Autor: Meyer-Wimmer, J., Dreyer, Friedrich, Meyer, Johannes
Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
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d e Brahe wurde eigentlich nur mit den Brocken gespeist, welche von der Tafel ihrer Afterschwester fielen. Allgemein verbreitet war die Sitte, sich einen Hosastrologen zu halten, welcher namentlich den fürstlichen Kindern ihre „Nativität" zu stellen hatte. In den Archiven lagern noch jetzt in Masse jene wunderlichen Ausgeburten blinder Wissenschaft: Tabellen, die kein vernünftiger Mensch versteht, und die ihr Verfasser wohl selbst mehr zusammenphantasiert als berechnet hat.
Der Adel war, wie erwähnt, in allen diesen Dingen, soweit es Der ihm seine Mittel erlaubten, das Spiegelbild der höheren Fürstlichkeit.
Es hatte sich schon im sechzehnten Jahrhundert in seiner Stellung eine bedeutsame Änderung vollzogen, die ihm wenigstens teilweise zum Vorzug gereichte. Auf den Anschluß an die Höfe war er direkt angewiesen, denn die Reformation raubte ihm in den geistlichen Stiftern zahlreiche Versorguugsanstalten für seine Kinder: die Töchter wurden statt in den Klöstern, an den Höfen untergebracht. Mit dem Straßenraub war es vorbei, seit die Landesfürsten ihre erstarkte Territorialgewalt zur Sicherung der Landstraßen verwendeten; selbst der raublustige märkische Adel, der noch zur Zeit Joachims I. (1499—1535) so manchen Wegelagerer und Pferdedieb gestellt hatte, ließ von seiner Liebhaberei und versuchte aus seinem Grund und Boden etwas herauszuwirtschaften.
Es war für den Edelmann nicht leicht, anständig durchzukommen; längst machte ihm selbst im Heerdienst ein wohlgeschulter Berufssoldat von bürgerlicher Abkunft erfolgreiche Konkurrenz. Götz von Berlichingen brachte es zeit seines Lebens nur zum „Reiterführer", fein jüngerer bürgerlicher Berufsgenosse Sebastian Schärtlin von Bnrtenbach (geb. 1498, gest. 1577), Soldat und Staatsmann zugleich, hat als Generalkapitän große Heere befehligt und sich dabei ein schönes Vermögen zu erwerben verstanden.
Einen wichtigen Beitrag zur Kenntnis der einschlägigen Verhältnisse bilden die Memoiren beider: Götz' Denkwürdigkeiten zeigen so recht, wie fremd der gealterte Reitersmann feiner Zeit gegenüberstand.
So mußte sich der Edelmann denn bequemen, selbst den Studien nachzugehen, um sich später als fürstlicher Rat fortzuhelfen, wenn ihm die nüchterne Stellung eines Hofjunkers, das geistlose Wesen eines Jagdjunkers nicht behagte. Für die Wissenschaft selbst hat der Adel im sechzehnten Jahrhundert nichts geleistet. Er mußte sich in den friedlichen Beschäftigungen erst die Geschicklichkeit erwerben, welche der
Deutsche Kulturgeschichte. Iii. g
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^ Das Altertum.
mif Tr' rrie ägyptischen Ärzte, die ihn nicht heilen konnten,
auf Pfahle spießen lassen wollte. Nur die Fürbitte des griechischen Arrtes der thn geheilt hatte, hielt ihn davon ab. 5 '
8 30.
Griechenland.
76) Während die riesigen Staaten Asiens in Trümmer zer-stueit, halten sich Bildung und Gesittung nach Europa verpflanzt. Die ersten Träger waren die Bewohner des jetzigen Griechenlands. Ms das südöstlichste Land Europas und in der Mitte dreier Weltteile gelegen, war es vorzüglich geeignet, die Kultur der Alten Welt in sich aufzunehmen und veredelt den europäischen Völkern zu übermachen. Die Griechen waren es vorzüglich, die das Schöue m Kunst und Wissenschaft pflegten und es in einer solch vollendeten Form darzustellen wußten, daß ihre Kunstwerke noch heute für uns klassische, d. H. mustergültige sind. Sie nehmen unter den Völkern des Altertums die erste Stelle ein. Ihre ^schichte nimmt deshalb unsere Aufmerksamkeit vorzüglich in Anspruch.
77) Im allgemeinen bestand Griechenland ans drei großen Landschaften. Im Norden lagen Thessalien und Epirus. An dieses grenzte Mittelgriechenland oder Hellas an, welches durch die Landenge (Isthmus) von Korinth mit dem südlichen '^eile, dem Peloponnes, zusammenhing. Bewohnt wurde es von einer Menge kleinerer Völkerstämme. Die ersten Einwohner kamen vom Kaukasus her. Es waren die Pelasger, welche in Thessalien und Epirus einwanderten. Nach ihnen kamen aber bald die Hellenen, welche die Oberhand gewannen, während von den Pelasgern viele nach Italien und den Inseln auswanderten.^ Bald nannte man.alle die vielen Völkerstämme mit dem gemeinschaftlichen Namen die Hellenen. Unter den Hellenen traten bald die Dorier in Thessalien und die Ionier in Attika hervor.
Anmerkungen.
1. Griechenland ist auf drei Seiten vom Meere umgeben, im Süden vom Mittelländischen, im Osten vom Ägäischen und int Westen vom Jonischen Meere. Im Norden ist Griechenland durch hohe Gebirgsketten gedeckt. Im Osten ist es beiläufig ebenso weit von Kleinasien entfernt, als im Westen von Italien. Den Namen Griechenland erhielt Hellas von den Römern, und zwar sollen sie das Land nach dem kleinen thessalischen Volksstamme der Grajen so genannt haben.
Thessalien wird von dem größten Flusse Griechenlands, dem Penens, durchströmt. Die vorzüglichsten Gebirge sind: der Olymp, wohin die Phantasie den Wohnsitz der Götter verlegte; der Ossa, von
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330
kehr in der Weltpost 31t schließen. Es ist derselbe Mann, der, unter das Niveau der Agentur herabsteigend, als unterstes Glied des Dienstes die Posthilfsslelle erfand und in dessen Hirn der Gedanke eines Weltpostbnreaus entsprang, welches zum erstenmal in dei' Weltgeschichte eine Lhätigkeit über einen Staatenverein der fünf Erdteile entfaltete. In denselben Jahren, mo der „fahrende Landbriefträger" durch gelegentliches Mitnehmen eines Fahrgastes die alte Personenbeförderung der Post im kleinsten Kreise wieder erneuerte, in denselben Jahren liefen die ersten Postdampfer von unsern Häsen nach den Uferländern des Indischen Oceans aus. Dieselbe Reichspost, die auf jedes Mittel, die Dörfer in den modernen Schnellverkehr zu ziehen, so wachsam bedacht war, daß sie dem Heimatlande des Telephons in der Anlegung von Fernsprechämtern voreilte, dieselbe Reichspost hat das erste Sabel ins Meer gesenkt, welches Deutschland mit dem andern Ufer des Atlantischen Oceans verbindet.
Auch darin zeigen sich die modernen Verkehrseinrichtungen als das Nervensystem des Staatskörpers, daß sie einerseits die ganze Oberfläche des Körpers, auch in ihren kleinsten Teilen zu ersassen streben, und daß sie andererseits dem so erfaßten Körper die Eindrücke der Außenwelt auf die empfindlichste Art zugänglich machen. Das eine ist vom andern unzertrennlich. Das ist das Herrliche an dem nationalen Werke unserer neuen Verkehrseinrichtungen: es zeigt uns deutlich, wie nationale Leistungen dem Solidaritätsgefühl der Menschheit förderlich, wie sie geradezu die Vorstufe werden können für die Erfüllung weltbürgerlicher Forderungen, wenn diese sich auf einem Gebiete bewegen, wo sie ihre Berechtigung dnrch ihre Erfüllbarkeit beweisen. Im Zeitalter der Reichspost und des Weltpostvereins ist der Deutsche dem Deutschen, aber auch der Mensch
dem Menschen näher genickt als je.
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Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
147
immer waren Land und Seilte entfernt nicht wieder auf die Stufe des materiellen Wohlstandes augelaugt, der vor dem großen Kriege und bis 1624 geherrscht hatte. Noch immer war Die Zahl der wüsten Stellen in den Städten sehr groß, am größten vielleicht in der Altmark, wo 1721 z. B. in Stendal 365, in Salzwedel 191 gefunden wurden. Aber auch in den kurmärkischeu Städten betrug ihre Zahl 3257, und auf dem platten Lande lagen noch immer die weitesten Strecken einst wohlbebauten Landes, zahllose Hufen und Dorfmarken wüst und unbebaut. Von Anfang an hatte der König daher sein Augenmerk auf die „Peuplierung", d. H. auf die Vermehrung der Bevölkerung, die neue Besiedelung des Landes gerichtet und war den Versuchen von Gutsherren und Pächtern, solcher wüsten Hufen sich zu bemächtigen, entgegengetreten, weil dadurch die Last der Gutsuuterthaueu zugleich aus die neu angeeigneten Landstrecken ausgedehnt und die Peuplierung gehemmt wurde.
„Menschen halte vor den größten Reichtum" schreibt Friedrich Wilhelm einmal, und wenn man den niedrigen Stand der Kultur beachtet, auf dem dünn bevölkerte Länder regelmäßig stehen, so wird man die Bedeutung dieses Satzes zu würdigen wissen und in dem Eifer, mit welchem der König sogar seine langen Kerle an hochgewachsene Mädchen zu verheiraten suchte, boch auch wieber den volkswirtschaftlichen Grundgebanken des Königs ftnben. Es war ja gerabezu entsetzlich, daß in Preußen z. B., wo heute 2700 Menschen aus einer Gua brat-meile wohnen, damals höchstens 600 Menschen ihr Dasein fristeten und natürlich entfernt nicht imstande waren, der Natur die Erträge abzugewinnen, die sie zu bieten vermochte. Vielmehr mußten gerade die weiten unbebauten Ebenen jede Kultur im Keime ersticken. Im Lause des dreißigjährigen Krieges war, wie erwähnt wurde, etwa ein Drittel der Bevölkerung ums Leben gekommen, und dies zu ersetzen war daher eine naturgemäße Ausgabe der Regierung. Ungeheuer aber ist der Erfolg derselben zu nennen, daß es ihr gelang, im Laufe eines Jahrhunderts (bis 1740) durch fremde Zuzügler die Bevölkerungsziffer um den vierten Teil, um 600 000, zu erhöhen. Im ganzen wird damit der Verlust an Menschen, den der Krieg herbeigeführt, durch die Arbeit der brandenburgisch-preußischen Herrscher dem Laude wieder ersetzt sein. Von ungleich größerer Bedeutung war jedoch, daß die Bevölkerung wieder fähig war, ihre natürlichen Gaben zu brauchen, um den Reichtum des Landes zu heben oder vielmehr, um ein der menschlichen Würde gemäßes Leben zu führen. Und eben hierfür war der König und feine Behörden vorzugsweise thätig, und während sonst in Europa die schwindelhaftesten Bankunternehmungen, wie die Mississippi - Aktien Laws in Frankreich, die Bubbles und die Südseekompanie in England, Staat und Unterthanen an den Bankerott führten, erhob sich in Preußen Friedrich Wilhelm zu einer unter deu damaligen Verhältnissen des Landes unzweifelhaft richtigen, die Bedingungen des wirtschaftlichen Gedeihens ihrem ganzen Zusammenhange nach voll würdigenden Anschauung. Vor allem die Wechselwirkung zwischen Landwirtschaft und Industrie, die Abhängigkeit, in
10*
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Extrahierte Personennamen: Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm
Extrahierte Ortsnamen: Altmark Stendal Salzwedel Europa Frankreich England
2. Südostasien.
2. Ostindien.
Ziel: Das Ziel der großen Seefahrer des Mittelalters, das viele ver-
geblich zu erreichen suchten.
Vorbereitung: Wiederhole die Aufgabe! Was wird darin behauptet?
Welche Seefahrer sind euch denn bekannt? Welche Aufgabe hatten sie sich
denn gestellt? Welcher von den Seefahrern suchte ganz besonders diese
Aufgabe zu lösen? Auf welche Weise? Mit welchem Ersolge? Wie nannte
man darum die neuentdeckte Inselwelt? Warum? Ist denn der Seeweg
nach Ostindien gefunden worden? Von wem? Wie gelangte er dahin?
Welchen Weg nebmen heute die Schiffe, die nach Ostindien fahren? Was
läßt nun das eifrige Suchen des Seewegs nach Ostindien vermuten?
1. Stück: Vorderindien.
Ziel: Zunächst lernen wir den Teil Ostindiens kennen, der trotz seiner
Reichtümer der Herd großer Hungersnöte und gefährlicher Fieber ist.
Das wundert euch? Warum? Wenn das Land so reich ist, da er-
scheint es doch höchst wunderbar, daß das Land oft von Hungersnöten
heimgesucht wird und Taufende von Menschen durch Hungersnot zugrunde
gehen. Und doch ists an dem! Da erinnern wir uns an ein ander Land,
von dem wir Ähnliches bereits hörten! Rußland, die große Kornkammer
Europas, wird auch öfter vou Hungersnöten heimgesucht! Wißt ihr uoch,
wie das kommt? Ausbleiben des Regens, Raubbau u. dergl.
Nun denken wir an unsere neue Aufgabe zurück. Welche Fragen
werden wir zu beantworten haben?
Darbietung:
1. Welches Gebiet Oftindiens zeichnet sich durch ungeheuren Reich-
tum aus?
Das Gebiet Ostindiens, das ungeheure Reichtümer aufweist, aber trotz
derselben hänsig von Hungersnöten heimgesucht wird, ist Vorderindien. Das-
selbe ist die mittlere der drei großen Halbinseln Südasiens, umfaßt die ganze
Landmasse zwischen dem Himalaja, dem Hochlande von Oran, und dem
Meere, und übertrifft an Größe und Ausdehnung das Deutsche Reich sieben-
mal. Diese gewaltige Ländermasse gliedert sich in drei große Landschaften:
das indische Tiefland im Norden, das indische Hochland im Süden und
die Insel Ceylon.
Sachliche Vertiefung: Wie kommts, daß sich hier an den Rumpf
Südasiens eine so große Halbinsel anlehnt? — Wie ist die eigentümliche
Gestalt zu erklären? — Wie kommts, daß sich zwischen das Hochgebirge
des Himalaja und das Hochland der Mitte ein so ausgedehntes Tiefland
einschiebt? — Was hat demnach das Tiefland einstmals gebildet?
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Extrahierte Personennamen: Stück
Extrahierte Ortsnamen: Ostindien Ostindien Ostindien Ostindien Ostindiens Europas Himalaja Oran Deutsche_Reich Ceylon Rumpf
Südasiens
Australien.
1. Das Auftralfestland.
Ziel: Der kleinste und ärmste Erdteil, der auch am längsten unbekannt
geblieben ist.
Vorbereitung: Welche Erdteile haben wir denn bis jeht kennen lernen?
Welcher unter ihnen ist der größte? Wie haben wir ihn deshalb bezeichnet?
Welcher steht an 2. Stelle? Größe? Vergleiche ihn mit Asien? Und an
3. Stelle? Warum steht Afrika erst an 3. Stelle? Vergleiche die drei
untereinander! Welcher steht an 4. Stelle? Größe? Vergleiche Europa mit
Asien, Amerika, Afrika!
