeit und
Klugheit erleichterten seine eifrigen Bemühungen, den Wohlstand des
Landes zu heben. Er ordnete das Meiste selbst an und ertheilte seinen
Ministern nur die Befehle zur Ausführung. Nichts war ihm widriger
als Müßiggang. Zn Allem übte er eine ängstliche Ordnung; jede
Stunde des Tages hatte ihre Bestimmung. Um 4 Uhr Morgens
stand er auf, kleidete sich ohne fremde Hülfe an und schrieb oder las
Briefe. Ueber ininder wichtige Gegenstände ließ er sich Bericht er-
ftatteu, die wichtigeren nahm er selbst vor. Während des Lesens hörte
er die Rapporte seines Adjutanten an; dann trank er Kaffee und ging
nach dem Frühstück ein bis zwei Stunden die Flöte blasend im Zim-
mer auf und ab. Sobald er die Flöte absetzte, traten seine Räthe
zum Vortrage ein und empfingen des Königs Bescheid, welchen
er oft eigenhändig niederschrieb. Nachher befaßte er sich mit Lektüre.
Punkt 12 Uhr setzte er sich zu Tische. Er sah jeden Morgen den
Küchenzettel aufmerksam an oder schrieb ihn selbst; denn er liebte feine
Leckerbissen gar sehr. Wichtiger waren ihm dabei die geistigen Ge-
nüsse, welche ihm eine auserwählte Tischgesellschaft der geistreichsten
Offiziere, fremder und einheimischer Dichter, Künstler und Gelehrten
Preußen den
Besitz
Schlesiens.
Friedrichs
Herrscher-
talent und
Privatleben.
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Extrahierte Personennamen: Franz_von_Lothringen Franz Friedrich Friedrich Friedrichs
Schnelligkeit Friedrichs Leopold
von_Dessau Leopold Maria
Theresia Maria Theresia Friedrich_Schlesien Friedrich Friedrich Friedrich Maria_Theresia Maria Theresia Friedrich Friedrich Friedrichs
268
Dritte Periode der neueren Geschichte.
bortari (Köhler) die Einheit Italiens erstrebte. Eine Militärverschwörung in Neapel unter dem General Pepe zwang den König zur Abdankung (1820) und übertrug die Krone dem Kronprinzen Franz, welcher, wie sein Vater, die ihm vorgelegte spanische Verfassung von 1812 beschwören mußte. Auch in Sicilien entstand ein so greulicher Aufruhr, daß die fünf Großmächte Europas es für ihre Pflicht hielten, in einem Kongresse zu Laibach die italienischen, griechischen und spanischen Angelegenheiten zu berathen (1821). König Ferdinand, welchen man ebenfalls zu dem Kongresse eingeladen hatte, erklärte feine Abdankung und feine Anerkennung der Verfassung für abgedrungen und erzwungen, worauf Kaiser Franz ein Heer unter dem General Frimont nach Italien sandte. Ferdinand konnte nun in fein Land zurückkehren und stellte die alte Verfassung mit einigen Abänderungen wieder her. Nach seinem Tode bestieg Franz Ii. den Thron, welchen noch immer österreichische Bajonette stützen mußten. Erst 1827 zogen die Oesterreicher ab. Revolution Als 1814 König Ferdinand Vii. in seine spanischen Grönländer tn Spanien, zurückkehrte, legten ihm die Kortes, seine Landstände, eine neue Verfassung, welche sie 1812 entworfen hatten, zur Bestätigung vor. Er weigerte sich dieselbe anzunehmen und stellte die unumschränkte Königsgewalt wieder her. Da aber die allgemeine Unzufriedenheit in offenen Aufruhr überging, so sah sich Ferdinand Vii. doch genöthigt, die Verfassung von 1812 anzuerkennen. Ein großer Theil des Volkes war aber mit dieser Neuerung durchaus nicht einverstanden und griff zu den Waffen, um den früheren Stand der Dinge herbeizuführen. Der König, ganz in der Gewalt der Kortes, vermochte nicht die Ruhe wieder herzustellen; da nahm sich der französische König Ludwig Xviii. seiner an und gab Ferdinand durch eine bedeutende Armee, welche unter Ludwigs Neffen, dem Herzog von Angouleme, in Spanien eingerückt und überall siegreich aufgetreten war, die Macht, feinen ursprünglichen Willen, ohne Konstitution und Kortes zu regieren, durchzusetzen. Die Franzosen blieben bis 1828 in Spanien stehen und unterstützten den König noch tn einem andern Vorhaben, welches über Spanien großes Unheil brachte, in der Durchführung der weiblichen Erbfolge, wonach er seiner Tochter Jsabella Ii. zum Nachtheile seines Bruders Don Karlos den Thron verschaffte?) Ferdinand starb 1833.
