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1. Die Völker des Morgenlandes und die Hellenen bis zum Ende der Perserkriege - S. 12

1912 - Leipzig : Voigtländer
12 Die Ägypter. innere, was mir der Dolmetscher sagte, der die Schrift las) sechzehntausend Silber-Talente bezahlt. Wenn das wahr ist, was muß nun nicht noch daraufgegangen sein für Eisen zum Arbeitszeuge und für Speise und Kleidung für die Arbeiter, wenn sie nämlich bauten an den Werken die besagte Zeit, außerdem aber noch eine nicht geringe Zeit, da sie die Steine hieben und fortbrachten und den Graben unter der Erde arbeiteten. c) Kafra (Chephren) und Menkaure (Mykerinos). 50 Jahre, jagten die Ägypter, sei dieser Cheops König gewesen, und nach seinem Ende sei das Königtum an seinen Bruder Chephren gekommen; dieser habe es wiederum ganz auf dieselbe Weise gehalten und insbesondere gleichfalls eine Pyramide errichtet, die jedoch in ihrem Maß der anderen nicht gleichkommt, wie denn auch ich dieses gemessen habe. Chephren sei König gewesen 56 Jahre. Das sind zusammen 106 Jahre, während die Ägypter alles mögliche Unheil erfuhren, und so lange blieben die Tempel verschlossen und wurden nicht geöffnet. Nach diesem ward König in Ägypten Mykerinos, ein Sohn des Cheops. Diesem gefiel nicht, was sein Vater getan, sondern er öffnete die Tempel und entließ das Volk, das auf das äußerste gedrückt war, zu seiner Arbeit und zum Opfern. Auch sprach er ihnen Recht, gerechter als alle anderen Könige. Deshalb steht er bei ihnen vor allen, so viele Könige in Ägypten gewesen, im höchsten Ruhm. Denn er habe nicht nur alles wohl gerichtet, sondern er habe auch, wenn einer sich über einen Richterspruch beschwerte, aus seinen eigenen Mitteln ihm etwas gegeben, um den Menschen zufrieden zu stellen. — Auch er hinterließ eine Pyramide, die ist aber viel kleiner als die seines Vaters, denn jede Seite ist 3 Plethra (90 m) breit weniger zwanzig Fuß; sie ist vierseitig von Gestalt und bis zur Hälfte hinauf von äthiopischem Stein. d) Aus dem Leben eines Beamten des Pharaos Phiops (Pepi) I. (um 2550 b. Chr.). Grabinschrift aus Abydos in Oberägypten.*) Feldzug gegen die asiatischen Beduinen. Seine Majestät bekriegte die asiatischen Sandwanderer, und Seine Majestät sammelte ein Heer von vielen Zehntausenden: im ganzen Südlande, südlich von Elephantine an und nördlich von Aphro-ditopolis an; im Nordlande überall auf beiden Seiten (des Nils); ferner . . . unter den Jertet-Negern und Mazoi-Negern und Jemam-Negern, unter den Wawat-Negern, unter den Kan-Negern *) Aus Greßmann, Altorientalische Texte, und Röder, Aus dem Leben vornehmer Ägypter.

2. Die Völker des Morgenlandes und die Hellenen bis zum Ende der Perserkriege - S. 13

1912 - Leipzig : Voigtländer
Aus der Geschichte des alten Reiches oder des Reiches von Memphis. 13 und im Lande der Temeh (Libyer). Seine Majestät sandte mich an der Spitze dieses Heeres aus, während die Fürsten, die Träger des königlichen Siegels, die „einzigen Gefährten des Palastes", die Gaufürsten und Befehlshaber der Festungen des Süd- und Nordlandes, die „Gefährten" (des Königs), die Karawanenführer, die oberen Priester des Süd- und Nordlandes und die Aufseher der Krongüter, jeder an der Spitze einer Truppe des Süd- und Nordlandes standen und an der Spitze der Städte und Festungen, die sie befehligten, und an der Spitze der Neger dieser Länder. Ich war es, der für sie alle den Plan machte, obwohl mein Amt nur das eines Oberwächters der Domäne des Königs war. Keiner von ihnen (geriet in Zwist?) mit seinem Nächsten; keiner von ihnen raubte . . . oder Sandalen von einem, der des Weges kam . . keiner von ihnen nahm Brot von irgendeiner Stadt; keiner von ihnen nahm irgend jemandem eine Ziege fort. Ich setzte sie in die Nordfestung, das Tor des Jhotep, und den Bezirk des Königs Snosru (an der Nordostgrenze Ägyptens) . . . Das Heer kehrte wohlbehalten heim, nachdem es das Land der Sandwanderer verwüstet hatte. Das Heer kehrte wohlbehalten heim, nachdem es das Land der Sandwanderer zerstört hatte. Das Heer kehrte wohlbehalten heim, nachdem es des Feindes Festungen niedergeworfen hatte. Das Heer kehrte wohlbehalten heim, nachdem es seine Feigenbäume und Weinstöcke umgehauen hatte. Das Heer kehrte wohlbehalten heim, nachdem es Feuer in alle seine . . . geworfen hatte. Das Heer kehrte wohlbehalten heim, nachdem es dort Krieger zu vielen Zehntausenden erschlagen hatte. Das Heer kehrte wohlbehalten heim, nachdem es eine große Menge Feinde als Gefangene erbeutet hatte. Seine Majestät lobte mich dafür über alles. Seine Majestät sandte mich fünfmal, um dieses Heer zu entsenden, um das Land der Sandwanderer bei jedem ihrer Aufstände mit diesen Truppen zu durchziehen. Ich führte es so aus, daß Seine Majestät mich dafür lobte. Als aber gemeldet wurde, daß Aufrührer sich erhoben hatten wegen einer Sache unter den Barbaren im Lande der Gazellen-Nase, fuhr ich auf Seeschiffen mit diesen Truppen hinüber, und ich landete am Ende der Höhen des Bergzuges im Norden der Sandwanderer. Als ich das Heer auf den Landweg gebracht hatte, zog ich mit ihm heran und besiegte sie alle, und jeder Aufrührer unter ihnen wurde erschlagen. Aus seiner Friedenstätikeit. „Als ich in der .Großen Halle' (dem königlichen Paläste) ein Sesselwärter und Sandalenträger war, ernannte mein Herr König Me-renre mich zum Fürsten und Statthalter von Oberägypten von Elephantine bis nach Mittelägypten — weil ich vor-

