Autor: Dreyer, Friedrich, Meyer-Wimmer, J., Meyer, Johannes
Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
83
dieser Kunst zunächst zu gute kamen, wie Pressen, Papiere, Farbe u. s. w. auch dem Kupferstich dienten. Er steht zum Buchdruck und Holzschnitt insofern im Gegensatz, als er seine Zeichnungen in die Tiefe einer Platte hineinarbeitet, sie mit einer weicheren Farbe ausfüllt und nach geschehener Säuberung der Platte mittels Walzen druckt, während jene das Darzustellenbe erhaben ausfchueiben, mit Farbe überziehen und dann durch Pressen auf Papier übertragen. Ob die Erfinbuug des Kupferstichs zuerst in Deutschland ober in Italien gemacht worben ist, läßt sich nicht bestimmt entfcheiben, gewiß ist aber, daß in beiben Ländern Künstler lebten, die der Ausübung dieser schwierigen Arbeit ihren Ruhm verbanken. Unter biefen ragen in Deutschlaub ein nur mit den Buchstaben E. S. bezeichneter Meister, Franz von Bocholt. Martin Schongauer u. a. hervor. Einen hohen Aufschwung verlieh Albrecht Dürer der Kunst des Kupferstichs, inbem er die Ätzkunst, b. h. die Kunst, durch Schwefelsäure die Linien der Zeichnung auf der Kupferplatte zu vertiefen, erfanb.
Währenb die Erzeugnisse der Kupferstecher anfangs in der Weise des Holzschnitts mehr ober weniger schattierte Umrisfe barstellten, gelangte Goltz in den Nieberlanben in der zweiten Hälfte des sechzehnten Jahrhunberts bahin, durch künstlich angelegte und verschiebentlich gekreuzte, baxb stärker, balb schwächer inerbenbe Linien biefenige Runbung zu erzielen, welche die Figuren als Abbildungen wirklich körperlicher Gegenstünbe erscheinen ließen. Ebenso bemühte man sich, durch Zeichnung und Stich die Unterschiebe in den barzustellenbeu Stoffen und selbst in den Farben auszubrücken. Daburch aber würde die Ausübung der Kunst so schwierig, daß die Maler sie aufgaben und nur noch mit der Rabiernabel arbeiteten. Auf biesem Gebiete haben Paul Rembranbt, Claube ßorratn, P. Rubens u.a. Bebeutenbes geleistet.
Die schwierigste unter den tierschiebenen Weisen der Kunst, bilbliche Darstellungen in Kupfer ober Stahl zu graben, ist unstreitig die Grabstichelmanier ober der eigentliche Kupferstich. Eine blankpolierte Kupfertafel wirb unter Anwenbung der Hitze mit einer bünnen, aus weißem Wachs, Pech und Mastix (ein gelbes, wohlriechenbes Harz von der Mastix-Pistacie ober dem Mastixbaume, des. auf der Insel Canbia) bestehenben Schicht (Gruub) überzogen. Nachbem bieselbe erkaltet und mit einem Wachsstock schwarz beräuchert ist, trägt man die Zeichnung mittels Durchpausens (Durchzeichnen) rot auf. Die Linien der Zeichnung ritzt der Künstler nun, mit einer scharfen Stahlnabel durch den Grunb
6*
TM Hauptwörter (50): [T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
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Extrahierte Personennamen: Franz_von_Bocholt Franz Martin_Schongauer Albrecht_Dürer Albrecht Goltz Paul_Rembranbt P._Rubens
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Italien Deutschlaub Nieberlanben Canbia
Autor: Meyer-Wimmer, J., Dreyer, Friedrich, Meyer, Johannes
Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
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d e Brahe wurde eigentlich nur mit den Brocken gespeist, welche von der Tafel ihrer Afterschwester fielen. Allgemein verbreitet war die Sitte, sich einen Hosastrologen zu halten, welcher namentlich den fürstlichen Kindern ihre „Nativität" zu stellen hatte. In den Archiven lagern noch jetzt in Masse jene wunderlichen Ausgeburten blinder Wissenschaft: Tabellen, die kein vernünftiger Mensch versteht, und die ihr Verfasser wohl selbst mehr zusammenphantasiert als berechnet hat.
Der Adel war, wie erwähnt, in allen diesen Dingen, soweit es Der ihm seine Mittel erlaubten, das Spiegelbild der höheren Fürstlichkeit.
Es hatte sich schon im sechzehnten Jahrhundert in seiner Stellung eine bedeutsame Änderung vollzogen, die ihm wenigstens teilweise zum Vorzug gereichte. Auf den Anschluß an die Höfe war er direkt angewiesen, denn die Reformation raubte ihm in den geistlichen Stiftern zahlreiche Versorguugsanstalten für seine Kinder: die Töchter wurden statt in den Klöstern, an den Höfen untergebracht. Mit dem Straßenraub war es vorbei, seit die Landesfürsten ihre erstarkte Territorialgewalt zur Sicherung der Landstraßen verwendeten; selbst der raublustige märkische Adel, der noch zur Zeit Joachims I. (1499—1535) so manchen Wegelagerer und Pferdedieb gestellt hatte, ließ von seiner Liebhaberei und versuchte aus seinem Grund und Boden etwas herauszuwirtschaften.
Es war für den Edelmann nicht leicht, anständig durchzukommen; längst machte ihm selbst im Heerdienst ein wohlgeschulter Berufssoldat von bürgerlicher Abkunft erfolgreiche Konkurrenz. Götz von Berlichingen brachte es zeit seines Lebens nur zum „Reiterführer", fein jüngerer bürgerlicher Berufsgenosse Sebastian Schärtlin von Bnrtenbach (geb. 1498, gest. 1577), Soldat und Staatsmann zugleich, hat als Generalkapitän große Heere befehligt und sich dabei ein schönes Vermögen zu erwerben verstanden.
Einen wichtigen Beitrag zur Kenntnis der einschlägigen Verhältnisse bilden die Memoiren beider: Götz' Denkwürdigkeiten zeigen so recht, wie fremd der gealterte Reitersmann feiner Zeit gegenüberstand.
So mußte sich der Edelmann denn bequemen, selbst den Studien nachzugehen, um sich später als fürstlicher Rat fortzuhelfen, wenn ihm die nüchterne Stellung eines Hofjunkers, das geistlose Wesen eines Jagdjunkers nicht behagte. Für die Wissenschaft selbst hat der Adel im sechzehnten Jahrhundert nichts geleistet. Er mußte sich in den friedlichen Beschäftigungen erst die Geschicklichkeit erwerben, welche der
Deutsche Kulturgeschichte. Iii. g
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger], T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger]]
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^ Das Altertum.
mif Tr' rrie ägyptischen Ärzte, die ihn nicht heilen konnten,
auf Pfahle spießen lassen wollte. Nur die Fürbitte des griechischen Arrtes der thn geheilt hatte, hielt ihn davon ab. 5 '
8 30.
Griechenland.
76) Während die riesigen Staaten Asiens in Trümmer zer-stueit, halten sich Bildung und Gesittung nach Europa verpflanzt. Die ersten Träger waren die Bewohner des jetzigen Griechenlands. Ms das südöstlichste Land Europas und in der Mitte dreier Weltteile gelegen, war es vorzüglich geeignet, die Kultur der Alten Welt in sich aufzunehmen und veredelt den europäischen Völkern zu übermachen. Die Griechen waren es vorzüglich, die das Schöue m Kunst und Wissenschaft pflegten und es in einer solch vollendeten Form darzustellen wußten, daß ihre Kunstwerke noch heute für uns klassische, d. H. mustergültige sind. Sie nehmen unter den Völkern des Altertums die erste Stelle ein. Ihre ^schichte nimmt deshalb unsere Aufmerksamkeit vorzüglich in Anspruch.
77) Im allgemeinen bestand Griechenland ans drei großen Landschaften. Im Norden lagen Thessalien und Epirus. An dieses grenzte Mittelgriechenland oder Hellas an, welches durch die Landenge (Isthmus) von Korinth mit dem südlichen '^eile, dem Peloponnes, zusammenhing. Bewohnt wurde es von einer Menge kleinerer Völkerstämme. Die ersten Einwohner kamen vom Kaukasus her. Es waren die Pelasger, welche in Thessalien und Epirus einwanderten. Nach ihnen kamen aber bald die Hellenen, welche die Oberhand gewannen, während von den Pelasgern viele nach Italien und den Inseln auswanderten.^ Bald nannte man.alle die vielen Völkerstämme mit dem gemeinschaftlichen Namen die Hellenen. Unter den Hellenen traten bald die Dorier in Thessalien und die Ionier in Attika hervor.
