146
Querschiff durch und giebt dem Grund der Kirche die Gestalt des Kreuzes.
Alle Bogen und Wölbungen sind Halbkreise. Es ergiebt sich hieraus, daß
kein Bogen höher gezogen werden kann, als die halbe Entfernung der bei-
den Stützpunkte von einander ausmacht. In dieser Weise sind der herr-
liche Dom in Ratzeburg, so wie die benachbarten Kirchen in Gadebusch, Wit-
tenburg, überhaupt die cüteiteu Kirchen des Landes gebaut.
Sobald das Christenthum in Deutschland heimisch geworden war, bil-
deten die Baumeister einen eignen Stil, den deutschen oder gothischen,
aus, der an Schönheit seines Gleichen nicht hat. Zuerst wurde statt des
Rundbogens der Spitzbogen angewandt und dadurch die Möglichkeit ge-
geben, Bogen und Gewölbe so hoch hinauszuführen, als man wollte. So-
dann wurden die Wände weggelassen, welche die Schiffe trennten, und es
blieben nur die hohen, zierlichen Pfeiler zum Tragen der Gewölbe nach.
Dies gefiel dem Deutschen, der seine Wälder über alles liebte, ganz abson-
derlich. Denn wenn er nun mitten unter den langen Reihen schlanker Säu-
len stand, die sich oben wie zu Ästen und Zweigen aus einander thaten und
das schützende Gewölbe trugen, dann heimelte es ihn an, als wäre er mit-
ten in seinem lieben Walde, geschützt von dem Laubdach seiner Buchen und
Eichen. Die äußern Wände der gothischen Kirchen werden von gewaltigen
Fenstern durchbrochen, welche mit herrlichen Glasmalereien geziert sind.
Die Thürme steigen bis zum Dachstuhle viereckig, von da an gewöhnlich in
einer durchbrochenen Pyramide wie eine Nadel zum Himmel empor. Alles,
Thüren, Fenster, Säulen, Thürme, ist mit kunstreichen Arbeiten der Stein-
metzer bedeckt und so sauber ausgeführt, daß man keine Ahnung von den
schweren Massen hat, die dort kunstreich zusammengefügt sind, als wäre
die Kirche nur ein leichter, köstlicher Zierrath. Ein gothischer Dom ist ein
rechter Palast des Herrn. Wer solchen betrachtet, niuß mit den Jüngern
des Herrn ausrufen: „Meister, sieh, welche Steine und welch ein Bau ist das!"
Unsere schönsten in dieser Art gebauten Kirchen sind die in Doberan
und Reu-Brandenburg, und die Paulskirche in Schwerin. Außerdem verdie-
nen die Kirchen in Rostock und Wismar, die Dome in Schwerin und Gü-
strow und die wiederhergestellte Kirche in Röbel genannt zu werden. Unter
den Landkirchen sind die neuerbauten in Diedrichshagen und Schlieffenberg
und die wiederhergestellte in Neukloster vorzüglich schön.
2. Die Schlösser. Die Bauart aus Ziegelsteinen gab Veranlassung
zu einer Art von Verzierung, die man nur im nördlichen Deutschland kennt:
man formte Ziegelerde zu allerlei kunstreichen Figuren in halberhabener Ar-
beit und fügte sie, wenn sie gebrannt waren, sogleich bei dem Bau den
Mauern ein. Gewöhnlich blieben sie roth. Wollte man ein mehreres thun,
so wurden sie verschiedenartig gefärbt und wohl gar mit Gold belegt. Diese
Art der Verzierung war bis zum dreißigjährigen Kriege allgemein im Ge-
brauch , wie die fürstlichen Schlösser in Wismar und Gadebusch und das
schöne Schloß in Güstrow beweisen. Nach dem Kriege ging die Erinnerung
an den Ziegelschmuck verloren. Erst große Baumeister der neuern Zeit ha-
den die alte Kunst der Vergessenheit entrissen und ihr wieder Geltung unter
den Leuten verschafft. Das neue Großherzogliche Schloß in Schwerin, eins
der vorzüglichsten Bauwerke in Deutschland, hat den Schmuck von gebrann-
ten Ziegeln in reichem Maße wieder angewandt und wird gewiß dazu bei-
TM Hauptwörter (50): [T9: [Tempel Stadt Kirche Säule Zeit Gebäude Bau Mauer Haus Dom]]
TM Hauptwörter (100): [T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T13: [Kirche Dom Zeit Bau Denkmal Kunst Tempel Bild Werk Stadt], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz]]
TM Hauptwörter (200): [T0: [Kirche Haus Gebäude Stadt Straße Säule Platz Fenster Seite Palast], T135: [Haff Stadt Stettin Weichsel Ostsee Insel Memel Königsberg Danzig See]]
Extrahierte Ortsnamen: Ratzeburg Gadebusch Deutschland Doberan Reu-Brandenburg Schwerin Rostock Wismar Schwerin Röbel Schlieffenberg Deutschland Wismar Gadebusch Güstrow Schwerin Deutschland
