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1. Die Gracchische Bewegung - S. uncounted

1913 - Leipzig [u.a.] : Teubner
Vuellensammlung für den geschichtlichen Unterricht an höheren Schulen herausgegeben von G.lambeck, Geh.reg.-Rat u.gber-Reg.-Rat b.d.provinzialschulkonegiumverlin in Verbindung mit Professor Dr. $. Kurze - Berlin und Oberlehrer Dr. P. Rühlmann - Leipzig -- - Ii: 9 =========================== Die Gracchische Bewegung von Dr. Walther Uranz Oberlehrer in Charlottenburg Decrg-Bkert-Instifci für int «nationale Schulbuchs -Braunschwelg jq-- Bibliothek - L arnngatore (Der Redner) k-Ii (l,13)-9 )n B. G. Ceubner in Leipzig und Berlin Inventarisiert unter

2. Die Gracchische Bewegung - S. 1

1913 - Leipzig [u.a.] : Teubner
Georci-Eitert-ihstitat für internetionah Schu&uchfors Braunschweig (Einletiung. *k- Die Epoche, in deren Studium die folgenden Blätter einführen sollen, ist in letzter Seit Gegenstand umfassender und eingehender Untersuchungen * geworden, deren wichtigstes (Ergebnis ist, daß unsere (Duellen, vor allem flppians Schilderung, letzten (Endes auf gute, zeitgenössische Aufzeichnungen zurückgehen. So mußte in diese Sammlung zunächst sowohl seine Geschichte 5 des Gemeindelandes (S. 2 f.) wie die im Rufbau geschlossene, in der Hngabe des Tatsächlichen zutreffende Schilderung des ersten Reformversuches (S. 7 ff.) ganz aufgenommen werden, während aber diese nur weniger (Ergänzungen bedurfte (S. 11 ff.), unter denen ein gänzlich abweichender, rhetorisch gefärbter Bericht über die Katastrophe (S. 12) eine ganz andere Brt der Überliefe- 10 rung vertreten soll, mußte die Geschichte des Gaius Gracchus aus den verschiedensten Stücken und Stückchen zusammengesetzt werden, da eine zusammenhängende, chronologisch korrekte Darstellung nicht vorliegt, hier kam es vor allem darauf an, feine umfassende organisatorische Wirksamkeit herauszuheben (S. 15ff.); die verschiedenen Berichte über sein (Ende (S. 20ff.) aber 15 sollen zeigen, daß ein komplizierter historischer Vorgang wohl in den wesentlichen Zügen von der Überlieferung festgehalten wird, daß aber die Darstellung der (Einzelheiten nicht minder hin- und herfchwankt wie die Beurteilung. Die nun folgenden Redefragmente (S. 25 ff.) geben uns einen (Einblick in die Seele der beibenreformatorenfelbst, von deren Gedanken sich unsere Generation 20 immer besonders angezogen, ja auf eigentümliche weise ergriffen fühlen wird; denn auch derjenige, der im allgemeinen nicht geneigt ist, verschiedene geschichtliche (Epochen in parallele zu setzen, wird immer wieder mit (Erstaunen wahrnehmen, daß die wirtschaftlichen und sozialen Probleme der Gracchenzeit (wie sie Abschnitt A schildert) fast denen gleichen, die unserem 25 Volke aufgegeben sind, und in manchem jener Worte wird er den heißen cttem der lebendigen Gegenwart zu verspüren meinen. Um so wichtiger aber schien es, auch die Gegner zu Worte kommen zu lassen (S. 28 ff.), zumal unter ihnen so interessante sind, wie Cornelia, deren Briefe wohl jetzt allgemein als echt anerkannt werden (S. 29 s.), und so bedeutende wieposeidonios v.rpameia, 30 der die Gefahren der von G. Gracchus heraufbeschworenen Revolution mit musterhafter Klarheit und Schärfe entwickelt hat (S. 31). 1 Dgl. vor allem Nitzsch, Die Gracchen und ihre nächsten Vorgänger, Berlin 1847; Reumann, Geschichte Roms während des Verfalls der Republik, Breslau 1881; poehlmann, Geschichte des antiken Kommunismus und Sozialismus Ii, München 1901; Kornemann, 3ur Geschichte der Gracchenzeit, 1. Beiheft zu den „Beiträgen zur alten Geschichte" 1903; <E. Itt et) er, Untersuchungen zur (Beschichte der Gracchen (Kleine Schriften, S. 383), Halle 1910: poehlmann, Tiberius Gracchus als Sozialreformer (Aus Altertum und Gegenwart Ii 118), München 1911. (Quellen|ammlung Ii, 9: Kranz, Die gracchische Bewegung 1

3. Die Gracchische Bewegung - S. 3

1913 - Leipzig [u.a.] : Teubner
1. wirtschaftliche Verhältnisse 3 lien in Zukunft leicht zu gewinnen noch seine Herrschaft wegen der so großen Menge an 5klaven gefahrlos zu erhalten,1 — aber an Abhilfe dachte man nicht; es war ja auch nicht leicht, ja nicht einmal völlig gerecht, so vielen Männern nach so langer Zeit so viel Besitz an Pflanzen, Gebäuden und Einrichtungen wegzunehmen, die ihnen doch als (Eigentum gehörten. So ent« » schied man endlich mit aller Not auf Hntrag der Volkstribunen dahin, niemand dürfe von diesem Land mehr als 500 Joch besitzen oder mehr als 100 Stück Großvieh oder 500 Stück Kleinvieh auf die Trift schicken." Außerdem legte man ihnen hierfür die Verpflichtung auf, eine bestimmte Anzahl freier Männer zu halten, die die Vorgänge überwachen und (nötigen* io falls) zur Meldung bringen sollten Über man kümmerte sich um die Gesetze nicht. . ., sondern selbst die, welche sich darum zu kümmern schienen, ließen das Land nur dem Namen nach verteilen, nämlich an ihre ver?^ wandten, und die große Mehrzahl setzte sich völlig darüber hinweg^"' [Bus einer Hebe desm.porcius dato i.3. 167; Gellius Nod. Attic. 6, s.] is Gibt es denn ein Gesetz, das so streng ist zu verordnen: . . . wenn jemand nur den Wunsch hat, mehr als 500 Joch zu besitzen, so soll die Strafe soundso hoch fein? . . . wir aber wollen tatsächlich ... mehr haben, und das bleibt uns ungestraft. — [Plutarch Tiberius Gracchus <?.] (Baius Lälius (Konsul 140), der Freund Scipios, ging zwar an die Reformation, aber als 20 die herrschende Klasse widerstand leistete, trat er aus Furcht vor entstehenden Unruhen davon zurück, und so bekam er den Beinamen... „Der verständige". — (Tiberius') Bruder (Baius erzählt in einer Schrifts, Tiberius habe auf der Heise durch (Etrurien nach Humantia gesehen, wie verödet das Land war, auch daß die Arbeiter und Hirten fremde, auslän- 25 bische Sklaven waren; da fei ihm zuerst der Gedanke an eine (neue) Verfassung gekommen. 2. Sinken der Bürgerzahl. [.Livius Periocji. 47—59.] Schätzung des Jahres 159: 328316 waffenfähige römische Bürger; 141: 328 442; 135: 317 933; 131: so 318823? 3. Landflucht. [3. 3. 187; Livius 39,T] (Rls Gesandte der Latiner im Senat klagten,) daß eine große Menge ihrer Bürger nach Hom abgewandert und 1 vgl. S. 5, 9 ff. 2 Angeblich eine Bestimmung der Licinisch - Sextischen fldergefetze, in Wahrheit — was zu flppians Darstellung gut stimmt — ein (Besetz aus dem Anfang des 2. Jahrhunderts (vgl. Niese, Hermes 1888, 410); sein Vorhandensein bezeugt 3. 15ff. — 500 Joch: etwa 125,90 ha. 3 vielleicht ist eine von ihm herausgegebene Rebe gemeint. 4 „Ein erschreckendes (Ergebnis für eine 3eit tiefen inneren und äußeren Friedens" (Ittommsen, Rom. Gesch. (9. stuft.) Ii 81). 1*

4. Die Gracchische Bewegung - S. 13

1913 - Leipzig [u.a.] : Teubner
Ii. Die Zwischenzeit 13 Sieh dich doch um!" Die unstete Menge, von plötzlicher Furcht erschreckt, beginnt zu fliehen. Jener aber, vor verbrecherischer Lust schäumend, aus der Tiefe seiner Brust vor Wut schnaubend, dreht Gracchus, der gar nicht weiß, was vorgeht, aber nicht von der Stelle weicht, den Arm aus und zerschlägt ihm die Schläfe. Ittit feinem Laut die angeborene Tüchtigkeit 5 verleugnend, sinkt er lautlos zusammen. Jener, mit dem erbarmenswerten Blute des tapferen Mannes bespritzt, blickt um sich, als ob er eine Heldentat begangen habe, reicht fröhlich den Glückwünschenden feine verbrecherische Hand dar und begibt sich in den Juppitertempel. Ii. Die Zwischenzeit. 10 1. Der Antrag des T. papirius darbo. [3. 3-131; Livius Perioch. 59.] Als der Volkstribun Carbo beantragt hatte, 'Das Volk dürfe denselben Tribunen wählen, so oft es wolle', bekämpfte p. (Scipio Ämilianus) Africanus diesen Hntrag mit einer höchst eindrucksvollen Rede, in der er auch sagte, Tiberius Gracchus scheine mit 15 Recht getötet zu sein. T. Gracchus dagegen sprach für den Hntrag, aber Scipio setzte seinen willen durch? 2. Die Ackerverteilung. [Appian, Bürgerkriege 1, isi\ Hach der (Ermordung des Gracchus und dem Tode des Rppius Claudius wurden für sie Fulvius Flaccus und 20 Papirtus Garbo gewählt, um mit dem jüngeren Gracchus das Land aufzuteilen. Da die Besitzenden aber sich der Abschätzung entzogen, so forderten jene zur Anklage auf. Und sofort gab es eine Menge schwerer Prozesse; denn auch das angrenzende Land, das schon verkauft ober an die Bundesgenossen verteilt war, wurde, um den Umfang des Gemeindelandes zu be« 25 stimmen, überall daraufhin geprüft, wie es verkauft oder zugewiesen war, und doch hatten nicht alle die Kaufverträge oder die Anteilscheine mehr, und die, die sich fanden, waren zweideutig. Als dann das Land neu vermessen wurde, erhielten die einen statt bepflanzter Äcker mit Gehöften unbebautes Land, andere statt ergiebigen Landes ödes, sumpfiges oder morastiges. 30 Auch hatten sie ja am Anfang (die Verteilung) nicht peinlich genau gemacht, wie natürlich bei erbeutetem Land. Zudem hatte der Erlaß, der jeden beliebigen zur Bebauung des nicht verteilten Gebiets aufforderte, viele veranlaßt, auch das Nachbarland zu bearbeiten und so den Unterschieb zwischen (Bemeinbe* und Privateigentum zu verwischen. Und die 35 lange Seit enblich hatte alles oeränbert. So war benn das Unrecht der Reichen, so groß es war, im einzelnen schwer festzustellen. Alles in allem 1 vgl. aber S. 16, 17 f.

5. Die Gracchische Bewegung - S. 15

1913 - Leipzig [u.a.] : Teubner
Iii. Der Reformversuch des Gaius Sempronius Gracchus 15 Iii. Der Reformversuch der Gaiur Sempronius Gracchus. I. Bis zur Wahl zum Volkstribunen. Tätigkeit als Mitglied der Teilungskommission s. S. 9, 23 (t. 3- 133); 13, 21; 14, 29 (nach dem Tode des Tiberius), als Bundesgenosse des Garbo S. 13, 16 (i- I. 131). — [i. 3- 126; Plutarch G-aius Gracchus -?.] Es traf 5 von selbst (mit den wünschen der Optimalen) zusammen, daß er als Quästor Sardinien unter dem Konsul Grestes erhielt. Das war seinen Feinden nach Wunsch\ (Baius selbst aber machte es nichts aus. (2) Bis Gams nun in Sardinien war, gab er Proben jeder Hrt Tüchtigkeit, zeichnete sich vor allen jungen Leuten sehr aus in den Kämpfen gegen die Feinde, in der ge-10 rechten Behandlung der Untertanen und in der Ergebenheit und (Ehrerbietung gegen den Gberfeldherrn, durch seine sittliche Strenge aber, seine Einfachheit und Arbeitsfreudigkeit übertraf er sogar die älteren Männer? - [Diodor 34, 24.]: Die Menge pflegte ihn nicht nur zu geleiten, als er sein amt bekommen hatte, sondern auch, als er sich darum bewarb, und 15 auch vor der Bewerbung, ja als er aus Sardinien zurückkehrte, ging sie ihm entgegen und empfing ihn beim Kussteigen mit Segenswünschen und Beifall. — [Plutarch ebd. 3.] (Nach einem ergebnislosen Prozeß wegen zu • früher Rückkehr) erhob man wieder andere Beschuldigungen und Klagen gegen ihn: er bringe die Bundesgenossen zum Abfall und habe an der ver- 20 schwörung teilgenommen, die bei Fregellä zutage getreten sei? Doch reinigte er sich von jedem verdacht, und als sich seine Unschuld herausgestellt hatte, bewarb er sich sogleich um das Tribunal (i. 3- 124), während alle Optimalen ihm in gleicher weise entgegenarbeiteten, dagegen eine solche Menge aus Italien in der Hauptstadt zusammenströmte und mitwählte, daß viele 25 kein Obdach fanden .. . 2. Tätigkeit als Volkstribun. [3. 3. 123. 122.]4 Erste Gesetze [Plutarch ebd. *.]: (Als Tribun) brachte er zwei Gesetze ein, erstens 'wenn das Volk einem Beamten ein Rmt genommen habe, so dürfe dieser nicht an einem zweiten Hmte mehr 30 teilhaben’, zweitens 'wenn ein Beamter einen Bürger ohne richterliche Entscheidung verbannt habe, so solle er dem Volk verantwortlich sein'? von diesen Gesetzen wollte das erste geradezu Marcus (Dctavius, der von 1 wegen des schlechten Klimas und der kriegerischen Bevölkerung. 3 vgl. (Baius’ eigene Worte S. 25, 39. 8 Entstanden durch die Zurückweisung des S. 13, 11 erwähnten Antrages. 4 Die Reihenfolge der eingebrachten Gesetze ist strittig; es wird die wahrscheinlichste gegeben. 5 Andere Fassung des nur erneuerten Gesetzes [Cicero Pro Eäbirio 12.]\ 'Cs solle nicht über das Leben römischer Bürger ohne Antrag (des Volkes) gerichtet werden' (vgl. Istommfen, Rom. Strafrecht S. 258).

6. Die Gracchische Bewegung - S. 23

1913 - Leipzig [u.a.] : Teubner
Iv. Der Ausgang der Bewegung 23 geriet in eine Haferei, die an Wahnsinn grenzte. Denn er versammelte die verschworenen in seinem eigenen Hause, beriet sich mit Flaccus und entschied sich dahin, mit Waffengewalt die Gegner zu bezwingen und an Beamte und Senat Hand anzulegen. Daher befahl er allen, unter der Toga Schwerter zu tragen, ihm zu folgen und auf seine Befehle zu achten, während 5 nun ©pimius eine Ratsversammlung über die notwendigen Maßnahmen auf das Kapitol berief, brach er mit den Hufrührern dorthin auf. (Er fand den Tempel vorher besetzt und eine Menge von Aristokraten versammelt und wich in die Halle hinter dem Tempel zurück, in Angst und wie vom bösen Gewissen getrieben, während er nun in dieser leidenschaft-10 lichen Erregung war, fiel ein gewisser Q)uintus, der ihn gut kannte, vor ihm auf die Kniee und bat ihn, feine Gewalttat, die nicht wieder gut zu machen sein würde, gegen das Vaterland zu unternehmen. Jener aber, schon ganz zu einem Tyrannen geworden, stieß ihn zur (Erde nieder und befahl seinem (Befolge, ihn zu durchbohren: das solle der Anfang der Hache 15 an den Gegnern sein. Der Konsul zeigte erschrocken den Mord und den gegen sie geplanten Angriff den Senatoren an. Iv. Der Ausgang der Bewegung. [Äppian, Bürgerkriege 27] Das war das (Ende der (Empörung des jüngeren Gracchus. Nicht viel später wurde ein Gesetz angenommen, das 20 den Besitzern gestattete, das strittige Land w verkaufen. Denn auch das war feit dem älteren Gracchus verboten. Und so kauften denn auch die Reichen sofort von den Unbemittelten, oder sie zwangen fte unter allerlei vöttoanöen mit lieroalt ^azu. So erging es in der Folgezeit den Hrmen noch schlechter, bis defdoifstribun Spurius Thorius ein (Besetz, beantragte, 25 das Land solle nicht weiter verteilt werden, aber die Besitzer sollten das ihnen zurzeit gehörende behalten, dafür dem Volke Hb gaben leisten, und dieses Geld solle zur Verteilung (unter die Hrmen) kommen, wegen dieser Verteilungen war das den Hrmen ein Trost, zur Vermehrung der Bevölkerung aber trug es gar nichts bei. Nachdem aber einmal durch diese geschickten 30 Maßnahmen das gracchische Gesetz, dessen Verwirklichung so gut und nützlich gewesen wäre, beseitigt war, hat ein anderer Tribun nicht viel später auch noch die Hbgcfffcn aufgehoben, und so war denn das Volk um alle Hoffnungen betrogen worden. Daöurch ging es mit der Zahl der Bürger und Soldaten nur noch mehr bergab1 . . . 35 1 Über die Zeit und Bestimmung dieser Gesetze vgl. Neu mann, Geschichte Roms I 265.

7. Die Gracchische Bewegung - S. 25

1913 - Leipzig [u.a.] : Teubner
Ii. Die Fragmente 25 Ii. Die Fragmente. 1. Fragmente aus den Reben des Tiberius. Bet (Einbringung der Gesetze [Plutarch Tib. Gr. 9; vgl.5.7,6ff.^: Die Giere, die in Italien leben, haben jebes eine höhle, eine Lagerstätte, einen Unterschlupf, die Männer aber, die für Italien kämpfen und sterben, 5 haben an nichts mehr Anteil als an der Luft und dem Licht. (Dhne ©bbach und ohne Heimat irren sie mit Weib und Kind umher. Die Felbherrn lügen, wenn sie die Soldaten in der Schlacht aufforbern, für Gräber und Altäre mit dem Feinde zu sümpfen; benn keiner unter soviel Körnern hat noch Hausaltar und Ahnengrab. Nein, für anberer Leute Schlemmerei und Reich« 10 tum kämpfen und fallen sie. Sie heißen Herren der Idelt — und haben nicht eine Scholle zu eigen. Nach der Absetzung des (Dctanius [Plutarch ebd. 15; vgl.s.9,14ff.]: .. . Das Königtum begriff nicht nur alle Gewalt in sich, sonbern es war durch die feierlichsten Auspizien den Göttern geheiligt. Aber den Tar- 15 quinius hat der Staat boch vertrieben, als er Unrechtes tat, und wegen eines Istannes Frevel würde das von den Vätern ererbte Amt, dem Rom sogar seine (Brünbung verbanft, aufgehoben. U)as wäre so heilig und ehr-würbig in Rom wie die Jungfrauen, die das unvergängliche Feuer pflegen und hüten? Aber wenn eine von ihnen die Keuschheit verletzt, wirb sie 20 lebenbig begraben; benn durch die Sünbe gegen die Götter verlieren sie ihre Heiligkeit, die sie nur um der Götter willen haben. Also verbient auch ein Volkstribun, der dem Volk Unrecht tut, die Heiligkeit nicht, die er von Volks wegen besitzt; benn die Macht, auf der feine Gewalt beruht, die hebt er auf. Wahrhaftig, wenn er mit Recht durch Stimmenmehr« 25 heit das Tribunat erhielt, mit wieviel mehr Recht wirb er dann auf einstimmigen Beschluß abgesetzt! — Nichts ist so heilig und ehrtoürbig wie die Ideihgefchenke an die Götter. Aber von ihnen Gebrauch zu machen, sie umzustellen und zu übertragen, wie das Volk es will, hat bieses noch niemand gehinbert. Also müßte es ihm auch freistehen, das üribunat wie so ein weihgeschenk einem andern zu übertragen. — Daß aber das Amt an sich gar nicht heilig und unantastbar ist, geht baraus hervor, daß oft die mit einem Amte Befleibeten es von selbst abschwören und nieberlegen.1 2. Fragmente aus den Reben des (Baius. Bei Empfehlung des Papirischen Gesetzes2 [Charisiiiss.240k.]: 35 Die Schufte haben meinen vortrefflichen Bruder Tiberius erschlagen; ba, seht, wie wir uns gleichen! Nach der Anklage wegen unbotmäßiger Rückkehr aus Sizilien: [Plutarch G. Gr. 2.] Cr sagte, er habe zwölf Jahre gebient, die anberen, entsprechet der gesetzlichen Verpflichtung, nur zehn; als Quästor 40 sei er zwei Jahre beim Konsul geblieben, obwohl ihm das Gesetz die 1 Ittommfen Hörn. Gesch. Ii 93: „Unwürdige Sophiftif." 2 vgl. S. 13,11.

8. Die Gracchische Bewegung - S. 28

1913 - Leipzig [u.a.] : Teubner
28 D. Stimmen der Gegner größten Summen. Cs ist wie seinerzeit in Griechenland, wo der größte Redner feines Volkes Demades einem Schauspieler geantwortet haben soll, der sich damit rühmte, wegen eines Stückes ein Talent bekommen zu haben: „Vas scheint dir wunderbar, wenn du durch Reden ein Talent verdient 5 hast? Ich habe zehn Talente vom König erhalten, nur damit ich stille sei " Ebenso empfangen diese Leute jetzt die größten Belohnungen, nur weil sie schweigen. Bei unbestimmtem Hnlaß [Plutarch G. Gr. 4.]: Du willst Cornelia schmähen, die den Tiberius geboren hat? io vor der Katastrophe [Cicero De oratore 3,214.]: wohin soll ich Unglückseliger mich begeben? wohin mich wenden? stuf das Kapitol? Das ist ja noch feucht vom Blute meines Bruders! Nach Haus? Damit ich meine arme Mutter in Tränen und Verzweiflung sehe? — (Es war bekannt, daß dies von ihm mit Blicken, Stimme und Gebärden so vorgetragen worden 15 war, daß selbst seine Feinde sich der Tränen nicht enthalten konnten.) D. Stimmen der Gegner. I. Gegner -e§ Tiberiur. 1. Gegner in der Senatspartei. [Plutarch Tib. Gr. ü.] (Quintus Metellus machte (in einer Senats-20 rede) dem Tiberius vorwürfe, daß ihn des Nachts die Frechsten und Ärmsten unter dem Volke geleiteten1, während unter der Zensur seines Vaters die Bürger die Lichter auslöschten, wenn er nach einem Gastmahl heimkehrte, um nicht den verdacht zu erwecken, allzusehr dem Gelage und Trunk ergeben zu sein. Titus Hnnius . . . forderte den Tiberius zu einer Pro-25 zeßwette- auf, daß er einen Kollegen, der gesetzlich unantastbar und heilig war, ehrlos gemacht habe. (Es entstand ein großer Lärm, und Tiberius eilte hinaus, berief eine Volksversammlung, ließ Hnnius vorführen und wollte ihn anklagen. Der aber .. . bat um eine kurze Frage an Tiberius vor den Verhandlungen. Ais jener es gestattete und Stille eintrat, sagte Hnnius: 30 wenn du mich jetzt ehrlos machen und beschimpfen willst, ich einen deiner Kollegen anrufe und er auftritt, um mir zu helfen, und du zornig wirst, wirst du ihn dann auch absetzen? — [Diodor 34,33.] (Publius Scipio Nafica) hat Tiberius Gracchus, der nach der Alleinherrschaft strebte, mit eigenen Händen niedergeschlagen3, an der Spitze des Senats. Und als die 35 Menge grollte und gegen die Mörder wütete, als die Volkstribunen jeden einzelnen der Senatoren vor die Rostra treten ließen und fragten, wer 1 vgl. S. 9,27. 10, 16. 12, 22. 2 D. i. ein Prozeß, bei dem beide Parteien Geld hinterlegen und der ver- lierende auch sein Geld noch einbüßt. * hier ist, wie oben S. 12, 27 ff., „Kafkas Bekenntnis zu wörtlich genommen" (<E. Meyer a. a. (D. S. 393): er hat die Tat nur veranlaßt.

9. Die Gracchische Bewegung - S. 32

1913 - Leipzig [u.a.] : Teubner
Inhaltsverzeichnis. Seite Einleitung........................................................................... 1 A. Jur Entstehung der Bewegung. I. Wirtschaftliche Verhältnisse..................................................... 2 I. Die Geschichte des Gemeindelandes. 2. Sinken der Bürgerzahl. Z. Landflucht. 4. Kämpfe um die Soldatenaushebungen. 5. Getreideeinfuhr und ihre Folgen. 6. Sklavenaufstände. Ii. politisch-soziale Verhältnisse................................................... 5 1. Der Klassenkampf. 2. Stimmen der besitzenden Klassen. 3. Stimmen der Proletarier. B. Der Verlauf der Bewegung. I. Der Reformationsversuch des Tiberius Sempronius Gracchus .... 7 1. Zusammenhängender Bericht (klppi an, Bürgerkriege I, 9ff.). 2. Ergänzungen. Ii. Die Zwischenzeit.................................................................13 1. Der Antrag des <L. Papirius Garbo. 2. Die flcferoerteilung. 3. Segensreiche Folgen des fltfergefetzes. Iii. Der Reformversuch des Gaius Sempronius Gracchus............................15 1. Bis zur Wahl zum Volkstribunen. 2. Tätigkeit als Volkstribun. 3. Der Sturz. 4. Die Katastrophe. Iv. Der Ausgang der Bewegung..........................................................23 C. Die Reden der Gracchen. I. Urteile über die Reben............................................................24 1. Urteile über Tiberius. 2. vergleich des Tiberius und des Gaius. 3. Urteile über Gaius. Ii. Die Fragmente....................................................................25 1. Fragmente aus den Reden des Tiberius. 2. Fragmente aus den Reden des Gaius. D. Stimmen der Gegner. I. Gegner des Tiberius...............................................................28 1. Gegner in der Senatspartei. 2. Scipio flmilianus und fein Kreis. Ii. Gegner des Gaius.................................................................29 1. Aus Briefen feiner Mutter Cornelia. 2. Stimmen gegen das Getreidegesetz. 3. Fannius gegen das Bundesgenossengesetz. 4. Der Kreis des Scipio flmilianus. Bemerkung. Was die zu Grunde gelegten Texte betrifft, so ist, wenn nichts anderes bemerkt wird, die Busgabe der Bibliotheca Teubneriana benutzt worden.

10. Die Gracchische Bewegung - S. uncounted

1913 - Leipzig [u.a.] : Teubner
Verlag von B. G. Teubner in Leipzig und Berlin Hus Jnatur und Gdfteswelt Sammlung wissenschaftlich-gemeinverständlicher Darstellungen aus allen Gebieten des Wissens. Jeder Band ist in sich abgeschlossen und einzeln käuflich Jeder Baitb geheftet M. 1.—, in Leinwand geb. M. 1.25 Wirtschaftsgeschichte: wirtschaftliche Erdkunde, Don weil. Pros. Dr. Lhr. Grub er. 2. Auflage. Bearbeitet von Pros. Dr. Dove. (Bö. 122.) Hntite Wirtschaftsgeschichte, von Dr. (D. Neurath. (Bö. 258.) Soziale Kämpfe im alten Hont. von privatöoz. Dr. L.bloch. 3. flufl. (22 ) Deutsche Stätte und Bürger im Mittelalter, von Pros. Dr. B. heil. 3. Auflage. Trtit zahlreichen flbbilöungen und 1 Doppeltafel. (Bö. 43.) Das deutsche Dorf. von R. Ittielfe. 2. Auflage. (Bö. 192.) Geschichte des deutsch.bauernstandes. Pros. Dr.h.geröes. 21 Abb. (320.) Vas deutsche Handwerk, von vir. Dr. E.gtto. 4.Aufl. Ittit27abb. (Bö.14.) Geschichte d. deutsch. Handels, von Pros. Dr. w. Langenbeck. (Bö. 237.) Geschichte d. Welthandels, von Pros. Dr.m.g. Schmiöt. 2.Aufl. (Bö. 118.) Das Zeitalter der Entdeckungen, von Pros. Dr. 5. Günther. 3. Aufl. mit 1 Weltkarte. (Bö. 26.) Englands Weltmacht in ihrer Entwicklung vom 17. Jahrh, bis auf unsere Tage, von Pros. Dr. Hx Langenbeck. 2. Aufl. mit 19 Bilön. (Bö. 174.) Deutschlands Stellung in der Weltwirtschaft, von Pros. Dr. P. Arnö t. 2. Auflage. (Bö. 179.) Die Entwicklung des deutschen Wirtschaftslebens im letzten Iahr-hunöert. von Pros. Dr. L. Pohle. 3. Auslage. (Bö. 57.) Deutsches Wirtschaftsleben. Auf geograph. (Brunölage gefchilöert. von weil. Prof. Dr. (Ehr. Grub er. 3. Aufl. Iteubearb. von Dr. H. Reinlein. (Bö. 42.) Die Ostmark. (Eine (Einführung in die Probleme ihrer Wirtschaftsgeschichte. von Pros. Dr. w. Mitscherlich. (Bö. 351.) Innere Kolonisation, von A. Brenning. (Bö. 261.) Die deutsche Landwirtschaft, von Dr. ll>. (Elaaßen. Mit 16 Abb. (Bö.215.) Verkehrsentwicklung itt Deutschland. (1800 bis zur (Begenm.) Deutschland Eisenbahnen u. Binnenwasserstraßen, von Pros. Dr. W. Lotz. 3. Aufl. (Bö. 15.) Deutsche Schiffahrt und Schiffahrtspolitik der Gegenwart, von Pros. Dr. K. Thieß. (Bö. 169.) Die deutschen Kolonien. (Lanö und Leute.) von Dr. A. heilborn. 3. Auflage. Mit 26 Abbilöungen und 2 Karten. (Bö. 98.) Unsere Schutzgebiete nach ihren wirtschaftlichen Verhältnissen. 3m Lichte der (Eröfunöe dargestellt, von Dr. (Ehr. G. Barth. (Bö. 290.) Das Deutschtum im Busland, von Pros. Dr. R. Fjoeniger. (Bö. 402.) Das Internat. Leben d. Gegenwart, von A.h.frieö. Mit Tafel. (Bö.226.) Die Amerikaner. Don n.m.butler. Deutsch v.dr.w.paszkowski. (Bö.319.) Aus dem amerikan. Wirtschaftsleben. Don Prof. I. L. Laughlin. (127.) Die Japaner in der Weltwirtschaft. Don Pros. Dr. K. Rath gen. 2. Auflage. (Bö. 72.) Die Münze als hiftor. Denkmal sowie ihre Beöeutg. im Rechts« und Wirtschaftsleben. Don Prof. Dr. A. Lufchin v. (Ebengreuth. Mit 53 Abb. (Bö. 91.) Das Geld und sein Gebrauch. Don G. Maier. (Bö. 398.) Hu.-S. Reihe Ii Wirtschaft
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