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1. Bilder aus der Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit bis 1648 - S. uncounted

1909 - Dresden [u.a.] : Ehlermann
Deutsche Scbul-Husgaben. ßcrausgcgcbcn von Dr. jful. Ziehen. Barch hau Ten, Cesebuch für den Reltgions- M unterricht (74)..................................1.20 Begleitstoffe zur Betrachtung der deutschen Literaturgeschichte. (Kinzel.) Nr. 46 1.45 Bismarcks Reden u. Briefe. (Stutzer.) Nr. 45 1.— Butzer, Quellenbuch f. griech. 6esch. Nr.15/16 1.40 Dannemann, Quellenbuch zur Geschichte der Naturwissenschaften. Nr. 39 . 1.20 Dfcbtungd.bef r et ungs kriege. (Sieben.) 5. Auf!. Nt. 19 . . . . . _.80 fabelbuch. (Ziehen.) Nr. 33 . . . —.60 frauenbriefe. (Wasserzieher.) Nr. 40 1.20 Goebel, Neudcutsche Prosadichtung. I. Nr. 68 1.— 5) o e b e l, Neudeutsche Projadichtung. Ii. Nr. 79 1.— Goethe - Briefe. (Jonas.) Nr. 53 . . —.90 Goethe, Dichtung u. Wahrheit I. (Schiller) m. Abb. 4. Aufl. Nr. 3...........................—.90 Goethe, Dichtung u. Wahrheit Ii. (Schiller) m. Abb. Nr. 4...........................—.60 6rkl. zu G o e t h e 8 fau ft. (93 a I e n t i n). Nr.25/26 1.20 Goethe - Gespräche. (Lorentz.) Nr. 57 . 1.50 Goethe,Bermann u.dorothea.(Valentin.) Nr. 23...........................................—.50 Goethe, Ital. Reffe. (Ziehen.) Nr. 50 . 1.60 Goethe, Iphigenie a. C. (Valentin.) Nr. 5 —.60 Goethes Gedankenlyrik. (Lorentz.) 2. Aufl. Nr. 35............................. . . 1.40 Hub Goethes Prosa. (Kinzel.) Nr. 49 . 1.45 Goethe, Corquato Casso (933 oh Ir ab.) Nr. 55 —.95 Götterglaube u. Göttersagen der Germanen. ((Seither.) Nr. 1 . . . 1.20 Grillparzer, Sappho. (<ß et er seit.) Nr. 51 —.90 Bebbelbuch. (Lorentz.) 2. Aufl. Nr. 37 . 1.20 Bebbel, Hgnee Bernauer. (Schulze.) Nr. 56 1.— Bebbel, Berodes und Mariamne. (Deckel- mann.) Nr. 63............................1.— Bebbel, Nibelungen. (Zehnte.) Nr. 61 . 1.45 Deutsche Beiden sagen. (Eolther). Nr. 2 1.— Be r der, Cid. (Schott.) (71) .... —.80 Ber der buch. (Loeber.) 2. Aufl. Nr. 30 . —.95 Born er, Ilias. (Ziehen.) 2. Aufl. Nr. 38. 1.45 Bomer, Odyssee. (Zi ehen.) 3.Aufl. Nr.21/22 1.20 Ibsen, Kronprätendenten. (Dieberich) (76) 120 Kinzel, Begleitstoffe z. deutsch.literaturgeschichte des 16. bis 18. Jahrh. Nr. 46 . 1.45 Kleist, Die Bermannsschlacht. (Barck- hausen.) Nr. 66..........................i._ Kleist, Michael Kohlhaas (Birkenbihl) 80 —.90 Kleist, Prinz von Bomburg. (Hartung.) Nr. 54..................................—.85 Körner, Zriny. (Schladebach.) 2. Aufl. (36) —.80 Cesebuchf. d. Religionsunterricht. (Barck- hausen.) (74)...........................1.20 Lesebuch z.deutsch.staatshunde.(S tutzer.) (48) 1.20 Lesstng, emilia Galotti. (Schröder.) Nr. 59..................................—.85 Lessing, Bamburgische Dramaturgie. (Primer.) 2. Aufl. Nr. 10/11 Le ssin g, Laokoon. (Valentin.) 2.Aufl. (6/7) Less(ng,Jmtnnav.barnhelm.(93aientin.)(27) Le ssing, Nathan der Weise. (Lamey.) Nr. 52 Lessfng, philotas. (Zernial.) Nr. 28 . friedrtch Lifts Nat. System der polst. Ökonomie. (Steinei.) Nr. 60 . Lutherlesebuch. (Schlee.) 4. Aufl. Nr 24 Deutsche polit. Lyrik des 19. Jahrbund. (Ziehen.) (70) ...... Die höfische Lyrik des Mittelalters. (Eilner-Rosenhagen.) Nr. 17/18 . Nibelungenlied. (Rosenhagen.) Nr. 8/9 prosadichtungneudeutsche (Goebel.) 1.(68) prosadichtung Neudeutsche. (Goebel.) Ii. (79) Qu eilen buch für griechische Geschichte. (Butzer.) 2. Aufl. Nr.15/16. Quellen b uch zur römisch. Gesch. (Hüter.) I Teil: Königtum u. Republik. Nr. 64 Ii. Teil: Kaiserzeit. Nr. 65 Quellenbuch zur deutschen Geschichte, (Ziehen.) 2. Aufl. Nr 34 . Quellenbuch zur Geschichte der Naturwissenschaften. (Dannemann.) Nr. 39 . Religionsunterricht, Cesebuch für den (Barckhausen.) (74).................... Rück er ta Gedichte. (Schladebach.) Nr. 44 S ch i 11 e r, Braut v.jme ssina. (Valentin.) Nr.20 Schiller, Die 'Jungfrau von Orleans. (Valentin.) Nr. 12/13. 2. Aufl. . Schiller, J^aria Stuart. (K loevekorn.) Nr. 67............................. Schiller, Über naive und sentimentalische Dichtung. (Geyer.) Nr. 29 Schiller, Wilhelm Cell. (Hellwig.) Nr. 41 Schopenhauer, Eine Huswahl aus seinen Werken. (S ch ro a r z w a I d ) (72) Shakespeare, Der Kaufmann von Venedig. (Conrad) Nr. 77 ... Shakespeare, Bamlet. (Conrad.) (75) Shakespeare, Jmacbeth. (Valentin.) Nr. 31/32.............................. Shakespeare, König Lear. (W asser- zieher.) Nr. 42........................ Shakespeare, Julius Cäsar. (Wasserzieher.) Nr. 43.......................... Sophokles, Hntigone. (Valentin.) Nr. 14 Sophokles, Glektra. (Schwandke.) Nr. 58 Sophokles, König Ödipus. (Wohlrab.) Nr. 47................................. Stutzer, Leseb. z.deutsch. Staatskunde. Nr.48 Q h l a n d, Berzog Grnst von Schwaben. (Ronneburger) (69) .... Valentin, Goethes -sauft. Nr. 25/26. Rieh. Wagners Mus*kdramen. (Seid I.) (73)................................... Hus Wielands prosa. (Stabenoro) Nr. 78 Ziehen , Die Dichtung der Befreiungskriege. 3. Aufl. Nr. 19........................ Ziehen, Deutsche polit. Lyrik d. 19. 'Jahrhunderts. (7")........................... Ziehen, Quellenbuch zur deutschen Geschichte seit 1815 2. Aufl. Nr. 34 . Ziehen, Deutsche politische Reden. Nr. 62 Die Sammlung wird fortgesetzt. 1.— “ —.60 -.80 ii 1.20 ;t| 1.20 1.— 1.— 1.40 { 1.20 1.20 H Ii 1.20 1.20 L— —.60 —.80 —.80 1:; 1 — 80 1.20 1.45 1.20 h 1.20 1.— 1.20 —.80 —.70 —.70 —.60 1.20 —.60 1.20 1.— -.80 1.45 1.45 I :: fl' | !