Was behauptet nun unsere Aufgabe? Es gibt außer diesen vier Erd-
teilen noch einen, der noch kleiner ist als Europa. Frage?
Und noch eine zweite Behauptung wird in unsrer Aufgabe aufgestellt.
Welche? Der Erdteil ist nicht nur der kleinste, sondern auch der ärmste. Frage?
Was möchten wir aber dann weiter wissen?
Endlich steht noch eine dritte Behauptung da! Nämlich? Der Erdteil
ist auch am längsten unbekannt geblieben? Frage?
Gang der Behandlung:
1. Welcher Erdteil ist der kleinste und inwiefern?
2. Inwiefern ist dieser Erdteil der ärmste?
3. Worin ist die Armut des Erdteils begründet?
4. Was hat die Armut des Erdteils bewirkt?
5. Warum ist der Erdteil so lange unbekannt geblieben?
Darbietung:
1. Welcher Erdteil ist der kleinste und inwiefern?
Der kleinste Erdteil der Welt ist Australien (terra australis =
land). Es liegt auf der Südhälfte der Erdkugel zwischen dem Indischen
und Großen Ozean und breitet sich zu beiden Seiten des südlichen Wende-
kreises aus, gehört also der heißen und der gemäßigten Zone an. Von der
benachbarten Inselwelt Südostasiens wird Australien durch die tiefe Banda-
und Timor-See getrennt.
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Extrahierte Ortsnamen: Australien Asien Afrika Europa Amerika Afrika Europa Australien
2. Hinterindien.
231
Die fremden Eroberer haben die reichen Schätze des Landes zu heben
begonnen und so hat sich Hinterindien allmählich zu einem bedeutsamen
Handelsmarkte der Welt entwickelt, der von den Ostindienfahrern auf-
gesucht wird, die die Schätze des Landes nach den verschiedensten Gestaden
der Alten und Neuen Welt schaffen. In den großen Handelsplätzen liegen
Hunderte gewaltiger Ozeandampfer vor Anker und füllen ihre Räume mit
den edlen Erzeugnissen Hinterindiens. Aus Raugun wird Reis und
Teakholz in großen Mengen ausgeführt; Bangkok ist Ausfuhrhafen für
Reis, Zucker, Pfeffer, Baumwolle, edle Hölzer und Zinn; Saigon führt
ebenfalls viel Reis aus. während Hue Stapelplatz für Zimt, Rohseide und
Rottang ist.
Zusammenfassung: Hinterindiens Kultur und Weltstellung.
Rückblick und Zeichnung.
Hinterindien.
1. Lage und Ausdehnung. 2. Bodenform und Gewässer. 3. Klima
und Niederschläge. 4. Bodenkultur und Bodenerzeugnisse. 5. Bodenschätze.
6. Bolksdichte und Volksleben. 7. Handelsplätze und Handelsverkehr.
3. Stück: Die Malaiische Inselwelt.
Ziel: Heut lernen wir die Brücke zwischen der Alten und Neuen
Welt kennen, die für die vielen Ostindienfahrer eine reiche, aber gefährliche
Fundgrube bildet.
Vorbereitung: Wiederhole die Aufgabe! Woran werden wir da sofort
erinnert? Welche Brücken sind euch denn bereits bekannt? Inwiefern mußten
wir die dänische Inselwelt usw. als Brücke bezeichnen? Wie kommts, daß
zwischen diesen Ländern eine derartige Jnselbrücke sich findet? Auch in
Asien findet sich eine solche Brücke, und zwar zwischen Alter und Neuer
Welt! Frage?
Und was wird von dieser Brücke zwischen Alter und Neuer Welt be-
hauptet? Haben wir nicht auch Ähnliches von der Brücke zwischen Nord-
und Südamerika gehört? Inwiefern? Welche Fragen werden wir demnach
weiter zu beantworten haben? Gib nun den Gang unferer Behandlung an!
Darbietung:
1. Welche Landschaft Asiens kann als Brücke zwischen Alter und
Neuer Welt bezeichnet werden und warum?
Die Brücke zwischen Alter und Neuer Welt bildet die Malaiische Insel-
welt. Diese umlagert in einem großen Bogen die Halbinsel Hinterindien
und erstreckt sich von Malakka bis hin zur Insel Neuguinea, vom Australi-
scheu Kontinent bis zum Japanischen Archipel.
Die Malaiische Inselwelt besteht aus einer großen Anzahl kleinerer
und größerer Inseln, die sich wiederum in vier Gruppen gliedern lassen.
Die westliche Gruppe wird gebildet von den großen Suuda-Juseln:
Sumatra, Java, Borneo und Selebes. Südöstlich davon liegen die
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Extrahierte Personennamen: Stück Malakka
Extrahierte Ortsnamen: Hinterindien Hinterindien Bangkok Saigon Hinterindien Asien Asiens Hinterindien Neuguinea Japanischen_Archipel Sumatra Borneo
890 Horizontale Gliederung Australiens. §. 78.
mus zwischen dem Continent der alten Welt und dem der neuen.
Er heißt Australien, weil er fast nur der südlichen Halbkugel der
Erde augehört. *) Wie Europa in der Mitte der Landhalbkugel,
so liegt Australien in der Mitte der Wasserhalbkugel. Wie folgen-
reich dieser Gegensatz in der Lage der beiden kleinsten Erdtheile und
in ihrer Berührung mit den übrigen Erdtheilen für die Civilisatiou
gewesen sei, s. S. I I. Aber nicht nur von der übrigen Welt war
dieser Erdtheil bis in die neuere Zeit isolirt, sondern bei der außer-
ordentlichen Zersplitterung der festen Form in eine Unzahl von
Inseln und der dadurch entstehenden Jndividualisirung der einzelnen
Länderräume hat hier ein gegenseitiger Austausch der manuichfal-
tigen Gaben der Natur und der Civilisation nur in sehr beschränk-
tem Maße statt finden können, weshalb sich die schroffsten Gegen-
sätze (der Thier- und Pflanzenwelt, der Rassen, der Cultur und
der bis zur Menschenfresserei gesteigerten Barbarei) bis in die Ge-
genwart erhalten haben. Erst seit dem Beginn der oceanischen
Dampfschifffahrt (1837) und namentlich seit dem die in Californien
und Australien entdeckten Goldlager den Zug der Auswanderer
und somit die Colonisation hierhin gelenkt haben, gestaltete sich
Alles um in dem weiten Raume von Aden bis Californien, vom
Vorgebirge der guten Hoffnung bis zu den Häfen Chile's, und
auch der jüngste Erdtheil sieht sich jetzt in die Mitte des Weltver-
kehrs hineingerückt.
8. 78.
Horizontale Gliederung Australiens.
Obgleich dem Flächeninhalte nach der kleinste aller Erdtheile,
hat Australien durch die große Jsolirung seiner Bestandtheile eine
unverhältnißmäßig weite Ausdehnung (über 120 Längen- und 80
Breitegrade) erhalten.
Denn es besteht aus
a. dem Festlande von Neuholland oder Australien im engern
Sinne, dem westlichsten Theile des Ganzen, welcher zwar auch eine
Insel ist, aber wegen seiner Größe (140,000 Hh M.) als Continent ange-
‘) Die Engländer verstehen unter Australien nur das Festlandbe-
zeichnen die drei großen Inseln und die ihnen zunächst gelegenen kleinern
mit dem Namen Australasien und die Südseeinseln als Polyne-
sien. Die Franzosen, zum Theil auch die Nordamerikaner, rechnen den
ganzen indischen Archipel zum sünften Erdtheile und nennen diesen daher
(sehr unvollständig) Océanien.
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
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Extrahierte Ortsnamen: Australiens Europa Californien Australien Californien Australiens Australien Hh_M.