170
90. Venedig;.
Rings um das Nordende des adriatisclien Meeres zieht sich eine
schlammige Niederung hin, die bald mehr, bald minder hoch vom Meere
bedeckt ist und eine zahllose Menge grösserer und kleinerer Inseln in
ihrem Umkreise enthält. Diese schlammigen Gewässer nennt man La-
gunen. Als der wilde Attila Italien verheerte, flohen viele Einwohner
vom festen Lande auf die Inseln in den nordwestlichen Lagunen und
bauten sich dort an. Anfangs sehten die Bewohner der verschiedenen
Inseln, wiewohl sie nur durch Kanäle von einander getrennt waren, ganz
unabhängig von einander. Aus Furcht vor den Seeräubern vereinigten
sich mehrere und wählten den Tribun oder Vorsteher der grössten In-
sel, Rialto, zu ihrem Dogen (sprich: Dojen) oder Herzog. Die verei-
nigten Inseln wurden durch Brücken mit einander verbunden. Auf
solche Weise ist Venedig entstanden, eine Stadt, die auf mehr denn
siebenzig Inseln und Inselchen an der Nordwestküste des adriatisclien
Meeres erbaut ist. Ganz Venedig steht auf Eiehenpfählen, die Wäldern
gleich in den unter dem Schlamme befindlichen festen Thonboden ge-
rammt und im Laufe der Jahre in dem salzigen Wasser hart wie Eisen
geworden sind. Eigentliche Strassen giebt es dort nicht; die Kanäle
vertreten deren Stelle. Ebenso wenig sieht man Pferde und Wagen,
wohl aber tausende von Gondeln, -die pfeilschnell durch das Wasser
dahinschiessen. Die Häuser steigen unmittelbar aus dem Wasser auf.
An einigen Stellen läuft eine schmale Gallerie oder Trottoir, das als
Strasse dient, am Wasser hin, macht aber, wenn die grossen, nur durch
Säulen getrennten Fensterthüren zurückgeschoben sind, ganz den Ein-
druck, als ob es zu den untern Zimmern der anstossenden Häuser ge-
höre.
Um die Kanäle vor Versandung zu schützen, hat man mit unend-
licher Mühe und ungeheuren Kosten an den gefährlichsten Stellen einen
zwei Meilen langen Damm aus Quadern gebaut, wozu die Felsen in
Dalmatien gebrochen sind. Das Werk trägt die stolze Inschrift: „Mit
römischer Kühnheit und venetianischem Gelde!"
Der Glanzpunkt von Venedig ist der Markusplatz. Man denke
bei diesem Namen aber nicht an einen Marktplatz, wie ihn selbst kleine
Städte haben; nein, der Markusplatz ist 680 Fuss lang, 550fuss breit, mit
Marmor gepflastert, sauber gehalten, ringsum mit Kunstschätzen geziert,
nicht einem Markte, nicht einer Strasse, sondern einem Saal vergleichbar.
Er hat seinen Namen von der Markuskirche, die zu den kostbarsten, aber
nicht gerade köstlichsten Gebäuden gehört, welche Europa besitzt. Den
Eingang zu dieser Kirche bilden drei bronzene Thüren mit eingelegter sil-
berner Arbeit. Über dem Eingänge steht das bei der Erstürmung von
Konstantinopel eroberte eherne Viergespann, welches in Berlin nach-
gebildet ist. Der innere Fussboden stellt aus Jaspis und Porphyr aller-
lei Bilder dar, um welche her sich ein Wald von ungefähr 500 kostbaren
Säulen erhebt. Die Wände und Kuppeln enthalten Mosaikbilder auf
Goldgrund; Altäre und Kapellen sind mit Gold, Silber und Edelsteinen
überladen. Der Eindruck ist feenhaft. Aber ehrfurchtsvolle Schauer,
wie in einer alten gothischen Kirche, erfassen den Beschauer dort nicht.
Einst hat sich Venedig gerühmt, „die Königin des Meeres“ zu sein;
aber schon seit lange ist ihre Macht und Herrlichkeit dahin; sie ist
nicht einmal im Stande gewesen, ihre Selbstständigkeit zu erhalten.
