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Tee, bei besonderen Anlässen auch Geflügel oder ein Schwein als Opfer darbringt. „Einmal
besuchte ich", schreibt Sven Hedin, „in Nordchina einen Tempel, worin ein ganzer Saal
mit freistehenden, bemalten Tonbildern angefüllt war, die darstellten, welche Qualen den
Sünder im Totenreich erwarten. Hier wurde die Ehebrecherin in der Mitte durchgesägt,
dem Dieb wurden beide Hände abgehauen, dem Verleumder die Zunge aus dem Hals ge-
rissen und einem andern Sünder glühendes Eisen in die Augen gebohrt, während sein
Nachbar mit verzerrten Zügen seine eignen Eingeweide betrachtete, die ihm die Handlanger
des Totenreiches aus der aufgeschlitzten Bauchhöhle herausgerissen hatten. Die Bilder waren
in Lebensgröße und mehr als gräßlich. In einer Ecke des Saales standen mehrere große
Särge. Der Deckel des einen war nicht fest aufgelegt, und man sah darin einen Toten
die Zähne fletschen. Auf meine Frage, warum die Särge hier ständen, erhielt ich die
Antwort: Die Zeit der Qual im Fegefeuer wird für den Verstorbenen um so kürzer, je
länger er in diesem Tempelsaal des Totenreiches stehen darf". — Seit langem schon sind
auch christliche Missionen mit Erfolg in China tätig; etwa 1130000 Chinesen sind jetzt
katholische, 150000 evangelische Christen. Auch der Islam hat viele Anhänger.
China besitzt eine uralte Kultur. Der fruchtbare Boden und das günstige Klima,
die dem Ackerbau die günstigsten Bedingungen bieten, haben ihre Entwicklung gefördert.
Lange vor den Europäern haben die Chinesen die Herstellung des Papieres, den Buchdruck,
den Kompaß und das Schießpulver, das sie allerdings nur zu Feuerwerk benutzten, gekannt;
sie haben das Glas und das Porzellan erfunden, zuerst Seidenzucht und Seidenweberei
getrieben und in Handwerk und Industrie große Geschicklichkeit erlangt. Aber Jahrtausende
lang hat sich das chinesische Volk von jedem Verkehr mit andern Völkern abgeschlossen.
Das hatte zur Folge, daß die Kultur allmählich in Erstarrung geriet, weil ihr die An-
regung und Befruchtung von außen fehlte. „Alles ist durch herkömmliche Gesetze und Ge-
wohnheiten geordnet und geregelt; Freiheit und Selbstbestimmung, die Quelle aller echten
Kultur, sind unbekannt". Mit Gewalt haben europäische Staaten die Öffnung chinesischer
Häsen erzwungen. Gegen alle Errungenschaften der w. Kultur aber verhielten sich die
Chinesen streng ablehnend. Weder von Maschinen, noch Eisenbahnen, noch Telegraphen
wollten sie etwas wissen, und was schließlich angenommen wurde, geschah unter dem
Widerstande eines großen Teils des Volkes. In neuster Zeit aber ist ein überraschend
schneller Umschwung eingetreten. Die Niederlage, die das volkreiche China 1894 im Kriege
mit dem fortgeschrittenen Japan erlitt, die leichten Siege, die die abendländischen Mächte nach
der Niedermetzelung von Europäern erfochten, hat die Geister ausgerüttelt, und man ist
jetzt in ein Hasten hineingekommen, allcs nach europäischem Muster umzugestalten: das
Heerwesen, die Marine, die Industrie, der Verkehr, das Unterrichtswesen. Man baut
Bahnen, Dampfschiffe, Telegraphen, Elektrizitätswerke usw., der Zopf fängt an zu ver-
schwinden, man ändert die Kleidung, die Lebensweise usw. Und damit nicht genug, auch
an das alte verknöcherte Staatswesen legt man die Hand, und der Ausstand von 1911 hat
auch hier zu einer völligen Umwälzung geführt.
Der Staat. Das Chinesische Reich umfaßt außer dem eigentlichen China,
dem „Reich der Mitte", noch vier große Vasallenländer: die Mandschurei
(S. 156), Tibet (S. 149), die Mongolei (S. 154), die sich aber 1912 für unab-
hängig erklärt hat (S. 155), und Ostturkestan, ein Gebiet von der 29 fachen
Größe des Deutschen Reiches (11,1 Mill. qkm) mit 330 Mill. E. Bis zum
Jahre 1912 war der Kaiser, der „Sohn des Himmels", unumschränkter Herrscher.
Ein großes Heer von Beamten, von den Europäern Mandarinen genannt,
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Extrahierte Personennamen: Sven_Hedin
Extrahierte Ortsnamen: Nordchina China China China Japan China Tibet Mongolei Ostturkestan
— 333 —
(1,50-1,60 m), haben ein breites, plattes Gesicht mit vorstehenden Backenknochen, eine
braungelbe Hautfarbe und schwarzes, straffes Haar. Sie bewohnen nicht nur Grönland,
sondern auch die Randgebiete Nordamerikas, und ihre Gesamtzahl schätzt man auf 40000
Köpfe. Die Eskimo haben es in bewundernswerter Weise verstanden, sich in ihrer Lebens-
weise den unwirtlichen Gegenden, die sie bewohnen, anzupassen und die spärlichen Gaben
der nordischen Natur auszunutzen. Da es eßbare Pflanzen nur in geringer Zahl gibt, sind sie
hauptsächlich auf tierische Nahrung angewiesen. Sie machen Jagd auf Seehunde, Walrosse,
Fische, Seevögel und Renntiere und benutzen dabei Harpunen, Bogen, Schlingen und
Fallgruben. In einem langen, ganz mit Fellen überzogenen Einmannsboote, dem Kajak,
der nur in der Mitte eine Lffnung für den Körper des Ruderers hat, wagen sie sich
sogar weit auf das stürmische Meer hinaus. Das wichtigste Jagdtier ist der Seehund,
der ihnen fast alle Lebensbedürfnisse liefert: Fleisch als Nahrungsmittel, Speck zur
Heizung und Beleuchtung der Wohnung, Felle zur Bekleidung, Sehnen, die als Zwirn
benutzt werden, Därme, die man zu Segeln und Fensterscheiben zusammennäht, und
Knochen, aus denen man allerlei Geräte fertigt. Die Kleidung, die sich bei Männern und
Frauen nur wenig unterscheidet, besteht hauptsächlich aus Fellen, in den von europäischer
Kultur beeinflußten Gegenden auch aus dicken Wollstoffen. Als Wohnungen dienen im
Sommer Zelte mit Fellüberkleidung; die Winterhäuser liegen z. T. in der Erde, sind aus
Steinen und Rasen erbaut und haben zum Schutz gegen die Kälte häufig einen gang-
artigen Vorraum. „Doch gibt es in Westgrönland jetzt auch bessere Häuser, deren Wände,
Decken und Fußböden von Dielen sind, und in denen sich Tische, Stühle, Spiegel, Bilder,
Uhren und Lampen befinden." Als einzige Haustiere hält man Hunde, die zum Ziehen
der Schlitten verwendet werden.
Schon im Mittelalter hatten sich Normannen an der Küste Grönlands niedergelassen
und Ansiedlnngen gegründet, die aber später wieder eingingen. Da war es im 18. Jahr-
hundert ein norwegischer Pfarrer auf den Lofoten, Hans Egsde, in dem der Gedanke
erwachte, über die Schicksale seiner vor Jahrhunderten in Grönland verschollenen Lands-
leute Erkundigungen einzuziehen und den Eingeborenen das Evangelium zu bringen. Er
sand die nötige Unterstützung, segelte 1721 nach Grönland, gründete eine Niederlassung und
hat bis 1736 unter großen Entbehrungen selbstlos unter den Eskimo als Missionar und
Kulturförderer gewirkt. Andre, später auch Herrnhuter Missionare, haben sein Werk fort-
gesetzt. Das bewohnte Grönland gehört heute zu Dänemark. Um die Bewohner vor
Ausbeutung zu schützen, hat sich die Regierung das alleinige Handelsrecht gewahrt. Kein
fremdes Kaufmannsschiff darf an der Küste landen. Der Handel ist des Eises wegen auf
den Sommer beschränkt. Das Land liefert Robbenspeck, Fischleber, Felle von Seehunden,
Blaufüchsen und Bären, Eiderdaunen, Tran, Walfisch- und Walroßzähne, Stockfische und
auch einige Erze, Blei, Zink, Zinn, Eisen sowie Kryolith, das bei der Herstellung des
Glases verwendet wird. — Die Hauptanfiedlung ist Jnlianehaab (3000 E.).
2. Die Nordische Inselwelt Amerikas (S. 245).
3. Spitzbergen (65000 qkm) liegt n. von Europa zwischen dem 76. und 80. Breiten-
kreise. Es besteht aus vier größeren und vielen kleinen gebirgigen Inseln, die von zahl-
reichen Fjorden zerrissen sind. Das Innere der Hauptinsel ist mit Eis bedeckt, von dem
sich Gletscher in die Fjorde hinabziehen. Die Westseite wird von einem Arm des Golf-
stroms berührt. Daher ist das Küstengebiet hier eisfrei. Die Inseln sind unbewohnt,
werden aber im Sommer von Walfisch-, Walroß- und Robbenjägern ausgesucht. Neuerdings
sind sie auch zu einem beliebten Reiseziel für Nordlandsreisende geworden. — 200 km s. von
Spitzbergen liegt vereinsamt die Bäreninsel (68qkm),noch weiter sw., zwischen Skandinavien
und Grönland, Jan Mayen (370 qkm), das einen 2550 m hohen erloschenen Vulkan trägt.
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Extrahierte Personennamen: Hans_Egsde Jan_Mayen
Extrahierte Ortsnamen: Nordamerikas Westgrönland Grönland Spitzbergen Europa Spitzbergen Skandinavien
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die mit etwa 75 °/0 an der Ausfuhr beteiligt sind. Die Edelmetalle waren es
auch vor allem, die die Spanier anlockten. 1875 wurde der Ertrag an Silber
und Gold seit den Zeiten des Cortez auf 15 Milliarden Mk. berechnet. In
der Silbergewinnung steht Mexiko seit Jahren an erster Stelle (1910: 2,2
Mill. kg), und auch die Goldausbeute ist bedeutend (37 500 kg). Dazu
kommen Kupfer (55000 t), Blei (126000 t), Zink, Antimon, Queck-
silber, Eisen und Kohlen. Die Industrie arbeitet nur für den Landesbedarf.
Der Verkehr hat in neurer Zeit durch Eisenbahnen (1912: 25000 km),
die meist mit Hilfe nordamerikanischer und englischer Gesellschaften angelegt
worden sind, eine gute Förderung erfahren. Vier Linien führen von der Küste
ins Innere, mehrere haben Verbindung mit dem Netz der Vereinigten Staaten,
eine zieht quer über die Landenge von Tehuantepek. Diese spielt auch im
Weltverkehre eine Rolle, da sie den Weg von der Ost- zur Westseite der Ver-
einigten Staaten gegenüber der Panamastraße um 2000 km kürzt.
Der Außenhandel hatte 1911 einen Umsatz von 981 Mill. Mk. (A. 608, E. 373).
Die Hauptgegenstände der Ausfuhr waren: Silber (für 183 Mill. Mk.), Gold (101),
Kupfer (68), Sifalhanf (44), Kaffee (28), Kautschuk (24), Zucker (7). Unter den Verkehrs-
ländern stehen die Vereinigten Staaten an erster Stelle. Dann folgen in weitem Abstände
England, Deutschland und Frankreich. Deutschland war mit 76 Mill. Mk. beteiligt.
Es bezog hauptsächlich Kautschuk (12,2), Kaffee (4,7) und Sisalhanf (2,6), zusammen für
31 Mill. Mk., führte dahin aus für 45 Mill. Mk.
Der Staat. Mexiko ist ein Staatenbund, der zur Zeit aus 27 Staaten,
1 Bundesbezirk und 4 Territorien besteht. Die Regierung des Gesamtstaates
wird von einem auf 6 Jahre gewählten Präsidenten und zwei Kammern geführt.
Nach der Eroberung durch Cortez (1519—21) bildete Mexiko Jahrhunderte lang eine
spanische Kolonie, die einem Vizekönig unterstellt war. Die Spanier beuteten das Land
in der schlimmsten Weise aus, taten aber nichts zu seiner kulturellen Hebung und behandelten
die Bevölkerung mit blutiger Grausamkeit. 1810 riß sich Mexiko von Spanien los, und
nach langen inneren Kämpfen wurde 1823 der Staatenbund gegründet. Unaufhörliche
Bürgerkriege hinderten jedoch jeden Aufschwung, und große Teile des Reiches, Texas,
Neumexiko und Kalifornien, mußten an die Vereinigten Staaten abgetreten werden.
Anfangs der 60er Jahre mischte sich Napoleon in die Verhältnisse ein und gab dem Lande
in der Person des Erzherzogs Maximilian von Österreich einen Kaiser, der aber nach dem
Rückzüge der Franzosen 1867 von den Aufständischen erschossen wurde. Erst mit dem
kraftvollen Präsidenten Porsirio Diaz (1877—1911), der sechsmal hintereinander gewählt
wurde, traten Ordnung und Ruhe ein, und seitdem hat das Land rasche Fortschritte
gemacht. Doch sind 1912 neue Unruhen ausgebrochen, die noch heute andauern.
Siedlungen. Die Hauptstadt Mexiko (470000 E.) liegt auf dem s. Teile der
Hochebene, 2300 m hoch, in einem rings von hohen Vulkanen eingeschlossenen, größten-
teils wohl angebauten Hochtale. „Wenn einem Fleck der Erde vor andern der Name eines
Paradieses gebührt, so ist es sicherlich Mexiko mit seinen Seen, seinem Pflanzenschmuck,
seinem landschaftlichen Hintergrund, den Schneevulkane zieren, seinem ewig heitern Wetter
und seiner erquickenden Höhenluft". Puebla (100000 E.) und Guadalajara
(120000 E.) sind wichtige Industriestädte, San Luis Potofi (83000 E.) hat große
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Extrahierte Ortsnamen: Mexiko Vereinigten_Staaten England Deutschland Frankreich Deutschland Mexiko Mexiko Mexiko Spanien Texas Kalifornien Mexiko Mexiko Puebla Guadalajara
Zeit der Stürme. — § 53. Sturmjahre 1848/49.
155
b) Die Erhebung der Polen feiert Lenau in seinen „Polenliedern“ (s. o. § 49, Iii. Anm.) Vorbote der Revolution ist die erstehende politische Dichtung. Dichter: a) in Österreich: Anastasius Grün, Graf von Auersperg, (,,Spaziergänge eines Wiener Poeten“); b) in Preussen: Hoff mann von Fallersleben („Unpolitische Lieder“), Dingelstedt („Lieder eines kosmopolitischen Nachtwächters“) , Herwegh („Gedichte eines Lebendigen“, voll beissender Epigramme), Prutz („Politische Wochenstube“, eine aristophanische Komödie).
Dritter Zeitraum.
(Zweiter Zeitraum der Neuesten Geschichte.) Von der französischen Februarrevolution bis zur Begründung des Neuen deutschen Reiches.
1848—1871.
Erster Abschnitt.
Zeit der Stürme und erneuter Rückströmung.
Von der Pariser Februarrevolution
bis zur Thronbesteigung König Wilhelms I.
1848— 1861.
§ 53- Die Sturmjahre 1848/49.
I. Ursachen. Unzufriedenheit mit den bestehenden politischen Zuständen weit verbreitet. Neben den gemässigten Anhängern einer freien Verfassung auch viele politische Heiss-sporne! Dabei bildet sich aus katilinarischen Elementen eine Lj msturzpartei heraus. Ihre „Bataillone“ die „Arbeiter“. Zündstoff bei diesen infolge wirtschaftlicher Not.
[Entwertung der Handarbeit nach Errichtung zahlloser Fabriken mit Dampfbetrieb. Übermass der Warenerzeugung, Mangel an Absatz, bei geringem Bedarf an Menschenkräften Herabsetzung der Löhne und Arbeitsmangel. Dazu das Hunger jahr 1847! Unterwühlung der Arbeiter durch die Lehre vom Rechte aller auf Gütergemeinschaft (Kommunismus). Das Wort Proudhons „Eigentum ist Diebstahli“]
Ii. Die Pariser Februarrevolution. Ludwig Philipp, „der Bürgerkönig“, anfangs volksbeliebt, hat bei Beginn seiner Regierung mit Erhebungen zu thun, die teils Wiedereinsetzung der Bourbonen, teils Errichtung einer
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Extrahierte Personennamen: Margarete Hakon Magnus
Extrahierte Ortsnamen: Norb- Ostsee Nieberrhein Golb- Deutschland Schweden Königs_Magnus Norwegen
— 181 —
(seit dem Tode ihres Sohnes Olaf 1387 Königin von Dänemark und Norwegen), die ihrem Großneffen Erich von Pommern die Nachfolge nicht nur in Dänemark, sondern auch in Norwegen gesichert hatte, nun auch mit Hilfe des dortigen Adels ganz Schweden (bis auf Stockholm) in Besitz nahm.
2. Die Hilfe, welche Rostock und Wismar durch Ausgabe von Kaperbriefen der hartbedrängten schwedischen Hauptstadt leisteten, führte zur Ausbildung des räuberischen Unwesens der „Vitalianer" oder „Likendeler" (Klaus Störtebeker), die, vom deutschen Orden aus der Ostsee vertrieben, in gleicher Weise die Nordsee heimsuchten, bis sie endlich 1402 durch die Koggen der Nordseestädte überwältigt wurden. Unterdessen hatten sich 1397 1397 Dänemark-Schweden und Norwegen in der Union von Kalmar unter Margarete zu Schutz und Trutz gegen jeden 'auswärtigen Feind bei voller innerer Selbständigkeit verbunden; doch wußte
sich die Hansa auch jetzt noch (durch Übergabe Stockholms an Erich) die Bestätigung ihrer Privilegien in allen drei Reichen zu sichern.
3. Dagegen erlag die Macht ihres alten Verbündeten, des deutschen Ordens, mit einem Schlage, als die sittlichen und auch die politisch-militärischen Grundlagen desselben zerstört wurden. Der fürstliche Prunk der Hochmeister in der Marienburg im Verkehr mit den zahlreichen, oft leichtfertigen Kreuzfahrern edlen Standes untergrub die Sittlichkeit des Ordenslebens, während die auf den blühenden Eigenhandel des Ordens neidischen Städte und der Landadel Preußens mit steigendem Unmut die Ausschließung vom Landesregiment ertrugen (der Eidechsenbund 1397). Der Übertritt der Litauer, des letzten noch heidnischen Volkes Osteuropas, zum Christentum 1386 machte 1386 die Fortsetzung der Kreuzzüge, die eigentliche Aufgabe des Ordens, unmöglich, und die gleichzeitig durch Vermählung des Großfürsten Jagello von Litauen (als Polenkönig Wladiflaw Iv.)
mit der Erbin Polens herbeigeführte Union zwischen Litauen und Polen schuf dicht an der Ordensgrenze eine furchtbar überlegene Macht, die nach dem Besitz der Küstenlande streben mußte.
