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1. Die brandenburgisch-preußische Geschichte in tabellarischer Übersicht - S. 13

1896 - Breslau : Hirt
Albrecht Achilles. 13 1464 stirbt der letzte Herzog von Pominern- Stettin. Wegen der politischen Kombination — Pommern-Wolgast verbündet mit Kasimir von Polen, Böhmen und Ungarn — muß er mit seinen Ansprüchen zurücktreten. 1470. Friedrich Ii. übergiebt seinem Bruder Albrecht die Regierung. 1471 stirbt Friedrich auf der Plasseuburg im Fürstentums Baireuth. Albrecht Achilles. 1470 — 1486. Albrecht Achilles, der Bruder Friedrichs Ii., ist als der Sohn Friedrichs I. im Jahre 1414 geboren. Seiner Schönheit und Ritterlichkeit wegen nach dem aus dem Trojanerkriege bekannten Helden „Achilles" genannt. Er liebte Turniere (Sieger in 17), war tapfer (Krieg mit Nürnberg) und prachtliebend (Hofhaltung in Franken), ist vor seinem Regierungsantritte nur Markgraf von Ansbach. 1471. Reichstag zu Regeusburg: Albrecht unterstützt den Kaiser Friedrich Iii. (1440—1493) gegen den Ungarnkönig und Georg Podiebrad, welche des Kaisers Absetzung erzwingen wollen und die Wahl Karls des Kühnen von Bnrgnnd beabsichtigen. — Erster Herrentag, im Januar. Die Bier- und Weinsteuer wird aus vier Jahre bewilligt (Ungeld). 1472. Vertrag zu Prenzlau: In den Streitigkeiten mit Pommern-Wolgast (1470—1478) erkennt Pommern die brandenbnrgische Lehnshoheit an; er gewinnt Löcknitz und Vierraden. 1473. Dispositio Achillea: Jedesmal soll der älteste Prinz die Mark Brandenburg, Kur- und Neumark, ungeteilt erhalten; dadurch wird das Land vor Zersplitterung bewahrt. 1474. Vermählung seiner elfjährigen Tochter Barbara mit dem alten Herzoge Heinrich von Glogau; letzterer stirbt 1476, doch sein Gegner Johann von Sagan, der wilde Hans, macht sein Recht mit dem Schwerte geltend. (1482.) 1478. Krieg mit Herzog Bogislav von Pommern; glücklicher Erfolg. Krieg mit Johann von Sagan und Matthias von Ungarn. 1482. Vergleich zu Kamenz: An Brandenburg kommen Krossen, Züllichau und Sommerfeld. Im Kurfürstentums wird die nötige Kriegssteuer, die Landbede, durch landesherrliche Beamte erhoben. 1486, 11. März, stirbt Albrecht im Predigerkloster zu Frankfurt a. M.