2. Bilder aus der Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit bis 1648 - S. II

1909 - Dresden [u.a.] : Ehlermann

3. Bilder aus der Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit bis 1648 - S. 6

1909 - Dresden [u.a.] : Ehlermann
6 I. Heinrich der Erste, der Deutsche. Pfalzen und Klöster anlehnten, mit festen Mauern umgab und widerstandsfähig machte. Hierher wurden Gerichtstage und Märkte verlegt. So entstanden die Festungen Goslar, Quedlinburg, Merseburg, die sich später zu Städten entwickelten. (Hiernach hat man dem König den Beinamen „der Städtebauer" gegeben.) Die Besatzung der neuen Festungen lieferten die in der Umgegend wohnenden Lehnsmänner des Königs, von denen in geregelter Reihenfolge jeder einige Wochen des Jahres mit seinen Gefolgsleuten den Schutz einer Festung zu übernehmen hatte. Da diese im Falle der Gefahr dem umwohnenden Landvolk als Zufluchtsstätte dienen sollte, wurden in ihr große Mengen von Lebensmitteln angehäuft. Merseburg, als die am weitesten vorgeschobene Festung, erhielt eine stehende Besatzung aus landflüchtigen, kriegsgeübten Männern, die sogenannte Merseburger Schar, die dem König stets zur Verfügung stand. Einer tiefgreifenden Umänderung unterzog Heinrich den sächsischen Heerbann, der sich bisher aus schwergerüstetem Fußvolk zusammengesetzt hatte, indem er von seinen Lehnsleuten verlangte, daß sie nebst einem Teil ihres Gefolges sich beritten einstellten. So wurde ein Reitexh^ geschaffen, und daß es diesem nicht an Waffenübung fehle, dafür sorgte Heinrich, indem er den Grenzkrieg gegen die slawischen Nachbarn, der nie völlig geruht hatte, planmäßig und im größten Umfang wiederaufnahm. / Seine Kriegszüge galten hauptsächlich den sorbenwendischen Völkern der Heveller an der Havel und der Dale-minzier zwischen Mulde und Elbe, aber auch den Tschechen in Böhmen, die nach dem Zerfall des großmährischen Reiches ein eigenes Herzogtum begründet hatten. Überall hatten die sächsischen Waffen Erfolg; die slawischen Großen, auch die tschechischen Herzöge, leisteten den Treuschwur, und Aufstände der Besiegten wurden blutig niedergeschlagen. Das unterworfene Slawenland, das sich wie ein breiter Gürtel von Nord nach Süd vor die Ostgrenze Sachsens und Thüringens legte, sollte nach Heinrichs Absicht ein Bollwerk gegen die ferneren Angriffe der Magyaren bilden. Er überzog es deshalb mit einem Netz von kleinen Festen, die zunächst nur aus Graben, Wall und Holzpalisaden bestanden, den sogenannten Burgwarten. Ihre Besatzung bildete ein Edeling mit seinem Gefolge und slawischen Dienern; sie wohnten in Blockhäusern, zu denen sich bald auch eine hölzerne Kapelle gesellte. So faßten Deutschtum und Christentum zugleich festen Fuß im Lande der heidnischen Sorbenwenden.

4. Bilder aus der Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit bis 1648 - S. 14

1909 - Dresden [u.a.] : Ehlermann
14 Ii. Otto der Erste, der Große. gebiet in drei Streifen, die im Westen an der Reichsgrenze begannen und im Osten bis zur Oder reichten. Der nördliche Streifen zerfiel in die Nordmark, später Altmark, westlich der Elbe und in die spätere Mark Brandenburg; der mittlere Streifen teilte sich in die thüringische Ostmark und in die Mark Lausitz; der südliche Streifen ward von Otto selbst in die Marken Merseburg, Zeitz und Meißen zerlegt; von ihnen war Meißen das wichtigste Gebiet, das östlich der Elbe bis zur Pulsnitz reichte, aber darüber hinaus noch das Land der Milzisner mit der Burg Bautzen umfaßte.*) Die bairischen Marken wuchsen nach dem Sieg auf dem Lechfeld die Donau abwärts bis ins Land der Magyaren hinein; für diese Länder kam allmählich der Name Ostmark oder Österreich auf. In den Ostalpen lag die bairische Mark Kärnthen, und daran schlossen sich im Süden die von Italien losgerissenen Marken. So hatte das Deutsche Reich auf einen mächtigen Ländergürtel die Hand gelegt, der von den Küsten der Ostsee hinabreichte bis zu denen des Adriatischen Meeres. Otto fühlte die volle Verpflichtung, dieses große eroberte Gebiet ans seiner Barbarei und Unkultur zu befreien, und nahm hierzu die Hilfe der Kirche in Anspruch. Für die sächsischen und thüringischen Marken entstanden viele Bistümer (968), darunter Meißen, die großenteils dem neugegründeten Erzbistum Magdeburg untergeordnet wurden. Mit den deutschen Geistlichen und Mönchen zog das Christentum, aber zugleich auch deutsche Sprache und Sitte, in das unterworfene Slawenland ein. F. Das römische Kaiserreich deutscher Jnation. Die Machtstellung Ottos war so gewachsen, daß sie mit der Karls des Großen verglichen werden konnte; wie dieser war er das mächtigste Oberhaupt aller germanischen und romanischen Völker Europas; es fehlte nur noch das sichtbare Zeichen der Oberherrlichkeit, die Kaiserkrone. Diese war nur in Rom und aus den Händen des Papstes zu erhalten. Von dem Kaiser aber war wiederum der Papst abhängig, dem die deutschen Bischöfe als dem Haupte der abendländischen Christenheit ehrerbietig ergeben waren. So war es nur eine folgerichtige Fortsetzung der Ottonifchen Politik, die Kirche in den Dienst der Reichsregierung *) Im Osten stieß daran das von slawischen Fürsten beherrschte Polen mit Schlesien.

5. Bilder aus der Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit bis 1648 - S. 16

1909 - Dresden [u.a.] : Ehlermann
16 Ii. Otto der Erste, der Große. So war sein Lebenswerk getan: das deutsche Königtum, mit der römischen Kaiserkrone geschmückt, stand an der Spitze des christlichen Abendlandes und verfügte über eine gewaltige Macht-sülle. Mit ehrfurchtsvoller Bewunderung blickte man zu dem alternden Kaiser empor, dem schon seine Zeitgenossen den Namen des Großen beilegten. Bewundernswert für alle Zeiten bleibt die Entschiedenheit, mit der er in schwierigen Lagen das Richtige traf, und die unerschöpfliche Tatkraft, mit der er es zur Ausführung brachte. Nachdem er noch einen Winter in Deutschland verlebt hatte, verschied er plötzlich am 7. Mai 973 in Memleben und wurde in seinem geliebten Magdeburg bestattet. Gr. Der Husgang des sächsischen Königshauses. Der achtzehnjährige Otto Ii. (973—983) war schon zu Lebzeiten seines Vaters zum König und Kaiser erwählt worden. Hochgebildet und von feuriger Tatenlust erfüllt, wandte er sich den lockenden Aufgaben Italiens zu, nachdem er die Selbständigkeitsgelüste seines bairischen Vetters gebrochen und Lothringen gegen die Ansprüche der westfränkischen Könige gesichert hatte. In Rom hatte er zwischen zwei streitenden Päpsten zu entscheiden, dann führte er ein großes deutsches Heer nach Süditalien, das er als Mitgift seiner Gemahlin in Anspruch nahm. Aber hier traten ihm außer den Oströmern auch die Sarazenen entgegen, die, von Sizilien kommend, die fruchtbaren Länder für sich begehrten. Ihnen erlag er 982 in einer furchtbaren Schlacht unweit Cotrone an der Südwestspitze Italiens, und während der Kaiser wie durch ein Wunder gerettet wurde, bedeckte die Blüte des deutschen Adels das Schlachtfeld. Ein Jahr später starb der Kaiser in Rom, ehe er die Niederlage rächen konnte. Seinem dreijährigen Sohne Otto Iii. (983—1002) wurde nur durch das energische Auftreten des Erzbischofs Willigis v o n M a i n z die Herrschaft gesichert. Solange mit dem Beistände des klugen Willigis die königlichen Frauen Theophano und Adelheid die Regentschaft führten, blieben, wenn auch das Ansehen des Königtums sank, die Verhältnisse Deutschlands unverändert. Freilich war die Lage an der Ostgrenze sehr ernst. Auf die Kunde von der Niederlage der Deutschen in Italien hatten sich die Slawen erhoben und in wildem, blutigem Aufstande mit der Herrschaft der Deutschen auch das Christentum abgeschüttelt. Bis auf kleine Reste gingen die billungsche Mark und Brandenburg verloren, die Lausitzer schlossen sich an den Polenherzog an, und nur mit Mühe wurde die Elblinie ge-

6. Bilder aus der Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit bis 1648 - S. III

1909 - Dresden [u.a.] : Ehlermann
Vorwort zur ersten Huflage* Die Unterstufe des Geschichtsunterrichts erstreckt sich auf den sächsischen Human- und Realgymnasien über vier Jahrgänge; es sind also für Quarta und Untertertia 'Lehrbücher zu beschaffen, welche der geforderten Zerlegung des Stoffs entsprechen. Dieser soll nach den Bestimmungen der Lehrordnnng in Einzelbildern dargeboten werden, so daß in den Vordergrund der Ereignisse hervorragende Persönlichkeiten treten, auf deren Lebensgang und Charakter das Interesse der Schüler sich lenken kann. Endlich soll, besonders in Quarta, auf die sächsische Geschichte Rücksicht genommen werden. Diesen Anforderungen sucht der vorliegende Leitfaden zu entsprechen, der sich an die Hefte für Sexta und Quinta anschließt, die als Beigabe zum Döbelner Lesebuch erschienen sind. Den Schwierigkeiten, die sich aus dem Verlassen der fortlaufenden Erzählung und dem Gruppieren des Stoffs um einzelne Persönlichkeiten ergaben, ist durch zahlreiche Hinweise auf früher und später Erwähntes, die den Zusammenhang wahren sollen, möglichst abgeholfen worden. Die Verwendung des Leitfadens ist so gedacht, daß dem Schüler für jede Stunde ein Abschnitt zum Vor aus lesen ausgegeben wird. Im Unterrichte, während dessen die Bücher geschlossen bleiben, kann der Lehrer eine gewisse Kenntnis des Gegenstandes beim Schüler voraussetzen und sich davon durch fragen überzeugen, die seinen Vortrag unterbrechen. Denn auf der Unterstufe sind reine Vortragstunden, wie sie den Oberklassen eigen sind, gewiß nicht zu empfehlen. Damit die Aufmerksamkeit des Schülern auf den Vortrag nicht durch die vorausgegangene Lektüre geschmälert werde, sind im Leitfaden manche Abschnitte ganz kurz behandelt und neben allem Anekdotischen auch viele Einzelheiten weggelassen worden, so daß der Vortrag des Lehrers noch viel Neues bringen kann. In der Stunde aus dem Leitfaden vorlesen zu lassen, ist nicht anzuraten; zum Nachlesen als Vorbereitung für das Nacherzählen und für Repetitionen will der Leitfaden selbstverständlich verwendbar sein. D>em Schüler soll das Lesen im Leitfaden nicht nur Ge-schichtvkenntnisse vermitteln, es soll auch sein Interesse für den Stoff gewinnen und fesseln, außerdem aber auch förderlich auf

7. Bilder aus der Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit bis 1648 - S. 1

1909 - Dresden [u.a.] : Ehlermann
I. Heinrich der Erste, der Deutsche. 1 I. Bemrtcb der Srste» der Deutsche. A. Die Oftfränblieben Karolinger. Durch den Vertrag von Verdun im Jahre 843 hatten 843 die drei Enkel Karls des Großen das gewaltige Frankenreich, ß l(t als wäre es ein Erbgut, unter sich geteilt. Der östliche Teil, welchen Ludwig der Ostfranke oder der Deutsche erhalten hatte, umfaßte alles Land östlich vom Rheine ohne die Nordseeküste, aber mit Einschluß der linksrheinischen Bistümer Mainz, Worms und Speyer. Es gliederte sich in die Länder des bairischen, alemannischen, fränkischen, thüringischen und sächsischen Stammes. Dazu kamen bei einer nochmaligen Teilung die alten Sitze der ripuarischen und salischen Franken an den Flüssen Rhein, Mosel, Maas und Schelde und das Land der Friesen an der Nordseeküste; diese Gebiete führten nach einem jüngeren Karolinger den Namen Lotharingien. Schwere Zeiten lasteten auf den drei Teilreichen. Zu den alten Feinden, die das Frankreich bedrängten, den Arabern und den Normannen, hatten sich neue gefährliche Gegner, die Slawen und die Magyaren, gesellt. Die Araber hatten unter den Kalifen, den Nachfolgern des Propheten Muh amed (f 632), ein Weltreich errichtet, das seinen Mittelpunkt in Bagdad am Tigris hatte und nicht nur das ganze Westasien, sondern auch die Nordküste Afrikas beherrschte; nach der Vernichtung des westgotischen Reiches (711) breitete es sich auch in Europa aus. Außer Spanien besetzten die Araber, die man auch Sarazenen zu nennen pflegte, Sizilien und die übrigen Inseln des westlichen Mittelmeeres, das sie mit ihren Flotten beherrschten, und plünderten ganz Italien aus. Die Abwehr dieser Feinde war zunächst die Aufgabe der ältesten Karolingerlinie, die mit dem Kaisertitel auch die Herrschaft über Italien übernommen hatte; aber nach ihrem Aussterben (875) erlangten auch einige ostfränkische Karolinger die Kaiserwürde und wurden dadurch genötigt, der Verteidigung und den inneren Wirren Italiens viel Zeit zu widmen. Die Normannen (d. i. Nordmänner), germanische Besiedlet der tief eingeschnittenen Fjorde Norwegens, waren kühne Seefahrer, die, von Abenteuerlust und Raublust getrieben, in ihren leichten Schissen, den Meeresrappen, die Nordsee und das Weltmeer durchkreuzten, die Ströme hinausfuhren und alles Wertvolle von dannen schleppten. Den furchtlosen Wikingern (d. i. Bogel, Geschichtsleitfaden, Quarta. 1

8. Bilder aus der Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit bis 1648 - S. 3

1909 - Dresden [u.a.] : Ehlermann
I. Heinrich der Erste, der Deutsche. 3 B. Die fünf Herzogtümer. Je weniger die Könige ihrer Aufgabe, das Reich nach außen zu schirmen und im Innern in Ordnung zu erhalten, genügen konnten, desto mehr sahen sich die einzelnen Stämme veranlaßt, ihre Ordnungen selbständig zu schützen, und desto mehr zogen einheimische Männer, die durch Geburt, Reichtum und kriegerische Tüchtigkeit hervortraten, die Augen ihrer Stammesgenossen auf sich. Sie übernahmen mit dem Titel Herzog die Verteidigung des Stammgebietes gegen äußere Feinde, und ganz von selbst fielen ihnen allmählich die Königsrechte, vielfach auch das Königsgut, innerhalb ihres Stammes zu, als dessen Vertreter sie den benachbarten Stämmen, ja sogar den ostfränkischen Königen gegenüber traten. So entstanden fünf Herzogtümer. Das Gebiet der Baiern umfaßte die Hochebene südlich der Donau zwischen Lech und Enns, erstreckte sich aber auch tief in die Alpen hinein und hatte sich in ihnen und der Donau entlang weit nach Osten vorgeschoben; Regensbur^ war die Hauptstadt. In unermüdlichem, freilich meist unglücklichem Kampfe führten die Herzöge, die Ahnen der heutigen Wittelsbacher, den bairischen Heerbann gegen die Magyaren. Al ernannten oder Schwaben ist das Land am Oberlauf der Donau und am Oberrhein und Bodensee samt der östlichen Schweiz; Augsburg, Konstanz, Basel,. Straßburg sind schwäbische Städten Die Herzöge hatten ihren Lieblingssitz auf dem ^Hol^entwiel. Lotharingien umfaßte neben germanischen Landen mit den Städten Köln. Trier, Aachen, Lüttich auch romanische Gebiete mit den Städten Meft, Soul, Verdun. Franken dehnte sich wie ein breites Band vom Fichtelgebirge dem Main entlang westwärts bis über den Rhein; Mainz, § grins und Spe^ex. waren ebensogut fränkische Städte wie ürzburg, Forchheim und später Nürnberg. Um die Herzogs-roürbe entbrannte ein wilder Kampf zwischen den Babenbergern vom oberen Main und den rheinischen Konradinern. Da dieje Verwandte des Königshauses und Schützlinge des mächtigen Erzbischofs Hatto von Mainz waren, behielten sie die Oberhand und bereiteten dem babenbergischen Hause einen blutigen Untergang. Das Land der Sachsen erstreckte sich über die norddeutsche Tiefebene von der Küste bis zum Harz und über diesen hinaus bis zur Unstrut. In den unaufhörlichen Kämpfen gegen Normannen und Slawen trat an die Spitze des kriegerischen Stammes l*

9. Bilder aus der Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit bis 1648 - S. 7

1909 - Dresden [u.a.] : Ehlermann
I. Heinrich der Erste, der Deutsche. 7 Von größter Bedeutung war die am weitesten nach Osten vorgeschobene Kette der Burgwarten, die Heinrich auf den Höhen des Elblaufes nördlich vom Weißeritztale anlegte, z. B. Pesterwitz, Briesnitz, Konstappel, Scharfenberg, Meißen, Zadel, Zehren, Boritz. Sie sollten die äußerste Wacht gegen die Magyaren übernehmen und deren Herannahen sogleich durch Feuerzeichen rückwärts melden. Der Oberbefehl dieser Vorposteukette wurde nach der Burg Meißen verlegt, die deshalb gleich bei ihrer Gründung (928) eine erweiterte Anlage erhielt. Endlich war das mühsam vorbereitete Werk durchgeführt; es bewährte sich auf das beste, als nach dem Ablauf des neunjährigen Waffenstillstandes die Reiterscharen der Magyaren durch die Elbe schwammen und ihren Stoß auf die blühenden Fluren an Saale und Unstrut richteten. Das durch die Feuerzeichen rechtzeitig gewarnte Landvolk sammelte sich in den Festungen, gegen welche die Reiter nichts vermochten und deren Besatzungen hervorbrachen, sobald die Feinde sich auf Plünderung zerstreuten. So wurden diese in zahlreichen kleinen Gefechten bedrängt und aufgerieben, und als ihre Hauptmacht sich nun zum Rückzüge sammelte, legte sich ihr Heinrich selbst mit einem Heer, das er aus Merseburg heranführte, in den Weg. Die Schlacht, die man gewöhnlich die Schlacht von Merseburg*) (933) nennt, 933 endete mit einer großen Niederlage der Magyaren, die ihr Lager samt der Beute im Stiche ließen und in eiliger Flucht sich zu retten suchten, wobei sie noch vielfach von den Besatzungen der Burgwarten überfallen und niedergehauen wurden. Der Sieg Heinrichs befreite Sachsen und Thüringen für immer von den Raubzügen der Magyaren; sie wandten sich in den nächsten Jahren, wenn auch mit verminderter Kraft, gegen Süddeutschland, das vom Baiernherzog glücklich verteidigt wurde. Ein Strafzug gegen die Dänen, welchen er die Mark Schleswig nördlich der Eider abnahm, war die letzte Kriegstat des Königs; ein Schlagfluß mahnte ihn an das nahe Ende. So bestellte er denn Haus und Reich; in Erfurt versprachen ihm die Großen des Reiches, seinen Sohn Otto als König anzuerkennen. Dann zog er sich in seine Pfalz Memleben zurück und erwartete sein Ende, das am 2. Juli 936 eintrat, noch ehe er das sechzigste Lebensjahr vollendet hatte. Seine Bestattung erfolgte in Quedlinburg. *) Der Kampfplatz war ein Ort namens Riade, dessen Lage nicht sicher zu bestimmen ist.

10. Bilder aus der Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit bis 1648 - S. 9

1909 - Dresden [u.a.] : Ehlermann
Ii. Otto der Erste, der Große. 9 B. Die Jncuordnung des Deutschen Reiches. Seinen Sieg über die ihm widerstrebenden Kräfte benutzte Otto zu einer Umgestaltung der Reichsverfassung, die für länger als ein Jahrhundert sich bewähren sollte. Das Herzogtum blieb zwar bestehen, aber es verlor seine Bedeutung als Vertretung des Stammes dem Könige gegenüber; in Zukunft waren die Herzöge nichts anderes als die höchsten Verwaltungsbeamten des Königs, die von dessen Willen abhängig waren. Gegen ihre Untreue suchte er sich dadurch zu sichern, daß er sie aus dem nächsten Kreise seiner Verwandten und Freunde wählte. Die Herzogswürde kam in Baiern an seinen Bruder Heinrich, in Schwaben an seinen jungen Sohn Ludolf, die beide in die Herzogshäuser dieser Länder geheiratet hatten; die Regierung Lothringens wurde seinem Schwiegersöhne, dem tapferen fränkischen Grafen Konrad dem Roten, übertragen; in Sachsen waltete an Herzogs Statt Ottos treuester Freund Hermann Billung, und in Franken behielt der König die Herzogsgewalt sich selbst vor. Das ganze Reich zerfiel in Verwaltungsbezirke, Gaue, an deren Spitze Grafen standen. Bisher war es üblich gewesen, die Grafen aus den vornehmsten und reichsten Adelsfamilien ihres Gaues zu wählen; Otto übertrug dies Amt auch häufig an kirchliche Würdenträger, an Bischöfe und Äbte, die dadurch an Macht und Reichtum wuchsen. Überhaupt zog Otto die Kirche in den Dienst der Königsmacht; die Erzbischöfe und Bischöfe standen nicht unter, sondern neben den Herzögen und erhielten durch große Landschenkungen und Verleihung neuer Rechte eine wahrhaft fürstliche Stellung; sie wurden durch freie Wahl Ottos, dem sie Treue zu geloben hatten, in ihr Amt berufen.. An ihre Spitze stellte der König seinen trefflichen Bruder Bruno, den er zum Erzbischof von Köln erhob. Und da die Geistlichen häufig eine höhere Bildung genossen hatten, wählte Otto aus ihnen seine Geheimschreiber, Ratgeber und Gesandten; in einer von Bruno geleiteten Hofschule wurden die fähigsten jungen Geistlichen für ihren weltlichen und kirchlichen Beruf ausgebildet, und nachdem sie einige Jahre von Otto zu Regierungsgeschäften verwendet worden waren, in ein erledigtes geistliches Amt befördert, wobei er sorgfältig auf Würdigkeit und Tüchtigkeit achtete. Unaufhörlich war Otto beschäftigt, sein weites Reich zu durchziehen; in feinen Pfalzen, in Bischofssitzen und Klöstern hielt er Hof, und besonders in den kirchlichen Festzeiten war er der Mittelpunkt eines reichen, glänzenden Lebens. Nicht nur die
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