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1. Bd. 3, Abt. 1 - S. uncounted

1891 - Cöthen : Schulze

2. Bd. 3, Abt. 1 - S. uncounted

1891 - Cöthen : Schulze

3. Bd. 3, Abt. 1 - S. uncounted

1891 - Cöthen : Schulze

4. Bd. 3, Abt. 1 - S. uncounted

1891 - Cöthen : Schulze
Morwort. Der vorliegende Band umfaßt eine Sammlung von Quellensätzen zur Geschichte unseres Volkes im späteren Mittelalter. Ob mir vergönnt sein werde, die folgenden Zeitabschnitte nach demselben Plane zu bearbeiten, muß ich dahingestellt sein lassen. — Es sei gestattet, hier den Wunsch zu wiederholen, daß der Geschichtsunterricht neben den Schicksalen unseres Volkes immer mehr auch das zuständ-liche Leben desselben in seinen Bereich ziehen möge. So wichtig es sür die Heranwachsende Jugend ist, von den Wanderungen, Kriegen, Bündnissen u. dgl. zu wissen, wertvoller noch ist, ihr die Zustände auf allen Gebieten des Volkslebens vor Augen zu führen, zu zeigen, wie das staatliche, gesellschaftliche, religiöse, geistige und wirtschaftliche Leben unseres Volkes in den einzelnen Perioden sich gestaltete, mancherlei Wandelungen erfuhr, um schließlich die heutigen Formen Zu gewinnen. Wer die lange, oft mühevolle und kampfreiche Gefchichtsarbeit unseres Volkes, das Wachsen und Werden feiner jetzigen Zustände mit Teilnahme zu betrachten gelernt hat, bei dem wird schwerlich vorschnelles Urteil über Dinge, welche des Vaterlandes Wohl uni) Wehe betreffen, eine Stätte finden. Es bedarf keiner Deklamation, um die Vaterlandsliebe, welche das Gute ehrt und das Böse verabscheut, zu pflanzen und zu pflegen. Führen wir nur nach bestem Wissen die Schüler in die schlichte Betrachtung des Geschichtslebens und seiner Entwickelung ein! Da bietet sich ungesucht und deshalb um so eindringlicher ein Wort der Liebe oder rechtschaffenen Unwillens, und die Gefahr wird vermieden, die weltgerichtliche Seite des Gefchichtsverlaufes künstlich auszuspüren oder in die Sache hinein-

5. Bd. 3, Abt. 1 - S. 1

1891 - Cöthen : Schulze
Schicksale unseres Holkes. Zusammenfassende Darstellung der Biifläitde unseres Wolkes.

6. Bd. 3, Abt. 1 - S. 2

1891 - Cöthen : Schulze

7. Bd. 3, Abt. 1 - S. 4

1891 - Cöthen : Schulze
— 4 — freudiger Beteiligung zahlreichen Volkes und vieler Vornehmer krönte ihn der Kölner Erzbischof Engelbert an Nacken am 24. Oktober 1273. Zu weitgehenden Opfern in Italien bereit, gewann Rudolf I. die Anerkennung Gregors X.. der ein Konzil nach Lyon berufen hatte, 1274. — Der König bemühte sich, die seit 1245 entfremdeten Reichsgüter und Besitzungen wieder einzubringen. Ohne rechten Erfolg. So richtete er bald sein Augenmerk darauf, durch Erwerbung einer bedeutenden .^ausmacht seinem Königtume eine nette, teste Grundlage zu schaffen. Wahrend des Zwischenreiches hatte Ottokar von Böhmen seine Herrschaft über Österreich, Steiermark, Kärnten und Kram ausgedehnt. Die Belehnung mit diesen Reichslanden bei Rudolf nachzusuchen, verschmähte er. Auf dem Nürnberger Reichstage (Nov. 1274) wnrde nun der Rechtssatz erneuert, daß ein Vasall, der seine Lehen nicht rechtzeitig mute, ihrer verlustig gehe, und sofort auf Ottokar angewendet. Nach Würzbnrg ffsanuar 1275) vorgeladen, erschien der Böhmenkönig nicht. Ans einem zweiten Tage in Augsburg (Mai 1275) stellte sich ein böhmischer Bevollmächtigter ein, aber nur, um die Rechtmäßigkeit der Frankfurter Wahl anzufechten. Jetzt forderte Friedrich von Nürnberg in Rudolfs Namen die Herausgabe der Reichsländer. Ottokar antwortete, so berichtet die Reim-chronik: ..Ebe er mir's abdroht, soll sich mancher Geier Schmauses treuen/' Nicht sogleich begann der Krieg. Erst im Lerblte 1276 rückte der röm. König mit einem mühsam zusammengebrachten Heere von Nürnberg aus über Regensburg und Passau nach Österreich vor. Der mit Ottokars Regierung unzufriedene Adel hatte sich dort in-zwischen erhoben und Grat Meinbard von Tyrol die böhmische Be-satzung verjagt. Rudolf belagerte Wieu. Der Fall dieser Stadt entschied den Krieg. Ottokar unterwarf sich. Ant 25. Nov. huldigte er Rudolf im Lager vor Wien und empfing die Belehnung mit Röbmen und Mäh reit. — Während der röm. König die Verhältnisse der Reichslande ordnete und Schritte that, das neu Gewonnene seinem Hause zuzuwenden, wußte Ottokars klug rechnende Staatskunit die Untreue und den Neid deutscher Reichsfürsten wirksam auszunutzen. Als er im Sommer 1278 den Krieg gegen den Habsburger erneuerte, um das Verlorene wiederzuerobern, 'stand Rudols nahezu allein. Die f Hülfsvölker, welche der mit ihm verbündete König Ladislaus von 4 Ungarn stellte, bildeten neben dem österreichischen und steirischen Adel die Hauptmasse seines Heeres. Nur wenige Hundert Ritter trafen unter Führung des Nürnberger Burggrafen und des Bischofs von

8. Bd. 3, Abt. 1 - S. 9

1891 - Cöthen : Schulze
— 9 — den Bürgern der rheinischen Bischofsstädte, welche er sich durch Aufhebung oder Herabsetzung der Rheinzölle verpflichtete, kriegstüchtige Mndesmnmü- Mit ihrer Hülfe warf er den Pfalzgrafen und dann den Mainzer Kurfürsten, dessen starke Festung Bingen er nach „denk-würdiger Belagerung einnahm, noch im ,vj. 1301 nieder, im folgenden Jahre auch die Erzbischöfe von Köln und von Trier. — Der Wunsch, seinem Hanse dauerud und erblich die Königswürde zu sichern, trieb Albrecht I. zur Annäherung an den Papst, zumal sich ihrer beider politische Interessen bei Besetzung des ungarischen Thrones berührten. In Ungarn war nämlich mit Andreas Iii. das Haus der Arpaden erloschen (1301). Ein Teil des Adels wählte tkluci, Ul, Teirfgtes böhmischen Königs Wenzel Ii. Die wachsende Macht dieser Premvsliden — Wenzel Ii. hatte 1301 auch die polnische Krone gewonnen — wurde für Albrecht I. in hohem Grade gefährlich. Deshalb widersetzte er sich der Erwerbung Ungarns durch Wenzel Iii. Und hierin begegnete er der Politik des Papstes, welcher einen Sprößling des ihm ergebenen Hauses Auiou. aus Neapel auf den ungarischen Thron zu erheben wünschte. Dazu kam, daß Bonifacius Viii. in dem schweren Kampfe mit dem thatkräftigen Könige Philivv Iv. von Frankreich am deutschen Könige eine Stütze zu finden hoffte. Im April 1303 erkannte er Albrecht I. als König an, freilich in tief demütigenden Ausdrücken. Und auch dieser entschloß sich, in einer Urkunde vom 17. Juli 1303 zuzugestehen, daß die Kaiser und Könige die Befugnis, das irdische Schwert zu führen, vom apostol. Stuhle empfingen, welcher das Kaisertum von den Griechen auf die Deutschen übertragen und das Wahlrecht den Kurfürsten bewilligt habe. Wenige Monate später starb Bonifacius Viii. Philipp hatte ihn in Anaani überfallen und- gefangen nehmen lassen. Zwar wurde er alsbald befreit, aber die heftige Genüüserfchütteruug warf ihn aufs Sterbelager. Mit dem jähen Sturze Bonifacius' Viii., der die päpstlichen Herrfchaftsanfprüche bis zur äußersten Spitze weiter entwickelt und ihnen in der Bulle Unam sanctam*) (1302) den schärfsten Ausdruck gegeben hatte, sank das Papsttum von seiner weltbeherrfchenden Höhe und geriet in ein drückendes Abhängigkeitsverhältnis mr französischen Krone. — 1304 unternahm König Albrecht I. einen verheerenden Zug nach Böhmen, mußte aber *) S. Joh. Berchtold, Die Bulle Unam sanctam, ihre wahre Bedeutung für Staat und Kirche. München 1887.