Anmerkungen.
1. Griechenland ist auf drei Seiten vom Meere umgeben, im Süden vom Mittelländischen, im Osten vom Ägäischen und int Westen vom Jonischen Meere. Im Norden ist Griechenland durch hohe Gebirgsketten gedeckt. Im Osten ist es beiläufig ebenso weit von Kleinasien entfernt, als im Westen von Italien. Den Namen Griechenland erhielt Hellas von den Römern, und zwar sollen sie das Land nach dem kleinen thessalischen Volksstamme der Grajen so genannt haben.
Thessalien wird von dem größten Flusse Griechenlands, dem Penens, durchströmt. Die vorzüglichsten Gebirge sind: der Olymp, wohin die Phantasie den Wohnsitz der Götter verlegte; der Ossa, von
TM Hauptwörter (50): [T14: [Athen Stadt Athener Sparta Spartaner Griechenland Krieg Perser Flotte König], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
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Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
330
kehr in der Weltpost 31t schließen. Es ist derselbe Mann, der, unter das Niveau der Agentur herabsteigend, als unterstes Glied des Dienstes die Posthilfsslelle erfand und in dessen Hirn der Gedanke eines Weltpostbnreaus entsprang, welches zum erstenmal in dei' Weltgeschichte eine Lhätigkeit über einen Staatenverein der fünf Erdteile entfaltete. In denselben Jahren, mo der „fahrende Landbriefträger" durch gelegentliches Mitnehmen eines Fahrgastes die alte Personenbeförderung der Post im kleinsten Kreise wieder erneuerte, in denselben Jahren liefen die ersten Postdampfer von unsern Häsen nach den Uferländern des Indischen Oceans aus. Dieselbe Reichspost, die auf jedes Mittel, die Dörfer in den modernen Schnellverkehr zu ziehen, so wachsam bedacht war, daß sie dem Heimatlande des Telephons in der Anlegung von Fernsprechämtern voreilte, dieselbe Reichspost hat das erste Sabel ins Meer gesenkt, welches Deutschland mit dem andern Ufer des Atlantischen Oceans verbindet.
Auch darin zeigen sich die modernen Verkehrseinrichtungen als das Nervensystem des Staatskörpers, daß sie einerseits die ganze Oberfläche des Körpers, auch in ihren kleinsten Teilen zu ersassen streben, und daß sie andererseits dem so erfaßten Körper die Eindrücke der Außenwelt auf die empfindlichste Art zugänglich machen. Das eine ist vom andern unzertrennlich. Das ist das Herrliche an dem nationalen Werke unserer neuen Verkehrseinrichtungen: es zeigt uns deutlich, wie nationale Leistungen dem Solidaritätsgefühl der Menschheit förderlich, wie sie geradezu die Vorstufe werden können für die Erfüllung weltbürgerlicher Forderungen, wenn diese sich auf einem Gebiete bewegen, wo sie ihre Berechtigung dnrch ihre Erfüllbarkeit beweisen. Im Zeitalter der Reichspost und des Weltpostvereins ist der Deutsche dem Deutschen, aber auch der Mensch
dem Menschen näher genickt als je.
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TM Hauptwörter (100): [T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße]]
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Extrahierte Personennamen: Sabel
Extrahierte Ortsnamen: Weltpost dei'_Weltgeschichte Deutschland
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde
Geschlecht (WdK): koedukativ
Heimatkunde auf der Unterstufe.
17
oft verrichtet wird, freilich der Künstler kommt mit diesem Artikulieren
der Gestalten gänzlich zustande, aber dem gemeinen Blick fehlt Knfang
und Ende, er kommt weder bis zu dem Kleinsten, noch bis zum Größten.
Irre und unbestimmt schwebt er in der Mitte umher, zweifelt, wie er sich
teilen, — zweifelt, wie er das Geteilte oerbinden solle. Frappiert von den
Forderungen, die der Gegenstand an ihm macht, bildet er sich vielleicht
ein, genossen zu haben, aber nur der Künstler, der des Gegenstandes
mächtig ist, genießt wirklich. — vielleicht auch gibt sich der Ungeübte
dem Vergnügen hin, an den sanften Krümmungen auf- und abzugleiten, —
spielt so durch die Gestalt hin, — und empfindet auf diese Weise wirklich
den Reiz des Schönen. Die ästhetische Anschauung möchte in der Tat wohl
mehr bei dem fließenden Zehen, als beim fixierenden Fassen anfangen, nur
nicht sich damit begnügen. Rber der Fehler, den jener Ungeübte machte,
wird sich alsobald offenbaren, wenn er sich zum Nachzeichnen setzt. Will er
— und das ist natürlich — auf eben diese Weise reproduzieren, wie er auf-
gefaßt hat, will er den Griffel eben so sanft und allmählich, wie vorhin
das Auge, gleiten lassen, so ist es unmöglich, daß er nicht bei der ersten
krummen Linie, deren Fluß er nachzubilden denkt, in einen beträchtlichen
Fehler verfalle. Venn eine krumme Linie ändert ihre Richtung bei jedem
einzelnen Punkte nur unendlich wenig, wer also von Punkt zu Punkt
fortgeht, bei dem häufen sich der unendlich kleinen Fehler unendlich viele,
und bringen, so unmerklich einschleichend, das Ganze aus seiner Lage. —
In der Tat ist auch das fließende Sehen kein Auffassen der Gestalt, der
letzteren gehören alle ihre Teile zugleich zu, und alle wollen gleichförmig
bemerkt sein. Jenem Ungeübten sollte der Endpunkt der krummen Linie
das letzte Resultat aller ihrer Krümmungen werden- aber anstatt den End-
punkt mit dem Anfangspunkte nur vermittels des von einem zum andern
führenden Zuges zu verbinden, hätte er die Vistanz derselben und ihre
Lage gegen den Rücken der Krümmung auf einmal, unmittelbar auffassen
sollen,- dann würde die krumme Linie sehr fest zwischen ihnen gelegen
haben."
Laut des vorigen ist das Artikulieren der Gestalten ein sehr zusammen-
gesetztes und darum schwieriges Geschäft. Soll es nun leicht und für jeder-
mann zugänglich werden, so muß es in seine einfachsten Bestandteile zerlegt
werden, so daß man dieser sich einzeln bemächtigen könne, um sie erst nach-
her wieder zu verbinden.
Zusammenfassen heißt in der Kunstsprache kombinieren, und eine große
Zusammenfassung in kleinere und die kleinsten zerlegen ist das umgekehrte
Geschäft von dem, was die Kombinationslehre zeigt, wenn sie von gegebenen,
ganz einfachen Elementen, nach und nach zu allen daraus zu machenden
mehr und mehr zusammengesetzten Verbindungen fortgeht.
Herbart empfiehlt nun zur Erziehung der Beobachtung einen möglichst
frühzeitigen Beginn, ja er verlegt den Anfang in die Wiege. „Sobald das
Kind in der Wiege Aufmerksamkeit auf äußere Gegenstände zeigt, hängt
man an einem bequemen Platze der Wiege gegenüber eine dunkele Tafel
auf (nur nicht eine völlig schwarze, denn diese Farbe meidet das Auge des
Kindes, — lieber eine bräunlich gesprenkelte), unten vor der Tafel sei eine
Konsole befestigt von ebenfalls dunkler Farbe, varauf stelle man täglich
^ nicht etwa sehr bunte Gegenstände von vielen grell kontrastierenden
Farben, — sondern Dinge von einfacher, nur heller Farbe, und von an-
Reiniger, Aktuelle Fragen, Rubbe, Heimatkultur, Bd. Vi. 2
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian]]
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— 259 —
Ente und Schwan.
