33
2) An Stelle dieses Königthums tritt vom nennten Jahr-
hundert an, namentlich aber im achten eine Aristokratie,
die, durch die Eroberungszüge der letzten Jahrhunderte mächtig
geworden, statt der früher nur berathenden Stellung zum
Fürstenhaus die Theilnahme am Regiment erhält, endlich
das Königthum ganz verdrängt und allein die Regierung an sich
zieht. In den Händen des hellenischen Adels (der Geschlechter)
liegt der größte Grundbesitz, eine höhere Bildung, Kriegserfahrung,
die Rechtskunde, die Priesterämter, dabei steht derselbe mit dem
delphischen Orakel in engster Verbindung.
3) Besonders die Kolonien, in denen die politische Entwicklung
schneller geht und wo statt der eigentlichen Geburtsaristokratie
immer Timokratie erscheint, bereiten den Uebergang zur De-
mokratie vor. Seewesen, Handel, beweglicher Besitz, geistige
Bildung entwickelten das Städteleben und den Bürgerstand. Seit
der Mitte des siebenten Jahrhunderts auch im Mutter-
lande, besonders in beit Küstenstaaten, erbitterte Parteikämpfe
zwischen Adel und Volk um schriftliche Gesetze, rechtliche und
politische Gleichstellung.
Den Sieg erkämpft die Demokratie in. der Regel durch die
Uebergangszeit der Tyrannis. Im siebenten und sechsten Jahr-
hundert treten meist geistig bedeutende Führer des Volks, selbst
von Adel, au die Spitze des Volks gegen die Alleinmacht ihrer
Standesgenossen. Aus den Volksführern werden Alleinherrscher,
neue ,demokratische Könige'. Durch sie glänzende Entwicklung
des bürgerlichen Lebens, Kunst- und Prachtliebe, Begünstigung
der Poesie und der Anfänge der Wissenschaft, materielle Hebung
des Mittelstandes und der ärmeren Volksklassen. Enge Ver-
bindung der hellenischen Tyrannen unter einander, an barbarische
Fürsten angelehnt. Doch ist die Tyrannis nur eine vorüber-
gehende Erscheinung, ohne tiefere Wurzeln im Volksleben, nur
ausnahmsweise zur Gründung von Dynastien führend; endlich
durch die Geschlechter, ohne Widerstand des Demos, gestürzt.
Aber die bürgerliche Gleichheit war durch sie festgestellt; die Adels-
herrschaft kehrt nicht wieder.
Herbst, historisches Hütsrbuch I. (Ausg. f. Ähmn.)
3
TM Hauptwörter (50): [T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
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— 19 —
Die tiefsten Einsenkungen des Gebirgskammes heißen Pässe.
Dieselben sind vor allem für den Verkehr in den Gebirgen von der
höchsten Bedeutung.
Ausgedehnte und oft recht langgestreckte Vertiefungen im Ge-
birge heißen Thäler. Verlaufen diese in der Hauptrichtung der
Bergketten, so nennt man sie Längsthaler; durchschneiden sie aber
quer das Gebirge, so heißen sie Querthäler. Letztere sind meistens
viel enger und kürzer und haben ein viel stärkeres Gefälle als die
Längsthäler; daher sind sie (die Querthäler) vorzugsweise der
Schauplatz der Stromschnellen und Wasserfälle.
Über die Verteilung von Hoch- und Tiefland ist im allgemeinen
zu sagen, daß die eine Hälfte der Gesamtoberfläche des Festlandes
dem Tieflande, die andere dem Hochlande angehört. Sonst wechseln
die verschiedenen Formen der vertikalen Gliederung anscheinend ganz
unregelmäßig miteinander ab. Doch kann man sagen, in der Alten
Welt herrsche entschieden das Hoch- und Gebirgsland, in der Neuen
aber das Tiefland vor. Bemerkenswert ist auch die Thatsache, daß
das Tiefland hauptsächlich um das Nördliche Eismeer sich ausdehnt,
während die größten Erhebungen (die höchsten Gebirge, die ausge-
dehutesten und höchsten Tafelländer) mehr in der Nähe des Äquators
zu finden sind.
Äas Klima — mag es bedeutet und wovon es abhängig ist.
Für das Gedeihen aller lebendigen Wesen auf der Erde (der
Menschen, Tiere und Pflanzen) ist der Wärme- und Feuchtigkeit-
zustand der Luft von der größten Bedeutung. Man nennt all die
Erscheinungen, welche mit der Wärme und Feuchtigkeit der Atmo-
sphäre zusammenhängen, Witterung oder Klima.
Das Klima einer Gegend äußert sich also vornehmlich im Wärme-
grade, im wechselnden Drucke und in den Strömungen der um-
gebenden Luft, sowie in den Niederschlägen (Tau, Regen, Reif,
Schnee :c.). Der wichtigste und maßgebende Faktor vom Klima
ist die Wärme; von ihr hängen die übrigen Verhältnisse und Er-
scheinungen der Witterung ab.
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^ Das Altertum.
mif Tr' rrie ägyptischen Ärzte, die ihn nicht heilen konnten,
auf Pfahle spießen lassen wollte. Nur die Fürbitte des griechischen Arrtes der thn geheilt hatte, hielt ihn davon ab. 5 '
8 30.
Griechenland.
76) Während die riesigen Staaten Asiens in Trümmer zer-stueit, halten sich Bildung und Gesittung nach Europa verpflanzt. Die ersten Träger waren die Bewohner des jetzigen Griechenlands. Ms das südöstlichste Land Europas und in der Mitte dreier Weltteile gelegen, war es vorzüglich geeignet, die Kultur der Alten Welt in sich aufzunehmen und veredelt den europäischen Völkern zu übermachen. Die Griechen waren es vorzüglich, die das Schöue m Kunst und Wissenschaft pflegten und es in einer solch vollendeten Form darzustellen wußten, daß ihre Kunstwerke noch heute für uns klassische, d. H. mustergültige sind. Sie nehmen unter den Völkern des Altertums die erste Stelle ein. Ihre ^schichte nimmt deshalb unsere Aufmerksamkeit vorzüglich in Anspruch.
77) Im allgemeinen bestand Griechenland ans drei großen Landschaften. Im Norden lagen Thessalien und Epirus. An dieses grenzte Mittelgriechenland oder Hellas an, welches durch die Landenge (Isthmus) von Korinth mit dem südlichen '^eile, dem Peloponnes, zusammenhing. Bewohnt wurde es von einer Menge kleinerer Völkerstämme. Die ersten Einwohner kamen vom Kaukasus her. Es waren die Pelasger, welche in Thessalien und Epirus einwanderten. Nach ihnen kamen aber bald die Hellenen, welche die Oberhand gewannen, während von den Pelasgern viele nach Italien und den Inseln auswanderten.^ Bald nannte man.alle die vielen Völkerstämme mit dem gemeinschaftlichen Namen die Hellenen. Unter den Hellenen traten bald die Dorier in Thessalien und die Ionier in Attika hervor.
Anmerkungen.
1. Griechenland ist auf drei Seiten vom Meere umgeben, im Süden vom Mittelländischen, im Osten vom Ägäischen und int Westen vom Jonischen Meere. Im Norden ist Griechenland durch hohe Gebirgsketten gedeckt. Im Osten ist es beiläufig ebenso weit von Kleinasien entfernt, als im Westen von Italien. Den Namen Griechenland erhielt Hellas von den Römern, und zwar sollen sie das Land nach dem kleinen thessalischen Volksstamme der Grajen so genannt haben.
Thessalien wird von dem größten Flusse Griechenlands, dem Penens, durchströmt. Die vorzüglichsten Gebirge sind: der Olymp, wohin die Phantasie den Wohnsitz der Götter verlegte; der Ossa, von
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28
§. 3. Die Noachiten.
Zur amerikanischen Raffe, deren Hautfarbe vom Braungelben
bis tn's Dunkelrothe geht, gehören die noch übrigen Urbewohner Amerika's,
welche durch die Nähe der Weißen in beständiger Abnahme begriffen sind.
Daß alle diese verschiedenen Menschenarten die wesentlichen anatomischen
und physiologischen Kennzeichen, so wie auch alle Lebensprozeffe mit einander
gemein haben, und daß sich auch alle ihre geistigen Eigenschaften in den Grund-
zügen gleichen, beweist, daß sie n ur Abweichungen Einer und dersel-
den Stammesart sind. Sind auch hinsichtlich der geistigen Bildung die
einen mehr, die andern weniger begabt, so sind sie doch der Bestimmung
nach, alle gleichmäßig zur Freiheit berechtigt, die ihnen auch das
Christenthum nicht nur zuerkcnnt, sondern auch allein und zugleich am
besten bringt. In geistiger Begabtheit und Empfänglichkeit steht die kau-
kasische Rasse oben an: sie ist durch die vollständige Harmonie ihrer
K ö r p erforme n, insbesondre ihrer Gesichtsbildung, die eigentliche Stamm-
rasse, aus der die übrigen Rassen durch Abweichung von der Grundform
hervorgegangen sind. Sie ist daher auch die Trägerin der Cultur, die
sie auf die übrigen Rassen überzuletten die Bestimmung hat.
So groß auch die Verschiedenheit der Sprachen ist,
so erweiset sich doch aus der Vergleichung derselben ihre innere
Verwandtschaft, welche eben sowohl aus eine ehemalige Einheit
derselben, als auch überhaupt ebenfalls aus die Einheit der Ab-
stammung des Menschengeschlechtes führen. Die 2000 Sprachen,
die man gegenwärtig zählt (worunter freilich auch viele Mundarten
mit aufgeführt sind), haben sich bereits auf wenige Sp rachstämme
oder Familiengruppen zurückführen lassen, so daß alle jetzigen Spra-
chen als Reste der untergegangenen Ursprache angesehen
werden können.
Die wichtigsten dieser S pr a ch st ämm e oder S pra chstammgruppen
sind folgende:
Der indo-europäische Sprachstamm (auch indo-germanische ge-
nannt), der sich von der Südspihe Vorderasiens in nordwestlicher Richtung über
Südwestasien und Europa bis Island hinzieht: er umfaßt die vorderindischcn
Sprachen mit der persischen und alle europäischen (mit Ausnahme der türki-
schen, ungarischen, lappischen, finnischen und baskischen Sprache), und beruht,
größtentheils wenigstens auf zweisylbigen Wurzeln.
Der semitische Sprachstamm, der sich westlich vom vorigen, in Asien
vom Mittelmcer bis an den Euphrat und bis zum südlichen Arabien, in Afrika
östlich vom Nilquellland bis zum Mtttelmeer und von da westlich bis zum at-
lantischen Oeean hinzieht: er umfaßt das Hebräische und mit demselben
verwandte ehemalige Phöntzische und Puntsche; das Aramäische, welches
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Extrahierte Ortsnamen: Vorderasiens Europa Island Asien Afrika Nilquellland
Kap. 3. Die Sitten der alten Deutschen. (Handel, Stände.)
13
Ehe die Deutschen zu Erz und Eisen kamen, kleideten sie sich in
die Felle wilder Thicre; doch hatten viele von ihnen bereits in sehr
früher Zeit kunstvolle Rüstungen und Waffen von Eisen und Stahl.
Die Waffen galten ihnen für geheiligt; ohne Waffen giengen sie
nie aus; bei den Waffen schwuren sie ihre Eide. — Der Frauen
Schmuck war ihr langes Haar und ihr sclbstgewobenes, von einem
Gürtel gehaltenes Linueugewand; auch ihren Gatten und Kindern ver-
fertigten sie selbst die Gewänder. — Die au der See wohnenden Völker
verwandten viel Fleiß auf Ausrüstung und Ausschmückung ihrer Schiffe,
und manches nordischen Helden Reichthum stack in seinem Schiffe, auf
dem er als sogenannter Seeköuig ausfuhr, sich ein Reich zu erobern.
(4.) ^lie im Innern wohnenden Deutschen kannten nur Tauschhan-
del; die an der Rheingränze wohnenden wurden von römischen Kauf-
leuten zum Handel mit Sclaven und Roherzeuguissen gelockt: das
Tauschmittel war römisches Geld, wofür sie sich Wein, gewebte Zeuge
und Schmuckgeräthe kauften. Die Sueven ließen gar keine Kaufleute
zu sich, außer wenn sie ihre Beute an dieselben verkaufen wollten. —
Von Künsten kannten die alten Deutschen nur die Dichtkunst, die
sie in Verbindung mit Gesang übten; ihre Liedex pflanzten sich durch
mündliche Ueberliefcrung fort. Sie hatten Schriftzeichcn, Runen
genannt, die sie entweder für den gewöhnlichen Gebrauch in Holz-
stäbe schnitten, oder für eine längere Dauer in Stein gruben. Es
war eine heilige Schrift, die sie auch bei Aufstellung von Gesetzen an-
wandten. — Da sie nur Dörfer und Flecken bewohnten und ihre Häuser
oder Hütten nur aus Holz waren, selbst auch keine Tempel bei
ihnen gefunden wurden, so kann von Baudenkmälern keine Rede sein.
(5.) ^as Volk bestand aus Freien und Nichtfreien. — Die Freien
waren entweder vollfrei oder nichtvollfrei. Vollfrei war Derjenige,
der ein Allod d. i. ein festes Eigenthum besaß und bereits wehrhaft
erklärt war; das Allod vererbte nur auf die männlichen Nachkommen;
wer es erbte, mußte seine Geschwister und Verwandte davon ernähren.
Nichtvollfrei war erstens der vollfreigeborne Allodbesitzer, der noch
nicht wehrhaft war und deßhalb noch unter der Vormundschaft und
dem Schutze eines Vollfreien stand; zweitens der vollfreigeborne Wehr-
hafte, der kein Allod hatte, sondern untergeordnet daheim blieb, oder
der sich freiwillig dem Dienst eines andern (mächtigem oder reichern)
Herrn anschloß, oder von ihm ein Gut gegen eine Abgabe oder gegen
gewisse Dienste, Feod genannt, zu Lehen trug und in den beiden
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137
reihe; 2) die Pelew (Pelsu) Inseln, von sittlichen und gut-
müthigen Menschen bewohnt; 3) die Marianen, auch Hadronen
oder Diebsinseln genannt, deren Bewohner Ackerbau, Handwerke
und Schiffbau treiben; 4) die Mn lg rave s (Molgrewhs) Inseln,
kleine wenig bekannte Inseln; 5) die Sandwichs (Sandwitsch)
Inseln, von gebildeten Menschen bewohnt; die größte ist Owaihi,
wo Kook 1779 sein Leben einbüßte.
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,v jf tt n f t e v A b s ch n i 1 t.
Naturbeschreibung.
Die Naturkunde, in sofern sie sich auf die Beschreibung der ein-
zelnen Natnrkörpcr einläßt, erhält den Namen Naturbeschrei-
bung, wird aber gewöhnlich Naturgeschichte genannt.
Um die vielen und manchkaltigen Natnrkörpcr besser unterscheiden
zu können, bat man sie in drei große Abtheilungen oder Reiche
gebracht, welche man das Mineralreich, das Pflanzenreich
und das Tbierreich nennt.
Zum Mineralreiche gehören alle unbelebte Körper, welche
durch Anhäufung und Verbindung gleichartiger Theile entstehen und
größer werden.
Zum Pflanzenreiche gehören alle Körper, welche zwar Le-
den haben und wachsen, aber sich nicht von ihrer Stelle bewegen kön-
nen, und ihren Nahrungssaft durch Wurzeln und Fasern einsaugen.
Zum Thierreiche gehören alle belebte Körper, die von innen
heraus wachsen, sich willkührlich von einem Orte zum andern bewegen,
ihre Nahrung durch eine Mundöffuung zu sich nehmen, und durch
Hülfe der Sinne empfinden.
Aber auch diese größern Abtheilungen hat man, um sie leichter
übersehen zu können, wieder in kleinere gebracht, indem man die
Geschöpfe, die einander am ähnlichsten sind, zusammenstellt; wie wir
im Folgenden sehen werden.
A. Das Mineralreich.
Zum Mineralreiche gehören solche natürliche Körper, die
nicht leben und nicht empfinden, und keine Werkzeuge der Ernährung
und Fortpflanzung haben, sondern bloß dadurch entstehen und größer
werden, daß sich Theile von außen auf andere ansetzen, und sich mit
einander verbinden.
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt]]
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Arabien. 61
sanfte Überredung, nie aber durch Täuschung oder Gewaltmittel zu fördern bemüht war; er besaß ferner eine glänzende Rednergabe, in welcher sich nicht die verzehrende Glut der Schwärmerei, sondern das belebende Feuer der Überzeugung kund gab, einen Mut, der jeder Gefahr, eine Entschlossenheit, die jedem Hindernisse kühn entgegentrat, eine Festigkeit, die durch nichts erschüttert, eine Thätigkeit, die durch nichts ermüdet werden konnte. Überdies besaß er eine bewundernswerte Klugheit und Gewandheit im Umgange mit den Großen der Erde, welche er für seine Zwecke zu gewinnen und zu begeistern verstand, ohne ihnen jemals die Wahrheit zu verbergen oder seine Gesinnungen aufzuopfern oder gar ihren Schwächen nachzugeben. Dabei war er in seinem ganzen Wesen einfach, schlicht und wahr, kurz eine echte deutsche Natur uach Rede, That und Gesinnung. In seinen in lateinischer Sprache abgefaßten Briefen, welche er in den verschiedenen Verhältnissen seines Lebens an Könige, Bischöfe, Freunde und andere Personen schrieb, ist uns ein treuer Spiegel seines Charakters erhalten.
Yii. 9)1 uha m c d.
1. Arabien.
Bald nach der Völkerwanderung, durch welche Europa so sehr verändert worden war, begann auch in Asien eine gewaltige Umwandlung der Dinge. Ein bis dahin wenig bekanntes Volk trat wildstürmend auf, eroberte einen großen Teil Asiens, ganz Nordafrika und dringt von da aus sogar nach Spanien herüber. Das waren die Araber, auch Sarazenen und M anten genannt.
Die Halbinsel Arabien, viermal so groß als Deutschland, wird im Westen vom roten Meer, im Süden und Osten vom indischen Meer und dem persischen Meerbusen umgeben, im Norden durch Sandwüsten von Palästina und Syrien getrennt. Für Eroberer ist das Land stets unzugänglich gewesen, und selbst die Makedonier und Römer sind mir an seinem Rande hingezogen. Seiner Beschaffenheit nach scheint Arabien mehr dem benachbarten Afrika, als Asien anzugehören. In dem sogenannten wüsten Arabien giebt es viele große Sandwüsten. Setzt der Wind den Flugsand in Bewegung, dann gleicht die ganze Ebene einem wallenden Meer, und die zu kleinen Bergen angehäuften Sand-wellen überschütten oft ganze Karawanen. Hier weht der Samum, welcher mit giftigem Hauch alle ihm begegnenden Tiere und Menschen erstickt. Selten unterbrechen grüne Weideplätze,
TM Hauptwörter (50): [T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
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TM Hauptwörter (200): [T166: [Mann Volk Sitte Zeit Geist Tapferkeit Wesen Leben Sinn Charakter], T126: [Land Handel Europa Meer Osten Zeit Westen Volk Deutschland Jahrhundert], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk]]
Extrahierte Ortsnamen: Europa Asien Asiens Nordafrika Spanien Deutschland Palästina Syrien Afrika
446
Für wissenschaftliche Bildung ist durch mancherlei Schulen und
Collegien und durch die Universitäten zu Orford, Cambridge und London gesorgt.
Der Unterricht in untern Volksklassen ist noch sehr mangelhaft, doch wird durch
die mannigfaltigsten Tagsblätter für Gemcinsinn und Publicity gesorgt. Das
Volk nimmt großen Antheil an Sachen des Staats, wie denn der Engländer
überhaupt Nationalstolz, Selbstständigkeit, Unbiegsamkeit und Ernst in politi-
schen wie in religiösen Dingen besitzt. Was die Nation in Wissenschaften gelei-
stet hat, ist sehr bedeutend; ihre Literatur gehört zu den reichhaltigsten der alten
und neuen Zeit. Als geborne Engländer (denn manche sind Schotten und
Zrländer von Geburt) merken wir: Die Filosofen Baco und Locke, die
Geschichtschreiber Gibbon und Roscoe, die Dichter Shakespeare und
Mil ton. Die Gallerie berühmter Naturforscher und Entdecker ist groß.
2. Schottland.
Man unterscheidet gewöhnlich N i e d e r s ch v t t l a n d, wo die englische
Sprache herrschend wurde, vom Hochlande (Caledonien od. Galedon),
worin sich noch bis jezt die altgälische oder ersifche Sprache erhält. Doch läßt
sich auch nach 2 Vertiefungen abtheilen. Die erste ist zwischen den Baien des
Forth und Clyde, und die andre zwischen der Murraybai und dem
M u l l su n d e. Demnach hätte man ein Süd -, Mittel - und Nordwestland.
Das Niederland, im Ganzen ein Wechsel von Hügeln, Bergen, Thälern
und Ebenen, trägt seinen Namen nur im Gegensatz des höbern durchaus gebir-
gichten Hochlandes. Die Cheviots breiten sich hinein und hängen zusammen
mit den Leads od. Bleibergen, worin Höhen von 3000', und diese mit
den Pentlands, deren Abfall zum Firth (Busen) des Forth das malerische
Thal Edinburgs bildet. Am Clyde hin dachen sich die Leads zu Ebenen ab,
worin.glasgow. Hinter dem Canal wird es schnell wieder bergig, indem sich
die Berge des Hochlandes zwischen Flüssen abwärts fast in die Nähe der Ostküste
verzweigen und verflachen. Aufwärts nach Nw. geht das Niederland nun in
Hochland über. Grenzlinie etwa vom Busen des Clyde bis in die Grafschaft
Aberdeen. Hierin wird ein Hauptkamm erkennbar, Grampians genannt,
der hinter der genannten Linie mit Verästungen, Abgründen, Schluchten und
Seen fast parallel hinzieht. Aus den Grampians diesseit des Hauptkammes hebt
sich der Ben Lomond 3260' und Ben Lavers 4000', und jenseit der Ben
Nevis 4370. Der Nevis schaut seitwärts auf den See Linnhe, der ins west-
liche Meer und zwar zum Mullsunde abfließt. Nw. empfängt der See durch
einen Fluß das Gewässer andrer Seen, die durch geringe Wasserscheide vom
Flusse Ness getrennt sind, der in die Murraybai sich ergießt. Hinter dieser eng-
felsigen caledonischen Vertiefung thürmt sich rauhes schrecklich zerrissenes Berg-
land empor, mit hohen fast immer beschneiten Kuppen (denn die Schneclinie
ist nur 4000') und steilen Vorgebirgen od. Heads, z. B. das von Dungsby
jm No. Sie bestehen aus Gneis, Porfyr, rothem Granit und Urkalk, wor-
unter sich in Sutherland ein weißer dem Mischen ähnlicher Marznor findet.
TM Hauptwörter (50): [T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T62: [Insel Stadt Hafen England Hauptstadt Einw. See London Handel Schottland], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T25: [Wissenschaft Kunst Zeit Sprache Geschichte Schrift Buch Werk Jahrhundert Erfindung], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter]]
TM Hauptwörter (200): [T86: [Insel England Irland Schottland Kolonie Hafen Stadt Küste Hauptstadt Kamerun], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T74: [Zeit Wissenschaft Philosophie Geschichte Philosoph Werk Lehrer Schrift Sokrat Schüler], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa]]
Extrahierte Personennamen: Ernst Clyde Ben_Lomond Ben_Lavers Ben
Nevis Nevis
Extrahierte Ortsnamen: London Schottland Edinburgs Niederland Ness Sutherland