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1. 1813 - S. 11

1913 - Frankfurt am Main : Diesterweg
Brief Napoleons I. 11 (Zunächst wird auf das Schicksal der Großen Armee in Rußland eingegangen, die nach Napoleons wiederholten Beteuerungen lediglich durch die Witterung zum Rückzüge gezwungen worden sei. Dann fährt Napoleon fort:] Siebzehn Divisionen, welche das 1., 2., Z., 4. und 9. Korps bildeten, unter dem Befehl des Vizekönigs, des Fürsten von Eckmühl, der herzöge von Reggio, (Elchingen und Belluno, halten die Stellungen von Elbing, Ikarienburg und Thorn und in der Umgebung dieser Städte sehr schöne und fruchtbare Länder beseht. Das Korps des Fürsten Schwarzenberg und das 7. unter dem Befehl des Generals Reynier bedeckten Warschau, während sich die Bayern in plock vereinigen und die Westfalen und Württembergs nach Posen marschieren. Danzig, Elbing, Königsberg, Schorn und Ihodlin haben sehr gut versehene Magazine. Danzig allein kann den verschiedenen Korps 300 Feldgeschütze liefern. Die unberittene Reiterei begibt sich in die Depots und an die ©der, um dort Pferde zu erhalten. Aber ohne diese Reiterei in Anschlag zu bringen, besteht die Große Armee in ihrem gegenwärtigen Zustand noch aus 200000 kampffähigen Leuten. Um ihren Verlust zu ersetzen und sie noch viel stärker zu machen, als sie im Anfang des letzten Feldzuges war, hatte ich schon Mittel bereit, die mir hinreichend schienen, vierzig Bataillone stehen an der Vder, und ich habe befohlen, daß sie Winterquartiere beziehen sollen. Es werden die aus Italien abgegangenen Gruppen unter der Führung des Generals (Brenier zu ihnen stoßen, welche eben durch Bayern marschiert sind, und sie werden mit denselben ein Armeekorps bilden, das ganz aus alten Soldaten besteht, vierundachtzig Bataillone, die aus den hundert Kohortenbataillonen genommen sind, aus Leuten von zwei- bis achtundzwanzig Jahren bestehen und schon seit einem Jahr unter den Fahnen sind, vereinigen sich in Hamburg, um daselbst ein (Dbfervationskorps der Elbe zu bilden, welches aus sechs Divisionen mit der notwendigen Artillerie und Material bestehen wird, vierzig Bataillone, die ich in Verona zu versammeln befohlen habe, können im Monat

2. 1813 - S. 13

1913 - Frankfurt am Main : Diesterweg
Brief Napoleons I. 13 sich nicht bloß gegen den äußeren Seinb sicherstellen, sie haben noch einen gefährlicheren zu fürchten, den Geist des Aufruhrs und der Anarchie. Der Kaiser von Rußlanb hat den Baron von Stein zum Staatsminister ernannt, er zieht ihn in seine vertrautesten Ratsversammlungen, ihn und alle jene Menschen, welche ba-nach streben, die Zustänbe in Deutschland umzugestalten und bies schon seit langer Zeit durch Umsturz und Revolutionen zu erreichen suchen, wenn diese Menschen, wie sie sich jeben-falls bemühen werben, heimliche Derbinbungen im Rheim bunbe anzuknüpfen, wenn sie bort den nämlichen Geist, der sie beseelt, einzuflößen vermögen, so sönnen zahllose und unermeßliche Übel plötzlich über den Bunb hereinbrechen, von der (Energie, welche die Zürsten entwickeln werben, hängt sowohl die Ruhe der Völker als das Dasein der Häuser ab, welche über die oerschiebenen verbünbeten Staaten herrschen. Ich habe den Thron ihrer Fürsten gewährleistet, ich habe ihn gewährleistet sowohl gegen ihre äußeren $einbe, als gegen bie-jenigen, welche im Innern ihre Rechte angreifen sollten. Ich werbe meinen Verpflichtungen nachkommen; die großen Opfer, die ich meinen Völkern auferlege, die großen Maßregeln, die ich getroffen habe, haben keinen anbeten Zweck, als diese Verpflichtungen zu erfüllen. Aber wenn ich alles für die verbünbeten Fürsten tue, bars ich hoffen, daß sie sich nicht selbst aufgeben und ihre eigene Sache nicht verraten werben. Sie würden sie verraten, wenn sie nicht mit mir mit allen ihren Mitteln einträten, wenn sie nicht die wirksamsten Maßregeln ergriffen, um ihre Infanterie, ihre Artillerie und vor allem ihre Reiterei in den besten Stanb zu setzen, wenn sie nicht alles täten, was von ihnen abhängt, um den Krieg von Deutschland fernzuhalten und alle Pläne des Zeinbes zu vereiteln. Sie würden sich auch dann verraten, wenn sie nicht die Aufwiegler jeber Art in die Unmöglichkeit versetzten, zu schaben; wenn sie zuließen, daß die Zeitungen die öffentliche Meinung durch lügnerische Nachrichten irreführen ober durch verberbliche Lehren vergiften; wenn sie die

3. 1813 - S. 14

1913 - Frankfurt am Main : Diesterweg
14 Brief Napoleons I. predigten, den Unterricht und alles, was irgend Einfluß auf die öffentliche Ruhe ausüben sann, nicht mit ängstlicher Sorgfalt Übermächten.1) Ich bitte daher Ew. Majestät, keine von diesen Maßregeln zu vernachlässigen und alles zu tun, um ihr Kontingent auf demselben $uß herzustellen, auf welchem es vor dem Kriege war. Das (Ergebnis der gemeinschaftlichen Anstrengungen wird in einem zweiten Zeldzug der Sieg der gemeinschaftlichen Sache fein, oder wenn der Feind wünscht, diesem Feldzug durch Unterhandlungen zuvorzukommen, so werden wir in der Größe unserer Vorbereitungen die gewisse Bürgschaft für einen ehrenvollen und sicheren Frieden haben, dessen erste Bedingung die sein wird, alles Bestehende aufrechtzuerhalten und die Verfassungsgesetze des Rheinbundes oder die Interessen seiner Fürsten in keiner weise anzutasten. Napoleon. *) In dem an den König von Württemberg gerichteten Briefe liest man vor dem letzten Absatz noch folgende Stelle: „was ich jetzt Lw. Majestät sage, ist von der aufrichtigen Freundschaft eingegeben, die ich für Sie habe; da dieser Brief übrigens ganz vertraulich zwischen Lw. Majestät und mir, und den Mitteilungen des Kabinetts fremd ist, so kann ich mein herz vor Lw. Majestät ohne Rücksicht öffnen. Ich habe nicht ohne Schmerz sehen können, ich darf es Ihnen gestehen, daß Sie in der Bekanntmachung, die Sie erlassen haben, um eine neue Steuer einzuführen, zu verstehen gegeben haben, daß die Umstände, welche diese Steuer nötig machten, nicht von Ihnen abhingen, und daß Sie auf diese weise den Tadel auf Frankreich schieben wollen, wenn großer Verlust erlitten worden ist, so darf er nur den wechselfällen des Krieges zugeschrieben werden. Der Verlust Lw. Majestät ist allerdings bedeutend, aber der Verlust, den Frankreich erlitten hat, ist noch viel größer. Die Gefahr, gegen welche man sich vor allem schützen muß, ist die Aufregung der Völker. Hb er wie kann

4. 1813 - S. 15

1913 - Frankfurt am Main : Diesterweg
Bekanntmachung, Jägerdetachements betreffend 15 man hoffen, ihr vorzubeugen, wenn die Zürsten selbst eine Sprache führen, die geeignet ist, sie hervorzurufen? Die Notwendigkeit, auf die Mitwirkung Ew. Majestät zu verzichten, wäre für mich weniger schmerzlich gewesen. Wenn die eine von zwei Nationen, die befreundet sein sollen, aufgefordert wird, die andere sozusagen zu beneiden, so überliefert sie gewiß nichts mehr jenem unruhigen und oeränderungssüchtigen Geist, dessen erstes Opfer die Zürsten sein würden. Denn die Anstifter von Unruhen sind, wie sich Österreich davon überzeugt hat, als es die Papiere des Herrn Gunnor wegnahm, Zeinde aller verbündeten Fürsten; ihr haß nimmt keinen einzigen aus. Das zu gründen, was sie ein Deutschland nennen, das ist der Zweck, nach welchem sie streben; und sie wollen auf dem weg der Anarchie und der Revolutionen dazu gelangen, welche die verschiedenen Staaten der Willkür des Mächtigsten preisgeben würden, nachdem sie dieselben verheert hätten." 3. Bekanntmachung in betreff -er zu errichtenden Iägerdetachements. vom 3. Februar 1813. (Ausgegeben zu Berlin, den 20. $ebr. 1813.) (Gesetzsammlung für die Königlichen preußischen Staaten. 1813 Nr. 4, S. 15.) Die eingetretene gefahrvolle Lage des Staates erfordert eine schnelle Vermehrung der vorhandenen Truppen, während die Zinanzverhältnisse keinen großen Kostenaufwand verstatten. Bei der Vaterlandsliebe und der treuen Anhänglichkeit an den König, welche die Bewohner der preußischen Monarchie von jeher beseelt und sich in den Zeiten der Gefahr immer am lebhaftesten geäußert haben, bedarf es nur einer schicklichen Gelegenheit, diesen Gefühlen und dem Durste nach Tätigkeit, welcher so vielen braven jungen Leuten eigen ist, eine bestimmte Richtung anzuweisen, um durch sie die Reihen der älteren Verteidiger des Vaterlandes zu verstärken und mit diesen in der

5. 1813 - S. 16

1913 - Frankfurt am Main : Diesterweg
16 Brief Napoleons I. schönen (Erfüllung der ersten von den uns obliegenden pflichten zu wetteifern. 3n dieser Hinsicht haben Seine Majestät der König die Formierung von Iägerdetachements bei den Infanteriebatail-lionen und Kavallerieregimentern der Armee zu befehlen geruht, um besonders diejenige Klasse der Staatsbewohner, welche nach den bisherigen Kantongesetzen vom Dienste befreit und wohlhabend genug sind, um sich selbst zu bekleiden und beritten machen zu können, in einer ihrer (Erziehung und ihren übrigen Verhältnissen angemessenen Form zum Militärdienst aufzufordern, und dadurch vorzüglich solchen jungen Männern Gelegenheit zur Auszeichnung zu geben, die durch ihre Bildung und ihren Verstand sogleich ohne vorherige Dressur gute Dienste leisten und demnächst geschickte Offiziere oder Unteroffiziere abgeben können. ((Es folgen die näheren Bestimmungen.) Breslau, den 3. Februar 1813. Hardenberg. 4. Brief Napoleons I. (Ausgewählte Korrespondenz Napoleons I. Aus dem Französischen übersetzt von H. Kurz. Iii. Bd., 5. 367.) Art Herrn Maret, Herzog von Basfano, Minister der auswärtigen Angelegenheiten, in Paris. Paris, den 10. Februar 1813. Herr Herzog von Bassano, schreiben Sie dem Herrn von Saint-Marsan1) durch einen Kurier, daß die große Aushebung, die man in ganz Preußen mit Offizieren vornimmt, denen der König nicht trauen darf, uns notwendig beunruhigen muß, und daß ich wünsche, daß alles ruhig bleibe. Napoleon. *) Französischer Gesandter am preußischen Hofe, zu jener Zeit in Breslau.

6. 1813 - S. 17

1913 - Frankfurt am Main : Diesterweg
Professor Steffens 17 5. Professor Steffens1) in Breslau berichtet: (Geschichte der Freiheitskriege in den Jahren 1812—1815 von Theodor Rehtroifch. Ii. Bd., 5. 108 f.) Ich brachte die Nacht in wilden, unruhigen Träumen zu und erwachte, um mich soviel wie möglich für einen Dortrag über Naturphilosophie vorzubereiten, der um 8 Uhr stattfinden sollte. Indessen ging, was ich erfahren hatte, mir durch den Kopf und plötzlich — meine Familie hatte ich, wie gewöhnlich, noch nicht gesprochen — ergriff mich ein Gedanke: „Es steht ja, dachte ich, bet dir, den Krieg zu erklären, deine Stellung erlaubt dir es, und was der Hof beschließen wird, wenn es geschehen ist, kann dir gleichgültig sein." Ich zweifelte gar nicht an dem Entschluß des Königs, sich mit Rußland zu verbinden. Daß man unmöglich die Iugend auffordern konnte, für Frankreich zu kämpfen, war mir völlig klar: man konnte aber mir verborgene und, ich gestehe es, unbegreifliche Gründe haben, den Seinb, welcher freilich nach dem Hufrufe völlig enttäuscht fein mußte, hinzuhalten. Es kann geschehen, erwog ich, daß man, die noch nicht ausgesprochene Stellung gegen den Feind zu behaupten, deinen Schritt öffentlich mißbilligt, ja bestraft. Du wirst dann wahrscheinlich ins Gefängnis gebracht, vielleicht nach einer Festung geschickt. N)ie unbedeutend erschien mir öieses in einer solchen Zeit. — Daß ich nach kurzem wieder entlassen würde, verstand sich, wie ich glaubte, von selbst. Ittein hörsaal war nicht stark besetzt, die Studierenden hatten keinen rechten Begriff von der Naturphilosophie, und die Begeisterung einer früheren Zeit war verschwunden,' außerdem entleerte die gewaltsame Hufregung der Zeit alle hörsäle. Ich tvar schon in meiner neuen Amtswohnung eingerichtet, der hörsaal war in dieser, in dem Flügel, in welchem der phyfika- *) Professor henrick Steffens, ein gebotener Norweger, war Universitätsprofessor in Breslau, ein Gesinnungsgenosse Arndts, Steins, Scharnhorsts. Sammlung geschichtlicher Quellen, l. Hest. 2

7. 1813 - S. 20

1913 - Frankfurt am Main : Diesterweg
20 Professor Steffens ich sagte, war die stille Hebe aller, und sie machte eben deswegen wie ein Echo aus der eigenen Seele eines jeden einen tiefen Eindruck. Daß ich, indem ich die Jugend so aufforderte, zugleich meinen Entschluß erklärte, mit ihnen den Kampf zu teilen, versteht sich von selbst. — Nach geschlossener Rede eilte ich zu meiner Zamilie, um sie zu beruhigen - dann nach wenigen Minuten stand ich wieder in der einsamen Stube. „Das ist nun abgetan", sprach ich und fühlte mich erleichtert, als wäre eine schwere Last mir von der Brust gewälzt. Aber eine neue Sorge drängte sich mir auf. „Jetzt," sagte ich mir, „nach dieser Stunde, ist deine ganze Stellung im Zehen verändert, du bist durch dein versprechen ein Krieger geworden, und wie soll der Entschluß ausgeführt werden? was muß nun weiter geschehen?" Ich konnte mir keine deutliche Vorstellung davon machen. Ich hatte mich keinem anvertraut, ich stand völlig ratlos da. plötzlich ging mir ein Licht auf. „Zu Scharnhorst mußt du eilen, er, wenn irgend einer, wird deine Tat billigen, er wird dir am besten sagen, was du zu tun hast." Schon ergriff ich den Hut, um fortzugehen, als Deputierte der Studierenden erschienen. Sie forderten mich auf, die Hede in einem größeren Saale zu wiederholen; sie schlugen den $est-saal, der wohl 500—600 Zuhörer fassen konnte, vor, und ich mußte, obgleich ungern, das versprechen geben. Es brannte mir unter den Sohlen, aber ich sonnte nicht fort. Nun strömte die Masse der Müßigen in meine Stube herein; mir schmeichelten die Besuche keineswegs; hätte ich ihnen nur das Mort aus dem Mund genommen, dann hätten sie es für sich behalten, als ihr heiligstes Eigentum, mir nur für die kurze Stunde anvertraut. Noch waren diese Besuche nicht verschwunden, fast eine unglückliche Stunde war verflossen, als Professor stugusti, der damalige Rektor der Universität, erschien. Er habe, sagte er, etwas äußerst Wichtiges mit mir allein zu sprechen. Obgleich diese Anrede mich gewissermaßen beunruhigte, war ich doch zufrieden, als ich meine Stube von der lästigen Menge der Besucher befreit sah. ctugusti gehörte zu meinem näheren Umgänge, wir lebten im freundschaftlichsten Verhältnis. „Ich

8. 1813 - S. 23

1913 - Frankfurt am Main : Diesterweg
Schlesische privilegierte Zeitung 23 1. bleiben ejimiert alle gebrechlichen jungen Männer aus dem obigen Alter; 2. alle diejenigen, welche feine Väter haben und bereits die Bewirtschaftung eines Bürgerhauses, Bauernhofes oder einet größeren Besitzung fühten und (Eigentümer derselben sind; 3. die Söhne von Witwen, wenn keine älteren nicht im Militärdienste befindlichen Brüder vorhanden sind; 4. jeder, der notorisch der einzige Ernährer seiner ohnehin hilflosen Familie ist; 5. in Unserem Dienst stehende aktive und besoldete Dffi-zianten und in geistlichen Ämtern stehende junge Männer. Sämtliche Behörden, die es angeht, besonders die Landräte, Magistrate, Gutsbesitzer und Schützengerichte, haben bei der größten Verantwortlichkeit diese Verordnung sogleich in Ausübung zu bringen. wir wiederholen die Versicherung, daß jeder im Militärdienst Angestellte, ohne Unterschied des Standes und Vermögens, nach seinen Zähigkeiten und nach seinem Betragen, sobald er einen Monat gedient und sich die Gelegenheit dazu ereignet, zum Offizier oder Unteroffizier befördert werden und vorzugsweisen Anspruch auf Versorgung im Zivildienst erhalten soll. Gegeben zu Breslau, den 9. gebruar 1813. griedrich Wilhelm. 7. Schlesische privilegierte Zeitung. Nr. 34. Sonnabends, den 20. März 1813. (Faksimile bei Rehtwisch, Geschichte der Zreiheitskriege. Ii. Bö. S. 128/129.) Se. Majestät der König haben mit St. Majestät dem Kaiser aller Reußen ein ©ff- und Defenstv'bünönis abgeschlossen. a) An Mein Volk! So wenig für Mein treues Volk als für Deutsche bedarf es einer Rechenschaft übet die Ursachen des Krieges, welcher jetzt

9. 1813 - S. 25

1913 - Frankfurt am Main : Diesterweg
Schlesische privilegierte Zeitung 25 das Vaterland, für Euren angeborenen König als für einen fremden Herrscher, der, wie so viele Beispiele lehren, eure Söhne und eure letzten Kräfte Zwecken widmen würde, die Euch ganz fremd sind, vertrauen auf Gott, Ausdauer, Zttut und der mächtige Beistand unserer Bundesgenossen werden unseren redlichen Anstrengungen siegreichen Lohn gewähren. Aber welche Opfer auch von einzelnen gefordert werden mögen, sie wiegen die heiligen Güter nicht auf, für die wir sie hingeben, für die wir streiten und siegen müssen, wenn wir nicht aufhören wollen, Preußen und Deutsche zu sein. Es ist der letzte entscheidende Kampf, den wir bestehen für unsere Existenz, unsere Unabhängigkeit, unseren Wohlstand,-feinen anderen Ausweg gibt es als einen ehrenvollen Frieden oder einen ruhmvollen Untergang. Huch diesem würdet Ihr getrost entgegengehen um der Ehre willen, weil ehrlos der Preuße und der Deutsche nicht zu leben vermag. Allein wir dürfen mit Zuversicht vertrauen: Gott und unser fester Wille werden unserer gerechten Sache den Sieg verleihen, mit ihm einen sicheren, glorreichen Frieden und die Wiederkehr einer glücklichen Zeit. Breslau, den 17. März 1813. Friedrich Wilhelm. b) An Mein Kriegsheer! vielfältig habt Ihr das verlangen geäußert, die Freiheit und Selbständigkeit des Vaterlandes zu erkämpfen. — Der Augenblick dazu ist gekommen! — Es ist kein Glied des Volkes, von dem es nicht gefühlt würde. Freiwillig eilen von allen Seiten Jünglinge und Männer zu den Waffen. Was bei diesen freier Wille, das ist Beruf für Euch, die Ihr zum stehenden Heere gehört, von Euch — geweiht das Vaterland zu verteidigen — ist es berechtigt zu fordern, wozu jene sich erbieten. Seht, wie so viele alles verlassen, was ihnen das Teuerste ist, um ihr Leben mit Euch für das Vaterlandes Sache zu geben. — Fühlt also doppelt Eure heilige Pflicht! Seid alle ihrer eingedenk am Tage der Schlacht, wie bei (Entbehrung,

10. 1813 - S. 27

1913 - Frankfurt am Main : Diesterweg
Schlesische privilegierte Zeitung 27 wir haben daher beschlossen, das Verdienst, welches in dem jetzt ausbrechenden Kriege, entweder im wirtlichen Kampf mit dem Feinde oder außerdem im Felde oder daheim jedoch in Beziehung auf diesen großen Kampf um Freiheit und Selbständigkeit erworben wird, besonders auszuzeichnen und diese eigentümliche Auszeichnung nach diesem Kriege nicht weiter zu verleihen. Demgemäß verordnen Xüir wie folget: 1. Die nur für diesen Krieg bestehende Auszeichnung des Verdienstes Unserer Untertanen um das Vaterland ist das Eiserne Kreuz von zwei Klassen und einem Großkreuz. 2. Beide Klassen haben ein ganz gleiches in Silber gefaßtes schwarzes Kreuz von Gußeisen, die Vorderseite ohne Inschrift, die Kehrseite zu oberst Unsern Hamenszug F. W. mit der Krone, in der Mitte drei (Eichenblätter und unten die Jahreszahl 1813, und beide Klassen werden an einem schwarzen Lande mit weißer Einfassung, wenn das Verdienst im Kampf mit dem Feinde erworben ist, und an einem weißen Bande mit schwarzer Einfassung, wenn dies nicht der Fall ist, im Knopfloch getragen; die erste Klasse hat neben dieser Dekoration noch ein Kreuz von schwarzem Bande mit weißer Einfassung auf der linken Brust; und das Großkreuz, noch einmal so groß als das der beiden Klassen, wird an dem schwarzen Bande mit weißer Einfassung um den hals getragen. 3. Die Mlitär-Ehrenzeichen erster und zweiter Klasse werden während der Dauer dieses Krieges nicht ausgegeben; auch wird die Erteilung des Roten Adlerordens zweiter und dritter Klasse sowie des Ordens pour le merite bis auf einige einzelne Fälle in der Regel suspendiert. Das Eiserne Kreuz ersetzt diese (Drben und Ehrenzeichen und wird durchgängig von höheren und Geringeren auf gleiche Weise in den angeordneten zwei Klassen getragen. Der Grden pour le merite wird in außerordentlichen Fällen mit drei goldenen Eichenblättern am Ringe erteilt.
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