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tionen gemacht, als die Franzosen. Frankreich war schon zweimal eine
Republik, und schon zwei Mal ist die Republik in ein Rapoleonisches Kaiser-
thum umgeschlagen. Gegenwärtig ist Louis Napoleon Bonaparte Iii. Kaiser
von Frankreich. Er hat die französische Kriegsmacht, mit deren Hülfe er
sich den Besitz der Kaiserwürde verschaffte, auf einen Achtung gebietenden
Stand gebracht. Die französische Flotte steht vielleicht nur noch in der Be-
dienung der englischen nach, und das französische Landheer übersteigt an Zahl
und Kriegstüchtigkeit das englische. Die Stärke des französischen Heeres
beträgt im Frieden 380,000 Mann, die Stärke der Flotte wird auf 480
Kriegsfahrzeuge mit 9,700 Kanonen angegeben. Die Handelsflotte bestand
zu Anfang 1863 aus 15,132 Schiffen mit 982,571 Tonnen.
Frankreich zerfällt in 89 Departements; wir wollen jedoch die alte
Provinzial-Eintheilung hier zu Grrmde legen.
1. Jsle de France.
Haupt- und Residenzstadt Frankreichs ist Paris an der Seine, 1,700,000
Einw. Festung und Universität. Sie zerfällt in 3 Stadttheile: la ville
nördlich der Seine, In eite oder die Altstadt auf einer Seine-Insel, und der
Stadttheil südlich der Seine mit dem Markier latin. Paris hat 34 Vor-
städte, 56 Thore oder Barrieren, 76 freie Plätze, 25 Theater, 22 Brücken.
Unter den Vorstädten sind St. Antoine, St. Martin und Montmartre, unter
den Plätzen der Bastille- und der Vendüme-Platz bekannt. Die Kirche Mirs
clame, das Invalidenhotel, das Stadthaus, die Tuilerien, das Louvre, das
Palais Luxemburg, das Palais royal, la Morgue sind bemerkenswerthe Ge-
bäude. Erwähnung verdienen noch der an Monumenten überaus reiche
Kirchhof Père la Chaise, die elysäischen Felder, ein von einer Allee durch-
schnittener Lustwald, die 22 Boulevards, breite mit Bäumen besetzte Straßen
zwischen der Stadt und den Vorstädten. Kaiser Napoleon I. ruht seit 1840
im Dome der Invaliden.
Ganz in der Nähe von Paris liegen von 30 Städten noch folgende
bemerkenswerthe: St. Denis, Begräbnißort der französischen Könige, Versailles
mit einem berühmten Schlosse, im schönsten Style, St. Cyr mit einer Mili-
tärschule. St. Cloud und Fontainebleau mit herrlichen Schlössern und
Parkanlagen. In Fontainebleau unterzeichnete am 11. April 1814 Na-
poleon I. seine Abdankung. Südöstlich von Paris liegt das durch seine
Käse berühmte Dorf Brie in der gleichnamigen Landschaft (krommafs äs 6ris.)
2. Die Picardie,
zu beiden Seiten der Somme, ist eine fruchtbare, gut angebaute Provinz.
Hauptstadt ist Amiens an der Somme, 60,000 E., geschichtlich wichtig durch
Peter von Amiens, den Kreuzzugs-Prediger, 1091, und durch den Friedens-
schluß von 1802 zwischen England und Frankreich.
3. Die französischen Niederlande.
Artois, Hennegau und Flandern sind gewerbreiche Provinzen und haben
viele Festungen und vorzügliche Fabriken in Spitzen, Leinwand, Battist rc.
TM Hauptwörter (50): [T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T32: [Vgl Stadt Aufl Frankreich fig Maas Sch. Einw. Vergl Festung]]
TM Hauptwörter (100): [T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T74: [Frankreich England Spanien Krieg Frieden Rußland Italien Holland Preußen Deutschland], T99: [Frankreich Loire Stadt Rhone Gebirge Pyrenäen Paris Meer Garonne Lyon], T15: [Schiff Flotte Hafen England Jahr Insel Engländer Meer Küste Kriegsschiff]]
TM Hauptwörter (200): [T53: [Frankreich Stadt Loire Paris Rhone Garonne Maas Lyon Orlean Hauptstadt], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T0: [Kirche Haus Gebäude Stadt Straße Säule Platz Fenster Seite Palast], T73: [König Paris Parlament Partei Frankreich Volk Regierung Nationalversammlung Republik Robespierre]]
Extrahierte Personennamen: Louis_Napoleon_Bonaparte_Iii Napoleon Jsle_de_France Antoine Martin Kirchhof_Père Napoleon_I. Denis Peter_von_Amiens
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Frankreich Frankreich Frankreichs Paris Paris Bastille- Palais_Luxemburg Paris Versailles Fontainebleau Fontainebleau Paris Amiens England Frankreich Hennegau
— 444 —
Danzig, die Hessen (L) am 18. September 1903 auf der Germaniawerft in
Kiel, die Preußen (X) am 31. Oktober 1903 auf der Vulkanwerft in Stettin
und schließlich die Lothringen (M) am 27. Mai 1904 auf der Schichauwerft
in Danzig.
Die Linienschiffe der Vraunschweigklasse sind 121,5 m lang, 22,2 m
breit und haben 7,7 m Tiefgang. Der volle Panzergürtel ist über 2 m
breit und in der Mitte 22,5 cm, am Bug und Heck aber nur 10 cm dick.
Das gewölbte Panzerdeck reicht ringsum überall bis zur Unterkaute des
Panzergürtels hinunter, während es sich mitschiffs etwas über oie Wasser-
linie erhebt. Wenn also ein Geschoß den Panzergürtel durchschlägt, findet
es nochmals Widerstand an dem schrägen Panzerdeck. Über dem Panzer-
gürtel liegt in dem mittleren Schiffsteile zwischen den beiden schweren Ge-
schütztürmen eine Panzerzitadelle als Unterbau für die Panzerkasematte
darüber und die beiden schweren Geschütztürme; der Panzer der Zitadelle
ist 17 cm, der der Kasematte 15 cm stark. Die Pauzerdrehtürme der
schweren Geschütze haben 28 cm Panzerdicke, die vier Drehtürme der 17 cm-
Geschütze haben 17 cm, der vordere Kommandoturm 30 cm, der Hintere
14 cm Panzerdicke.
Die Geschützbewaffnung der Brannschweigklasse ist bedeutend schwerer,
weshalb die Schiffe auch je 13 208 Tonneu Wasserverdrängung haben, mithin
3 200 Tonnen größer als die Brandenburgklasse sind. Als schwere Artillerie
sind vier 40 Kaliber lange 28 cm-Schnelladekanonen paarweise in einem
vordern und einem achtern Drehturm aufgestellt; beide Türme haben 8 m
Freibordhöhe. Die Mittelartillerie zählt vierzehn ebenfalls 40 Kaliber lange
17 cm-Schnelladekanonen; davon sind zehn in der Kasematte aufgestellt,
und zwar vier als Eckgeschütze und je drei in jeder Breitseite, so daß je zwei
Geschütze für Bug- und Heckfener und je fünf für Breitseitfeuer bestimmt
sind. Zwischen den Geschützen sind Panzerschutzwände angebracht; ein Panzer-
querschott teilt die Kasematte in eine vordere und eine achtere Hälfte.
Außerdem stehen vier der 17 cm-Kanonen einzeln in vier Drehtürmen über
der Kasematte; die vordern dieser Türme sind zu beiden Seiten des vordern
Schornsteins aufgestellt, die hintern seitlich vom hintern Mast. Die leichte
Artillerie zählt achtzehn 35 Kaliber lange 8,8 cm-Schnelladekanonen, von
denen je vier im Bug und Heck, die übrigen in den Aufbauten über der
Kasematte derart aufgestellt sind, daß je sechs davon für Bug- und Heck-
feuer und je zehn für Breitfeitfener verwendbar sind. Der Vergleich der
Geschützleistungen der Schiffe der Wittelsbachklasse und Braunschweigklasse
ergibt folgendes:
Wittelsbach kann mit einer Breitseite in einer Minute feuern:
mit vier 24 ew-Schnelladekan. 6 Schuß von 840 kg Geschoßgew. u. 30 000 Meiert. Arbeitsleist.
„ neun 15cm- „ 68 „ „ 2520 „ „ „ 69300 „ „
„ sechs 8,8 em- „ 60 „ 420 „_„_„ 12000 „__„__
zusammen 129 Schuß von 3780 kg Geschoßgew, u. 111300metert.arbeitsleist.
Braunschweig kann mit einer Breitseite in einer Minute seueru:
mit vier 28em-Schnelladekan, 4schuß von 960kggeschoßgew. u. 40 000meiert. Arbeitsleist.
„ sieben 17 cm- „ 35 „ „ 2100 „ „ „ 89250 „ „
„ zehn 8,8eir>- „ 100 „ „ 1070 „_„_„ 31000 „_„
zusammen 139schuß von4130ilggeschoßgew.n.l60250metert.arbeitsleist.
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Extrahierte Ortsnamen: Danzig Hessen Kiel Stettin Lothringen Danzig „
87
erfundene Buchdruckerkunst, der die gleichfalls deut-
schen Erfindungen des Linnenpapiers und der
Form schnei de tun st (beide um 1300) vorangingen.
128. Zustand der westlichen Völker
Ohne jene von außen kommende Belebung der
wahrhaft bildenden Studien würden die westlichen Län-
der noch lange an scholastischen Spitzfindigkeiten den
Scharfsinn gemißbraucht haben, zumal da Kriege
zwischen Frankreich und England sich durch die lebten
Jahrhunderte dieser Periode hindurchziehen, England
auch durch innere Kriege, um den Besitz des Thrones
geführt, zerrüttet wurde.
129. Frankreich im Kampf mit England.
Nach dem Erlöschen der altern Linie des Capetin-
gischen Hauses in Frankreich, war das Haus Valois
mit Philipp Vi. 1328 auf den Thron gekommen,
während auch Eduard Iii. von England Ansprüche
auf die französische Krone machte. Hieraus entstand
gegenseitige Eifersucht, aus Eifersucht Krieg, aus
Krieg Nationakhaß. Siege Eduards bei Sluis 1340
mit der Flotte, bei Creffy 1346 zu Lande. Eroberung
von Calais 1347. Waffenstillstand, verlängert durch
das große S terben *1350. Neuer Ausbruch des
Akrieges. . In der Schlacht bei Poiticrs 1356 wird Kö-
nig 3 o h a,i n» von Frankreich gefangen (der schwarze
Prinz), und erl-ngt erst im Frieden zu Bretigny
1360 seine Freiheit wieder gegen Entsagung der Ober-
^nshkrrschaft von Guienne.
Auch in Innern Unruhen,
während der Gefangenschaft des Königs, unter
der Regenrschaft des Dauphin Karl, gerieth Frank-
reich in Aufruhr gegen die königliche Gewalt — ein,
TM Hauptwörter (50): [T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T20: [König Sohn Maria Heinrich Tochter Karl Herzog England Haus Gemahlin], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T25: [Wissenschaft Kunst Zeit Sprache Geschichte Schrift Buch Werk Jahrhundert Erfindung], T15: [Schiff Flotte Hafen England Jahr Insel Engländer Meer Küste Kriegsschiff]]
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Extrahierte Personennamen: Philipp_Vi Philipp Eduard_Iii Eduard Eduards Eduards Creffy Guienne Karl Karl
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich England England Frankreich England Frankreich England Frankreich
128
Insulae Britannicae.
rodian. 3, 14) tattowirten, oder ihren ganzen Kör-
per mit den gemalten Figuren von Thieren punctir-
ten, weshalb sie auch keine Kleidung trugen, um
den gemalten Leib nicht zu verdecken. Diese sol-
len mehr von .Baumrinden, Wurzeln und Wild,
als von Gelraidefrüchten sich genährt und durch eine
gewisse Speise (Astragalus Sylvat. Tal ins, wie man
vermuthet), nur einer Bohne gross, ihren Appetit
häufig gestillt und keine Fische gegessen haben. Ue-
brigens waren sie Alle treffliche Schwimmer.
Ilauptziige aus der Geschichte.
I. In den ältesten Zeiten ward Britannia zuerst
von den Phöniciern, darauf von den Carthagern und
Griechen in Gades, vorzüglich wegen des Zinnhan-
dels besucht, wie aus den darüber noch vorhande-
nen einzelnen Sagen hervorzugehen scheint. Diod.
Sic. 5, 21. Str. 3 und 4. a. m. O.
Ii. Diesen Zinnhandel scheinen in den späteren Zei-
ten die gallischen Kenetes fortgesetzt zu haben, und
hierdurch sowohl, als auch aus Ruhmbegierde das
röm. Reich durch den Besitz dieser Insel zu erwei-
tern, wird J. Caesar bewogen, eine Unternehmung
auf Britannia zu wagen. Caes. B. G. 3, 4 It. Strabo
a. a. O.
Iii. J. Caesar versucht von einem Hafen der Mo-
rini (vielleicht bei Ecate oder Dünkirchen) aus, im
J. 55 vor Chr. Geb. die erste Landung in Britan-
nia an der Stelle der heutigen St. Dover. Caes. B.
G. 4, 20 — 36.
Iv. J. Caesar unternimmt im Jahre darauf, 54
vor Chr. Geb., die zweite Landung ebendaselbst; je-
doch mit gleich schlechtem Erfolge, wie die erste.
Caes. B. G. 5, 1—23. F)ie Abfahrt geschah vom
Bortus Itius (Wliitesand, oder Vissan, im Dep. du
Pas de Calais), und die Anlandung erfolgte bei Do-
ver. Obgleich der mächtigste Fürst der Südbritan-
nischen Völker, Cassivellaunus, sich dem J. Caesar
unterworfen, fand dieser doch zu grossen Yy iderstand,
als- dasß er die Insel ohne zu grosse Gefahr unter-
TM Hauptwörter (50): [T32: [Vgl Stadt Aufl Frankreich fig Maas Sch. Einw. Vergl Festung], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel]]
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Extrahierte Personennamen: Britannia J._Caesar Strabo J._Caesar J._Caesar Bortus_Itius J._Caesar
— 81 —
Dann bei Arcole. Hier sollte eine Brücke genommen werden. Aber die Franzosen wichen vor dem fürchterlichen Feuer zurück. Viele Offiziere und Generale waren schon verwundet, und an Toten fehlte es nicht. Niemand wollte mehr heran. Da ruft Bonaparte: „Grenadiere, seid Ihr nicht mehr die Tapfern von Lodi?" — Damit springt er vom Pferde und ergreift eine Fahne. „Folgt mir, eurem General!" so ruft er und stürzt selbst auf die Brücke. Die Soldaten ihm nach, aber vor dem entsetzlichen Eisen-Hagel weichen sie zurück. Schon dringt der Feind vor, Bonaparte sieht sich verlassen und — stürzt über die Brücke hinab in den Sumpf. Von den Seinen getrennt, wäre er verloren gewesen. Da sehen ihn die Soldaten. „Rettet den General!" so rufen sie und stürmen nun nochmals auf die Brücke. Ihrem Anprall vermochte der Feind nicht zu widerstehen, ging zurück, die Brücke war genommen und der General gerettet. Bald mußten die Österreicher Frieden schließen. Jn Campo Formio (Immer Karte!) 1797 traten sie ganz Oberitalien und Belgien an Frankreich ab. Überall wurde die republikanische Staatsform eingeführt, und Bonaparte schickte reiche Beute an Büchern, Gemälden, Bildwerken und Kostbarkeiten nach Paris, wo man mit Bewunderung von dem Helden von Lodi und Arcole erzählte. — England hatte an dem Frieden nicht teilgenommen. Bonaparte beschloß deshalb, es auf eine ebenso unerwartete, als empfindliche Weise zu bestrafen. Eine Hauptquelle des englischen Reichtums war Indien mit seinen Schätzen und dem lebhaften Handel. (Karte!) Diesen zu stören oder lieber zu vernichten war sein Zweck. Unerwartet setzte er mit einem Heere über nach Ägypten, das den Türken gehörte. Hier erheben sich uralte Bauwerke, die Pyramiden^). Bei ihnen kam es zur Schlacht mit den Mameluken, einem kühnen Reitervolke. Glänzend war der Sieg, aber auch fürchterlich die Niederlage, welche die französische Flotte gleichzeitig bei dem Dorfe Abukir erlitt. Sie wurde durch die Engländer unter dem berühmten Admiral Nelson völlig vernichtet. Bonapartes Zweck war also zunächst vereitelt, denn ohne Schiffe konnte er den Engländern keinen Schaden thun. Ja^ er kam durch den Verlust aller Verbindungsmittel mit seinem Heere in eine sehr gefahrvolle Lage. — Unterdessen ging in Europa der Krieg weiter fort. Aber er nahm für Frankreich eine unglückliche Wendung. Die Republikaner wurden geschlagen, jedermann war unzufrieden mit der Regierung. Diesen Zeitpunkt ersah sich Bonaparte. Heimlich, nur von wenigen Getreuen begleitet, begab er sich aus eins der an der ägyptischen Küste gelandeten Schiffe, entging den wachsamen Blicken der überall kreuzenden Engländer und landete unvermutet im letzten Jahre des Jahrhunderts an der französischen Küste. Nun eilt er nach Paris und stürzt die unfähige und verhaßte Regierung. Er schafft eine neue Verfassung und macht sich zum 1. Konsul. Niemand wagte, ihn zu hindern. Im Gegen-
, ^ Sie dienten den Bewohnern des alten Nillandes als Gewölbe zur Auf-^sen nahmen sie vorher die Eingeweide heraus, füllten Lü O ^ Ln mit Harzen und anderen Stoffen und umwickelten sie dann dicht
2 l solche einbalsamierte Leichen, die zusammentrocknen und
sich dann Jahrtausende halten, nennt man Mumien.
F. Engelmann, 80 Lektionen o. d. deutsch. Geschichte, ü. g
TM Hauptwörter (50): [T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr]]
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TM Hauptwörter (200): [T92: [Vgl Aufl fig Vergl Sch. Liv Sept Aug Iii Geb], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T0: [Kirche Haus Gebäude Stadt Straße Säule Platz Fenster Seite Palast], T189: [König Reich Land Volk Israel Zeit Jahr Stadt Babylon Sohn], T76: [Staat See Nordamerika Stadt Union Mississippi Washington Ohio Gebiet vereinigt]]
Artois. Picardie. Normandie. 433
menanstalt, Bibliothek, botan. Garten. Prächtige Casernen. Öl- u. Ge-
treidehandel, Spitzenklöppelei. Eroberung 1640. Robespierre geb. 1759.
— Calais an der nur 6m. breiten Meerenge, Pas de Calais genannt,-
10,500 E. Schlechter Hafen, fast ganz versandet, gewöhnlicher Landungs-
platz der Reisenden aus England; man rechnet 20,000 Reisende jährlich.
Viele hier wohnende Engländer; Desseins berühmter Gasthof mit Engli-
schem Theater, Badern, Lesezimmern. Gesellschaft des Ackerbaues, Schiff-
fahrts- u. Zeichenschule, Bibliothek. Seifen-, Öl- u. Lederfabr, Fischerei,
Küstenhandel. Mangel an Quellwasser. Belagerung 1347. Denkmal der
Rückkehr Ludw. Xviii.— ss Boulogne, befestigt, 18,500 E. Schlechter
Hafen, bei der Ebbe trocken, gewöhnlicher Einschiffungsplatz der Reisenden
nach England, da die Überfahrt von hier nach Dover der Strömung we-
gen oft in zwei Stunden geschieht. Die untere Stadt (Boul. sur mer)
viel schöner gebauet als die obere. Saule zum Andenken des großen
Französ. Lagers 1803. Aufenthalt vieler Engländer. Küstenhandel, Börse,
Bibliothek, Schissfahrtsschule, Gesellschaft für Ackerbau, Handel u. Künste;
Leinen-, Moll-, Zucker- und Seifenfabr. Makrelen- u. Häringsfischerei,
Seebäder.— Courser, 2800e. Reicher botan. Garten.— sssr. Omer an
der Aa, 19,000e. Sehenswertste Kirchen; Bibliothek. Tuch-, Seifen-
und Juckerfabr., Gerberei.— Aire an der Lys, 8800e. Festung. Natür-
liche Springbrunnen. Fayence- und Seifenfabr. — ssberhune, 6600 E.
Festung.— Azincourt, Dorf, Schlacht 1415.— Lens, 2300e. Franzosen
schlagen dieösterr. 1648.— f-Sr. Pol, 3500e. Mineralquellen.— ssmon-
treuil, 4500 E.
Iii. Picardie. Fruchtbares ebenes Land an der Somme, die jetzt fast
ganz schissbar gemacht ist, durchflossen. Obstbau, Ziderbereitung, Fabriken,
Die Picardie, welche auch Theil von den Departem. Pas de Calais, Oise
und Aisne umfaßte, kam 1463 an Frankr. 3) Deparc. der Somme. —
ss Amiens a. d. Somme, 43,000 E. Schön gebauet. Herrlicher Dom mit <
124 Pfeilern, darunter einige wie Glocken tönen, Rathhaus, Kornhalle.
Bibliothek, Museum, botan. Garten, Akademie der Wissenschaften und
Künste, Société d’émulation, Tuch-, Kasimir-, Baumwoll-, Leder-,
Seifen- und Tapetenfabriken. Berühmte Pasteten. Listige Eroberung der
Spanier 1597. Friede 27. Marz 1802. In der Nahe Sr. Acheul, ehemals
große Erziehungsanstalt der Jesuiten mit mehr als 900 Zöglingen.— ssab--
beville, Festung a. d. Somme, 18,500e. < Eine der ältesten und sehr wich-
tige Tuchfabrik mit 400 Arbeitern und Teppichfabrik, beide von Colbert
gestiftet. Mancherlei andere Fabriken. Der Hafen der Stadt in Sr. Va-
léry, 3390 E., durch eine Sandbank fast unzugänglich. Haringsfang.
Wilhelm der Eroberer schiffte sich hier ein, 1066.— Lressy, Flecken, Sieg
Eduards in. und Gebrauch der Kanonen 1346.— picquigny a.d.somme,
1500 L. Unterredung Ludw. Xi. und Eduard’s V. 1475. — f-Doullens,
3800e. Citadelle.— ssperonne a. d. Somme, 4000e. Festung, nie er-
obert.— Montdidier, 3800e.
Iv. Normandie. Der Boden ist größtentheils fruchtbare Ebene, we-
Volger's Handb. d. Geograph. 2te Ausi. 28
TM Hauptwörter (50): [T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T32: [Vgl Stadt Aufl Frankreich fig Maas Sch. Einw. Vergl Festung], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
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TM Hauptwörter (200): [T53: [Frankreich Stadt Loire Paris Rhone Garonne Maas Lyon Orlean Hauptstadt], T94: [Stadt Fabrik Handel Dorf Schloß Weberei Einwohner Einw. Nähe Bergbau], T199: [Universität Berlin Bibliothek Leipzig Schloß München Jahr Museum Schule Gymnasium], T129: [Schiff Hafen Flotte Meer Küste Fahrzeug See Kriegsschiff Land Dampfer], T0: [Kirche Haus Gebäude Stadt Straße Säule Platz Fenster Seite Palast]]
Extrahierte Personennamen: Wilhelm Eduards Eduards
Extrahierte Ortsnamen: England Boulogne England Dover Französ Amiens Rathhaus
414 Portugal.
den Patriarchalpallast hat, von Ioh.v. 1717 bis 1731 erbauet, aber noch
nicht vollendet. In den Thürmen desselben sind 169 Glocken und es ent-
hält 860zimmer, auch zwei bedeutende Bibliotheken.- Lincia (ßintra),
in einer lieblichen Berggegend, die durch Landhäuser und Gärten noch
verschönert wird, mit einem königl. Schlosse und einer Einsiedelei, dem
sogenannten 'Lorkklofrer, das seinen Namen von den Korkplatten tragt,
womit die Wände der in Felsen gehauenen Zellen bedeckt sind. Waffen-
stillstand 1808, 22. Aug.— Vimieira, Dorf. Schlacht 1808, 21. Aug. —
Laldas, Flecken mit warmen Badern, die, obgleich ohne alle Annehmlich-
keit anderer Badeörter, besonders im Mai u. Septbr. von der vornehmen
Welt stark besucht werden. — Oeiras, Flecken am Meere, mit warmen
Badern.— Torres vedras, 3 bis 4000e. Weinbau. Wellington's be-
rühmte Befestigungslinien 1810.— Lascaes, kleine Hafenstadt unweit des
Cap Rvca. Die nach Lissabon bestimmten Schiffe nehmen hier gewöhn-
lich Lootsen an Bord. Auf dem Cap ein Leuchtthurm. — Aljubarora,
ein Flecken, merkwürdig durch den Sieg der Portugiesen 1385, wodurch
sie ihre Unabhängigkeit von Kastilien sicherten. Zum Andenken stiftete
der König das nahe Kloster Bacalha (talja), mit prächtiger Kirche, deren
Thurm sich durch sonderbare Bauart auszeichnet. Großes, aber un-
vollendetes Mausoleum.— Alcobaca (alkowassa), reiches Stift, ehemals
herrliche Gebäude mit Archiv, Bibliothek und wichtigen Kunstschatzen, die
vor der Plünderung und Verbrennung des Stifts durch die Franzosen
1811 noch gerettet wurden; vormals Begräbnißort der Könige, seit 1148.
