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1. Herzog Maximilian I. von Bayern vor der Schlacht am weißen Berge - S. uncounted

1898 - München : Piloty & Loehle

2. Herzog Maximilian I. von Bayern vor der Schlacht am weißen Berge - S. 2

1898 - München : Piloty & Loehle
P. Sominifui itierbuflo. Tiefenbach. Sbreuner. Descartes. Lilly. Maximilian 1 Pappenheim. Buquoy. Donn^rsberq. U3tplllj?ffi ui ä 1 a)}tfc uoq 'U sojja.ii(2=3im3qüjjg uaq aqipiua© inauia tzvzg 0§9l ^das^ tue asq aoa uasüve uoa nvlirmrzvm bolao^

3. Herzog Maximilian I. von Bayern vor der Schlacht am weißen Berge - S. 4

1898 - München : Piloty & Loehle
— 4 — Auf der rechten Seite des Gemäldes sehen wir das herzogliche Zelt, dessen Eingang geöffnet ist; am rechten Pfosten desselben sind Fahnen befestigt, darunter eine kaiserliche und eine mit dem Marienbild der Liga. Vom Innern des Zeltes in das Freie heraus ist ein roter Teppich gelegt, auf welchem Feldstühle und ein Tisch stehen, um den der Kriegsrat abgehalten worden. Mappen, Kassetten und Kisten mit Landkarten, Plänen und Aufzeichnungen stehen teils offen, teils geschlossen umher. Vor der Mitte des Zelteingangs steht Herzog Maximilian I. von Bayern, bis ans das unbehelmte Haupt zur Schlacht gerüstet, in der Rechten den blanken Degen, die Linke auf ein Buch gestützt, das aufgeschlageu auf dem Tische liegt. Zur Seite, vor dem linken Pfosten des Zelteingangs sitzt an einem eigenen Tisch, Schriftstücke mit Siegeln und Schreibgeräte vor sich, die Hände übereinander gelegt, des Herzogs „obrister Kanzler" Joachim von Donnersberg. Der Meinungsaustausch der Heerführer ist beendet: alle lauscheu den Worten des Generals der unbeschnhten Karmeliter, Pater Dominikns de Jesu Maria, der soebeu auf einem unscheinbaren, von einem Maultier gezogenen und einem jungen Savoyarden geführten Wägelchen von links gekommen ist, vor dem Zelte gehalten hat und nun, ans seinem Gefährt stehend, Feldherren und Soldaten zum Kampf zu begeistern sucht. Mit hoch erhobener Linken ein Marienbild emporhaltend, verheißt er dem Heere den Beistand des Himmels für die bevorstehende Entscheidung. Dem Herzog zur Rechten steht gleichfalls mit entblößtem Degen sein Generalleutnant Johann Tserklaes Graf von Tilly mit abgenommenem Federhut. Liuks vom Herzog sitzt am grüngedeckten Tisch der bei Rakonitz verwundete kaiserliche General Karl von Bnqnoy. Hinter ihm etwas nach rechts sehen wir in voller Rüstung, nur ohne Helm, den bayerischen Oberstleutnant Gottfried Heinrich Grafen von Pappenheim, der sich in der Schlacht durch hervorragende Tapferkeit auszeichnete und zwanzig Wunden davontrug. Rechts hinter ihm, schon im Halbdunkel des Zeltinneren, erblicken wir noch zwei höhere Offiziere, von denen der vordere sich mit der Rechten auf den Tisch stützt und etwas vorgebeugt den Worten des Paters lauscht. Zwischen Maximilian und Tilly, doch etwas weiter zurück, hinter einem Feldstuhl, steht der spanische Oberst in kaiserlichen Diensten, Wilhelm Verdngo, der den tapfersten unter den Gegnern, deu verwundeten jüngeren Anhalt, gefangen nahm und deu tüchtigsten Teil des böhmischen Heeres, die bis zuletzt unter dem Grafen Schlick ausharrenden mährischen Fußtruppen, überwältigte und dadurch den Sieg vollendete. Hinter seiner linken Schulter ist noch der kaiserliche Oberst Hans Philipp von Breuuer zu sehen, der in der Schlacht beim Ansturm der

