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1. Karl der Große - S. uncounted

1914 - Leipzig [u.a.] : Teubner
Huellensammlung für den geschichtlichen Unterricht an höheren Schulen herausgegeben von D.lainbeck,Geh.reg.-Ratu.<Vber-Reg.-Ratb.d.provinzialschulkoilegiuin Berlin in Verbindung mit Professor Dr. $. Kurse-Berlin und Oberlehrer Dr. P. Nühlmann-Leipzig Ii: 31 ------ Karl der Große von Dr. Hans Loewe Gymnasiallehrer in München 1k-Ii >(1,1*0-31 Bis^msdiweig kjßy-Bi k- B. G. Tenbner in Leipzig und Berlin

2. Karl der Große - S. uncounted

1914 - Leipzig [u.a.] : Teubner
Georg-Eckert-Institut Bs78 '19/y M. Dßv Mellensammlung für den geschichtlichen Unterricht an höheren Schulen herausgegeben von G.lambeck Geh. Regierungsrat und Dberregierungsrat bei dem Provinzialschulkollegium Berlin in Verbindung mit Prof. Dr. 5- Kurze und Dr. P. Rühlmann in Berlin Dberlehrer in Leipzig Die Sammlung will eine für die Hand des Schülers bestimmte Auswahl geschichtlicher (Quellen bieten und erscheint in 3mei Reihen. Die 17 hefte der I.reihe sollen es ermöglichen, im Klaffenunterricht die wichtigsten (Ereignisse durch (Quellen zu beleuchten und so die Hauptmomente aus dem geschichtlichen Unterrichtspenfum 'Mmmter Anschauung zu erheben. — Die hefte der Ii. Reihe (in t genommen etwa 100 hefte) enthalten für einzelne geschieht« rfcheinungen ein ausgiebiges (Quellenmaterial, das einem ; (Ersassen ihrer historischen Zusammenhänge, der (Eigenart ihres fes und ihrer Bedeutung für die Folgezeit dient. Sie werden dem t Schüler ein selbständiges (Erarbeiten geschichtlicher (Er* ^2 tis ermöglichen und sich besonders als Unterlage für freie »g ifchaftliche Arbeiten und Vorträge nützlich erweisen. — o irbeitung der einzelnen hefte erfolgt durch bewährte Fach-"" >r auf der Grundlage historischer Forschung und unter Berücksichtigung pädagogischer Gesichtspunkte. eis eines jeden 32 Seiten gr. 8 umfassenden Heftes 40 Pf. für die hefte der l. Reihe bei gleichzeitigem Bezüge von 10 Expl.) niedrige preis ermöglicht bequem die Anschaffung sowohl für den Nlassenunterricht als für den Einzelgebrauch. (Ein Verzeichnis der erschienenen, im Druck und in Vorbereitung befindlichen hefte enthalten Seite 3 und 4 des Umschlags. Verlag von B. G. Teeubiter in Leipzig und Berlin Umstehende Vignette zeigt eine Münze Karls des Großen. Bs78$10851305