Nachdem die Gans besprochen worden ist, können Ente und
Schwan unter denselben Gesichtspunkten behandelt werden. Dabei
bietet sich für die Kinder die Möglichkeit, ihre abweichenden Beob-
achtungen selbsttätig zu ordnen, auch besondere Eigentümlichkeiten
werden die Kinder finden. Selbst die Kinder der Großstadt kennen
die Wildenten und ihr Leben aus unmittelbarer Anschauung: denn
die Wildenten leben in großer Zahl auf den Teichen, den Flußläufen
und Kanälen in der Stadt. Im Tiergarten, im Treptower Park
bietet sich Gelegenheit, die Alten mit den Jungen zu sehen. Die
Kinder kennen auch den Unterschied in der Färbung des Enterichs
(Spiegel) und der Enten. Ebenso läßt sich das Leben des zahmen
Schwanes leicht beobachten. Die Kinder wissen, daß das Gefieder
der jungen Schwäne grau und das der alten schneeweiß ist. Sie haben
sie oft am Teichrande mit Brot und Semmel gefüttert und dadurch
aus dem Wasser herausgelockt. Es bietet sich Gelegenheit, Auf-
gaben zum Vergleich zu stellen, z. B. die Größe der drei Tiere, Be-
wegung, Hals, Färbung, Art der Bewegung.
* Der Spitz und die Gänse. R. Reinick. E. & F. 58. H. 125.
I. 128.
"* Fuchs und Gans. I. Trojan. E. & F. 57.
Die Gans. H. Wagner. E. & F. 55. H. 125.
Werner Siemens und der Gänserich. Nach Werner v. Siemens. N. 16.
Hans und die Gans.
Wart, Bub', ich will dich lehren
uns unfern Frieden stören!
Sollst sehn, du wirst gebissen!
Deine Mutter soll es wissen.
Du wirfst nach uns mit Steinen
und ängstigst meine Kleinen.
Gleich sollst du dich entfernen,
zur Schul' gehn und was lernen
und besser dich betragen!
Muß das die Gans dir sagen?
I. Trojan, Hundert Kinderlieder.
Kinderreim.
Eia, popeia, was raschelt im Stroh?
Die Gänslein gehn barfuß und haben kein' Schuh.
Der Schuster hat Leder, kein' Leisten dazu,
kann er dem Gänslein auch machen kein' Schuh.
K. Simrock,
17*
TM Hauptwörter (50): [T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
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Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
147
immer waren Land und Seilte entfernt nicht wieder auf die Stufe des materiellen Wohlstandes augelaugt, der vor dem großen Kriege und bis 1624 geherrscht hatte. Noch immer war Die Zahl der wüsten Stellen in den Städten sehr groß, am größten vielleicht in der Altmark, wo 1721 z. B. in Stendal 365, in Salzwedel 191 gefunden wurden. Aber auch in den kurmärkischeu Städten betrug ihre Zahl 3257, und auf dem platten Lande lagen noch immer die weitesten Strecken einst wohlbebauten Landes, zahllose Hufen und Dorfmarken wüst und unbebaut. Von Anfang an hatte der König daher sein Augenmerk auf die „Peuplierung", d. H. auf die Vermehrung der Bevölkerung, die neue Besiedelung des Landes gerichtet und war den Versuchen von Gutsherren und Pächtern, solcher wüsten Hufen sich zu bemächtigen, entgegengetreten, weil dadurch die Last der Gutsuuterthaueu zugleich aus die neu angeeigneten Landstrecken ausgedehnt und die Peuplierung gehemmt wurde.