4. Herzog Maximilian I. von Bayern vor der Schlacht am weißen Berge - S. 6

1898 - München : Piloty & Loehle
f — 6 — schienen, die man von den Knien nach oben zu itittneu mehr verkürzte. Den Oberkörper umschloß ein Küraß, aus Brust- und Rückenstück zusammengesetzt; Ober- und Unterarm staken in Eisenschienen, die am Ellenbogen durch eine aus- und ineinander-schiebbare Eisenkapsel verbunden waren, Schulterstücke deckten die Achsel, Lederhand, schuhe mit Eisenstulpen und aufgenähten Eisenschienen für Hand und Finger die Hände. An Stelle des früheren Ritterschwertes war der Korbdegen getreten, dessen Gehenk aus Leder bestand und gern m'.t Sammet oder Goldstickerei überzogen wurde. Die Rüstung Maximilians war von schwarzer Farbe, die im 17. Jahrhundert sehr beliebt war. An Abzeichen trägt der Herzog außer der Schärpe noch den bnrgundisch-habsbnrgischen Orden des goldenen Vlieses. — Die eben beschriebene Rüstung der Heerführer zeigt im wesentlichen auch der hinter Descartes stehende Kürassieroffizier, nur das; er noch den Helm mit weit vortretendem Gesichtsschirm, Kamm, Backen- und Nackenschutz trägt. Die Pappenheimer Kürassiere tragen den gleichen Helm, Küraß, Oberarmschienen, Siechlinge und Reiterstiefel. Ganz ähnlich waren die Lanziers oder Lanzenreiter gerüstet, die mit den Kürassieren zusammen die schwere Reiterei bildeten; die Angriffswaffen waren bei den Kürassieren Schwert, Karabiner oder Sattelpistole, bei den Lanziers Schwert, eine oder zwei Pistolen und eine gegen 5 m lange Lanze (sieh den Geharnischten vor dem berittenen Trompeter). Hinter den Kürassieren am linken Rand des Bildes zeigen sich tfußtruppen mit dem breitkrempigen Hut der Musketiere, aber mit Hellebarden bewaffnet. «£*=|}>Bes O

5. Herzog Maximilian I. von Bayern vor der Schlacht am weißen Berge - S. uncounted

1898 - München : Piloty & Loehle

6. Herzog Maximilian I. von Bayern vor der Schlacht am weißen Berge - S. uncounted

1898 - München : Piloty & Loehle

7. Herzog Maximilian I. von Bayern vor der Schlacht am weißen Berge - S. 1

1898 - München : Piloty & Loehle
19 A 42yyv Ettglcöor. Vaterlanöilche Geschlchtsöltöer. C. Die Fleuzeit: I. Beformaitort und dreißigjähriger Krieg. Herzog Maximilian I. von Bayern vor der Schlacht am weißen Berge. (i6’0.| Verlag von Piloly & Loehle in München.

8. Herzog Maximilian I. von Bayern vor der Schlacht am weißen Berge - S. 3

1898 - München : Piloty & Loehle
Herzog Maximilian I. von Äayern vor der Schlacht am weißen Lerge 1620. Der furchtbare 30jährige Krieg, der unser Vaterland auf die schrecklichste Weise verheerte, entzündete sich in Böhmen. Durch den Prager Fenstersturz 1618 hatten die böhmischen Stände dem Kaiser den Gehorsam aufgekündet. Nach dem Tode des gealterten Matthias erklärten sie dessen Vetter und Nachfolger Ferdinand Ii. der böhmischen'urone verlustig und übertrugen sie auf deu Kurfürsten Friedrich V. von der Pfalz. Nachdem dieser das verhängnisvolle Angebot angenommen, mußte der Krieg zwischen ihm und dem Kaiser entscheiden. Ausschlaggebend war, daß der letztere die beste Streitmacht, die es damals in Deutschland gab, das Heer des katholischen Bundes der Liga, für sich gewann, während die protestantische Union ihr Oberhaupt Friedrich V. im Kampf um Böhmen im Stiche ließ. Nachdem Ferdinand Ii. mit seinem Jugendfreund und Studiengenossen (auf der Universität Ingolstadt), dem Herzog Maximilian von Bayern, dem Haupte der Liga, zu München einen Vertrag geschlossen, rückte dieser mit seinem Feldherrn Johann Tserklaes von Tilly an der Spitze der bayerisch-ligistischen Streitkräfte in das bereits abgefallene Oberösterreich ein, das er rasch dem Kaiser wieder unterwarf, und zog dann nach Böhmen, wo der Feind vor ihm zurückwich bis westlich von Prag. Hier kam es am 8. November 1620 zur entscheidenden Schlacht am weißen Berg. Schon nach 1^/2 Stunden hatten die ligistischeu und kaiserlichen Truppen einen vollen Sieg über das von Christian von Anhalt geführte Heer Friedrichs V. davongetragen, dem diese Niederlage und seine Flucht nach Holland nicht nur sein böhmisches Königtum, sondern sogar seine Stammlande Pfalz und Oberpfalz kostete. Den Kriegsrat, der im katholischen Heere vor dieser folgenschweren Schlacht abgehalten wurde, schildert unser Bild, das von Karl von Piloty (1826—86) gemalt ist.

9. Herzog Maximilian I. von Bayern vor der Schlacht am weißen Berge - S. 5

1898 - München : Piloty & Loehle
Reitergeschwader des jüngeren Anhalt gefangen genommen, aber nach der Wendung, die der bayerische Oberst Kratz von Scharfenstein auf Tillys Befehl dem Kampfe gegeben, wieder befreit wurde; rechts hinter Verdngo steht der kaiserliche Oberst Rndolf von Tiefenbach, der in der Schlacht an Stelle des verwundeten Buguoy das Kommando über die Kaiserlichen fühlte. Tilly zur Rechten kniet, die Rechte mit dem blanken Degen aufs linke Knie gestützt, der junge, später als Philosoph hochberühmte Rene Descartes (Renatus Cartesius). Hinter ihm steht ein Offizier der Pappenheimer Kürassiere, dessen Mannschaft sich rechts von ihm aus die Knie niedergelassen hat) dahinter halten zwei Trompeter zu Pferd. Am linken Ende des Bildes sieht man Teile des bayerischen Heeres, vorne wieder Kürassiere mit Helmen, dahinter Fußtruppen mit Hüten, noch weiter zurück Zelte und in der Ferne die Stadt Prag, den nächsten Preis des bevorstehenden Ringens. Was die Tracht jener Zeit anlangt, so fallen uns besonders die breit ausgelegten Hals kragen auf, die man gern mit reichem Spitzenwerk veränderte; an Spitzen hatte man überhaupt so großes Gefallen, daß man sie auch an den wie Aufschläge über den Rockärmel zurückgelegten Manschetten und an Den Stulpen der Handschuhe, ja sogar ant oberen Rand der Stulpenstiefel und der hohen über das Knie emporreichen beit Reitstiefel trug. Der Oberkörper mar in ein anliegendes W ams gekleidet, das über die Brust herab verknöpft und um die Mitte des Leibes gegürtet mar; über ihm sonnte man einen Rock mit Schößen und geschlitzten Hängeärmeln tragen oder, wie das Soldaten gent thaten, ein ledernes Oberwams oder Koller. Die Beinbekleidung war weit und bequem und umhüllte Leib, Hüfte und Oberschenkel bis unter das Knie, >vo sie mit außen oerschleiften Kniebinden geschloffen wurde; waren diese Beinkleider oben und unten gleich weit, so nannte man sie Schlumperhosen, gingen sie nach unten spitz zu, hießen sie Pumphosen, Nach abwärts schlossen sich beim Friedenskleid Strümpfe (bei Vornehmen oon Seibe, bei Gewöhnlichen von Wolle), bei der Kriegstracht hohe Reitstiefel aus starkem, naturfarbigem Leber mit großen, angeschnallten Sporen. Die Kopfbedeckung bestand in einem hohen, breitkrempigen Hut aus meist lichtbrauner oder grauer Farbe, den man gern mit einer oder drei wallenden Federn schmückte. Das Haar trug man entweder kurz geschnitten (wie Tilly) oder lang herabhängend (wie Maximilian); Schnurrbart und spitzer Kinnbart waren vorherrschend, doch kam auch der geteilte Kinnbart vor. Die Schärpe oder Feldbinde, die schon in der letzten Zeit Karls V. dessen Offiziere getragen hatten, war auch von der Liga angenommen morden. Bezüglich der Bewaffnung zeigen die Gestalten Herzog Maximilians und Pappenheims die Überbleibsel der mittelalterlichen Ritterrüstung, die damals noch im Gebrauch waren. Kaiser Maximilian I., „der letzte Ritter", und seine Zeitgenossen hatten noch Bollrüstungeu getragen, aber schon im Lause des 16. Jahrhunderts hatte man die Wertlosigkeit derselben den Feuerwaffen gegenüber erkannt und war zur „Halbrüstung" übergegangen, indem man zuerst die Eisenbekleidung der Füße und Unterschenkel aufgab und durch große Lederstiefel ersetzte. Die Oberschenkel deckte man durch die sog. Krebse oder Diechlinge, ein Geschiebe von magrecht angebrachten Eisen

10. Herzog Maximilian I. von Bayern vor der Schlacht am weißen Berge - S. uncounted

1898 - München : Piloty & Loehle
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