3. Karl der Große - S. 1

1914 - Leipzig [u.a.] : Teubner
für internstionsld Sc* u'busi^orschung Braunschwoig Karls des Großen Persönlichkeit und Lebensweise schildert auf Grund eigener Anschauung Einhard (A); Blu.2, von demselben Verfasser, geben einen zusammenfassenden Überblick einerseits über den längsten und größten Krieg, den Kart überhaupt zu führen hatte, den sächsischen — durch ihn wurde dieser große germanische Stamm mit dem fränkischen Reiche vereinigt und die Organisation der christlichen Kirche in Sachsen ermöglicht —, andererseits über die Gesamtausdehnung des fränkischen Reiches, die Beziehungen Karls zu bedeutenden Fürsten, und die Sicherung der Meeresküsten gegen die Normannen. Unter B3 sind zwei für die Kaiserkrönung Karls besonders interessante Stellen vereinigt. Die beiden (Quellenauszüge, welche Karls Verhältnis zum Papsttum beleuchten, sind in Reihe Ii 32, S. 13 u. 15 bereits gedruckt. Der umfangreiche Abschnitt C soll zunächst das Königpriestertum Karls näher charakterisieren (1 a, b, c); C2 zeigt sodann, welche Anschauungen über die Bedeutung der fränkischen Königswürde in der nächsten Umgebung Karls herrschten, wie Karl die Kaiserkrönung von 800 auffaßte und wie er den ihm zu schwörenden (Eid ausgelegt wissen wollte. C3 gewährt einen (Einblick in Karls Rechtsbewußtsein, seine versuche, die volksrechte zu sammeln und die Vingpflicht der kleinen Leute zu erleichtern. 3m engen Zusammenhang damit stehen Karls Reformen zur (Erleichterung des Heeresdienstes (C 3 b); Karls Brief an Folrad (C3 b, 6) entwirft ein anschauliches Bild eines Aufgebotes. Die Auszüge aus dem Capitulare de villis (C 3 c) zeigen Karl als Förderer der Landwirtschaft auf den königlichen Gütern und vermitteln einen (Einblick in den Stand der Landwirtschaft in tüestfrancien; der Abschnitt cl enthält eine Reihe von Briefen und Quellenstellen, die Karls Bemühungen um Hebung der Schulen und des wissenschaftlichen Lebens charakterisieren. Die Briefe Alkuins (tj) zeigen einerseits dessen reges wissenschaftliches Streben, andererseits seine Abneigung gegen die Pflege der nationalfränkischen Kultur. 3n diesem Mangel an Verständnis für die Notwendigkeit, neben den lateinischen Studien auch die nationale Kultur zu pflegen, zeigt sich ein schweres Gebrechen der karolingischen Bildung. Die beiden Gedichte des Paulus Diaconus (&) sind besonders schöne Proben des poetischen Schaffens im karolingischen Kreise. Karls hofleben (D) findet eine interessante Darstellung in dem Gedicht des Westgoten Eheobulf. Der letzte Abschnitt (E) gibt in drei Zeugnissen von Zeitgenossen den (Eindruck wieder, den Karls Persönlichkeit auf sie machte. Hithard hat Karls Größe am kürzesten und besten charakterisiert. Die Totenklage ist eines der ergreifendsten Lieder, in denen der Verlust Karls besungen wird. Q)uellen|ammlung Ii, 31: Cocroe, Karl ö. Große j

4. Karl der Große - S. 2

1914 - Leipzig [u.a.] : Teubner
A. Karls Persönlichkeit. Auszüge aus Linharö, Leben Karls des Großen. Kap. 22—27.1 Kap. 22. Karl mar von breitem und kräftigem Körperbau, hervorragender Größe, die jedoch das richtige Maß nicht überschritt — denn seine Länge betrug, wie bekannt, sieben seiner Füße. — Der obere Teil seines Kopfes war rund, feine Bugen sehr groß und lebendig, die Nase ging etwas über das Mittelmaß, er hatte schöne weiße haare und ein freundliches und heiteres Gesicht. So bot seine Gestalt, mochte er sitzen oder stehen, eine höchst würdige und stattliche Erscheinung, wiewohl sein Nacken dick und zu kurz, fein Bauch etwas herabhängend scheinen konnte - das Ebenmaß der anderen Glieder verdeckte das. Er hatte einen festen Gang, eine durchaus männliche Haltung des Körpers und eine helle Stimme, die jedoch zu der ganzen Gestalt nicht recht passen wollte. Seine Gesundheit war gut, außer daß er in den vier Jahren vor seinem Tode häufig von Fiebern ergriffen wurde und zuletzt auch mit einem Fuße hinkte. Aber auch damals folgte er mehr feinem eigenen Gutdünken als dem Rate der Ärzte, die ihm beinahe verhaßt waren, weil sie ihm rieten, dem Braten, den er zu speisen pflegte, zu entsagen und sich an gesottenes Fleisch zu halten. Beständig übte er sich im Reiten und Jagen, wie es die Sitte seines Volkes war; denn man wird nicht leicht ein Volk auf Erden finden, das sich in dieser Kunst mit den Franken messen könnte. Sehr angenehm waren ihm auch die Dienste der warmen Quellen; er übte feinen Leib fleißig im Schwimmen und verstand das so vortrefflich, daß es ihm feiner darin zuvor tat. Daher erbaute er sich auch zu stachen ein Schloß und wohnte in feinen letzten Lebensjahren bis zu feinem Tod beständig darin. Und nicht bloß seine Söhne, sondern auch die vornehmen und seine Freunde, nicht selten auch die ganze Schar seines Gefolges und seiner Leibwächter lud er zum Bade ein, so daß bisweilen 100 Menschen und darüber zusammen badeten. Kap. 25. Er kleidete sich nach vaterländischer, nämlich fränkischer Weise, stuf dem Leibe trug er ein leinenes Hemd und leinene Unter- 1 Einhardi Vita Karoli Magni, ed. Holöer-Lgger 1911, S. 26ff., Kap. 22ff. flbel, Geschichtsschreiber der deutschen Vorzeit, 9. Ihö. Bö. 1, S. 43ff. Über Lin- hard, den Bauleiter und Biographen Karls, vgl. hauck, Kirchengeschichte Deutsch- lands Bö. Ii4, 1912, S. 182ff. und Kurze, Linhard, Berlin 1900.

5. Karl der Große - S. 3

1914 - Leipzig [u.a.] : Teubner
A. Karls Persönlichkeit 3 Hosen, darüber ein Wams, das mit seidenen Streifen verbrämt war, und Hosen; sodann bedeckte er die Beine mit Binden und die Füße mit Schuhen und schützte mit einem aus Seehunds- und Zobelpelz verfertigten Rock im Winter Schultern und Brust; endlich trug er einen meergrünen Mantel und beständig das Schwert an der Seite, dessen Griff und Gehenk von Gold und Silber war. Bisweilen trug er auch ein mit Edelsteinen verziertes Schwert; dies jedoch nur bei besonderen Feierlichkeiten, oder wenn die Gesandten fremder Völker vor ihm erschienen, ausländische Kleidung jedoch wies er zurück, mochte sie auch noch so schön sein, und ließ sie sich niemals anlegen; nur zu Rom kleidete er sich einmal nach dem Wunsch des Papstes Hadrian und ein zweites Mal auf die Bitte von dessen Nachfolger Leo in die lange Tunika und Thla-mijs und zog auch die römischen Schuhe an. Bet festlichen Gelegenheiten schritt er in einem mit Gold durchwirkten Kleid und mit (Edelsteinen besetzten Schuhen, den Mantel durch einen goldenen haken zusammengehalten, auf dem Haupte ein aus Gold und Edelsteinen verfertigtes Diadem einher; an anderen Tagen unterschied sich seine Kleidung wenig von der gemeinen Volkstracht. Kop. 24. In Speise und Trank war er mäßig; mäßiger jedoch noch im Trank; denn die Trunkenheit verabscheute er an jedem Menschen aufs äußerste, geschweige denn an sich und den Seinigen. 3m (Essen konnte er jedoch nicht so enthaltsam fein, vielmehr klagte er häufig, daß das Fasten feinem Körper schade, höchst selten gab er Gastereien und nur bei besonderen festlichen Gelegenheiten, dann jedoch in zahlreicher Gesellschaft, stuf feine gewöhnliche Tafel ließ er nur vier Gerichte auftragen außer dem Braten, den ihm die Jäger am Spieß Zu bringen pflegten und der ihm lieber war als jede andere Speise, während der Tafel hörte er gerne Musik oder einen Vorleser. . . . 3m Genuß des Weins und jeglichen Getränkes war er so mäßig, daß er über Tisch selten mehr als dreimal trank. 3m Sommer nahm er nach dem Mittagessen etwas (Dbst zu sich und trank einmal, dann legte er Kleider und Schuhe ab, wie er es bei Nacht tat, und ruhte zwei bis drei Stunden. Nachts unterbrach er den Schlaf vier- bis fünfmal, indem er nicht bloß aufwachte, sondern auch aufstand, während er sich ankleidete, ließ er nicht allein seine Freunde vor, sondern, wenn der pfalzgras von einem Rechtsstreite sprach, der nicht ohne seinen Rusfpruch entschieden werden könne, so hieß er die streitenden Parteien sofort hereinführen und sprach nach Untersuchung des Falles das Urteil, als säße er auf dem Richterstuhl; und das war nicht das einzige, sondern was es für diesen Tag von Geschäften zu tun und feinen Beamten aufzutragen gab, das besorgte er zu dieser Stunde. Kap. 25. Reich und sicher floß ihm die Rede vom Munde, und was er wollte, konnte er leicht und klar ausdrücken. (Es genügte ihm jedoch l* I

6. Karl der Große - S. 4

1914 - Leipzig [u.a.] : Teubner
4 A. Karls Persönlichkeit nicht an seiner Muttersprache, sondern er verwendete auch auf die Erlernung fremder großen Fleiß: im Lateinischen brachte er es so weit, daß er es wie Deutsch sprach - das Griechische aber konnte er besser verstehen als selbst sprechen. Dabei war er so beredt, daß er fast als der Lehrer erscheinen konnte. Die edlen Wissenschaften pflegte er mit großer Liebe, die Meister in denselben schätzte er ungemein und erwies ihnen hohe (Ehren. 3n der Grammatik nahm er Unterricht bei dem Diakonus Petrus von Pisa, einem hochbejahrten Mann, in den übrigen Wissenschaften ließ er sich von dem Diakonus Hibinus, mit dem Beinamen Alkuin, unterweisen, einem in allen Fächern gelehrten Mann. . . . 3n dessen Gesellschaft wandte er viel Seit und Mühe auf, um sich in der Rhetorik, Dialektik, vorzüglich aber in der Astronomie, zu unterrichten. Er erlernte die Kunst zu rechnen und erforschte mit emsigem Fleiß und großer Wißbegierde den Lauf der Gestirne. Auch zu schreiben versuchte er und pflegte deswegen Tafel und Papier im Bett unter dem Kopfkissen mit sich herumzuführen, um in müßigen Stunden feine Hand au die Gestaltung von Buchstaben zu gewöhnen. Indessen brachte er es hierin mit feinen Bemühungen nicht weit, da er es zu spät angefangen hatte. Kap. 26. Der christlichen Religion, zu der er von Jugend auf angeleitet mordest, war er mit Ehrfurcht und frommer Liebe zugetan. Darum erbaute er auch das herrliche Gotteshaus zu Aachen und schmückte es mit Gold und Silber und mit Kerzen und mit ehernen Gittern und Türen. . . . Morgens und abends, auch bei den nächtlichen Horen und zur Zeit der Messe besuchte er fleißig die Kirche, wenn es ihm fein Befinden erlaubte; und er ließ es sich sehr angelegen sein, daß alle gottesdienstlichen Verrichtungen mit möglichst großer Würde begangen würden, und gar häufig mahnte er die Küster, nichts Schmutziges oder Ungebührliches in der Kirche zu lassen. Die heiligen (Besäße ließ er aus Gold und Silber anfertigen und sie sowie die priesterlichen Gewänder in so großer Anzahl anschaffen, daß nicht einmal die Türsteher, die doch den untersten kirchlichen Grad bilden, beim Gottesdienst in ihrer gewöhnlichen Kleidung zu erscheinen brauchten. Auf die Verbesserung des Lesens und Singens in der Kirche wandte er große Sorgfalt. Denn in beiden Dingen war er sehr unterrichtet, wenn er auch selbst nicht öffentlich las und nur leise und im Thor sang. Kap. 27. 3n der Pflege der Armen und ihrer Unterstützung durch Almosen bewies er viel frommen Eifer, und das nicht bloß in seinem Land und Reich, sondern auch weit übers Meer pflegte er Geld zu schicken nach Syrien, Ägypten und Afrika, nach Jerusalem, Alexandria und Karthago, wenn er hörte, daß Christen daselbst in Dürftigkeit lebten, und sprang ihnen so in ihrer Not bei. Deswegen vornehmlich bewarb er sich auch um die Freundschaft der Könige jenseits des Meeres, damit er

7. Karl der Große - S. 5

1914 - Leipzig [u.a.] : Teubner
B. Karls äußere Politik 5 den unter ihrer Herrschaft lebenden Christen Erleichterung und Hilfe zu-fließen lassen könnte, vor allen anderen heiligen Stätten ehrte er die Kirche des heiligen Apostels Petrus zu Rom, deren Schatz er mit viel Gold, Silber und Edelsteinen bereicherte. Den Päpsten machte er viele und reiche Geschenke, und nichts lag ihm während seiner ganzen Negierung so sehr am herzen, als daß die Stadt Rom durch seinen (Eifer und Beistand wieder zu ihrem alten Ansehen gelange und die Kirche des heiligen Petrus nicht allein in sicherem Schutz und Schirm, sondern auch vor allen anderen Kirchen reich und mächtig sei. . . . B. Karls äußere Politik. 1. Die Zachsenkriege. Linhard, Leben Karls des Großen. Kap. 7 und Anfang von 8.1 Nach Beendigung dieses Krieges (gegen Desiderius) wurde der sächsische wieder aufgenommen, der eigentlich nur unterbrochen worden war. Kein Krieg, den das Volk der Franken unternahm, ist mit solcher Ausdauer, (Erbitterung und Anstrengung geführt worden; denn die Sachsen, die wie fast alle Völkerschaften Deutschlands wild, dem Götzendienst ergeben und gegen unsere Religion feindselig waren, hielten es für nicht unehrenhaft, göttliches und menschliches Recht zu übertreten und zu schänden. Dazu kamen noch besondere Umstände, die jeden Tag eine Störung des Friedens verursachen konnten: die Grenze zwischen uns und den Sachsen zog sich fast durchaus in der (Ebene hin, mit Ausnahme weniger Stellen, wo größere Waldungen oder dazwischen liegende Bergrücken eine scharfe Grenzlinie bildeten. So wollten Totschlag, Raub und Brandstiftungen auf beiden Seiten kein (Ende nehmen. Dadurch wurden die Franken so erbittert, daß sie endlich ihren Schaden nicht mehr bloß heimgeben, sondern es auf offenen Krieg mit ihnen ankommen lassen wollten. Der Krieg wurde also begonnen und von beiden Seiten mit großer (Erbitterung, jedoch mehr zum Nachteil der Sachsen als der Franken 33 Jahre lang ununterbrochen fortgeführt. (772—804.) (Er hätte freilich früher zu (Ende gebracht werden können, wenn nicht die Treulosigkeit der Sachsen gewesen wäre. (Es ist schwer zu sagen, wie oft sie besiegt waren und flehentlich sich dem Könige unterwarfen, das ihnen Anbefohlene zu leisten versprachen, die ihnen abgeforderten Geiseln ohne Zögern stellten und die zu ihnen geschickten Beamten aufnahmen; waren sie doch einige Male so geschwächt und heruntergebracht, daß sie selbst dem Götzendienst zu entsagen und den christlichen Glauben anzunehmen gelobten. Aber wenn sie einerseits mehrmals bereit waren, 1 Ed. Holder-Egger 1911, S. 9 ff. Abel a. a. ©. S. 28ff. Über den Sachsenkrieg vgl. yauck a. a. G. Bd. Ii \ S. 371—424; Simson, Jahrbücher des fränkischen Reiches Bb. I und Ii.

8. Karl der Große - S. 6

1914 - Leipzig [u.a.] : Teubner
6 B. Karls äußere Politik dem nachzukommen, so waren sie andererseits jedesmal sogleich bei der Hand, das Gegenteil zu tun, so daß es schwer zu sagen ist, ob man ihre Geneigtheit zu dem einen oder dem anderen mit größerem Recht behaupten darf,- denn seitdem der Krieg mit ihnen seinen Anfang nahm, ist kaum ein Jahr verflossen, in dem nicht ein solcher Wechsel mit ihnen vorging. Aber in seinem hohen Sinn und feiner in Glück und Unglück sich gleichbleibenden Beharrlichkeit ließ sich der König durch keinen Wankelmut von ihrer Seite ermüden, noch von dem, was er sich einmal vorgenommen hatte, abbringen; vielmehr ließ er ihnen niemals ihr treuloses Verhalten ungestraft hingehen, sondern entweder zog er in eigener Person gegen sie zu Held, oder schickte seine Grasen mit Heeresmacht gegen sie aus, um für ihr Tun Rache und eine gerechte Sühne zu nehmen. Zuletzt, nachdem er alle, die ihm widerstand geleistet hatten, besiegt und unterjocht hatte, riß er zehntausend Mann mit Weib und Kind von ihren Wohnsitzen auf beiden Ufern der Clbe los und siedelte sie in vielen Abteilungen in verschiedenen Gegenden Deutschlands und Galliens an. Unter der Bedingung aber, die vom König gestellt, von den Sachsen angenommen wurde, nahm der Krieg, der sich so viele Jahre hingezogen hatte, ein (Ende, daß sie dem heidnischen Götzendienst und den heimischen Religionsgebräuchen entsagten, die Sakramente des christlichen Glaubens annähmen und mit den Franken zu einem Volke sich verbänden. 3n diesem Kriege, durch so einen langen Zeitraum er sich auch hinzog, kämpfte Karl selbst doch nicht mehr als zweimal in ordentlicher Feldschlacht mit dem Feinde, das erste Mal an dem Berge (Dsnengi, bei dem (Drte, der Qcheotmelli1 heißt, das zweite Mal an der Hase. . . . 2. Zusammenfassung der kriegerischen und friedlichen Erfolge. (Einhard, Leben Karts des Großen. Kap. 15—17.* Kap. 15. Karthat das Reich der Franken, das er von seinem Vater schon groß und mächtig überkommen hatte, so herrlich erweitert, daß sein Umfang fast verdoppelt ward. Denn während früher nicht weiter als der zwischen Rhein und Loire, zwischen demdzean und dem Balearischen Meere gelegene Teil Galliens und der Teil von Deutschland zwischen Sachsen und der Donau, dem Rhein und der Saale, die die Grenze zwischen den Thüringern und den Sorben bildet, von den sogenannten (Dstfranken bewohnt wurde, und außerdem nur noch die Alamannen und Bayern zum Frankenreich gehörten, unterwarf er durch die erwähnten Kriege zuerst Aquitanien, wasfonien, das ganze Pyrenäengebirge und das 1 Detmold. 5 Ed. Holder-Lgger 1911, S. 17 ff. ctbel a. a. ©. S. 35 ff.

9. Karl der Große - S. 7

1914 - Leipzig [u.a.] : Teubner
B. Karls äußere Politik 7 Land bis zum (Ebro, der im Gebiet der Navarrer entspringt, die fruchtbarsten Gefilde Spaniens durchsticht und unter den Mauern der Stadt Dertofa1 ins Balearifche Meer mündet; hierauf ganz Italien, das sich von Hugufta prätoria2 bis zum unteren Kalabrien, roo bekanntlich die Grenze zwischen den Beneventanern und Griechen ist, in einer Länge von mehr als 1000 (ital.) Meilen erstreckt; ferner Sachsen, das keinen kleinen Teil von Deutschland ausmacht und doppelt so breit ist als der von den Franken bewohnte, während es ihm in der Länge gleichkommen mag; sodann beide Pannonien, das auf der anderen Donauseite gelegene Dazien, auch Istrien, Liburnien und Dalmatien mit Ausnahme der Seestädte, die er aus Freundschaft und wegen des mit ihm geschlossenen Bündnisses dem Kaiser von Konstantinopel ließ; endlich machte er sich auch alle die barbarischen und wilden Völkerschaften zinsbar, die zwischen Rhein und Weichsel, dem Meer und der Donau Deutschland bewohnen, so ziemlich einerlei Sprache reden, in Sitten und Kleidung aber sehr voneinander verschieden sind. Die bedeutendsten darunter sind die tdelataben, Sorben, Hbodriten, Boemannen, und mit diesen hatte er Krieg zu führen, die übrigen, weit zahlreicheren, unterwarfen sich ihm freiwillig. Kop. 16. (Er erhöhte den Ruhm feiner Herrschaft auch noch durch freundschaftliche Verbindung mit mehreren Königen und Völkerschaften. Der König Habefons3 von Galizien und Asturien war ihm so eng verbunden, daß er sich nicht anders als seinen untergebenen Mann nennen ließ, so oft er Gesandte und Briefe an ihn abschickte. Gleichermaßen beugten sich vor seiner Herrlichkeit die Könige der Schotten so sehr unter seinen willen, daß sie ihn nie anders als ihren Herrn und sich seine Untertanen und Knechte nannten. (Es liegen noch Briefe vor, in denen sich diese Gesinnung gegen ihn kundgibt. Mit dem König Aron* von Persien, der mit Ausnahme Indiens fast das ganze Morgenland beherrschte, stand er in so freundschaftlichem (Einvernehmen, daß dieser seine Huld der Freundschaft aller Könige und Fürsten des ganzen Erdkreises vorzog und ihn allein hoch ehren und beschenken zu müssen glaubte; und als nun seine Gesandten, die er mit Gaben zu dem heiligen Grabe unseres Herrn und Heilandes und dem ©rte seiner Huf-erstehung geschickt hatte, auch zu Aron kamen und ihm den Wunsch ihres Herrn eröffneten, bewilligte er ihnen nicht bloß, was von ihm begehrt wurde, sondern auch, daß jene heilige und heilbringende Stätte unter feine Gewalt komme. Und wie die Gesandten heimkehrten, so gesellte er ihnen seine eigenen bei und überschickte dem König neben Kleidern und Wohlgerüchen und anderen Kostbarkeiten des Morgenlandes noch 1 Tortosa. 2 flofta. 3 Alfons 11. 4 Harun al Naschid.

10. Karl der Große - S. 8

1914 - Leipzig [u.a.] : Teubner
8 B. Karls äußere Politik ungemein reiche Geschenke, nachdem er wenige Jahre vorher ihm auf seine Bitte den einzigen (Elefanten, den er damals besaß, geschickt hatte. Auch die tonftantinopolitanifchen Kaiser Kiciforus, Michael und Leo bewarben sich aus freien Stücken um Freundschaft und Bündnis mit ihm und schickten mehrfache Gesandtschaften an ihn ab. Nachdem er jedoch den Kaisertitel angenommen und dadurch die Besorgnis bei ihnen er-regt hatte, er wolle ihnen das Reich entreißen, schloß er einen festen Bund mit ihnen ab, so daß nicht der geringste Anlaß zu einem Zerwürfnis zwischen beiden Teilen übrig blieb. Immer nämlich war den Römern und Griechen die Macht der Franken verdächtig, woher denn auch jenes griechische Sprichwort kommt: „Den Franken habe zum Freund, aber nicht zum Nachbar!" Kap, 17. ... Huch eine Flotte rüstete er aus zum Kriege gegen die Normannen und ließ zu dem (Ende an den gallischen und deutschen Flüssen, die in die Nordsee münden, Schiffe erbauen, und weil die Normannen die deutsche und gallische Küste unaufhörlich mit Raubzügen heimsuchten, legte er in alle träfen und Flußmündungen, wo geeignete Ankerplätze zu sein schienen, kleine Geschwader und Wachtposten und hielt durch solche Vorkehrungen den Feind ab. Dieselben Anstalten traf er auch im Süden an der Küste der Narbonensischen Provinz und Septimaniens, ebenso an der ganzen Küste Italiens bis nach Rom gegen die Mauren, die sich in neuerer Seit auf Seeraub legten. So wurde zu feinen Lebzeiten weder Italien durch die Mauren, noch Gallien und Deutschland durch die Normannen von schwerem Schaden getroffen, ausgenommen, daß Centumcellae1, eine etrurifche Stadt, durch verrat von den Mauren erobert und geplündert und einige friesische, der deutschen Küste naheliegende Inseln von den Normannen verwüstet wurden. 3. Die Kaiserkrönung (800). a) Einhard, Leben Karls des Großen. Kap. 28.* Damals war es, daß er den Namen Kaiser und Auguftus empfing, der ihm anfangs so zuwider war, daß er versicherte, er würde an jenem (Tage, obgleich es ein hohes Fest war, die Kirche nicht betreten haben, wenn er des Papstes Absicht hätte vorher wissen können. Die oströmischen Kaiser nahmen es äußerst übel auf, daß er den Kaisertitel angenommen, er trug aber ihren f)aß mit großer Gelassenheit und wußte mit dem hohen Sinn, in dem er ohne Frage weit über ihnen stand, ihren Trotz zu besiegen, indem er häufig durch Gesandtschaften mit ihnen verkehrte und sie in seinen Briefen als Brüder anredete. 1 Tivitavecchia. * Ed. Holder-Egger lyll, S. 32ff. flbel a. a. (D. S. 47ff. Dgl. fiaud a. a. ©. Bö. Ii *, S. 107ff.
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