Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Ergänzungsheft für das Großherzogtum Hessen - S. uncounted

1897 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
•s'lnceg* et Coistanter" Ar. 5. Preis 30 Pf«. Mt__________________________ _____________________________________ Deutsche Geschichte. Nach den Forderungen der Gegenwart für Schule und Haus bearbeitet von H. Weigand und A. %,ttkltnbnvq. Bei Bestellung genügt die Angabe: Rr. 5 mit der Stückzahl. • . - chs-G-tzch.---------------- Hannover. vexlag oon Larl Uleyet. (Gustav ptior). 1897. Ergknzungsheft für das bearbeitet von Philipp Lartleb.

2. Ergänzungsheft für das Großherzogtum Hessen - S. 3

1897 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
Vorwort. Zttit dem Ergänzungshefte und dem Schullesebuche zusammen wird die „Deutsche Geschichte" für den Schulgebrauch erst annähernde Vollständigkeit besitzen. Wir sagen absichtlich „annähernde Vollständigkeit" ; denn in Orten mit eigenartiger historischer Vergangenheit, wie z. B. in fast allen Städten, müßte in die beiden nun vorhandenen weitern Kreise auch noch der engste Kreis, die Ortsgeschichte, gelegt werden; die Darstellung desselben muß selbstverständlich den jeweiligen Lehrervereinen, Kollegien oder dergl. überlassen bleiben. Den Gebrauch des Ergänzungsheftes denken wir uns etwa folgendermaßen: der Lehrer macht sich zu jeder Nummer der „Deutschen Geschichte", die eine Ergänzung im „Ergänzungshefte" hat, ein Zeichen, damit keine solche übersehen wird, ebenso wie er sich die Nummern der paffenden Lesestücke aus dem Lesebuche zu den Nummern der „Deutschen Geschichte" schreibt. Bei der Vorbereitung und dem erstmaligen Vortrage wird er dann alle drei Lehrmittel zugleich in geeigneter Weise verwerten, während er bei der Durcharbeitung je nach der Art der Stücke bald auf das eine, bald auf das andere zuerst eingeht. D. v. r

3. Ergänzungsheft für das Großherzogtum Hessen - S. 5

1897 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
Inhaltsverzeichnis. Seite 1. Wie es zur Zeit Christi im Heffenlande aussah.....................................7 2. Die Römer im Heffenlande....................................................... 'S 3. Karl der Große in Hessen..........................................................8 4. Erzbischof Willigis und das Mainzer Kurfürstentum.................................y 5. Wie Hessen zu Thüringen kam......................................................10 6. Hessen wird eine selbständige Landgrafschaft ...................................10 7. Die ersten weltlichen Schulen in Hessen..........................................11 8. Mainz, die Wiege des rheinischen Städtebundes....................................11 9. Johann Gutenberg..................................................................^ 10. Die Universität Mainz...........................................................13 11. Katzenelnbogen kommt zu Hessen..................................................14 12. Das Großherzogtum Hessen in Kaiser Maximilians Kreiseinteilung . . 14 13. Landgraf Philipp der Großmütige.................................................15 14. Die Kirchentrennung in Hessen...................................................16 15. Der Bauernkrieg in Hessen.......................................................17 16. Georg I., Landgraf von Hessen-Darmstadt.........................................18 .17. Der dreißigjährige Krieg in Hessen.............................................19 18. Die Hexenprozesse in Hessen.....................................................21 19. Das erste stehende Heer in Hessen-Darmstadt.....................................22 20. Die ersten indirekten Steuern in Heffen-Darmstadt...............................22 21. Die Franzosen in Hessen................................. ... • ~ .... 23 22. Bestrebungen zur Hebung der Volksbildung in Hessen..............................23 23. Landgraf Ludwig Ix..............................................................24 24. Die ersten Landstraßen in Hessen................................................25 25. Bestrebungen zur Hebung des Bauernstandes in Hessen.......................25 26. Verbesserungen in der hessischen Rechtspflege ............................... 26 27. Hessen wird Großherzogtum.......................................................27 28. Großherzog Ludwig 1.............................................................27 29. Die Vollendung der Bauernbefreiung im Großherzogtum Hessen . . 29 30. Die Provinz Rheinhessen kommt zum Großherzogtum Hessen........................29 31. Die Einführung der allgemeinen Wehrpflicht in Hessen..........................30 32. Die hessischen Lehrerseminare...................................................30 33. Die Union im Großherzogtum Hessen...............................................30 34. Die Industrie im Großherzogtum Hessen ........................................30 35. Die freie Rheinschiffahrt und die hessischen Eisenbahnen.......................32 36. Justus Liebig................................................................. 33 37. Das Großherzogtum Hessen im deutschen Kriege.................................. 35

