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1. Die Kulturverhältnisse des deutschen Mittelalters - S. uncounted

1905 - Leipzig : Freytag
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2. Die Kulturverhältnisse des deutschen Mittelalters - S. uncounted

1905 - Leipzig : Freytag

3. Die Kulturverhältnisse des deutschen Mittelalters - S. uncounted

1905 - Leipzig : Freytag

4. Die Kulturverhältnisse des deutschen Mittelalters - S. 5

1905 - Leipzig : Freytag
5 welche nichts in ihre Werke aufnehmen, was nicht mit den zuverlässigsten Zeugnissen und Urkunden belegt werden kann. Nur glaube man nicht, daß mit den Annalen und Diplomen des M. A. die Quellen der urkundlichen Geschichte erschöpft seien. Sind denn die Zeugnisse des schaffenden Geistes, die Eröffnungen des bewegten Gemütes, das nicht lügen kann, minder verlässige Urkunden vom Leben jener Zeit?“ Die Illustrationen des Buches sind sorgfältig revidiert und durch freundliches Entgegenkommen des Verlages z. T. durch bessere ersetzt. Die Schilderung vermeidet auch in der 2. Aufl. unnötige Breite, will aber anderseits auch nicht, wie es bei anderen ähnlichen Büchern teilweise der Fall ist, ein dürftiges Gerippe ohne Fleisch und Blut sein. Vielmehr möchte unser Werkchen recht anschauliche Situationsbilder geben. Darum sind die Beispiele aus der mittelhochdeutschen Literatur vielfach vermehrt, besonders aus Wolframs Parzival und Gottfrieds Tristan. Auch Gustav Freytags „Ahnen“ sind zu Beispielen verwertet. Neu hinzugekommen ist ein Abschnitt über das Schiffs- und Münzwesen und ein Register. Möge das Werkchen zu den zahlreichen alten Freunden sich noch recht viele neue Ereunde erwerben! Stendal, Ostern 1904. Arnold Zehme. Literarische Hilfsmittel. Waitz, Deutsche Verfassungsgeschichte. 1880—1896. Gebhardt, Handbuch der deutschen Geschichte. 2. Auflage. 1901. Schröder, Lehrbuch der deutschen Rechtsgeschichte. 4. Auflage. 1902. Nitzsch, Geschichte des deutschen Volkes. 2. Auflage. 1892. 0. Pieper, Burgenkunde. 1895. A. Schultz, Das höfische Leben zur Zeit der Minnesinger. 2. Auflage. 1889. A. Schultz, Deutsches Leben im 14. und 15. Jahrh. Familienausgabe. 1892. Weinhold, Die deutschen Frauen in dem Mittelalter. 3. Auflage. 1897. Michael, Kulturzustände des deutschen Volkes während des 13. Jahrh. 3. Auflage. 1897—1903. Gi esebrecht, Geschichte der deutschen Kaiserzeit. 5. Auflage. 1881—1895. Lamprecht, Deutsche Geschichte. 1894—1903. Wattenbach, Das Schriftwesen im Mittelalter. 1875. Stacke, Deutsche Geschichte. 6. Auflage. 1895. Biedermann, Deutsche Volks- und Kulturgeschichte. 4. Auflage. 1901. Götzinger, Reallexikon der deutschen Altertümer. 2. Auflage. 1885. Freytag, Bilder aus der deutschen Vergangenheit. 1883. Below, Das ältere deutsche Städtewesen und Bürgertum. 1898. Heil, Die deutschen Städte und Bürger im Mittelalter. 1903. Henne am Rhyn, Kulturgeschichte des deutschen Volkes. 2. Auflage. 1892. Kluge, Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 5. Auflage. 1893. Hartung, Die deutschen Altertümer des Nibelungenliedes und der Kudrun. 1894. Schauffler, Quellenbüchlein zur Kulturgeschichte des Mittelalters. 1894. Stutzer, Deutsche Sozialgeschichte. 1898. Müller, Das höfische Leben mit Berücksichtigung von Gottfrieds Tristan. Programm G. Weilburg. Ostern 1899. Die Bibliographie einzelner Spezialgebiete ist in den genannten Werken ausführlich angegeben.

