Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Der deutsch-dänische Krieg 1864 - S. uncounted

1912 - Leipzig : Voigtländer
84f)en. 95 cts. 42 fop. 1 Kr. 56 hell, 1 fr. 75 cts 78 fop. «4 hell. 95 cts. 42 lop. 1 Kr. 20 hell. 1 fr. 35 cts. 60 lop. 84 hell. 95 cts. 42 fop. 1 Kr. 08 hell. 1 fr. 20 cts. 64 fop. Doigttanberscdu^Ucnbucher 7 Die Straßenkämpfe in Berlin am 18. und 19. März 1848. verfaßt von Hubert von Itteyerind, Generalleutnant z. D. Neu herausgegeben von Horst Kohl. 91 Seiten mit 3 Plänen M. —.70 Die klassische Schilderung der beiden denkwürdigen Tage. Zwei Zragen, die Gegenstand vielen und leidenschaftlichen Streites gewesen sind,werden endgültig entschieden: wer die beiden Schüsse abgegeben hat, die das Signal zu dem Beginn des Kampfes waren, und wie der Befehl zum Abzug Öer Truppen zustanöetam. 8 Dos deutsche Hausmöbel bis zum Anfang des 19. Jahrhunderts, herausg. von Dr. Otto Pelka, Direktorialassistent am Kunstgewerbe-Museum, Dozent an der Handels-Hochschule, Leipzig Zu. 1.30 Durch Abbildungen wirö eine Übersicht über die Entwickelung des deutschen Hausmöbels gegeben: Gotif, Renaissance, Rokoko, Barock, Biedermeierzeit usw. Ls ist eines der Bändchen, in öenen die Bilöet die (Quelle sinö, durch Den Text des Herausgebers erläutert und verbunöen. 9 Deutschlands Linigungskriege 1864—1871 in Briefen und Berichten der führenden Männer, herausgegeben von horst Kohl-Band 1: Der deutsch-dänische Krieg 1864. 82 Seiten . . M.—.70 So viel auch über die deutschen Linigungskriege geschrieben und gedruckt ist, fehlt es doch gänzlich an einer ganz kurzen und doch das wesentliche erschöpfenden urkundlichen Geschichte, welche Urkunden aber wären anschaulicher und lebendiger als die intimen Briefe und Berichte der führenden Männer, in diesem Bändchen von König Wilhelm, Bismarck, Moltke, König Johann von Sachsen usw. in Deutschlands Linigungskriege 1864—1871 in Briefen und Be* Iv richten der führenden Männer, herausgegeben von horst Kohl. Band 2: Der deutsche Krieg 1866. 144 Seiten................M. 1.— wie im vorigen Band verbindet der Herausgeber durch eine knappe Einleitung die Urkunden zu einer (Einheit. Die Briefe und Berichte sind von König Wilhelm, Bismarck (darunter das Kapitel „Rifolsburg" der Gedanken und (Erinnerungen), Moltke (darunter der Aufsatz „Über den angeblichen Kriegsrat in den Kriegen König Wilhelms I.“), Roon, dem Kronprinzen, dem Prinzen Zriedrich Karl. n Geographie Öes Lrökreises. Don Pornponius Mela. Aus dem Lateinischen übersetzt u. erläutert von Dr. Hans Philipp, Assistent des Seminars für historische Geographie in Berlin. Erster Teil: Mittelmeerländer. 91 Seiten mit 1 Karte und 2 Abbildungen . M. —.70 In Melas Geographie des (Erdkreises (um 42 rt. Lhr.) lernen wir die gesamten Probleme der (Erdkunde kennen, die damals bestanden (Nilfrage, Jstergabelung, Wundervölker des ©ftens, Zonentheorie usw.); wir erhalten auch eine Vorstellung von einer antiken Karte. Robert Mayer über die Erhaltung der Kraft. Dier flbhand« lungen, neu herausgegeben und mit einer (Einleitung sowie (Erläuterungen versehen von Dr. fllbert Neuburger. 128 S. M.—.90 Der flrzt Robert Mayer in Heilbronn (1814—78) hat durch die (Entöeckung des Gesetzes von der (Erhaltung der Kraft die verschiedensten Zweige menschlicher Tätigkeit auf neue Grundlagen gestellt. Physik und Physiologie, Medizin und Botanik, gewerbliche und technische Tätigkeit werden gleichmäßig durch die aus Öiesem Gesetz gezogenen Zolgerungen. beeinflußt. Die Veröffentlichungen des (Entdeckers sind aber in weiteren Kreisen überhaupt nicht bekannt geworden. Darum werden die vier grundlegenden Abhandlungen, wenn auch zum Teil gekürzt, hier ihrer Verborgenheit entzogen. Fortsetzung am Schlüsse des Buches. Umrechnung der Mark-Preise in die im Stterr.-ungar, schweizer.» nnb deutsch-rufs. Buchhandel üblichen Sätze am Rand. 3n (England u. Kolonien Imark = 1 Schilling mit ortsüblichen Zuschlägen.