4. Ergänzungsheft für das Großherzogtum Hessen - S. 7

1897 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
Zu 7. Wie es zur Zeit Christi im Hejfentande aussah. Um die Zeit Jesu Christi war Hessen ebensowenig wie Deutschland ein einheitliches Land, es wurde vielmehr von verschiedenen Volksstämmen bewohnt, die sich wenig oder gar nicht umeinander kümmerten. In Rheinhessen und Starkenburg hatten die zu den Galliern zahlenden Kelten feste Wohnsitze gegründet. An sie erinnern jetzt noch Berg- und Ortsnamen, z. B. Rhein, Taunus, Mainz, Worms. Weiter hatten sich hier die Vangionen und Alemannen niedergelassen. Zur Zeit der Völkerwanderung kamen dazu noch die Burgunder, die Worms zu ihrer Hauptstadt machten. An den Aufenthalt der Burgunder in Worms erinnert das Nibelungenlied, das eine der bedeutendsten Dichtungen aus alter Zeit ist. Die Provinz Oberhessen wurde von den Chatten bewohnt, von denen später das ganze Land den Namen erhalten hat. Der römische Geschichtsschreiber Taeitnö sagt von ihnen: „Des Chatten Körper ist abgehärtet; seine Glieder sind gedrungen; sein Antlitz ist trotzig, noch höher aber das „Feuer seines Geistes. Groß ist sein Verstand und seine Schlauheit". Ähnlich bewundernd spricht er über ihren Mut und ihre Tapferkeit und die Einrichtungen, welche diese Tugenden bekunden. Die Chatten waren einst ein starkes und wildes Volk. Die heranwachsenden Jünglinge ließen sich gewöhnlich Haupt- und Barthaar so lange wachsen, bis sie einen Feind erlegt hatten; dann erst schoren sie dasselbe und brachten es den Göttern zum Opfer dar. Die Tapfersten legten sich zuweilen zur Schmach eiserne Armringe an und befreiten sich nicht früher, als bis sie einen Feind besiegt hatten. Der Chatten Gebiet reichte nach Süden etwa bis in die Gegend von Mainz, Darmsladt und Aschassen-burg; nach Westen bildete der Rhein die Grenze, während im Nordwesten der Westerwald, der Kahle Astenberg und die Diemel als ungefähre Grenze gelten können. Nach Osten bildeten die Rhön, der Thüringerwald und die Werra zugleich eine natürliche Völkerscheide. In Südhannover, bis in die Gegend von Northeim, verraten viele Ortsbezeichnungen noch heute den chattischen Ursprung. Wie zahlreich und stark die Chatten einst waren, können wir noch heute daran erkennen, daß die Römer einst ein Heer von 30 000 Fußgängern und 3000 Reitern gegen sie aufboten', weil sie fürchteten, sonst wieder von ihnen geschlagen zu werden.