TM Hauptwörter (50): [T9: [Tempel Stadt Kirche Säule Zeit Gebäude Bau Mauer Haus Dom], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
TM Hauptwörter (100): [T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T13: [Kirche Dom Zeit Bau Denkmal Kunst Tempel Bild Werk Stadt], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke]]
TM Hauptwörter (200): [T0: [Kirche Haus Gebäude Stadt Straße Säule Platz Fenster Seite Palast], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T160: [Insel Hafen Meer Küste Stadt Halbinsel Neapel Straße Einw. Hauptstadt], T179: [Gott Mensch Wort Welt Erde Glaube Herr Sünde Himmel Satz]]
Extrahierte Personennamen: Attila_Italien
Extrahierte Ortsnamen: Dalmatien Venedig Europa Konstantinopel Berlin
11
und zwangen ihn oft, ihren Gtzenopfern zuzusehen; alles dies nahm Berno um des Glaubens willen geduldig auf sich.
Anders wurde es, als nach Niclots Tod (1160) Heinrich der Lwe den ganzen Westen des Landes besetzt hielt. Nun konnte Berno hier Kirchen errichten, und mancher der im Lande noch zurckgebliebenen Wenden lie sich taufen. Aber eine Emprung der Wenden im Jahre 1164 drohte das eben begonnene Werk wieder zu vernichten, und nur wie durch ein Wunder entging der Bischof selbst dem Mrtyrertod. Als nmlich die Wenden die Mecklenburg gestrmt und die Deutschen dort es waren ihrer 70 smtlich erschlagen hatten, zog Bischof Berno fnf Tage nach der Erstrmung der Burg ohne bewaffnete Begleitung mit einigen Geistlichen von Schwerin nach Mecklenburg, um die Leichen zu bestatten. Er kam auch unangefochten dorthin, errichtete inmitten der Toten einen Altar und brachte gerade auf diesem das Meopfer dar: da brach pltzlich eine Schar Wenden aus dem Hinterhalt hervor, um ihn und seine Gefhrten zu ermorden. Wie von Gott gesandt aber erschien in diesem Augenblick ein Trupp deutscher Reisiger; vor dem entflohen die Wenden, und Bischof Berno konnte fein frommes Liebeswerk vollenden.
Nach dem Siege der Deutschen setzte er seine Bemhungen mit srischem Eifer fort. Er durchzog das ganze Land bis an die pommersche Grenze, zerstrte berall die heiligen Haine und Tempel und richtete an ihrer Stelle Kirchen auf, die er mit Predigern verfah. Auch die Fürsten der Ponimern, die schon Christen waren, besuchte er, und es gelang ihm, den vertriebenen Pribislav, der sich bei ihnen aufhielt, fr das Christentum zu gewinnen. Aus seine Vermittelung gab dann Heinrich der Lwe dem Getauften den grten Teil feines Landes wieder zurck, und Pribislav untersttzte nun selbst die Bemhungen des Bischofs, die Wenden zu bekehren.
Noch hielt sich ein Rest des wendischen Heidentums auf der Insel Rgen. Hier lag aus dem Vorgebirge Arkona die Tempelburg des Svantevit, des Hauptgottes der Rgener. Aus drei Seiten von steilen Abhngen und dem Meere geschtzt, ward sie auf der Westseite von einem Wall, der 50 Ellen hoch war, umschlossen. In dem Tempel, der aus Holz erbaut und mit seinem Schnitzwerk und kunstvoller Malerei verziert war.
TM Hauptwörter (50): [T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg], T9: [Tempel Stadt Kirche Säule Zeit Gebäude Bau Mauer Haus Dom], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T58: [Kloster Jahr Mönch Kirche Schweiz Bischof Abt Zürich Bonifatius Bern], T13: [Kirche Dom Zeit Bau Denkmal Kunst Tempel Bild Werk Stadt], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T72: [Kloster Kirche Jahr Bischof Kaiser Karl Otto Dom Grab Leiche], T10: [Sachsen Karl Franken König Land Jahr Chlodwig Reich Krieg Volk], T143: [Stadt Kind Tag Haus Straße Mann Mensch Weiber Nacht Soldat], T115: [Tempel Stadt Rom Zeit Athen Pyramide Bau Ruine Denkmal Säule], T135: [Haff Stadt Stettin Weichsel Ostsee Insel Memel Königsberg Danzig See]]
Extrahierte Personennamen: Heinrich_der_Lwe Heinrich Bischof_Berno Gott Berno Heinrich_der_Lwe Heinrich
- 13 -
bauten und von dort aus den christlichen Glauben predigten, den Gtzendienst in der Umgegend ausrotteten und zugleich nach ihrer Weise durch Pflege des Ackerbaus und anderer Knste des Friedens sein Volk an mildere Sitten gewhnten. Im Jahre 1171 zogen diese Mnche, elf an Zahl, in ihren neuen Besitz ein, der von Pribislav reich ausgestattet war, bauten eine kleine Kapelle, um die sich die einfachen Wohnhuser der Ordensbrder erhoben und begannen ihr friedliches Werk. Ihre Zahl stieg schnell, und ihre Arbeit schien erfolgreich zu sein. Aber nach Pribislavs Tode erhoben sich die Heiden unter den Wenden, deren es im stlichen Teile des Landes noch viele gab, bersielen das Kloster und tteten alle Mnche, deren Zahl inzwischen -schon aus 78 gestiegen war.
Einige Jahre blieb das Kloster in Trmmern liegen, bis Pribislavs Sohn und Nachfolger Heinrich Borwin es wieder aufzubauen beschlo, aber nicht wieder an der alten Stelle, die durch jene Frevelthat der Heiden geschndet war. der die Art, wie die Wahl des Ortes zustande kam, berichtet die Sage sol-gendes: Der Fürst hatte sich von Gott ein Zeichen erbeten, wo er das neue Kloster grnden sollte. Er wollte zur Jagd ausziehen, und, wo er das erste Wild erlegte, da sollte das Heiligtum stehen. So begab er sich denn mit seinem Gesolge aus die Jagd. Bald sprten seine Hunde einen gewaltigen Hirsch aus, der Fürst verfolgte ihn, bis er ihn, etwa eine halbe Stunde in nordwestlicher Richtung von dem alten Klosterhofe entfernt mit einem gut gezielten Wurf feiner Lanze erlegte. Hier also, fo hatte Gott entschieden, sollte das neue Kloster stehen, und da in demselben Augenblick, wo das Tier, zum Tode verwundet, zusammenbrach, in dem Gewsser dicht dabei ein wilder Schwan seinen Schrei Dobr, Dobr" ertnen lie, so hatte man auch gleich den Namen fr das Kloster gefunden; man nannte es Doberan.
Schnell blhte es empor und wurde das reichste und mch-tigfte im ganzen Lande, sein Abt erhielt in der Folgezeit sogar Rang und Abzeichen eines Bischofs; erst in der Resormations-zeit wurde es aufgehoben. Aber noch heute erinnert seine herrliche Kirche an den ehemaligen Glanz des Ortes. Auch die Sage von seiner Grndung ist dort nicht vergessen, denn noch sieht man in der Kirche an einem Pfeiler des Chorumganges den alten Hirfchfchdel mit seinem mchtigen Geweih hngen.
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg], T9: [Tempel Stadt Kirche Säule Zeit Gebäude Bau Mauer Haus Dom]]
TM Hauptwörter (100): [T58: [Kloster Jahr Mönch Kirche Schweiz Bischof Abt Zürich Bonifatius Bern], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T82: [Hand Pferd Schwert Fuß Schild Kopf Waffe Lanze Ritter Mann], T13: [Kirche Dom Zeit Bau Denkmal Kunst Tempel Bild Werk Stadt]]
TM Hauptwörter (200): [T106: [Kloster Jahr Schule Mönch Kirche Kind kranke Frau arme Knabe], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T185: [Jagd Viehzucht Bewohner Ackerbau Jäger Fischfang Wald Fischerei Krieg Land], T10: [Sachsen Karl Franken König Land Jahr Chlodwig Reich Krieg Volk], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus]]
Extrahierte Personennamen: Heinrich_Borwin Heinrich
12
stand das riesengroe Gtzenbild in Menschengestalt, aber mit vier Kpfen.
Um diese letzte Burg des Gtzendienstes zu brechen, unter-nahm der Dnenknig Waldemar mit den Fürsten von Pommern und Pribislav von Mecklenburg einen Kriegszug aus die Insel (1168). Auch Bischof Berno schlo sich dem Zuge an, um den Besiegten das Evangelium zu bringen.
Als die Tempelburg erstrmt war (14. Juni), lie Berno das Gtzenbild aus dem Tempel schleifen, zerschlagen und verbrennen. Als es krachend zur Erde strzte, soll der bse Geist in Gestalt eines schwarzen Tieres aus dem Tempel hinausgefahren sein. Der Fall ihres Gtzen, den sie bis dahin fr unberwindlich gehalten hatten, machte auf die Rgener einen tiefen Eindruck; sie erkannten nun seine Ohnmacht, und noch an demselben Tage lie sich eine groe Zahl von ihnen tausen. Noch fter besuchte der Bischos in der Folgezeit die Insel und suchte die, welche nur der Gewalt weichend die Tause genommen hatten, durch freundliche Unterweisung zu gewinnen. Aber vorzugsweise war seine Thtigkeit doch seinem alten Sprengel zugewandt. In dessen Hauptstadt Schwerin ward der Bau eines Domes als Sttte der Gottesverehrung begonnen, zu dem im Jahre 1171 im Beisein Heinrichs des Lwen und einer glnzenden Versammlung von anderen Fürsten und Herren von Bischos Berno der Grundstein gelegt ward. Noch viele Jahre leitete der fromme Bischof seinen Sprengel, hochgeehrt von Kaiser und Pabst und den Fürsten, bis er im Jahre 1191 in hohem Alter sein Leben beschlo.
Als der Wendenfrst Pribislav sich zum Christentum be-kehrt hatte, wollte er auch sein Volk fr den neuen Glauben gewinnen. Darum rief er Cisterziensermnche aus Amelungs-born in das Land und wies ihnen etwa zwei Meilen westlich von der Mndung der Warnott), eine Meile von der Kste der Ostsee in einem breiten, von bewaldeten Hgeln anmutig um-gebenen Thale ein Stck Landes an, damit sie da ein Kloster
5. Dom Kloster Doberan, a. Die Grndung.
TM Hauptwörter (50): [T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg], T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T9: [Tempel Stadt Kirche Säule Zeit Gebäude Bau Mauer Haus Dom]]
TM Hauptwörter (100): [T58: [Kloster Jahr Mönch Kirche Schweiz Bischof Abt Zürich Bonifatius Bern], T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T13: [Kirche Dom Zeit Bau Denkmal Kunst Tempel Bild Werk Stadt], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein]]
TM Hauptwörter (200): [T72: [Kloster Kirche Jahr Bischof Kaiser Karl Otto Dom Grab Leiche], T18: [Mark Brandenburg Land Albrecht Friedrich Kaiser Jahr Markgraf Haus Markgrafe], T115: [Tempel Stadt Rom Zeit Athen Pyramide Bau Ruine Denkmal Säule], T179: [Gott Mensch Wort Welt Erde Glaube Herr Sünde Himmel Satz], T194: [Kirche Kloster Schule geistliche Gottesdienst Gemeinde Geistliche Leben Staat Priester]]
- 27 -
Jetzt ist von all den Kostbarkeiten, die einst Kapelle und Kloster besessen, auer einer Holzschnitzerei, die die Juden-Verbrennung darstellt, nur noch die eichene Tischplatte vorhanden; sie trgt die Inschrift: dit is de tafele dar de joden dat hillige sacrament up gestehen und gemartelet hesst tom Sternberge im jor 1492. Auch die Kapelle steht noch und wird jetzt als Tauskapelle benutzt.
11. Joachim Stter.
Im Mittelalter gab es nur ein christliches Bekenntnis, das katholische, dem auch Mecklenburg anhing, seit es ein christ-liches Land geworden war. Im Verlause des Mittelalters aber waren in die katholische Kirche viele Mibruche ein-gedrungen, durch welche die reine christliche Lehre verflscht und getrbt ward. Auch in Mecklenburg war es nicht besser als anderswo, auch hier stand der Ablahandel in Blte, auch hier war die Geistlichkeit in ppigem Wohlleben entartet. Martin Luther war es, der vom Jahre 1517 ab in Wittenberg in Schrift und Wort gegen die eingerissenen Mibruche auftrat und eine Reformation der Kirche verlangte, und der dann, als der Pabst seine Lehren verwarf, sich ganz von der alten Kirche losri und der Begrnder eines neuen christlichen Bekenntnisses, des evangelisch-lutherischen, wurde. Der grere Teil der deutschen Nation schlo sich der neuen Lehre an, und auch Mecklenburg ward noch vor Luthers Tode fast ganz evangelisch. Einer der ersten und zugleich erfolgreichsten Zeugen der Lehre Luthers im unfern Lande war Joachim Stter, dem die Stadt Rostock die Einfhrung der Reformation verdankt.
Joachim Stter mar der Sohn eines Fhrmannes in Dmitz, der Kutzker hie. Seine Mutter heiratete nach dem Tode Kutzkers einen andern Mann Namens Stter, nach dem der Knabe aus der ersten Ehe meistens Stter genannt ward. Er zeigte frh groen Lerneifer und ward deshalb aus die Universitt Rostock gesandt. Im Jahre 1521 ward er dann Lehrer an der Schule, die mit der Petrikirche zu Rostock verbunden war, und im Jahre 1523 Kaplan an derselben Kirche. Durch fleiiges Studium von Luthers Schriften war er ein berzeugter Anhnger seiner Lehre geworden und begann sie
TM Hauptwörter (50): [T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg]]
TM Hauptwörter (100): [T90: [Luther Kirche Lehre Schrift Wittenberg Papst Kaiser Reformation Jahr Konzil], T69: [Kirche Kloster Stadt Schule Bischof Gemeinde Orden Land Priester geistliche], T13: [Kirche Dom Zeit Bau Denkmal Kunst Tempel Bild Werk Stadt], T25: [Wissenschaft Kunst Zeit Sprache Geschichte Schrift Buch Werk Jahrhundert Erfindung], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz]]
TM Hauptwörter (200): [T58: [Kirche Lehre Luther Schrift Bibel Gott Christus Bischof Papst Wort], T91: [Geschichte Krieg Zeit Zeitalter Mittelalter Revolution Reformation deutsch Jahrhundert Ende], T135: [Haff Stadt Stettin Weichsel Ostsee Insel Memel Königsberg Danzig See], T106: [Kloster Jahr Schule Mönch Kirche Kind kranke Frau arme Knabe]]
40
Aufhngen bedrohet, mit Fen getreten, ihnen wurden knotige Stricke um die Stirne so stark zusctmmengedrehet, da ihnen die Augen zum Kopfe heraustraten und Blut aus Nase und Ohren entstrmte; sie wurden an Pferde gebunden oder auf den Boden niedergestreckt und mit dem Schwedentrunk gemar-tert, alles dies, um etwa verborgenes Geld von ihnen zu erpressen. Manche wurden so sehr gepeinigt, da sie an den Folgen davon bald darauf starben."
Unter solchen Verhltnissen war eine geordnete Acker-bestellung vllig unmglich, und da berdies das Land noch alle die fremden Gste zu ernhren hatte und auch das Vieh geraubt oder von den Soldaten verzehrt ward, so entstand im Jahre 1638 eine entsetzliche Hungersnot. Man mute zu den unge-sundesten und ekelhaftesten Nahrungsmitteln seine Zuflucht nehmen und Hunde, Katzen, Muse, Ratten, ja selbst das Fleisch der Leichname essen. Und dazu kam noch die Pest, die von den fremden Truppen aufs neue eingeschleppt ward und noch weit rgere Verheerung einrichtete als frher. In Neubran-denburg sollen damals 8000, in Gstrow sogar 20000 Menschen an der Pest gestorben sein. Im ganzen erlag der die Hlfte der noch vorhandenen Bevlkerung der Krankheit.
Im Oktober 1638 wurden die Kaiserlichen durch die Schwe-den wieder aus Mecklenburg hinausgetrieben, die Schweden aber hausten ebenso unmenschlich wie jene. So erbrachen sie in Do-beran die Kirche, ffneten die alten frstlichen Begrbnisse, rissen die Leichen heraus und warfen sie den Hunden zum Fre vor, zerschlugen die hlzernen Srge und schmolzen die zinnernen ein, strzten auch Kirchenpfeiler und den Altar um, zerstrten die Orgel, raubten den Kirchenornat und eine Glocke und rissen vom Dach und Turm das Kupfer und Blei los, zusammen der 250 Pfd. im Werte von 16000 Thalern. Da es an Zug-tieren mangelte, um die Beute fortzuschaffen, so stberte man die Geflchteten aus den Morsten und Gehlzen aus und spannte sie vor die Wagen.
Endlich im Ansang des Jahres 1639 zogen die Schweden nach Sden ab, und das zertretene Land konnte ein wenig aus-atmen. Noch einmal hatte es in den Jahren 1643 und 1644 die Schrecken des Krieges durchzukosten, als eine schwedische Armee durch Mecklenburg nach Holstein zog, von den Kaiser-
TM Hauptwörter (50): [T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust], T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien]]
TM Hauptwörter (100): [T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T59: [Heer Mann Soldat Krieg Jahr Offizier Land König Truppe Waffe], T82: [Hand Pferd Schwert Fuß Schild Kopf Waffe Lanze Ritter Mann], T13: [Kirche Dom Zeit Bau Denkmal Kunst Tempel Bild Werk Stadt], T34: [Schweden König Gustav Dänemark Preußen Krieg Polen Adolf Frieden Holstein]]
TM Hauptwörter (200): [T155: [Soldat Krieg Heer Land Mann Truppe König Waffe Geld Feind], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf], T30: [Gustav Schweden Adolf Wallenstein Kaiser Heer Tilly König Krieg Schlacht], T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute], T0: [Kirche Haus Gebäude Stadt Straße Säule Platz Fenster Seite Palast]]
59 -
hatte er am schnen Strande des Rheins geweilt, als die td-liche Erkrankung seines Vaters ihn nach Schwerin zurckrief. Erst 19 Jahre alt, bestieg er dann den Thron (1842); als er starb, hatte er eben das sechzigste Lebensjahr vollendet (1883); er hat also 41 Jahre regiert, zu Mecklenburgs grtem Segen. Denn in stets unermdlicher Pflichttreue sorgte er fr das Beste seiner Landeskinder, in manchen Stcken seinem Ahn, Herzog Johann Albrecht I., hnlich. Wie dieser entfaltete auch er eine rege Bauthtigkeit. Eine groe Zahl von Kirchen wurden von ihm gnzlich neu erbaut oder einem Durchbau unterzogen. Die schnste und grte der neu erbauten ist die Schweriner Pauls-kirche, so benannt zur Erinnerung an den Groherzog Paul Friedrich. Alle seine brigen Bauten aber bertrifft an Gre und Schnheit das neue Schweriner Schlo. Auch Bauten, die dem ffentlichen Verkehre dienten, Eisenbahnen, Straen und Kanle, schus er in Menge; zahlreiche Wohlthtigkeitsanstalten entstanden, fr die Knste und Wissenschaften wurden groe Mittel aufgewendet. Unablssig wandte er seine Frsorge dem Schulwesen zu, auch hierin seinem groen Ahne gleichend. Besondere Neigung aber hegte er fr das Militr, dessen Aus-bildung er aus das sorgsamste berwachte.
Neben dieser Neigung war es seine hingebende Liebe zum groen deutschen Vaterlande und seine persnliche Zuneigung fr feinen Oheim, König Wilhelm, die ihn dazu trieben, an den Kriegen, die König Wilhelm fhrte, selbst teilzunehmen. In dem ersten derselben, dem dnischen, verweilte er eine Zeit lang im preuischen Hauptquartier, ohne jedoch selbst Truppen zu führen. Im Kriege gegen Ostreich (1866) machte er im Gefolge des Knigs die Schlacht bei Kniggrtz mit und bernahm dann den Befehl der ein Armeekorps, das von Leipzig aus nach Bayern vorrcken sollte und dem auch die mecklenburgischen Truppen angehrten. Groherzog Friedrich Franz zog der Bayreuth bis nach Nrnberg und besetzte diese Städte, fast ohne Widerstand zu finden. Obgleich er als Feind kam, so gewann er sich doch durch sein leutseliges Wesen die Herzen der Bayern, und so half er die Abneigung berwinden, die bisher die Sddeutschen gegen die Norddeutschen gehegt hatten, und trug dazu bei, da 4 Jahre spter Sddeutschland sich einmtig an die Seite des Norddeutschen Bundes stellte, als Kaiser Na-poleon Iii. Preußen den Krieg erklrte (1870). /Auch an diesem
TM Hauptwörter (50): [T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität]]
TM Hauptwörter (100): [T71: [Mann Volk Leben Sitte Zeit Vater Liebe Frau König Jugend], T38: [Friedrich Wilhelm König Kaiser Iii Prinz Jahr Preußen Vater Sohn], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T13: [Kirche Dom Zeit Bau Denkmal Kunst Tempel Bild Werk Stadt], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T105: [Stadt Dom Jahrhundert Zeit Bau Kirche Rhein Baukunst Deutschland Mainz], T157: [Friedrich Wilhelm Iii Kaiser König Karl groß Preußen Kurfürst Jahr], T67: [Preußen Bund Staat König Regierung Deutschland Verfassung Frankfurt Reichstag Bundestag], T166: [Mann Volk Sitte Zeit Geist Tapferkeit Wesen Leben Sinn Charakter], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze]]
Extrahierte Personennamen: Johann_Albrecht_I. Johann Albrecht_I. Friedrich Wilhelm Wilhelm Friedrich_Franz Friedrich Franz
Einer der vier, der Heizer Leckebusch, hatte vor dem Unfall im Zwischendeck geschlafen und war erst infolge des Kenterns aufgewacht. Fr ihn, der wenig bekleidet war, hatte der Versuch, sich durch Tauchen zu retten, einige Aussicht aus Ersolg. Der Herzog veranlate ihn deshalb dazu und trug ihm auf, fr den Fall des Gelingens zu melden, da er, der Herzog, sich im Zwischendeck befnde. In der That gewann Leckebufch tauchend die Turmthr und durch dieselbe wie durch ein Wunder unter dem Deck des Schisses hinweg die Oberflche des Wassers, wo er aufgefischt ward.
Eine Stunde nach dem Kentern versank das Boot, und die Wellen schlugen der ihm zusammen. 9tie haben sie bravere Leute, nie einen edleren Jngling, einen treueren Seemann aus den Meeresgrund gebettet!
Am 28. September ward die Leiche des Herzogs durch einen geschickten Taucher aus dem Jnnenraum des Schisses herausgeholt und am 5. Oktober im Dom zu Schwerin in der heiligen Blutskapelle beigesetzt In Kiel aber haben ihm wie den sieben Braven, die mit ihm gestorben sind, die deutschen Seeoffiziere ein Denkmal gesetzt, einen mchtigen Obelisken von schn gefrbtem Granit, vor welchen, als Symbol der Marine, ein schwerer Schisssanker gelegt ist, dessen Kette, gleichsam als das Band der Treue und Kameradschaft, den Fu des Steines umschlungen hlt.
TM Hauptwörter (50): [T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T9: [Tempel Stadt Kirche Säule Zeit Gebäude Bau Mauer Haus Dom], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T13: [Kirche Dom Zeit Bau Denkmal Kunst Tempel Bild Werk Stadt], T15: [Schiff Flotte Hafen England Jahr Insel Engländer Meer Küste Kriegsschiff], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume]]
TM Hauptwörter (200): [T129: [Schiff Hafen Flotte Meer Küste Fahrzeug See Kriegsschiff Land Dampfer], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff], T115: [Tempel Stadt Rom Zeit Athen Pyramide Bau Ruine Denkmal Säule], T72: [Kloster Kirche Jahr Bischof Kaiser Karl Otto Dom Grab Leiche]]
- 78 -
25. Hiinenlagen.
Habt ihr, liebe Kinder, schon einmal ein Hnengrab gesehen? Habt ihr wohl beachtet, wie gewaltig groß die Felsblcke sind, die seine Seilenwnde und seine Decke bilden, und wie groß auch der Hgel, auf dem das Grab meistens liegt? Da auch dieser knstlich aufgeschichtet ist, knnt ihr an seiner regel-migen Form und an dem Steinkranz sehen, der rings seinen Fu umgiebt. Wer mgen denn aber diese Hnen sein, nach denen diese Denkmler benannt sind? Ihr wit es nicht? Nun, so will ich euch erzählen, was die Sage darber zu melden wei.
a. Die Diedrichshiiger Berge.
Einst in ferner Vorzeit, ehe Menschen von der Gre der heutigen in unser Land einwanderten, wohnte ein Volk von Riesen darin, die Hnen. Bis zu 60 Fu groß sollen die Hnen geworden sein und eine riesige Strke besessen haben. Alle Berge in unserm Lande haben sie aufgeschichtet und die Landseen und Teiche gegraben. Einmal nahmen sie sich vor die Ostsee zuzuschtten. Den ganzen Bergrcken der Diedrichs-Hger Berge (zwischen Doberan und Krpelin) hatten sie schon dazu zusammengetragen. Eines Morgens aber, als sie wieder an die Arbeit gingen und alle eine Schrze voll Erde herbei-schleppten, da wurden sie einig, ihr Vorhaben aufzugeben, da doch zu viel Erde dazu gehre und sie auch, um Erde zu gewinnen, auf andern Stellen neue Seen graben mten. Sie lieen also die Erde aus ihren Schrzen ans der Stelle, wo ein jeder stand, zu Boden fallen, und eine jede Schrze voll bildete einen kegelfrmigen Hgel. Solche giebt es in der Khlung", dem Walde an der Nordseite der Diedrichshger Berge, eine groe Menge. Wer sie zhlt, kann daraus die Zahl der Riesen, die sich an jenem Morgen dort versammelt hatten, abschtzen.
I). Das Riesenpanr bei Naschendorf.
Von diesen Riesen rhren auch die Hnengrber her, die sie ihren gestorbenen Angehrigen errichtet haben. Auch andere
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T9: [Tempel Stadt Kirche Säule Zeit Gebäude Bau Mauer Haus Dom], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T22: [Gott Zeus Sohn Tempel Göttin König Held Mensch Opfer Erde], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T13: [Kirche Dom Zeit Bau Denkmal Kunst Tempel Bild Werk Stadt], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht]]
TM Hauptwörter (200): [T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T115: [Tempel Stadt Rom Zeit Athen Pyramide Bau Ruine Denkmal Säule], T41: [König Siegfried Held Hagen Mann Günther Frau Gudrun Kriemhild Tod], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T135: [Haff Stadt Stettin Weichsel Ostsee Insel Memel Königsberg Danzig See]]