Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Lebensbilder und Ereignisse aus der vaterländischen Geschichte nebst einem Kanon der einzuprägenden Zahlen - S. uncounted

1916 - Leipzig : Teubner
11: Sexta und Cuinta wxwbnttqxj) Leipzig und Berlin

2. Lebensbilder und Ereignisse aus der vaterländischen Geschichte nebst einem Kanon der einzuprägenden Zahlen - S. uncounted

1916 - Leipzig : Teubner

3. Lebensbilder und Ereignisse aus der vaterländischen Geschichte nebst einem Kanon der einzuprägenden Zahlen - S. uncounted

1916 - Leipzig : Teubner
Mwww

4. Lebensbilder und Ereignisse aus der vaterländischen Geschichte nebst einem Kanon der einzuprägenden Zahlen - S. V

1916 - Leipzig : Teubner
Inhaltsverzeichnis. V deutschen. — Der Aufmarsch. — Erste Siege. — Die Schlachten um Metz. — Sedan. — Die Ergebung Napoleons. — Die Kapitulation. — Der Volkskrieg. — Die Kaiserproklamation. — Frieden. in. Kaiser Wilhelm I....................................................................°5 Der Herrscher. — Sein Wesen. — ,,Unser Kronprinz." — Heimgang. B. Lebensbilder aus der ferneren Vergangenheit. 1. Aus der brandenburg-preußischen Geschichte. Der Große Kursürst....................................................................60 Jugend. — Das stehende Heer. — Der Polenkrieg. — Der Schwedenkrieg. — Fehrbellin. — Sein Ausgang. Friedrich Wilhelm 1........................................................................67 Jugend. — Des Königs Wesen. — Sorge für das Heer. — Sorge für das Volk. Friedrich Ii., der Große...............................................................69 Jugend. — Der 1. Schlesische Krieg. 1740— 1742. — Der 2. Schlesische Krieg. 1744—45. — Der Siebenjährige Krieg. 1756—1763. — Prag und Kolin. — Roßbach. — Leuthen. — Viel Unglück. — Der Frieden. — Des Königs Wesen. — Seine Lebensweise. — Verkehr mit dem Volke. — Seine Sorge für Land und Volk. — Heerwesen und Rechtspflege. Ii. Aus dem deutschen Altertum und Mittelalter. Die alten Deutschen....................................................................80 Land und Leute. — Lebensweise. Arnim der Befreier........................................................................ 82 Römer und Germanen um Christi Geburt. — Arminius. — Die Schlacht im Teutoburger Walde, 9 n. Chr. — Marsch der Römer. — Angriff der Germanen. — Die Niederlage der Römer. — Arnims Ende. Chlodwig...................................................................................84 Karl der Große.........................................................................85 Karls Erscheinung und Wesen. — Erster Krieg mit den Sachsen. — Langobardenkrieg. — Spanischer Krieg. — Aufstand der Sachsen. — Kaiserkrönung. — Des Kaisers Walten im Frieden. Heinrich 1.................................................................................88 'Heinrichs Wahl. — Heinrichs Wesen. — Heinrich und die Ungarn. Heinrichs Tod. Otto der Große.............................................................................90 Ottos Krönung. — Ottos Wesen. — Otto und die Herzöge. — Die Schlacht auf dem Lechselde. — Der Tod Konrads des Roten. — Otto wird Kaiser. — Ottos Alter und Tod. Friedrich I. Rotbart.......................................................................92 Krönung. — Friedrichs Wesen. — Der Königsritt. — Friedrich und Mailand. — Der Kamps mit dem Papst und den Lombarden. — Der Sturz Heinrichs des Löwen. — Das Pfingstsest zu Mainz. — Friedrichs Tod 1190. König Rudolf von Habsburg................................................................97 Die kaiserlose Zeit. — Die Königswahl 1273. — Rudolf und Ottokar. — Rudolfs Wirken und Wesen. — Rudolfs Tod.

5. Lebensbilder und Ereignisse aus der vaterländischen Geschichte nebst einem Kanon der einzuprägenden Zahlen - S. 3

1916 - Leipzig : Teubner
Kaiser Wilhelm Ii.: 1. Prinz Wilhelm. 3 der Feierlichkeit selbst bei und entließ den neuen Offizier mit den Worten: „So gehe iturt hin und tue deine Schuldigkeit, wie man sie dich lehren wird!" Die Tätigkeit des Prinzen als Offizier ist nur einmal, und zwar bald darauf auf längere Zeit unterbrochen worden. Vom Herbst 1877 bis zum August 1879 hat er in der schönen Universitätsstadt am Rhein, in Bonn, als Student der Rechts- und Staatswisseuschafteu wertvolle Kenntnisse fürs Leben erworben und auch fröhliche Zeiten verlebt. Dann kehrte er nach Potsdam zurück und widmete sich ganz m Offizier, seinen militärischen Aufgaben und dem Studium der Kriegswifseu-schasteu. Er wurde mit Leib und Seele Soldat. Von Natur freundlich und leutselig war er doch im Dienst streng und scharf. Und es ist vorgekommen, daß selbst sein Großvater, der regierende König, ihn vergeblich zur Zurücknahme eines Befehles zu bestimmen suchte, durch den die vielen vornehmen und fürstlichen Offiziere von des Prinzen Regiment — er war damals Oberst der Gardehusaren — sich beschwert fanden. Prinz Wilhelm erklärte seinen Befehl für notwendig, und wenn der König seine Meinung verwerfe, fei er bereit, sein Kommando niederzulegen, widerrufen aber könne er nicht. Und so blieb seinem Großvater, der sich über diese Festigkeit freute, nichts übrig, als den Bittstellern zu eröffnen, es tue ihm leid, aber es fei nichts zu machen, der Oberst wolle nicht. Die Vorliebe für Einfachheit — denn der Befehl richtete sich gegen die Verschwendung — und diese Strenge im Dienst und diese Festigkeit des Willens sind noch heute dem Kaiser eigen. Frühzeitig, am 27. Februar 1881, hat sich Prinz Wilhelm ver- Ehe. mahlt, und zwar mit Auguste Viktoria, der Tochter des Herzogs Friedrich von Schleswig-Holstein-Sonberbnrg-Angustenbnrg, der in Primkeuau bei Sagan seinen Wohnsitz hatte. Die Hochzeit hat in Berlin mit größtem Glanze stattgefunben, uachbem am Tage vorher die Braut aufs feierlichste in die Haupt- und Refibeuzstabt eingezogen war. Die Neuvermählten wohnten in Potsbam, wo der Prinz allmählich zum Generalmajor und Kommanbenr einer Garbebrigabe ausrückte, in glücklichstem Familienleben. Am 6. Mai 1882 würde ihnen ihr ältester Sohn, unser jetziger Kronprinz, Friedrich Wilhelm, geboren. Mit Frenbe und Rührung hielt Kaiser Wilhelm I., schon 85 Jahre alt, den ersten Urenkel in seinen Armen. Er sah, aus den anwefeubeu Sohn und Enkel blickenb, in biefem Augenblick vier bentfche Kaiser vereint. Dem ersten Sohne folgten noch fünf Brüber mtb eine Schwester, und es ist wohl für jeben beutfchen Knaben erwünscht, die Namen und Geburtstage der Kaiserkinber kennen zu

6. Lebensbilder und Ereignisse aus der vaterländischen Geschichte nebst einem Kanon der einzuprägenden Zahlen - S. 5

1916 - Leipzig : Teubner
Kaiser Wilhelm Ii.: 2. Kaiser Wilhelm ü. 5 2. Kaiser Wilhelm Ii. Kaiser Wilhelm Ii. ist in großer Zeit aufgewachsen. Als er im achten Jahre stand, zog sein Großvater in den Krieg gegen Österreich und kehrte als ruhmreicher Sieger in das weit vergrößerte und gestärkte Vaterland zurück, und sein Vater war es gewesen, der die Entscheidungsschlacht von Königgrätz zugunsten der Preußen entschieden hatte. Als er seinen zwölften Geburtstag feierte, da war wenige Tage vorher sein Großvater vor dem belagerten Paris aus Wunsch aller deutscheu Fürsten zum „Deutschen Kaiser" ausgerufen worden. Das erfüllte den jungen Prinzen mit großem Stolze, und auch heute noch als Kaiser spricht er gern von seinem ruhmgekrönten Großvater. Schon wenige Tage nach seinem Regierungsantritt fand der junge Kaiser bei der Begrüßung des deutschen Reichstages Gelegenheit, die Grundsätze, nach denen er zu regieren hoffte, in schönen Worten darzulegen. Im Angesicht seiner erlauchten Gemahlin, der deutschen Fürsten und der gewählten Vertreter des deutschen Volkes hielt er seine erste öffentliche Ansprache, die mit den Worten endigte. ,,^m Vertrauen auf Gott und die Wahrhaftigkeit unseres Volkes hege ich die Zuversicht, daß es uns auf absehbare Zeit vergönnt sein werde, in friedlicher Arbeit zu wahren und zu festigen, was unter Leitung meiner beiden in Gott ruhenden Vorgänger auf dem throne kämpfend erstritten wurde." lind an das ganze preußische Volk schrieb er. „^ch habe es Gott gelobt, nach dem Beispiel meiner Väter ein gerechter und milder Fürst zu sein, Frömmigkeit und Gottesfurcht zu pflegen, den Frieden zu schirmen, die Wohlsart des Landes zu fördern, den Armen und Bedrängten ein Helser, dem Rechte ein treuer Wächter zu sein." Was er so als seine Absichten verkündete, ist ihm gelungen wahr Äußere Politik, zu machen. In enger Freundschaft mit den meisten Monarchen Europas, die er zu besuchen liebt, hat er unser Vaterland vor so schweren Kriegen, wie sie sein Großvater hatte führen müssen, bis jetzt glücklicherweise bewahren können. Nur zweimal sah er sich gezwungen, deutsche Truppen zum kriegerischen Handwerke hinauszuschicken, und zwar beide Male über das weite Meer. Als die Chinesen im Jahrs 1900 zu Peking den deutschen Gesandten ermordeten und die anderen Europäer in ihren Häusern belagerten, da sandten alle europäischen Großmächte Schiffe und Truppen nach China, und der deutsche Feldmarschall Graf Waldersee wurde Oberbefehlshaber aller Truppen an Land, auch der Italiener, Franzosen, Russen und Engländer. Sie

7. Lebensbilder und Ereignisse aus der vaterländischen Geschichte nebst einem Kanon der einzuprägenden Zahlen - S. 10

1916 - Leipzig : Teubner
10 A. Aus der Gegenwart und der nächsten Vergangenheit. eine Tochter ans demselben Fürstenhanse heimgeführt, das vor hundert Jahren den Preußen ihre geliebte und unvergeßliche Königin Luise geschenkt hatte. Am 4. Juli 1906 konnte er seinem im nordischen Meere reifenden Vater die Geburt des ersten Enkels melden, und seitdem sind noch zwei weitere Prinzen im kronprinzlichen „Marmorpalais" eingetroffen. ^taifer Wilhelm I. I. Prinz Wilhelm. 1. Kindheit. Geburt. Kaiser Wilhelm I. ist ant 22. März 1797 im kronprinzlichen Palais gegenüber dem Zeughause, also im selben Hanse wie später sein Enkel Wilhelm Ii., geboren worden. Sein Großvater, König Friedrich Wilhelm Ii., hat ihn über die Taufe gehalten, in der er die Namen „Friedrich Wilhelm Ludwig" empfing. Als im Herbst desselben Jahres sein Großvater starb, ward sein Vater Friedrich Wilhelm Iii. König von Preußen. Er selbst wurde aber dadurch nicht Kronprinz. Das war vielmehr sein anderthalb Jahre älterer Bruder, der nachmalige König Friedrich Wilhelm Iv. König Friedrich Die Eltern des Prinzen, König Friedrich Wilhelm Iii. und Königin Luise, lebten in herzlichster Eintracht und in innigstem Glücke miteinander und mit ihren Kindern. Die feierlichen Hofsitten und der Prunk der großen Schlösser waren ihnen beiden zuwider. Sie waren beide froh, wenn sie aus Reisen oder bei ländlichem Aufenthalt die Würde ihrer Stellung vergessen dursten. Der König war wohl ein stiller und wortkarger Mann, beit die Schwere seines Amtes in gefährlicher Zeit oft sichtbar bedrückte, aber er war von Herzen gütig und freundlich. Glücklich war er, wenn er im Kreise seiner Familie leben konnte, wo die Königin fröhliches Leben und Heiterkeit ver-Kömgin Suife. breitete. Sie war eine Prinzessin von Mecklenburg-Strelitz und hatte sich früh, kaum 17 Jahre alt, verheiratet. Da mochte sie oft nicht so steif und würdevoll mit den Leuten verkehren, wie man das von einer Kronprinzessin oder Königin bei Hose erwartet. Als sie zur Hochzeit in Berlin einzog, hatte sie das weißgekleidete Bürgerkind, das ihr ant Tore ein Gedicht zum Willkomm aussagte, in ihre Arme genommen und herzlich geküßt. Und als ihre Oberhofmeisterin darüber in Schrecken geraten war, weil das ganz gegen ihre Würde verstieße, hatte sie fröhlich gesagt, eine Mutter dürfe doch wohl ihre Kinder küssen, und

8. Lebensbilder und Ereignisse aus der vaterländischen Geschichte nebst einem Kanon der einzuprägenden Zahlen - S. 11

1916 - Leipzig : Teubner
Kaiser Wilhelm I.: I. Prinz Wilhelm. 11 sie sei doch die zukünftige Landesmutter. Mit ihrem Manne und ihrer Schwester hat sie einstmals eine Waldpartie auf einem Leiterwagen gemacht und ihre treffliche Oberhofmeisterin, die Gräfin von Voß, lustig ausgelacht, als sie das mißbilligen zu müssen glaubte. Aber die Menschen liebten die schöne junge Königin um ihrer Fröhlichkeit, Leutseligkeit und Einfachheit willen nur desto mehr. Und sie selbst war nie heiterer und glücklicher, als wenn sie recht viele um sich her froh und glücklich machen konnte. Am liebsten hielten sich Kronprinz und Kronprinzessin in Paretz auf, einem Gute, das einige Meilen hinter Potsdam einsam an der Havel liegt. Da führten sie im Schlößchen „Still im Land" ein einfaches Leben, fast wie eine gewöhnliche Gutsherrschaft. Der König nannte sich wohl den „Ortsschulzen", und die Königin ließ sich die „gnädige Frau von Paretz" nennen. Und manchmal hat sie, wenn Gäste kamen, wie eine einfache Hausfrau in der Küche selbst nach dem Rechten gesehen. Wenn beim Erntefest die Gutsleute mit der Erntekrone vor das Herrenhaus gezogen kamen, die Ernterede vorbei war und der Erntetanz der Schnitter und Schnitterinnen auf dem Platze vor dem Haufe begann, haben auch Köui^ und Königin mit Mägden und Knechten lustig getanzt, und wer vom Hofe gerade anwesend war, mußte es auch so machen. War Kirmes im Dorfe, so kam auch die Königin wohl auf den Festplatz, wo außerhalb der Gehöfte Buden aufgeschlagen waren, in denen die Dorfleute allerhand Schönes zu kaufen fanden. Da kaufte auch sie recht viel zusammen und beschenkte die Umstehenden mit Backwerk und Spielsachen, und das meiste bekamen natürlich die Kinder. Und die nicht gleich etwas bekommen hatten, die liefen hinter ihr her und riefen: „Frau Königin, Frau Königin, mir auch was!" Art die schönen Paretzer Sommertage knüpft sich auch eine Erinnerung, die an dem Prinzen Wilhelm bis zu seinem Tode haften blieb. Als er — es war am Erntefesttage 1805 — nach der Abendtafel seine Eltern auf ihrem gewohnten Spaziergange begleiten durfte, brachte er seiner Mutter glückstrahlend ein selbstgepflücktes Sträußchen von Kornblumen. Da küßte ihn die Königin und sagte: „Blau ist die Farbe der Treue; möge sie dich immer durchs Leben geleiten." Diese schlichten Worte der Mutter kouute der Prinz nicht vergessen, die blaue Kornblume wurde seine Lieblingsblnme, und solange der alte „Kaiser Wilhelm" lebte, war die Kornblume im Knopfloch ein beliebter patriotischer Schmuck aller guten Preußen. Das waren glückliche Jahre für die Prinzen, ihre Kinderzeit in Kinderleben Paretz, im Potsdamer Stadtschlosse oder auf der Pfaueninsel, die nahe bei der Stadt die Havel bildet. Der König fuhr mit ihnen auf dem

9. Lebensbilder und Ereignisse aus der vaterländischen Geschichte nebst einem Kanon der einzuprägenden Zahlen - S. 12

1916 - Leipzig : Teubner
12 A. Aus der Gegenwart und der nächsten Vergangenheit. Flusse im Kahn, mit der Königin spielten sie auf den Wiesen und pflückten ihr Blumen, und gern kutschierten sie ihre Schwester Charlotte in einem gelben Wagen auf dem Sandplatze vor dem Stadtschlosse umher. Sie war nur ein Jahr jünger als Prinz Wilhelm und ist später eine Kaiserin von Rußland geworden. Freilich mußten die Prinzen auch frühzeitig tüchtig lernen und exerzieren. Und das war für den Prinzen Wilhelm durchaus nicht immer leicht. Denn fein älterer Bruder, der Kronprinz, mit dem er zusammen erzogen wurde, lernte sehr leicht und war körperlich stark und kräftig, während er selbst von schwacher Gesundheit und bis in sein späteres Jugendalter oft krank gewesen ist. Damals hätte niemand geglaubt, daß er einst ein wunderbar rüstiger Greis sein und seinen Bruder um 27 Jahre überleben würde. Er war, wie Königin Luise zu sagen pflegte, ihr „Angstkind". Aber trotzdem hat er schon von seinem sechsten Jahre au mit seinem Bruder und einem Vetter zusammen stramm exerziert und war mit 8 Jahren, wie sein Exerziermeister, ein Unteroffizier, sagte, ein vollständig ausgebildeter Rekrut. Damals hat er auch — Weihnachten 1803 — seine erste Uniform, eine Husarenuniform, bekommen, in der er sich der Mutter glückstrahlend zeigte. Wer hätte an jenem Tage gedacht, daß, ehe er sein zehntes Jahr und damit die Einreihung in das Heer erreichen würde, Jammer und Not über Preußen und sein glückliches Herrscherhaus hereinbrechen sollte! Kaiser Napoleon. In Frankreich wurde um diese Zeit Napoleon Bonaparte, der Sohn eines Rechtsanwalts auf der Insel Korsika, Kaiser, obschon er gar kein Franzose, sondern ein Italiener war. Und das kam so. Im Jahre 1789 hatte die Französische Revolution angefangen, d. H. es hatten im französischen Staate Streitigkeiten zwischen der königlichen Regierung und den Bürgern begonnen, in deren Verlauf Frankreich zunächst ans einem Königreich eine Republik wurde. Republiken gibt es auch heute viele auf Erden. Frankreich ist eine, die Schweiz eine andere, und alle Staaten Amerikas find es. Die Leute haben da kein Herrscherhaus, sondern sie wählen sich ihren Präsidenten auf Zeit, und wenn eine bestimmte Anzahl von Jahren um ist, muß dieser wieder einem anderen Platz machen. In Frankreich also hatte König Ludwig Xvi. in großer Geldnot eine Versammlung von Vertretern des Volkes berufen, damit sie ihm hülfen, die Schulden des Staates zu bezahlen. Als sie aber beisammen waren, sprachen sie die allgemeine Unzufriedenheit mit der königlichen Regierung heftig aus, beschlossen viele Neuerungen und gingen auch nicht auseinander, als man sie fortschicken wollte. Der König mußte sich ihnen fügen

10. Lebensbilder und Ereignisse aus der vaterländischen Geschichte nebst einem Kanon der einzuprägenden Zahlen - S. 13

1916 - Leipzig : Teubner
Kaiser Wilhelm I.: I. Prinz Wilhelm. 13 und seine Macht mit ihnen teilen. Damit war ein großer Teil der vornehmen Franzosen sehr unzufrieden. Sie verließen das Land und suchten Österreich und Preußen zu bewegen, dem Könige zu helfen. Darüber kam der selbst in Verdacht, es mit den Landesfeinden zu halten. Und als die Preußen und die Österreicher in Frankreich einrückten, wurde er des Verrates beschuldigt, gefangen genommen und schließlich mit vielen Tausenden seiner Anhänger hingerichtet. So wurde Frankreich eine Republik. . In der Republik aber ging es drunter und drüber. An vielen Orten herrschte erbitterter Bürgerkrieg, denn durchaus nicht alle Franzosen billigten das Geschehene. Von außen aber bedrohten erst die Österreicher, Preußen, Spanier und Engländer und später auch die Russen Frankreich mit Krieg. Der General nun, der das Land in zwei großen Kriegen vor der fast sicheren Niederlage rettete, war Napoleon Bonaparte. Er war noch ein ganz junger Mann — erst 28 Jahre alt — als er seinen ersten Krieg siegreich endete. Mit 30 Jahren wurde er das Oberhaupt der französischen Republik, in der er nun durch kraftvolle Anordnungen Sicherheit, Ordnung und Wohlstand wieder zu begründen begann. Den Kaisertitel nahm er an, weil er niemand auf der Welt nachstehen wollte, und weil er Frankreich weit über die Grenzen des alten Königreiches ausgedehnt hatte. So waren damals unsere herrlichen Städte am Rhein — Mainz, Bonn und Köln — französische Städte. Napoleon war ein gewaltiger Feldherr, ein Mann von unerhörter Tatkraft und großer Einsicht, aber auch von großer Härte und Treulosigkeit, ein roher Mensch ohne Gemüt und von unersättlichem Machtstreben. Er konnte keinen Frieden halten. Nachdem er noch in einem dritten Kriege Österreich zu Boden geworfen und die mit ihm verbündeten Russen in ihr Land zurückgetrieben hatte, reizte er durch unaufhörliche Kränkungen Preußen so lange, bis König Friedrich Wilhelm Iii. meinte, es sei unmöglich, länger mit Ehren Frieden zu halten. Langsam von Entschluß und von Natur sehr friedliebend, dazu ohne Hoffnung auf Sieg, hatte er es versäumt, sich rechtzeitig den Österreichern und Russen anzuschließen. Nun stand er im Herbst 1806 fast ohne Bundesgenossen dem übermächtigen Kaiser gegenüber. Die Preußen freilich waren fast alle voll Freude, als es hieß, Das preußische nun endlich fei der Krieg sicher. Sie zweifelten nicht im geringsten, daß die ruhmreiche Armee Friedrichs des Großen neuen Ehren und Erfolgen entgegenziehe. Und wirklich, wenn man sie auf dem Parade-
   bis 10 von 156 weiter»  »»
156 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 156 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer