Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
Verbreitungsgebiete der Tiere. 3
Wir gehen hier, wie bei der Pflanzengeographie, den minder
strengen Weg von Erdteil zu Erdteil, indem nur diejenigen
Tiersormen besprochen werden sollen, welche ihrerseits als die
physiognomifchen Grundzüge im Bilde eines bestimmten Teiles
der Erdoberfläche am bemerkbarsten hervortreten. Es werden
aber diese Erdteile in gar mannigfacher Verflechtung von den
verschiedenen Geschlechtern der Tierwelt bewohnt, die umso eigen-
tümlicher gegeneinander abstechen, je getrenntere Landstriche man
unter sich vergleicht. Außer den Seesäugetieren, von denen ein
Teil den Ozean von einem Ende bis zum andern zu bewohnen
vermag, und einigen Säugetiergattungen, welche, gewiß aber
nicht ohne des Menschen Hülse, sich in unveränderten Gattuugs-
eigeutümlichkeiten auf dem ganzen Erdboden finden, sind nament-
lieh die Säugetiere weit getrennter Gebiete z. B. Europas und
Südamerikas oder wohl gar Ozeaniens ganz ungleich, kaum
dem Geschlechte, oft nicht einmal der Familie nach verwandt.
Es möchte auf den ersten Anblick leicht scheinen, diesen Verflech-
tungen zu folgen; doch was hält die Gazelle der Wüste im engen
Räume und bestimmt den Punkt, den sie nicht überschreiten soll? was
hindert den Walfisch, beide Meere vom Nordpol bis zum Südpole zu
durchschneiden? Nahrung, Klima, Bau und Bestimmung sind mächtige
Ketten, aber lang genug, weite Gebiete nur zu streitigen Grenzländern
der Geschöpfe zu machen.
Jeder Erdteil hat auch in betreff der Verteilung der Vögel
feine besondere Physiognomie; denn auch das Leben der Vögel,
jener zahlreichen, leicht beweglichen, flüchtigen Bewohner der
Lüfte, fo frei und unbeschränkt es scheinen mag, ist an die Ge-
setze gebunden, denen alles dienen muß, was in den Raum
unseres irdischen Wohnplatzes geordnet ist. Jeder Weltteil hat
demnach auch seine eigenen Gattungen und Arten von Vögeln,
welche nur ihm allein angehören, und andere, welche er mit
anderen Teilen der Erde gemein hat; aber verhältnismäßig
wenige sind Kosmopoliten, die man in allen Zonen wiederfindet,
wie einige Geyer, der Sturmvogel, u. a. Wenn auch die Ar-
ten nur selten in mehreren Weltteilen vorkommen, so finden sich
doch fehr häufig ihre Stellvertreter ganz unerwartet unter wenig
veränderter Form wieder.
So z. B. sind unbezweifelt die Kolibris, diese lieblichsten und
schönsten der Vögel, ganz allein in Amerika zu finden, aber Afrika
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T42: [Vogel Nest Junge Eier Schnabel Storch Taube Flügel Fuchs Frosch], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm]]
— 113 —
Die Anstalt, welche eine Menge Diener und der Tierarznei kundige
Wärter unterhält, hat sogar Nebenanstalten auf dem Lande für Tiere,
welche Luftkuren gebrauchen müssen. Die durch Privatwohlthätigkeit be-
strittenen Kosten dieser Spitäler betragen jährlich fast 200 000 Mk.
Dieses manchem lächerlich erscheinende Institut ist jedenfalls ein beredtes
Zeugnis für die Herzensgüte und Menschlichkeit des Hinduvolkes, welches
in seiner mildthätigen Liebe keines der von der höchsten Gottheit er-
schaffenen Wesen hilflos leiden lasten will, und nicht nur Krankenhäuser
jeder Art fürstlich ausgestattet, sondern auch für arme Reisende überall Gast-
Häuser (Dharamsalas) errichtet hat, worin sie unentgeltlich verpflegt werden.
Zur sachlichen Besprechung.
a. Wie ist es zu erklären, daß ein Volk, das körperlich
und geistig so gut beanlagt ist, unter fremder Herr-
schast steht und nicht sein eigenes Staatswesen hat?