3. Die Völker des Morgenlandes und die Hellenen bis zum Ende der Perserkriege - S. 14

1912 - Leipzig : Voigtländer
14 Die Ägypter. trefflich war auf dem Herzen Seiner Majestät, weil ich angenehm war auf dem Herzen Seiner Majestät, weil das Herz Seiner Majestät voll bort mir war. 2tl§ ich ein Seffelwärter und Sandaleuträger war, lobte Seine Majestät mich wegen meiner Aufmerksamkeit und wegen meines Wachdienstes, den ich an der Stätte des Aufenthaltes (Seiner Majestät) versah — mehr als irgend einen anderen seiner Fürsten, seiner Edlen und seiner Diener. Obwohl dieses Amt niemals vorher irgend einem Diener (= Bürgerlichen?) übertragen worden ist, war ich ihm ein Statthalter von Oberägypten zur Zufriedenheit, so daß kein Mann in ihm Hand an seinen Genossen legte. Alle Arbeit wurde getan. Alle Angelegenheiten der Schatzung für den Hof wurden in diesem Oberägypten zweimal gezählt, alle Stundendienste der Schatzung für den Hof (wurden) in diesem Oberägypten zweimal (gezählt)*). Der Fürstendienst und die Ausübung der Pflicht (?) wurden in diesem Oberägypten versehen. Niemals wurde vorher Gleiches in diesem Oberägypten getan, und ich handelte ganz so, daß Seine Majestät mich deshalb lobte. „Seine Majestät schickte mich nach Abhat**), um einen Sarg ,Lebenskasten'***) samt seinem Deckel zu bringen nebst einer kostbaren herrlichen Pyramidenspitze für die Herrin ,Merenrßs Schönheit erglänzt'f). Seine Majestät schickte mich nach Elephan-tine, um eine Scheintür aus Granit mit ihrer Opfertafel zu bringen sowie Torblöcke aus Granit, und um Türfassungen aus Granit zu bringen sowie die Opsertafeln der oberen Kammer der Herrin Merenrss Schönheit erglänzt'. Ich fuhr damit stromab zu ,Merenre§ Schönheit erglänzt' in sechs Breitschiffen, drei Lastschiffen und drei Achterschiffen aus ein einziges Soldatenschisf. Niemals wurde Abhat und Elephantine in der Zeit irgend welcher Könige mit nur einem einzigen Soldatenschisf bearbeitet. Alles, was Seine Majestät besohlen hatte, ließ ich insgesamt so geschehen, wie Seine Majestät alles darin befohlen hatte. „Seine Majestät schickte mich nach Hatnubff), um eine große Opfertafel von dem Felsstein von Hatnub zu bringen. Ich schaffte *) Die Zählung des Besitzstandes im ganzen Lande für die Besteuerung sowie^ die Feststellung der Frondienste war eine wichtige Angelegenheit; der Staat ließ sie alle zwei Jahre mit solcher Regelmäßigkeit vornehmen, daß man im Alten Reich nach ihnen statt wie später nach den Regierungsjahren des Königs datierte. **) Steinbruch bei Elephantine im ersten Katarakt, in welchem der rote Granit („Syenit") von Assuan („Syene") gewonnen wird. ***) Ter Sarg heißt ägyptisch „Lebensherr" mit Anspielung auf das ewige Leben. +) Das ist der Eigenname der Pyramide des Königs Merenrß. tt) Alabasterbrüche in Mittelägypten.

4. Die Völker des Morgenlandes und die Hellenen bis zum Ende der Perserkriege - S. 2

1912 - Leipzig : Voigtländer
Sevins Geschichtlichesquellenlmch Eine Sammlung von Quellenschriften für den Schulgebrauch Neu herausgegeben von Dr. Ludwig Sevin. Unter Mitwirkung von Professor Konrad Lehmann in Berlin-Steglitz und Professor Alfred Wagner in Heidelberg. Zehn Bändchen zu je 60 Pfennig. Inhalt der Sammlung. 1. Die Völker des Morgenlandes und die Hellenen bis zum Ende der Perserkriege. 6. Aufl. 1912 90 S. 2. Die Hellenen seit dem Ende der Perserkriege (bis zum Tode Alexanders des Großen). 5. Aufl. 1912. 90 S. 3. Die Römer. 5. Ausl. 1912. 84 S. 4. Völkerwanderung Frankenreich und Anfänge des Deutschen Reiches bis zum Jahre 919. 5. Aufl. 1912. 80 S. 5. Das Deutsche Reich unter den sächsischen, den fränkischen und den hohenstausischeu Kaisern (919 bis 1254). 5. Aufl. 1912. 80 S. 6. Vom Mittelaller bis zur Neuzeit (1254 bis 1556). 4. Aufl. 1911. 76 S. 7. Vom Ausgang Karl V. bis zum Westfälischen Frieden (1556 bis 1648). 4. Aufl. 1912. 80 S. 8. Vom Westfälischen Frieden bis zum Regierungsantritt Friedrichs des Großen (1648 bis 1740). 4. Aufl. 1912. 78 S. 9. Vom Regierungsantritt Friedrichs des Großen bis zum Niedergang Napoleons (1740 bis 1812). 4. Aufl. 1911. 84 S. 10. Vom Deutschen Befreiungskrieg bis zum Tode Kaiser Wilhelms I. (1813 bis 1888.) 4. Aufl. 1912. 77 S. Jedes Bändchen umfaßt 5 Druckbogen, ist gebrauchsfertig in starken und gefälligen Umschlag geheftet und einzeln käuflich. Vorwort zur Neuausgabe. Der durch den Tod des Verfassers, des Hofrats Ludwig Sevin bedingte Übergang der Herausgeberschaft an Dr. Ludwig Sevin in Berlin-Schlachtensee, und der Bearbeitung von Heft 1 — 3 an Professor Konrad Lehmann in Berlin-Steglitz, von Heft 4—7 an Professor Alfred Wagner in Heidelberg und von Heft 8 —10 an den jetzigen Herausgeber, ließ es erwünscht erscheinen, gleichzeitig mehrere Änderungen für die Neubearbeitung durchzuführen. Fortsetzung auf her dritten Umschlagseite.

5. Die Völker des Morgenlandes und die Hellenen bis zum Ende der Perserkriege - S. 18

1912 - Leipzig : Voigtländer
18 Die Ägypter. südlich von Megiddo. Da jauchzte Seine Majestät darüber . . . „Siehe der elende Fürst. . Nun war die Nachhut der tapferen Truppen Seiner Majestät noch bei der Stadt Aruna, während die Spitze bereits hinauszog nach dem Tal von Megiddo (?), und sie füllten den Engpaß, der zu diesem Tale führt. Da sagten sie zu Seiner Majestät: „Siehe, Seine Majestät zieht heraus aus dem Engpaß mit seinen tapferen Truppen, sie erfüllen das Tal. Möge unser siegreicher Herr diesmal auf uns hören, möge unser Herr die Nachhut seiner Truppen und seiner Leute schützen! Die Nachhut der Truppen hinter uns komme erst heraus, dann werden sie auch kämpfen gegen diese Fremdvölker, und wir werden uns nicht um die Nachhut unserer Truppen zu sorgen brauchen." Da blieb Seine Majestät draußen stehen. Er machte dort halt und deckte die Nachhut seiner tapferen Truppen. Das Ende des Zuges rückte heraus auf diesem Wege, als der Schatten sich wandte (d. H. unmittelbar nach Mittag), und Seine Majestät gelangte nach dem Süden von Megiddo auf das Ufer des Wadis von Kene, als die siebente Stunde eingetreten war (um 1 Uhr). Da wurde das Zelt Seiner Majestät aufgeschlagen. Vor dem gesamten Heere wurde folgender Befehl ausgegeben: „Rüstet euch, bringt eure Waffen in Ordnung, denn es wird ausgerückt werden, um mit dem elenden Feinde am Morgen zu kämpfen . . ." Die Heereswache machte die Ruude, sie sagten: „Standhaft! Standhaft! Wachsam! Wachsam! Wache. . . im königlichen Zelte!" Man kam, um Seiner Majestät zu sagen: „Das Land ist wohlbehalten (d. H. die Gegend ist sicher), und die Süd- und Nordtruppen desgleichen." 23. Jahr, 21. Tag des 9. Monats. Tag des Neumondfestes. Der König erschien am frühen Morgen. Da wurde vor dem gesamten Heere der Befehl zum Vorrücken ausgegeben. Seine Majestät zog aus auf dem Wagen von Silbergold, mit seinen Kriegswaffen geschmückt, wie der Harzema (Horus als Kriegsgott), der Empfänger von Opfern, wie Month von Theben, und sein Vater Amon stärkte seine Arme. Der südliche Flügel des Heeres Seiner Majestät stand am Berge, südlich vom Wadi von Kene, der nördliche Flügel stand im Nordwesten von Megiddo. Seine Majestät befand sich in ihrer Mitte, und Amon schützte seinen Leib. Da gewann Seine Majestät die Oberhand über die Feinde an der Spitze seiner Soldaten. Als sie sahen, wie Seine Majestät die Oberhand gewann, da flohen sie Hals über Kopf nach Megiddo mit furchtsamen Gesichtern und ließen ihre Pferde im Stich und ihre goldnen und silbernen Wagen. Indem man sie an ihren Kleidern in die Höhe zerrte, zog man sie in die Stadt. Denn die Leute hatten die Stadt verschlossen und ließen Kleider hinab,

6. Die Völker des Morgenlandes und die Hellenen bis zum Ende der Perserkriege - S. 4

1912 - Leipzig : Voigtländer
Inhalt. I. Die Ägypter. 1. Land und Leute Ägyptens . 2. Aus der Geschichte des alten Reiches oder des Reiches von Memphis.......................... 8. Aus der Geschichte des mittleren und des neuen Reiches, des Reiches von Theben . . 4. Aus den letzten Zeiten des Pharaonenreiches, des Reiches von Sa'is................... Ii. Die Phönizier und Karthager. 5. Tyrus und Sidon .... 6. Die Entdeckungsfahrt des karthagischen Suffeten Hanno 27 Seite Iii. Die Juden. 7. Inschrift des Siloah-Tun-nels in Jerusalem (um 700 v. Chr.)........................30 Iv. Die Dölker des Guphrat-und Sigrislandes. 8. Alt-Babylonien..................30 9. Assyrien........................43 10. Neu-Babylonien..................45 V. Weder und Perser. 11. Ekbatana..........................47 12. Sitten der Perser .... 47 13. Darius ...........................49 Die Völker des Morgenlandes. Seite 5 10 15 24 26 Die Hellenen. I. Die Sonderentuncklung der hellenischen Stämme (bis 500 v. Chr.). 14. Habicht und Nachtigall, Adel und Volk (um 770 v. Chr.) 51 15. Aufruf an die Bürger von Ephesus (650 v. Chr.) ... 52 16. Die Jugenderziehung in Sparta...........................52 17. Spartanischer Kriegsgesang 55 18. Spartanisches Sturmlied . 56 19. Die Verfassungsentwicklung Athens im 6. Jahrh. v. Chr. 56 Ii. Die Perserkriege (500—479 v. Chr.). 20. Der Ausstand der Jsnier (500 v. Chr.)....................63 nk-x________________________________________ ((,<Z) Seite 21. Die Unterdrückung des Aus-standes (494—493 v. Chr.) 64 22. Fahneneid der athenischen Bürgerwehr.............................67 23. Zweiter Feldzug der Perser gegen Griechenland (490 v. Chr.)..................................67 24. Ausbau der athenischen Kriegsflotte (483 v. Chr.) . 70 25. Vormarsch des Terxes gegen Griechenland (480 v. Chr). 71 26. Die Schlackt bei Thermopylä (480 v. Chr.).....................74 27. Die Schlacht bei Salamis (480 v Chr.)......................80 28. Die Schlacht bei Platää (419 v. Chr) .... . • 87 29. Epigramme aus die Freiheitskämpfer .....................90

7. Die Völker des Morgenlandes und die Hellenen bis zum Ende der Perserkriege - S. 5

1912 - Leipzig : Voigtländer
vie Völker -es Morgenlandes. I. Die Ägypter. 1. Land und Leute Ägyptens. Sero-ot*) Ii, 4—88. (Nach meinen Erkundignngen bei den Priestern in Memphis, Theben und Heliopolis) haben die Ägypter zuerst unter allen Menschen das Jahr erfunden, welchem sie vom Ganzen der Jahreszeiten zwölf Abteilungen gaben. Und das rechnen sie nach meinem Urteil insofern klüger als die Hellenen, als diese der Jahreszeiten wegen nach jedem zweiten Jahre einen Schaltmonat einschalten, die Ägypter dagegen bei ihrer Rechnung von zwölf dreißigtägigen Monaten alljährlich 5 Tage über die Zahl dazu rechnen, wodurch für ihren Jahreszeitenkreis immer derselbe Ablauf herauskommt. Auch die 12 Götternamen, sagten sie, seien zuerst bei den Ägyptern im Brauch gewesen, und von ihnen hätten die Hellenen sie angenommen. Wiederum Altäre, Standbilder und Tempel hätten sie zuerst den Göttern geweiht wie auch Bildnisse in Stein geschnitten. Hiervon wiesen sie auch das meiste in der Wirklichkeit nach. Weiter sagten sie: unter Menes, dem ersten von den Menschen-Königen Ägyptens, sei außer dem thebischen Kreis ganz Ägypten ein Sumpf gewesen, so daß nichts daraus hervorstand von allem, was jetzt unterhalb des Sees Möris liegt, und es ist vom Meere aus bis in diesen See eine Fahrt von sieben Tagen stromaufwärts. Was sie über das *) Herodot, der „Vater der Geschichte", wurde um 484 in Halikar» nassus in Kleinasien geboren und starb (entweder in Athen oder in Thurii in Süditalien) um 425 v. Chr. Vor dem Tyrannen Lygdamis mußte er nach Samos entweichen, wirkte nach seiner Rückkehr zu dessen Sturze mit, entzweite sich aber mit seinen Mitbürgern, so daß er bald die Heimat endgültig verließ. Nach ausgedehnten Reisen, die ihn durch Kleinasien, nach Ägypten, Babylon, Susa und dem Schwarzen Meere führten, machte er Athen zu seiner neuen Heimat und trat hier mit den führenden Geistern in Verbindung. 444 b. Chr. nahm er an der Gründung der Kolonie Thurii teil. In seinem Geschichtswerk hat er seine Reise- und Studienergebnisse niedergelegt. (Übersetzt von Schöll und Lange.)

8. Die Völker des Morgenlandes und die Hellenen bis zum Ende der Perserkriege - S. 20

1912 - Leipzig : Voigtländer
20 Die Ägypter. Fürsten von . . 892 Wagen seiner elenden Truppen, zusammen 924 Kriegswagen. Ein schönes bronzenes Panzerhemd jenes Fürsten (von Kadesch), ein schönes bronzenes Panzerhemd des Fürsten von Megiddo, 200 . . . Panzerhemden seiner elenden Soldaten, 502 Bogen, 7 silberbeschlagene Zeltstangen von dem Zelt jenes Fürsten (von Kadesch). Die Soldaten aber erbeuteten . . . 1929 Ochsen, 2000 Ziegen, 20500 Schafe. (Folgt noch ein ausführliches „Verzeichnis dessen, was der König später erbeutete".) c) Ein Getreuer Thutmosis' Iii. Grabinschrift der thebanischen Nekropole (Totenstadt). (Aus Greßmann und Röder.) Der Offizier Amen-em-heb sagt: Ich war ein sehr Getreuer des Herrschers, weisen Herzens unter dem Könige von Oberägypten, trefflichen Herzens unter dem Könige von Nnterägypten. Ich folgte meinem Herrn auf seinen Zügen in die nördlichen und südlichen Länder. Er wünschte, daß ich der Gefährte seiner Füße sei, wenn er auf dem Schlachtfelde seiner Siege war und seine Tapferkeit das Herz, das Herz aller stärkte. Ich focht im Handgemenge im Lande Negeb und erbeutete 3 syrische Männer als Gefangene. (Folgt eine ausführliche Aufzählung seiner Taten in den Kämpfen in Syrien und am Euphrat.) Wiederum sah ich seine Tapferkeit, während ich in seinem Gefolge war. Er eroberte die Stadt Kadesch. Ich wich nicht von der Stelle, an welcher er sich befand. Ich erbeutete zwei Mann, Häuptlinge, als Gefangene. Ich brachte sie vor den König der beiden Reiche (Ober- und Unterägypten), Thutmose, der ewiglich lebe. Er gab mir Gold wegen meiner Tapferkeit vor dem ganzen Volke: einen Löwen von feinstem Golde, zwei Halskragen, 2 Fliegen, 4 Armspangen. — — — Wiederum sah ich eine andere herrliche Tat, die der Herr der beiden Länder in Nij (am unteren Euphrat) vollbrachte. Er jagte 120 Elefanten wegen ihrer Zähne. Ich geriet zusammen mit dem größten unter ihnen, der gegen Seine Majestät anging. Ich hieb seinen Rüssel ab, während er noch lebte, vor Seiner Majestät, während ich zwischen zwei Felsen im Wasser stand. Da belohnte mich mein Herr mit Gold . . . Der Fürst von Kadesch ließ eine Stute vor seinem Heere daherlaufen (um die Hengste vor den ägyptischen Streit- wagen in Verwirrung zu bringen), und sie lies in das (ägyptische) Heer hinein. Ich verfolgte sie zu Fuß und schlitzte ihr mit meinem Dolche den Bauch auf. Ich schnitt ihr den Schwanz ab und brachte ihn vor den König, während man Gott dafür

9. Die Völker des Morgenlandes und die Hellenen bis zum Ende der Perserkriege - S. 21

1912 - Leipzig : Voigtländer
Aus der Geschichte des mittleren und des neuen Reiches. 21 dankte. Er ließ Freude meinen Leib erfüllen und Jauchzen in meine Glieder einziehen. Seine Majestät sandte alle Tapferen aus, um die neue Mauer, die Kadesch sich gebaut hatte, zu durchbrechen. Ich war es, der sie durchbrach, als der erste von allen Tapferen; kein anderer tat es vor mir. Ich machte mich auf und erbeutete zwei Häuptlinge als Gefangene. Wieder belohnte mich mein Herr dafür mit allen guten Dingen, mit denen das Herz eines Mannes vom König erfreut wird. d) Aus der Reichskanzlei Amenophis Iv. (1375—1358). Aus dem Tontafelfund von Et-Tell (el-Amarna). 300 km südlich von Kairo, wo 1887 das Staatsarchiv Amenophis Iv. entdeckt wurde*). 1. Brief des Burrabnriasch von Babylon (um 1400—1365) an den König von Ägypten. Zu Napchuria (Amenhotep), dem König von Ägypten, meinem Bruder, sprich also: Also sagt Burrabnriasch, der König von Karaduniasch, Dein Bruder: Mir geht es gut. Dir, Deinem Lande, Deinem Hause, Deinen Frauen, Deinen Kindern, Deinen Großen, Deinen Rossen, Deinen Wagen gehe es sehr gut! Ich und mein Bruder (gemeint ist der Angeredete) haben miteinander freundschaftlich geredet, und so sprachen wir: „Wie unsere Väter miteinander, so wollen auch wir Freundschaft halten." Nun waren meine Händler, die mit Achatabu aufgebrochen waren, in Kanaan wegen Kaufangelegenheiten aufgehalten worden. Nachdem nun Achatabu zu meinem Bruder weitergezogen war, haben in Chinnutuni, das in Kanaan liegt, Snm-Adda, der Sohn des 93dumme, und Schutatna, der Sohn des Saratum, von Akkv, ihre Leute geschickt, und meine Händler haben sie getötet und ihr Geld fortgenommen. Azzu habe ich zu Dir geschickt; frage ihn; er soll es Dir sagen. Kanaan nun ist Dein Land, und ihre Könige sind Deine Diener. In Deinem Lande ist mir Gewalt geschehen: züchtige sie! Und das Geld, das sie fortgenommen haben, ersetze! Und die Leute, die meine Diener getötet haben, die töte, und räche ihr Blut! Und wenn Du diese Leute nicht tötest, werden sie wiederum entweder meine Karawanen oder Deine Boten töten, und zwischen uns wird der Botenverkehr aufhören müssen. Und wenn sie es Dir ableugnen, so wisse: Einem meiner Leute hat Sum-Adda die Füße abgeschnitten und bei sich behalten; und einen anderen Mann hat Schutatna von Akko auf den Kopf gestellt, und er steht ihm zur Verfügung **). Jene Leute *) Aus Greßmann, Altorientalische Texte, und Winckler, Die Tontafeln von Tell-el-Amarna. **) Die Deutung dieser Worte ist zweifelhaft.

10. Die Völker des Morgenlandes und die Hellenen bis zum Ende der Perserkriege - S. 9

1912 - Leipzig : Voigtländer
Land und Leute Ägyptens. 9 ihre Huldigung bezeigen, indem sie die Hand bis zum Knie herabsenken. — Ihr Anzug sind linnene Röcke, an den Beinen eingefranst, und darüber tragen sie weiße, wollene Gewänder übergeworfen. Keiner jedoch geht mit wollenem Anzug in den Tempel, noch wird einer damit begraben; denn das wäre Sünde. — Die Heilkunde ist bei ihnen also verteilt: Jeder Arzt ist nur für eine bestimmte Krankheit und nicht für mehrere, und so ist alles voll von Ärzten. Denn da gibt es Arzte für die Augen, Ärzte für den Kopf, Ärzte für die Zähne, Ärzte für den Magen und Ärzte für andere, innere Krankheiten. — Trauer und Begräbnis geschehen also bei ihnen: Wenn in einem Hause ein Mensch gestorben ist, das heißt einer, der etwas gilt, so bestreicht sich alles, was weiblichen Geschlechtes ist, den Kops und auch wohl das Gesicht mit Schmutz; und sodann lassen sie den Leichnam in dem Hause und rennen in der Stadt umher und schlagen sich an die Brust, und mit ihnen alle weiblichen Verwandten. Ebenso schlagen sich die Männer an die Brust. Und wenn sie das getan haben, dann bringen sie ihn zur Einbalsamierung. — Hierzu sind besondere Leute eingesetzt, in deren Händen diese Kunst ist. Wenn ihnen der Leichnam gebracht wird, so zeigen sie den Leuten Muster von Leichnamen vor, aus Holz und recht natürlich bemalt; und eine Art, deren Namen ich mich hier zu nennen scheue, sei die kostbarste; dann zeigen sie eine andere Art, die geringer und wohlfeiler ist, als diese, und eine dritte, welche die wohlfeilste ist. Und wenn sie dies gesagt, so fragen sie, auf welche Art sie den Leichnam wollen behandelt haben, und wenn die Verwandten mit ihnen um den Preis einig geworden sind, so gehen sie heim, jene aber bleiben dort in ihrem Hause und balsamieren. Und also geschieht die kostbarste Art: Erst ziehen sie das Gehirn mit einem frummen Eisen durch die Nasenlöcher heraus, aber nicht alles, sondern zum Teil entfernen sie es auch dadurch, daß sie Arzneimittel hineingießen. Sodann machen sie mit einem scharfen äthiopischen Stein einen Einschnitt in der Weiche und nehmen das ganze Eingeweide heraus. Und wenn sie dasselbe gereinigt und mit Palmwein begossen, so streuen sie alsdann zerriebene Spezereien darauf. Sodann füllen sie den Bauch an mit lauterer zerriebener Myrrhe, mit Kasia und allem übrigen Räucherwerk, außer mit Weihrauch, und dann nähen sie ihn wieder zu. Wenn das vorbei ist, legen sie ihn in ein Natron und stellen ihn beiseite siebenzig Tage, länger aber dürfen sie ihn nicht einlegen. Und wenn die siebenzig Tage um sind, so waschen sie die Leiche und umwickeln den Leib ganz und gar mit feiner Byssosleinwand und überstreichen ihn mit Gummi. Das gebrauchen die Ägypter häufig statt des Leims. Nun holen
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