*) Philipp V. hatte das für die Erbfolge in Spanien angenommene salische Gesetz 1713 aufgehoben, Ferdinand stellte 1830 ans Abnei gung gegen seinen Bruder Don Carlos die weibliche Thronfolge wie der her.
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Extrahierte Personennamen: Franz Franz Ferdinand Franz Franz Ferdinand Franz_Ii Franz Ferdinand Ferdinand_Vii Ferdinand Ludwig_Xviii Ludwig Ferdinand Ludwigs Ludwigs Jsabella Ferdinand Philipp_V. Philipp_V. Ferdinand Ferdinand Carlos
254
Erstes Kap. Bürgerlicher Zustand.
Bewohner Karthago's zu den Waffen, und stellten ein ansehnliches
Heer. In gewöhnlichen Zeiten war nur eine kleine Kriegschaar — die
heilige genannt — aus Karthagern bestehend. In derselben dien-
ten die vornehmeren Burger zu Pferd. Einen größeren Schlackt-
hanfen und eigentlich den Kern des Heeres bildeten die afrikanischen
Unterthanen Karthago's, die Libyer, wie Polybius sie nennt. Aber
die Hauptmasse desselben bestand aus Söldlingen, welche Karthago
weit und breit unter vielen Völkern und Stammen warb. Kein alter
Staat hat das System fremder Micthtruppcn in einem so großen Um-
fange und so beharrlich, wie Karthago, ansgeübt. Fast alle Lander,
wohin cs handelte, waren zugleich seine Werbepläze: mit dem Golde
der einen Nation erkaufte cs das Blut der anderen, und machte ab-
wechselnd den Handelsgewinn dem Kriege und diesen dem Handel
dienen. Heeren (*) hat eine anziehende Schilderung eines karthagischen
Heeres geliefert, wo sich die schwerbewaffneten Spanier, die halb-
nakten Gallier, vermischte Haufen von Italienern und Grie-
chen, die wilden balearischen Schlenderer und die vielen afri-
kanischen Horden ans allen Ländern von Eyrene bis zum atlan-
tischen Meere — insbesondere die n n midi sch en Reiter — versammelt
fanden, und sich mit gegenseitigem Erstaunen betrachteten. Auch hat
derselbe Schriftsteller die Vortheile und Nachtheile dieses Systemes —
die Leichtigkeit, Heere zu errichten und ihren Verlust zu ersezcn, die
Vervielfachung der Handelsverbindungen und des politischen Einflusses,
dagegen aber den fast nothwendigen Verlust solcher bunt unter einan-
der gemengten, meist nur leichten und indisciplinirten Truppen gegen
wohlorganisirte Heere, den Mangel an Eifer und mehr noch an Treue,
die Länderverwüstungen und Epidcmicen, endlich den prekairen Zustand
einer nicht auf einheimischer Kraft beruhenden Größe — so schön
in's Licht gestellt, daß demselben Nichts znznfügen bleibt.
In den karthagischen Heeren spielen auch die Elephanten eine
bedeutende Rolle. Diese und die Streitwagen treffen wir auch bei
den morgen ländischen Nationen, und selbst in den macedoni-
schen Reichen an. Bei der Verbesserung des Kriegswesens wurden
sie von geringerer Brauchbarkeit erfunden.
§. 17. Römisches.
Mehr, als alle übrige Völker, hat Rom im Kriege geleistet.
Denn nur bei Ihm war er die Hauptsache; bei den Persern war
cs der Gehorsam, bei den Griechen die Freiheit, in Karthago
(*) Afrik. Völker S. 287 f.
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Extrahierte Ortsnamen: Karthago Karthago Rom Karthago
76 Vi. Ztr. Karl V. bis zum westph. Fried. 1520—1643.
stände eine solche Untersuchung geführt wissen, und-sie un-
terblieb.
19. Karl V. legt die Regierung nieder. i556.
Durch diesen Frieden war die Trennung der Religions-
partheien in Deutschlandaufimmerfestgesetzt. Karlwelcher
einen großen Theit seines Lebens und seiner Kräfte an ihre
Wiedervereinigung gewendet hatte, konnte an solchem Zu-
stande der Dinge keine Freude haben; Deutschland war ihm
von nun an noch mehr entfremdet. Der Krieg gegen Frank-
reich wollte gleichfalls keinen erwünschten Fortgang nehmen;
Karl Hattees noch zuletzt erleben müssen, wie sich das fremde
Volk in die deutschen Angelegenheiten gemischt hatte, und
sein Geist sah voraus, welchen Einfluß diese ihm verhaßte
Regierung überhaupt auf Europa gewinnen werde, wenn
die Macht des spanisch - östreichischen Hauses wieder getrennt
sey, die unter ihm vereinigt kaum das ehrgeizige Volk in
seinen Schranken gehalten hatte. So lagen die größten
Entwürfe seines kühnen Geistes unvollendet oder in Trüm-
mern vor ihm; je heißer sein Eifer gewesen war, desto hef-
tiger mußte jetzt der Ueberdruß in seiner Seele seyn, zu-
maht da sein Körper immer mehr durch eine böse Krankheit
zerrüttet wurde. Das Land, worauf er am meisten mit
Freude bilckcn konnte, in welchem sein Leben eine wohlthä-
tige Spur zurückließ, Spanien, hatte schon an seinem Soh-
ne Philipp einen Verwalter gefunden, der das öffentliche
Zutrauen besaß. So wurde Karls Gedanke, gleich dem
Diokletian, an dessen Beispiele er oft dachte, seine Kronen
niederzutegen und in die Einsamkeit eines klösterlichen Le-
bens einzükehrcn, zum festen Entschlüsse. Schon früher
hattte er diesen Gedanken gefaßt und ausgesprochen.
Im Herbste 1555 ließ er seinen Sohn Philipp, den er vor
Kurzem mit der englischen Königstochter Maria vermahlt
hatte, von England nach Brüssel kommen, und vollzog am
25 fr en October die feierliche Uebergabe der Niederlande an
denselben. Er selbst hielt eine so führende Rede an seinen
Sohn, daß die ganze, große Versammlung zu Thränen
bewegt wurde. Er betheuerte, „wie er seit seinem 17ten
Jahre alle Gedanken allein auf die ruhmvolle Regierung
seiner Reiche gewendet, wie er überall mit eigenen Augen
zu sehen gesucht habe; und wie daher seine Regierung crue
stete Pilgcrschaft gewesen sey. Neunmahl habe er Deutsch-
land, sechsmahl Spanien, viermahl Frankreich, siebenmaht
Italien, und zehnmaht die Niederlande besucht; Zweimahl
sey er in England und eben so oft in Afrika gewesen und
TM Hauptwörter (50): [T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
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Extrahierte Personennamen: Karl_V. Karl_V. Karl_V. Karl_V. Karlwelcher Karl_Hattees Karl Philipp Philipp Karls Karls Philipp Philipp Maria Maria
Extrahierte Ortsnamen: Deutschlandaufimmerfestgesetzt Deutschland Frank- Europa Spanien England Niederlande Spanien Frankreich Italien England Afrika
156 Vii. Ptr. Nom westph. Fried, b's jetzt. 1648 — 1823.
Der Fr rede zu Nimwegen, i»>78 uuo 79. — Mit
ängstlicher Erwartung richteten Alle die Augen auf die Frie-
densversammlung, dieschonin N i m w e g en vereinigt war.
Die Franzosen, so schien es, mußten eilen, jeden, selbst
einen nachtheiligen , Frieden zu schließen, weil viele Fein-
de gegen sie waren. Aber sie haben es immer sehr gut ver-
standen, ihre Gegner zu trennen. Es gelang ihnen, die
Holländer, für weiche doch der Krieg angefangen und
die dadurch gerettet waren, durch dargebotene Vortheile
zuerst abwendig zu machen. Sie schloffen den Frieden al-
lein und erhielten die Festung Mastricht. Daun folgten
die Spanier und mußten nun schon mehrfach ersetzen,
was den Holländern eingeräumt war; sie traten von Neuem
einen schönen Landstrich von ihren Niederlanden und die
ganze Franche - Eomtee ab. Darauf verglich sich der Kai-
ser, der den Krieg nicht allein fortsetzen wollte; er mußte
die wichtige Festung Freiburg im Breisgau übergeben.
Ganz verlassen stand endlich der Ehurfür-t von Brandenburg
da; er hatte den Schweden ganz Pommern abgenommen
und hoffte einen vortheilhaften Frieden zu schließen; al-
lein selbst die Niederländer, für die er gekämpft, .ver-
sagten ihm ihre Hülfe. So mußte er fast alles eroberte
Land wiederzuruckgeben. Bei diesen Verhandlungen zu Nim-
wegen wurde der große Einfluß, den Frankreich über Eu-
ropa übte, auch in der Sprache schon sichtbar. Unter den
dreißig Jahre früher zu Munster und Osnabrück versam-
melten Gesandten waren sehr wenige, welche Französisch
verstanden; zu Nimwegen.aber redeten Alle schon dicje
Sprache. Doch wurden dle Verhandlungen selbst noch la-
te tnlsch geführt.
41. Die französischen Reunionen.
Die geängsteten Länder fingen wiederum an frei auf-
zuathmen, nachdem der Friede mit seinen Segnungen zu-
ruckgckehrt war und die französische Habsucht befriedigt
schien. Aber auch im Frieden verstand sie es, ihren Raub
zu verfolgen. Ein Parlaments - Rath von Metz, Roland
de Revauir, legte dem Könige einen Plan vor, wie er am
Oberrhein seine Herrschaft noch viel weiter ausdehnen könne,
wenn er dce in dem westphälischen Friedensschlüsse gebrauch-
ten Worte nur recht auszulegen' verstehe: „Das Elsaß
und die andern Landschaften seyen ihm mit allen ih-
ren Dep eu de nzeu abgetreten." Es dürfe nur nachgc-
sucht werden, welche Landstriche und Ocrter jema hts,
sey es auch vor langer Zeit, dazu gehört haben, und es
TM Hauptwörter (50): [T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T74: [Frankreich England Spanien Krieg Frieden Rußland Italien Holland Preußen Deutschland], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T144: [Stadt Frankreich Münster Straßburg Metz Mainz Elsaß Bischof Frieden Trier], T103: [England Krieg Frankreich Spanien Franzose Engländer Flotte Jahr Holland Frieden], T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk], T182: [Krieg Jahr Zeit Land Deutschland Regierung Frankreich Volk Folge Revolution], T92: [Vgl Aufl fig Vergl Sch. Liv Sept Aug Iii Geb]]
Extrahierte Personennamen: Metz Roland
de_Revauir
Extrahierte Ortsnamen: Nimwegen Brandenburg Frankreich Nimwegen
z6o Vu.ztr. vomwestph. Fried, bis^'etzt. 1648-1817.
men würden ihn wie einen Thoren, und der sich
ungeziemender, über seinen Kräften liegender,
Dinge angemaaßt, verurtheilt und verspottet haben;
wie denn Karl Albrecht von Barern, der zugleich
mit Friedrich emporstrebte, und seine Hand nach
Königs - und Kaiserkrone ausstreckte, ein solches
Urtheil über sich hat ergehen lassen müssen, llnd
in der That bewährt sich die Kraft, die in den
großen Welthändeln das Außerordentliche wagen
darf, für das Urtheil der Zeit und Nachwelt erst
in der Durchführung des Gewollten.
Frankreich, Spanien, Baiern,
Sachsen, im Bunde gegen Oe st reich.