2. Die brandenburgisch-preußische Geschichte in tabellarischer Übersicht - S. 20

1896 - Breslau : Hirt
20 Die Kurfürsten aus dem Hause Hohenzollern. 1619, im November, übergiebt er seinem Sohue Georg Wilhelm die Regierung. 1619, den 23. Dezember, des Kurfürsten Tod. Georg Wilhelm. 1619—1640. Georg Wilhelm ist im Jahre 1595 als der Sohn Johann Sigismunds geboren; ein friedliebender, kaiserlich gesinnter Fürst. Brandenburgs Ansehen verringert sich während seiner Regierungszeit. Bei seinem Regierungsantritte beruft er den Grafen Adam von Schwarzenberg, einen Österreicher, und übergiebt ihm fast alle Gewalt. Seine Zeit stellte ihm hohe Aufgaben: Erhaltung der religiösen und wissenschaftlichen Freiheit; Behauptung der Ansprüche auf Preußen, die rheinischen Länder und Pommern; hindernd wirkt die frühere Übertragung der Regiernngsgewalt auf die partikularistischen Stände. (1571.) 1620. Huldigung der preußischen Stände. 1621. Markgraf Johann Georg von Jägerndorf, Vorkämpfer der evangelischen Lehre in Schlesien und Böhmen, Onkel Georg Wilhelms, wird vom Kaiser Ferdinand Ii. (1610—1637) in die Acht erklärt, verliert das rechtlich an Brandenburg zu gebende Herzogtum an den katholischen Fürsten von Lichtenstein. Die Stände verweigern den Sold für das Heer; darum Bündnisverhandlungen mit Schweden, England, Holland und Frankreich. 1625. Einfall des Grafen von Mansfeld in die Altmark und Priegnitz. 9hm erst bewilligen die Stände 1626 dem Kurfürsten 3000 Mann: 1. Der Kurfürst schließt sich dem Kaiser an. 2. Gustav Adolf im Kriege mit Rußland (1621—1629) besetzt Pillan, schließt mit Preußen einen Vertrag, den Polen keine Hilfe zu gewähren; 3. die rheinischen (trotz 1) Lande werden von Tilly besetzt; kaiserliche Regimenter hausen in der Mark. 1629. Das Restitntionsedikt schließt auch den bisher kaiserlich-getreuen Kurfürsten vom Religiousfriedeu aus, räumt den Katholiken das Erzbistum Magdeburg, die Bistümer Brandenburg, Havelberg und Lebus ein. 1630, 24. Juni landet Gustav Adolf auf der Insel Rügen, schließt mit Herzog Bognslav von Pommern eine Allianz, vertreibt die Kaiserlichen aus Pommern und Mecklenburg, schlägt sie 1631 bei Garz und Frankfurt a. O. Der Kurfürst, in kaiserlicher Devotion, ist anfangs einem schwedischen Bündnisse abgeneigt, öffnet erst nach Magdeburgs Fall Spandau, Brandenburg, Berlin und Küstrin, leistet 90000 Mark monatliche Hilfsgelder und erhält von den Ständen 5000 Mann.

3. Die brandenburgisch-preußische Geschichte in tabellarischer Übersicht - S. 22

1896 - Breslau : Hirt
22 Die Kurfürsten aus dem Hause H oh enz ollern. Protestanten mit Is000 Manrt zu Hilfe; bestimmt den Herzog von Pommern, Hessen, Sachsen-Weimar und Magdeburg zum Bündnis mit ihm. 1631, 20. Mai. Zerstörung Magdeburgs durch Tilly. — 20. Juni. Georg Wilhelm von Brandenburg geht ein Bündnis mit Gustav Adolf ein. — 17. September. Gustav Adolf besiegt Tilly bei Breitenfeld, rückt dann nach Mainz, nach dem südlichen Bayern (Rain, 1632, April), nach München; Lager bei Nürnberg (6. Juli bis 18. September). 1632, 16. November. Schlacht bei Lützen. Gustav -Adolfs Tod. Bernhard von Weimar und Horn. 1634. 25. Februar. Wallensteins Ermordung in Eger. Schlacht bei Nördlingen: Der schwedische Einfluß in Süddeutschland wird gebrochen, Kurfürst von Sachsen löst sein Bündnis mit Schweden. 1635. Friede zu Prag zwischen dem Kaiser Ferdinand und den beiden Kurfürsten von Sachsen und Brandenburg. 1635—1648. Der schwedisch-französische Krieg. 2 Parteien: der Kaiser, Bayern, norddeutsche Fürsten und Spanien gegen Frankreich und Schweden. 2 Kriegsschauplätze: der Oberrhein und Bayern Böhmen und die Elbgegend. Richelieu, Conds und Turenne. Satter (Wittstock 1636) f 1641, Bernhard von Weimar (Breisach t 1639), Torstenson (Breitenfeld 1642, Friede zu Brömsebro 1645 mit Dänemark). 1648. Der Friede zu Münster und Osnabrück. Es erhalten Schweden: Vorpommern nebst Rügen, Bremen und Verden, Wismar, 5 Millionen Thaler. Frankreich: Das österreichische Elsaß, Festung Breisach, Metz, Toul und Verdun. Bayern: Die siebente Kurwürde und Oberpfalz. Kursachsen: Die beiden Lausitz. Brandenburg: Hinterpommern, Magdeburg (1680), Halberstadt, Minden und Kamin. Die Schweiz und Niederlande werden neutral. Kirchliche Bestimmungen: Das Jahr 1624 wird das Normaljahr hinsichtlich der säkularisierten Kirchengüter; das reformierte Bekenntnis wird anerkannt; Jus reformandi; das Reichskammergericht zur Hälfte aus katholischen und evangelischen Mitgliedern. Staatsrechtliche Bestimmungen: Der Kaiser ist in seinen Beschlüssen an die Zustimmungen der 3 Kollegien des Reichstages gebunden; Abgeordnete zu dem Reichstage in Regensburg (1663); unumschränkte Landeshoheit der Fürsten, auch nach außen: Auflösung des deutschen Imperiums.

4. Die brandenburgisch-preußische Geschichte in tabellarischer Übersicht - S. 23

1896 - Breslau : Hirt
Friedrich Wilhelm, der große Kurfürst. 23 Friedrich Wilhelm, der grotze Kurfürst. 1640—1688. Friedrich Wilhelm ist der Sohn Georg Wilhelms, geboren 1620. Ter Kriegsunruhen wegen wurde er in seinem 8. Jahre nach Küstrin in Sicherheit gebracht. 1633 besuchte er seine Tante, die Königin von Schweden, in Wolgast und sah hier die Leiche seines Onkels, Gustav Adolfs, nach Schweden überschiffen. In demselben Jahre flüchtet er vor den kaiserlichen Truppen nach Stettin. Vom 15. Jahre ab hält er sich wegen seiner ferneren Ausbildung in Holland auf; in Leyden beschäftigte er sich mit Wissenschaften, in Arnheim mit soldatischen Übungen. Unter dem tapferen und weisen Prinzen Friedrich Heinrich von Oranien, Statthalter von Holland, wohnte er den Belagerungen von Schenkenschanz und Breda bei, pflegte täglich Umgang mit dem Statthalter, lernte dessen Tochter Luise Heimelte kennen, die er 1647 zur ersten Gemahlin nahm. 1638 kehrte er nach Berlin zurück, wurde schwer krank, genas jedoch bald wieder; geht mit seinem Vater nach Königsberg. — Friedrich Wilhelm, der schon von seinen Zeitgenossen der große Kurfürst genannt wird, zeichnete sich aus durch seine unermüdliche Thätigkeit, strenge Mäßigkeit, Religiosität und Gerechtigkeitsliebe. Das Ziel seiner Regierung ist die Erhebung Brandenburgs zu einer Macht ersten Ranges. Er hat das Ziel erreicht vermöge seiner verdienstvollen Thätigkeit für den Wohlstand des Landes, seines ausgezeichneten Feldherrntalentes und staatsmännischer Klugheit. Er ermunterte zum Ankaufe wüstliegender Häuser und Ländereien, zog Familien aus Friesland und Holland in die Mark, welche Ackerbau und Viehzucht verbesserten (Bauern- und Gesindeordnung; Steuererlaß und staatliche Unterstützung), zeigte sich als Schirm und Hort der protestantischen Kirche und gab den aus Frankreich (1685 Aufhebung des Ediktes von Nantes) vertriebenen Reformierten, Refugies, Land und reiche Unterstützung: der verödete Staat wurde dadurch mit betriebsamen und kunstfertigen Menschen bevölkert. Religiöse Duldung forderte er im Streite zwischen Lutheranern und Reformierten (1667 Paul Gerhardt). Es werden die Fabriken und Handgewerbe verbessert und vermehrt. (Eisenhämmer in Peitz und Rathenow, Blechhämmer, Stahlwerke, Gewehrfabriken, Seidenfabriken, Tabaksspinnereien und Zuckersiederei.) Ferner widmete er den Künsten und Wissenschaften seine Aufmerksamkeit: Für die Klevischen Länder wurde die Universität zu Duisburg gegründet; das Wert)ersehe Gymnasium gestiftet, das Joachimsthaler Gymnasium nach Berlin verlegt, Bibliothek (1659), Kirnst-und Naturalienkammer eingerichtet. Sodann begünstigte er das Handwerk und ernannte Hofmaurer, Hofschlosser und Hoftischler. Für die Förderung des Handels sorgte er durch Anlage guter Straßen und weiter Kanäle.*) *) Kommerz- und Industrie-Departement unter Raban von Canstein.

5. Die brandenburgisch-preußische Geschichte in tabellarischer Übersicht - S. 31

1896 - Breslau : Hirt
Friedrich Ii. 31 und einige Reichsfürsten wider Preußen verbunden; muß aber ohne kriegerischen Nachdruck bleiben. 1720. Der Friede zu Stockholm: Preußen behält gegen Zahlung von 6 Millionen Mark Stettin, Usedom, Wollin und Vorpommern, das Land südlich der Peene. 1721, den 10. September. Friede zwischen Schweden und Rußland zu Nystadt. Rußland erhält die Ostseeprovinzen bis zur Düna. 1722. Einsetzung des Generaldirektoriums mit fünf Abteilungen. 1723. Aushebung der Leibeigenschaft in den königlichen Amtsdörfern. 1725. Der deutsche Kaiser schließt mit Spanien eine „De- und Offensiv-Allianz gegen die Türken und die protestantischen Mächte." Annäherung Eng-land-Hannovers an Preußen. 1726, den 3. Oktober. Das russisch-preußische Bündnis wird abgeschlossen. Infolgedessen gelingt eine neue Annäherung Habsbnrgs an Preußen und findet ihren Abschluß im sogenannten 1726, den 23. Dezember, ewigen Bündnis: Preußen verzichtet auf die Hälfte seines Erbes, Jülich, und erkennt die pragmatische Sanktion an. 1730. Nach Rüdiger von Ilgens Tode bearbeiten zwei Minister die auswärtigen Angelegenheiten (1722). — Fluchtversuch des Kronprinzen von Wesel aus mit Katte (Keith). 1732. Versöhnung zwischen Vater und Sohn. 1733. Vermähluug des Kronprinzen, Friedrich von Preußen, mit Elisabeth Christine von Braunschweig. — Einführung der Kantonpflicht. Bedeutung: Volk und Heer kommen dadurch in innigere Berührung und Interessengemeinschaft. Der ausgediente Soldat untersteht von nun an nicht der Gutsherrschaft, sondern dem königlichen Regimente. Söhne des Adels kommen in die neue Kadettenanstalt zu Berlin, Vorbildung zu Offizieren. 1740, den 31. Mai stirbt der König Friedrich Wilhelm I., 52 Jahre alt. Friedrich Ii. 1740—1786. Friedrich Ii., am 24. Januar 1712 als der Sohn Friedrich Wilhelms I. zu Berlin geboren, erhielt die erste Erziehung von einer Französin, Frau von Roceonlles. Vom siebenten Jahre wurde er zum Soldaten erzogen und sein Spielzimmer in eine Waffenstube umgewandelt. Friedrich fühlte jedoch mit zunehmendem Alter mehr Neigung zu Künsten und Wissenschaften, besonders zur Musik (Flötenspieler Qnantz). Dies ries zwischen Vater und Sohn eine Mißstimmung hervor, infolgedessen ward ihm eine harte Behandlung zu

6. Die brandenburgisch-preußische Geschichte in tabellarischer Übersicht - S. 32

1896 - Breslau : Hirt
32 Die Könige aus dem Hause Hohenzollern. teil und erzeugte eine Abneigung des Sohnes gegen den Vater (siehe 1730, 1732, 1733). Sein Ausenthalt in Rheinsberg bei Ruppiu. Sich selbst als „den ersten Diener des Staates" bezeichnend, war er der größte Staatsmann, Feldherr und Regent seiner Zeit. Hohe Ausbildung in Kunst (Musik, Dichtkunst) und Wissenschaft erwarben ihm den Namen des „Philosophen auf dem Throne." Er war ein Feind des Aberglaubens, ein Freund der Aufklärung, Geistesfreiheit und übte Toleranz gegen Protestanten und Katholiken; seine Vorliebe für die französische Sprache war begründet in der damals allgemein unerläßlichen französischen Erziehung der Jugend in hohen und höchsten Kreisen, der hohen Blüte der französischen Litteratur und der Unvollkommenheit der damaligen deutschen Geisteswerke. Friedrich Ii. erweist sich im Kriege wie im Frieden als „der Große": a) Siehe die drei schlesischen Kriege. Der König vermehrt sein Heer auf 135000 Mann, zuletzt 200000, führt die Manöver ein, verbessert das Kantonwesen und läßt den Soldaten eine menschlichere Behandlung angedeihen. b) In der Verwaltung wurden dem Generaldirektorium zwei neue Departements (7) beigefügt und'erhielt in der principia regulativa (20. Mat 1748) neue Instruktionen. Im Finanzwesen (Generalkontrolleur von Boden) blieben Friedrich Wilhelms I. Grundsätze bestehen. Er förderte den Ackerbau, namentlich seit 1746 den Kartoffelanbau; legte Getreidemagazine an, ließ das Oderbruch (10—12 Quadratmeilen) urbar machen, wo 1200 Familien neu angesiedelt wurden, desgleichen die Niederungen an der Warthe und Netze, in Pommern und Ostsriesland. Sodann macht er sich, nach Einsetzung der Landräte, verdient um die Förderung des Handels, Gewerbes und Handwerkes in den Städten durch Schutzzölle, Monopole und Einführung des Seidenbaues. — 1751 die erste Zuckersiederei. Zollfreiheit der Schiffe im Stettiner Hafen. Emden etit Freihafen. 1745 Eröffnung des Elb-Havelkanals, 1751 des Finowkanals, und Privilegierung der drei asiatischen Handelskompanien. Bar-gewinn: 15 Millionen Mark. — Hinsichtlich der Rechtspflege wurde eilte Beschleunigung der Prozesse erreicht durch die Gliederung in drei Instanzen: Landrichter, Obergericht und Tribunal; Codex Fridericianus Pomeranicus und Marchicus 1747, 1748 von Coceeji. Schlesien: Diese neu erworbene Provinz erhält einen eigenen Minister in von Münchow, 2 Kriegs- und Domänenkammern, 2 Oberkonsistorien, wird in 35 Kreise mit je einem Landrate an der Spitze eingeteilt, neu fataftriert und erfreut sich infolgedessen einer gerechteren Steuerverteilung — Fürsorge für die Spinner und Weber des Riesengebirges. Hirschberg erhält ein Kornmagazin und eine Handelskammer mit Handelsgericht. Das Postwesen wird nach preußischem Muster eingerichtet. Berlin: Preußens Hauptstadt, dessen Einwohnerzahl auf 150000 stieg,

7. Die brandenburgisch-preußische Geschichte in tabellarischer Übersicht - S. 35

1896 - Breslau : Hirt
Friedrich Ii. 35 Breslau sollen bei der Ausübung der evangelischen Religion erhalten bleiben. Die Unterthanen der übrigen Fürstentümer dürfen sich außerhalb der Städte Schweidnitz, Janer und Glogau „Friedeus"-Kircheu bauen. 1657—1705 Leopold I.: Kirchliche Reaktion durch die Jesuiten. 1675 erlischt mit Georg Wilhelm von Liegnitz der Piastenstamm in Schlesien. 1705—1711 Josef I. 1707. Die Altranstädtische Konvention: Die den Evangelischen nach dem Westfälischen Frieden geraubten Kirchen und Schulen in den Fürstentümern sollen wiedergegeben werden. An den drei Friedenskirchen dürfen so viel Geistliche angestellt werden, als nötig. Erlaubnis des Hausgottesdienstes. Mündel evangelischer Eltern sollen keine katholischen Vormünder erhalten. Berufung in religiösen Streitigkeiten an den Kaiser, Mandatarien. Zulassung der Evangelischen zu öffentlichen Ämtern. 1709. Die Guadenkirchen in Hirschberg, Landeshut, Sagan, Freistadt, Militsch und Tescheu. 1711—1740 Karl Vi.: 1716 hört die Oberlandeshauptmannschaft aus. 1740 bis jetzt. Schlesien unter preußischen Regenten. 1744, den 16. Mai. Friedrich Ii. nimmt Ostfriesland nach dem Aussterben des Hanfes Cirksena in Besitz. — im Mai. In Hinsicht auf das Jntrigueufpiel der uugarifcheu Köuigiu, Maria Theresia, verpflichtete sich Friedrich dem Kaiser gegen Abtretung dreier böhmischer Grenzkreise, schloß mit Ludwig Xv. — 5. Juni ein Bündnis zur Eroberung ganz Böhmens und zu des Kaisers Schutz und eröffnete — 11. August den zweiten schlesischen Krieg. Die Preußen ziehen in drei Kolonnen durch Sachsen, erobern — am 16. September Prag, gewinnen 140 Geschütze und 7000 Zentner Pulver und bis zum — 1. Oktober Tabor, Budweis und Frauenburg. — 19. November. Die Österreicher gehen bei Sellmitz über die Elbe (Georg von Wedelt) und nötigen Friedrichs Ii. entkrästigtes Heer zum Rückzüge nach Schlesien. 1745, 8. Januar. Eiue Quadrupelallianz wird zwischen England, Rußland, Österreich und Sachsen gegen Friedrich Ii. geschloffen. — den 4. Juni. Schlacht bei Hohenfriedberg gegen Sachsen und Österreicher. — den 26. August. Der Vertrag mit Hannover bestimmt den Friedensschluß mit Österreich innerhalb von 6 Wochen, Znsage der Kaiserwahl des Großherzogs Franz und Jurte Haltung der Breslauer Friedensartikel. — den 30. September. Die Schlacht bei Soor. Friedrichs 22000 Mann werden von 40000 Mann Österreichern unter Prinz Karl von Loth-

8. Die brandenburgisch-preußische Geschichte in tabellarischer Übersicht - S. 37

1896 - Breslau : Hirt
Friedrich Ii. 37 1757. Die in die Mark einfallenden Schweden werden durch Lehwaldt nach Stralsund zurückgedrängt. — den 7. September. Gefecht bei Moys (im Kreise Görlitz). Der Herzog von Cumberland schließt die Konvention von Kloster Zeven. — den 16. Oktober. Der General Hadik macht einen Streifzug mit beit Russen nach Berlin und brandschatzt basselbe. — den 5. November. Die Schlacht bei Roßbach: 22000 Preußen unter Friedrich Ii. (Seyblitz) besiegen 60000 Reichstruppen unter dem Prinzen von Hilbburghauseu und Franzosen unter Soubise. — den 12. November, Schweibnitz und — den. 22. November, Breslau werben von den Österreichern erobert. Friedrich eilt nach Schlesien und besiegt — den 5. Dezember in der Schlacht bei Lenthen die breimal stärkeren Österreicher. (Berliner Wachtparabe. — Lifsa.) Friedrich wirb wieber Herr von Schlesien, außer Schweibnitz. 1758. Neues Bünbnis mit Englaub: Friedrich erhält jährlich 12 Millionen Mark Snbsibien und stellt eine Abteilung Preußen unter dem Herzog Ferbinanb von Braunschweig gegen die Franzosen, währenb Friedrich selbst die Russen und Österreicher bekämpft. — Im April. Friedrich Ii. erobert Schweibnitz, rückt wieber in Mähren ein, belagert Olmütz, muß sich aber vor Dann zurückziehen und, durch Schlesien eilenb, gegen die unter Fermor in Ostpreußen tiorbrmgenben Russen wert den. — den 23. Juni. Schlacht bei Krefelb. Ferbinanb von Braunschweig besiegt die Franzosen. Fermor nimmt von Ostpreußen als einer russischen Provinz Besitz. Russisches Gelb. — den 15. August. Zerstörung Küstrins durch die Russen. — den 25. August. Schlacht bei Zoruborf in der Nähe von Küstriu: In 13stünbiger Schlacht besiegt Friedrich die 50000 Russen (Seyblitz). Die Russen gehen durch Pommern, Kolberg, über die Weichsel zurück. — den 14. Oktober. Der Überfall bei Hochkirch in der Nähe Bautzens. Daun in der Lausitz. Friedrich verliert 9000 Mann und 100 Geschütze. Tod des Felbmarschalls Keith und des Prinzen Franz von Braunschweig. Daun geht nach Böhmen zurück. Friedrich bagegen vereinigt sich mit seinem Brnber Heinrich und entsetzt Neiße. 1759. Friedrich in der Defensive: Der König steht bei Sanbeshut. Die Russen bringen in die Neumark unter Soltikoff und schlagen den 23. Juli bei Kay (in der Nähe von Züllichau) den General Webell und vereinigen sich mit den Österreichern unter Laubon. — den 12. August. Die Schlacht bei Kunersdorf unweit Frankfurt. Der König erleidet eine Niederlage gegen das russisch - österreichische Heer. Ewalb von Kleist s. Prittwitz rettet den König.

9. Die brandenburgisch-preußische Geschichte in tabellarischer Übersicht - S. 39

1896 - Breslau : Hirt
Friedrich Wilhelm Ii- 39 1763, den 15. Februar. Der Friede zu Hubertusburg (Jagdschloß) zwischen Preußen, Österreich und Sachsen: Preußen behält seinen Besitzstand und bleibt befestigt in seiner europäischen Großmachtstellung. 1763 1778. Friedensjahre. Seine Sorge für Schlesien insbesondere: Friedrich Ii. öffnet den Bedürftigen seine Getreidemagazine, giebt 17 000 Militärpserde zur Bestellung des Ackers, läßt 15 schlesische Städte auf seine Kosten aufbauen, 100 Dörfer wiederherstellen, den Münzfuß erhöhen. Zur Hebung des Handels führt er die Regie ein; für die Rittergüter kommt das schlesische Landschaftssystem (Pfandbriefe) 1770 zu stände; er verbietet die Getreideausfuhr, wenn der Scheffel Roggen über 3 Mark galt. 1764, den 4. Mai. Bündnis zwischen Rußland und Preußen: Poniatowsky, polnischer Kronprätendent, unter beider Schutz und Abwehr österreichischer Einmischung. 1765, Zusammenkünfte Friedrichs Ii. mit Kaiser Josef in Neiße und Mährisch-Nenstadt. 1769. Beginn der polnischen Teilungen, indem Österreich das Zipser Komitat besetzt. 1772, den 5. August. Der Petersburger Vertrag: Es kommen an Ruß-' land Litauen mit 2500 Quadratmeilen mit 824000 polnischen Gulden, an Österreich 1500 Quadratmeilen mit 2700000 Gulden und an Preußen 650 Quadratmeilen, der Netzedistrikt ohne Danzig und Thorn, Westpreußen mit 512000 Gulden Einkommen. 1778. Da Kaiser Josef ohne Rücksicht auf die Erbansprüche des Pfalzgrafen Karl Theodor von Zweibrücken nach dem Tode des bayerischen Kurfürsten Max Josef (1777 f) Niederbayern besetzt, greift Friedrich Ii. aufs neue zu den Waffen. — Instruktion für den Feldpostdienst. 1779, den 13. Mai. Der Friede zu Teschen beschließt den unblutigen Waffengang: Österreich sah sich von allen Mächten ohne Beistand. 1785. Der deutsche Fürstenbund: ein Schutz der europäischen Freiheit vor Österreich, ein Wegweiser zur national-deutschen Einheit. 1786, den 17. August. Friedrich der Große stirbt zu Sanssonei im Alter von 73 Jahren. Friedrich Wilhelm n. 1786—1797. Friedrich Wilhelm Ii. ist der Sohn des Prinzen August Wilhelm, des Bruders Friedrichs I. und am 25. September 1744 geboren. Er war ein Mann von hohem Wüchse, unerschrocken und menschenfreundlich. Die Staats-

10. Die brandenburgisch-preußische Geschichte in tabellarischer Übersicht - S. 41

1896 - Breslau : Hirt
Friedrich Wilhelm Iii. 41 1797, den 16. November. Friedrich Wilhelm Ii. stirbt zu Potsdam. Beurteilung: Infolge der Beteiligung an auswärtigen Händeln wird der Staat verschuldet, 144 Millionen Mark, und fällt auf die Bahn der Auflösung. Er verliert durch den Zuwachs an polnischem Gebiete, 2000 Quadratmeilen, den Charakter eines rein deutschen Staates. Im Innern wird der Fortschritt der Wissenschaften durch Glaubensedikte gehemmt; der Handel dagegen ist im Steigen begriffen, und auch die Landwirtschaft befindet sich in Blüte. Friedrich Wilhelm m. 1797—1840. Friedrich Wilhelm Iii., geboren den 3. August 1770, ist der Sohn Friedrich Wilhelms Ii. Er war der Liebling Friedrichs Ii., seines Groß-Oheims, der ihn gern in seiner Nähe sah und für den Hofmeister des Prinzen selbst eine Instruktion schrieb, um in ihm frühe die Neigung zu militärischen Beschäftigungen zu erregen. „Dir werden sie Schlesien nicht wieder nehmen!" Engler und Ramler unterrichteten ihn in Wissenschaften, Benda in Musik. Auf dem Feldzuge nach Frankreich 1792 begleitete er feinen Vater, lernte in Frankfurt a. M. die Prinzessin Luise von Mecklenburg - Strelitz kennen und vermählte sich mit ihr am 24. Dezember 1793. (Landgut Parez bei Potsdam.) 1797, den 16. November. Regierungsantritt König Friedrich Wilhelms Iii. — Aufhebung des Tabaksmonopols. 1798. Wöllner und Bisch offsw erd er werden entlassen. — Die Zensur wird erleichtert. 1802, den 23. Mai. Beginn der Säkularisation. Preußen überläßt an Frankreich die Besitzungen jenseit des Rheines, 42 Quadratmeilen, und erhält dafür die Bistümer Paderborn, Hildesheim und das Gebiet von Erfurt nebst einigen kleineren Ländchen, 173 Quadratmeilen, wie Mühlhausen, Nordhausen und Goslar. 1803, den 25. Februar. Im Reichsdeputationshanptschluß verliert Preußen die Hegemonie in Norddeutschland und bleibt vom Rheine abgedrängt. 1804, den 18. Mai. Napoleon I. wird Kaiser der Franzosen. Freiherr von Hardenberg wird Nachfolger des Ministers von Haugwitz. (Koalition.) 1805, Im Oktober zieht Napoleon durch neutral-preußisches Gebiet. — den 3. November. Vertrag zwischen Preußen und Rußland; Alexander und Friedrich Wilhelm Iii. geloben am Sarge König Friedrichs Ii. ewige Freundschaft. — Prinz Louis Ferdinand. Ernst Moritz Arndts „Geist der Zeit."
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