Philopö m e n. K o v t n t h zerstört. 6 9
v.ñ.n,
ihn Quincdus Flamininus t>ci Kyuoskephalä schlägt (.Frieden), 15)8.
und darauf die Griechen bei den isthmischen Spielen für frei
erklärt; auch Rabis, Tyrann von Sparta, wird bezwungen,
und die Aetolier, die sich an Antiochos von Syrien anschließen,
u'.üssen, nach harter Behandlung (ihre Vornehmsten nach Rom)
und wiederholten Verlusten, die Römer um Frieden bitten,-— 189.
Ende des ätolischen Bundes.
Philopömen sucht den achäischen Bund wieder zu heben,
züchtigt das in sich selbst zerrüttete Sparta, und fällt, während 168.
die Römer absichtlich zögern, gegen den messenischcn Tyrannen
Deinokrates, als der letzte der Griechen. Lykortas rächt ihn
(Polybws). 3nncrcr Zwiespalt im Bunde. Erneuter Streit
mit Sparta. Die Römer, welche indessen Maccdonien tribut-
bar gemacht ( Perseus bei P y d n a geschlagen ), erregen i«. 3.
durch ihre Tyranneien gegen Achäer und Aetolier von neuem
Empörungen. Die Achäer bedrängen die Spartaner, beachten
nicht die römischen Vermittlungen, und so werden sie von
Metellus unter ihrem Strategos Kritolaos in Phokis ge-
schlagen, und unter Dia ob auf dem korinthischen Isthwos
von Mummius zerstreut, — Korinth erobert, zerstört. 146
Griechenland als Achara römische Provinz, — Oligar-
chien.
In der Philosophie bilden sich, von Aristoteles angeregt,
verschiedene Schulen: die periparctische, die epikurische, stoische :c. Die
Mathematik ivird durch Enkleides, und die Geographie durch Er«:
r o st h e n e s, später durch Klandios P r o l e in a o s zum Systeme einer
Wissenschaft erhoben. Die Geschichte gewinnt durch Alexander'-
Feldzüge an Umfang, und erhält an Polybios einen kritischen Bear-
beiter; sowie in den bildenden Künsten Lysippos als Erzgießer und
Apelles als Maler sich auszeichnen--').
*) Die Fortsetzung der griechischen Geschichte bildet, bis zum
Erscheinen der Türken 0453), zunächst einen unbedeutenden Zweig der
römischen Geschichte, und schließt sich dann, seit Theodosins dem Großen
an die des lateinischen und griechischen Kaiserthums an; sie findet daher
wohl am zweckmäßigsten dort ihre Entwickelung. — Für die aus
Alexanders Monarchie hervorgegangencn Reiche legen wir eine synchro-
nistische Uebersi'cht bei (denn das Nähere derselben gehört nicht hierher).
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Extrahierte Personennamen: Quincdus_Flamininus_t>ci_Kyuoskephalä Deinokrates Metellus Kritolaos Aristoteles Polybios Alexanders
^ Das Altertum.
mif Tr' rrie ägyptischen Ärzte, die ihn nicht heilen konnten,
auf Pfahle spießen lassen wollte. Nur die Fürbitte des griechischen Arrtes der thn geheilt hatte, hielt ihn davon ab. 5 '
8 30.
Griechenland.
76) Während die riesigen Staaten Asiens in Trümmer zer-stueit, halten sich Bildung und Gesittung nach Europa verpflanzt. Die ersten Träger waren die Bewohner des jetzigen Griechenlands. Ms das südöstlichste Land Europas und in der Mitte dreier Weltteile gelegen, war es vorzüglich geeignet, die Kultur der Alten Welt in sich aufzunehmen und veredelt den europäischen Völkern zu übermachen. Die Griechen waren es vorzüglich, die das Schöue m Kunst und Wissenschaft pflegten und es in einer solch vollendeten Form darzustellen wußten, daß ihre Kunstwerke noch heute für uns klassische, d. H. mustergültige sind. Sie nehmen unter den Völkern des Altertums die erste Stelle ein. Ihre ^schichte nimmt deshalb unsere Aufmerksamkeit vorzüglich in Anspruch.
77) Im allgemeinen bestand Griechenland ans drei großen Landschaften. Im Norden lagen Thessalien und Epirus. An dieses grenzte Mittelgriechenland oder Hellas an, welches durch die Landenge (Isthmus) von Korinth mit dem südlichen '^eile, dem Peloponnes, zusammenhing. Bewohnt wurde es von einer Menge kleinerer Völkerstämme. Die ersten Einwohner kamen vom Kaukasus her. Es waren die Pelasger, welche in Thessalien und Epirus einwanderten. Nach ihnen kamen aber bald die Hellenen, welche die Oberhand gewannen, während von den Pelasgern viele nach Italien und den Inseln auswanderten.^ Bald nannte man.alle die vielen Völkerstämme mit dem gemeinschaftlichen Namen die Hellenen. Unter den Hellenen traten bald die Dorier in Thessalien und die Ionier in Attika hervor.
Anmerkungen.
1. Griechenland ist auf drei Seiten vom Meere umgeben, im Süden vom Mittelländischen, im Osten vom Ägäischen und int Westen vom Jonischen Meere. Im Norden ist Griechenland durch hohe Gebirgsketten gedeckt. Im Osten ist es beiläufig ebenso weit von Kleinasien entfernt, als im Westen von Italien. Den Namen Griechenland erhielt Hellas von den Römern, und zwar sollen sie das Land nach dem kleinen thessalischen Volksstamme der Grajen so genannt haben.
Thessalien wird von dem größten Flusse Griechenlands, dem Penens, durchströmt. Die vorzüglichsten Gebirge sind: der Olymp, wohin die Phantasie den Wohnsitz der Götter verlegte; der Ossa, von
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Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Völkerkunde?
Geschlecht (WdK): Jungen
*234. Asien und sein Verhältniß zu den beiden übrigen Theilen der alten Welt. 301
holz, Getreide, Mehl und Wolle sind die Hauptausfnhrartikel, die auf
unzählige Dubassen, Gadwigen und Weichselkühne geladen und den
Strom hinab versandt werden. Warschau läßt aber auch die aus-
wärtigen Producte, deren das Land bedarf, kommen und vertheilt sie
über das Königreich. Dazu gehören Colonial-Waaren, Tabak, Wein
und die Fabrikate des europäischen Westens. Den inneren Handel, —
das Aufkaufen für den Warschauer Großhändler und den Verkauf
seiner bezogenen Vorräthe an die Detaillisten, — besorgen meistens
die Juden, der Großhandel selbst ist in ihren und den Händen der
Deutschen. Zur Unterstützung desselben ist in Warschau eine National-
Bank und eine Börse und wird ein Wollmarkt gehalten.
Auch für die Wissenschaften und die Geistes-Cultur des Volkes
sorgte Rußland nicht ohne Anstrengung und Opfer: 1818 wurde die
von Alexander I. gegründete Universität eingeweiht, und außer einer Bi-
bliothek von 150,000 Bänden wies mau ihr mit großer Munificenz
noch andere zahlreiche wissenschaftliche Hülfsmittel zu.
§8» Asien.
234. Äßen und sein Verhältniß )u den beiden übrigen
Theilen der alten Welt.
(Nach H. i*. Heeren, Ideen, und C. Ritter, Erdkunde.)
Unter den drei Theilen der alten Welt ist keiner, der die Aufmerk-
samkeit des Geschichtsforschers, der sich nicht bloß auf die Betrachtung
einzelner Nationen beschränkt, sondern mit seinem Blick das Ganze un-
seres Geschlechts zu umfassen sucht, mehr auf sich zöge und auch be-
friedigte, als Asien.
Schon durch seine geographische Lage ward Asien von der Natur
vor den übrigen Theilen der alten Welt ausfallend begünstigt. Es fängt
in einer nördlichen Breite an, über welche hinaus kein Land mehr für
den Menschen bewohnbar ist; allein in seiner vollen Ausdehnung füllt
es die nördliche gemäßigte Zone aus, und nur seine Halbinseln erstrecken
sich bis tief in den heißen Erdgürtel, die östliche derselben sogar bis
nahe an den Aeqnator. Seine reichsten und fruchtbarsten Länder liegen
unter den Breitegraden, welche zwischen Afrika und Europa das Mittel-
meer einnimmt, und nur seine nördlichsten und südlichsten Gegenden
leiden von übermäßiger Hitze und Kälte. Dagegen erscheint Europa
gleichsam nur als Anhang des nordwestlichen Asiens, und Afrika, das
in seiner vollen Breite unter dem Aeqnator durchgeht und bei Weitem
dem größern Theile nach der heißen Zone angehört, kann nur wenige
Länder aufzeigen, deren gemäßigtes Klima mit dem größten Theile Asiens
verglichen werden könnte.
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Inhalt Raum/Thema: Völkerkunde?
Geschlecht (WdK): Jungen
398
Iii. Länder- und Völkerkunde. B. Asien.
drittens die See zwischen Celebes im Norden und der Grenzkette im
Süden, Banda-See genannt; die vierte liegt im Norden von Celebes,
im Osten von Borneo, im Süden von den Suln-Inseln und Mindanao;
sie heißt Celebes-See; die fünfte ist eingeschlossen von Mindanao,
den inittlern Philippinen, dem Nordosttheil Borneo's und im Süden
von den Suln-Inseln; die letzten geben ihr den Namen. Diese Seen
bilden einen wichtigen Charnkterzng des Archipels; auf ihrem stets
ruhigen Wasser können die Bewohner mit den regelmäßig wechselnden
Winden leicht von einem Theile ihres Gebietes zum andern Hinüber-
schiffen. Die sicheren Winde begünstigen auch die Fahrten aus dem
Archipel nach den nahen Festlanden; in drei Tagen erreicht man von
der Ostküste China's die nordöstliche Gruppe der Philippinen, in zehn
die Mitte des Archipels; in fünfzehn gelangt man von Vorder-Jndien
eben dahin; nur drei Wochen werden erfordert, um vom südlichen Ara-
bien Sumatra und Malacca zu erreichen. Nicht weniger glücklich ist
die Lage für den erweiterten Verkehr der jetzigen Zeit; vom Vorgebirge
der guten Hoffnung und der Westküste Amerika's erreicht man durch
ein offenes Meer mit regelmäßigen Winden leicht und sicher den Ar-
chipel. Es müßte sich hier ein Mittelpunkt des Welthandels bilden,
selbst wenn die Inseln diesem nicht viele der gesuchtesten und einige der
seltensten und kostbarsten Waaren darböten.
Die Bemerkung, welche schon Strabo bei Gelegenheit von Sicilien
gemacht hat, daß die Inseln die am reichsten ausgestatteten Theile der
Erde seien, bestätigt sich bei dieser Inselgruppe von Ceylon an bis
Neu-Guinea so vollständig, daß jeder derselben gleichsam ein individueller,
charakteristischer Naturschatz zur Function für den großen Entwickelungs-
gang des Weltverkehrs in der Acqnatorialzone mitgegeben erscheint: so
die weißen Elephanten, Perlen, Zimmetwälder und Rubine auf Ceylon,
die kolossalsten Thierformen des Rhinoceros, Tapir, Orangutang und
die edelsten Färbestoffe und Holzarten auf Sumatra; so ist die Insel
Banka das reichste Zinnland der Erde, Borneo das Land des Goldes,
der Diamanten und hundert anderer Kostbarkeiten; Java, schon bei
Ptolemäus die Gerstcninscl mit den reichsten Nahrungsstosfen in Korn-
arten, Brodfruchtbanm, Zuckerrohr; die folgenden Inseln jede mit ihrer
eigenthümlichen Gewürzart bis zu den Molncken und Neu-Guinea, wo
der echte Kampherbanm, die Sagopalmen, die Kohlpalmen mit den
reichsten Nahrungsstosfen, die Paradiesvögel und so viele andere der
edelsten Productionen aller drei Naturreiche ihre ursprünglich localbe-
schränkte, nicht auf das continentale Asien übergehende, ganz individuelle
Heimath erhalten haben. Hier im innigsten Verein der Wasser-, Land-
und Tropenwelt erscheint das physikalische Leben des Erdballs in seiner
höchsten Potenz —- nicht aber das geistige; denn das Gesetz, das die
Geister lenkt, ist ein anderes, als das der Physik der Körperwelt. Die
Extreme von Länderbildungen, wie einerseits Polynesien in der Zerrei-
ßung der Planetenrinde, andererseits Afrika in der compactesten Massen-
anhänfung aufzuweisen hat, zeigen beide hemmende und nachtheilige
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Extrahierte Personennamen: Strabo
Extrahierte Ortsnamen: Asien Banda-See Borneo Mindanao Mindanao Nordosttheil_Borneo's Sumatra Sicilien Ceylon Neu-Guinea Ceylon Sumatra Borneo Brodfruchtbanm Neu-Guinea Afrika
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Inhalt Raum/Thema: Völkerkunde?
Geschlecht (WdK): Jungen
410
111. Lüildcr- mib Völkerkunde. B. Asien.
eo. Vorder-Indien.
266. Weltgeltung Dorder-Lndiens *).
(dlach Christian Lassen, indische Alterthumsknnde.)
Auf der weiten Mecresfahrt von Afrika nach China erscheint Indien
als das begünstigtere Land. Es liegt nämlich in der Mitte der zwei
anderen Halbinseln, welche, wie Indien, aus der Masse des asiatischen
Festlandes in das südliche Meer hineinspringen; cs mußte daher am
natürlichsten der Mittelpunkt der Verbindungen dieser Nachbarländer
und der weiter an sie grenzenden werden; es konnte am leichtesten nach
beiden Seiten hin verkehren, von beiden Seiten besticht werden. Die
Geschichte des Handels weisst uns daö ziemlich frühe Zusammentreffen
arabischer und chinesischer Kaufleute in indischen Emporien nach. Ebenso
begünstigt erscheint den beiden anderen Halbinseln gegenüber Indien in
Beziehung auf seine inneren Vorzüge und die Erzeugnisse, welche den
Handelsmann heranziehen. Arabien wird zwar, wie Indien, etwa in der
Mitte vom Wendekreise durchschnitten; aber nur der Süden Arabiens
ist fruchtbar; das Innere ist arm, gleichförmig und bildete nie einen
zusammenhangenden, mächtigen Staat; im südlichsten Arabien konnte sich
wohl ein vermittelnder Punkt des Handels zwischen Indien und der
Westwelt bilden, es konnte Indiens Erzeugnisse nicht für die Westwelt
ersetzen, nur aus Indien sie holen. Sehr reich von der Natur ausge-
stattet ist dagegen die östliche indische Halbinsel und liegt mit dem
Schwesterlandc in gleicher Breite; aber in vier große Meridianthüler
getheilt und gesondert, erschuf es nie einen mächtigen Centralstaat, der
die rohen Urbewohner zu einem geordneten Zusammenleben und höheren
Bestrebungen nöthigte; die Cultur siedelte sich nur spät und einzeln
an, das ganze Land gelangte nie zur selbständigen Bildung und Wirk-
samkeit nach außen. Es blieb ein untergeordnetes, geistig nur empfan-
gendes Land und konnte das vordere Indien keines Theils seiner Wich-
tigkeit berauben. Es bot aber auch im vcrwahrlosstcn Zustande eigen-
thümliche wcrthvolle Erzeugnisse dar, um den Kaufmann anzulocken;
cs öffnete dem kriegerischen Abenteurer wie dem Missionar ein weites
Feld für seine Unternehmungen.
Wie Inseln zugänglicher sind, als große Festlande, so haben auch
die Indien benachbarten Inseln Sumatra und in noch viel höherem
Grade Java den Indern ein großes Feld der Thätigkeit eröffnet. Es
bot sich hier eine zwar verwandte, doch vielfach ganz eigenthümliche neue
Natur dar, der Inder sah sich hier au den Erdgleicher und über ihn
hinaus versetzt. Die leichte Verbindung mit dieser reichen Inselwelt
und die dadurch erweiterte Sphäre der Thätigkeit sind wichtige Begün-
stigungen, welche Indiens Lage am Meere ihm brachte.
*) Vgl. oben S. 386.
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Extrahierte Personennamen: Christian_Lassen
Extrahierte Ortsnamen: Asien Dorder-Lndiens Afrika China Indien Indien Indien Indien Arabiens Indien Westwelt Indiens Indien Indien Indien Sumatra Indiens
<870
Europa
— Österreich-Ungarn.
Jmoschi mit 26000 E. an der türkischen Grenze liegen im altdalmatischen Gebiete.
Ragusa am Meere, früher italische Handelsrepublik unter türkischem Schutz, weshalb
noch jetzt der Hauptverkehr in türkischem Karawanenhandel besteht. Cättaro auch
Hafenstadt, am Fuße des montenegrinischen Gebirges. Unter den vielen wein-, öl-
und fruchtreicheu Inseln hat Brazza, wo Marmorbrüche, 16000 Bew., andere sind
Lesina, Cnrzola, Lunga :c. (Kleck und Suttorina, die an 2 Stellen das
dalmatinische Gebiet unterbrechen, sind nicht österreichisch).
Ii. Die Länder der ungarischen Krone.
Siehe oben das Donaugebiet S. 260—267.
a) Aus der ungarischen Geschichte.
Der herrschende Stamm, die Magyaren, sind der einzige Zweig der finnischen
Bölkerfamilie, der es zu geschichtlicher Bedeutung gebracht hat. Sie bewohnten von
jeher den schlechtesten Theil des Landes, die nackten Ebenen, und gleich ihrem Lande
verharrten sie selbst lange Zeit in nackter Knltnrblöße. In den nordwestlichen Gebirgen
wohnen die Slovaken, ein hartes Kleinbauernvolk, im Nordosten die schwächlichen Ru-
thenen, im Südosten die von Siebenbürgen her immer weiter vordringenden Walachen
und im Süden und Südwesten die kernigen Serben und Kroaten. Die Deutschen
aber, denen fast alle ungarischen Städte ihren Ursprung verdanken, sind theils über das
ganze Land zerstreut, theils wohnen sie in 5 Hauptmassen rings an den Grenzen Nn-
garns: im Wieselburger Comitate, in der Zips, in der Bacska, im Torontaler Comitat
und in Siebenbürgen, wo sie politische Selbständigkeit gewonnen haben. Das
Land zwischen Raab und Donau nahmen die Deutschen ein, ehe die Magyaren nach
Ungarn kamen; seit Otto dem Großen hörte die deutsche Einwanderung nicht wieder
auf, und je mehr ein König für Ungarn sorgte, desto mehr suchte er deutsche Ansiedler
heranzuziehen, denn sie vor allen waren das Kulturvolk. Aus dem Wenigen, was
oben bei Besprechung des Donaugebietes über die Magyareu mitgetheilt wurde, läßt
sich, namentlich unter Betrachtung einer Sprachenkarte Ungarns, leicht der Schluß
ziehen, daß der tapfre, von Osten her eingedrungene Stamm wohl ein bedeutendes Reich
zu gründen, nicht aber die bezwungenen Völker magyarisch zu machen verstanden habe.
So war es auch. Stephan der Heilige (um 1000), aus dem Stamme der Arpaden,
gilt als Begründer einer eigentlichen staatlichen Ordnung; er führte das Christenthum
und eine Feudalverfassung nach deutschem Muster in seinem Lande ein. Einer von
den späteren Königen, der ausgezeichnete Ludwig der Große (1342—1382) legte
zwar eine Universität au, die zu Fünfkirchen, und der als Kriegs- und Staatsmann
und sreigibiger Freund der Wissenschaften und Künste eben so gerühmte Matthias
Corvinus (1458—1490) eine zu Buda (oder Ofen) nebst großer Bibliothek. Keiner
dachte indes daran, anßer der Pflege des Lateins auch zu schriftstellerischer An-
Wendung der Magyareu sprach^ aufzumuntern. Was im frühen Mittelalter
überall in Europa der Fall war, dauerte in Ungarn bis in unser Jahrhundert herein:
das Lateinische blieb Gesetzessprache und mußte auch die Verkehrssprache unter den Ge-
bildeten ersetzen; in nenerer Zeit aber wurde mehr und mehr das Deutsche die Sprache
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Extrahierte Personennamen: Cättaro Lunga Raab Otto Ludwig_der_Große Ludwig Matthias
Corvinus
Extrahierte Ortsnamen: Europa Ragusa Handelsrepublik Brazza Cnrzola Wieselburger_Comitate Bacska Torontaler_Comitat Siebenbürgen Donau Ungarn Donaugebietes Ungarns Europa Ungarn
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Inhalt Raum/Thema: Völkerkunde?
Geschlecht (WdK): Jungen
75. Der Fels von Gibraltar. 279
75. Der M$ von Gibraltar.
(Nach I. Fr. Ludw. Hausmann, Umrisse nach der Natur.)
Unter den außerordentlichsten Erscheinungen, die der Süden von
Europa darbietet, behauptet der Fels von Gibraltar unstreitig eine
der ersten Stellen. Gewaltige Katastrophen haben ihn vermuthlich vom
übrigen Spanien getrennt und menschliche Kühnheit ist in anderem
Sinne dem Beispiele der physischen Kräfte gefolgt, um auf fremdem
Boden eine Niederlassung zu gründen und unbesiegbar zu befestigen,
welche den Verkehr des mächtigsten Jnselreichs mit den Küsten des mittel-
ländischen Meeres eben so sehr erleichtert, als dauernd sichert.
Mit seltener Schroffheit erhebt sich der wunderbare Fels plötzlich
aus den an ihm sich brechenden Wellen, und nur eine schmale, aus
Sand bestehende Landenge bildet das lockere Band, wodurch er mit
dem Continente zusammenhängt.
Mag es noch vor der Hand unentschieden bleiben, aus welche
Weise Gibraltar's Fels seine jetzige, ausgezeichnete Gestalt erlangte, so
wird doch nicht verkannt werden können, daß seine Masse einen großen
Antheil an dem Widerstande nahm, welchen die Südspitze Spaniens
den nach einem Durchbruche strebenden Fluthcn entgegensetzte. Daß
die gewaltigen Wirkungen des Meeres auf die Umformuug der Felsen-
masse einen großen Einfluß ausübten, und daß nicht etwa seine Empor-
hebung oder sein Umsturz zu den Convulsionen gehörten, durch welche
die Verbindung des mittelländischen und atlantischen Meeres herbei-
geführt wurde, bezeugen die an seinen Wänden unverkennbar erhaltenen
Spuren der Einwirkung des Meeres und in Verbindung mit diesen
die Absätze am südlichen Ende, welche die verschiedene Höhe der Fluthen
in den Zeiten vor dem Durchbruche bezeichnen.