9. Bd. 3, Abt. 1 - S. 12

1891 - Cöthen : Schulze
Peterskirche. Nach wiederholten Straßenkämpfen sah sich Heinrich genötigt, die Kaiserkrone aus der Hand der von: Papste Klemens V. entsendeten Kardinäle im Lateran zu empfangen. — Trotz seiner geringen Streitmittel wendete sich der Kaiser gegen das guelsisch gesinnte Florenz, das er vergeblich belagerte. - Im Begriffe, Robert von Neapel anzugreifen, wurde Heinrich Vii. am 24. August 1313 zu Buoneonvento bei Siena vom Tode überrascht. Die Leiche bestatteten seine Getreuen im Dome von Pisa. — Die Kaisermacht in Italien wieder aufzurichten, hatte Heinrich Vii. nickt vermocht. Wohl aber gelang ihm, seinem Hanse Böhmen zu gewinnen und so den Lützelburgern eine Stellung zu geben, welche derjenigen der Habsburger an Bedeutung mindestens gleichkam. kk Die Eifersucht beider Häuser bestimmte für die nächste Zeit 1347, den Gang der deutschen Ereignisse. Zwar mnßte die lützelburgische Partei davon absehen, den jungen Sohn Heinrichs Vii., König Johann von Böhmen, auf den deutschen Thron zu erheben. Aber sie stellte im Herzoge Ludwig von Oberbayern dem Habsburger Friedrich dem Schönen einen Mitbewerber um die Krone entgegen, der nach langjährigen Kämpfen die Oberhand behielt. Am 19. Okt. 1314 wurde Friedrich der Schöne von Heinrich von Kärnten, der dieser Partei als böhmischer König galt, üom Pfalzgrafen Rudolf, vom Herzoge Rudolf von Sachsen-Wittenberg und vom Erzbischöfe Heinrich von Köln in Sachsenhansell gewählt. Einen Tag später riesen in Frankfurt die Erzbischöse Peter von Mainz und Balduin von Trier, König Johann von Böhmen, Markgraf Waldemar von Brandenburg und Herzog Johann von Sachsen-Lanenbnrg Ludwig den Bauern als römischen König aus. Friedrich empfing am 25. November in Bonn vom Kölner Erzbischöfe die Krone, Ludwig an demselben Tage in Aachen von den Erzbischöfen von Mainz und von Trier. Der Kampf zwischen Ludwig dem Bayern, der wesentlich auf die böhmischen Hilfsquellen angewiesen war, und zwischen Friedrich, den sein Tastloser kriegslustiger Bruder Lüpold unterstützte, schleppte sich Jahre lang ohne Entscheidung hin. Denn auch die Niederlage, welche ein schweizer Bctuemhert dem Herzoge Lüpold und seiner Ritterschar am Morgarten (1315 Nov. 15.) beibrachte, blieb auf den Gang des Krieges ohne nachhaltige Einwirkung. Erst das Treffen bei Mübl-dors am 28. Sept. 1322 änderte die ganze Lage. Friedrich verschmähte es, den Heranzug seines Bruders Lüpold zu erwarten. Mit überlegenen Tntppen griff er an. Der Sieg schien sich auf seine

10. Bd. 3, Abt. 1 - S. 14

1891 - Cöthen : Schulze
— 14 — Mdmrmbuch*) verbreitete neue, den päpstlichen Machtansprüchen höchst gefährliche Gedanken, die namentlich in den aufstrebenden W-Mmmeinden Anklang fanden.**) Indes war Henoa Lüvold unausgesetzt ^e,qen ^ldwig thätig. Im Einvernehmen mit Johann hegte er den Plan, dem französischen Köniae Karl Iv. die deutsche Krone zuzuwenden. Deshalb entließ Ludwig 1325 seinen Gefangenen unter der Bedingung, daß dieser ihn Mtsimelb aussöhne, im anderen s aber in die Gefangenschaft zurückkehre. Der Aussöhnnngs-I ersuch schlug fehl. Obwohl ihm der Papst bei Strafe verbot, seine eidliche Zusage zri halten, stellte sich Friedrich der Schöne an Ludwigs Hofe ^wieder ein. Um Lüpold dennoch zu gewinnen, schloß Ludwig stm Jl.pept;, ,1 München einen neuen Vertrag, demgemäß er mit Friedrich die Königsherrschaft gemeinsam führen wollte. Man traf damit auf den entschiedensten Widerspruch von feiten der Kur-fürsten. Die Verhandlungen dauerten fort. Am 7. Jan. 1326 ent= sagte Ludwig zu Gunsten Friedrichs der Königsherrfchaft in Deumland. doch „also beschaidenlich, als ob er von dem Papst bestättiget würd an dem Chünigreich". Dieses befremdliche Zugeständnis, mit welchem Ludwig im Widersprüche mit seiner bisherigen Haltung dem Papste die Entscheidung in die Hand zu geben schien, war daraus berechnet, die Pläne Johanns Xxii., der den französischen König aus den deutschen Thron erheben wollte, zu durchkreuzen. Es gelang voll-ständig. Am 28. Februar 1326 ttarb zu Straßburg Herzog Lüpold. In schmerzvoller Trauer beklagte Friedrich d. Sch. den Tod des tapferen Bruders. So durfte sich Ludwig den italienischen Verhältnissen zuwenden. Auf die dringende Einladung der Gbibellinen. namentlich des Eastruccio Castracani von Lucca, erschien der König _1327 in Italien. Am letzten Mai empfing er in Mailand die lombardische Krone — Von Eastruccio unterstützt, bemächtigte ci sich Pisas, ließ das feindliche Florenz beiseite liegen und rückte *) So verdeutschte mau im 16. Jahrh, den Titel. S. Sigm. Riezler, Die lrt. Wrdersacher der Päpste (1874) S. 194. — **) Ein Straßburger, der Jmefter ftrttftfie Closener. war es, der in seiner 1362 vollendeten Chronik den Inhalt des Defensor pacis angiebt, ttfie Abt. 2 dieses Bandes S. 307 Sz. 150° zu lesen ist. ) Coronatus (est) secunda corona argentea, sagt Heinricus Eeb-dorfensis (Fontes Iv p. 516). Es war wohl weder die alte eiserne Krone, noch auch die stählerne, mit welcher letzteren sich Heinrich Vii. hatte schmücken lassen. S. oben S. 11 Anm.
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