4. Der Übermacht der durch tatarische Reiter und tschechische Söldner (Ziska) verstärkten Polen und Litauer erlag das ganze Aufgebot des Preußenlandes unter dem Hochmeister Ulrich von Jungingen 1410 in der Schlacht bei Tannenberg. Wenngleich 1410 nun der tapfere Heinrich Reuß von Plauen, Komtur von Schwetz, die Marienburg rettete und der Orden im Frieden von
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— 142 —
innerhalb der Stadtmauern, außerdem die Wahl der Konsuln freigab, verwies er andererseits wichtige Sachen vor das kaiserliche Gericht und verlangte das Fodrum (Heeresverpflegung) für alle Romfahrten. Auch sollte die ganze erwachsene Bevölkerung alle 10 Jahre den Treueid schwören. Der kaiserliche „Generalagent" vertrat fortan den Landesherrn, der „Hofvicar" führte den Vorsitz im „Hofgericht". Eine Reihe von Reichsburgen (zugleich Sitze der Reichsministerialen als Leiter der Verwaltung der Reichsdomänen) deckten namentlich die Zugänge der Alpenstraßen und die Verbindungen zwischen Ober- und Mittelitalien. Die wiedererstandene Herrlichkeit der Kaisermacht und zugleich die neue ritterliche Bildung wie das neuerwachte Selbstgefühl des ganzen Volkes fanden ihren Ausdruck in dem glänzenden Reichsfeste 1184 zu Mainz Pfingsten 1184 (Schwertleite der beiden ältesten Söhne des Kaisers).x)
4. Bereits im Besitze der mittelitalienischen Reichslehen (vor allem Tuscien, Mark Ancona und Herzogtum Spoleto in den Händen deutscher Vasallen), eröffnete Friedrich I. jetzt feinem Haufe durch die Vermählung seines Sohnes, König Heinrichs, mit Constanze, der Tochter Rogers Ii. und zukünftigen Erbin Siciliens, zu Mailand 1186 die Aussicht auch auf die sicilifche Krone. Das in Rom noch immer machtlose Papsttum aber geriet dadurch in eine von Norden und Süden her gleichtzbedrohte Stellung. Der Versuch besselben, die deutschen Bischöfe durch Aufhebung des Spolienrechtes und der kaiserlichen Vogtei an den bischöflichen Kirchen vom Kaiser zu trennen, enbete mit einer kläglichen Nieberlage (Reichstag von Gelnhausen 1186). Doch würde ein abermaliger Kampf zwischen den beiben höchsten Gewalten Der Christenheit durch die neuerwachenbe Kreuzzugsbewegung verhindert.
d) Der 3. Kreuzzug und Friedrichs I. Ende 1189 — 1192.
1. Während in den Kreuzfahrerstaaten mit der sittlichen Verderbnis die innere Zerrüttung sich steigerte, hatte der mächtige Emir Nureddin Damaskus und Ägypten erobert und nach seinem Tode (1174) dessen Statthalter, der kriegsgewaltige Saladin, sich zum Sultan von Ägypten und 1187 dann auch zum Herrn von Syrien erhoben. 1187 erlag das Heer des Königreichs Jerusalem in der Schlacht bei Hittin am See Liberias (König Guido von Lusignan gefangen). Die Nachricht vom Falle Jerusalems und
*) Als Augenzeuge schildert das Reichsfest Heinrich von Veldese in seiner Eneit.
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Boten ober noch wirksamer in eigener Person. Aber der kluge Papst roirb schwerlich die Macht aus der Hand geben, die er über Heinrich durch den Bann besitzt, und kann das auch nicht, ohne es mit seinen Verbünbeten, den beutjchen Fürsten zu verberben. Und wenn es Heinrich boch versuchen wollte, den Papst durch Bitten zu erweichen, so
müßte er sich sehr eilen, benn er hatte nur noch brei Monate Zeit bis zum Februar, der Weg nach Rom war weit und beschwerlich im Winter. Und boch unternahm Heinrich biefe Reise zum Papst (Vermutungen
über den Weg. über seine Begleitung, über die Art und Weise des
Transports. Anbeutung der Beschwerben und Gefahren eines Alpenübergangs, besonbers im Winter und zu damaliger Zeit.)
Ii a. Lesen und Besprechung des im Textbuch gegebenen Reiseberichtes. Überschrift: Die Reise Heinrichs nach Canossa. Disposition: Der Entschluß und Aufbruch; der Üebergang über die Alpen; die Reise durch Italien.
Zur Erläuterung: Haben wir uns den Grunb richtig gebacht,
warum Heinrich vom Banne gelöst sein will? (Ja, benn . . . ) Was bewog ihn also zu seinem Entschluß dem Papst entgegenzustehen. (Vereitelung des Augsburger Tages). Welches von den vorhin genannten Mitteln wählte er also, um den Papst zu bewegen? (Nicht Gewalt, sonbern demütige Bitten). Warum verließ er Speier so heimlich? Er wurde im Aufträge der Fürsten bort bewacht, bamit er nicht vor dem Frühjahr irgend etwas gegen sie unternehmen könne, ganz besonders aber, damit er nicht zum Papst gelangen und seinen Frieden mit ihm machen könne; darum hatten ja auch die brei oberdeutschen Herzöge die sämtlichen in ihrem Gebiet liegenben Alpenpässe (z. B. Karte!) besetzt. Warum nahm Heinrich seine gute Gemahlin und sein kleines Söhnchen mit auf die beschwerliche und gefährliche Reise? Es mußte sein; er wollte und durfte feinen Feinden nicht ein so kostbares Unterpfand in den Händen lassen, mit dem sie ihn dann zu allen möglichen Zugeständnissen zwingen konnten. Welche Schwierigkeiten stellten sich ihm bei dem ersten Teil seiner Reise (von Speier bis ans Hochgebirge — Mont Cenis) entgegen?* (Mangel an schützenden Begleitern und an genügender Dienerschaft, Mangel an Gelbmitteln, Strenge des Winters, Sorge um Weib und Kind, Umweg über Burgund), Ausmalung des kaiserlichen Zuges! Zusammenfassung; Überschrift.
Welche Schwierigkeiten stellten sich dem König am Hochgebirge entgegen (siehe den Text und die Vorbereitung!) und wie überwand er sie? (Hilfe feiner Schwiegermutter durch Geld, Reiseausrüstung und Geleite, Heranziehung der landeseingeborenen Führer; Ausmalung des Aufstieges des kaiserlichen Zuges). Welche Schwierigkeiten traten dem König auf dem Kamme des Hochgebirges entgegen und wie wurden sie überwunden? (Siehe den ausführlichen Text! Ausmalung des gefährlichen Abstieges, auch der inmitten der Eis- und Schneewüste notwendigen Nachtlager). Zusammenfassung. Überschrift.
Warum strömten so viele lombardische Bischöfe und Fürsten mit
Staude u. @5 opfert, Präparationen. in. 4
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Extrahierte Personennamen: Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Heinrichs Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Speier Cenis
Extrahierte Ortsnamen: Rom Canossa Italien Burgund Hochgebirge
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kann sich die alte Treue und Anhänglichkeit des Volkes ungescheut zeigen, dazu kommt der Unwille über den Verrat der Fürsten und die Achtung vor Recht und Gerechtigkeit, die Entfernung der mächtigsten Gegner, die Furcht vieler kleinerer und größerer Herrn vor den Strafen des mächtigen Herrn, die Hoffnung vieler auf Lohn und Lehen, die ja in Ulm schon teilweise erfüllt wurde. Daß aber die Sachsen, die doch eigentlich von der Herrschaft eines fremden Königs nichts wiffen wollten, sich so rasch und willig dem neuen König unterwarfen, das erklärt sich daraus, daß sie mit seiner Hilfe von der Herrschaft des verhaßten Heinrich frei zu bleiben hofften.
Warum wurde der Bürgerkrieg ein solcher Verwüstungskrieg? Die Anhänger beider Könige bargen sich in feste Burgen und Städte, die nicht so leicht erobert werden konnten; darum schädigte man die Geborgenen durch Verwüstung oder Vernichtung ihrer Güter (Felder, Viehstand, Dörfer, Bauern), und bei diesem Sengen und Brennen zeigte sich eine fürchterliche Roheit und Grausamkeit des Kriegsvolkes (Nachweis). Warum blieb der Krieg jahrelang unentschieden? Die Gegner und ihr Anhang waren ziemlich gleich stark, die erste Hauptschlacht entschied nichts, und auch der Papst (wir wissen warum?) zögerte, mit der Macht eines Spruches und Bannes für eine der ringenden Parteien einzutreten.
Warum fiel der entscheidende Schlag anders aus, als Heinrich gedacht hatte? Die Sachsen ließen sich nicht überraschen, fochten tapfer im Schneesturm, schlugen die Angreifer zurück, behaupteten das Schlachtfeld und gewannen also den Sieg. Ist der Bürgerkrieg nun entschieden? Nein, es blieb, wie es war (wie so?). — Zusammenfassung. Überschrift: Der Bürgerkrieg in Deutschland.
b. An der Geschichte des Bürgerkrieges kann uns nur wenig erfreuen: Wohl gefällt uns der rasche Siegeszug des rechtmäßigen Königs, die Anhänglichkeit und Treue so vieler Deutschen, die gerechte Bestrafung der Verräter durch die Acht. Aber nicht gefällt uns die Hinneigung der Sachsen zum Gegenkönig, das entsetzliche Blutvergießen zwischen Deutschen, die furchtbare Verwüstung des deutschen Landes, die Roheit des Kriegsvolkes; aber die Schuld daran trägt nicht Heinrich sondern Rudolf (Ehrgeiz), feine Wähler (Habsucht, Herrschsucht), die Sachsen (Trotz und Haß), und nicht zum wenigsten der Papst, der den Bürgerkrieg durch die Bannung des ungerechten Rudolf so leicht hätte beenden können, aber um seines Vorteils willen unentschieden blieb. Ihm war Deutschland nur ein Mittel, um seinen großen Herrschaftsplan zu erreichen; mochte es im Blut ersticken, es kümmerte ihn nicht, wenn es nur seinen großen Plan ein wenig förderte.
Darum bedauern wir auch die Niederlage des rechten Königs, weil sie den Bürgerkrieg noch mehr verlängern wird. — Zusammenfassung.
Iii. 1. Zusammenhang der erzählten Ereignisse unter einander und mit den früheren? Die Wahl eines Gegenkönigs hat zur Folge
TM Hauptwörter (50): [T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr]]
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TM Hauptwörter (200): [T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat], T171: [Heinrich Otto Herzog Kaiser König Friedrich Sohn Konrad Sachsen Schwaben], T182: [Krieg Jahr Zeit Land Deutschland Regierung Frankreich Volk Folge Revolution], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T143: [Stadt Kind Tag Haus Straße Mann Mensch Weiber Nacht Soldat]]
Extrahierte Personennamen: Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Rudolf Rudolf Rudolf Rudolf
Extrahierte Ortsnamen: Ulm Sachsen Sachsen Deutschland Sachsen Sachsen Deutschland