65. Die Werft des Vulkan" in Steitm. Die Stettiner Maschinenbau-Aktiengesellschaft „Vulkan" besteht seit 50 Jahren und verzeichnet die glänzendsten
Erfolge, besonders auf dem Gebiete der Schiffbaukunst. Aus ihren Werkstätten sind weit über 3000 Lokomotiven hervorgegangen, auf ihren 7 Hellingen (den mit Holz-
und Eisengerüsten umrahmten Bauplätzen) mehr als 300 Kriegs- und Handelsschiffe gebaut worden, darunter die größten Schlachtschiffe unserer Flotte und einige der
von aller Welt bewunderten Doppelschrauben-Schnelldampfer des Norddeutschen Lloyd und der Hamburg Amerika-Linie. Das gesamte an der Oder gelegene Werk
bedeckt eine Fläche von mehr als qkm (Werft 18 ha, Maschinenfabriken 12 ha) und hat einen Wert von 3» Mill, Mark. 7000 Arbeiter finden hier ihr Brot.
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98
der König dieser Südspitze von Afrika den Namen „Vorgebirge der guten Hoffnung" (1486).
2. In eben der Zeit tauchte in dem Geiste eines großen Mannes der Gedanke auf, man könne auch in anderer Richtung nach Indien gelangen. Er meinte, weil die Erde eine Kugel sei, und Indien sich sehr weit nach Osten erstrecke, brauche man, um dahin zu gelangen, nur stets nach Westen zu segeln. Dieser Mann war Christoph Kolumbus. Sein Bater war Tuchweber in Genua, und Christoph -mußte anfangs seinem Vater beim Spulen und Wollekratzen helfen. Seine Erziehung ward indessen keineswegs vernachlässigt; er lernte Zeichnen, Geographie und alle Wissenschaften, welche einem tüchtigen Seemann unentbehrlich sind; denn Christoph hatte von Jugend auf die größte Neigung, Seefahrer zu werden. In seinem 14. Jahre gaben ihm die Eltern dazu d'e Erlaubniß, und von da an war er beständig zur See. Durch treue Erfüllung feiner Pflichten erwarb er sich die Liebe seiner Vorgesetzten; daher stieg er bald vom Schiffsjungen zum Matrosen und endlich zum Offizier. In Lissabon verheiratete er sich mit der Tochter eines Seemannes, der viele Karten, Tagebücher und Aufsätze über Seefahrten hinterlassen hatte. Dazu kam, daß portugiesische Seefahrer zuweilen seltenes Rohr, künstlich bearbeitetes Holz, ja einmal sogar Leichname von besonderer Bildung sahen, die von Westen her über das Meer schwammen und an die Küsten d.r Azoren trieben. Dadurch bekam Christophs Unternehmungsgeist neue Nahrung, und sein Plan, einen neuen Seeweg nach Indien zu entdecken, kam immer mehr zur Reise.
3. Zunächst gieng er nach Genua, um seiner Vaterstadt den Vortheil und die Ehre seines großen Unternehmens zuzuwenden; aber theils scheute man die Kosten zur Ausrüstung der Schiffe, theils fand man seine Vorschläge lächerlich. In Lissabon giengs ihm nicht besser. _ Von dort wandte er sich nach Spanien zurück und bat den König Ferdinand und dessen Gemahlin Isabella um Unterstützung seines Vorhabens. Doch auch hier stieß er auf große Schwierigkeiten. Ferdinand war gerade damit beschäftigt, die Mauren (Araber) ans Spanien zu vertreiben, und hatte kein Geld. Und die Gelehrten und Geistlichen, welchen der Plan von Kolumbus zur Prüfung vorgelegt wurde, erklärten Kolumbus für einen Narren. Der eine meinte, wenn die Erde eine Kugel wäre, so müßte es im Westen bergab gehen, und auch der stärkste Wind könnte die Schiffe nicht wieder bergauf führen. Ein anderer sagte, wenn da etwas zu holen wäre, so hatten es die Alten schon sicher aufgefunden. Die meisten aber erklärten d<n Plan für gottlos und vermessen. Mit unermüdlicher Geduld ertrug Kolnirbus diese thörichten Einwürfe und suchte sie zu widerlegen. Endlich nach fünf Jahren gelang es einem Freunde des Kolumbus, die Königin Ifabella dahin zu bestimmen, daß sie dem Kolumbus drei Schiffe übergab. Ehe er aber absegelte, wurde ein Vertrag zwischen ihm und der Krone gemacht, in welchem ihm die bedeutendsten Vortheile zugesichert wurden, iir bekam für sich auf Lebenszeit und für seine Nachkommen und Erben
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Extrahierte Personennamen: Christoph_Kolumbus Christoph Christoph Christophs Ferdinand Isabella Ferdinand Kolumbus Kolumbus Kolumbus Kolumbus
121
b. Umfassender noch waren die Entdeckungen und Eroberungen der Spanier. Whrend die Portugiesen den Seeweg nach Ostindien in stlicher Richtung suchten, glaubte der Genuese Christoph Columbus durch eine Fahrt gen Westen dorthin gelangen zu knnen. In Portugal mit seinem Plane abgewiesen, dann aber von der Knigin Isabella von Kastilien mit dessen Ausfhrung beauftragt, erreichte er zwar nicht das gesuchte Land des fernen Ostens, machte aber die unermelich folgenreiche Entdeckung von Amerika 1492
Einflu der Entdeckungen auf Europa: Vermehrung des Geldes; neue Produkte: Zucker, Kaffee, Tabak, Kartoffeln; vernderte Richtung des W elthandels, daher Sinken Venedigsund der Hansa, Erh ebung der roeft lichen Staaten Portugal und Spanien, spter der Niederlande und Englands; Erweiterung der Erdkunde und der Naturwissenschaften.
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145
Autoren. Auf die abstrakten Wissenschaften verwendet er viel Flei; die andern b^n gar keine Anziehung auf ihn aus. Grndliche Kenntnisse hat er sich in der Mathematik und der Geographie erworben. Die Einsamkeit liebend, ist er launisch, hochfahrend und beraus selbstschtig. Er ist verschlossen und spricht wenig. In seinen Antworten ist er bestimmt, in den Gegenbemerkungen schlagfertig und scharf. Er hat fehr viel Eigenliebe, ist ehrgeizig und Streber. Dieser junge Mann ist wert, protegiert zu werden." Beim Ausbruch der Revolution schlo er sich der Bewegung an, und als sich (1793) die Stadt Toulon gegen den gewaltthtigen Konvent erhob, leistete er als Artilleriehauptmann bei der Belagerung der Stadt vorzgliche Dienste. Erst 25 Jahre alt, wurde er (1794) Brigadegeneral, und schon nach zwei Jahren erhielt er den Oberbefehl des franzsischen Heeres, das in Oberitalten kmpfte-^'
Er schlug die Feinde, sterreicher und Sardinier, in einer Reihe von Schlachten, namentlich bei Lodi und Arkole, 1796. Dann machte er der 1796 alten Republik Venedig ein Ende. Durch diese Erfolge zwang er fter-reich, im Frieden zu Campo Fornno (einem Schlo im Venetianischen) 1797 Belgien und die Lombardei abzutreten, wogegen es Venedig erhielt. 1797 Oberitalien, bald darauf auch Rom und Neapel, wurden von den siegreichen Franzosen in Republiken verwandelt (die cisalpinische, rmische und parthenopische Republik; daneben die helvetische Republik).
7. Bonaparte in gypten. Zur See jedoch behielten die Englnder die Overhand und entrissen den Franzosen die meisten ihrer Kolonieen. Um diesen Verlust zu ersetzen, schiffte sich 1798 Bonaparte in Toulon zur Eroberung 1798 gyptens ein; unterwegs nahm er denjohanniterrittern die Insel M a l t a weg; sofort nach seiner Landung in gypten erstrmteer die Stadt Alexundria Bei den Pyramiden, nicht fern von der Hauptstadt Kairo, stie er auf ein zahlreiches Heer der Feinde. Mit den Worten: Soldaten, denkt daran, da von diesen Monumenten vier Jahrtausende auf euch herniederschauen!" begeisterte er die Seinen zur Schlacht, und erfocht den entscheidenden Sieg bei den Pyramiden 1798, nach welchem er fast das ganze Land in seine Gewalt 1798 brachte. Doch vernichtete der englische Admiral Nelson in der Seeschlacht bei Abukir (1798) die franzsische Flotte. Bonaparte machte hierauf einen Einfall in Syrien, der aber erfolglos blieb. Nach gypten zurckgekehrt,
schlug er ein Trkenheer bei Abukir; dann ging er, sein Heer unter dem General Kleber zurcklassend, nach Frankreich zurck (1799), das in einen neuen Krieg verwickelt war.
89. (147 und 148.)
Konsulat und Kaiserreich.
1. Die zweite Koalition (17981801). Als Vonaparte sich in gypten befand, hatte England mit sterreich, Rußland und anderen Mchten 1798 sich von neuem gegen Frankreich verbunden. Das Kriegsglck war anfangs auf seiten der Verbndeten; der Erzherzog Karl schlug die Franzosen aus Deutschland zurck, der russische General Suworoff nahm ihnen durck,
Andr-Sevin, Lehrbuch der Weltgeschichte. Ii. 10
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Extrahierte Personennamen: Campo_Fornno Admiral_Nelson Bonaparte Karl Karl Suworoff
Extrahierte Ortsnamen: Toulon Oberitalten Venedig Belgien Oberitalien Rom Neapel Toulon Alexundria Kairo Syrien Frankreich England Frankreich Deutschland
Autor: Dinkler, Rudolf, Lambeck, Gustav, Rühlmann, Paul
Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Schulformen (OPAC): Höhere Schule
Geschlecht (WdK): Jungen
26 Ii. Napoleon 1.
6. Die Hälfte des Ertrags aus der Wegnahme der vorbezeichneten waren und (Eigentumsgegenstände wird verwendet zur Entschädigung der Geschäftsleute für die Verluste, die sie durch Wegnahme der von englischen Kreuzern geraubten Handelsschiffe erlitten haben.
7. Kein Fahrzeug, das unmittelbar aus (England oder aus den englischen Kolonien kommt oder dort seit Veröffentlichung dieser Verordnung gewesen ist, wird in irgendeinen Hafen aufgenommen.
8. Jedes Fahrzeug, das durch falsche Angaben diese Bestimmung umgeht, wird weggenommen. Schiff und Fracht werden mit Beschlag belegt, wie wenn es englisches (Eigentum wäre.
9. von diesem Dekret wird durch unfern Minister des Auswärtigen Mitteilung gemacht den Königen von Spanien, Neapel, Holland und (Etrurien und unfern anderen Verbündeten, deren Untertanen wie die unfrigen (Dpfer der Ungerechtigkeit und Barbarei des englischen See-rechts find.
5. Urteile über Napoleon.
a) Madame de Stael.1
------------------------------------------- ^ 's
Bei feiner Rückkehr nach dem Friedensschluß von Campo Formio sah ich ihn zum ersten Male. Nachdem ich mich ein wenig vom Taumel der Bewunderung erholt hatte, trat an deren Stelle ein ebenso starkes Gefühl der Furcht, obgleich er damals noch keine Macht befaß und infolge des scheuen Argwohns des Direktoriums sogar für bedroht galt. wenn er also Furcht einflößte, so war dies nur ein eigentümlicher, Eindruck, den feine Person auf alle übte, die sich ihm näherten. Ich hatte schon sehr achtungswerte, aber auch sehr bösartige Männer gesehen, doch nichts an Bonaparte erinnerte an die einen oder anderen. Nachdem ich ihm während feines Aufenthaltes in Paris mehrmals begegnet war, wurde mir klar. daß fein Charakter sich nicht durch die landläufigen Bezeichnungen schildern lasse. (Er war weder gütig noch grausam, weder sanft noch heftig, wie es andere Menschen find. (Ein solches Wesen, das ohnegleichen dastand, konnte Sympathie weder fühlen noch hervorrufen. (Es war entweder mehr oder weniger als ein Mensch. Sein wuchs, fein Geist, feine Sprache, alles hat etwas Seltsames, fremd Anmutendes. (Er betrachtet die Menschen nicht wie seinesgleichen, sondern wie man eine Tatsache oder ein Ding betrachtet. (Er kennt weder Liebe noch haß. Für ihn ist nur er selbst vorhanden; alle übrigen Geschöpfe behandelt er als Ziffern. Seine Willensstärke begeht in den unentwegten Berechnungen feiner Selbstsucht. (Er ist ein Schachspieler, der das Menschengeschlecht zum Gegner hat, den er durchaus mattsetzen will und mattsetzen wird.
1 heigel, politische hauptftrömungen in (Europa im 19. Jahrhundert, S. 21.
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Extrahierte Personennamen: Napoleon Napoleon Campo_Formio
Extrahierte Ortsnamen: England Spanien Neapel Holland Etrurien Paris Europa
41
21. Christoph Aolumtms.
Jugendzeit des Kolumbus. Christoph Kolumbus wurde in der italienischen Seestadt Genua geboren und war der Sohn emes Tuch-Webers. Anfangs bte er das Handwerk seines Vaters, bald aber wurde
Abb. 22. Christoph Kolumbus.
er ein Seemann. Durch Reisen und Studium erwarb er sich grndliche Kenntnisse und kam bald zu der berzeugung, da die Erde eine Kugel sei. Wenn die Erde eine Kugel ist, dachte er, so mu ich auch auf West-licher Fahrt nach Indien gelangen. Da im Westen des Atlantischen
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32. Die Entdeckung Amerikas.
61
Wichtige Erfindung immer weitere Fortschritte, und bald war man imstande, ganze Bcher mit einzelnen Lettern zu drucken. Das erste so gedruckte Werk war eine lateinische Bibel Alle Welt staunte der die neue Kunst, welche die Erfinder sorgfltig geheimhielten. Die Mnche, die sich in der eintrglichen Arbeit des Bcherabschreibens bedroht sahen, verschrien sie als Schwarzkunst, d. h. als Zauberei. Allein das Geheimnis konnte nicht lange bewahrt bleiben. Durch die Druckergesellen der Mainzer Werksttte wurde die Erfindung weiterverbreitet. Bald entstanden Buchdruckereien in mehreren andern Stdten, und nach kaum 50 Iahren druckte man Bcher in fast allen Lndern Europas.
3. Wichtigkeit der vuchdruckerkunst. Welch gewaltige Folgen diese Erfindung haben nutzte, Itzt sich leicht begreifen. Was weise Männer Grotzes und herrliches dachten und ersannen, das konnte nun in kurzer Zeit allen bekannt werden. Das Wort Gottes konnte auch in die Hnde des Volkes, ja in die Htten der Armen gelangen. Der Unterricht in den Schulen wurde durch die gedruckten Bcher sehr erleichtert. Erst durch diese Erfindung ist es mglich geworden, da die geistige Bildung in immer weitere Kreise dringen konnte.
32. Die Entdeckung Amerikas.
1. Die Entdeckungsfahrten der Portugiesen. Die Erzeugnisse des Morgenlandes, die man seit den Kreuzzgen in Europa so hoch schtzte, stammten meistens aus Indien. Sie wurden durch Kraber nach Syrien und gypten gebracht, von dort durch italienische Kaufleute abgeholt und von Italien aus fr Hohe preise im Abendlande verkauft. Als das westliche Asien und gypten in die Hnde der Trken geriet, begann dieser Handelsverkehr zu stocken, und die Abendlnder bestrebten sich deshalb, einen Seeweg nach Indien zu finden. Indien kann zur See durch die Umschiffung Afrikas erreicht werden. Rber dieser Weg war damals noch nicht bekannt - man wute noch nicht einmal, wie weit sich dieser Erdteil nach Sden erstreckte. Ja, man hielt eine Umschiffung Afrikas fr unmglich. Unter dem quator", behauptete man, ist die Hitze so furchtbar, datz das Meer kocht und jedes Schiff in Brand gert."
(Endlich wagte es der Sohn eines Knigs von Portugal, Prinz Heinrich der Seefahrer, die Westkste Afrikas zu erforschen. Er
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Extrahierte Personennamen: Heinrich Heinrich
Extrahierte Ortsnamen: Amerikas Europas Gottes Amerikas Europa Indien Syrien Italien Asien Indien Indien Afrikas Afrikas Portugal Afrikas
162
Der Humanismus und die Entdeckungen.
91.
der Auffindung der Handelswege nach Indien, der Heimat der kstlichen Gewrze, die man bisher allein von den arabischen Hndlern der Levante bezog. Als die Trken Herren des Morgenlandes geworden waren, mute man die Hoffnung aufgeben, auf dem geraden Wege nach Sdosten zum Ziele zu gelangen. Auch die Versuche, mit den mongolischen Fürsten im Innern Asiens in Verbindung zu treten, die am Ende des 13. Jahrhunderts die groartigen Reisen des Venezianers Marco Polo veranlaten, fhrten nicht zum Ziele. Seine Berichte enthielten fo viel Wunderbares, da sie bei den Zeitgenossen mehr Zweifel erweckten als Anerkennung fanden.
Entdeckungen Der grte Fortschritt, der in der Erschlieung unseres Planeten ^ und"^berhaupt getan werden konnte, ist den Spaniern und Portugiesen zu Portugiesen, verdanken.
Politisch in die Knigreiche Portugal, Aragon, Kastilien (und Navarra) geteilt, waren die Bewohner der Pyrenenhalbinsel während der letzten Jahrhunderte im Kampfe gegen die Mauren bestndig fortgeschritten, so da diese schlielich auf das Knigreich Granada beschrnkt wurden. Infolge der Vermhlung Ferdinands von Aragon mit Jsabella von Kastilien vereinigten sich die beiden Lnder zu dem Knigreiche Spanien (1479).
Auer dem Wunsche, Indien zu erreichen, trieb die Portugiesen die Hoffnung an, im Rcken der Mauren Marokkos ein Volk aufzufinden, mit dem man sich gegen sie verbinden knne. Prinz Heinrich von Por-tngal (der Seefahrer"), dem als Gromeister eines geistlichen Ritter-ordeus, des Christusordens, groe Mittel zur Verfgung standen, er-richtete die erste Sternwarte Portugals, ein Arsenal und eine Seemanns-schule und schickte von 1415 an alljhrlich Schiffe an die afrikanische Westkste und machte sich dadurch um ihre fortschreitende Erforschung ver-dient. Er erlebte es noch, da durch die Entdeckung des fruchtbaren Seuegambieu das hemmende Vorurteil von der Unbewohnbarkeit der heien Zone berwunden wurde. Noch verflo aber ein Vierteljahrhundert, bis endlich Bartholomus Diaz meldete, er habe die Sdspitze von Afrika, das Kap der Guten Hoffnung, umsegelt (1486). Damit war tue Mglichkeit, Ostindien auf dem Seewege nach Osten zu erreichen, ihrer Verwirklichung nahegerckt.
Kwmbu-. Was die Portugiesen geleistet hatten, entsprach den herkmmlichen Anschauungen von der Gestalt der Erde; die Fahrt des Kolumbus dagegen setzte eine neue wissenschaftliche berzeugung voraus. Die bereits im Altertum aufgestellte Behauptung, da die Erde Kugelgestalt habe, wurde im 15. Jahrhundert von dem Florentiner Arzt Toscanelli verteidigt. Der Genuese Christoph Kolumbus war von ihrer Richtigkeit so ber-zeugt, da er seinen Plan darauf grndete, nach Westen zu fahren, um Indien zu erreichen.
Fast ein Jahrzehnt lag zwischen dem Tage, an welchem er seinen Plan zum ersten Male in Lissabon aussprach, und dem 3. August 1492, au dem er mit drei Schiffen im Dienste der Knigin Jsabella von Kastilien den
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Extrahierte Personennamen: Marco_Polo Ferdinands Heinrich_von_Por-tngal Heinrich Diaz Kolumbus Christoph_Kolumbus August
30
Man verfertigte groe walzenfrmige Mrser, lud sie mit Pulver und schob dicke kugelige Steine davor. Durch ein kleines Loch am unteren Ende des Mrsers zndete man das Pulver an und schlenderte die Steine weit fort. Die ersten Kanonen waren also erfunden; man nannte sie Donnerbchsen. Spter erfand man Handbchsen oder Flinten. In unserem Jahrhundert haben Gewehre und Kanonen mannigfache Verbesserungen erfahren. Diese Erfindung vernderte das ganze Kriegswesen. Das Rittertum verlor seine Wichtigkeit im Kriege. Schild und Panzer schtzten nicht mehr vor den feindlichen Kugeln; Kraft und Gewandtheit in der Fhrung der Waffen und die persnliche Tapferkeit hatten nicht mehr die frhre Bedeutung. Man sammelte jetzt groe Scharen von Kriegern, rstete sie mit Flinten, Kugeln und Pulver aus, besoldete sie und nannte sie S o l d a t e n; in spterer Zeit schuf man stehende Heere.
Erfindung der Buchdruckerkunst. Frher gab es nur wenige Bcher; alle muten mit der Feder geschrieben werden; sie waren deshalb sehr teuer. Eine einzige schn geschriebene Bibel kostete wohl neunhundert Mark. Im 14. Jahrhundert schnitzte man Bildchen von Heiligen und einzelne Wrter in hlzernen Tfelchen, bestrich sie mit Farbe und druckte sie auf Papier ab. Spter wurden auch gauze Stze, Heine Gebete und Bcher von geringem Umfange in Holzplatten eingeschnitten und dann gedruckt. Solche Platten konnten aber nur fr eine Stelle der Bibel, nur fr ein Gebetchen, nur fr ein Bchlein benutzt werden. Im 15. Jahrhundert erfand ein Deutscher, Johann Gutenberg, die Buchdrucker kuust. Er schnitt einzelne Buchstaben (Lettern) in buchene Stbchen und setzte sie zu Wrtern zusammen. Man bestrich die Lettern anfangs mit Tinte und Lampenrn. Spter stellte man die Buchstaben aus Metall her, erfand auch eine bessere Druckerschwrze und konnte jetzt ohne viele Mhe jedes beliebige Buch drucken. Das erste gedruckte Buch war eine lateinische Bibel, welche im Jahre 1452 erschien. Vor dieser wichtigen Erfindung waren nur wenige Menschen des Lesens kundig. Mit der Zeit wurde das Lesen aber ein Gemeingut aller, denn Bcher und Zeitungen konnten jetzt billig hergestellt werden.
18. Entdeckungen am Knde des Mittelalters.
Entdeckung Amerikas. Bis gegen Ende des Mittelalters kannte man nur die Erdteile Europa, Asien und Afrika. Der Ruhm, Amerika entdeckt zu haben, gebhrt Christoph Kolumbus. Er war in Geuua geboren. Schon im Alter von vierzehn Jahren ging er zur See und bildete sich zu einem khnen und geschickten Seefahrer aus. Durch mancherlei Beobachtungen, fleiiges Studieren und ernst-liches Nachdenken war er zu der berzeugung gekommen, da die Erde die Gestalt einer Kugel haben msse, was zu seiner Zeit noch
TM Hauptwörter (50): [T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
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Extrahierte Personennamen: Heine Johann_Gutenberg Johann Christoph_Kolumbus
Extrahierte Ortsnamen: Amerikas Europa Asien Afrika Amerika Geuua
Schulformen (OPAC): Konfessionell gemischte Schule
Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): Konfessionell gemischt
— 104 —
2. Peters Jugend. Schon als zehnjähriger Knabe kam er aus den Thron. Von diesem suchte seine ältere Stiefschwester ihn zu verdrängen. Von ihr aufgewiegelt, empörten sich mehrmals die Strelitzen, die kaiserliche Leibgarde. Einmal mußte der junge Zar vor den Empörern in einer Kirche Schutz suchen. Die Mörder fanden ihn mit seiner Mutter am Altare. Schon wollte einer ihm das Messer ins Herz stoßen, als ein andrer ihm zurief: „Halt Bruder! Nicht hier am Altare. Er wird uns ja doch nicht entgehen." In diesem Augenblicke erschien Reiterei und trieb die Strelitzen auseinander; Peter war gerettet. — Seine Erziehuug leitete ein Schweizer aus Genf mit Namen Lefort; dieser wußte dem Prinzen ein so fesselndes Bild von der Kultur der andern Länder zu entwerfen, daß Peters Streben sogleich darauf gerichtet war, das russische Volk aus die Bildungsstufe der andern Völker Europas zu heben. Aus seinen Spielkameraden, die nach ausländischen Regeln einexerziert wurden, schuf er sich den Stamm zu einem tüchtigen Offizierkorps. Mit ihrer Hilfe vermochte er jeden Aufstand und jede Verschwörung zu unterdrücken, als er, 17 Jahre alt, zur Negierung gelangte (1689).
3. peler in Holland und England. Um seine Kenntnis zu bereichern, entschloß sich Peter, die fremden Länder, von denen ihm Lefort erzählte, selbst zu sehen. Er rüstete daher eine Gesandtschaft von mehreren hundert Personen aus, die durch einen großen Teil von Europa reisen sollte. Er selbst begleitete sie nicht als Zar, sondern als einfaches Mitglied, um alles ganz ungestört erkunden zu können. Der Zug ging über Königsberg und Berlin nach Amsterdam. Dort erfüllte ihn das Seewesen mit freudiger Bewunderung. Am meisten lag ihm daran, das Schiffbauen zu lernen. Amsterdam gegenüber liegt das große Dorf Zaandam, wo zahllose Windmühlen stehen und starker Schiffbau getrieben wird. Dort machte er sich mit allen Arbeiten des Schiffbaues bekannt, legte selbst Hand ans Werk und ließ dann in Amsterdam unter seiner Aufsicht ein Kriegsschiff von sechzig Kanonen bauen, das er nach Archangel schickte mit Seeleuten, Offizieren, Wundärzten und Künstlern versehen. — Von Holland ging er nach England. Dort ließ der König ihm zum Vergnügen ein Seetreffen aufführen. „Wahrlich," rief Peter staunend aus, „wäre ich nicht als Zar von Rußland geboren, so möchte ich englischer Admiral sein!" Drei Monate blieb er in England. Dann begab er sich abermals nach Holland , und von hier reiste er über Dresden Änd Wien nach Rußland zurück.
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Extrahierte Personennamen: Peters Peter Peters Peter Peter
Extrahierte Ortsnamen: Genf Europas Holland England Europa Königsberg Berlin Amsterdam Amsterdam Zaandam Amsterdam Holland England England Holland Dresden_Änd_Wien