Almada am Tejo, der hier nur ^M. breit ist, Lissabon gegenüber, 3 bis
4000 E. — Abranres, Fl. am Tejo, der bis hier schiffbar ist, obgleich er
noch bis Alcantara in Spanien mit Schwierigkeit befahren wird; 3000e.
Wichtiger Paß. Fruchtbare Gegend, welche Lissabon mit Getreide, Obst
und Gemüse versieht.— Samarem am Tejo, 9000e. Daneben dasdorf
Rio Ma^ür, mit dem einzigen Quellsalzwerke des Landes. — Serubal
(setüwal), von Ausländern gewöhnlich Sc. Ubes genannt, an der Mün-
dung des Sadv, mit 14,000e. Wichtiger Handel besonders mit dem hier
in mehr als 500 Gruben bereiteten Seesalze. Verfertigung von Decken
aus Esporto. — Contai-, 5000 E., Flecken mit einer großen Baumwoll-
spinnerei.— ^eiria, 5000 E. In der Nahe ein großer Fichtenwald, an
welchem das Dorf Marinha (rinja) grande mit großer Glashütte. —
peniche (tsche), Hafenstadt am Cap Larvoeiro. — An der Küste liegt
die kleine unbewohnte Berlenga Insel mit einem Fort, welches zum
Staatsgefangnisse dient. Gefährliche Klippen in der Nahe. — Azeicao,
Flecken mit großer Kattunfabrik.
2) Provinz Be ira; — 420 Q. M. imill. E. Sehr gebirgig; das
Geb. Estrella, welches die Provinz in Ober- und Niederbeira theilt, er-
hebt sich hier bis über 7000 F. Höhe und auf seinen Gipfeln findet sich
bis tief in den Sommer hinein Schnee und Eis, welches zur Abkühlung
der Getränke besonders vom Berge Lonza (loüßäung) verkauft wird. Der
Boden ist nur strichweis fruchtbar, in N. und O. knhl und unfruchtbar.
TM Hauptwörter (50): [T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T9: [Tempel Stadt Kirche Säule Zeit Gebäude Bau Mauer Haus Dom]]
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:-X-~ ,
jöeutiaje Fordenkuste. Kreier Forde. Nach dem Typenbilde von Geistbeck-Engleder. Müller-Fröbelhaus, Dresden.
Die schlezwigcholsteinische Küste ist der schönste Teil der deutschen Seegestade und die Kieler Bucht der Glanzpunkt der deutschen Fördenküste. Sie gehört zu den schönsten Küsten Tief dringt die stutzartig schmale Bucht m das Binnenland ein, ozeanische Natur ins Innere tragend. Buchenwälder von ungeahnter Pracht krönen die Ufer und d'* Stadt mit ihren Türmen und Werften, der Hafen und die gepanzerten Kolosse der deutschen Kriegsflotte bilden einen einzigartigen Schmuck des überaus reizvollen Land-schastsblldes. Die Forde wird durch eine Lime etwa tn der Breite des Kgl. Schlosses in den V.qkm großen Handelshafen (links, 8.) und den 15 qkm großen Reichskrieas-ljafen (rechts, N.) geteilt. Dieser ist rm inneren Teile 1—3 km breit und erweitert sich gegen die Kieler Bucht auf 6 km Breite- Tiefe 14—17 m
Kstl. Schloß
Handelshafen Torpedoflotille unter Dampf an der östlichen (diesseitigen) Knste
Reichskriegshafen mit Kriegsschiffen
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Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Schulformen (OPAC): Höhere Schule
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): Jungen
28. Jamaika und das Karibische Meer.
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geräumige und trefflich geschützte Hafenbucht dieser Stadt zu gewinnen. Die
steilen, hochragenden Festlandsufer, welche die Zufahrt bewachen, sind mit ge-
waltigen, von Riesenkanonen armierten Forts besetzt, denn Kingston ist der wich-
tigste Stützpunkt Englands in dieser vielumstrittenen Welt; ein Stützpunkt, dessen
Bedeutung — aber auch seine Gefährdung — mit dem Ausbau des großen inter-
ozeanischen Kanals durch den Isthmus von Mittelamerika noch wesentlich zunehmen
wird. Gegenüber, auf dem flachen Ende der Landzunge, liegen die großartigen
Arsenale, Kasernen und Schisfswerkstätten von Port Royal. Ursprünglich war dies
der Hauptort der Insel, und Port Royal war berühmt als die glänzendste Stadt
der Antillen. Aber auch sie wurde eines Tages das Opfer einer der wilden Natur-
katastrophen Westindiens, vor denen hier keine Stätte sicher zu sein scheint, und zwar
eines Vorganges, der kaum minder grausig erscheint als die Vernichtung von
St. Pierre^). Bei einem Erdbeben im Jahre 1692 erhob sich plötzlich das Meer
aus seinen Ufern und wischte, mit breiter Flut schwerfällig darüber hinschwappend,
die ganze Stadt einfach von ihrem Orte weg. Seitdem ist Port Royal nur als
Garnisons- und Marinestation wieder erstanden, die Hauptansiedelung der Bucht
wurde das in gesichertem Hintergrund gelegene Kingston.
Kingstons Gesamtanblick ist wieder ganz anders als die bisher geschilderten
Städteansichten. Platt und flach, aber weitgedehnt, liegt seine grauweiße Masse
gleichmäßig niedriger Häuser in der Küstenebene, von weitem anzusehen wie
eine in das Grün der Umgebung hineingebettete Scholle von Asphalt. Das Innere
ist unschön. Gerade, rechtwinklig sich schneidende Straßen sind von architektonisch
nichtssagenden Häusern mit häßlichen, kolonnadenartigen Borbauten aus Holz
eingefaßt. Die Negerbevölkerung, die Kingstons Einwohnerschaft Vorzugs-
weise bildet, kann auch der Engländer nicht zur Sauberkeit und Wohlgefälligkeit
erziehen. Der Prozentsatz der weißen Bevölkerung Jamaikas, wohin während der
Zeiten der Sklaverei ungezählte Mengen von schwarzem Elfenbein hingeschleppt
worden sind, ist ganz besonders gering, und Jamaika liefert deshalb heute in
Mittelamerika in großem Umfange die Menge schwarzer Arbeitskräfte, die für ge-
wisse, andere Arbeiter zu rasch aufreibende Tropenunternehmungen, wie beispiels-
weise die Kanalbauten am Isthmus von Panama, unerläßlich sind.
Auch in Jamaika haben die Abschaffung der Sklaverei sowie der Niedergang
der Zuckerpreise einen furchtbaren wirtschaftlichen Sturz erzeugt. Die großartige
Zuckerproduktion der Insel ist sast vollständig ruiniert. Aber auch hier hat sich die
Zähigkeit des Engländers bewährt. Ähnlich wie er sich auf Ceylon nach Vernichtung
der Kaffeekultur mit sieghafter Energie auf das Erzeugnis eines anderen Kolonial-
Produktes, des Tees, geworfen hat, so ist es ihm auch hier, wenn gleich nach langem,
vergeblichem Mühen, gelungen, eine neue Quelle des Wohlstandes durch den
2) St. Pierre auf Martinique wurde durch einen Explosionsausbruch mit herabsteigender
Eruptionswolke am 8. Mai 1902 vollkommen vernichtet. Die Stadt stand sosort in Flammen,
da die absteigende Glutwolke außerordentlich heiß, nach einigen Anzeichen 800°, mindestens aber
450° besaß. - D. H.
Wütschke, Erdkundliches Lesebuch für höhere Schulen.
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TM Hauptwörter (50): [T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte]]
TM Hauptwörter (100): [T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T15: [Schiff Flotte Hafen England Jahr Insel Engländer Meer Küste Kriegsschiff], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf]]
TM Hauptwörter (200): [T184: [Insel Amerika Portugiese Afrika Spanier Kolumbus Küste Entdeckung Jahr Indien], T129: [Schiff Hafen Flotte Meer Küste Fahrzeug See Kriegsschiff Land Dampfer], T0: [Kirche Haus Gebäude Stadt Straße Säule Platz Fenster Seite Palast], T52: [Arbeiter Arbeit Zeit Betrieb Jahr Fabrik Maschine Staat Preis Kapital], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil]]
Extrahierte Personennamen: Kingstons_Gesamtanblick H.
Wütschke