2. Der deutsch-dänische Krieg 1864 - S. 10

1912 - Leipzig : Voigtländer
töigs von Holstein und bedang sich nur die Selbständigkeit der Herzogtümer im Gesamtstaat und ihre Gleichberechtigung mit den anderen Landesteilen aus, sowie die Erhaltung des nicht politischen Gemeinbesitzes (Ritterschaft, Universität Kiel, Brandversicherungswesen, Straf-, Taubstummen- und Irrenanstalten.) von der vom Könige gewährten Amnestie wurden sämtliche Mitglieder des Augustenburger Zweiges der Sonderburger Linie, die nach dem Aussterben der dänischen Linie zur Erbfolge in den Herzogtümern berufen war, ausgeschlossen- da bei der Kinderlosigkeit Zriedrichs Vii. die Lösung des Landes zu erwarten war, das die Herzogtümer an Dänemark fesselte, suchte dieser eine europäische Bürgschaft für die Erbfolge der weiblichen Linie auch in den Herzogtümern zu gewinnen. Und in der Tat gelang es ihm, die maßgebenden Großmächte zu überzeugen, daß die Unversehrtheit der dänischen Monarchie im allgemeinen Interesse aufrechtzuerhalten sei. 3m 1. Londoner Protokoll vom 2. 3uni 1850 erklärten Frankreich, Rußland, Schweden und Dänemark das Streben Dänemarks, die Erbfolge abzuändern, für berechtigt, um den dänischen Gesamtstaat zu erhalten, nötigten am 4. 3uli auch England zum Beitritt, nachdem schon am 2. 3uli Preußen in einem Geheimartikel des Berliner Friedens sich verpflichtet hatte, bei der Neuordnung der Erbfolge mitzuwirken. Österreich hielt noch eine weile dem Drängen stand: am 23. August stimmte es dem zweiten Londoner Protokoll vom 2. August bei unter Vorbehalt der Rechte des Deutschen Bundes, den die Großmächte zu den Londoner Verhandlungen überhaupt nicht zugezogen hatten. Nun galt es, das Erbrecht des Prinzen Christian von Glücksburg sicherzustellen, dessen Gattin Luise von Hessen-Kassel als Nichte Christians Viii. beim Aussterben des dänischen Mannesstammes für die Erbfolge in Betracht kam, und die Crbansprüche der Augustenburger Linie auf die Herzogtümer aus der Welt zu schaffen, die denen des Glücksburgers vorangingen. Dänemark vermochte zunächst den Zaren, auf seine Erbrechte zugunsten der männlichen Nachkommenschaft des Prinzen Christian und seiner Gemahlin Luise zu verzichten (warschauer 10

3. Der deutsch-dänische Krieg 1864 - S. 14

1912 - Leipzig : Voigtländer
und darum vor allen Dingen bei Dänemark auf die Erfüllung seiner Verpflichtungen gegen die Herzogtümer drängen müsse. Zürs erste erschien ihm die Lundesexekution als genügend, bei der Möglichkeit größerer Verwicklungen jedoch eine umfassendere Kriegsbereitschaft als notwendig (s. Hr. 1). Daß die preußische Regierung den Londoner Vertrag noch immer als rechtsgültige Grundlage ihrer Beziehungen zu Dänemark betrachtete, erschien den Politikern der Fortschrittspartei des Abgeordnetenhauses als eine Ungeheuerlichkeit, als ein Beweis der undeutschen Gesinnung des Ministeriums, und so blieb ihnen auch die (Erklärung, die Bismarck namens der Regierung am 1. Dezember 1863 im Abgeordnetenhaus verlas, unverständlich, obgleich sie den weg, den das Ministerium zu gehen gedachte, deutlich genug erkennen ließ (s. Nr. 2). In Dänemark achtete man nicht auf die Warnung, die sie enthielt; man verkündete in Schleswig die neue Verfassung und bewies damit durch die Tat, daß man nicht gewillt sei, die von Preußen und Österreich gemeinschaftlich gestellte Forderung der Zurücknahme des Gesetzes zu erfüllen (s. Nr. 3). Daraufhin beschloß der Bundestag am 7. Dezember die sofortige Exekution in Holstein und Lauenburg durch sächsische und hannoversche Bundestruppen,- am 23. Dezember überschritten diese die holsteinische Grenze und besetzten das ganze Herzogtum, in dem am 27. Dezember durch eine „allgemeine Landesversammlung" zu Elmshorn Erbprinz Friedrich als Herzog ausgerufen wurde. Mittlerweile hatte die preußische Regierung beim Landtage beantragt, die Mittel zur Kriegführung durch eine Anleihe von 12 Millionen Talern aufzubringen; aber trotz der Erläuterungen, die Bismarck in der Kommission des Abgeordnetenhauses und am 15. Dezember in Vertretung der Staatsregierung der Geh. Legationsrat Ab efen gab (vgl. dazu die Instruktion durch den König, Nr. 4), ließ sich die Mehrheit doch nicht von der Notwendigkeit und Nützlichkeit einer Anleihe überzeugen, da man im blinden hasse gegen den leitenden Staatsmann befürchtete, er werde die Gelder zur Durchführung einer Politik benutzen, die nicht die Beseitigung, sondern die Herstellung und Kräftigung der Vereinbarungen von 1851/52 zur $o!ge 14

4. Der deutsch-dänische Krieg 1864 - S. 16

1912 - Leipzig : Voigtländer
pflichten auf; beim Bunöe aber beantragten sie erneut x) die Besitzergreifung von Schleswig als Pfand. Als der Bundestag den Antrag ablehnte (14. Januar 1864), gaben die Gesandten Preußens und Österreichs die gleichlautenden Erklärungen ab, daß die Regierungen der beiden deutschen Großmächte sich mit Rücksicht auf die von ihnen unterzeichneten Verträge von 1851/52 und wegen der großen Dringlichkeit der Sache für verpflichtet hielten, die Geltendmachung der Rechte des Deutschen Bundes in ihre eigenen Hände zu nehmen und unabhängig vom Bunde als europäische Großmächte Schleswig pfandweis in Besitz zu nehmen. In diesem Sinne unterzeichneten Preußen und Österreich am 16. Januar 1864 in Berlin eine Konvention, in der sie sich verpflichteten, die künftigen Verhältnisse der Herzogtümer nur im gegenseitigen (Einverständnis festzustellen und jedenfalls die $rage der Erbfolge in den Herzogtümern nicht anders als im (Einvernehmen miteinander zu entscheiden. Hm gleichen Sage erging an die dänische Regierung die Sortierung, binnen 48 Stunden die November-verfassung zurückzuziehen. Die Ablehnung der Sortierung (18. Januar) wurde am 20. Januar mit dem Einmarsch der unter die $ührung des $elömarfchalls wrangel gestellten preußisch-österreichischen Truppen in Holstein beantwortet und damit den Waffen die Entscheidung anheimgegeben. Der Krieg gegen Dänemark begann am 1. $ebruar mit dem Übergang über die Eider, wo 30 000 Dänen unter Generalleutnant de Ztceza im Danetverk bereitstanden, den Angriff abzuwehren. Dänemark würde es schwerlich so weit haben kommen lassen, wenn ihm nicht durch das Ausland, insbesondere (England, der Rücken gestärkt worden wäre, das nach wie vor für die Unteilbarkeit der dänischen Monarchie einzutreten versprach und an die $estigkeit der preußisch-österreichischen $reundschaft nicht recht glaubte. Dieser Unglaube war nicht ohne Grund, da es am Wiener Hofe nicht an starken Gegenströmungen wider die Waffengemeinschaft mit Preußen fehlte; aber Bismarcfs fester Wille riß die Schwankenden mit sich fort (s. Nr. 8 und 9), und das gemeinsam vergossene Blut kittete den Bund zu- x) Schon am 28. Dezember 1863 batten sie den Antrag am Bunöe gestellt. 16

5. Der deutsch-dänische Krieg 1864 - S. 18

1912 - Leipzig : Voigtländer
Die Dänen hatten sich vom Daneroerf in die start befestigte Düppelstellung im Lundewitt und nach der Insel Hlsen zurückgezogen. Die Preußen unter Prinz Friedrich Karl folgten ihnen dorthin nach, während die Österreicher mit der preußischen Gardedivision unter General v. Gablenz das übrige Schleswig bis an die Grenze Jütlands besetzten. Diese selbst zu überschreiten wurde dem Generalfeldmarschall wrangel zu seinem größten ärger mit Rücksicht auf die ablehnende Haltung Österreichs verwehrt; gleichwohl blieb Holding, das preußische Gardehusaren bei der Verfolgung einer dänischen Abteilung über die jütische Grenze besetzt hatten, in preußischen Händen. (Es kostete viel Mühe, die Einwilligung Österreichs zur Ausdehnung der Kriegs* Operationen über die jütische Grenze hinaus zu erhalten, denn man fürchtete in Wien nicht bloß die Einmischung Englands und Frankreichs in den Krieg zugunsten der Dänen, man fürchtete noch mehr den preußischen Ehrgeiz, dessen letztes Ziel über die Befreiung der Herzogtümer hinauszugehen schien. Dem General v. Ittanteuffel, der mit einem Briefe des Königs Wilhelm zu persönlichen Unterhandlungen nach Wien geschickt wurde, gelang es endlich, in der Hofburg die Überzeugung zu wecken, daß das feste Zusammenhalten Preußens und Österreichs nicht bloß die Einmischung des Auslandes fernhalten, sondern auch die deutschen Ttcittelstaaten zur Unterordnung ihrer Wünsche unter den Willen der Großmächte zwingen würde. Und so kam es am 6. März 1864 zur sogenannten Punk-t a t i o n v o n B e r 1 i n (s. Nr. 13), durch die Generalfeldmarschall v. Wrangel ermächtigt wurde, seine Truppen in Jütland so weit vorzuschieben, als es aus taktischen und strategischen Gründen erforderlich sei. Gleichzeitig erklärten sich die kriegführenden Mächte den Kabinetten von Paris, London, St. Petersburg und Stockholm gegenüber bereit, einen Waffenstillstand anzunehmen, falls die Mächte die (Einberufung einer Konferenz der beteiligten Mächte zur Herstellung eines Friedens beabsichtigten, kamen aber auch unter sich überein, die künftigen $rieöensbeöingungen ohne Rücksicht auf die durch den Ausbruch des Krieges hinfällig gewordenen Verträge von 1851/52 aufzustellen und sowohl in bezug auf die Zusammengehörigkeit der Herzogtümer Schleswig 18

6. Der deutsch-dänische Krieg 1864 - S. 20

1912 - Leipzig : Voigtländer
England und Frankreich unterstützt, die auf den Verträgen von 1851/52 beruhende Anerkennung der Unteilbarkeit der dänischen Monarchie als Grundlage der Verhandlungen forderte, was Preußen und Österreich schon vor Eröffnung der Konferenz abgelehnt hatten, so war an schnellen Fortgang nicht zu denken. Um über den preußischen Standpunkt keine Unklarheit aufkommen zu lassen, erklärte Bismarck in einer Depesche vom 15. Mai, daß der Londoner Vertrag nach den Blutopfern des Krieges für Preußen hinfällig sei - am 17. Mai forderten Preußen und Österreich als Bürgschaft gegen die Wiederkehr fremder Unterdrückung der Herzogtümer und der Sicherheit Deutschlands im Norden die vollständige Unabhängigkeit der durch gemeinsame Institutionen eng vereinigten Herzogtümer, waren aber zur lebhaftesten Entrüstung der öffentlichen Meinung in Deutschland bereit, sie in Personalunion mit der dänischen Krone zu lassen. Namens des Bundes verlangte der sächsische Minister v. Beust die Bildung eines selbständigen deutschen Bundesstaates. Dänemark lehnte beide Vorschläge ab, wollte auch weder von einer Teilung Schleswigs nach der Sprachgrenze noch von einer Volksabstimmung nach französischem vorbilde, die Napoleon in Vorschlag brachte, etwas wissen. So ging die Konferenz, für die seit dem 12. Mai eine Waffenruhe zunächst für vier Wochen, nach Ablauf dieser Frist auf weitere vierzehn Tage bewilligt worden war, am 25. 3uni erfolglos auseinander. Aber die englische Hilfe, auf die Dänemark mit Sicherheit rechnete, blieb aus, und so nahm das Schicksal seinen Lauf. In der Nacht vom 28. auf den 29. 3uni gingen die Preußen nach dem Plane des Prinzen Friedrich Karl, dem an tvrangels Stelle die (Oberleitung übertragen worden war, unter dem Befehl des Generals herwarth v. Bittenfeld über den Klsensund nach der Insel fllsen über, erzwangen trotz des heftigen Feuers der dänischen Strandbatterien die Landung und rückten auf Ulkebüll los, wo General Steinmann die dänischen Streitkräfte vereinigt hatte. Bei Kjär geschlagen, zogen die Dänen nach dem höruphaff und der Halbinsel Käkenis, die sie schon seit langem als letzten Zufluchtsort zubereitet und stark befestigt hatten. Sie von hier zu vertreiben, hätte 20

7. Der deutsch-dänische Krieg 1864 - S. 24

1912 - Leipzig : Voigtländer
und Wien gewechselten Depeschen, immer lebhafter die Agitation der Huguftenfmrgifchen Partei in den Herzogtümern und in Deutschland, die dadurch, daß noch immer »Herzog" Friedrich Viii. in Kiel Residenz hielt,' täglich neue Nahrung erhielt. Österreich, wegen seiner inneren Streitigfeiten und seiner üblen Finanzlage einem Kriege abgeneigt, mußte dem Gedanken einer Überlassung der Herzogtümer an Preußen nähertreten; indem es aber von Preußen eine gleichwertige Abfindung nicht in der Form einer Geldzahlung, auch nicht in einem festen Bündnis zu Schutz und Trutz mit dem wehrhaften Preußen annehmen wollte, sondern einzig und allein in einer Landabtretung, die nach Lage der Sache nur in dem durch Ströme preußischen Blutes erkauften Schlesien zu finden war, forderte es von Preußen etwas Unmögliches und wies es selbst auf den weg der Annexion. Daß dieser weg zum Krieg mit Österreich führen konnte, war Bismarck voll bewußt — er sprach es offen in dem Ministerrat aus, den der König am 29. 2ttai 1865 um sich versammelte —, aber er wagte nicht, dem Könige dazu zu raten, da der Entschluß zu dem früher oder später doch nicht zu vermeidenden Kriege mit Österreich aus der freien Überzeugung des Königs hervorgehen müsse (s. Nr. 25). Zu diesem' Entschluß vermochte der König damals noch nicht zu kommen. Um eine friedliche Lösung — gegebenenfalls durch eine Verständigung mit den schleswig-holsteinischen Ständen — anbahnen zu können, die vielleicht für die Begründung eines in seinen Souveränitätsrechten beschränkten Staates Zu gewinnen waren, wendete er sich in einem von tiefem Ernste getragenen Schreiben an den Erbprinzen Friedrich und forderte ihn auf, das Land zu verlassen und seinen Anhängern die volle Freiheit der Entschließung zurückzugehen (s. Nr. 26). Er tat noch mehr. Ein Krieg mit Österreich widersprach seinen innersten Empfindungen, vor allem auch seiner persönlichen Zuneigung für den Kaiser von Österreich, seinen Neffen, und so gewann er auch diesen für einen versuch friedlicher Lösung, der in der Beseitigung des Gemeinschaftsbesitzes zugunsten einer Teilung der eroberten Gebiete zwischen Preußen und Österreich gefunden wurde. Die von dem Grafen v. Blome und

8. Der deutsch-dänische Krieg 1864 - S. 30

1912 - Leipzig : Voigtländer
mäßigen Mitwirkung bei der Exekution wird sie die erforderlichen militärischen Vorkehrungen zu treffen haben und wegen Beschaffung der dazu nötigen Geldmittel dem Landtage zu verfassungsmäßiger Beschlußnahme eine Vorlage machen. 3. Schreiben Aönig Wilhelms an den Ministerpräsidenten v. Bismarck 1). Berlin, 4. 12. 63. „(Erst gestern abend las ich zwei Überraschungen in den Zeitungen: 1. daß morgen schon die Bundestagssitzung sein soll, 2. daß der König von Dänemark die Verfassung in Schleswig promulgiert hat!! Ich war Ihnen zu schreiben im Begriff, als ich einliegendes Telegramm des Großherzogs von Oldenburg erhalte, der den Punkt ad 2 hervorhebt. Ich stimme dem Großherzog ganz bei, daß durch jene promulgierung die eine Nicht- Erfüllung unserer Sortierungen perfekt geworden ist. Die zweite $oröerung wegen Holstein steht mit jener, nun also definitiv verworfenen trotz unserer Reservation am Bundestage in engster Verbindung, wie wir öffentlich ausgesprochen haben. Somit scheint mir, da eins ohne das andere nicht unsere Anerkennung der Sukzession in Holstein zur $o!ge haben kann, die ganze Angelegenheit auf ein anderes $eld gerückt, und es fragt sich, ob wir und Österreich jetzt berechtigt sind, der Exekution das wort Okkupation zu substituieren, vorbehaltlich der Sukzessions-entscheidung, also uns dem zweiten Satz des sächsischen Amendements anschließen könnten? töir müssen ein deutsches Land, was in Gärung sich befindet, okkupieren, bis ein Sukzessionsstreit geschlichtet ist, welche Sukzession nach unserer Auffassung nur für Christian Ix. eintreten soll, wenn er zwei Vorbedingungen erfüllt, die nicht getrennt gedacht werden können. Der Großherzog von Oldenburg *) Anhang zu den Gedanken und (Erinnerungen des Surften (Dtto v. Bismarck, herausgegeben von horst Kohl, I, 88 f. 30