„Menschen halte vor den größten Reichtum" schreibt Friedrich Wilhelm einmal, und wenn man den niedrigen Stand der Kultur beachtet, auf dem dünn bevölkerte Länder regelmäßig stehen, so wird man die Bedeutung dieses Satzes zu würdigen wissen und in dem Eifer, mit welchem der König sogar seine langen Kerle an hochgewachsene Mädchen zu verheiraten suchte, boch auch wieber den volkswirtschaftlichen Grundgebanken des Königs ftnben. Es war ja gerabezu entsetzlich, daß in Preußen z. B., wo heute 2700 Menschen aus einer Gua brat-meile wohnen, damals höchstens 600 Menschen ihr Dasein fristeten und natürlich entfernt nicht imstande waren, der Natur die Erträge abzugewinnen, die sie zu bieten vermochte. Vielmehr mußten gerade die weiten unbebauten Ebenen jede Kultur im Keime ersticken. Im Lause des dreißigjährigen Krieges war, wie erwähnt wurde, etwa ein Drittel der Bevölkerung ums Leben gekommen, und dies zu ersetzen war daher eine naturgemäße Ausgabe der Regierung. Ungeheuer aber ist der Erfolg derselben zu nennen, daß es ihr gelang, im Laufe eines Jahrhunderts (bis 1740) durch fremde Zuzügler die Bevölkerungsziffer um den vierten Teil, um 600 000, zu erhöhen. Im ganzen wird damit der Verlust an Menschen, den der Krieg herbeigeführt, durch die Arbeit der brandenburgisch-preußischen Herrscher dem Laude wieder ersetzt sein. Von ungleich größerer Bedeutung war jedoch, daß die Bevölkerung wieder fähig war, ihre natürlichen Gaben zu brauchen, um den Reichtum des Landes zu heben oder vielmehr, um ein der menschlichen Würde gemäßes Leben zu führen. Und eben hierfür war der König und feine Behörden vorzugsweise thätig, und während sonst in Europa die schwindelhaftesten Bankunternehmungen, wie die Mississippi - Aktien Laws in Frankreich, die Bubbles und die Südseekompanie in England, Staat und Unterthanen an den Bankerott führten, erhob sich in Preußen Friedrich Wilhelm zu einer unter deu damaligen Verhältnissen des Landes unzweifelhaft richtigen, die Bedingungen des wirtschaftlichen Gedeihens ihrem ganzen Zusammenhange nach voll würdigenden Anschauung. Vor allem die Wechselwirkung zwischen Landwirtschaft und Industrie, die Abhängigkeit, in
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TM Hauptwörter (50): [T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
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Extrahierte Personennamen: Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm
Extrahierte Ortsnamen: Altmark Stendal Salzwedel Europa Frankreich England
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Freiburg
Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
— 74 —
Denn von hier bis zur Spitze ist der ganze Turm hohl; nicht einmal eiserne Zugstangen verbinden die sich gegenüberliegenden Fensterpseiler mit einander. Wir schauen frei in die sich allmählich verengende Höhlung der Pyramide hinein, ein Anblick von äußerster Kühnheit, annähernd wie bei der Peterskuppel in Rom in ihrer freien, weiten Spannung, fast beklemmend waghalsig und doch zum Jauchzen schön. Man sollte öfter dort hinaufsteigen, um sich dieses erhabenen Anblicks zu erfreuen. Nirgends kommt so wie dort oben die feinberechnete Regelmäßigkeit des Turmaufbaues uus zum Bewußtsein. Mit Genuß verfolgt das Auge die einzelnen Rippen der Pyramide bis hinauf zur einigenden Spitze, oder es erquickt sich an den schönen Füuuugeu, die zwischen den Helmrippen eingespannt sind, in jeder Reihe anders gezeichnet. Wie ein Gezelt aus feinsten Spitzen hebt sich der so durchbrochene Helm in die Lüfte, von des Himmels Luft und Duft durchweht, von des Himmels Bläue erfüllt, von den Vögeln des Himmels frei dnrchstattert wie irgend eine der Edeltannen im nahen Gebirge. Alle Schwere des Steins ist überwunden, das luftige Gebilde fpielt gleichsam mit dem Äther.
Das wichtigste wohl bei einem Werke der Baukunst ist ein glückliches, gefälliges Verhältnis seiner Teile. Der gotische Stil im besonderen hat darauf von Anfang an ein Hauptgewicht gelegt; die gotischen Meister hielten große Stücke von Zirkel und Maßstab, waren groß in der feinsten Berechnuug. Nicht alle Beschauer kommen zum Bewußtsein der vom Baumeister erstrebten mathematischen Vollkommenheit: aber klare, einfache Maßverhältnisse erfüllen jeden mit eigentümlichem Behagen, auch wenn er den Grnnd seines Gefühls nicht zu ermitteln vermag. Wie klar und -einfach sind die Teile und Verhältnisse bei unserm Münsterturm! Vom Boden bis zur Galerie über dem Zifferblatt reicht das unterste Drittel, das zweite bis zum Beginn der Pyramide, das dritte bildet die Pyramide selbst. Der oberste, unserm Auge fernste Absatz ist mit Recht ein wenig höher gehalten als die beiden anderen. So haben wir die Empfindung, als ob die Teile gar nicht anders sein könnten, als sie in Wirklichkeit sind. Und solche Selbstverständlichkeit ist bekanntlich das sicherste Kennzeichen wirklich vollendeter Kunstwerke.
Ganz besondere Schwierigkeiten bereitete bei Turmbauten jederzeit die richtige Verjüngung. Die Ausgabe besteht wie hier meistens darin, aus der gewöhnlich quadratischen Form des Unterbaues allmählich, unmöglich und doch sicher hinaufzuleiten zur feinen Nadel des in eine Spitze zusammenlaufenden Helmes. Der Turm der christlichen Kirche zeigt in den meisten Fällen folgende Anordnung: auf dem quadratischen Sockel folgt meist ein Achteck; ans dem Achteck erhebt sich, wo er überhaupt zur Ausführung kam, der Helm, teils kegelförmig rund, teils wie hier mit acht Dreieckseiten zur Spitze sich zusammenneigend.
Nichts scheint natürlicher als das, nichts liegt näher als ein solcher Übergang vom Viereck durch das Achteck zur Spitze — und doch wie
TM Hauptwörter (50): [T9: [Tempel Stadt Kirche Säule Zeit Gebäude Bau Mauer Haus Dom], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T13: [Kirche Dom Zeit Bau Denkmal Kunst Tempel Bild Werk Stadt], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde]]
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2. Hinterindien.
231
Die fremden Eroberer haben die reichen Schätze des Landes zu heben
begonnen und so hat sich Hinterindien allmählich zu einem bedeutsamen
Handelsmarkte der Welt entwickelt, der von den Ostindienfahrern auf-
gesucht wird, die die Schätze des Landes nach den verschiedensten Gestaden
der Alten und Neuen Welt schaffen. In den großen Handelsplätzen liegen
Hunderte gewaltiger Ozeandampfer vor Anker und füllen ihre Räume mit
den edlen Erzeugnissen Hinterindiens. Aus Raugun wird Reis und
Teakholz in großen Mengen ausgeführt; Bangkok ist Ausfuhrhafen für
Reis, Zucker, Pfeffer, Baumwolle, edle Hölzer und Zinn; Saigon führt
ebenfalls viel Reis aus. während Hue Stapelplatz für Zimt, Rohseide und
Rottang ist.
Zusammenfassung: Hinterindiens Kultur und Weltstellung.
Rückblick und Zeichnung.
Hinterindien.
1. Lage und Ausdehnung. 2. Bodenform und Gewässer. 3. Klima
und Niederschläge. 4. Bodenkultur und Bodenerzeugnisse. 5. Bodenschätze.
6. Bolksdichte und Volksleben. 7. Handelsplätze und Handelsverkehr.
3. Stück: Die Malaiische Inselwelt.
Ziel: Heut lernen wir die Brücke zwischen der Alten und Neuen
Welt kennen, die für die vielen Ostindienfahrer eine reiche, aber gefährliche
Fundgrube bildet.
Vorbereitung: Wiederhole die Aufgabe! Woran werden wir da sofort
erinnert? Welche Brücken sind euch denn bereits bekannt? Inwiefern mußten
wir die dänische Inselwelt usw. als Brücke bezeichnen? Wie kommts, daß
zwischen diesen Ländern eine derartige Jnselbrücke sich findet? Auch in
Asien findet sich eine solche Brücke, und zwar zwischen Alter und Neuer
Welt! Frage?
Und was wird von dieser Brücke zwischen Alter und Neuer Welt be-
hauptet? Haben wir nicht auch Ähnliches von der Brücke zwischen Nord-
und Südamerika gehört? Inwiefern? Welche Fragen werden wir demnach
weiter zu beantworten haben? Gib nun den Gang unferer Behandlung an!
Darbietung:
1. Welche Landschaft Asiens kann als Brücke zwischen Alter und
Neuer Welt bezeichnet werden und warum?
Die Brücke zwischen Alter und Neuer Welt bildet die Malaiische Insel-
welt. Diese umlagert in einem großen Bogen die Halbinsel Hinterindien
und erstreckt sich von Malakka bis hin zur Insel Neuguinea, vom Australi-
scheu Kontinent bis zum Japanischen Archipel.
Die Malaiische Inselwelt besteht aus einer großen Anzahl kleinerer
und größerer Inseln, die sich wiederum in vier Gruppen gliedern lassen.
Die westliche Gruppe wird gebildet von den großen Suuda-Juseln:
Sumatra, Java, Borneo und Selebes. Südöstlich davon liegen die
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel]]
TM Hauptwörter (200): [T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T184: [Insel Amerika Portugiese Afrika Spanier Kolumbus Küste Entdeckung Jahr Indien], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr]]
Extrahierte Personennamen: Stück Malakka
Extrahierte Ortsnamen: Hinterindien Hinterindien Bangkok Saigon Hinterindien Asien Asiens Hinterindien Neuguinea Japanischen_Archipel Sumatra Borneo
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Völkerkunde?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
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und unter endlosem Beifallrufen der Zuschauer begann ein wirkliches
Ringen.
Es war ein wirklich ergreifender Anblick, diese beiden nackten Riesen
zu sehen, wie sie sich eng umschlungen hielten, Schulter gegen Schulter,
Brust gegen Brust, die Arme verschlungen, die Beine breit auseinander
gespreizt und wie sie, ohne zu wanken, die furchtbare Last trugen,
welche auf sie drückte. Man sah, wie jeder Muskel sich spannte, und
doch schienen beide noch ganz unerschöpft. — Plötzlich ergriff der eine
der beiden Kämpfer den andern beim Gürtel, hob ihn von der Erde
auf, hielt ihn einige Sekunden schwebend und warf dann mit kräftigem
Schwünge die schwere Masse über den Kampsplatz hinaus mitten unter
die übrigen Ringer, welche, wie das Publikum, die Einzelheiten des
Kampfes mit größter Aufmerksamkeit verfolgt hatten. Außer Atem,
schwankend und von Schweiß triefend, trat der Sieger mitten auf die
Erhöhung, grüßte durch Emporhalten der Hände und entfernte sich
dann, begleitet von dem stürmischen Beifall der Zuschauer.
Die japanischen Ringer bilden eine besondere Kaste und genießen
ein gewisses Ansehen. Die Bürger sind stolz darauf, sich in ihrer Ge-
sellschast zu zeigen und laden sie oftmals zu sich ein; auch die Edel-
leute halten es nicht unter ihrer Würde, mit ihnen umzugehen. Jeder
Ringer muß einer Gesellschaft angehören und sich mit dem Gehalte
begnügen, welches er von diefer erhält. Der König der Ringer
hat seinen Wohnsitz zu A e d d o; er erhält von allen Gesellschaften in
Japan eine jährliche an ihn zu entrichtende Abgabe. Die Vorsteher
der Ringergesellschaften haben Offizierrang und tragen zwei Degen.
Sie sind stets auf Reisen und führen ihre Untergebenen durch alle
Provinzen. In deu großen Städten geben sie dann während einer von
den Behörden bestimmten Zeit ihre Vorstellungen, welche ihnen sehr
viel einbringen.
Während der Festtage bemüht sich der Japanese noch mehr, wie
gewöhnlich, seine Gastfreundschaft zu beweisen. Jeder Vorübergehende,
Fremde oder Einheimische, der einem Hause nur irgend eine Aufmerk-
samkeit zu schenken scheint, kann sicher sein, von dem Hausherrn ein--
geladen zu werden, näher zu treten und sich bewirten zu lassen. Lärm
und Skandal kommen in Japan während der Festtage fast nie vor;
jeder bemüht sich, den fröhlichen, heitern, friedlichen Charakter der
Feier in keiner Weise zu stören.
53. Indien.
Vom Himalaya aus zieht sich die an 70000 Quadratmeilen große
Halbinsel V o r d e r - I u d i e u in der Gestalt eines Dreiecks bis an das
Meer. Die westliche Küste desselben heißt Mala bar, die östliche
Koromandel. Vom Himalaya strömt in wechselnder Richtung nach
Südwesten der Indus oder Sind ins persische Meer. In seinem
TM Hauptwörter (50): [T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T82: [Hand Pferd Schwert Fuß Schild Kopf Waffe Lanze Ritter Mann], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T87: [Tag Tisch Haus Frau König Mann Gast Herr Hand Abend], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan]]
TM Hauptwörter (200): [T112: [Schwert Ritter Schild Waffe Lanze Pferd Speer Hand Helm Pfeil], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke], T167: [Fest Tag Kirche Jerusalem Spiel Stadt Hofer Volk Jahr Zeit], T43: [Haus Frau Kind Mann Arbeit Wohnung Familie Zeit Zimmer Kleidung]]