(Die Jndier haben einen sehr sanften Charakter und eine große
Neigung zur Ruhe. Sie sehen sich als zum Dulden und Ge-
horchen geschaffen an und sügen sich mit Gleichgültigkeit dem
Gebote fremder Eroberer. Sie haben den Spruch eines alten
indischen Schriftstellers zur Lebensregel gemacht: „Es ist besser ?
zu sitzen als zu stehen, besser zu liegen als zu sitzen, besser zu '
schlafen als zu wachen, aber der Tod ist besser als alles."
b. Haben nicht (Durch den
Weltverkehr! Indische Perlen und Edelsteine schmücken unsere
Ringe, indische Baumwolle ist iu unseren Kleidern, indischer
Reis und indischer Pfeffer und indischer Zimmet erscheinen auf
unserem Tische, indische Kokosnüsse werden auf unserem Jahr-
markte feilgeboten, indisches Opium kann aus ärztliche Vor-
schrist hin auch aus unserer Apotheke bezogen werden, indisches
Pelzwerk verarbeiten unsere Kürschner, indische Tiere können
wir im Tiergarten der nahen Residenz betrachten.)
0. Auf welche Weise suche« wohl die Eng länder das Land
immer mehr nutzbar zu machen? (Anlage von Landstraßen,
Kanälen und Eisenbahnen und Telegraphenlinien und dergl.)
Zusammenfasse" g und Einprägungen an der Hand der Übersicht.
Vorderindien.
1. Die Lage und Größe Vorderindiens.
2. Die Bodenbeschaffenheit (Gebirge, Hochland, Ebenen).
3. Die Bewässerung.
4. Die Pflanzen- und Tierwelt.
5. Die Bodenschätze.
6. Die Bewohner (Aussehen und Kleidung, Charakter, Religion,
Sprachdenkmäler, Sitten und Gebräuche).
Teschendorf, Fremde Erdteile- c>
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
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184
I. Abschnitt.
Aegypten. Artemid orus (100 v. Chr.), ein tüchtiger und viel-
benutzter Geograph, hatte die Küsten des rothen, mittelländischen und
selbst des atlantischen Meeres beschifft und ein Werk: Ta yswyga-
(povfisva, hinterlassen, wovon jedoch nichts auf uns gekommen ist.
Apoll od orus aus Athen (140 v. Chr.), Verfasser der auf uns ge-
kommenen mythologischen Bibliothek, verbreitete sich in seiner versificir-
ten Pericgesis mit Genauigkeit über den Westen Europa's und verfasste
einen Commentar zu dem homerischen Schiffskatalog. Alexander,
mit dem Beinamen Cornelius Polyhistor, behandelt in seinem die ganze
Erde umfassenden Werke auch die Geschichte des jüdischen Volkes und
das indische und ägyptische Kastenwesen. Besondere Wichtigkeit hat
Posidonius, gewöhnlich der Rhodier genannt (135 — 51 v. Chr.).
Er erkannte, dass der Mond die Ursache der Ebbe und Fluth sei, dass
in den Neu- und Vollmonden die Fluthen größer seien, als in den
Mondvierteln, den Mond hielt er um 52 und die Sonne um 13,000
Erdhalbmesser entfernt (erstere Zahl um Vs, letztere nahe um die Hälfte
zu klein). Sein mathematisch- und physisch-geographisches System
stimmt in den Hauptsachen mit Eratosthenes überein, jedoch bestimmte
er die Größe etwas anders (s. oben). Die bewohnte Erde hielt er in
der Mitte am breitesten und dieselbe laufe nach Ost und West schmal zu,
jedoch seien die westlichen Länder schmaler als Indien. Er war Lehrer
des Pompejus und Cicero. Als Astronom namhaft ist noch Gemi-
n us, ein jüngerer Zeitgenosse und Epitomator des Vorigen. Er schrieb
unter dem Titel Eigaycoyij sig za cpaivo^sva eine Einleitung in die
Astronomie, welche sich über die Sphären, Klimate, Bewegung, Auf-
und Untergang der Sonne, des Mondes und der Fixsterne verbreitet.
Unter Anderem stellt er den Satz aus, dass die Erde von der Sonne
aus nur als ein Punkt, von den Fixsternen aus, die aber keineswegs
gleich weit entfernt seien, gar nicht gesehen werde. Die Erdbewohner
theilt er in Synoikoi, Perioikoi, Antoikoi und Antipodes. Seine Schrift
hält sich frei von allein astrologischen Aberglauben seiner Zeit. Elev-
in e des fand, dass die Lichtstrahlen auf ihrem Wege durch die Luft nicht
geradlinig, sondern in einer gegen die Erde concaven Krümmung hin-
durchgehen.
Nächst Eratosthenes ist Strabo aus Amasta (60 v. Chr. bis
24 n. Chr.) die nachhaltigste Stütze der wissenschaftlichen Geographie
dieses ganzen Zeitraumes. Sein mit eben so viel Geist als Kenntniss
geschriebenes Werk: rscoyqayixwv ßißloi 17, die uns das Glück fast
vollständig erhalten hat, sind nicht blos eine Hauptquelle, sondern ein
wahres Musterbuch der alten Geographie. Er schrieb nicht eigentlich
für die Gelehrten, sondern für ein gebildetes Publikum und verflocht in
sein Werk die anziehendsten und naturgetreuesten Schilderungen über
Länder, Städte, Religion, Gesetze, Sitten und Gebräuche, die er meist
aus eigener Anschauung kennen gelernt. Dabei ist seine Sprache klar,
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Extrahierte Personennamen: Apoll Alexander Alexander Cornelius_Polyhistor Strabo
290
Drittes Buch.
durch seinen Glauben, welcher die bedrängten Brüder vor der Ka-
tholicität zu retten gebietet, und den Wunsch, das alte Erbe Ruß-
lands wieder zu gewinnen, in diesen Streit geführt. Und die Russen
1654 brechen 1654 in Roth - und Weißrußland ein, Kiew, Smolensk,
Mohilow, Witepsk, Polozk fallen in ihre Gewalt. Auch die Kosaken
haben sich dem Zaren unterworfen; sie wollen ihm dienen, jedoch
als freies Volk. Ein ungeheures Landgebiet war der Herrschaft des
polnischen Adels entrissen, die Gestalt Europas im Osten we-
sentlich verändert, eine andere Zukunft vorbereitet, und doch ward
das Ereigniß damals im Süden, in der Mitte Europas kaum einer
Beachtung werth gehalten.
Und gerade in dieser Zeit, wo die russische Macht verderben-
bringend neben ihm cmporsteigt, ist die Thorheit des polnischen
Adels immer größer geworden. Sie haben auf dem Reichstage von
1652 das Liberum veto mit Gesetzeskraft aufgestellt. Jeder einzelne
Landbote hat nun das Recht, durch sein „nein" jeden Beschluß des
Reichstages zu Hintertreiben. Auf den Reichstagen ist der polnische
Adel unablässig beschäftiget, zu hindern, daß das Reich nicht zu
irgend einer Kraft komme. Die Kraft müßte, wenigstens zum Theil,
in die Hände des Königs gelegt werden und er könnte sie nicht
allein gegen die Fremden, sondern auch gegen den Adel selbst be-
nutzen. Darum kein stehendes Heer von Bedeutung und mit einer
kräftigen Organisation, keine Festungen, keine Vertheidigungs- und
Sicherungsanstalten. Der polnische Adel will nicht allein die wilde
Freiheit seiner Vorfahren beibehalten, er will auch, daß er im-
mer freier, immer ungebundener, jeder immer mehr und mehr sich
selbst der Staat werde. Wo die Freiheit zu so fratzenhafter Entar-
tung wird, kann kaum etwas Anderes als der Untergang folgen, wie
er hier gefolgt ist.
Unterdessen ist Alexis Michailowitsch auch in Lithauen einge-
drungen, wo die Bekenner der griechischen Kirche ebenfalls zahlreich
sind, als die Verhältnisse und Zustände durch das Auftreten Schwe-
dens ungemein bunt und verworren werden. Allmälig ist eine be-
deutende schwedische Macht entstanden. Sie wird gebildet von dem
eigentlichen Schweden, von Finnland, Jngermannland mit Care-
lien, Liefland, Esthland, Pommern und den anderen Besitzungen
in Deutschland. Wenn diese Macht auf der gegenwärtigen Höhe er-
halten werden sollte, mußte sie mit eben so vieler Kraft als Umsicht
geleitet werden. Denn die Nebenlande standen mit Schweden in
schlechtem geographischen Zusammenhänge. Sie waren Küstenländer,
welche andere Staaten von dem Meere ausschlossen; es konnte da-
her an der Feindschaft derselben gegen Schweden nicht gezweifelt
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Extrahierte Personennamen: Alexis_Michailowitsch
Extrahierte Ortsnamen: Roth Weißrußland Kiew Smolensk Mohilow Witepsk Europas Europas Lithauen Schweden Finnland Esthland Pommern Deutschland Schweden
72
Iii. Das Deutsche Reiä, des Mittelalters.
In Spanien, Portugal und England wurden diese Orden nachgeahmt.
Wirkung auf den Bauernstand. Auch auf deu Bauernstand wirkten die Kreuzzüge ein. Die Leibeignen der großen Grundbesitzer liefen scharenweise zu den Kreuzfahrern; denn die Teilnahme an einem Kreuzzuge verschaffte ihnen die Freiheit. Da es dadurch den Großgrundbesitzern an Leuten fehlte, um ihre Güter selbst bewirtschaften zu lassen, waren sie gezwungen, Teile zu verkaufen oder zu verpachten. Es entwickelte sich dadurch der wichtige Stand der Kleinbauern.
Belebung des Handels. Die Fahrten nach dem Morgenlande gaben dem Handel neuen Aufschwung. Die Färberei und die Weberei, vor allem die Seidenweberei wurden im Abendland eingeführt. Der Safrau, der Alaun, vielleicht der Indigo kamen nach Europa, das Zuckerrohr wurde iu Europa angepflanzt. Seidne Kleider, Gewürze und Rauchwerke des Morgenlandes waren schon im karolingischen Zeitalter nach Europa gekommen, allein sie waren mir an die Höfe der Fürsten gebracht worden; jetzt kamen sie bis in die mittlern Gesellschaftsklassen. Dafür wurden die Kunstprodukte Italiens, Deutschlands und der Niederlande nach dem Morgenlande ausgeführt. Der Aufschwung des Handels kam hauptsächlich den Städten zugute. Hier entwickelte sich ein reicher Kaufmannsstand; die Städte wurden wohlhabend und machten sich unabhängig von ihrem Landesfürsten; mitten im Gebiet eines Herzogs oder Bifchofs liegend, kämpften oder kauften sie sich von dessen Untertanenverbande los und wurden Freie Reichsstädt e, die nur den Kaiser als ihren Oberherrn anerkennen.
Der Schiffsverkehr mit dein Morgenlande hat die Entwicklung des Seerechtes zur Folge.
Wirkung auf die Verwaltung. Auf dein Gebiete der Verwal-tnng und Polizei war das Morgenland dem Abendlande überlegen; was das Morgenland darin Gutes hatte, wurde im Abendlande nachgeahmt.
Wissenschaftliche Erfolge. Nicht minder wichtig sind die Folgen für die wissenschaftliche Weiterbildung des Abendlandes. Griechische und arabische Wissenschaften wurden im Abendlande gepflegt, die geographischen Kenntnisse erweitert, die Tier-, Pflanzen- und Mineralwelt des Morgenlandes in Europa bekannt. Der venezianische Kaufmann Marco Polo durchreiste 26 Jahre lang Asien und lernte fast alle Länder Mittel- und Südasiens kennen. Die Inseln des Indischen Ozeans und China hat er besucht. Den Geschichtschreibern, Dichtern und Sängern lieferten die Kreuzzüge geeigneten Stoff zu anregenden Darstellungen. In Bologna, Paris und Neapel entstanden Universitäten, in denen das ganze geistige Leben und Streben der Zeit seinen Mittelpunkt und seine Weiterentwicklung fand.
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Extrahierte Personennamen: Marco_Polo
Extrahierte Ortsnamen: Spanien Portugal England Europa Europa Europa Italiens Deutschlands Niederlande Europa Asien China Bologna Paris Neapel
Negroide Völker.
401
Zu höherer Kultur haben es die Neger nicht gebracht. Sie sind
nicht besonders beanlagt, kommen an geistiger Kraft vor allem den
Europäern nicht gleich. In sprachlicher Hinsicht können wir sie in
zwei Gruppen teilen, die auch sonst vielfache Abweichungen zeigen, in
die Sudanneger im Norden und die Bantuneger im Süden.
Eine gesonderte Stellung nehmen die Südafrikaner, die Hotten-
totten und Buschmänner, ein. Man ist geneigt, sie als einen Rest
der ältesten Bevölkerung dieses Erdteiles anzusehen, zu denen man auch
die Zwergvölker des zentralen Afrika rechnen möchte. Wie diese zeichnen
sich die Südafrikaner durch kleinen Wuchs aus; die Buschmänner haben
nur eine mittlere Körperhöhe von 130—140 cm. Beide Völker haben
eine fahlgelbe Haut, die welk erscheint und zu Faltenbildung neigt.
Das Haar ist kraus, verfilzt und büschelförmig. Der Schädel ist doli-
chozephal. Die Muskulatur ist schwach entwickelt, die Extremitäten
sind dünn und klein. Bei den Frauen tritt häufig Steatopygie, d. i. Fett-
ansatz am Gesäß, auf. Die Sprache ist durchaus fremdartig, sowohl
durch die Art der Wortbildung wie durch die eigentümlichen Schnalz-
laute, die sie verwendet. Geistig sind beide Völker nicht sehr entwickelt,
doch besitzen die Buschmänner eine außerordentliche Sinnesschärfe und
außerdem künstlerische Begabung, die sie in Malereien und Skulpturen
an den Felsen betätigen.
Den negroiden Völkern werden weiter einige Völker des südlichen
Asien zugeordnet, so namentlich die Drawida. Sie haben mit den echten
Negern die dunkle Hautfarbe gemein, unterscheiden sich aber sonst
wesentlich von ihnen. Vermutlich haben sie infolge der engen Be-
rührung mit anderen Völkern durch Mischung ihre ursprüngliche Eigen-
art zum Teil verloren. Ihr Haar ist weich und lockig. Man findet bei
ihnen die Reste einer alten Kultur.
Zu den negroiden Völkern gehören endlich auch die Bewohner
Australiens und Tasmaniens und vieler Südseeinseln. Die Australier
leben gleich den Südafrikanern in sehr ärmlichen Verhältnissen. Ihr
Körper trägt deutlich die Spuren ihrer Lebensweise; es sind meist magere
Gestalten mit auffallend dünnen Extremitäten. Der Kopf ist dolichozephal,
das Gesicht prognath, die Nase ist breit und die Nasenwurzel stark ein-
gedrückt, der Mund breit mit dicken Lippen. Die Haut ist im allgemeinen
dunkelbraun bis schwarz gefärbt, den Kopf bedeckt dichtes, schwarzes,
bald gekräuseltes, bald straffes Haar, das Gesicht zeigt reichlichen Bart-
wuchs. Die geistige Beanlagung der Australier ist nach den Lebensver-
hältnissen zu beurteilen. Sie legen bei allen Verrichtungen, die zur
Die, Erdkunde. 2. Aufl. o e
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Extrahierte Personennamen: Negroide_Völker
Extrahierte Ortsnamen: Afrika Drawida Australiens Tasmaniens
^ Das Altertum.
mif Tr' rrie ägyptischen Ärzte, die ihn nicht heilen konnten,
auf Pfahle spießen lassen wollte. Nur die Fürbitte des griechischen Arrtes der thn geheilt hatte, hielt ihn davon ab. 5 '
8 30.
Griechenland.
76) Während die riesigen Staaten Asiens in Trümmer zer-stueit, halten sich Bildung und Gesittung nach Europa verpflanzt. Die ersten Träger waren die Bewohner des jetzigen Griechenlands. Ms das südöstlichste Land Europas und in der Mitte dreier Weltteile gelegen, war es vorzüglich geeignet, die Kultur der Alten Welt in sich aufzunehmen und veredelt den europäischen Völkern zu übermachen. Die Griechen waren es vorzüglich, die das Schöue m Kunst und Wissenschaft pflegten und es in einer solch vollendeten Form darzustellen wußten, daß ihre Kunstwerke noch heute für uns klassische, d. H. mustergültige sind. Sie nehmen unter den Völkern des Altertums die erste Stelle ein. Ihre ^schichte nimmt deshalb unsere Aufmerksamkeit vorzüglich in Anspruch.
77) Im allgemeinen bestand Griechenland ans drei großen Landschaften. Im Norden lagen Thessalien und Epirus. An dieses grenzte Mittelgriechenland oder Hellas an, welches durch die Landenge (Isthmus) von Korinth mit dem südlichen '^eile, dem Peloponnes, zusammenhing. Bewohnt wurde es von einer Menge kleinerer Völkerstämme. Die ersten Einwohner kamen vom Kaukasus her. Es waren die Pelasger, welche in Thessalien und Epirus einwanderten. Nach ihnen kamen aber bald die Hellenen, welche die Oberhand gewannen, während von den Pelasgern viele nach Italien und den Inseln auswanderten.^ Bald nannte man.alle die vielen Völkerstämme mit dem gemeinschaftlichen Namen die Hellenen. Unter den Hellenen traten bald die Dorier in Thessalien und die Ionier in Attika hervor.
Anmerkungen.
1. Griechenland ist auf drei Seiten vom Meere umgeben, im Süden vom Mittelländischen, im Osten vom Ägäischen und int Westen vom Jonischen Meere. Im Norden ist Griechenland durch hohe Gebirgsketten gedeckt. Im Osten ist es beiläufig ebenso weit von Kleinasien entfernt, als im Westen von Italien. Den Namen Griechenland erhielt Hellas von den Römern, und zwar sollen sie das Land nach dem kleinen thessalischen Volksstamme der Grajen so genannt haben.
Thessalien wird von dem größten Flusse Griechenlands, dem Penens, durchströmt. Die vorzüglichsten Gebirge sind: der Olymp, wohin die Phantasie den Wohnsitz der Götter verlegte; der Ossa, von
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Autor: Freundgen, Josef, Hartmann, Moritz, Kreutzer, Johannes, Dahmen, Joseph
Auflagennummer (WdK): 3
Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
Schultypen (WdK): Höhere Töchterschule, Lyzeum
Schultypen Allgemein (WdK): Mädchenschule
Schulformen (OPAC): Höhere Mädchenschule, Lyzeum
Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
Geschlecht (WdK): Mädchen
104
17. Innere Verwaltung unter Friedrich Wilhelm I.
Friedrich Wilhelm stiftete in dem Generaldirekwrium eine Behrde, die vor allem auf die Erreichung dieses Zweckes hinarbeiten sollte.
Man wei, da die nchste Veranlassung zur Grndung derselben in den Zwistig-leiten lag, die zwischen dem Kriegskommissariat, welches die Kriegsgeflle in den Stdten und auf dem Lande, Akzise und Kontribution verwaltete, und dem Finanz-direktorium, welches die Bewirtschaftung der Domnen leitete, ausbrachen. Ihre Befugnisse, aus verschiedenem Ursprnge herrhrend, stieen nicht selten gegen-einander. In dem einen erschien der Fürst als groer Landbesitzer, seinem Adel gleichartig, in dem andem als allgemeiner Kriegsherr; es kam vor, da die Domnen-kammern den Pchtern Zugestndnisse machten, die den Anordnungen des Kom-missariats widersprachen, und Klagen gegen dasselbe, welche die Stnde erhoben, in aller Form mit unterzeichneten. Durch den allgemeinen Wetteifer im Dienst, den der Ernst und die Wachsamkeit des Knigs erweckt hatten, ward das bel erst recht zutage gebracht.
Hierauf beschlo Friedrich Wilhelm, die beiden Behrden zu vereinigen. Wie es scheint, ist dieser Gedanke zuerst im Gesprch von Leopold von Dessau geuert worden; der König machte ihn ganz zu dem seinen und warf sich mit aller Energie des Geistes darauf, ihn auszuarbeiten und durchzufhren. Es verdient wohl, berichtet zu werden, wie er dabei verfuhr.
Bei einem einsamen Aufenthalt in Schnebeck im Dezember 1722 setzte Friedrich Wilhelm den Entwurf einer Instruktion, in aller Ausfhrlichkeit, mit eigner Hand auf. Sein Ehrgeiz war dabei, da niemand etwas Wesentliches daran auszusetzen finden sollte. Das Schriftwerk ist, wie billig, aufbewahrt worden; es enthlt die ganze Gmndlage der spter so bedeutend gewordenen Instruktion des Generaldirektoriums.
Um dasselbe in eine mitteilbare Form zu bringen, beschied der König, als er nach Potsdam zurckgekehrt war, den Kabinettssekretr Thulemeier zu sich. In sehr hausvterlicher Weise lud er ihn ein, des andern Tages zu ihm zu kommen es war eines Sonntags, nachmittags um zwei Uhr , versehen mit Schreibmaterialien, gutem starken Papier und schwarzem silbermelierten Heftfaden", und sich so ein-zurichten, da er ein paar Tage bleiben knne. Hier ward nun der Inhalt nochmals erwogen und mglichste Sorgfalt angewendet, alles in ordentlichen, przisen, keinem Miverstndnis Raum lassenden Ausdrcken abzufassen. Es dauerte bei den mancherlei Unterbrechungen, die in Potsdam unvermeidlich waren, bis zum 14. Januar, ehe man damit fertig wurde. Einige Abschriften waren noch zu machen; dann, unver-weilt, schritt man dazu, die Sache ins Leben zu führen.
Am 19. Januar 1723 wurden die Mitglieder der beiden Kollegien, des General-kommisfariats und des Finanzdirektoriums, die noch keine Ahnung von der ihnen bevorstehenden Vernderung hatten, nach einem Zimmer des Schlosses beschieden. Ilgen, der, wie wir sehen, in den innem Angelegenheiten so ttig war wie in den uern, las den Versammelten ein Schreiben vor, worin der König ihnen seine Ab-sicht kundtat, nicht ohne dem allgemeinen Tadel auch manchen sehr persnlichen bei-zumischen. Das Provinzialkommissariat der Kurmark, welches bisher mit dem all-gemeinen vereinigt gewesen, ward von demselben abgesondert, und unverzglich entfernten sich die dazu bestimmten Mitglieder. Die Zurckbleibenden fhrte Ilgen in das neue, fr das Generaldirektorium eingerichtete Lokal, wies einem jeden seinen Platz an, verlas, neben dem Bildnis des Knigs stehend, die Instruktion, bergab jedem der fr diese Behrde ernannten Minister eine Abschrift davon und legte eine
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Extrahierte Personennamen: Friedrich Wilhelm_I. Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Ernst Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Leopold_von_Dessau Leopold Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Kabinettssekretr_Thulemeier
Hsft § 63 Asien. 74
vortropischer) Wärme mit überreichen Niederschlägen i) schafft hier — ganz besonders im
tropischen Monsüngebiet, also in Indien und auf den Malaiischen Inseln — eine
Fruchtbarkeit ohnegleichen. Kein Wunder, daß sich hier die Sitze einer uralten Kultur —
der indischen und chinesischen — finden und die Bevölkerung eine Dichte erreicht, wie
wir sie sonst nur in den Industriegebieten Mitteleuropas kennen. 9/10 der asiatischen
Menschheit wohnen im Monsüngebiet, und von den rund 30 Städten über 200 000
(Sinw. liegen nur 3 (Teheran, Tiibris, Smhrna) außerhalb der Monsunländer. —
Die wichtigsten Erzeugnisse der Bodenbenutzuug sind Reis, Tee, Seide, Gewürze.
Dazu kommen die Nutz- und Farbhölzer der tropischen Wälder. „Uberaus reich an Arten
wie Individuen ist die Tierwelt des südlichen Monsüngürtels. Unter den zahl-
reichen Raubtieren sind vor allem Tiger, Panther und Hyänen anzuführen. Sie bewohnen
die Dschungeln und machen im Verein mit großen Giftschlangen manche Gegenden fast
unbewohnbar. Von großen Pflanzenfressern seien genannt: Elefanten, verschiedene Rhi-
nozerosarten, wilde Büffel und Hirsche. Der Elefant ist hier ein wichtiges Arbeitstier. Unser
Schwein, das Perlhuhn, der Pfau, das Haushuhn stammen aus dem östlichen Südasien.
Auf den Malaiischen Inseln treten menschenähnliche Affen (Orang-Utan), Kakadus und
Nashornvögel auf China ist durch seine Prachtfasane, Goldfische und Seidenraupen
ausgezeichnet." (Heiderich.)
4. Die Bewohner Asiens.
Wiederholung des Präparandenstosses.
4». Brahmanismus und Buddhismus.
63 Der Brahmanismus ist die älteste Religion Indiens. Er ist nicht das Lehrsystem eines
einzelnen Mannes, sondern das Ergebnis einer langen Entwicklung. Brahma, ursprünglich
ein philosophischer Begriff (= Weltseele), wurde allmählich zum viergesichtigeu obersten Gott.
Neben ihn (den Schöpfer) traten später zwei andere Götter, Vischnu, der Erhalter und Siva.
der Zerstörer. Der Brahmanismus hat die Kasteneinteilung vorgeschrieben, lehrt eine die
Gemüter beängstigende Seelenwanderung und schreibt vielerlei Reinigungen (z. B. Wa-
schungen im Ganges) und Bußen vor. — Gegen den Brahmanismus entstand um 500 v. Chr.
eine Reformbewegung, der Buddhismus. Ihr Urheber Buddha war ein Mitglied der Adels-
käste, vielleicht ein Prinz, und wohnte am Fuße des Himalaja. Der Buddhismus verwirft die
Kasteneinteilung und verlangt einen rechtschaffenen Lebenswandel. Das höchste Ziel alles
Strebens muß das „Nirwana" (— Erlöschen) sein, d. h. die Erlösung von der Seelenwanderung,
also das Aufhören des Lebens für alle Ewigkeit; denn „alles Leben ist Leiden". Das Nirwana
ist nur zu erreichen durch Rechtschaffenheit, Selbstbesinnung und Erkenntnis der (buddhistischen)
Weisheit. — In Vorderindien wurde der Buddhismus schon im 13. Jahrhundert verdrängt.
Er ist heute — neben andern Religionsformen — die Religion Chinas, Japans und Hinter-
indiens, besteht aber für die großen Massen nur uoch im Gebeteplappern. Die gebildeten
Chinesen haben sich übrigens der Morallehre des Konfuzius (Kong Futse) zugewandt.
4 b. Kulturverhältnisse.
Die meisten Erzeugnisse liefert heute uoch immer der Acker- und Gartenbau der Monsun-
gebiete (Weizen, Baumwolle, Reis, Seide, Tee, Zucker, Tabak, Kaffee, Gewürze. Dagegen
steht die Ausfuhr tierischer Erzeugnisse weit zurück (für 200 Millionen Häute und Felle). An
mineralischen Schätzen birgt besonders China große Steinkohlenlager, aber auch Japan,
Vorderindien und Südsibirien verfügen über dieses wichtige Mineral. Eisen hat außer dem
Ural China, Vorderindien und Japan. Gold findet sich außer im Ural ganz besonders in der
nördlichen Umrahmung des hinterasiatischen Hochlandes (Altai usw.), ferner in Japan, Vorder-
und Hinterindien. Silber bietet besonders das oben als goldreich genannte Randgebirge. Für
*) Vgl. Vorderasien, das, gleich Südeuropa, gerade im Sommer unter Regen-
mangel leidet.
2) Dschuugelu oder Dschangeln nennt man die sumpfigen, mit Bambus- und Schilf-
dickicht, Gesträuch und baumartigen Kletterpflanzen bewachsenen Stellen, die besonders am
des Himalaja und im Ganges-Delta vorkommen.
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Extrahierte Ortsnamen: Asien Indien Mitteleuropas Teheran Smhrna China Asiens Indiens Himalaja Nirwana Chinas Japans China Japan China Japan Japan Hinterindien Südeuropa Ganges-Delta
— 3 —
Hirten, ja Schweinehirten (jedenfalls Urbewohner) waren so verachtet, daß sie nicht einmal einen Tempel betreten dursten.
Da nicht alle Bewohner in der Landwirtschaft Beschäftigung fanden, entstanden schon früh allerhand Handwerke. Die Weber verfertigten kostbare Teppiche und prachtvolle Gewänder (die weiße Seide Josephs); auch verstand man, Ton, Glas, Holz, Leder, Elfenbein, Edelsteine, Bronze, Silber und Gold kunstvoll zu bearbeiten. Ans den zähen Fasern der Papierstaude gewann man Papier, Taue und selbst Kleider. Der Ml samt den schiffbaren Kanälen war von Segelschiffen belebt. Selbst vom Nil bis zum Roten Meere gab es lange Zeit eine künstliche schiffbare Wasserstraße, doch ließ mau sie später versanden, weil die Priester behaupteten, sie käme nur den Unreinen, den Fremden zugute. Handel hat man schon seit den ältesten Zeiten getrieben. Karawanen, die sich des Esels (nicht des Kamels), später der Ochsen- und Pferdewagen bedienten, vermittelten den Warenaustausch, bei dem man nur Ware gegen Ware austauschte. Den Außen- und Zwischenhandel besorgten in früher Zeit vorwiegend die Phönizier, denn die Ägypter haßten das offene Meer, das sie für den Wohnsitz des bösen Gottes (Typhon) hielten; auch fehlte es ihnen an Holz zum Bau der Schiffe. Da es an Metallen, Fellen, Elfenbein,Holz,Wein, Ol,Weihrauch, Myrrhen, Sklaven (Joseph) und Sklavinnen fehlte, erhandelte man diese Waren von den Phöniziern, Kanaanäern, Arabern, Indern, Nubiern und andern Völkern. Ihnen lieferte man Waffen, Getreide, Hülsenfrüchte, Gewebe und andere Erzeugnisse. Dolmetscher vermittelten den Verkehr mit den Ausländern.
Über den Gliedern des Nährstandes, den Hirten, Viehzüchtern, Ackerbauern und Handwerkern, standen die Krieger und Priester, die den gesamten Grund und Boden besaßen und als Grundherren hohe Abgaben von ihren Pächtern, den Bauern, verlangten. Als vornehmste und mächtigste Klassen bildeten sie die Herrscherkaste und hatten die Verwaltung in den Händen. Die Priester waren nicht bloß Seelsorger, sondern auch Gelehrte, Ärzte, Richter, Räte, hohe Beamte und Baumeister; sie trieben die Sternkunde, um die Zeit einzuteilen, die Mond-und Sonnenfinsternisse im voraus zu berechnen und den Eintritt der Nilüberschwemmungen anzukündigen. Sie widmeten sich auch der Feld-meßkunst, um die Grenzen der Äcker, die durch den ausgeschwemmten Schlamm vielfach ganz verwischt worden waren, wieder bestimmen zu können. Sie allein waren die Schreiber und verstanden allein die heilige Bilderschrift oder Hieroglyphenschrift. Wir bezeichnen die einzelnen Laute der Wörter durch besondere Lautzeichen oder Buchstaben, weshalb wir eine Lautschrift haben. Die alten Ägypter aber hatten eine Wortschrift und bezeichneten das Wort durch das Bild des Dinges, das Wort Löwe also durch ein Bild des Löwen, das Wort Sonne durch eine Sonnenscheibe usw. Natürlich ließen sich dadurch nur wirkliche, sichtbare Dinge schreiben, durch die Bilderschrift bezeichnen. Da sich
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