9. Der deutsch-dänische Krieg 1864 - S. 31

1912 - Leipzig : Voigtländer
sagt ganz richtig, jetzt ist Exekution Anerkennung des Königs Christian Ix. in Holstein,- das war unser Standpunkt vor Promulgation questionee; nach derselben ist er es nicht mehr. 4 Schreiben König Wilhelms an den Ministerpräsidenten v. Bismarcks. Berlin, 15. 12. 63. Eben sehe ich aus der Tagesordnung, daß heute schon im Abgeordnetenhaus die Anleihediskussion stattfindet, so daß ich nicht mehr mit Ihnen, wie ich hoffte, über unser Verhalten dabei sprechen kann. Ich wollte Sie nämlich fragen, ob nicht im Plenum Sie noch das sagen könnten: 1. datz die Exekutionsokkupation so lange dauern werde, bis Dänemark nicht nur alle Zusagen gegeben, sondern auch Ausführung derselben begonnen habe — denn darüber sind wir nach dem Telegramm Kechbergs nach Frankfurt a. Itc. mit Österreich einig; 2. datz die Stände der Herzogtümer und der Bundestag vor definitiver Feststellung der Zukunft ersterer gehört werden müßten- 3. datz, um ad 1 nicht in infinitum zu verschleppen, man Dänemark eine Frist zur Ausführung setzen werbe; 4. die Lossagung vom Londoner Vertrag, wenn auch eine (Dpportunitätsfrage, doch entschieden sei, wenn Dänemark nicht seinen Verpflichtungen nachkomme oder der Exekution Widerstand leiste. 5. Schreiben König Wilhelms an den Ministerpräsidenten v. Bismarck 2). Berlin, 22. 12. 63. Ttcit den Argumentationen Kechbergs, warum jetzt -die Schlestvigfche Frage mit herangezogen werden mutz, *) Anhang zu den Gedanken und Erinnerungen usw., I, 95f. 2) Anhang zu den Gedanken und Erinnerungen, I, 96 f. 31

10. Der deutsch-dänische Krieg 1864 - S. 40

1912 - Leipzig : Voigtländer
heit meiner Armee in ihrem Rücken und in ihren Verbindungslinien bedacht zu sein. Es ist dies ein unnatürliches und, ich wiederhole es, mich sehr schmerzlich berührendes Verhältnis; ich kann nicht zweifeln, daß Du es ebenso schwer empfindest und nicht wirst fortdauern lassen wollen. Du bist zu scharfblickend, um nicht die militärische und strategische Notwendigkeit der auf ein so geringes Matz, für den Besitzstand der Lundesexekution praktisch unbedenkliches Matz beschränkten Forderungen meines Armeekommandos anzuerkennen. Preußen und Österreich können von der eingenommenen Stellung und von ihren Forderungen nicht zurücktreten, ohne das vertrauen und die Zuversicht ihres Heeres zu erschüttern, indem sie dessen unentbehrliche Verbindungen von Behörden abhängig machen, deren bisherige Haltung keine sichere Bürgschaft für die Zukunft gewährt. Was wir fordern, ist notwendig, gerecht und billig, und wir müssen daran festhalten. Ich bin es Dir wie mir und meinem Volke schuldig, es offen auszusprechen, datz Preußen und Österreich entschlossen sind, die Sicherheit ihrer Armee im Felde nicht gefährden zu lassen. Idill die Mehrheit am Bunde Preußen und Österreich ihrem Willen dauernd unterwerfen, so ist damit die Existenz des Bundes in Frage gestellt. Welchen Wert, welche Bedeutung hätte der Bund noch für Deutschland, wenn preutzen und Österreich ihre Selbständigkeit, ihr nationales Bewußtsein aufgeben sollen? Wie könnte Preußen und Österreich, wenn ihr nationales und militärisches Gefühl gebrochen wäre, dem Bunde noch eine Stütze gewähren? Würde ein Deutscher Bund, in welchem Preußen und Österreich nicht führten, sondern gehorchten, dem Aus-lande gegenüber noch das nötige Ansehen haben? Du wirst in der Beantwortung dieser Fragen mit mir einig sein. Du weißt, daß ich meine Politik nicht willkürlich, nicht nach egoistischen Zwecken wähle, sie wird mir durch die Notwendigkeit der europäischen Situation, durch die Pflicht gegen mein Volk vorgeschrieben, und Du zweifelst nicht daran, daß ich mit dem Kaiser Franz Joseph innerhalb der uns angewiesenen Bahnen von demselben warmen Gefühle für Deutschlands Ehre und für die Rechte der herzog- 40
   bis 10 von 98 weiter»  »»
98 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 98 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer