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1. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 401

1859 - Lübeck : Rohden
Xxi. §. 6. Neue Siege der Päpste über Kaiser Friedrich I. rc. 401 Schwerlich würde dies Ziel im nordöstlichen Deutschland so bald erreicht sein, wenn nicht eben damals in der Mark Brandenburg ein Mann aufgetreten wäre, den wir mit Stolz und Freude als den Be- gründer des später so ruhmreichen brandenburgisch-preußischen Staates begrüßen. Markgraf Albrecht von Ballenstädt, gewöhnlich Albrecht der Bär genannt, aus dem Hause der Askanier, war vom Kaiser Lothar von Sachsen 1134 und dann noch förmlicher von Kaiser Konrad Iii. 1142 mit der Markgrafschaft Brandenburg belehnt und zwar so, daß er nicht mehr abhängig von Sachsen, sondern als selb- ständiger Reichsfürst seine Markgrafschaft erblich besitzen solle mit allen den Ehren und Rechten, welche sonst nur Herzögen zukommen. Er ward Erzkämmerer des deutschen Reichs, so wie die übrigen Herzöge Erzmarschall, Erzmundschenk, Erztruchseß u. s. w. waren. Er benutzte den erwähnten wendischen Kreuzzug sogleich, um seine Herrschaft bis an die Oder auszubreiten, und war entschlossen, das Heidenthum um jeden Preis niederzukümpfen und das Christenrhum zur alleinigen Herrschaft zu erbeben. Deshalb berief er sofort deutsche, besonders holländische Colonisten in das entvölkerte und verödete Land, die den Boden fleißig anbauten, Städte gründeten und zahlreiche Dörfer anlegten, lieberall erhüben sich die schützenden Burgen mächtiger Ritter, gelehrte Mönche und fromme Priester kamen schaarenweise herbei; die lange darnieder- liegenden Bisthümer von Havelberg und Brandenburg wurden glänzender als je wieder aufgerichtet und fester begründet. Auch die seit dem ersten Kreuzzug im gelobten Lande gestifteten kriegerischen Mönchsorden der Johanniter und Tempelherren bat ec um Ueberlassung einer Anzahl von Brüdern und Rittern, die mit den Werken der Liebe und mit der Kraft des Schwertes die Ueberreste des Heidenlhums völlig zu Boden werfen sollten. Und wunderbar blühte das Land unter seiner eignen und seiner askanischen Nachfolger kräftiger Leitung auf. Ueberall wurden Wälder ausgerodet, Sümpfe ausgetrocknet, öde Haidestrecken urbar gemacht, Wohlstand und rege Thütigkeit konnte man nach allen Seiten hin mit Behagen wahrnehmen. Selbst die Wenden, die als Besiegte das schwere Loos hatten, Leibeigene der deutschen Sieger zu werden, wurden von der frischen und strebsamen Thätigkeit der deutschen Ansiedler mit fortgerissen, entsagten dem trägen Brüten und sinnlichen Nichtsthun und wetteiferten mit ihren Grundherren im Anbau des Bo- dens und in der Erweiterung der Cultur. Die mildere Sinnesart, die mit dem Christentyum in's Land gekommen war, verschaffte vielen solcher wendischen Dienstleute die Freiheit und allmälig verschmolzen sie mit ihren deutschen Ueberwindern zu einem kräftigen und lebens- frischen Volksstamm, dem eine große Zukunft aufbehalten war. §. 6. Neue Siege der Päpste über Kaiser Friedrich I. und den König von England. Hatten bisher die Päpste seit Gregor's Vii. Zeit einen Sieg nach dem andern über die Kaiser und Könige erlangt und ihre theo- kratische Oberherrschaft trotz alles Widerstandes immer durchführen v. Nohden, Leitfaden. 26

2. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 402

1859 - Lübeck : Rohden
402 Xxi. §. 6. Neue Siege der Päpste über Kaiser Friedrich I. rc. können, so mochte man sagen, es sei das nur durch die eigne Schuld der Fürsten möglich gemacht, durch ihre Unsittlichkeit, ihre Frevel, ihre Unklugheit, ihre Untüchtigkeit, durch die Gunst der Zeitumstände, die Unmündigkeit der Herrschern, s. w. Jetzt aber sollte sich's zeigen, daß die Idee, für welche die Päpste kämpften, die geistliche Welt- monarchie, wirklich so tiefe Wurzeln in der Zeitentwicklung und in den Völkern habe, daß es selbst einer Reihe der gewaltigsten, consequen- testen, ruhmreichsten Kaiser, die je auf dem deutschen Thron gesessen haben, nicht gelingen konnte, sich mit den Waffen weltlicher Macht und Klugheit den Päpsten gegenüber zu behaupten. Wir sind einge- treten in die wunderbar herrliche Zeit der höchsten Entfaltung des deutsch-mittelalterlichen Volkslebens, in die Zeit der hochgepriesenen hohenstaufischen Kaiser. Alles, was von dem Wohlstand, der Bildung, dem künstlerischen Schaffen und allgemeinen Lebensgenuß, den pracht- vollen Bauten, den schwelgerischen Hofhaltungen, den glänzenden Tur- nieren und aller sonstigen Pracht des Ritterwesens und der Lieblichkeit des Minnesanges uns erzählt wird oder noch heute erhalten ist, drängt sich vorzugsweise in dies Jahrhundert zusammen, wo die drei großen Hohenstaufen Friedrich I. und Ii. und zwischen ihnen Hein- rich Vi. auf dem deutschen Kaiserthron saßen. Alle drei bekämpften sie nach einem festen Plane, mit unermüdeter Beharrlichkeit, mit eben so viel Klugheit als Kühnheit die päpstliche Macht, die sich über sie erheben wollte und erhoben hatte. Aber sie unterlagen — unterlagen so vollständig, so jammervoll, daß nie ein großartigeres Trauerspiel einen thränenreichern Ausgang genommen hat. Schon gleich Friedrich I. Barbarossa (1132 — 80), der hochbegabte, fromme und mannhafte Kaiser, voll hochstrebender Plane und un- überwindlicher Tapferkeit, mußte nach langwierigem harten Streit sich demüthigen vor den Päpsten. Mit kriegerischem Glanz und großen Entwürfen zog Friedrich I. zum ersten Male 1154 über die Alpen nach Italien. Dort in der Lombardei, wo man die Herrschaft und die Gerechtsame der deutschen Kaiser schon fast vergessen hatte oder verachtete, wo die Unzahl reicher und mächtiger Städte, voll Ueber- fluß und Wohllebens, die kaiserlichen Befehle und Beamten hoffartig verwarfen, sollte die Kaiserhoheit in neuem Glanz erstehen, alle Wi- derspenstige unterdrückt und ein sicheres und gehorsames Reich ge- gründet werden. War doch des Kaisers Friedrich Wort und Ent- scheidung von den Königen in Dänemark wie in Ungarn, von den Herzogen in Polen und den Erzgrafen in Burgund gefürchtet, ehrten ihn doch die Könige von England und Frankreich durch höfliche

3. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 407

1859 - Lübeck : Rohden
Xxi. §. 8. Die Zeiten des vierten Kreuzzuges. 407 des Papstes Werk war ja die Gründung des jerusalemischen König- reichs gewesen, seine Heere waren zu solchem Unternehmen ausgezogen, seinen segnenden Verheißungen hatten Fürsten und Völker vertraut, seine Fürsorge und Oberleitung sollte das Gewonnene befestigen und erweitern helfen. Statt dessen, so klagte man nun, hatte er mit dem Kaiser gehadert und darüber die schönste Perle der gesainmten Christen- heit schmählich verloren gehen lassen. Aber Kaiser Friedrich hatte kaum die Trauerkunde vernommen, als er selber sich an die Spitze der neubegeisterten Christenschaaren stellte, um im Greisenalter noch als Dank für so viele und große Wohlthaten dem Herrn sich selbst mit dem ganzen Rest seiner Kraft zum freudigen Werkzeug für solch heili- ges Unternehmen darzubringen. Wie wetteiferten da die Fürsten, geistliche und weltliche, dem großen Kaiser mit ihren Vasallen zu folgen. Unter dieser Führung schien jede Furcht vor Gefahr und Mißlingen beseitigt; Jedermann war des Gelingens sicher, man sah mit mitleidigen Augen auf die, welche zu Hause bleiben mußten. Und wirklich, nie ist ein Zug mit mehr Umsicht, Nachdruck und Erfolg ge- leitet. Alle Jammerscenen .früherer Kreuzzüge wurden vermieden. Schon war man fast an den Grenzen Syriens angelangt, der Ruhm des Kaisers erscholl durch ganz Europa und Asien, erfüllte die Sa- racenen mit Furcht und Schrecken, erhub die Herzen der Christenheit zur freudigsten Zuversicht, da (verlasset euch nicht auf Menschen!) mitten im glücklichen Fortgang des gepriesenen Unternehmens, auf dem Gipfel seines Ruhms und seiner Siege, holte der Herr den theuren Helden heim zu dem schönen, himmlischen Jerusalem. Er ertrank beim Ueber- setzen über den Fluß, sein Heer zerstreute sich oder erlag pestartigen Krankheiten. Jerusalem blieb in den Händen der Saracenen. §. 8. Die Zeiten des vierten Kreuzzuges. Wem es durch den plötzlichen Tod des großen Barbarossa noch nicht klar geworden wäre, daß der Herr selbst die Wiederher- stellung des Christenreichs zu Jerusalem mit starker Hand und auö- gerecktem Arm verhinderte, dem mußte der mit dem dritten Kreuzzug in Verbindung stehende und fast gleichzeitig unternommene vierte Kreuzzug vollends die Augen öffnen. Auf die Schreckenskunde von der Eroberung Jcrusalem's durch Saladin hatten sich außer dem Kaiser auch die Könige von Frankreich und von England an die Spitze ihrer Schaaren gestellt und waren mit großem Glanz, Geräusch und Pomp ein Jahr später als Friedrich ausgebrochen und zu Schiffe hinübergefahren nach der Küste von Palästina. Es waren Philipp August von Frankreich (1180 —1223), der schöne, eitle, ränkevolle, herrsch- und habsüchtige Sohn Ludwig's Vii., des unglücklichen Kreuzfahrers, den wir schon kennen gelernt, und Richard „Löwen- herz" von England, der tollkühne, grausame und grobsinnliche Sohn jenes Heinrich Ii., der wegen der Ermordung des Erzbischofs Tho-

4. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 409

1859 - Lübeck : Rohden
Xxi. §. 8. Die Zeiten des vierten Kreuzzuges. 409 Rückkehr vorüber, so hielt auch der Herr das widerchristliche Reich nicht mehr aufrecht, sondern übergab es in das Verderben seiner eignen Sündenschuld. Und als in Folge des Todes Saladin's noch einmal im Abendland sich die Hoffnung auf bessere Erfolge regte, als der gewaltige Hohenstaufe Heinrich Vi., Friedrich's Sohn (1190 — 97), noch einmal einen großen Kreuzzug vorbereitete, da griff die Hand Gottes wiederum sichtbarlich und wunderbar ein und legte den kühnsten und mächtigsten der deutschen Kaiser in seiner frischesten Jugendkraft — in dem Augenblick in den Staub, als seine Heere begannen, sich nach dem Morgenlande in Bewegung zu setzen. Schon bei der salischen Kaiserfamilie machten wir darauf auf- merksam, wie sehr ähnlich ihre Geschichte der des ersten großen Kö- nigs- und Kaiserhauses, des sächsischen, verlaufen sei. Noch viel auf- fallender tritt diese Ähnlichkeit bei dem großen Hohenstaufengeschlecht hervor. So wie Konrad Iii. uns wieder an den vorbereitenden Heinrich I. und Friedrich I. an die lange, ruhmvolle und von großen Erfolgen gekrönte Regierung Otto's des Großen erinnert, so sehen wir in Friedrich's Sohne H einrich Vi. ein genaues Ab- bild Otto's Ii. Dieselben jugendlichen Jahre, dieselben hochstreben- den Gedanken, dieselbe geistvolle, obwohl irrende Politik, dieselbe Richtung ihres Strebens nach Unter-Italien, dasselbe unvermuthete Hinweggerafftwerden in der Mitte der stolzesten Entwürfe, dieselbe Un- mündigkeit des hinterlassenen gekrönten Sohnes und der unheilvolle Streit der langen Vormundschaft. Nur ist bei Heinrich Vi. Alles noch stolzer, kühner, großartiger, schwunghafter und erfolgreicher, als bei Otto. Nachdem es Heinrich gelungen war, das Erbreich seiner Gemahlin Constanze, das schöne Neapel und Sicilien, an sich zu bringen und somit Italien von einem Ende bis zum andern seiner Herrschaft zu unterwerfen, fürchtete er sich auch vor keinem Papst mehr. Denn jetzt war ja den Päpsten ihr bisheriger wichtigster Rück- halt gegen alle kaiserlichen Angriffe, das Normannenreich in Süd-Jta- lien, verloren und sogar in die Hände ihrer Gegner übergegangen. So stand es jetzt zwischen Kaiser und Papst. Freunde und Helfer konnten sie sich nicht mehr sein, sie waren nur noch eifersüchtige Nebenbuhler und kämpften mit einander um die Weltherrschaft. So lange die Kreuz- züge noch dauerten, lag die Weltherrschaft unbestritten in der päpst- lichen Hand. Als Kaiser Friedrich und die Könige von Frankreich und England nach Jerusalem aufbrachen, da erwies sich die gesammte abendländische Christenheit noch einmal als ein großes einiges Ganze unter der obersten Leitung des römischen Bischofs. Wie die Regimen- ter eines gewaltigen Heeres strömten die Völker alle nach dem gleichen angewiesenen Punkte hin, um nach dem Willen ihres Kriegsherrn, des Papstes, wider die Feinde der Kirche zu kämpfen. Aber als die Kampfeslust gebüßt war, da zeigte sich bald, daß auch der begeisterte Gehorsam gegen den Papst vorüber war. Er mochte immer neue Auf-

5. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 412

1859 - Lübeck : Rohden
412 Xxi. §. 9. Innocenz Hi. oder die vollste Entfaltung rc. senden hohenstaufischen Friedrich Ii., aus Sicilien über die Alpen führen und auf den Kaiserthron zu Aachen setzen konnte. Nicht min- der hatte der Herr in allen übrigen europäischen Staaten die Ver- hältniffe so geordnet, und solche Fürsten bestellt, daß des Papstes Obergewalt sich überall volle Geltung verschaffen konnte. Die Kö- nige von Portugal, von Aragon, von England geriethen in die tiefste Abhängigkeit von Rom und mußten Zins zahlen; die Könige von Castilien (Leon) und Frankreich mußten ihre Ehen trennen oder wie- derherstellen nach seiner Entscheidung, in Norwegen und Schweden, in Polen und Ungarn entschied der Papst die Thronstreitigkeiten nach seinem Willen; die Fürsten von Dalmatien und Bulgarien empfingen ihre Kronen, der Erzbischof von Armenien das Pallium aus seinen Händen. Das ganze griechische Reich ward dem päpstlichen Einfluß geöffnet, und die bisher noch heidnischen Ostseeprovinzen dem christli- chen Scepter des Papstes unterworfen (vgl. d. folg. §.). Fragen wir nun, wie hat denn dieser Innocenz seine unver- gleichliche Macht, seine Gott vertretende Würde benutzt, was hat er gewirkt und ausgerichtet, so müssen wir anerkennen, daß er nicht bloß überall ein edles Streben, zu bessern, zu helfen, zu beruhigen und in die rechte Bahn zu lenken, an den Tag gelegt hat, sondern daß ihm auch Vieles und Großes gelungen ist. Wie billig, hat er den Anfang gemacht am eignen Hofe, in seiner unmittelbaren Umgebung. Wie viel Uebelstände, wie viel Erpressungen, wie viel Bestechung und Unge- rechtigkeit, wie viel Lurus und schwelgerische Ueppigkeit, wie viel Ueber- muth hatte sich am Hofe St. Peter's eingeschlichen! Unnachsichtig fegte Innocenz, so weit sein Auge reichte, allen diesen lang verjährten Schmutz aus und stellte Einfachheit, Gerechtigkeit, Zucht und Ord- nung in Rom wieder her. Und so that er durch alle Länder unter der ganzen Geistlichkeit. Es ist unglaublich, welches Heer von Klagen über den Weltsinn, die Ungerechtigkeit, die Sittenlosigkeit, ja die Laster und Verbrechen der Geistlichkeit aus fast allen Ländern erhoben wur- den. Ruhig und milde, aber mit unbeugsamem Nachdruck wußte auch da Innocenz überall durchzugreifen, und wo irgend eine begründete Klage zu seinen Ohren kam, hat es gewiß nicht an ihm gefehlt, wenn sie nicht abgestellt wurde. Er sorgte für gehörige Beaufsichtigung der niedern Geistlichkeit und der Mönche, für Unterricht des Volkes, wirkte dem immer weiter um sich greifenden Aberglauben und Reli- quiendienst entgegen und traf zweckmäßige Maßregeln gegen die Her- umtreiber, welche unter dem Vorwand großer Heiligkeit sich den La- sten und Pflichten des bürgerlichen Standes entzogen. Auch das muß man anerkennen, daß er die wilden Lüste und ungeordneten Leiden- schaften der Könige von Frankreich und England (in Frankreich hatte Philipp August seine rechtmäßige Gemahlin schmählich verstoßen, in England wüthete Richard's Nachfolger, der launenhafte Jo Hann,

6. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 452

1859 - Lübeck : Rohden
452 Xxü. §. 9. Gleichzeitige Schwächung Frankreichs und des Papstthums. hat freilich sein roher und träger Sohn Wenzel wieder umgestürzt oder verfallen lassen. Doch blieb Böhmen noch immer eines der am meisten vorgeschrittenen deutschen Länder. Schwerer mußten es die Marken empfinden, daß die feste und weise Hand Kaiser Karl's nicht ntehr die Regierung führte. Sie kamen in die Hände Sieg- ln und's, der aber viel zu sehr mit der Erwerbung der ungarischen Krone beschäftigt war (er hatte die Erbtochter von Ungarn geheirathet) und seine deutschen Länder schmählich aussaugen und verkommen ließ. Aber dieser jammervolle Zustand sollte für die Mark Brandenburg nur Einleitung und Uebergang sein für eine desto schönere und bedeutungsvolle Zu- kunft, die mit dem Eintritt des glorreichen und gesegneten hohenzoller- schen Hauses begann. Unfähig, die Marken selber zu verwalten, in be- ständiger Geldverlegenheit und dem Burggrafen Friedrich mannig- fach verpflichtet, übergab Siegmund dem Hohenzoller Friedrich, Burggraf von Nürnberg, die Mark Brandenburg, erst nur pfandweise, dann 1415 als eignes Kurfürstenthum, ihm und seinen Erben mit allen Rechten eines deutschen Reichsfürsten und Erzkämmerers. Damals ahnte Siegmund schwerlich, wie schnell sein eigner Stamm ver- löschen und wie hehr und gewaltig der königliche Baum erwachsen werde, dessen erstes Reis er damals in den brandenburgifchen Boden senkte. §. 9. Gleichzeitige Schwächung Frankreichs und des Pap st th ums. Schwerlich würde Deutschland den großen Umschwung seiner Verfassung, da es aus einem Lebenstaat zu einer Fürsten- und Stüdte- republik sich umgestaltete, so ungestört haben vollziehen können, wären nicht seine beiden alten Widersacher, Frankreich und die Päpste, voll- ständig nach einer andern Seite in Anspruch genommen und selbst in einem bedenklichen Rückgang ihrer Macht begriffen gewesen. Frank- reich war in einen schweren Krieg mit England verwickelt; denn der König Eduard Iii. behauptete nach dem Aussterben der Hauptlinie der Capetinger (1328), ein näheres ^Anrecht auf den französischen Thron zu haben als die Seitenlinie der Valois, und da nun König Philipp Vi. von Valois die englischen Besi- tzungen in Frankreich angriff (fast das ganze südwestliche Frank- reich gehörte damals dem englischen Könige), so entspann sich ein blutiger und langwieriger Krieg, der hauptsächlich auf fran- zösischem Boden ausgefochten wurde und das französische Reich mehr als ein Mal an den Rand des Verderbens brachte. In der furchtbaren Schlacht von Cressy 1346 sollen elf französische Prinzen und 1200 Ritter umgekommen sein. In der Schlacht von Poitierö 1356 wurde König Johann, der seinem Vater Philipp

7. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 454

1859 - Lübeck : Rohden
454 Xxii. §. 9. Gleichzeitige Schwächung Frankreichs und des Papstthumö. berufen, so bekam es auch zu fühlen, was es heißt, ein Volk ohne Treu und Glauben und eine zur Gewalt gelangte Masse zu re- gieren. In früheren Zeiten würde ein solcher Kampf zwischen zwei Köni- gen um die Krone Frankreichs sofort von dem Papst vor seinen Rich- terstuhl gezogen und in päpstlicher Machtvollkommenheit entschieden sein. Wieweit lag solche Möglichkeit jetzt schon dahinten. Umgekehrt stritten sich soeben zwei Päpste um die dreifache Krone und die ganze Christenheit fragte verwirrt und verlegen, welcher höhere Richter hier zu entscheiden habe über zwei Männer, deren jeder sich selber für den einigen höchsten Richter auf Erden erklärte und Gottes Stellvertreter. Bis zum Jahr 1367 hatten die Päpste unbeweglich verharrt zu Avig- non unter französischer Botmäßigkeit. Da aber inzwischen Frank- reich, durch die englischen Kriege geschwächt, ihnen die Kette etwas löste und in Italien das ganze päpstliche Gebiet in fremde Hände zu gera- then drohte, so versuchte zuerst Urban V. nach der heiligen Stadt, nach Rom zurückzukehren. Aber da erhob sich Widerspruch von einer Seite, von der man es am wenigsten hätte denken sollen. Die Cardi- näle wollten nicht wieder nach Rom. Sie waren meistens Franzosen und hatten die weichlichen Genüsse und die schlaffe Sicherheit des süd- lichen Frankreich so lieb gewonnen, daß sie es mit dem gefährlichen Rom und Italien nicht vertauschen mochten. Auch Urban selber fand es am Ende wohnlicher in Avignon und kehrte 1370 dahin zu- rück. Aber er starb noch in demselben Jahre und sein Nachfolger Gregor Xi. (1370—78) machte nun doch wirklich Ernst mit der Rückkehr nach Rom. Eine neue größere Noth entstand aber mit sei- nem Lode. Es wurde ein Papst gewählt, Urban Vi. (1378—91), ein geborener Italiener, von dem man die Zuversicht haben konnte, daß er nicht wieder nach Frankreich entweichen werde. Aber eine große Partei, auch unter den Cardinäleu, war mit dieser Wahl unzufrieden und ging hin und wählte einen andern Papst, der sich Clemens Vii. nannte und alsbald wieder seinen Sitz in Avignon aufschlug. So entstand die jämmerliche Papstspaltung, das päpstliche Schisma, wel- ches länger als ein ganzes Menschenalter fortdauerte und die christliche Welt in zwei Hälften zerriß. Der ganze Westen außer England er- klärte sich nämlich für den französischen Papst, dagegen Deutschland und alle übrigen Länder hielten zu dem römischen Papst Urban. Ein jeder dieser beiden Päpste bannte und verstuchte den andern sammt seinem ganzen Anhang. Die nächste Wirkung war, daß der Bann alle seine Schrecken verlor. Die gesammte Christenheit lag ja jetzt unter dem Bann, mochte sie nun von dieser oder jener Seite her ge- bannt sein. Jeder Papst erklärte den Bann sowie alle Amtshand- lungen des Gegenpapstes für wirkungslos. Die Fürsten und Könige stritten über die Rechtmäßigkeit des einen oder des andern Papstes. Die Gelehrten, besonders die Universitätslehrer in Paris, stellten Un- tersuchungen an, wie solchem Uebel des Doppelpapstthums abzuhelfen sei. Das Volk aber sammt der ganzen Geistlichkeit seufzte und weh-

8. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 426

1859 - Lübeck : Rohden
4*26 Xxi. §. 14. Untergang der Hohenstaufen und unverständiger Triumph ic. sogar vor Manfred wieder aus Neapel entweichen. Da wandte dieser sich, wie auch sein Vorgänger schon gethan hatte, an fremde Fürsten in Frankreich und England, daß sie mit Geld und Truppen ihm zu Hülfe kämen, ihm hülfen Unter-Italien und Sicilien wieder zu gewinnen und von ihm zu Lehen zu nehmen. Allein der Papst starb über diesen Bemühungen, während dagegen Manfred's Macht sich täglich weiter über ganz Italien ausbreitete, und seine Hofhaltung so sehr der Sitz der Freude, des heitern Lebensgenusses, der Kunst, Kraft und Tüchtigkeit ward, daß die glücklichen Zeiten Friedrich's Ii. wiedergekehrt, ja noch überboten schienen. Auch Urban Iv. (1261 —64), obwohl eben so unversöhnlich und voll Hasses gegen Manfred wie Innocenz, vermochte nichts gegen ihn auszurichten. Wohl aber hatte er durch die Einladung Karl's von Anjou, des Bruders von Ludwig dem Heiligen, König von Frankreich, den großen Wendepunkt vorbereitet, an dem der Glanz des hohenstaufischen Hauses für immer zu Grunde gehen sollte. Im Jahre 1265 bald nach der Thronbestei- gung El emenö'iv. kam dieser finstere, tyrannische, geld-und herrsch- gierige Mensch mit seinen leichtsinnigen, hochfahrenden und zuchtlosen Franzosen nach Italien, und schon im Anfang 1266 ward durch die eine Schlacht bei Benevent ganz Neapel für Karl gewonnen und Manfred mit seinem ganzen Hause unter entsetzlichen Grausamkei- ten vernichtet *). Nun war nur noch der zarte Jüngling Conrad in von Schwaben übrig. Als er vernahm, mit welcher unerhörten Härte, Blutdurst und Frevelmuth der fremde König in dem schönen Erbgut seiner Väter herrschte, wie selbst der Papst voller Entsetzen über solche Greuel sei, als er gar viele Einladungen und Zusprachen von den Ghibellinen aus Italien empfing, da wagte er hochherzig den kühnen Schritt, verließ die zärtliche Mutter im Schwabenland und zog mit geringer kriegerischer Begleitung nach Italien. Wohl fand er Unter- stützung bei den Ghibellinen, wohl schien ihm einen Augenblick das Glück zu lächeln, aber auch nur einen Augenblick. In der Schlacht *) Wir wollen bei diesem greulichen Anfang deö Haufcs Anjou sogleich daran erinnern, daß sein späterer Fortgang und namentlich sein Ende nichts Anderes ist, als ein fortgchendcs schreckliches Gericht des Herrn, sowohl in Italien, als auch in Ungarn, wohin es sich später verzweigte. Durch Gatten- und Brudermord und blutige Greuel aller Art hat sich dieses Geschlecht selber aufgeriebeu, ja man kann sagen, es ist in einem Meere von Blut erstickt. Nicht minder wußte der Herr die übermüthigen und heillosen Franzosen zu finden, welche in Neapel und Sicilien prahlten und frevelten, noch ärger als ihr Herr. In der schrecklichen sicilianischcn Vesper fanden sie alle in einer Nacht ihren Tod (.1282).

9. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 503

1859 - Lübeck : Rohden
Xxiii. §. 9. Die Reformation in der französischen Schweiz und in England. 503 auf den Thron David's in dem neuen Zion, und beanspruchte nichts Geringeres als die Herrschaft über die gesammte Welt. Man sieht, wie die Ertreme sich berühren. Dasselbe, was die Päpste alle die Jahrhun- derte angestrebt, was Niemand eifriger als diese Wiedertäufer bekämpften, das entwickelte sich jetzt aus ihrer eignen Mitte, eine sinnliche Nach- bildung und Verzerrung der geistlichen Weltmonarchie unsers Herrn und Heilandes. Wie hätte solch' ein Greuel lange Bestand haben sol- len? Diese Propheten und ihre Helfershelfer und ihre Weiber, alle mit Blut und Wollust und unflätigen Lastern besudelt, erlitten allesammt die Strafe ihrer Frevel. Das Heer des Bischofs und seiner Bundes- genossen brach in die Stadt. Da wurde Alles niedergeschlagen, abge- schlachtet, hingerichtet. Auch in anderen Gegenden Deutschlands, in der Schweiz, in den Niederlanden sehen wir die Scheiterhaufen flammen und die Richtschwerter in Bewegung, um der heillosen Wiedertäuferei zu steuern. Da sind manche fromme und gottselige Männer und Frauen, die zum Theil unschuldig in den Jrrthum verstrickt waren, jämmerlich umgebracht. Aber die Bluttaufe wirkte auch hier etwas Aehnliches, wie bei den Hussiten. Viele wurden nüchtern aus des Teufels Strick, und aus den Resten erbaute sich die ehrwürdige Gemeinschaft der Tauf- gesinnten oder Mennoniten. Andere, die nach England, nach Nord- Amerika geflüchtet waren, haben dort geraume Zeit ebenfalls in demü- thiger Stille sich selbst erbauend zugebracht. Erst neuerdings, in diesen Jahren kirchlicher und politischer Gährung, kehren etliche jener unruhi- gen Geister von dort wieder, um in Deutschland und anderswo ihren alten Kampf gegen die bestehenden Ordnungen der Christenheit auf's Neue zu beginnen. §. 9. Die Reformation in der französischen Schweiz und in England. Da der ruhige Fortschritt des Reformationswerkes in unserm Vaterland für die nächsten 10 Jahre nach dem augsburger Reichstag (1530) unsere Aufmerksamkeit nicht weiter in Anspruch nimmt, so wird hier der Ort sein, einen Augenblick hinüberzuschauen nach den Nach- barländern, wo die Reformation von eigenthümlichen Anfängen aus- ging und eine besondere Gestalt annahm. Die lutherische Refor- mation hatte sich in sämmtliche katholische Länder des Nordens und Ostens Bahn gemacht. Die griechische Kirche und das Osma- nenreich blieben von dieser Bewegung unberührt. In Italien und Spanien waren wohl Anfänge, aber keine Entwicklung. Frankreich aber und England gingen ihren eignen Gang. In England finden wir eine doppelte Reformation, die eine von oben her, vom Kö- nig, die andere von unten her, aus dem Volk. Die königliche Re- formation beschränkte sich ursprünglich darauf, daß der König sich an die Stelle des Papstes setzte, Klöster einzog, die Geistlichkeit zum

10. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 504

1859 - Lübeck : Rohden
504 Xxiii. §. 9. Die Reformation in der französischen Schweiz und in England. Gehorsam zwang, übrigens bis auf geringe Aenderungen den ganzen äußern Bestand der katholischen Kirche sammt ihrer Lehre unange- tastet ließ. Später wurde zwar auch die Lehre geändert und der evangelischen gleichförmig gemacht, aber die äußere Erscheinung, der Gottesdienst und die Verfassung der Kirche blieb nach wie vor. Die andere Reformation aber, die vom Volke ausging, hat keineswegs ihre eigenthümliche Q-uelle in England, auch nicht in Schottland, son- dern nach beiden Ländern wie auch nach Frankreich wurde sie hinüber- geleitet aus dem neuen Ursprungs- und Mittelpunkt der Reformation, den Gott der Herr soeben für die westlichen Völker in Gens auf- gerichtet hatte. Nämlich die züricher oder die zwing lische Refor- mation beschränkte sich doch eigentlich nur auf die deutsch redenden Cantone der Schweiz und übte zugleich einen sehr anregenden, er- frischenden und belebenden Einfluß auf die südwestlichen Kreise Deutsch- lands, so weit diese auf die evangelische Seite bereits hinübergetre- ten waren. Dagegen für die französische Schweiz, für alles fran- zösisch redende Volk mußte die zwinglische Reformation gleichsam erst in's Französische übersetzt werden, nicht bloß in die französische Sprache, sondern auch in französische Auffassung, Begriff und Wesen. Dazu hatte sich der Herr ein besonderes und ausgezeichnetes Werkzeug aus- ersehen, den gewaltigen Calvin. Es war im Jahre 1536, als er nach Genf kam und dort von dem zwinglischenprediger Farel, sei- nem gleichfalls aus Frankreich entflohenen Landsmann, feftgehalten wurde. Er hatte schon unter den Erstlingen der Reformation in Frankreich durch Predigt und Schrift vielfach gearbeitet, und hatte auch bereits sein berühmtes Werk, seine Institutionen oder Glaubens- lehre, herausgegeben. Dieser Calvin bietet uns das vollständigste Bild eines von der Hand Gottes erfaßten Franzosen. Nicht der er- quickliche Strom einer seligen Herzensfreude in der freien Hingebung an den Herrn, sondern der eiserne Zwang einer strengen Furcht, eines völligen sich selbst zum Opfer bringenden Gehorsams ist es, was diese Seele erfüllt. Während der Deutsche, insonderheit der Norddeutsche, bei Luther, zum Theil auch noch bei Zwingli die heitere, gemüthliche, tiefsinnige und doch so herzerquickliche Sprache und Weise eines deut- schen Gemüthes mit inniger Befriedigung währnimmt, fühlt er sich durch die unerschütterliche Strenge, durch den starren Eifer des Calvin bisweilen wie mit steinernen Händen angefaßt —da bleibt nichts übrig als stumme, sich selbst preisgebende Unterwerfung. Es mag ja sein, daß das leichtsinnige flüchtige französische Gemüth nicht anders in die Wege Gottes geleitet und darin festgehalten werden kann, als durch
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