— Das Kriegsunglück des östreichschen Heeres in
Schlesien bestärkte die französische Regierung in
ihrem Vorsatze, diesen Augenblick zur Zerstückelung
Oestreichs zu benutzen. Der Kardinal Fkeury,
der Frankreich regierte, und an dem Marschall von
Belleisle einen sehr geschickten Unterhändler
fand, brachte zu dem Ende eine Verbindung zwi-
schen Frankreich, Preußen, Spanien, Baiern und
Sachsen zu Stande; denn auch der Churfürst Au-
gust Hi von Sachsen, der zugleich König in Po-
len war, leitete Ansprüche auf die östreichsche Erb-
schaft von einer früheren Heirath des sächsischen
Hauses her, und Spanien streckte seine Hände
nach Parma und Piacenza aus. Ueberdies war
der Plan entworfen, den bairischen Churfürsten
Karl Albrecht, zum teutschen Kaiser zu erhe-
den, und dieser, obwohl er eine so wichtige Stelle
einzunehmen doch Anfangs Bedenken trug, erklärte
sich endlich bereit dazu. Die Wahl sollte in Frank-
furth gehalten werden.
Nun ruckten noch im Sommer 1741 zwei fran-
zösische Heere über den Rhein; das eine wendete
sich gegen die hannöverschen Gränzen und dadurch
verlor Maria Theresia den letzten Bundesgenossen.
Georg Ii von England schloß, aus Besorgniß für
fern Churfurstenthum Hannover, einen Vergleich,
TM Hauptwörter (50): [T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
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Extrahierte Personennamen: Karl_Albrecht_von_Barern Karl Albrecht Friedrich Friedrich Oestreichs Karl_Albrecht Karl Albrecht Maria_Theresia Maria Theresia Georg_Ii_von_England
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Spanien Baiern Sachsen Schlesien Frankreich Frankreich Spanien Baiern Sachsen Sachsen Spanien Piacenza Frank- Rhein Hannover
£/ip Vii. Ztr. vom westph. Fried, bis jetzt. 1643-1817.
Mehr gegen die Verirrungen des Verstandes und
vermögen seine Binden zu zerreißen; ste zusammen
bilden eine schaffende Kraft, da das Zeital-
ter des sibermüthigen Verstandes nur zerstören
konnte.
Auch sind gewisse große und feste Erfahrungen
aus den letzten Stürmen übrig geblieben, und
werden durch die Stimme der Geschichte aller Zel-
ten bestätigt; sie sind in aller Munde und sind der
Kern fast aller Systeme; wenn sich der Streit erhebt,
so ist es nicht um sie, sondern um Nebendinge,
welche freilich oft mit ihnen selbst verwechselt werden.
Es ist durch den Gang der Revolution in
Frankreich, und die kleineren Umwälzungen bei
andern Völkern, unwidersprechlich klar geworden,
daß nicht gedeihen kann, was nur der Gegenwart
angehören und seine Lebenskraft nickt aus den
Wurzeln der Vorzeit ziehen will. Weil wir von
den Grundsätzen abgewichen waren, auf denen un-
sere Väter das Wohl des Staates wie des Hau-
ses, der Kirche wie der Gemeine, gründeten, ist
uns so großes Uebel widerfahren. Die Zukunft
ist eine Blüte des Vergangenen; die Gegenwart
steht nur als die besonnene Vermittlerin zwischen
beiden; sie hat nur Gehabt, wenn sie sich als solche
anerkennt, — Neue Gesetze sollen nur die Einwen-
dung der großen Grundsätze der Vorzeit auf die »
gegenwärtige Gestalt der Verhältnisse seyn. Denn
die Vernunft ist nicht neu, die Grundlagen des
Lebens nicht jetzt erst entdeckt. — Durch diese Be-
lehrungen , mit blutiger Schrift unserer Zeit vor
Augen geschrieben, wird die Willkühr des Verstan-
des, der gern nur sein Gebilde gelten lassen möch-
te, schon sehr eingeschränkt, und vielem heftigen
Wortstreite die sichere Erkenntniß gegenüber gestellt.
Wenn aber die Gegenwart das Recht derver-
mittlung zwischen Vergangenheit und Zukunft hat,
so liegt darin auf der andern Seite.auch die Be-
fugniß, das wirklich Veraltete abzustrcifen. Dieses
kann nur, wo es sich findet, die Form seyn; das
Wesen altert nicht, es will sich aber in neue Ge-
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T52: [Mensch Leben Volk Gott Geist Zeit Religion Mann Glaube Herz], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen], T182: [Krieg Jahr Zeit Land Deutschland Regierung Frankreich Volk Folge Revolution], T46: [Körper Blut Wasser Luft Haut Magen Herz Speise Muskel Mund]]