5. Die Kulturverhältnisse des deutschen Mittelalters - S. 7

1905 - Leipzig : Freytag
7 Seita cc) Die Form der Belehnung................................... 00 dd) Das Verhältnis zwischen Herr und Vasall, ihre gegenseitigen Rechte und Pflichten, der Mannenrat, der Hofstaat, die Erblichkeit der Lehen .............................56 62 C. Das Gerichtswesen.............................................. 1. Die Urzeit........................................................^ Ein altgermanisches Stammesgericht. 2. Die Zeit der Merowinger und Karolinger...........................64 Die Volksrechte, Verlauf eines Grafengerichtes. 3. Die ritterliche Zeit..............................................^ Die Gottesurteile, das gerichtliche Verfahren, die Strafen. 4. Die Femgerichte................................................ Ursprung und Verfahren. Iii. Die Wohnungsverhältnisse...........................................70 A. Häuser, Höfe, Burgen.............................................70 1. Das germanische Haus der Urzeit............................... 70 2. Die fränkische Zeit............................................ ^ Der römische Turmbau, die Merowingerhöfe. 3. Die Herrenhöfe Karls des Großen . ..............................72 4. Das 10. und 11. Jahrhundert.................................... Wallburgen, Burgställe, größere Hofburgen. 5. Die Hohenstaufenzeit........................................... a) Die Lage der Burg: Höhenburgen und Wasserburgen . . 75 b) Bau- und Einrichtung einer größeren Burg. Die Größe der Hofburgen, die Zahl der Burgen, sagen berühmte Burgen.............................................................^ ß. Die Städte......................................................85 1. Die Entstehung der Städte.......................................85 a) Die ältesten Städte aus römischer Zeit........................85 b) Die Städte aus der Zeit der Merowinger und Karolinger ...........................................................87 Pfalz- und Bischofstädte, Klöster: Die Geschichte von St. Gallen, Bau, Einrichtung, Bedeutung von St. Gallen, das Kloster Fulda, Entstehung anderer Klöster und Städte. e) Die Zeit der Sachsenkaiser ..................................97 Marken, Burgen. d) Die Zeit der fränkischen Kaiser...............................99 e) Die Zeit der Hohenstaufen............................' . . . 99 2. Das Äußere und die Entwickelung einer mittelalterlichen Stadt 100 Weichbild, Mauern, Gräben, Tore der Stadt, das Innere, Häuser und Straßen, Markt, Pfalz, Rathaus, Altstadt und Neustadt; die Märkte, das Münzwesen, die Geschlechter und Zünfte, der Rat und der Burgemeister, der Stadtschreiber. Iy. Bilder aus dem ritterlichen Leben.................................111 1. Die ritterliche Erziehung bis zum Ritterschläge................111

6. Die Kulturverhältnisse des deutschen Mittelalters - S. 8

1905 - Leipzig : Freytag
8 Seite Vornamen, der Edelknabe, die körperlichen Übungen, die geistige Ausbildung, der Knappe, die höfischen Umgangsformen, milte, zuht, mäze, vuoge. 2. Die Schwertleite, das Ritterideal, die Freundschaft..................116 Das Fest einer Schwertleite, ritterliche Eigenschaften, die Arten der Freundschaft: Blutsbrüderschaft, fleergenossenschaft, enge Freundschaften. 3. Alltagsleben auf der Burg, dazu etwas von Kleidung und Mahl- zeit, Tagesordnung, Unterhaltungsspiele...........................122 4. Die Jagd..........................................................125 Königliche Bannforsten, Verlauf einer Pirschjagd, die Falkenjagd, Verlauf einer Falkenbeize. 5. Die Gastlichkeit,dazu etwas vom Botendienst, von Reisen und Verkehrsverhältnissen...........................................133 Parzival bei Gurnemanz, in der Gralsburg, Siegfrieds Einzug in Worms, Gunther auf dem Isenstein, der Dienst und Empfang der Boten, Ergänzungen in bezug auf Empfang, Begrüßung, Verpflegung der Gäste, Reisen und Landstraßen. 6. Die hohen Feste, das Sängertum, die Fahrenden....................139 7. Turnier und Ritterrüstung............................................148 Speer, Schwert, Schild (die Wappen), Harnisch (Leder-, Ring-, Plattenpanzer), Helm, Streitroß, Bogen, Gesamtbild eines gewappneten Ritters. — Buhurt, Tjost, Turnier. 8. Kriegsverhältnis (Fehde, Heerfahrt)..................................165 Fehderecht, Gottesfriede, Fehdebrief, Kamjtf um eine Burg, Verlauf einer Heerfahrt, Belagerung einer Stadt, das Schiffswesen. 9. Aus dem Leben der ritterlichen Frauen................................177 Erziehung und Unterricht, ideale Frauengestalten, das Alltagsleben der Frau (Toilette, Kleidung, Kleiderstoffe, Tagesordnung und Beschäftigung, Erholung und Unterhaltung), Stellung und Eigenschaften der Frauen, Frauenminne, Verlobung und Vermählung. 10. Kehrseite und Verfall des Rittertums................................188 Raubrittertum, Faustrecht.

7. Die Kulturverhältnisse des deutschen Mittelalters - S. 10

1905 - Leipzig : Freytag
10 Seite Fig. 40. Der Römer in Frankfurt am Main........................... 106 41. Alte Häuser in Lüneburg................................... 109 42. Schwertleite, nach der Miniatur einer alten Handschrift . .117 43—45. Trachten des 12. bis 15. Jahrhunderts...........................118 46. König Konradin auf der Falkenbeize. Miniatur der Heidelberger Minnesinger-Handschrift.......................................129 47. Gastmahl bei Hofe nach der Miniatur einer alten Handschrift 140 48. Rathaus in Tangermünde an der Elbe............................141 49. Hauptportal des Straßburger Münsters..........................142 50. Kirche zu Groß-Möringen, Altmark (1125—1150)................. 143 51. Ritter in Rüstung nach einem Entwurf Peter Tischers . . . 148 52. Siegel König Ottokars von Böhmen..............................149 53. Prachtschwert.................................................150 54. Roland in Halberstadt .............................................151 55. Karl der Große. Bronzestatue im Musee Karanvalet, Paris . 152 56. Gerüsteter Ritter zu Pferde...................................155 57. Bild eines gewappneten Ritters, nach Albrecht Dürer . . .156 58. Bewaffneter Ritter. Miniatur der Weingartner Lieder-Hand-schrift zu Stuttgart........................................157 59. Besiegte Ritter nach der Miniatur einer Handschrift .... 159 60. Turnier. Cod. Balduineus......................................160 61. Turnier. Miniatur aus der Weltchronik des Rudolf von Ems, Wien............................................................... 161 62. Turnier. Miniatur aus der Weltchronik des Rudolf von Ems, Wien................................................................162' 63. Preisverteilung im Turnier, nach der Heidelberger Minnesinger-Handschrift .........................................................163 64. Turnier im 13. Jahrhundert.........................................164 65. Das große Turnier, nach Martin Zasinger............................165 66. Kampf zwischen Kriegern im 13. Jahrhundert.........................167 67. Kampf zwischen Reitern im 14. Jahrhundert..........................168 68. Mittelalterliche Reiterschlacht . . ..............................169 69. Ünglinger Tor in Stendal (1440)................................... 170 70. Holstentor in Lübeck (1469—1476) •.................................172 71. Belagerung einer Stadt.............................................173 72. Übergabe einer Stadt...............................................174 73. Normannisches Schiff. Tapete von Bayeux in Frankreich . . 175 74 und 75. Miniatur der Fierabras-Handschrift zu Hannover . . 176 76. Miniatur der Heidelberger Handschrift des Wälschen Gastes 177 77. Frauentrachten, nach der Heidelberger Minnesinger-Handschrift 180 78. Ballspiel in Runkelstein...........................................183 79. Erstürmung einer Minneburg....................................... 185 80. Die Oberburg bei Rüdesheim, Zeit um 1100 190

8. Die Kulturverhältnisse des deutschen Mittelalters - S. 47

1905 - Leipzig : Freytag
47 sprung hat man in verschiedener Weise zurückgeführt entweder auf angebliche göttliche Abkunft einzelner Geschlechter (vgl. S. 26: Ursprung des Königtums) oder auf patriarchalisch hervorragende Stellung einzelner Familienoberhäupter oder auf Auszeichnung in den Kriegen, namentlich in den Römerkriegen. Persönliche Tapferkeit hatte persönlichen Adel (d. h. zunächst Sonderstellung innerhalb der Freien) zur Folge, und dieser wurde später zum Erbadel. Seit den Merowingern vollzog sich die Umwandlung von Geburtsadel in Dienst- oder Lehnsadel, dessen Wert bestimmt wurde durch den Königsdienst, die Stellung im Reiche, durch Ämter und Rechte. Als das Lehnswesen und Rittertum auf dem Höhepunkt standen (um 1200), gehörten zum hohen Adel die 16 weltlichen Reichsfürsten, d. h. die H e r z ö g e von Bayern, Schwaben, Sachsen, Lothringen, Österreich, Steiermark, Kärnten, Böhmen, Brabant, die Pfalzgrafen von Sachsen und bei Rhein, die Markgrafen von Brandenburg, Meißen, der Lausitz, der Landgraf von Thüringen, der Graf von Anhalt, die geistlichen Würdenträger (Erzbischöfe, Bischöfe, Äbte). Dieser hohe Adel empfing sein Lehen unmittelbar vom König, aus ihm gingen die späteren Landesherrn hervor, d. h. im ganzen die noch heute regierenden Herrscherhäuser. Der niedere Adel umfaßte alle die Aftervasallen des hohen Adels, die Grafen, die ritterlichen Freien, die Ministerialen (Dienstleute), welche, ihrem Flerrn teils Kriegs-, teils Hofdienst leistend, sich allmählich aus ihrer Unfreiheit herausgehoben und seit 1150 Zutritt zum Ritterstande erlangt hatten (S. 49). 3. Der Unfreie. a) Ursprung, iname, Begriff, Einteilung. Der Ursprung der Unfreiheit war seit der Urzeit hauptsächlich die Kriegsgefangenschaft und Geburt. Wer im Kampfe besiegt oder gefangen war, oder wer der Ehe unfreier Eltern oder derjenigen eines Freien mit einer Unfreien entstammte, war unfrei. Der Freie konnte ferner die Freiheit verlieren, wenn er sie verspielt hatte, wenn er verschuldet war, wenn er Wergeid oder sonstige Buße nicht bezahlen konnte. Dann war er, wie die anderen Unfreien, ein Handelsobjekt geworden, einzeln verkäuflich oder, wenn er zu einem Gutshof gehörig, ein Inventarstück des letzteren und mit dem Hofe über-

9. Die Kulturverhältnisse des deutschen Mittelalters - S. 14

1905 - Leipzig : Freytag
14 Stelle (Kap. 13) sagt: „Doch die Waffen anzulegen, ist keinem durch die Sitte eher gestattet, als der Staat seine Kraft erprobt hat,“ so ersehen wir daraus, daß die Mündigkeit an kein bestimmtes Alter gebunden war, sondern daß der Jüngling mündig war, wenn er die Kraft besaß, mit dem Schwerte sein Eecht zu schützen und Beleidigungen zu rächen. So wurde dieser für das Leben des Mannes so wichtige Akt nicht durch schematische Gesetze eingeengt, sondern je nach der Individualität bei den einzelnen in verschiedenem Alter vollzogen. Ähnlich war es in späterer ritterlicher Zeit, in welcher die Mündigkeit zugleich mit der Ritterwürde bei der Schwertleite verliehen wurde. Starke Helden, wie Siegfried, erhielten das Schwert früh. Im Durchschnitt wurde man damals wohl mit 21 Jahren mündig. Der volljährige Königssohn konnte nun, wie Siegfried, Burgen und Land zu Lehen geben, er konnte, wie Ortwin, die Regierung an Stelle seines gestorbenen Vaters übernehmen, er hatte das Recht, sich, auch ohne seine Sippe zu fragen, zu vermählen; Ortwin vermählt sich nach dem Rachezuge, und Siegfried begehrt nach seiner Schwertleite lebhaft die schöne Königstochter aus Worms zur Gattin. Als eigener Herr fühlt sich letzterer, wenn er nach der Schwertnahme dem warnenden Vater kühn und keck erklärt, er müsse Kriemhild zum Weibe haben. Nach der Vermählung strebt er auch schon deshalb, weil der Thronfolger wahrscheinlich erst nach seiner Verheiratung den vom Vater freiwillig abgetretenen oder durch des Vaters Tod verwaisten Thron besteigen konnte. Siegmund tritt zu Gunsten des vermählten Siegfried zurück. Ger-lind bemüht sich vergebens, ihrem Sohn H a r t m u t eine ebenbürtige Gattin zu verschaffen; hätte Gudrun in die Ehe eingewilligt, so hätte der alte Ludwig sicherlich auch freiwillig ihm Krone und Zepter abgetreten. Die Stellung der Vormundlosen: Wenn nun das Weib als Frau und Tochter sowie der unmündige Sohn auch völlig abhängig von ihrem Muntwalt waren, so war ihr Los doch immerhin noch bedeutend besser als dasjenige der Vormundlosen (weisen). Während unsere ,Waisenf nur der Eltern entbehren, fehlte jenen überhaupt jeder männliche, mündige Anverwandte, der ihr Recht vertreten und ihnen Schutz gewähren konnte. Durch den Untergang der Burgunden ward Brunhild eine weise. Da die Sippe den Vormundlosen nicht helfen konnte, so gab man sie dem Schutze des Königs anheim,

10. Die Kulturverhältnisse des deutschen Mittelalters - S. 50

1905 - Leipzig : Freytag
50 Hofbeamten, eine bevorzugte Klasse der Ritter. Als es Ende des 14. Jahrhunderts überhaupt keine „Dienstmannen“ im alten Sinne der Unfreiheit mehr gab, gehörten die Ministerialen zum niederen Adel (S. 47). 4. Der Ritterstand. Der Ritterstand war ursprünglich ein Reiterstand („riter“ Reiter, wurde zu ritter). Seitdem die wohlberittenen Ungarn und Slawen dem deutschen Reiche viel zu schaffen machten, erkannte man die Wichtigkeit des Reiterdienstes, und es vollzog sich besonders seit Heinrich I. die allmähliche Umwandlung des bisher fast nur aus Fußvolk bestehenden Heeres in ein Reiterheer. Zu diesem Heer der Reiter oder Ritter gehörte von Hause aus die Gesamtheit aller grundbesitzenden Freien, denn diese waren ja von jeher allein dienstpflichtig und bildeten den Heerbann. Da sie aber auf die Dauer die hohen Kosten für Pferd und Rüstung nicht aufbringen konnten, entzogen sich die kleineren freien Grundbesitzer dem Heerbann, indem sie mit Preisgabe ihrer Unabhängigkeit in den Schutz eines Großen traten und den Reiterdienst den Großgrundbesitzern überließen. Im Laufe der Zeit kamen noch andere Elemente in den Reiterstand, die Vasallen mit ihren Aftervasallen und die Ministerialen; erstere waren durch ihr Lehen dem Herrn zum Kriegsdienst verpflichtet, letztere durch ihre Unfreiheit. Das Kriegs- oder Reiterheer setzte sich also zusammen aus Grundbesitzern, Vasallen, Ministerialen. Als dann das Lehnswesen alle Verhältnisse durchdrungen hatte, als auch die Ministerialen Lehen und Ritterwürde erhielten (S. 49), war aus dem volkstümlichen Heerbann der Urzeit ein Lehnsheer geworden. Dieser Kriegerberuf, welchen die genannten drei Gesellschaftsklassen als ihr Vorrecht betrachteten, und welcher wegen seiner hohen Bedeutung den einzelnen ebenso adelte wie die Geburt, erweckte bei allen Angehörigen das Gefühl der Zusammengehörigkeit, das Standesgefühl. Die zum Ritterdienst berechtigten und verpflichteten Personen betrachteten sich seit Mitte des 12. Jahrhunderts als eine geschlossene Gesellschaft, als einen eigenen Stand. Hier liegt der Ursprung des „Rittertums“. Sein Symbol war der Schild, wonach der Stand auch als „schildes ambet“ bezeichnet wurde. Gemeinsam war allen Rittern der Titel „Herr“ (vgl. S. 31,
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