Die verschiedenen Seiten des, im Verhältniß zu seiner Länge,
schmalen Felsen haben eine abweichende Gestalt. An der Nord- und
Ostseite stürzt er im Ganzen beinahe senkrecht ab, indem er an einzel-
nen Stellen sogar mit überhangenden Massen drohet. An der Westseite
ist er dagegen mehr und im Ganzen zusammenhangend verflacht, wie-
wohl auch hier durch einzelne, senkrechte Wände Stufen gebildet wer-
den. Der südliche, weit vorgestreckte Fuß besteht aus zwei Absätzen,
mit zum Theil lothrechten Felsenwänden. Um den westlichen, nördlichen
und östlichen Rand des Felsens zieht sich eine Flüche, die gegen Norden
in die schmale Landzunge ausläuft, welche Gibraltar mit dem festen
Lande verbindet. An der Westseite steht auf dieser Fläche die Stadt,
deren höherer Theil sich an den Abhang des Felsen lehnt.
An der Ostseite des Felsen hat die Natur eine künstliche Befesti-
gung überflüssig gemacht; diese befindet sich an den drei andern Sei-
ten. Die Festungswerke umgeben hier nicht allein den ganzen Rand des
Felsen, sondern sie ziehen sich in den mannichfaltigsten Linien bis zum
höchsten Gipfel desselben hinan, und nicht bloß an der Außenseite, son-
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil]]
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Völkerkunde?
Geschlecht (WdK): Jungen
280
Iii. Länder- und Völkerkunde. A. Europa.
dern selbst in verdeckten Gängen, die an der Nordseite in großer Aus-
dehnung und in verschiedenen Höhen über einander darin durch Spreng-
arbeit ausgehöhlt worden und mit zahlreichen Seitenöffnungen für das
Geschütz versehen sind.
Nicht minder ungewöhnlich als die ganze Bildung des Felsen ist
die organische Natur, welche ihn bekleidet. Sie ist ein seltsames Ge-
misch von ursprünglich europäischen, afrikanischen und amerikanischen
Erzeugnissen und gibt in ihrer Art ein eben so lebendiges Bild von
der genauen Verbindung, welche der isolirte Fels zwischen entfernten
Gegenden knüpft, als die auf der schmalen Fläche seines Fußes im le-
bcndigsteu^Verkehr sich bewegenden Menschen, deren abweichende Trach-
ten und Sprachen die verschiedenen Nationen, zu denen sie gehören,
erkennen lassen.
An dem Felsell, der in einem engen Raume das merkwürdigste
Gemisch von Producten verschiedener Länder und Weltgegenden ver-
einigt, stellt sich zugleich der auffallendste Wechsel meteorologischer Erschei-
nungen dar. Jetzt ist sein Gipfel klar; in einem Augenblicke nachher
ist er in Nebel und Wolken umhüllt. Tage lang können sie an dem
Felsen hangen, während vielleicht Heller Sonnenschein seinen Fuß und
das Meer erleuchtet. Aber eine plötzliche Aenderung des Windes ver-
mag die Wolkendecke in einem Augenblicke zu zerreißen oder zu heben.
So haben auch zuweilen die entgegengesetzten Seiten der Felsenwand
eine ganz verschiedene Witterung. An der Ostseite kann ein dichter,
nasser Nebel ruhen, während die Westseite den freundlichsten Sonnen-
schein genießt, und umgekehrt. Es kann gegen die östliche Felsenwand stür-
men, während au der westlichen Seite Windstille ist. So brechen sich also
an dem Felsen von Gibraltar nicht bloß die Wellen, sondern es bricht
sich an seiner gewaltigen Mauer auch das Wetter; er ist im eigentlich-
sten Verstände eine Wind- und Wetterscheide.
Die Mannichfaltigkeit der merkwürdigen Gegenstände und der Wech-
sel der Erscheinungen der Nähe sind es nicht allein, wodurch zu Gi-
braltar das Auge auf die anziehendste Weise gefesselt wird; auch die
Anschauungen, welche dort die Ferne gewährt, gehören zu den außer-
ordentlichsten, die ein Küstenstandpnnkt darzubieten vermag, und jede
Seite des Felsen spendet in dieser Hinsicht besondere Genüsse. Der
schmale Kamm der Höhe eröffnet mir am Rande des senkrechten Ab-
sturzes gegen Morgen die unermeßliche Aussicht ans das Meer, die
nur zur Linken durch die spanische Küste begrünzt ist, welche das
unbewaffnete Auge bis über Marbclla hinaus verfolgt und wo an
dem grünen, das höhere Gebirge einfassenden Saume einzelne hell
weiße Ortschaften erkannt und von den weniger licht erscheinenden Wacht-
thürmen unterschieden werden. Gegen Westen überblicke ich den weiten
Meerbusen und das schön geformte Gebirge, welches hinter Algesiras
sich erhebt und gegen die Berge von San Roque verläuft. Jene
Stadt, mit ihrem langen, von den Mauren erbaueten Aquäducte stellt sich
nicht minder deutlich dar, als dieser aus einer Anhöhe gelagerte Ort.
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee]]
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Inhalt Raum/Thema: Völkerkunde?
Geschlecht (WdK): Jungen
und seine Bedeutung in der Zukunft.
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Millionen Menschen, die weite Region vom Ansgange des arabischen
Meerbusens bis zum japanischen Archipelagus wird ihre große Wich-
tigkeit für unser Europa stets behauptet!; sie ist aber auch heute schon
von nicht geringem Belang für das ihr gegenüberliegende Westamerika
und sieht sich dadurch, sammt der Südsee, aus vereinsamter
Ferne in die Mitte des Weltverkehrs gerückt. So wurde
sie gleichsam elektrisirt; sie kann ihre ungeheuere Prodnctenfülle leich-
ter abgeben. Das pacifische Gestadeland Asiens ist nun nicht mehr-
einseitig gestellt, sondern ein Nebenstück, eine Ergänzung
zum pacifischen Gestadelande des westlichen Contincntö,
und die Verbindung zwischen beiden wird vermittelt dirrch die Südsee.
Dieses Becken, als ein jetzt in hohem Grade actives Wasser, er-
scheint gleichsam als ein asiatisch-amerikanischer Golf, oder ein
Mittelmeer, ein mediterraneischer Ocean, und alle in demsel-
den zerstreuten Inselfluren empfinden commercielle Pulsschläge. Uebcr-
all in der Südsee hat das Dampfschiff seine Eroberungen gemacht; es
führt vom Nutkasunde bis zum südlichen Chile, von San Francisco
nach den Sandwich-Inseln, bald auch nach Schanghai und Japan; von
Panama nach Sydney, von Ningpo bis Singapore, und berührt viele
wichtige Häfen. Diese Fahrten und Linien.sollen demnächst allcsammt in
einander greifen. Und die Natur hat nn nördlichen wie im südlichen
Theile des stillen Weltmeeres zwei, ich möchte sagen Brückenpfeiler-
oder Halteplätze geschaffen, da wie dort paradiesische Eilande; die Gruppe
von Otaheiti und jene von Hawaii. Beide werden als fertig gegebene
Mittelpnncte des Verkehrs iinmcr wichtiger werden; nicht minder Au-
stralien, das gewisser Maßen einen Abschluß der hinterindischen Eiland-
fluren bildet. Dazu kommt Neuseeland, dessen große Zukunft schon
unser Georg Förster wahrschauete, als er mit Eook die Südsee befuhr.
Er schrieb 1787: „Für den alle Länder in sein Bereich ziehenden
Handel, welcher räumlich getrennte Weltthcilc verbindet, kann keine Lage
vortheilhastcr sein, als jene der schönen Inselgruppe in der Mitte zwi-
schen Afrika, Indien und Amerika. Man denke sich in Neuseeland
euren Staat mit Englands glücklicher Verfassung, und cs wird die
Königin der südlichen Welt." Zwei Jahre später erhielt das benachbarte
Australien seine ersten Ansiedler und Neuseeland hat sein Parlament.
Der friedliche Verkehr, die freundschaftliche Berührung und Aus-
gleichung der Interessen, welche derselbe im Gefolge hat, entwickelte sich
auch in der Südsee aus kleinen Anfängen und schritt langsam fort, bis
dann die Goldentdecknngen elektrisch wirkten. Nach jenen Entdeckern,
welche nicht nach Handelsvortheilen oder edlen Metallen trachteten, son-
dern ein höheres Ziel verfolgten, indem sie noch unerforschte Räume
zu erkunden und einen großen Theil des Erdballs gleichsam zu enthül-
len strebten, — nach ihnen, den Bahnbrechern, kamen der wagende
Kaufmann, der unverzagte Walfischjäger und der glau-
benseifrige Sendbote. Der Handelsmann legt vor dem Bewoh-
ner der Eilande Waaren ans, deren Zierlichkeit oder Verwendbarkeit
TM Hauptwörter (50): [T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
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Extrahierte Ortsnamen: Europa Westamerika Asiens Chile Schanghai Japan Panama Sydney Weltmeeres Hawaii Neuseeland Afrika Indien Amerika Neuseeland Englands Neuseeland
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Inhalt Raum/Thema: Völkerkunde?
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430. Die Viti- oder giju (Fidschi-) Inseln.
625
um sich jenseit des Oceans eine neue zu gründen. Die Engländer
aber sind keine Anhänger französischer Ordonnanzen und geben den eigenen,
der sreiesten Bewegung sich erfreuenden Colonieen als Ansiedlungspunkten
den Vorzug; während gleichzeitig die französische Regierung selbst eine Art
Widerwillen gegen eine allzu massenhafte britische Einwanderung hegt, wahr-
scheinlich in der gerechten Besorgniß, daß dadurch bei dem geringen Gegen-
gewicht, welches die eigene Nation bietet, die französische Colonie leicht einmal
in eine englische verwandelt werden könnte.
430. Die Viti- oder Fiji- (Fidschi-) Änseln.
(Nach A. Peter mann's Mittheilungen und K. Neumann, Zeitschrift für
allgemeine Erdkunde, bearbeitet vom Herausgeber.)
Der im I. 1643 entdeckte, durch die Größe und Höhe seiner Inseln
ausgezeichnete Archipel der Viti-Jnseln umfaßt in 6 Gruppen 225 Inseln
und Jnselchen, zwischen dem 16—20° s. Br.; der Flächeninhalt (377 [J-M.)
entspricht ungefähr dem von Wales oder Westfalen oder dem Erzherzogthum
Oesterreich. Die Bevölkeruug (im Ganzen etwa 150,000 Seelen) ist stärker
(353 auf 1 cm) als auf deu Sandwich-Jnseln (253) und steigt auf einzel-
nen der (80) bewohnten Inseln zu ansehnlicher Höhe, auf Ovalau zu 3292
Seelen auf 1 s^-Meile.
Die guten Häfen, das den Weißen zusagende, trotz der tropischen Zone
gemäßigte Klima und die üppige Fruchtbarkeit des Bodens, der schon jetzt
Zucker, Baumwolle und Tabak liefert, haben nach und nach Nordamerikaner
und Engländer zur Niederlassung auf den Eilanden angelockt; Versuche mit
dem Anbau von Kaffee. Reis und Indigo sind vortrefflich gelungen und
alle tropischen Erzeugnisse gedeihen. So bilden diese Inseln eine der reich-
jten und werthvollsten Gruppen Polynesiens, die man in 7- 10 Tagen von
den englischen Colonieen Neu-Hollands oder Neu-Seelands erreicht und die
künftig einmal eine ähnliche Stellung zu Australien erhalten wird, wie heute
Westindien zu Europa und Amerika. Das dort wachsende Nutzholz eignet
sich zum Schiffbau und wird mit andern Arten harten Holzes den Export
lohnen. Auch wird es nicht schwer halten, die Eingebornen zur erhöhte«
Nutzbarmachung ihres Bodens zu bewegen. Denn diese bekunden sowohl
eine gewisse Kunstfertigkeit bei dem Bau ihrer Fahrzeuge und ihrer aus
Bambusrohr bestehenden Häuser, bei der Verwendung der Rinde des Papier-
Maulbeerbaumes zur Kleidung, bei der Herstellung von Töpferwaaren und
sonstigem Hausgeräthe, als Geschick und Verständniß beim Ackerbau.
Dabei weichen in neuerer Zeit durch die Bemühungen der Missionare,
insbesondere der Wesleyaner, die blutdürstigen, wilden Gewohnheiten mehr
Pütz, Vergl. Erd- und Völkerkunde. Ii. 2. Auflage. 49
TM Hauptwörter (50): [T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel]]
TM Hauptwörter (100): [T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T52: [Mensch Leben Volk Gott Geist Zeit Religion Mann Glaube Herz]]
TM Hauptwörter (200): [T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T184: [Insel Amerika Portugiese Afrika Spanier Kolumbus Küste Entdeckung Jahr Indien], T113: [Wein Seide Baumwolle Handel Zucker Kaffee Wolle Tabak Reis Getreide], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen]]