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1. Die Römer nebst den Anfängen der Germanen - S. 1

1895 - Leipzig : Voigtländer
Geschichtliches uesseußuc^. iinc Kammliiliz von durlwdjriflm für den ^chulgebrauch. Von Die^Römer R. V d rv i g Sevi gdorg.ec|:ert-V ---------- für intsrnationcte Sctiu.bll. Braürsscitvjo l ^ Drittes Zsändcheu: Bibliothek — nebst den Anfängen der Germanen (bis 375 11. Chr.). -Leipzig, oigtländer's ♦ Verlag.

2. Die Römer nebst den Anfängen der Germanen - S. 2

1895 - Leipzig : Voigtländer
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3. Die Römer nebst den Anfängen der Germanen - S. 3

1895 - Leipzig : Voigtländer
Inhalt. I. Die Römer bis zum ersten Auftreten der Germanen. 1. Anfänge des römischen Staates und älteste Staatsordnungen 5 2. Älteste Bauwerke; — Verfassung des Servius Tullius . . 7 3. Ende der Königsherrschaft, — Rom eine Republik .... 8 4. Rom als Haupt des Latinerbundes; — Vertrag mit Karthago 9 5. Patrizier und Plebejer; — die Volkstribunen...........................9 6. Die Decemvirn; — das Zwölf-Tafel-Gesetz..............................11 7. Schlacht an der Allia; die Gallier in Rom............................12 8. Die Licinischen Gesetze..............................................14 9. Unterwerfung Italiens................................................15 10. Erster punifcher Krieg: Erwerbung Sicilieiis........................15 Ii. Unterwerfung Sardinieus, Jllyriens und des cisalpinifchen Galliens; die Karthager in Spanien................................17 12. Anfang des zweiten punischen Krieges; — Hannibal .... 19 13. Hannibals Zug nach Italien..........................................21 14. Zug nach Etrurien; — Schlacht am trafimenischen See . . 24 15. Schlacht bei Cannä..................................................27 16. Schlacht bei Zama; Ende des zweiten punischeu Krieges . . 29 17. Hannibals Ende......................................................33 18. Beginn des dritten punischen Krieges................................34 19. Karthagos Untergang.................................................39 20. Cornelia, die Mutter der Gracchen...................................42 Ii. Römer und Germanen. 21. Die Cimbern und Teutonen; — Marius..................................43 22. Cäsar und die Germanen..............................................52 23. Cäsar und Pompejus..................................................57 24. Cäsars Alleinherrschaft und Tod.....................................60 25. Antonius und Octavianus, — Seeschlacht bei Actium ... 66 1*

4. Die Römer nebst den Anfängen der Germanen - S. 9

1895 - Leipzig : Voigtländer
Rom als Haupt des Latiner Bundes; — Vertrag mit Karthago. 9 4. Rom als Haupt des Latiner-Bundes; — Vertrag mit Karthago. Polybius Iii, 22*). Der erste Vertrag zwischen Rom und Karthago wurde abgeschlossen unter dem Konsulat des Lucius Brutus und Marcus Horatius, den ersten nach dem Sturze des Königtums ernannten Konsuln, denselben, von denen auch der Tempel des Jupiter Capitolinus eingeweiht worden ist: 28 Jahre vor dem Übergang des Lerxes nach Europa. Wir lassen diesen Vertrag folgen, nachdem wir ihn so genau wie möglich übersetzt haben. Denn so groß ist auch bei den Römern der Unterschied ihrer jetzigen Sprache von der alten, daß die Sachverständigsten manches bei aller Anstrengung nur mit genauer Not entziffern können. Es lautet aber dieser Vertrag folgendermaßen: „Aus folgende Bedingungen soll Freundschaft sein zwischen den Römern und den Bundesgenossen der Römer und den Karthagern und den Bundesgenossen der Karthager : weder die Römer, noch die Bundesgenossen der Römer sollen jenseits des schönen Vorgebirges schissen, wenn sie nicht vom Sturm oder von Feinden genötigt worden; wird aber jemand mit Gewalt dahin getrieben, so soll ihm nicht erlaubt sein, etwas zu verkaufen oder etwas an sich zu nehmen, außer was Bedürfnisse der Schifffahrt sind, oder zu Opfern. Innerhalb fünf Tagen müssen die dahin Verschlagenen wieder fortsegeln. Für die, welche zum Handel kommen, soll nichts gültig fein, als was durch einen Herold oder einen Schreiber geschieht. Was aber in deren Beisein verkauft wird, dessen Wert ist man dem Verkäufer unter Bürgschaft des Staates schuldig, es mag nun in Afrika verkauft worden fein oder in Sardinien. Wenn jemand von den Römern in den Teil Siciliens kommt, über den die Karthager gebieten, so sollen die Römer in allen Dingen gleiche Rechte haben. Die Karthager sollen keine Gewaltthätigkeiten üben an dem Volk der Ardeaten, der Antiaten, der Saurentiner, feer Circejer, der Terraciner, noch an einem anderen von den Latinern, so viele unter Botmäßigkeit sind. Wenn sie aber auch nicht unter dieser sind, sollen sie doch die Städte derselben verschonen; nehmen sie dieselben ein, so sollen sie sie den Römern ohne eine Verletzung übergeben. Eine Festung sollen sie auf latimfchem Gebiet nicht bauen. Wenn sie als Feinde ins Land kommen, so sollen sie in dem Lande nicht über Nacht bleiben." 5. Patrizier und Plebejer; — die Volkstribuneu. Livius Ii, 23, 32, 33. Aber es drohte nicht nur ein Volskerkrieg, sondern es brannte auch die mit sich selbst uneinige Stadt von innerlichem Hasse Campe' ®ie Versetzungen aus Polybius teils nach Storch, teils nach

5. Die Römer nebst den Anfängen der Germanen - S. 21

1895 - Leipzig : Voigtländer
Hannibals Zug nach Italien. 21 lung den Bausch seiner Toga und sagte: hier bringe er ihnen Krieg und Frieden; er wolle ihn ausschütten und ihnen dalassen, was sie befählen. Der Suffet der Karthager hieß ihn das ausschütten, was ihnen gut scheine. Als nun der Römer erklärte, er lasse ihnen den Krieg, so schrieen zugleich auch mehrere von denen im Rat laut, sie nähmen ihn art. Hierüber schieden die Gesandten und der Rat voneinander. Ib. Hannibals Zug nach Italien. Polybius Iii, 33, 35, 42, 44, 47, 50, 51, 53-56. Hannibal, welcher in Neu-Karthago überwinterte, gab seinem Bruder Hasdrubal genaue Anweisung, wie er das Regiment und die Herrschaft in Jberien führen und bei den Rüstungen gegen die Römer verfahren solle, wenn er selbst etwa sich entfernen sollte. Nachdem er sowohl Libyen als auch Jberien zur Genüge gesichert hatte, brach er an der Spitze eines Heeres von etwa 90 000 Mann zu Fuß und 22 000 Reitern auf. Nachdem er den Jberstrom überschritten hatte, hatte er die Völker bis zu den sogenannten Pyrenäen zu unterwerfen. Es gelang ihm, diese, indem er mehrere Städte eroberte, zwar schnell und wider Erwarten, aber doch nur unter vielen und schweren Kämpfen und mit großem Verlust an Leuten, zur Unterwerfung zu bringen. Er teilte dem Hanno auch von dem Heere, welches er führte, 10 000 Mann zu Fuß und 1000 Reiter zu und ließ ihm das Gepäck derer zurück, welche mit ihm weiter zogen. Dann brach er mit dem noch übrigen Heere, das durch kein Gepäck mehr beschwert war, auf, 50 000 Mann zu Fuß und gegen 9000 Reiter, und marschierte über das sogenannte Pyrenäengebirge bis an den Übergang über den sogenannten Rhodanusstrom, indem er nicht sowohl ein zahlreiches als ein tüchtiges und durch die ununterbrochenen Kämpfe mit den Iberern vorzüglich geübtes Heer hatte. — Nachdem Hannibal die Gegenden am Flusse erreicht hatte, machte er sich sogleich daran, seinen Übergang bei dem einfachen Bette des Flusses zu bewerkstelligen, indem er mit seinem Heere etwa vier Tagereisen von dem Meere entfernt war. Und nachdem er sich die Anwohner des Flusses auf jede Weise zu Freunden gemacht hatte, kaufte er von ihnen alle Fahrzeuge aus einem einzigen Blocke sowie die Boote auf, deren eine hinreichende Zahl vorhanden war, weil sich viele von den Anwohnern des Flusses mit Handel von der See aus beschäftigen. Außerdem aber ließ er alles Holz fällen, was zum Bau von Fahrzeugen aus einem Blocke tauglich war. Hierdurch wurde binnen zwei Tagen eine unzählbare Menge von Fahrzeugen beschafft, da jeder darnach strebte, eines andern nicht zu bedürfen, sondern die Mittel zum Übergange sich selbst zu verdanken. Um diese Zeit nun versammelte sich auf dem jenseitigen Ufer eine Menge von Barbaren, um den Übergang der Karthager

6. Die Römer nebst den Anfängen der Germanen - S. 23

1895 - Leipzig : Voigtländer
Hannibals Zug nach Italien. 23 fchah und die Barbaren an mehreren Stellen angriffen, so erlitten die Karthager nicht so sehr durch die Feinde als durch die Örtlichkeit große Verluste, und zwar hauptsächlich an Pferden und Lastvieh; denn da der Weg vor ihnen nicht bloß eng und rauh, sondern auch steil abschüssig war, so stürzten bei jeder Bewegung und jeder Verwirrung viele von den Lasttieren samt ihrer Last die Felsen hinab. Als aber die meisten der Allobroger getötet, die übrigen in die Flucht geschlagen waren, so legte nunmehr die noch Übriggebliebene Anzahl der Lasttiere, wenn auch mit Mühe und unter Anstrengungen, den Weg durch die Engpässe zurück. — Daraus zog Hannibal weiter zu den höchsten Alpenpässen, indem er zwar nicht mehr auf größere Heeresmassen der Barbaren stieß, aber doch einzelne Abteilungen seines Heeres an einzelnen Punkten von ihnen beunruhigt sah, welche, wo sich die Gelegenheit bot, bald beim Nachtrab, bald vorn im Zuge einige Lasttiere aus demselben zu rauben suchten. Den größten Dienst leisteten ihm unter diesen Umständen die Elefanten; denn an der Stelle, wo sich diese zufällig im Zuge befanden, wagten die Feinde nicht heranzukommen, aus Scheu vor dem ungewöhnlichen Anblick der Tiere. Am neunten Tage endlich erreichte er den Punkt des Überganges. Hier schlug er ein Lager auf, und verweilte zwei Tage, in der Absicht, diejenigen, welche am Leben geblieben waren, sich erholen zu lassen und die noch Zurückgebliebenen zu erwarten. In dieser Zeit geschah es, daß viele Pferde von den entsprungenen, und ebensoviele Lasttiere von denen, die ihre Last abgeworfen hatten, unerwartet den Spuren folgend sich wieder einfanden und im Lager eintrafen. Da sich indes bereits der Schnee auf den Höhen sammelte, und Hannibal die Truppen sowohl wegen der bereits erlittenen, als auch wegen der noch erwarteten Strapazen in mutloser Stimmung sah, so berief er sie zusammen und suchte ihnen Mut einzusprechen, wozu ihm der vor Augen liegende Anblick Italiens als alleiniges Hülfsmittel diente; denn es lag so zu Füßen des vorerwähnten Gebirges, daß, wenn man beide nebeneinander betrachtete, die Alpen gleichsam eine Akropole des ganzen Italien zu bilden schienen. Indem er ihnen daher die Ebenen am Padus zeigte und sie an die Wohlgesinntheit der diese bewohnenden Gallier erinnerte, zugleich aber auch die Gegend, wo Rom selbst liege, andeutete, ermutigte er seine Leute einigermaßen wieder. Am nächsten Tage brach er dann auf und begann das Hinab -steigen. Hierbei stieß er zwar nicht mehr aus Feinde, solche ausgenommen, die ihm heimlich Schaden zufügten; dagegen erlitt er durch die Örtlichkeiten und den Schnee nicht viel geringere Verluste, als er beim Hinaufsteigen gehabt hatte. Da nämlich der Weg abwärts eng und steil war, und der Schnee jede Stelle, auf die man trat,