5. Ergänzungsheft für das Großherzogtum Hessen - S. 9

1897 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
Römerbrücke zu Mainz baute er Mm»\*f\fc»■'%an gas»* assr仓"» Zmzmnm 8l» Sk« L Lkkrl sämä Silf *Hb seir Es55cää|k:p ww J“Wc»“b fetaefjwege mit den Ästn verpflanzte Karl auch und Äsw ta Ober. Hessen erinnern noch jetzt daran. Zu 36. Erzbischof Wiuigis und das Mamzer Kurfürstentum> i ou d-n bedeutendsten deutschen Bischöfen im ersten Jahr, taufende unserer Zeitrechnung gehört Erzbischof Willis zu Mainz, Wlwmlww fflhos »oän. Der Kaiser ernannte ihn znm Reich - sr Ärä9ä äää z tnm ivlte? noch die «ur mürbe Durch reiche Schenkungen und Ver-machtnisse entstand so nach und nach aus dem geistlichen Erzbistunie ein weltliches Besitztum. Lange Zeit^ blieb diests ,ed°ch aus Mainz und die nächste Umgebung der Stadt beschrankt. Erst alt lungere Söhne adeliger Geschlechter den Bischofsstuhl bestregen und mt dem Schwerte in der Hand sich an kriegerischen Unternehmungen beteiligten, nahm auch die Ausdehnung des Mainzer Kurstaates immer mehr zu so daß er zur Zeit seiner Auflösung (1801) an Flächeninhalt größer mx, als heute das ganze Großherzogtum Hessen ist.

6. Ergänzungsheft für das Großherzogtum Hessen - S. 12

1897 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 12 Äxä Stoä S“rt^,,be88cntn ----- Raubrittern stellte Werner nun pm I’ 'lerne mit andern ff Äh? B£Berw“trf ä Ä, Ä Berabrednna tnm mls , ernstrmmrg gewählt würde. Diese Zeiten tarnen, toste er sich allmählich auf, $ 1 “ |,d,evc 3u 56. Johann ©nteitbeeg. 1397—1468. maf,rtoemmnl^hree%q7cr, ®in6ev *» Buchdruckerkunst, wurde Jip'ifiii Wmamm rtoct) nicht erfunden i dieö ftci cfocth nipfmp hr trr r, '■ 9 letotl\lhl\tof*l?re 'Pät,er 'Ul'ückdegad, um von seinen Verwmdton wiljm J1 d a»- zu erlangen. In, Jahre 1450 trat er daselbst Den Gewinn wollten , fnss+ö «• 1 3 «uufienoe traueret das Geld Dorftirifvn fehl « Ät'wwil eine' M Me ! :t fv ; V " "^wenden! Um dieselbe Zeit trat noch $etei Sdiöffn-!, feutentei-i, und Fust in Verbindnngf derselbewa>in G r» ! ai" Rhenu geboren und zeichnete sich durch arobe ('kidiiitlirfihiil $"•, Sust erkannte die Brauchbarkeit Schoffers und aabtoufd Achter ,ur Frau, damit er ihn ntoglichst nahe an sich Lhe ^ '

7. Ergänzungsheft für das Großherzogtum Hessen - S. 13

1897 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
q >yv, x. \amm Mühen, Denken und Ringen schien Gutenberg Ls ! sein Allein jetzt traf ihn der härteste Schlag. Mst verlanate plötzlich sein Geld nebst Zinsen zurück. Da Gutenberg mcht Inzt lnl Fach das Gericht dem Pust die ganze Drnckerer all Eigentum zum Ersätze seiner Forderungen zu. Was pllteontmberg nun besinnen? Eine Zeitlang war er medergebeugt und um den Glauben an die Rechtschaffenheit der Menschen betrogen, dann z g er nach Straßburg, wo er schon einmal trübe Erfahrungen^ gemacht hatte. Hier bemühte er sich, von reichen Kenten tu lungm mittel mv Errichtung einer neuen Druckerei zu evhaltcu. ~och alle Bemühungen waren erfolglos; während Fu,t und Lche^ ernteten was Gutenberg gesäet hatte, brach öxe Not mit Macht über diesen herein. Die Erfindung Schössers, schönere unr lau baftcre Buchstaben anzufertigen, hatten sie vor Gutenberg ge-heim gehalten nachdem er ans die Leite geschoben war. übten sie bicfel4e rn die Rot am größten roav, leuchtete Gntenbceg noch -inmal ein Glücksstern: er fand einen reichen Mann, der die Gelbm.itt,1 'f^ eine neue Druckerei in Mainz vorschoß. Es war der Mainzer' Buiga Dr. Konrad Humery. Gutenberg kehrte wieder m lerne -aterstab utriicf und gründete eine neue Druckerei, doch nur für kurze Z ^ musste sie infolge einer Belagerung der Stadt wieder aufgeben, Januar 1465 nahm der Erzbischof Adolf von Mainz Gutenberg auf Lebenszeit als „Diener und,Hofgesinde' auf ^^fdrenstmann erhielt er jährlich ein Kleid wie em Edler, 20 Malta Kom um 9 Fuder Wein; außerdem war er von allen Abgaben frei, feem ständiger Wohnsitz blieb nun Mainz, 1468 starb er und wurde der Kirche des Franziskanerklosters daselbst begraben. __ 5 Die Nachwelt hat die Undankbarkeit der Zeitgenoyen Gutenbergs aesübnt Seit 1837 erhebt sich in Mainz ein prächtiges Denkmal, das dem Andenken dieses tiefsinnigen, uneigennützigen Mannev gewidmet ist; auch Straßburg, Frankfurt am Mam und andere Umte haben ihm zu Ehren schöne Denkmäler gesetzt, immerdar aber wird der Name Gntenberg in erster Reihe glänzen, wenn von den größten Wohlthätern der Menschheit die Rede ist. Zu 55. Die Universität Mainz. Zn den Ländern, in welchen Kunst und Wissenschaft frühe eine hohe Blüte erlangt haben, gehört auch das Hefsenlanb. Besonders waren an den gesegneten Ufern des Rhems von alter sher Pflegstatten der Wissenschaft und Gelehrsamkeit vorhanben. Die Universität Mainz würde bereits 1477 von dem Kurfürsten Dieter von Mchmg gestiftet. War Mainz schon vorher durch feine gelehrten Männe^wie Bonifatius Willigis, Hrabauns Maurus, den „ersten bentfchen Schul-

8. Ergänzungsheft für das Großherzogtum Hessen - S. 15

1897 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
3. Zum kurrheinischen Kreis gehörten vom heutigen Gromrzog^ tum Hessen das Kurfürstentum Mainz, ferner ein Teil der Kurpsalz und Ze damalige Grafschaft Isenburg m der Mamebene 4, Zum schwäbischen Kreise gehörte die frühere freie Reichsstad Wimpfen. Zu 58. Landgraf Philipp der Grosimütige. 1509—1567. 1. Der bedeutendste und berühmteste unter den hessischen Landgrafen ist Philipp der Großmütige; er wurde 1504 in Karburg ge-boren. Im Alter von fünf Jahren verlor er seinen Vater, weshalb die Mutter eine geborene Prinzessin von Mecklenburg, für ihn dte Regentschaft führte. Vierzehn Jahre alt, wurdephilipp von dem Kaiser Maximilian 1. mündig erklärt, und er übernahm nunmehr die Regierung seines Landes. Gleich beim Antritte der Regierung wurde Philipp in heftige Kampfe mit dem Reichsritter Franz von Sickingen vernickelt. Dieser mächtige Ritter rückte rmt 10000 Fußgängern und 3000 Reitern in die Landgrafschaft ein und erreichte sengend und plündernd Darmstadt. Die hessischen Ritter die sich m der Stadt befanden, waren wenig kampflustig; sie schlau, ^ die Pln^erung m verhindern, mit Sickingen einen Vertrag: Darnach lolite ^htlipp 35000 Gulden an Sickingen bezahlen. Mit schwerem Herzen that er es und zwar, um seinen Gegner zu ärgern, tu lauter Heuern. Da Sickingen hiermit nicht zufrieden war und weiter kämpfen wollte, trat Philipp dem schwäbischen Bunde bei. Nun hatte er Ruhe, denn Sickingen fürchtete die Macht dieses Bundes. 2 Nicht lange darauf befehdete der raubluftige Sickingen den Kurfürsten von Trier. Philipp verband sich nun mit dem Kurfürsten von der Pfalz; sie vertrieben Sickingen und belagerten ihn in seiner Burg Landstuhl; dabei wurde Sickingen von euiem Splitter tödlich in die Seite getroffen und mußte seine Burg übergeben. Philipp fand feinen Feind sterbend in einer Mauer hohle. Angesichts des Todes verschwand jede Regung des Hajies m that. Tiefgerührt richtete Philipp tröstende Worte au feinen ehemaligen Femb. Die gemachten Eroberungen gab er an Sickingens Familie zurncr. 3. Im Jahre 1521 zog Philipp nach Worms zum Reichstage, woselbst er von Kaiser Karl V. für sich und feine Nachkommen die Belehnung über Hessen erhielt. Luthers Auftreten blieb nicht ohne Ein brück auf den Lanbgrafen; er besuchte den Reformator, gab ihm sicheres Geleit durch das Heffenlanb und trat balb daraus der neuen Lehre bei. In dem Bauernkriege, durch welchen auch Hessen mit Plünderung bedroht war, trat Philipp mit aller Kraft für die gesetzliche Orbmmg ein. Währenb biefer Begebenheiten führte Philipp immer mehr die neue Lehre in seinem Lande ein. Die Kloster und geistlichen Stifter wurden aufgehoben; ihre Einkünfte

9. Ergänzungsheft für das Großherzogtum Hessen - S. 16

1897 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
16 — ^wendete Philipp teilweise für Schulen, Spitäler und zur Gründung der Universität Marburg, die eine Pflanzstätte lutherischer £e£>rp werden sollte (1527). Um Luther und Zwingli zu einigen führte Philipp zu Marburg ein Religionsgespräch zwischen beiden' herbei-aber die gewünschte Verewigung kam nicht zustande. Nach der Be-7^/otestanten im schmalkaldischeu Kriege wurde Philipp '^>^s Gefangener. Fünf Jahre brachte er in der Gefangenschaft Irm ff fcin.en Schwiegersohn, Moritz von Sachsen, die Freiheit erhielt. Philipp kehrte unter dem Jubel feiner Unterthanen in sein -and znuick und wirkte, wie früher, zum Besten feines Volkes. 4. Durch eifrige und weife Fürsorge für sein Volk und durch «A Jltel!9en ^rkehr mit seinen Unterthanen erwarb Jtch Philipp die Ächtung und Liebe seiner Hessen in hohem Maße- 156?ft!!rh to<2 ^shalb auch groß und allgemein, als er im Jahre 156 ✓ starb fernem Testamente hatte er genaue Angaben über I insrletlle§ gemacht. Er schrieb: „Mein Sohn ^Jtlhelm Hat sich brav benommen, darum soll er die Hälfte haben: heber Reffen mit Kassel und Ziegenhain, mein Sohn Ludwig ist ein ln er Marburg und Gießen, im ganzen ein Viertel haben; Philipp trinft gern ein Glas Wein, dem soll Rhein-fels und die niedere Grafschaft Katzenelnbogen, also ein Achtel ein J2»Ts0 em Luter Haushalter, der soll Darmstadt, die obere Grafschaft, also auch ein Achtel bekommen. Die Universität, das Hofgericht und die Hospitäler sollen gemeinschaftlich fein. s o- Die Linien Rheinfels und Marburg starben schon innerhalb ur nächsten vierzig ;sahre aite, so daß nur noch die Linien Kassel und Darmstadt blieben. Das Land der verstorbenen Fürsten erhielten en Hinterbliebene; von 1604 ab gab es also nur noch eine Land- ?l51csaft^e[len5®arm[tabt und eine Landgraffchaft Hessen-Kassel Der letzte Landgraf von Marburg hatte die Universität Marburg an Hessen* ?ajr Zeughaus m Gießen an Hessen-Darmstadt vermacht, so daß letzteres nun keine Universität mehr hatte. Zu 59. Die Kirchentrennung in Kesten. Durch Philipps des Großmütigen Vorgehen wurde der größte Teil der Bewohner der, Landgraffchaft Hessen allmählich Luthers Lehre Sriy ^arnz regierte damals der gelehrte und kunstsinnige Albrecht von Brandenburg als Erzbischof und Kurfürst; dieser hielt zwar bemhmte_ Männer, die der Lehre Luthers zugethan waren, au !^!^ln Haie, wie z B. den gelehrten Reuchlin, den berühmten Mater Ulbrecht Dürer und den streitbaren Ulrich von Hutten, und war gegen die Anhänger der neuen Lehre milde gesinnt; allein in seinem Staate ^'Steer doch eifrig für die Beibehaltung des katholischen Glaubens, i^in Gleiches thaten seine Nachfolger. Daher kommt es, daß in den Ge-

10. Ergänzungsheft für das Großherzogtum Hessen - S. 18

1897 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 18 — Beratung; hier schilderte er die Gefahren, die dem Lande drohten und forderte die Versammelten auf, treu zu ihrem Fürsten zu halten und vereint mit thut die Aufständigen zu bekämpfen. Alle erhoben rum Welchen ihrer Zustimmung die Hände, und schon am folgenden laqe zog man mutig gegen die Empörer. Die bei Hersfeld lagernden empöret unterwarfen sich und baten um Gnade; sie wurde ihnen ae-Nach kurzem Widerstande mußte sich auch Fulda ergeben. -Lte Anführer wurden hingerichtet, die ausständigen Bauern aber in den Stadtgraben getrieben, woselbst sie drei Tage ohne Speise und Trank zubringen mußten. 3. Nachdem Landgraf Philipp in seinem eigenen Lande die Ruhe wiederhergestellt hatte, beteiligte er sich auch an den Kämpfen welche andere Fürsten gegen die Empörer unternahmen. In der Schlacht der Frankechausen in Thüringen trug er wesentlich zum Siege über die Bauern bet, weshalb er auch vom Papste ein Dankschreiben erhielt pte. Aufruhrer bekamen sehr harte Strafen. Mir haben Franken-Hausen erobert," schrieb Philipp am Tage nach der Schlacht, „und, was dann von Mannspersonen befunden, alles erstochen, die Stadt geplündert, und also mit Gottes Hilfe Sieg und Überlage erlangt, daß wrr dem Allmächtigen billig dankbar sein sollen, in der Hoffnuna barmt em gut Werk ausgerichtet und vollbracht zu haben." Zu 62. Georg I., Landgraf von Hessen-Darmstadt. 1567—1596. Philipps des Großmütigen Sohn, Georg I., nahm seine Residenz in 4,ctrntstctm und baute sich daselbst ein (schloß. Sein Erbe um--w nur sieben Ämter: Darmstadt, Rüffelsheim, Dornberg, Sichten* berg, Jtemhetni, Zwingenberg und Auerbach, im ganzen vierundsiebzig ~rte- Dte jährlichen Einkünfte betrugen 40000 Gulden, und er lebte deshalb so sparsam, daß er sich zuweilen Haus- und Küchengeräte bei wohlhabenden Darmstädter Bürgern lieh. Georg vergrößerte jedoch trotzdem lein Land, da er ein thätiger, kluger und sparsamer Regent war. Unter sturer Regierung wurde der Landgraben angelegt, damit die Über-schweinntungen des Rheins und seiner Nebenflüsse verhindert würden, viele Sumpfe wurden ausgetrocknet und der Wein-, Seiden-und Bergbau gefördert. Georg gründete auch neue Landschulen und pflegte durch Kuchen und Schulen Frömmigkeit und Bildung in seinem Lande. Deshalb würde er „der Fromme" genannt Darmstadt verdankt thut viele Gebäude und nützliche Anstalten. Der Herrengarten und der „große Woog", das ist ein großer Teich für die Zeit der Feuers-gefahr, sind von ihm angelegt Georg starb im Jahre 1596 und hinterließ ein wohlgeordnetes Land und einen Hausschatz von einer halben Million Gulden. Ein Denkmal für ihn befindet sich vor dem Theater zu Darmstadt neben dem Standbilde seines Vaters.
   bis 10 von 52 weiter»  »»
52 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 52 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer