Die englische Revolution und das Zeitalter Ludwigs Xiv. 85
durch ungeeignete Personen. Sie verordnet Freiheit der Wahlen in das
Parlament, Freiheit der Rede für die Mitglieder des Parlaments, das
Recht der Unterthanen Waffen zu tragen und dem Monarchen Bitt-
schriften einzureichen.
§ 222. Jakob Ii. landete am 11. Mai 1689 bei Kiúsale an
der Küste Irlands und sah sich bald im Besitze des größten Theils der
Insel, allein am 11. Juli 1690 wurde er an der Boyve von
Wilhelm gänzlich geschlagen und flüchtete abermals nach Frankreich, in
Irland aber wiederholte der Oranier die Gräuel aus der Zeit Elisa- Bedrückung
b-,h« °°d Kr°mw°M
Neuer Krieg Ludwigs Xiv. (1689—1697).
§ 223. Als im Jahre 1685 die pfälzische Linie Simmern aus-
starb, sprach Ludwig die Allodialgüter derselben (d. h. die Besitzungen,
die nicht Reichslehen waren) als Erbe für den Herzog von Orleans an,
dessen Gemahlin eine pfälzische Prinzessin aus der Linie Simmern
war. Dieser Uebergriff bewog 1686 die deutschen Fürsten zu einem
Bündnisse, welchem bis 1690 fast alle europäischen Mächte beitraten.
Ludwig begann den Krieg durch raschen Ueberfall der Rheinlande,
die er äusplündern und in den Jahren 1689 bis 1693 in eine Wüste Mordbrenne-
verwandeln ließ, um auf solche Weise die französische Westgränze gegen re,(
den Angriff der deutschen Heere zu decken. Damals verbrannten die
Franzosen z. B. Worms, Speyer mit dem Dome, Frankenthal,
Oppenheim, Mannheim, Heidelberg, die Städte an der
Bergstraße, Durlach, Bruchsal, Rastatt, Alzei, Oberwesel,
Kreuznach, Andernach rc., im Ganzen 1400 größere Ortschaften;
die Einwohner wurden ausgeraubt, mißhandelt, oft getödtet, im kälte-
sten Winter in das Freie hinausgetrieben, die Obstbäume umgehaueu,
die Reben ausgerissen.
§ 224. Dennoch wurde der Krieg von deutscher Seite mit gerin-
ger Thätigkeit geführt, denn der beste Theil der kaiserlichen Streitkräfte
war mit den Türken beschäftigt und die deutschen Fürsten konnten sich
nicht zum Aufgebot aller Kräfte verstehen, einzelne blieben ohnedem mit
Ludwig in Verbindung. In den Niederlanden siegte der Marschall
von Luxembourg bei Fleurus, Steenkerken und Neerwiv- I690 bis
den, in Italien Kativat über den Herzog von Savoyen bei "93.
Staffarda und Marsaglia, während Ludwig von Baden und
der Reichsmarschall von Thüngen mit ihren unzureichenden Truppen
die französischen Mordbrenner nicht immer hindern konnten, bis tief in
Schwaben vorzudringen. Nur zur See wandte das Glück dem „großen"
Könige den Rücken; Admiral Tourville hatte über die englische und
holländische Flotte bedeutende Vortheile errungen (1690), als ihm
Ludwig befahl (1692) die weit überlegene feindliche Macht anzugrei-
fen ; Tourville mußte gehorchen und verlor in der Seeschlacht bei
La Hogue nach der tapfersten Gegenwehr fast sämmtliche Schiffe, so 29. Mai
daß England vor einer französischen Landung unter der Fahne Jakobs Ii. ^92.
gesichert war. Deßwegen entschloß sich der Oranier zum Frieden, der
Herzog von Savoyen folgte seinem Beispiele und dem deutschen Reich
blieb keine andere Wahl, als den von Ludwig angebotenen Frieden an- friere
zunehmeu; der französische König gab alle in diesem Kriege gemachten "1697a''
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Extrahierte Personennamen: Ludwigs Jakob_Ii Wilhelm Ludwigs Ludwig Ludwig Ludwig Ludwig Ludwig Ludwig Staffarda Ludwig_von_Baden Ludwig Ludwig Ludwig Ludwig Ludwig
§ 9. Der pfälzische Krieg. (Dritter Raubkrieg) 1688—1697. Zi
Franzosen nicht zu halten. Auf ihrem Rückzüge wurde ihnen befohlen Verwüstung die blühende Pfalz zu verwüsten, um Frankreich durch eine Wüste bersäug6eeim dem Feinde unnahbar zu machen, ein Befehl, den der unmenschliche Louvois bei dem Könige durchgesetzt hatte. Mit kalter Grausamkeit wurde dieses barbarische Werk zur ewigen Schande seiner Urheber vollzogen. Heidelberg, Worms, Speier, wo die Kaisergräber geschändet wurden, Mannheim, Oppenheim und Hunderte von kleineren Städten und Flecken, über tausend Dörfer, Weiler und Vorwerke wurden systematisch verbrannt, sogar die Obst- und Weinpflanzungen verwüstet.
Zuerst am Niederrhein, wo Kurfürst Friedrich Iii. selbst bei seinen tapfern Truppen erschien, dann auch am Mittelrhein, wo Karl V. von Der Krieg am Lothringen den Befehl führte, wurden die Feinde über den Strom 3^ein-zurückgedrängt, dann Bonn und Mainz wieder erobert (1689). In den folgenden Jahren wurden von den Franzosen einige Siege in den Niederlanden bei Fleurus (s. von Brüssel), bei Steenkerke Siege der und bei Neerwinden (sö. von Brüssel) unter dem Marschall ^Nieder" Luxembourg und in Italien bei Staffarda (sw. von Turin) unter landen, dem Marschall Catinat gewonnen. Aber in der gewaltigen See -schleicht bei Kap La Hogue (uw. von Cherbourg) wurde die frau- Niederlage zösische Flotte, die Jakob H nach England zurückführen sollte, von der 8ur ®ee 6ei englisch - niederländischen vernichtet. Am Rhein zog sich der Krieg ohne Äapm36°9ue Entscheidung hin. Der Mordbrenner General Melac vervollständigte an Heidelberg sein Zerstörungswerk, das Ludovicus Magnus Rex Zweite Christianissimus durch eine Medaille verherrlichen ließ. Im ganzen aber Störung sah sich der König, dessen große Mittel versiegten, allmählich in die e'i69s.r9s Defensive gedrängt. Der Süden Deutschlands, wo jetzt (seit 1693) der große Türkensieger Ludwig von Baden befehligte, raffte sich zur Selbsthülfe auf. Den föderativen Neigungen der Zeit entsprechend, brachten zuerst der fränkische und schwäbische Kreis ein ansehnliches Heer auf und unter patriotischer Beiseitsetznng der sonst üblichen Rangstreitigkeiten vereinigten sich die sechs westlichen Reichskreise (mit Aus- ..siwation" nahme des bnrgnndischen) zur Unterhaltung eines Heeres von 60 000 M., 5jje?wes* das im Frieden 40 000 M. zählen sollte. Ludwig Xiv., der jetzt für kreise i697.
den bevorstehenden großen Kampf um die spanische Erbschaft sich notwendig stärken mußte und dazu des Friedens bedurfte, gelang es
wieder, durch Verhandlungen die Gegner zu trennen. Zuerst zog er den Friede mit
Herzog von Savoyen durch einen günstigen Frieden auf seine Seite Savoyens, und brachte den Kaiser, dessen Heer damals mit Mühe Ungarn gegen die Türken schützte, dazu, mit ihm für den italienischen Kriegsschauplatz einen Neutralitätsvertrag zu schließen, durch den Catinat mit 30000 M. für die Niederlande frei wurde. Alsdann befriedigte er auf dem Friedenskongreß zu Ryzwick (Schloß zwischen Amsterdam und dem Friede zu Haag) Holland durch einen günstigen Handelsvertrag, England durch 3fh,§tmtf 1697-
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Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Heidelberg Worms Mannheim Oppenheim Niederrhein Lothringen Bonn Mainz Niederlanden Luxembourg Italien Staffarda La_Hogue Cherbourg England Rhein Heidelberg Ludovicus_Magnus_Rex Deutschlands Savoyens Niederlande Amsterdam Holland England
Kriege der franzsischen Republik.
147
und Thringen bis Schlesien reichte, der ganz Norddeutschland aus; so wurde sterreich und das sdwestliche Deutschland im Stiche gelassen. In einem geheimen Artikel berlie Preußen das linke Rhein-user an Frankreich, bedingte sich aber eine Entschdigung in Nord-deutschend, namentlich das Bistum Mnster, aus.
Am 22. Juli schlo Spanien seinen Frieden mit der franzsischen Republik, als ein franzsisches Heer unter Dugommier, der siegend bei St. Sebastian fiel, in Katalonien eindrang; als Friedenspreis trat es seinen Anteil an Haiti an Frankreich ab.
Z>er Krieg im Sommer und Kerbst 1795.
18. Die von aller Verbindung abgeschnittene Festung Luxem-brg wurde von dem alten Feldmarschall Bender vom 5. August 1794 bis 10. Juni 1795 verteidigt und nur infolge von Mangel an Lebens-Mitteln bergeben. Hingegen bergaben die psalz-bayrischen Befehlshaber Dsseldorf (5. September) mit groen Vorrten und Mannheim (22. September) ohne allen Widerstand, worauf Jourdan, die Demar-kationslinie verletzend, die sterreicher der die Wupper, Sieg, Lahn bis an den Main zurckdrngte und Mainz zu belagern anfing. Aber bald darauf schlug der sterreichische (Seiterat Quosdanovich ein franzsisches Corps bei Handschuchsheim, Wurmser siegte bei Mannheim, Clairfait bei Hchst; dieser Feldherr erstrmte am 29. Oktober das verschanzte Lager der Franzosen vor Mainz, zwang am 21. November Mannheim zur bergabe und ging der den Rhein, worauf am 1. Januar 1796 ein Waffenstillstand abgeschlossen wurde.
Zur See hatten die Franzosen seit dem Ausbruche des Krieges durch die Englnder nur Niederlagen erlitten, daher konnten sie es nicht verhindern, da eine englische Flotte am 27. Juni 6000 Emigranten und Vorrte fr eine ganze Armee auf die schmale, faft drei Stunden lange Halbinsel Quiberon (in der Bretagne) ausschiffte, wodurch der fast unterdrckte Aufstand der Chouans und Vendeer neue Kraft erhalten sollte. Allein der General Ho che warf am 6. Juli die vorgerckten Royalisten auf die Halbinsel zurck, schlug sie am 16. Juli bei einem Ausfalle und erstrmte in der Nacht vom 20. auf den 21. die Schanzen; keine 1000 Emigranten retteten sich auf die englischen Schiffe und die 711 gefangenen mute Hoche auf ausdrcklichen Befehl des Konvents erschieen lassen.
Die Entscheidung von 1796. Erzherzog Karl und Napoleon Zzonaparte.
19. Im Juni 1796 ging Jourdan bei Neuwied der den Rhein und drngte das viel schwchere sterreichische Heer bis Wetzlar zurck;
10?'
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Extrahierte Ortsnamen: Rhein Oberhessen Wetterau Nörblingen Wetterau Wetterau Schweden Wetterau Friedberg Grünberg Rhein Main Mansselbische_Armada Wetterau Wetterau Main
— 259 —
Die Grenze gegen Österreich (2250 km) wird vorwiegend durch Gebirge, die
Sudeten, das Erzgebirge, den Böhmerwald und die Bayrischen Alpen, gebildet. Aber diese
Gebirge lassen zwischen sich breite Lücken (Mährische Pforte, Donautal) und haben zahlreiche
bequeme Übergänge. Nicht weniger als 35 Bahnen verbinden jetzt Deutschland mit Österreich,
und zwei große Flüsse, Elbe und Donau, gehören beiden Ländern an. Gleichwohl bilden die
Gebirge eine schätzbare Verteidigungslinie. Die Festungen gegen Österreich sind fast alle auf-
gegeben worden (Glatz, Königstein), da bei den gemeinsamen natürlichen Interessen und der darauf
beruhenden Freundschaft beider Reiche kriegerische Verwicklungen weniger zu befürchten sind.
Anders steht es an der Westgrenze, wo sich Frankreich, das nur auf eine günstige
Gelegenheit wartet, uns Elsaß-Lothringen wieder abzunehmen, auf eine Strecke von 400 km
mit Deutschland berührt. Hier bildet nur der Wasgenwald einen natürlichen Schutzwall.
Zwischen ihm und dem Schweizer Jura liegt die Burguudische Pforte, das breite Eingangstor
von der Rheinebene nach Südfrankreich, und n. vom Wasgenwald ist überall eine bequeme
Verbindung nach Frankreich hin möglich. Wie im O., so hat Deutschland auch hier, wo
uns Gott nach einem Worte Bismarcks die unruhigste und kriegerischste Nation an die Seite
gesetzt hat, die umfassendsten Verteidigungsmaßregeln getroffen. Eine Menge von Eisen-
bahnen, deren allein 11 zwischen Basel und Mainz über den Rheiu führen, machen es der
deutschen Heeresleitung möglich, in kürzester Zeit große Truppeumassen an die Grenze zu
befördern, wo zunächst ein äußerer Festungsgürtel, bestehend aus dem gewaltigen Metz und
den kleineren Festungen Dudenhofen, Bitsch, Saarlouis und Altbreisach, den
Feind festzuhalten hat. Dahinter liegen dann noch die großen Rheinfestuugen Straß-
bürg, Mainz, Koblenz und Köln.
Die Grenze gegen die S ch w e i z (350 km) wird z. T. durch den Bodensee und den Rhein
bis Basel gebildet. Doch liegt die deutsche Stadt Konstanz auf dem linken Seeufer, und
mehrmals, bei Schaffhausen und Basel, springt die Grenze auf das rechte Rheinufer über.
Die Grenze gegen Luxemburg (150 km) folg! dem Laufe einiger Flüsse (Mosel, Sauer,
Our), die gegen B e l g i e n (110 km) zieht über die Hochflächen der Ardennen und des Hohen Venns
und senkt sich dann in der Gegend von Aachen, wo sie von der großen Verkehrsstraße von Köln
nach Lüttich (S. 51) geschnitten wird, in das Hügelland hinab. Auf der Grenze von Holland
(750 km) liegen einige Sumpfgebiete (z. B. das Bourtauger Moor, S. 183), die aber im Abnehmen
begriffen sind. Sonst ist das Land überall offen. Gewaltige Gütermengen fluten über die belgische
und holländische Grenze, da beide Länder durch ihre nahgelegeuen Seehäfen (Antwerpen u.rotter-
dam) einen großen Teil des überseeischen Verkehrs der Rheinlande besorgen. Am kürzesten (90 km)
ist die durch ein unbedeutendes Flüßchen (Königsau) gebildete Grenze gegen Dänemark.
Die Bedeutung der deutschen Küsten für den Verkehr ist schon dargelegt worden. Es
mögen noch einige Bemerkungen über ihre Verteidigung in Kriegszeiten folgen. In der Nordsee
können feindliche Schiffe wegen der vielen Untiefen kaum an die Küste herankommen. Der Ein-
gang zum Kriegshafen Wilhelmshaven ist durch Strandbatterien geschützt u. kann wie die Fluß-
Mündungen durch Minen gesperrt werden. Außerdem bietet die befestigte Insel Helgoland unsrer
Kriegsflotte einen Stützpunkt für ihre Unternehmungen (S.169), und der Kaiser-Wilhelm-Kanal
ermöglicht eine rasche Vereinigung der Nord- und Ostseegeschwader. Schwerer zu verteidigen ist
die Ostseeküste, da sie viel länger und für Schiffe zugänglicher ist. Wichtige Verkehrspforten sind
auch hier geschützt (Kieler Hafen, Stralsund, Swinemünde, Kolberg, Weichselmünde, Pillau), und
die großen Städte liegen zum Glück an Flußmündungen oder hinter Haffen so weit von der Küste,
daß sie von feindlichen Schiffen nicht beschossen werden können.
c. Vodengestalt und Bewässerung.
Vodengestalt. Deutschland zeigt in seiner Oberflächengestaltung eine außer-
ordentliche Mannigfaltigkeit. Deutlich treten zwei Hauptteile hervor: das
17*
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Extrahierte Personennamen: Glatz Bitsch
Extrahierte Ortsnamen: Böhmerwald Donautal Deutschland Donau Frankreich Elsaß-Lothringen Deutschland Burguudische Rheinebene Frankreich Deutschland Basel Mainz Rheiu Rheinfestuugen Mainz Koblenz Rhein Basel Konstanz Schaffhausen Basel Luxemburg Aachen Holland Antwerpen Rheinlande Nordsee Wilhelmshaven Helgoland Stralsund Kolberg Pillau Deutschland
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Rheinprovinz
Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde
Geschlecht (WdK): koedukativ
84
Nach mehreren vergeblichen Kämpfen am Niederrhein faßten die Spanier den Plan, von Rheinberg nach Venlo einen Kanal zu bauen; sie wollten dadurch den bedeutenden Rheinhandel in die Maas und so auf spanisches Gebiet lenken, um die Holländer dauernd zu schädigen und zu schwächen. Trotz der Hindernisse, die die Holländer ihnen beim Bau bereiteten, war der Kanal doch 1627 soweit fertiggestellt, daß er von Rheinberg bis Geldern mit flachen Schiffen befahren werden konnte. Da den Spaniern aber bald die Geldmittel zum weiteren Kriege fehlten und ihre Soldaten meuterten, gelang es den Holländern 1629, Wesel zu erobern ; sie nahmen dann Duisburg und Ruhrort ein und vertrieben die letzten Spanier aus Wetzlar. Diese Verluste führten 1630 den Vertrag zu Brüssel herbei; der bestimmte, daß die umstrittenen Gebiete (Jülich, Cleve u. s. w.) von Spaniern und Holländern geräumt werden sollten. So zeigten auch die Rheinlande das Gepräge eines dauernden Kriegszustandes. Leere Dörfer und Flecken, deren Bewohner sich vor den zuchtlosen Scharen in dichte Wälder und schützende Gebirgsschluchten flüchteten, waren keine Seltenheiten. Den Freveltaten der Spanier stellten sich die der Holländer „würdig“ zur Seite. Letztere verstanden es auch, unerhörte Rheinzölle zu erpressen und den Rheinverkehr schwer zu schädigen. Die Steuern zur Deckung der Kriegskosten erreichten eine unheimliche Höhe.
Trotzdem auf dem Reichstage zu Regensburg 1629 die Neutralität der pfalz-neuburgischen und brandenburgischen Rheinlande anerkannt worden, werden dieselben mit den übrigen Rheinlanden in der Folgezeit doch zum Schauplatze des großen Krieges. Während Gustav Adolf selbst im mittleren und südlichen Deutschland sich zu schaffen machte, sandte er seinen Feldherrn Baudissin mit einem Heere ins nördliche Deutschland, wo derselbe große Verwüstungen anrichtete. Im Oktober des Jahres 1631 brach Baudissin, mit den Hessen vereinigt, in die Rheinlande ein, um die dortigen Fürsten aus ihrer Neutralität hinauszudrängen. Zwar versprach er gegen Kontribution rücksichtsvolle Behandlung; doch bezeichneten vor ihm Furcht und Schrecken, hinter ihm Greuel und Verwüstung den Weg, den er zog. Von Altenkirchen aus drang er über den Westerwald auf Siegburg zu. Die Klöster Ehrenstein, Heisterbach, Nonnenwerth und Vilich, die Städte Linz,
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Extrahierte Personennamen: Cleve Gustav_Adolf Gustav Adolf
— 16 —
1585) das reiche Antwerpen und verheerten es. Nun wanderte von den Antwerpenern aus, wer irgend konnte. Die südlichen Provinzen unterwarfen sich und blieben der katholischen Kirche treu. Aber ihre wirtschaftliche Blüte war geknickt und der Welthandel mußte sich einen neuen Sammelpunkt suchen. Spaniens Glanbenseifrer konnten wohl zerstören, aber nicht aufbauen; sie wollten ernten, aber nicht im Schweiße ihres Angesichts säen, pflügen und arbeiten.
In den nördlichen Landschaften tobten die Kämpfe weiter. Hier fanden die Spanier natürliche Schwierigkeiten, die sie nicht überwinden konnten. Um die spanischen Heere zurückzutreiben, scheuten sich die Holländer nicht, die schützenden Dämme und Deiche zu durchschneiden. Die über die niedrigen Fluren widerstandslos dahin brausenden Fluten zwangen die Feinde zum Rückzüge. Namentlich die „Geusen" („ßunv pen", deren Wahlspruch lautete: treu bis zum Bettelsackj schürten die Aufstände. Unter Wilhelm von Oranten vereinigten sich 1579 die nördlichen Landschaften und erklärten sich 1581 für unabhängig. Die neue Republik der „vereinigten Niederlande" lag natürlich mit Spanien ununterbrochen in Krieg. Da nun damals Portugal und Spanien vereinigt waren (1580—1640), so mußte und konnte sich Holland an beide halten. Der Krieg aber ward vornehmlich zur See ausgefochteu und hat keinen eigentlichen Friedenschluß, sondern nur einen Waffenstillstand gefunden. Erst 1648 erkannte Spanien Holland als freien Staat an.
3. Hollands wunderbarer kolonialer Aufschwung.
Die Seekriege bestanden damals fast nur aus Kaperei, aus der kriegsmäßigen Seeräuberei. Man suchte vor allem die Handelsmarine zu vernichten und Küsten- und Hafenstädte zu beschießen und zu brandschatzen. Hierin zeigten sich die Niederländer bald als Meister.
Die überseeischen Niederlassungen Spaniens und Portugals wurden geplündert und die mit amerikanischem Silber beladenen Schiffe weggenommen. Diese Kaperei bildete lange einen reichsprudelnden Einkommensquell. Freilich nahmen 1594 die Spanier in Lissabon den Niederländern auch 50 Schiffe weg. Dafür vernichteten sie die spanische Flotte bei Gibraltar und erkämpften sich damit auch die Seeherrschaft im Mittelmeer. Hatte der Papst Alexander einst den Spaniern und Portugiesen die ganze neue Welt und das unermeßliche Weltmeer zugesprochen, so verkündeten die wagemutigen und kriegs- und seetüchtigen Niederländer stolz: Das Meer ist frei (mare liberum) und wir haben das Recht, mit allen fremden Ländern Handel zu treiben.
Von diesem Rechte machten sie nun auch den ausgiebigsten Gebrauch. Niemand machte ihnen jetzt das Weltmeer streitig. Die Wälder des Schwarzwaldes, des Wasgenwaldes und der Ardennen spendeten ihnen das zum Schiffsbau erforderliche Holz, das der Rhein, die Mosel und die Maas ihnen billig zuführten.
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Extrahierte Personennamen: Wilhelm Alexander Alexander
Mitteldeutschland, Rhein.
7
13. Burg Eitz im Dlofeltal.
Wie der Rhein, ist auch die Mosel der Strom der Ruinen. Burg Eitz, etwa eine Stunde vom linken Ufer
der Mosel entfernt, wurde hier allein von allen Schlössern unter Ludwig Xiv. verschont.
Reproduktion nach einer Griginalaufnahme der Photoglob-To. in Zürich.
14. Köln.
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Allgemeine Geschichte Europa's.
309
haben würde. Zur Vollziehung dieses Verbotes sollte ein
Corps von 18,000 Manu Truppen (unter denselben 9000
Franzosen) von den Holländern unterhalten, und in Verbin-
dung mit französischen Douaniers an den holländischen Kü-
sten aufgestellt werden. Außerdem sollte Holland bis zum 1
July 9 Linienschiffe, 6 Fregatten und 100 Kanonierschalup-
pen ausrüsten, und sie wahrend des Krieges unterhalten.
„Da es ferner in Frankreich als verfassungsmäßiger Grund-
satz gelte, daß der Thalweg des Rheins die Grenze
des französischen Reiches bilde, und da die Werfte von Ant-
werpen bei der damaligen Lage der Grenze der beiden Staa-
ten einem feindlichen Angriffe ausgesetzt wäre; so mußte
Holland a n Fra n k reich das h o l l a n d i s eh e B r a -
bant, ganz Seeland, die Insel Schvuwen, und den
Theil von Geldern, der am linken Ufer der Waal liegt,
mit N y m wegen, Bo nr m e l u. s. w. (im Ganzen 330,000
Einwohner) überlassen. Diese abgetretenen Bezirke sollten
frei seyn von ihren Staatsschulden, die Privatschuldcn aber
ihre Gültigkeit behalten. Dagegen g aran ti r te der Kaiser
die Integrität Hollands nach den Bestimmungen die-
ses Vertrages. — Die abgetretenen Länder (vom linken Ufer
des Rheins, von den Grenzen des Roer - und des untern
Maasdepartements, dem Thalwege des Rheins bis ans
Meer entlang) wurden durch Sen a t u scon su ltum vom
26 Apr. 18t0 mit dem französischen Reiche als integriren-
der Theil vereinigt. Die Länder zwischen dem Laufe der
Waal, dem Dognestusse, den Grenzen der beiden Nethen,
der untern Maas und der Roer, bildeten ein neues De-
partement unter dem Namen der Rhein m ü n d u n g e n,
dessen Hauptort Herzog endusch seyn sollte. Das west-
lich der Dogne gelegene Land, mir den Inseln Schouwcn,
Tholen, Nord - und Südbeveland und der ganzen Insel Wal-
cheren, ward mit dem Dcpartemente der beiden Nethen
vereinigt. —
Bald nach der Vermählungsfeier des Kaisers kehrte (im
Apr. 1810) der König Ludwig nach Holland zurück; -der
Kager selbst bereiscte gegen das Elide des Aprils die neuer-
TM Hauptwörter (50): [T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T32: [Vgl Stadt Aufl Frankreich fig Maas Sch. Einw. Vergl Festung], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
TM Hauptwörter (100): [T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T74: [Frankreich England Spanien Krieg Frieden Rußland Italien Holland Preußen Deutschland], T15: [Schiff Flotte Hafen England Jahr Insel Engländer Meer Küste Kriegsschiff], T62: [Insel Stadt Hafen England Hauptstadt Einw. See London Handel Schottland]]
TM Hauptwörter (200): [T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T103: [England Krieg Frankreich Spanien Franzose Engländer Flotte Jahr Holland Frieden], T16: [König Heinrich Karl Frankreich Neapel Sohn England Philipp Herzog Bruder], T129: [Schiff Hafen Flotte Meer Küste Fahrzeug See Kriegsschiff Land Dampfer], T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer]]
Extrahierte Personennamen: Maas Tholen Ludwig
Extrahierte Ortsnamen: Holland Frankreich Rheins Holland Seeland Hollands Rheins Rheins Rhein Nord Holland
ñus Liebe zum Frieden sogar ihre eigne Zolle herab-
setzten, vereinigten sich ebenfalls, um so mehr mit dem-
selben, als die minder mächtigen, aber zahlreicher»
ritterlichen Geschlechter von einem Vündniß durchaus
nichts Horen wollten, und vielmehr die guten Absich-
ten desselben für Beeinträchtigungen ihrer Freyheiten
erklärten. Im July des Jahrs 1255 meldeten sich
auch die Stabte Zürch, Freyburg, Breysach, Col-
mar, Schlettstatt, Hagenau, Weißenburg, Neu-
stadt, Wimpfen, Heidelberg, Lauterberg, Oppen-
heim, Frankfurt am Mayn, Friedberg, Wetzlar,
Gelnhausen, Marburg, Rheinfellen, Grünberg,
Hirschfeld, 'Valtda, Mühlhausen, Aschaffenburg,
Selstall, Bingen, Erbach, Bacharach, Wesel, Bop-
pard, Andernach, Bonn, Neuß, Aachen, Münster,
Bremen, und sechzig westphälische Städte. Maynz
sollte über die niederdeutschen, Worms über die ob-
erdeutschen Städte die Aufsicht haben. Jeder Burger
wurde besteuert, damit eine hinlängliche Land - und
Seemacht hergestellt, und, so lange es die Noth er-
fordern würde, unterhalten werden könnte, wie dann
die niederrheinischen Städte fünfhundert ausgerüstete
Schiffe, die oberlaudische von der Mosel bis Basel
hundert Kriegsschiffe ausrüsten , und mithin sämmt-
liche Städte sich vereinigen sollten, die Raubschlösser
und Räuberhorden zu zerstören, die unrechtmäßigen
Zölle, Mauten, Weggelder u. d. gl. aufzuheben, die
Schlüße des Landfriedens zu vollziehen, und die all-
gemeine öffentliche Sicherheit auf Flüßen und Land-
strassen wieder herzustellen, und zu erhalten. Dem
zu Folge sollten die Rheinschiffe nur bey den verbün-
deten Städten, und keinen andern, beylegen, und
niemanden, als den Genoßen dieses Bundes sollte
einige Schiffahrt gestattet werden. Damit die Vor-
fälle, welche demselben wichtig seyn möchten, sogleich
geschlichtet werden könnten, sollten jährlich vier Ver-
sammlungen, als zu Cdln, zu Maynz, Worms und
Speier. gehalten werden. Selbst der deutsche König
Wilhelm von Holland trat diesem Bund bey, indem
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
TM Hauptwörter (100): [T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund], T15: [Schiff Flotte Hafen England Jahr Insel Engländer Meer Küste Kriegsschiff]]
TM Hauptwörter (200): [T144: [Stadt Frankreich Münster Straßburg Metz Mainz Elsaß Bischof Frieden Trier], T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer], T129: [Schiff Hafen Flotte Meer Küste Fahrzeug See Kriegsschiff Land Dampfer], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat]]