7. Die Römer nebst den Anfängen der Germanen - S. 25

1895 - Leipzig : Voigtländer
Zug nach Etrurien; — Schlacht am trasimenischen See. 25 an ihn anschließen. Nach diesen Worten entließ er alle ohne Lösegeld in ihre Heimat, in der Absicht, durch ein solches Verfahren die Bewohner Italiens für sich zu gewinnen. Da er aber sah, wie die Gallier darüber unwillig waren, daß der Krieg in ihrem Lande verweile und daß sie voll Ungeduld nach dem feindlichen Lande verlangten, dem Vorgeben nach aus Erbitterung gegen die Römer, hauptsächlich jedoch der Beute wegen, so beschloß er, baldigst aufzubrechen und das Verlangen seiner Truppen zu befriedigen. Sobald daher die Jahreszeit milder wurde, zog er bei denen, welche für des Landes am meisten kundig galten, Nachricht ein. Von diesen erfuhr er, die übrigen Straßen in das feindliche Gebiet seien lang und lägen dem Auge der Feinde offen da, der dagegen, welcher durch die Sumpfniederungen nach Etrurien führe, sei zwar schwierig, aber kurz, und Flaminius werde ihn auf demselben nicht erwarten. Da er nun immer seiner Natur nach dieser Seite zuneigte, so beschloß er, hier seinen Weg zu nehmen. Er brach daher aus und ließ die Libyer und Iberer und alles, was sonst den besseren Teil seines Heeres ausmachte, die Spitze des Zuges bilden. Zwischen sie hatte er auch das Gepäck eingesägt, damit sie augenblicklich mit Lebensmitteln versehen wären. Aus die Vorerwähnten ließ er dann die Gallier und auf diese die Reiterei folgen. Als Befehlshaber beim Nachtrab aber ließ er feinen Bruder Mago zurück. Hatten nun auch alle zu leiden, und zwar hauptsächlich wegen der Schlaflosigkeit, da sie vier Tage und drei Nächte ununterbrochen durch Wasser zu marschieren hatten, so litten doch ganz besonders die Gallier mehr, als die andern, und wurden dabei aufgerieben. Von den Lasttieren kamen wegen des Lehmbodens die meisten, wenn sie stürzten, gleich an Ort und Stelle um und gewährten beim Fallen denmenschen wenigstens einen Nutzen. Haufenweis nämlich setzten sie sich auf die Tiere und das Gepäck, und hatten so eine trockene Stelle, so daß sie auf diese Weise einen kleinen Teil der Nacht sich ausfchlafen konnten. Hannibal gelangte mit Mühe und Not aus dem (einzigen) übriggebliebenen Elesanten unter großer Beschwerde hinüber, da er wegen der Schwere der Augenkrankheit, die ihn befiel und infolge deren er auch endlich auf dem einen Auge ganz erblindete, viele Schmerzen auszustehen hatte. So überschritt er wider Vermuten die Sumpfniederung, und fand den Flaminius in Etrurien vor der Stadt Arretium gelagert. Hannibal zog indessen durch Etrurien vorwärts in der Richtung auf Rom, indem er zur Sinken eine Stadt Namens Eortona und die daran stoßenden Berge hatte, zur Rechten aber den trasimenischen See. Während dieses Vorgehens ließ er das offene Land sengen und verheeren in der Absicht, hierdurch den Zorn der Gegner zu reizen. Als er sah, daß Flaminius ihn beinahe eingeholt hatte,

8. Die Römer nebst den Anfängen der Germanen - S. 26

1895 - Leipzig : Voigtländer
26 Die Römer bis zum ersten Auftreten der Germanen. und er eine zum Kampfe wohlgeeignete Gegend bemerkte, so traf er seine Anstalten zu einer entscheidenden Schlacht. — Nachdem Hannibal bei Nacht das Thal mit Hinterhalten umgeben hatte, blieb er ruhig stehen; Flaminius aber folgte ihm im Rücken, voll Begierde, die Feinde zu erreichen. Er hatte sich tags zuvor ganz spät des Abends dicht am See gelagert. Als darauf der Tag erschien, führte er gleich in der ersten Frühe den vordersten Teil seiner Truppen in das vor ihm liegende Thal an dem See vorüber, um sich an den Feind zu hängen. Es war ein in hohem Grade neblichter Tag. Als Hannibal den größten Teil des Zuges in das Thal hatte hineinkommen lassen und die vordersten Abteilungen der Feinde ihn bereits erreicht hatten, so gab er die Zeichen zum Kampfe, schickte zu denen in den Hinterhalten, und griff dann zugleich von allen Seiten die Feinde an. Auf feiten des Flaminius aber konnten, da sie durch diesen Anblick überrascht wurden, da ferner die Luft undurchsichtig war und die Feinde an vielen Stellen von oben herabstürzten und sie angriffen, die Centurionen und Tribunen der Römer nicht nur nicht da, wo es notthat, zu Hülfe kommen, sondern selbst nicht erkennen , was vorging. Denn sie sahen sich zugleich von vorn, im Rücken und von den Seiten angegriffen. Daher geschah es denn, daß die meisten gerade so, wie sie auf dem Marsche gingen und standen, niedergehauen wurden, indem sie sich selber nicht helfen konnten, sondern gleichsam durch die Blindheit des Führers verraten waren. Denn während sie noch berieten, was sie thun sollten, fanden sie schon unvermutet ihren Tod. Bei dieser Gelegenheit wurde auch Flaminius selber, ratlos und in völliger Verzweiflung, von mehreren auf ihn eindringenden Galliern getötet. Es fielen nun von den Römern in dem Thale beinahe 15 000 Mann, indem sie ihrem gegenwärtigen Schicksal weder auszuweichen noch irgend etwas auszurichten imstande waren und nach ihrer Sitte eben dies für das Höchste achteten, nicht zu fliehen, noch Reih und Glied zu verlassen. Diejenigen aber, welche auf dem Marsche zwischen dem See und jener Hügelreihe in dem Engpaß eingeschlossen waren, kamen auf schimpfliche und mehr noch auf jammervolle Weise um. Denn in den See gedrängt, versuchten die einen in ihrer Seelenangst, mit den Waffen zu schwimmen, und ertranken ; der größere Teil aber ging soweit als möglich in den See hinein und wartete hier, indem sie nur mit dem Kopfe über das Wasser hinausragten. Wenn dann die Reiter erschienen und ihr Untergang ihnen vor Augen stand, streckten sie die Hände heraus, baten, man möge sie lebend zu Gefangenen machen, und stießen Jammerrufe aus, bis sie endlich, die einen von den Reitern, manche, indem sie sich untereinander dazu aufforderten, den Tod fanden.

9. Die Römer nebst den Anfängen der Germanen - S. 27

1895 - Leipzig : Voigtländer
Die Schlacht bei Cannä. 27 15. Die Schlacht bei Cannä (216 v. Chr.). Polybius Iii, 113—117. Sobald Gajus (Terentius) am nächstfolgenden Tage den Oberbefehl übernommen hatte, ließ er, eben als die Sonne aufgehen wollte, das Heer aus beiden Lagern zugleich ausrücken, führte die Truppen aus dem größeren Lager über den Fluß (Aufidus) hinüber, und stellte sie hier sogleich in Schlachtordnung; dann ließ er die aus dem anderen Lager zu diesen stoßen und stellte sie mit ihnen in dieselbe Linie, indem er alle mit der Front nach Mittag zu wandte. Die römische Reiterei stellte er unmittelbar an dem Flusse aus den rechten Flügel, an diese reihte er das Fußvolk in derselben geraden Linie, die Reiterei der Bundesgenossen aber stellte er auf den linken Flügel. Den Leichtbewaffneten endlich wies er vor der ganzen Schlachtlinie in einiger Entfernung ihren Platz an. Es waren mit den Bundesgenossen gegen 80 000 Mann zu Fuß und etwas über 6000 Reiter. H annib al führte um dieselbe Zeit die Balearier und die Lanzenträger über den Fluß und stellte sie vor die Schlacht-linie; dann führte er die übrigen aus dem Lager, ließ sie an zwei Stellen über den Fluß gehen und stellte sie den Feinden gegenüber in Schlachtordnung- Unmittelbar an den Fluß auf feinen linken Flügel stellte er die iberischen und libyschen Reiter der römischen Reiterei gegenüber, an diese schloß sich die Hälfte der schwerbewaffneten Libyer, an die Ebenerwähnten die Iberer und Gallier; neben diesen stand der noch übrige Teil der Libyer, auf dem rechten Flügel erhielten die numidifchen Reiter ihren Platz. Nachdem er alles in einer einzigen geraden Linie sich hatte ordnen lassen, so nahm er hierauf die in der Mitte stehenden Heerhaufen der Iberer und Gallier, und ließ sie weiter vorgehen und die andern dementsprechend sich an diese anschließen, sodaß die Rundung sichelförmig wurde. Nach feiner Absicht sollten in der Schlacht die Libyer eine Reserve für jene bilden, und die Iberer und Gallier den ersten Kamps bestehen. Es war aber die Bewaffnung der Libyer römisch, da Hannibal sie mit Rüstungen von den in der letzten Schlacht erbeuteten versehen hatte. Bei den Karthagern belief sich die Gesamtzahl der Reiter auf etwa 10 000, die des Fußvolks dagegen mit den Galliern auf nicht viel über 40000 Mann. Auf dem rechten Flügel der Römer befehligte Ämilius, auf dem linken Gajus, im Mitteltreffen Marcus (Atilius) und Gnäus (Servilius), die Konsuln des vorigen Jahres. Bei den Karthagern hatte den linken Flügel Hasdrubal, den rechten Hanno unter sich; in der Mitte stand Hannibal selbst, indem er seinen Bruder Mctgo bei sich hatte. Da nun zuerst die im Vordertreffen Stehenden miteinander zusammenstießen, so stand der Kampf der Leichtbewaffneten anfangs ziemlich gleich;

10. Die Römer nebst den Anfängen der Germanen - S. 28

1895 - Leipzig : Voigtländer
28 Die Römer bis zum ersten Auftreten der Germanen. sobald aber die iberischen und gallischen Reiter auf dem linken Flügel den Römern begegneten, erhub sich hier ein wahrhafter und barbarischer Kamps. Denn es ging das Gefecht nicht nach der Regel vor sich, sodaß sie zurückkehrten und sich dann wieder gegen den Feind wandten, sondern nachdem sie einmal aneinander geraten waren, kämpften sie Mann gegen Mann, indem sie von den Pferden Herabstiegen. Endlich behielten die auf seiten der Karthager den Sieg und töteten die meisten ihrer Gegner im Gefechte, da die Römer alle mutig und mannhaft stritten; die übrigen aber jagten sie längs des Flusses hin, indem sie sie schonungslos töteten und niedermachten. Hierauf stieß das Fußvolk aufeinander, indem es die Leichtbewaffneten ablöste. Kurze Zeit zwar hielten die Heerhaufen der Iberer und Gallier stand und kämpften mannhaft mit den Römern; darauf aber wichen sie, durch die feindlichen Massen gedrängt, und zogen sich zurück, indem sie ihre sichelförmige Stellung lösten. Die römischen Gehörten aber, welche ihnen in der Hitze des Kampfes nachfolgten, durchbrachen leicht die Schlachtlinie der Feinde. Die Römer verfolgten diese und gerieten, indem sie gegen das Centrum und den im Weichen begriffenen Punkt der Feinde drängten, soweit nach vorn, daß die schwerbewaffneten Libyer ihnen auf beiden Seiten in der Flanke standen. Von diesen machten die auf dem rechten Flügel eine Schwenkung nach links, die auf dem linken Flügel eine Schwenkung nach rechts. Die Folge hiervon war, daß die Römer von den Libyern in der Mitte eingeschlossen waren. Sie fochten nun schon nicht mehr in eigentlicher Schlachtlinie, sondern indem sie sich sowohl einzeln als auch cohortenweise gegen die von der Flanke angreifenden Feinde wandten. Lucius (Ämilius) war, obgleich er von vornherein auf dem rechten Flügel gestanden war und eine Zeitlang an dem Reitergefecht teilgenommen hatte, doch noch immer unversehrt geblieben. Da er aber da, wo es am heißesten zuging, zugegen sein wollte und einsah, daß die Entscheidung des Kampfes hauptsächlich auf den Legionen des Fußvolks ruhe, so ritt er nach der Mitte der ganzen Schlachtlinie; hier focht er zugleich selbst gegen die Feinde und hieb auf sie ein; zugleich aber ermutigte er auch die Krieger auf feiner Seite und feuerte sie zum Kampfe an. Das Nämliche that Hannibal; denn dieser hatte von Anfang an bei diesem Teile seines Heeres feinen Platz gewählt. Als aber Hasdrubal und seine Reiter die feindlichen Reiter am Flusse mit Ausnahme sehr weniger getötet hatten und nun vom linken Flügel her den Numidiern zu Hülfe kamen, da machten die Reiter von den römischen Bundesgenossen, indem sie den Angriff von fern her sahen, Kehrt, und entfernten sich. Bei dieser Gelegenheit nun scheint Hasdrubal umsichtig und verständig gehandelt zu haben. Da er nämlich sah, daß die Numidier an Zahl stark und am brauchbarsten und furchtbarsten
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