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1. Hand-Atlas für die Geschichte des Mittelalters und der neueren Zeit - S. uncounted

1880 - Gotha : Perthes

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1880 - Gotha : Perthes
Frankreich. 7 Karten. Seite d. Yorb. (51) I. Frankreich vom Anfänge des X. Jahrhunderts bis 1180. Nebenkarten: 1. Normannia und die benachbarten Gaue. 2. Gallia nach Kichter. 3. Nordöstliches Francien. 4. Tarascon und Um- gegend. 5. Paris am Anfänge des Xii. Jahrhunderts................29 (52) Ii. Frankreich von 1180—1461. (Albigenser- und englische Kriege.) Nebenkarten: 1. Aquitania, Gascogne und Languedoc. 2. Frankreich nach dem Frieden von Bretigny 1360. 3. Umgegend von Paris. 4—7. Schlachtpläne von: Bouvincs, Crecy, Maupertuis, Azincourt 29 (53) Iii. Frankreich nach seiner kirchlichen Eintheilung bis 1322. Nebenkarte: Frankreichs kirchliche Eintheilung von 1322 bis zur Bevolution.......................................................29 (54) Iv. Frankreich von 1461 — 1610. Nebenkarten: 1. Grafschaften Guisne und Oye. 2. Paris am Ende des Xvi. Jahrhunderts...............................................29 (55) V. Frankreich von 1610—1790. Nebenkarten: 1. Umgebung von Paris. 2. Paris am Ende des Xviii. Jahrhunderts. (In den Vorbemerkungen irrthümlich mit Nr. Vi bezeichnet)........................................................30 (56) Vi. Kaiserthum Frankreich in seiner weitesten Ausdehnung unter Napoleon I. Nebenkarte: Die Vendee..........................................30 (57) Vii. Frankreich von 1815—1871. Nebenkarten: 1. Paris und Umgegend. 2. Der Kriegsschauplatz von der Schlacht bei Sedan (1. September 1870) bis zum Frankfurter Frieder. (10. Mai 1871). 3. Algerien seit 1830. 4. Die französischen Erwerbungen in Hinter-lndien 1862 bis 1867. 5. Uebersicht der französischen Colonien in der Mitte des Xix. Jahrhunderts ... 30 Britische Inseln. 5 Karten. (58) I. Die Britischen Inseln bis auf Wilhelm den Eroberer, 1066. Nebenkarten: 1. Die Reiche und Völker der Britischen Inseln im Viii. Jahrhundort. 2. Das Gebiet um den Firth of Forth. . . 31 (59) Ii. Die Britischen Inseln 1066—1485, von Wilhelm dem Eroberer bis zum Regierungsantritt des Hauses Tudor. Nebenkarten: 1. Britische Inseln nach 1172. 2. Britische Inseln nach 1282. 3. Die Britischen Inseln und das Englische Gebiet in Frankreich unter Heinrich Ii. 1154—1189. 4. Die untere Themse. 5. London im Mittelalter. 6. Schlacht bei Bannockburn .... 31 (60) Iii. Die Britischen Inseln nach ihrer kirchlichen Eintheilung vom Anfänge des Xii. Jahrhunderts bis zur Reformation. Nebenkarten: 1. Die Britischen Inseln nach ihrer kirchlichen Ein- theilung in der Angelsächsischen Zeit. 2. Die kirchliche Ein- theilung Englands seit 1543 .................................... 32 (61) Iv. Die Britischen Inseln von 1485 —1830. Nebenkarten: 1. Die Englisch-Schottischen Grenzlande. 2. Die Shet- land- und Orkney-Inseln. 3. Die Canal-Inseln..........................32 (62) V. Besitzungen Grossbritanniens seit 1783 mit Angabe ihrer Erwer- bungszeit. Nebenkarten: 1. Britische Besitzungen in Nord-Amerika bis 1783. 2. Vorder-Indien um das Jahr 1760. 3. Quebec. 4. Helgoland. 5. Aden. 6. Gibraltar. 7. Mahon. 8. Malta. 9. Capstadt. 10. St. Helena. 11. Hong-Koeg...............................32 Skandinavien. 4 Karten. (63) I. Staaten u. Fahrten der Normannen vom Viii. bis ins Xii. Jahrhundert. ■Nebenkarten: 1. Vinland. 2. Eystribyd. 3. Island. 4. Färeyjar, Hlaltland und Orkneyjar .......................................33 (64) Ii. Skandinavien bis zur Calmarischen Union 1397. Nebenkarten: 1. Suithiod und Gauthiod. 2. Dänemark. 3. Um- gegend von Nidaros...............................................33 (65) Iii Skandinavien nach seiner kirchlichen Eintheilung vom Xii. Jahr- hundert bis zur Reformation. Nebenkarten: 1. Erzbisthum Hamburg-Bremen mit seinen Suffraganen gegen Ende des Xi. Jahrhunderts. Dänische Bisthümer seit dem Xi1. Jahrhundert. 3. Schwedische Bisthümer seit dem Xii. Jahrhundert 33 (66) Iv, Skandinavien seit der Calmarischen Union 1397. Nebenkarten: 1. Skandinavien 1397. 2. Skandinavien 1520. 3. Skandi- navien nach dem Westfälischen Frieden. 4. Skandinavien nach den Friedensschlüssen von Roeskilde und Cardis. 5. Skandinavien 1721 — 1808. 6. Skandinavien 1815—1864. 7. Die Dänischen Inseln. 8. Stockholm um 1500. 9. Umgegend von Stockholm . 33 Slawische Reiche. 6 Karten. (67) I. Russland von der Besiegung dor Tetschenegcn durch die Polowzer und der Erweiterung der Nowgorodischen Republik nach Nord-Osten um 1114 bis zur Zerstörung Kiews durch die Tataren 1240. Nebenkarten: 1. Russland in den Jahren 900—966. 2. Russland in den Jahren 966 — 1114. 3. Esthland, Livland, Kurland zur Zeit des Schwertordens 1201—1237. 4. Slawen nördlich von der Donau 850 — 900. 5. Porogen des Dnjepr.............................34 (68) Ii. Russland von der Verlegung des russischen Grossfürstenthums nach Moskau (1328) und der Gründung des Grossfürstenthums Lit- thauen bis zur Vernichtung der Goldenen Horde (14 80). Nebenkarten: 1. Russland von der Zerstörung Kiews durch Batu (1240) bis zum Uebergang des Grossfürstenthums nach Moskau. 2. Russland nach seinen kirchlichen Verhältnissen bis zum Xvi. Jahr- hundert. 3. Esthland, Livland, Kurland nach ihren kirchlichen Ver- hältnissen im Mittelalter. 4. Esthland, Livland, Kurland vom Frieden von Stenby (1238) bis zur Abtretung des Dänischen Theils von Esthland an den Deutschen Orden (1346) 5. Esthland, Livland, Kurland in den Jahren 1346—1480 .......................... 34 (69) Iii. Polen, Litthauen und das Gebiet des Deutschen Ordens in den Jahren 1386—1480. Nebenkarten: l. Polen und Nachbarländer 963 — 992. 2. Polen unter ßosleslaw Chrobry und bis 1139. 3. Polen und Preussen 1140— 1240. 4. Polen und Preussen 1240—1386. 5. Preussen unter der Herrschaft des Deutschen Ordens. 6. Kirchenprovinzen Gnesen und Riga im Xiii. Jahrhundert. 7. Kirchenprovinzen Gnesen, Riga und Lemberg im Xv. Jahrhundert...........................34 (70) Iv. Russland, Polen und Litthauen vom Untergang des Freistaats Nowgorod (1478) und von der Auflösung der Goldenen Horde (1480) bis auf Peter den Grossen (1689). Nebenkarten: 1. Esthland, Livland, Kurland 1480—1682. 2. Polen und Litthauen nach der Lubliner Union (1569) und dem Aussterben Seite d. Yorb. der Jagiellonen (1572). 3. Moskowitiseh-Litthauisches Grenzgebiet. 4. Russisches Eroberungsgebiet in Sibirien im Xvi. und Xvii. Jahrhundert. 5. Plan von Moskau.................................35 (71) V. Polen vom Anfänge des Xviii. Jahrhunderts bis zum Untergange der Republik 1795. Nebenkarten: 1. Polen vor dem Frieden von Andrussow 1667. 2. Polen nach der ersten Theilung 177 2. 3. Polen nach der zweiten Theilung 1793. 4. Polen nach der dritten Theilung 1795. 5. Herzogthum Warschau 1808. 6. Herzogthum Warschau 1810. 7. Plan von Warschau........................................................35 (72) Vi. Russland seit Peter’s des Grossen Zeit. Nebenkarten: 1. Sibirien und Russisch-Amerika. 2. St. Petersburg 1705. 3. St. Petersburg 1736. 4. St. Petersburg 1840. 5. Um- gebung von St. Petersburg. 6. Erstürmung von Ismail 1790. 7. Umgegend von Warschau. 8. Einnahme von Erzerum 1829. 9. Belagerung von Kars 1828 .................................... 35 Ungarn. 3 Karten. (73) I. Ungarn und seine Nebenländer vom Anfang des Xiii. Jahrhunderts bis zur Schlacht bei Mohacs 1526. Nebenkarten: Pannonien zur Zeit des Svatopluk, f 895. 2. Un- garn bis zur Unterwerfung Croatiens um 1100. 3. Ungarn im Xii. Jahrhundert. 4. Plan von Buda-Pest. 5—7. Schlachtpläne von: Mohi 1241, Varna 1444, Mohacs 1526 ....................... 36 (74) Ii. Ungarn in seinen kirchlichen Verhältnissen vom Anfänge des Xiv. Jahrhunderts bis zur Reformation. Nebenkarten: 1. Grenzgebiet von Zagrabensis und Corbaviensis. 2. Dioe- cesis Jadrensis. 3. Ungarns Diöcesen von Stephan dem Heiligen bis auf Ladislaus den Heiligen. 4. Ungarns Diöcesen im Anfang des Xiii. Jahrhunderts. 5. Pannoniens kirchliche Verhältnisse bis 884. 6. Pannoniens kirchliche Verhältnisse im X. Jahrhundert ... 36 (75) Iii. Ungarn seit der Schlacht bei Mohacs 1526. Nebenkarten: 1. Ungarns Bisthümer seit den Aenderungen unter Maria Theresia 2. Ungarn zur Zeit der Türkenherrschaft. 3. Nördliche Türkengrenze im Xvi. u. Xvii. Jahrhundert. 4. Ungarn nach dem Frieden von Oassarowitz 1718. 5. Ungarn 1848, 1849. 6. Comitate zwischen Pressburg u. Debreczin 1848,1849. 7. Bacska, Banat 1848, 1849. 8. Schlacht bei Gödöllö 1849. 9. Schlacht bei Käpolna 1849 36 Orient. 15 Karten. (76) I. Oströmisches Reich zu Justinian’s Zeit. Nebenkarten: 1. Westliche Fortsetzung der Hauptkarte. 2. Karthago. 3. Roma. 4. Constantinopel. 5. Umgegend von Neapel .... 37 (77) Ii. Oströmisches Reich und West-Asien von der Zeit Justinian’s 1. bis zum Untergange des Reiches der Sassaniden 642. Nebenkarte: Chassanidische Ortschaften in der Römischen Provinz Arabia 38 (78) Iii, Die Länder des Islam von der Heg'ra 622 n. Chr. bis zum Sturze der Omaijaden 750 n. Chr. Nebenkarten: 1. Westliche Fortsetzung der Hauptkarte. 2. Damascus. 3. Jathrib, Medina. 4. Mekka....................................38 (79) Iv. Oströmisches Reich von der Einwanderung der Ungarn in Pannonien um 895 bis zur Unterwerfung des Bulgarenreichs durch Kaiser Basilius im Jahre 1019. Nebenkarten: 1. Oströmisches Reich von der Einwanderung der Bulgaren um 679 bis 895. 2. Palaestina. 3. Themata an der Propontis . 38 (80) V. Patriarchate von Constantinopel, Jerusalem, Antiochia in der zweiten Hälfte des Xi. Jahrhunderts. Nebenkarten: 1. Diöcesen des Patriarchats von Constantinopel. 2. Pa- triarchate Rom und Constantinopel 334 n. Chr. 3. Kirchliche Ein- theilung des Oströmischen Reichs nach Justinian’s Verordnungen. 4. Terra Sancta zur Zeit der Kreuzzüge. 5. Cyprus im Jahre 1260. 6. Lateinische Kirche im Orient zur Zeit der Kreuzzüge. 7. Griechische Kirche, westlicher Theil, um 1320. 8. Klöster auf Athos ... 39 (Bl) Vi. Die Länder des Islam unter den Abbäsiden bis zur Einnahme von Bagdad durch die Büjiden 750—945 n. Chr. Nebenkarten: 1. Westliche Fortsetzung der Hauptkarte. 2. Nörd- liches Irak. 3. Bagdad.............................................39 (82) Vii. Die Länder des Islam zur Zeit der Büjiden 945 —1055. Nebenkartein: 1. Westliche Fortsetzung der Hauptkarte. 2. Reith der Ghazneviden um 1002—1003. 3. Oströmisches Reich 1021 — 1055. 4. Südliches Arabien.......................................39 (83) Viii. Die Länder des Islam zur Zeit der Selguken. Nebenkarten: 1. Westliche Fortsetzung der Hauptkarte. 2. Länder des Islam 1163—1204. 3. Umgegend von Edessa. 4. Südliches Arabien 39 (84) Ix. Oströmisches Reich 1096—1204. Nebenkarten: 1. Oströmisches Reich 1081 —1096. 2. Constantinopel. 3. Nördlicher Theil des St. Georgs-Arms. 4. Schlacht bei Antiochia 40 (85) X. Syrien zur Zeit dor Kreuzzüge. Nebenkarten: 1. Terra Sancta. 2. Reich dor Atabeken Emadeddin Zenk I. (1128 — 46) und Nureddin (1146 — 93). 3. Reich des Saladin (1193) in Syrien und Mesopotamien. 4. Plan von Jerusalem. 5. Umgegend von Damascus. 6. Accon nach Marinus Sanutus. 7. Umgegend von Accon. 8. Saladin’s Herrschaft in Aegypten und Arabien. 9. Umgegend von Jerusalem . ........................40 (86) Xi. Lateinische Herrschaften im Orient 1210 — 1311. Nebenkarten: 1. Achaia, Athen, Salon, Bodanitza, Negroponte. 2 La- teinisches Theilungsproject 1204. 3. Umgegend von Constantinopel. 4. Königreich Jerusalem. 5. Die Lateiner in Syrien. 6. Vene- tianische Dörfer um Tyrus im Jahre 1243 ..................... 40 (87) Xii. Reich der Mongolen unter Kubilai (1260—1294) und seinen Nachfolgern 1262—1342. Nebenkarten: 1. Reich der Mongolen unter Gingizkhan (1167 — 1227) und seinen Nachfolgern 1226 — 1268. 2. Reiche dor Khwärizmschäh, der Ghüriden 1204 — 1226. 3. Nachfolger der llkhäne 1342 — 1394. 4. Reich des Timür 1394 —1405 .................................... 41 (88) Xlii. Die Länder am Aegäischen und Schwarzen Meer 1311—1390. Nebenkarten: 1. Reich des Stephan Duschhan um 1346. 2. Land der Gothen in der Krym............................................41 (89) Xiv. Osmänisches Reich und Nachbarländer 1391—1452. Nebenkarten: 1. Albanisches Insurrectionsgebiot 1444. 2. Morea. 3. Bosporus. 4. Constantinopel....................................42 (90) Xv. Osmänisches Reich u. seine Schutzstaaten im Xvii. Jahrhundert. Nebenkarten: 1. Osmänische Vasallenstaaten in Nordwest - Afrika. 2. Osmänische Vasallenstaaten in Arabien..........................42 o

5. Hand-Atlas für die Geschichte des Mittelalters und der neueren Zeit - S. 5

1880 - Gotha : Perthes
Vorbemerkungen Zu Sprüner-Menke Iand-Atias: Mittelаьтее Wb Neuere Zeit. an den Kaukasus und das schwarze Meer und vernichtete die Macht der Chazaren völlig (sie erhielten sich nur in einem Theile des taurischen Chersones und am Westufer des nach ihnen benannteu caspischen Meeres unabhängig). Die finnischen Stämme an der östlichen Küste des baltischen Meeres und ein Theil der lettischen Völker waren dem neuen Reiche ebenfalls zinsbar geworden. Auch in den unteren Donauländern war ein neues Reich gegründet worden: das der Magyaren in Pannonien. Ihren Streifzügen , mit denen sie in der ersten Hälfte des X. Jahrhunderts das westliche 'Europa heimsachten, war durch König Otto I. 955 ein Ende gesetzt. Ihr Heiden- thum war noch nicht gebrochen. Zu einem einheitlichen Staate war es bei ihnen noch nicht gekommen. Sieben- bürgen war noch streitig zwischen ihnen und den Patzi- uakiten, die sie aus Atelcusu verdrängt batten. Die Bulgaren an der Donau hatten auf der Hänius- halbinsel ein ausgedehntes Reich gebildet. Das oströmische Reich, über dessen damalige Eintheilung in Themen wir einen etwas confusen Bericht vom Kaiser Constantinus Porphyrogennetos (911—959) be- sitzen, hatte seit Karl’s des Grossen Zeit von den Slawen den Peloponnes, von den spanischen Mauren Creta, vom abbäsidischen Khalifäte Cypern gewonnen. Was endlich den Osten betrifft, so erscheinen in den früheren Sitzen der Patzinakiten oder Petsehenegen die Uzen, Ghuzz oder Cumanen. Nördlich von ihnen haben sich die Bulgaren an der Kama, seit 922 muhammedamsch, erhalten; sie waren ein bedeutendes Handekvolk. Die weltliche Herrschaft der abbäsidischen Kha- lifen beschränkte sich auf ein unbedeutendes Gebiet um Baghdäd. Der Rest ihres grossen Reichs war an ver- schiedene Dynastien gefallen, von denen einige sich nicht einmal ihrer geistlichen Suprematie unterordneten. Der О m a i j a d i s c h e n К h а 1 i f e и ist bereits oben ge- dacht. Ebensowenig, wie sie, erkannten die Fa timide хц denen 909 die Aghlabiden im östlichen, 917 die Idrisiden im westlichen Maghreb unterlegen waren (s. Karte 3), den Khalifen zu Baghdäd als geistlichen Herrn an. Aegypten, Syrien und He£as standen unter der Dy- nastie der Ichschididen, wurden aber 972 von den Fätimiden erobert. Vielfach unter sich und mit den benachbarten Griechen in Kämpfe verwickelt, war das Geschlecht der Ham da- niden in Gezira und Syrien mächtig geworden, um 890, Ihr Gebiet war seit der Mitte des X. Jahrhunderts in die beiden Reiche von H а 1 e b und M о s s u 1 getheilt. Noch vor Ablauf des Jahrhunderts mufsten aber die Hamdäniden den Okailiden in Mossul weichen, und 1008 wurden sie auch aus Haleb vertrieben. In Iräk hatten die Söhne des Fischers Bfijeh, daher die Büjiden genannt, sich unter der Oberhoheit der Khalifen seit 933 eiu grosses Reich gegründet und selbst die Würde eines Emir al Ulmera (Reichsverwesors) er- rungen. Gegen Ende des Jahrhunderts theilte sich auch dieses Geschlecht in zwei Hauptlinien, von denen die eine, das Emirat verwaltend, in Baghdäd und die andere, öst- liohe, in den ersten Gebieten des Geschlechts, in Rei und Ispahan, sass. Unabhängig von den Büjiden war die kleine Herr- schaft der Zijädiden am Südufer des Ohazaren-Meeres. In den arabischen Provinzen am persischen Meerbusen endlich hatte die furchtbare Secte der Karmatier ein be- deutendes Reich gegründet, das, in seinen Zweigen als Is- maeliten oder Haschischim fortdauernd, erst mit dom Ein- dringen der Mongolen sein völliges Ende fand. (5) Europa Nr. V. Europa zur Zeit des dritte«. Kreazssuges 1190. Mit Zugrundelegung der K. v. Spruner’sohen Karte neu bearbeitet vom K. Staatsbibliotheks - Secretair Friedr. Keinz (München). (6) Europa Nr. Vi. Europa um die Mitte des Xiv. Jahrhunderts. Von. ß. Hassenstein. Die Karte ist im Wesentlichen eine Neuzeichnung der v. Spruner’schen Karte Nr. Vi der zweiten Auflage seines Handatlas, jedoch, bezüglich des politischen Colorits, mit Zurückverlegung des dar gestellten Zeitpunktes vom Ende auf die Mitte des Xiv. Jahrhunderts und unter sorgfäl- tiger Berücksichtigung der im Atlas bis jetzt publicierten Specialkarten der einzelnen Länder, deren reiche historische Nomenclatur hier, nach Massgabe einer allgemeinen Welt- geschichte, im Auszug gegeben ist. (7) Europa Nr. Vii. Europa nach seinen kirch- lichen Verhältnissen im Mittelalter. — Nebenkarten: l. Italien und Provence. — 2. Pro- vinzen von Neapel, Amalß, Sorrent,o. Von Th. Menke. Die Karte ist hauptsächlich dazu bestimmt, den Um- fang der römisch-katholischen Kirche und die Zahl der Bisthumssitze, die sämmtlich, und zwar unter Bei- fügung von Nebenkarten für die mit Bisthümern am dichtesten besetzten Länder, auf der Karte angegeben sind, zur Anschauung zu bringen. Für Mittheilung von Quellen- angaben über römisch-katholische ßisthümer in Africa vom Jahre 1096 bis zum Schlüsse des Mittelalters würde ioh sehr dankbar sein. Die orientalischen Patriarchate finden eine detail- liertere Darstellung in der Abtheilung Orient Nr, 5. "(8) Europa Nr. Viil Europa, während des Zeit- raums der Reformation und der Übermacht des Hauses Habsburg 1492 — 1618. Von B. Hassenstein. Das Kartenblatt versetzt uns an die Schwelle der neuen Zeit. Was in dem politisch wie kulturgeschichtlich so emi- nent hervorragenden Xvi. Jahrhundert an wichtigsten Terri- torialveränderungen auf europäischem Boden vorging, mag, die kartographische Illustration erläuternd, in einigen Haupt- zügen hier angedeutet werden. Portugal hat nach der Eroberung von Ceuta und dem jenseitigen Algarbien die glänzende Zeit der Ent- deckungen und Eroberungen in Africa und der neuen Welt begonnen und steht mit 1515 unter Emmanuel d. Gr. auf dem Gipfelpunkt seiner Macht. Die seit 1479 durch Vermählung Ferdinand’s des Katho- lischen und Isabellen's vereinigte spanische Monarchie erobert 1491 Granada, 1504 Neapel, 1509 Gran mit der Oberherrlichkeit über die Berberei — die freilich innerhalb der nächsten dreissig Jahre wieder verloren geht —, 1512 Navarra und erlangt noch 1536 und 1540 Mailand. — Diese Ländermasse, der noch Sardinien und Sicilien als arragonische Inseln zuzuzählen sind, bilden dann den mach- tigen Besitz des Hauses Hab »bürg. Diesem fällen auch die burgundischen Lande: nämlich die Niederlande mit Luxemburg, die Franohe-Comte mit Charolois und Noyers zu, und da das Haus 1526 auch Ungarn und 1527 die böhmischen Laude erwirbt, so erlangt es unter Karl V. eine prädominierende Stellung in Europa und ruft die nicht unbegründete lebhafte Eifersucht der anderen Staaten, Verlag Von Justus Perthes In Gotha 5

6. Hand-Atlas für die Geschichte des Mittelalters und der neueren Zeit - S. 7

1880 - Gotha : Perthes
Vorbemerkungen Zu Spruner-Menke Haid-Atlas: Mitteialter Usd Neuere Zeit. das ganze heutige Belgien), sowie die Franche-Comté und I ihre Fertinenzstücke Charolles und Noyers. Portugal, das seit 1580 mit der spanischen Krone vereinigt gewesen war, hatte sich 1640 von derselben un- abhängig gemacht und stand unter dem Hause Braganza. Frankreich hatte im Lyoner Frieden 1601 Bresse und Bugey und im westfälischen Frieden 1648 Metz, Toul und Verdun erworben. Im pyrenäischen Frieden 1659 kamen dazu bedeutende Landstriche von Flandern, Artois, Hennegau und Luxemburg, sowie die Grafschaft Roussillon und Cerdagne. Mit England, das seine Macht immer glänzender entfaltete, war seit dem Tode der Elisabeth und der Thron- besteigung der Stuarts auch Schottland vereinigt. Im Jahre 1649 wurde es Republik. Schweden war durch seine siegreichen Kriege eine Hauptmacht in Europa geworden. Es hatte 1645 Jämt- iand und Herjedalen von Norwegen, 1615 Carelien und Ingevmannland von Russland, 1595 Esthland und 1609 Livland von Polen erworben und endlich durch das Osna- briicker Friedensinstrument sich Bremen und Verden, Vor- pommern mit einem Theile Hinterpommerns, Rügen und Wismar zusichern lassen. Durch den Frieden von Roes- kilde 1658 erhielt es endlich Halland, Schonen, Blekingen, Bohuus-Län. In Deutschland waren neben dem h ab s hur gi- schen Hause das hohenzollern’sche, vergrößert durch die 1609 (1666) ererbten Gebiete von Cleve, Mark und Ravensberg und durch die 1648 erfolgte Einverleibung von Hinterpommern, Halberstadt und Minden, das wittels- bachische, welches 1609 (1666) Jiilich und Berg ge- wonnen, aber noch in zwei sich oft feindselig gegenüber- stehende Hauptlinien, die pfälzische und baieriscbe, ge- spalten war, und das kursächsische, dessen Kurfürst seit 1697 auch die polnische Königskrone trug, die he- ! deutendsten und mächtigsten. Die protestantischen Niederlande, gemeinig- lich die General Staaten genannt, machten bei kleinem Umfange durch ihre Thatkraft bald eine entscheidende Stimme im Rathe der europäischen Mächte geltend. Längst factisch von Deutschland getrennt, waren dieselben im west- fälischen Frieden auch rechtlich von diesem ihrem Mutter- lande abgerissen. Auch den schweizerischen Eidgenossen, von denen Bern 1564 Waadt und die Grafschaft Romont dem Hause Savoyen entrissen hatte, erkannte der westfälische Friede Souveränetätsrechte zu. In Italien behauptete neben den spanischen Gebie- ten Venedig noch seine alte Macht, welche jedoch gegen das Ende dieser Periode schon sehr gesunken war, obgleich gerade damals die Republik auf kurze Zeit ganz Mo re a eroberte. Das Herzogthum Toscana, unter den Medicäern stehend, hatte 1557 von der Krone Spanien Siena und sein Gebiet erhalten und 1569 den Titel Grossherzogthum an- genommen. Dem Herzogthum Savoyen wurde im west- fälischen Frieden bestätigt, was es 1631 durch den Frieden von Chierasco erworben hatte, nämlich Trino, Alba und ein Theil von Montferrat. Der Glanz des Halbmondes begann im Laufe der Periode za erbleichen. Durch den Heldeumuth der Deutschen und Ungarn ward der grösste Theil Ungarns wieder ge- wonnen; nur das Banat und ein Theil von Slavonien blieben noch in türkischen Händen; weit mehr wäre noch zu gewinnen gewesen, wenn nicht der bedächtige, miss- trauische Wiener Hof das Streben seiner tüchtigsten Feld- herren allerorten gehemmt hätte. Die Walachei, die Moldau, Siebenbürgen und d as Chanat der Krim Stauden unter seiner Oberherrschaft, ebenso Algier, Tunis und Tripoli. Mit Pölen waren 1569 Litthauen und die Ukraine ver- j einigt worden und 1618, 1634 nicht unbedeutende Stücke von Russland. Pr eusse n war seit 1618 polnisches Lehen des Hauses Brandenburg und erhielt erst 1657 Souveräne- tätsrechte. Russland dagegen war seit den Verheerungen, die es im Anfänge des Xvii. Jahrhunderts von den Polen und Schweden erlitten, unter Herrschaft der Romanows bedeu- tend erstarkt.; die Eroberung von Sibirien griff immer weiter nach Osten; gegen die nogaischen Tataren bildete schon der Jaik (nun Ural) die Grenze. Die kaukasischen Reiche, vielfach getheilt, standen theils unter türkischem, thoils unter persischem Einfluss. (10) Europa Nr. X. Europa um 1740. A on K. v. Spruner; Revision von Th. Menke. Der Tod Karl’s Ii. von Spanien im Jahre 1700 be- wirkte eine bedeutende Veränderung in den staatlichen Ver- hältnissen von Westeuropa. Mit ihm erlosch der spanische Zweig des Hauses Habsburg, und das Uebergewicht des Hauses Bourbon begann. Im Besitz des französischen Thrones, gewann es durch das Testament Karl’s Ii. und die Stipulationen des Utrechter und Rastatter Friedens die Throne vonspanien, Neapel und Parma. Der älteren habsburgischen Linie blieben aus dem erwähnten Erbe nur Mailand (wozu dieselbe 1708 als erledigtes Lehen Mantua widerrechtlich einzog) und die katholischen Niederlande, die als Burgundischer Kreis wieder an Deutschland fielen. Von diesem Erbe erhielt der Herzog von Savoyen das Königreich Sicilien, das er jedoch 1718 gegen Sardinien an Neapel vertauschte. Frankreich, seit dem westfälischen Frieden durch Metz, Toul, Verdun, die Reunionen im Eisass, die Er- ! Werbung von den spanischen Niederlanden und Franche- Comté vergrössert, erwarb im Jahre 1766 Lothringen nach König Stanislaus' Tode, nachdem diesem dasselbe 1738 vom Hause Lothringen gegen Toscana abgetreten war. Neben Frankreich fing das junge Preussen an em- porzuwachsen. Im Jahre 1701 wurde es ein Königreich. Seit dem westfälischen Frieden waren mit den prenssisch- brandenburgischen Ländern vereinigt worden: 1657 und 1668 Lauenburg, Bütow und Draheim, 1702 und 1707 Lingen, Meurs, Tecklenburg, 1707 Neuchâtel, 1713 Ober- geldern, 1720 Vorpommern. Unter Friedrich dem Grossen, dessen Regierungsanfang die Wahl des oben im Titel be- zeichneten .Jahres bestimmte, kamen dazu 1742 Schlesien, 1744 Ostfriesland, 1772 Westpreussen und der Netze- distriot, 1780 Mansfeld. Der dritte aufstrebende Staat der dargestellten Zeit ist Russland, das durch den nordischen Krieg die Ost- see gewonnen hatte und unter Katharina Ii. das schwarze Meer gewann. Die österreichischen Staaten, von denen Ungarn 1718 durch den Passarowitzer Frieden das Banat und Theile von Bosnien, Servien und der Walachei ge- wonnen, im Belgrader.frieden 1739 aber diese Eroberungen mit Ausnahme des Banats aufgegeben hatte, kamen 1740 an das Haus Lothringen. Dasselbe verlor 1742 fast ganz Schlesien an Preussen und 1779 das 1 un viertel an Baiern, erwarb dagegen durch die erste polnische Theiluug 1772 die von da an Galizien und Lodomirien ge- nannten Theile Polens, sowie 1777 die Bukowina von der Moldau. Das schwedische Reich war von seiner Höhe lierab- gesunken und die polnische Republik in innerer Auf- lösung begriffen, die in den letzten Decennien des Jahr- hunderts zu ihrer allmäiigen Verschlingung durch die drei Nachbarstaaten führte. Die orste der Theilungen ist auf dem Blatte mit dünnen farbigen Strichen bezeichnet. Verlag Von Justus Perthes In Gotha. 7

7. Hand-Atlas für die Geschichte des Mittelalters und der neueren Zeit - S. 41

1880 - Gotha : Perthes
Yorbemerkuhgeh Zu Spruier-Meuke Haud-Atlas: Mitteialter Uhu Heuere Zeit. dafür schienen mir bei der Zeichnung dieser Karte ent- scheidend ; doch haben sich später Zweifel dagegen bei mir erhoben. Auch für das bulgarische Reich giebt die be- glaubigte Tradition über die katholischen kirchlichen Ver- hältnisse, nicht aber die apokryphen Nachrichten über Bis- thumsgründungen des H. Saba, die v. Engel als wahre Geschichte vorführt, Anhaltspunkte. Südlich scheint es sich bis zu dem von Nicetas erwähnten Toparchat von Grossblachien erstreckt zu haben, über dessen Umfang sich nichts Genaues bestimmen lässt. Neustapolis ist nach den Quellenzeugnissen wohl ohne Frage = Istib. Tm ejjübidischen Syrien stellten sich bei der definitiven Ordnung meiner Aufzeichnungen für diese Karte einige Ungenauigkeiten heraus, die leider nicht mehr auf der Platte geändert werden konnten. Ob Kala’t er Rum, der Sitz des armenischen Pa- triarchen, unter ejjübidischer Oberhoheit stand, oder, wie es nach Makrizi und Abulfeda scheint, nicht, wage ich nach den mir vorliegenden Quellenzeugnissen nicht zu ent- scheiden. Die Nebenkarte „Yen e tianisch e Dörfer um Tyrus“ beruht grossentheils auf einer die betreffende Ur- kunde erklärenden Abhandlung Blau’s, die der Herr Ver- fasser die Freundlichkeit hatte, mir im Manuscripte mit- zutheilen. (87) Orient Nr. Xii. Reich der Mongolen unter Kubilai (1260 Ms 1294) und seinen Nachfolgern 1262 bis 1342. — Nebenkarten: 1. Reiche der Khwärizmschähs, der Ghüriden 1204 bis 1226. — 2. Reich der Mongolen unter Gingiztchdn (1167¡8 bis 1227) und seinen Nachfolgern 1226 bis 1268. — 3. Nachfolger der Ilkhäne 1342 bis 1394. — 4. Reich des Timur 1394 bis 1405. Von Th. Menke. Die Südgrenze von Litthauen im Jahre 1342 be- darf noch näherer Aufklärung. Nach Karamsin, Strahl und Caro gab Leo Danilowicz, Fürst von Halicz (f um 1301), Kiew auf. Gedimin von Litthauen (f 1341) entriss Kiew den Tataren. Diese scheinen aber den Russen gewichen zu sein; denn 1358 erwarb Olgerd von Litthauen von Russland Rschew, Bjeloi, Mstislawl und wahrscheinlich auch Kiew nebst dem ganzen Gebiete des Fürsten von Czernigow und Sewersk (Strahl Ru. St. Ii, 155). Nur genaue Kennt- niss der russischen Quellen kann hier entscheiden. Aus den Acten des Patriarchats von Constantinopel erhellt, dass der Metropolit von Kiew in diesen Zeiten eine nicht un- bedeutende weltliche Macht hatte und gegen 1371 eine Reihe namhaft gemachter Burgen dem Olgerd entriss (Mikl. Müller 1, 580). Dass in de la Croix Scherefeddin Awghän statt Ugani zu lesen sei, bestätigte mir auf meine dahin gehende Anfrage Herr Hofrath Pertsch. Der Irrthum von de la Croix beruhte auf einem Lesefehler, bei dem ein diakriti- sches Zeichen unberücksichtigt blieb. (88) Orient Nr. Xffl. Länder am Aegäischen und Schwarzen Meer 1311 bis 1390. — Nebenkarten: 1. Reich des Stephan Duschan um 1346. — 2. Land der Gothen in der Krym. Von Th. Menke. Die Geographie der jüngsten Zeit des oströmischen Reichs und der Grenzdistricte des serbischen und bulgari- schen Reichs, wie sie v. Spruner darstellte, stimmt nicht mit den Quellen. Das Resultat der letzten zu begründen, ist hier nicht der Platz. Doch mag wenigstens an einigen Ortsansetzungen die moderne Bezeichnung zugefügt werden. A. Serbisches Reich : Deuritza, j. Debreschte, Siderocastrum, j. Demirhisär (Eisenschloss). B. Bulgarisches Reich : Stilbnum = Sliwno, Rhosocastrum = Russukesse, Varia, der Südpunkt der lateinischen Diöcese von Caffa, das alte Beroe, j. Veria (nicht bei Kie- pert 1870), Cozeacum = Cho^aköi, Emmona = Emine. C. Oströmisches Reich: I. Macedonia und Hesperia: Die Grenze zwischen den macedonischen und hesperischen Eparchien ist bei Cantacuzenus, der massgebenden Quelle, nicht ganz scharf. Castoria, eine Stadt in Botiaea, heisst bald macedonisch, bald hesperisch, Achris hesperisch; Prillapus wird als jenseit Macédonien (xarcoré^co Jmaxtdoviaç von der Höhe des Constantinopolitanischen Stand- punktes ; die lateinische Uebersetzung der Bonner Ausgabe hat diesen Sprachgebrauch nicht beachtet) bezeichnet. Die Striche westlich von Vardar und Thessalonice werden nie zu Macedonia gerechnet. Screperium = Skrapari, Clisura — Klissura, Timorum == Tomor, Balagrita = Berat, Deura — Debre, Staridola = Sarigöl, Siderocastrum = Demirhisär (Eisenschloss), Vicus Davidis = Dawidowo, Gynaecocastrum — Awrethisar (Weiberschloss), Longus hf-ifv — Sykia auf Lungos. Die Landschaften Botiaea und Mygdonia ent- sprechen nicht den gleichgenannten Landschaften der antiken Geographie. Siderocastrum = Demirhisär (Eisenschloss). Ii. Rhodopeische Eparchien : 1) Merope, 2) Morrha: Ephraim = Evremköi, Lititza = Ortaköi, nach Blau. 3) Stenimachus und Tzepaena: Stenimachus = Stanimak, Crotzimus = Kritschma, Tzepaena = Tzepina. Iii. Thrace : 1) Chalcidice (von Spruner irrig mit dem antiken Chalcidice verwechselt) : Gratianopolis = Narlyköi, Peritheorium — Sarsarly, Mosinopolis, Mesene = Mesinkale, zu unterscheiden von Mesene bei Tschorlu. 2) Oestliches Thrace: Sergentzium = Sergen, Scopelus = Ru. Skopelos, Taiarus (Talaçoç hat der Text, die lateinische Uebersetzung irrig Taenarus) ist etwa Geibeier. Iv. Gebiet von Constantinopel: Fl. Mêlas = Karasu. V. Inseln: Mauria, wüste Insel bei Tenedos = Tauschar Adaia. Vi. Mesothenia. Vii. Theile des alten Opsicium. Die Nebenkarte „Gothia“ basiert auf Bruun’s, des ersten Kenners der geschichtlichen Verhältnisse des Schwar- Verlag Von Justus Perthes In Gotha. 4i

8. Hand-Atlas für die Geschichte des Mittelalters und der neueren Zeit - S. 9

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Torbemerkuïsei Zu Spruner-Menke Hand-Atias: Mittelalter Und Neuere Zeit, Iberische Halbinsel. 7 Karten. Laufende Nummern der Atlas: Nr. 14 bis 20. (14) Iberische Halbinsel Nr. I. Reich der Westgothen in Hispania 581—711 n. Chr. — Nebenkarten: 1. Erste Niederlassungen germanischer Völker in Hispaniae 411—420 n. Öhr. — 2. Reiche der Sueven, Vandalen und Westgothen 420—460 n. Ghr. — 3. Reich der Westgothen unter Eurich (466—488) und Alarich Ii. (488—507). — 4. Reich Theo der icii s des Grossen. Von Th.. Menke. Die Geschichte der deutschen Herrschaften, welche seit 411 n. Chr. auf der iberischen Halbinsel sich bildeten, bis zur Verlegung des westgothischen Königssitzes nach Spanien stellen die Nebenkarten dar; die Hauptkarte ist eine Illustration zu den beiden letzten Jahrhunderten des W estgothenr eichs. Die römische Provincialeintheilung der späteren Kaiser- zeit blieb unter den germanischen Königen. Hauptquellen dafür sind die Concilienacten jener Jahrhunderte. Auch die conventus iuridici der Römer wurden von den Westgothen und in der ersten Zeit auch von den Sueven beibehalten. Die Namen der in der Geschichte vorkommenden sind angegeben; nur der des conventus Scalabitanus, der nach 653 erwähnt wird (Passio S. Irenae, Esp. sagr. Xiv, 389), nicht, weil seine Grenzen sich nicht genau bestimmen lassen. Der conventus Palentinus, 527 erwähnt (Esp. sagr. V, 396), scheint dem alten conventus Cluniensis zu ent- sprechen. Die Grenzen des Suevenreichs sind auf der Haupt- karte nach den Acten der Concile von Lucus im J. 569 und von Bracara im J. 572 angesetzt. Er umfasste damals die alte Provinz Gallaecia, sowie von Lusitania die Bezirke der Bisthümer Lamecum, Viseum, Egidita (Egestana ecclesia), Conimbria und Magnetum (j. Meinedo bei Oporto) und zer- fiel in 2 synodi, nämlich 1) Bracarensis mit Bracara, Viseum, Conimbria, Egidita, Lamecum, Eminium; 2) Lucensis mit Lucus, Iria, Auria, Tude, Asturica, Britonia. Das Ganze hiess damals Gallaecia provincia (Acta conc. Iii, 374. 384 Hard; vergl. Idat. Chron. praef.). Nach der Unterwerfung des suevischen Reichs durch die West- gothen im J. 583 fielen die Städte südlich vom Durius wieder an Lusitania (Concil. Emerit. vom Jahre 666). Zur Provinz Gallaecia aber wurde das 572 unterworfene Can- tabria geschlagen, das bereits früher zu derselben gehört hatte*) und dessen Name sich damals, wie es scheint, bis zu den Gegenden am oberen Iberus und den Pyrenäen ausdehnte, an denen er in der späteren maurischen Zeit allein haftete**). Die dem König Wamba zugeschriebene Eintheilung der Halbinsel ist für diese Karte nicht benutzt worden, da sie nachgewiesenermassen in ihrer jetzigen Form einer späteren Zeit angehört und die kritische Beleuchtung derselben, welche Guerra versprochen hat, noch abzuwarten ist, um zu erkennen, was in ihr der gothischen Zeit angehört. Von den oströmischen Besitzungen in Hispanien ist es unsicher, ob sie erst nach der Besiegung des vandalischen Reichs unter Justinian an das Kaiserreich fielen, oder schon vorher bei demselben waren. Ich habe als solche nur die- jenigen Oertlichkeiten angegeben, von denen mir Quellen- zeugnisse Vorlagen, und zweifle, dass in den Quellen mehr *) Cantabri et Astures Galleciae provinciae portio sunt. Oros. 6, 21. — Eegiones partes sunt provinciarum, sicut in Phrygia Troia, sicut in Galicia Cantabria Asturia. Isidor 14, 15. **) Astures et Vascones in finibus Cantabriae rebellantes. Lucas Tud. 58. Die Diocese von Lucus urafasste nach der dem Wamba zu- geschriebcnen Einnch^ung totas Asturias per Pyrenaeos montes et per flumen magnum Ove et per totum litus maris Oceani usque Biscaiam, Acta conc. Iii, 377 Harduin. über dieselben enthalten ist, als ich gefunden. Dass Tingis bis 711 oströmisch blieb, beruht auf einer schönen Con- jectur Dozy’s (Recherches 1, 66 ff.). Er liest nämlich beim Isidoras Pacensis sub anno 711 : Nobilissimi viri Iuliani (editi Urbani) Africanae regionis sub dogmate catholicae fidei exarchi (edd. exorti). An kartographischen Hülfsmitteln wurden für diese Section namentlich die Vogel’sche Bearbeitung von Spanien in Stieler’s Atlas und die Karten von Coëllo, von Lopez- Güssefeld, sowie die Karte des römischen Hispaniens von Guerra-Saavedra, die Herr Professor Hübner die Güte hatte mir mitzutheilen, und die in der España sagrada gelieferten Karten benutzt. Unter den geschichtlichen Quellen und Hülfsmitteln sind hervorzuheben die Schriftsteller und Urkunden in der España sagrada, Vol. I—xlviii, in de Marca’s Marca Hispánica, S c h o 11’s Hispania illustrata und bei D u - chesne, ferner Mordtmann’s Uebersetzung deslstakr, Gayango’s Uebersetzung des Makkari, Jaubert’s Uebersetzung des Edrisi, Reinaud’s Uebersetzung der Geographie des Abulfeda, de Siane’s Uebersetzung von Ihn Haucal’s Beschreibung von Africa, sowie die Abhandlungen in der España sagrada und die Werke und Aufsätze von Conde (soweit er nicht veraltet ist), Car- donne, Aschbach, Lembke, Schäfer, Schmidt, Gervinus, Hübner und Dozy. (15) Iberische Halbinsel Nr. Ii. Iberische Halbinsel von der Ankunft der Araber bis zum Unter- gänge der Omaijaden 711 —1028. — Neben- karte: Iberische Halbinsel vom Unter gange der omaijadischen Herrschaft bis zur Schlacht von Zalaca (1086). Von K. v. Spruner; Neubearbei- tung von Th. Menke. Dem siegreichen Islam unterlag 711 auch das west- gotbische Reich, und die iberische Halbinsel wurde bis auf geringe Reste in Asturien und Cantabrien und in den Pyrenäen, wo christliche Herren sich zu halten wussten, dem Khalifate unterthan. Als bald darauf, im Jahre 749, das Haus des Abbas den Khalifenthron bestieg und die Omaijaden gänzlich auszurotten suchte, floh ein Spross dieses Hauses, Abderrhaman, nach dem äussersten Maghreb und gelangte von da mit Hülfe arabischer und maurischer Häuptlinge nach Hispanien, wo er in langen Kämpfen mit den Anhängern der Abbasiden sich und seinen Nachfolgern ein gänzlich vom Khalifate abgetrenntes Reich erstritt, das Emirat (später Khalifat) von Cordova. Die Herrscher dieses Reichs, dessen Provinzen nach einem Entwürfe des verstorbenen Archivraths Möller von Herrn v. Spruner eingetragen sind, hoben während ihrer beinahe dreihundertjährigen Regierung die Halbinsel zu einem vorher und später nie gekannten Flor, bis sie der Uebermacht ihrer Statthalter erlagen und der Letzte seines Geschlechts, Hischam Iii., 1028/29 der Statthalter- schaft entsagte. Die einzelnen Reiche des dann getheilten Gebiets zeigt die Nebenkarte. Während dieser ganzen Periode dauerte mit kaum nennenswerther Unterbrechung der Kampf der Moslemin mit den nach dem Norden geflüchteten Gothen und den west- lich angrenzenden Franken. In dem rauhesten Theil der Gebirge Asturiens hatte Pelagius (732—751), ein Nachkomme der alten Gothen- könige, eine kleine Herrschaft gegründet, die schon 753 mit dem Herzogthum Cantabria vereinigt wurde. Den Königen dieses Reichs, die sich seit 916 Könige von Leon nannten, gelang es allmälig, die Moslemin aus den nördlich vom Duero gelegenen Strichen zu verdrängen. Auf diesem Er- Yerlag Von Justus Perthes In Gotha. 9

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Toebemeekuigee Zu Spbuier-Mmke Ham-Atlas: Mittelalter Usb Seueee Zeit. oberuugsgebiete waren die Grafen von Gallaecia und vonbardulia oder Castelia (Castilien) ihre bedeutend- sten Vasallen. Die Letzteren hatten die Tendenz, sich van ihrem Lehensnexus loszureissen, indessen bis 1028 ohne Erfolg. Auch die Yasconen wussten ihre Unabhängigkeit, die weder den Römern noch den Westgothen dauernd unter- legen war, den Arabern gegenüber zu bewahren. Karl’s des Grossen sieggewohntes Heer unterlag ihnen in der durch die Poesie des Mittelalters viel gefeierten Schlacht im Passe von Roncesvalles. Doch gelang es den Pranken, auf kurze Zeit Herren von Pampilona zu werden. Die Vasconen standen dann unter asturischer Hoheit. Das Band aber lockerte sich gegen Ende des Ix. Jahrhunderts, und im Jahre 905 nahm Sancius I. von Pampilona (—925) den Königstitel an. Von dieser Stadt wurde bis in’s Xi. Jahrhundert das kleine Reich genannt; doch kommt der Name Navarra schon im Ix. Jahrhundert beim Ein- hard vor. Sehr dunkel ist die älteste Geschichte der christlichen Herrschaften am Aragon und am oberen Laufe des Cinca und des Gallego. Sie schüttelten etwa 760 das Joch der Muselmänner ab. Aragon und Ribacurcia (Ribagorza) fielen an König Sancius I. von Pampiluna und blieben mit diesem Staate bis auf König Sancius den Grossen (1000—1035), der um 1015 auch Super- arbium (Sobrarbe) und durch seine Heirat mit Muna Elvira, Tochter und Erbin des Grafen Sancho vou Castilien, 1028 auch diese Grafschaft erwarb, vereinigt. Sein Gebiet reichte nunmehr vom Duero und der Pisuerga an den Pyrenäen hin bis zu den Quellen der Cinca. Die Ländertheilungen der wichtigsten Nachkommen Sancho’s des Grossen sind auf der Nebenkarte bemerkt. Was endlich die Länder des heutigen Cataloniens be- trifft, so waren sie gleich beim ersten Einfalle der Araber unter ihre Herrschaft gerathen; selbst das südliche Gallien, so weit hier die Provinz Septimania der Westgothen reichte, wurde von El-Samah 720 und von Anbesa 725 erobert. In Gallien vermochten sich aber die Moslemin nicht lange zu behaupten. Die Siege Karl Martell’s bei Tours und an der Birra schwächten ihre Macht, und die Eroberung Narbona’s unter Pipin 759 vertrieb sie völlig von dem Boden diesseit der Pyrenäen. Das Thor Spaniens war nun geöffnet, und Karl der Grosse zog 778 durch dasselbe, von unzufriedenen moslemischen Statthaltern selbst herbeigerufen, in die iberische Halbinsel ein und gründete hier die spanische Mark. Diese Mark zerfiel in Graf- schaften, deren vorzüglichste Barcelona, Urgel, Ceri- tania, Ampurdan, Bisuldunum, Ausona und Gerunda waren. Auch Pampilona, Aragon, Riba- curcia, Superarbium und Pallars gehörten anfäng- lich wohl zur Mark, scheinen sich aber schon unter Karl’s des Grossen nächstem Nachfolger von der fränkischen Oberhoheit losgerissen zu haben. Die Grafschaften des östlichen Theils der karolingischen Mark sind nach den Angaben der Urkunden dieser Zeit begrenzt, deren geographische Angaben freilich noch in vielen Stücken der Aufklärung bedürfen. (16) Iberische Halbinsel Nr. Iii. iberische Halbinsel zur Zeit der Herrschaft der Almoraviden und der Almohaden 1086 (1094) bis 1257. Von K. v. Spruner. Alle muhammedanischen Gebiete der iberischen Halb- insel unterlagen dem aus Afrioa herübergekommenen Ge- schlechte der Almoraviden oder Morabethen, welche jedoch wieder um die Mitte des Xiv. Jahrhunderts nach kaum öojähriger Herrschaft von den gleichfalls aus Africa kommenden Almuahedün oder Almohaden verdrängt wurden. Die Reiche Castilien, Leon und Galicien wurden 1073 unter Alfons Vi. wieder vereinigt. Als Alfons Vi. 1109 ohne Söhne starb, fiel Portugal erb- lich an seinen Schwiegersohn Heinrich von Burgund und dessen Linie, Galicien, Leon und Castilien aber an Alfons I. von Aragon, den Gemahl seiner Erbtochter Urraca. Unfrieden mit der Gattin führte aber innere Kriege herbei, welche damit endeten, dass Alfons Vii., Sohn Urraca’s aus ihrer ersten Ehe mit dem Grafen Rai- mund von Burgund, in den drei Reichen Galicien, Leon und Castilien als Herr anerkannt wurde. Er Hess sich 1135 sogar zum Kaiser von Spanien krönen und hatte Nagara, Saragossa, ßaetia, Almeria, Barcelona und Navarra unter seiner Oberhoheit*). Nach Alfons’ Vii. Bestimmungen (Roderic. Tolet. 7, 7) sollten seine Söhne Sancho Hl und Ferdinand Ii. sich in sein Reich theilen. Der Erstere sollte Biscaya und Castilien erhalten ,,usque ad 8. Facundum (Sahagun) et Morum Reginae [Moral del Regnet) et Aggerem fumorum et Oro- niavn Conellas, Medinam [del Campo od. Pausada) et Are- valum (Arevalo) et totum territorium Ai ulen«e [Abila) et inde sicut dividit Calci ata, quae cucitur D eguinea, et in Asturiis, sicut dividit Ripa Ove [Ribadeo). Resi- duum versus mare et Portugaliam (also Leon und Galicien) dedit minori filio Fernando. “ Als der Kaiser aber 1157 starb, bemächtigte sieh Ferdinand auch Asturiens bis zum Flusse Deva, und mit dieser Modification blieb die alfonsische Grenzlinie zwischen Leon und Castilien bis zur Vereini- gung beider Reiche 1230**). Bei den Fortschritten der Eroberungen im Flussgebiete des Tajo, mit welchen auch der Name Extremadura weiter nach Süden fortrückte, kam es zu erneuten Streitig- keiten, weil Leon das Recht zu diesen Eroberungen im Reiche Badajoz nicht mit Castilien theilen wollte; letz- teres aber erwarb dennoch die östliche Hälfte Extremadura’s für sich und stiftete darin 1190 das Bisthum zuplasencia. Die kirchliche Grenze stimmt hier genau mit der politischen, indem die Bisthümer C o r i a, Badajoz und der in Extre- madura Hegende Theil der Kirchenprovinz von Leon, worin Montanches, Llerena und Merida, auch die Grenzen von Leon bezeichnen, wogegen das Bisthum P1 asencia mit Medellin und Truxi 11 o zu Castilien gehörte. Portugal rang seine bis auf den heutigen Tag be- haupteten Grenzen gleichfalls in dieser Periode den Mau- ren ab. Navarra blieb mit Aragon bis 1134 vereinigt, in welchem Jahre nach dem Tode Alfons’ I., des Batalladors, Garcias Iv., ein Abkömmling des alten königlichen Hauses, zum Regenten gewählt wurde. Eine Gelegenheit zur Er- weiterung seiner Grenzen bot sich nirgends für das kleine, von mächtigen Nachbarn umgebene Reich, von dem viel- mehr 1161 Castüien die Provinz Rio ja oder Naxera und 1200 Vizeaya mitguipuzcoa und Alava abriss. Geringen Ersatz bot, dass Sancho Vii., der Weise, im Anfänge des Xiii. Jahrhunderts den Engländern das bis dahin zur Gascogne gehörige Nieder-Navarra (die Merindad de ultra puertos) entriss. [Longuerue I, p. 212.) Aragon***) fiel 1137 an die Grafen von Barcelona, nachdem diese 1067 die Oberherrschaft über Urgel, 1111 die Grafschaft Besalu und 1117 Cerdagne mit Con- flans erworben hatten, wozu noch 1153 die völlige Ver- treibung der Mauren aus dem Gebirge P r a d e s und dessen Hauptort S i u r a n a kam. T e r u e 1 ward 1171 gegründet, Roussillon 1172 ererbt und um diese Zeit [Oesta Com. Ba/rcinon. in de Marca's Marca Hisp. p. 550) auch die Grafschaft Pallar erworben. Ueber die aragonesischen Besitzungen im südhchen Frankreich und im Königreiche Arelat vergl. die Erläute- rungen zur Section Frankreich. Aragon erwarb im Jahre 1204 Montpellier nebst Omelas durch Heirat und in den Jahren 1211 —1213 die Grafschaft Toulouse, C a h o r s oder Q u e r c y, das Herzogthum Narbonne und die Grafschaft St. Gilles, sowie die Grafschaft Foix, die deren Gebieter dem Könige P e d r o I. zu Lehen auftrugen. Die Provence fiel 1245 an das Haus Anjou, und im Jahre 1258 vereinbarte sich Jayme I. mit Ludwig Ix. von Frankreich dahin, dass dieser allen von den Zeiten der spanischen Mark her über die catalonischen Grafschaften ihm zustehenden Lehensrechten, jener allen Rechten auf seine in Frankreich Hegenden Gebiete mit Ausnahme von Carlat und Montpelher entsagte. *) Urk. von 1152, 1154, 1155. Esp. sagr. Xxvii, 869, 870. Xvi, 484, 487. **) Mit dieser Grenze stimmt, wie Herr v. Spruner zu den frühe- ren Auflagen bemerkt, im Allgemeinen die kirchliche Grenze zwischen den Diöcesen Palencia und Leon. Bei früheren Theilungen hatte stets die Pisorica die Grenze gebildet. Irrig ist offenbar, wenn v. Spruner die wirklich entstehende Grenze bereits in die Bestimmungen Kaiser Alfons’ hindeutete, indem er Eipa Ove durch Eipa Deve erklärte. Ove = Euve Urk. von 1075 Esp. sagr. Xxxviii, 311. Urk. v. 926, ib. Xxxvii, 350. ***) Zu Aragon gehörte auch Aran Urk. von 1184. Esp. sagr. Xlvi, 279. Verlag Von Justus Perthes In Gotha. io

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V0kbemebkus&E1í Zu Sprïïner-Меже Hasb-Atlas: Mittelalter Usb Neuere Zeit. (17) Iberische Halbinsel Nr. Iv. Iberische Halbinsel yoii 1367 bis zur Vereinigung топ Castilien und Leon 147» und zum Fall des König- reichs Granada 1493. — Nebenkarten: 1. Gra- nada, — 2. Königreich Granada. — 3. Grenze von Gataluna. Von K. v. Spruner. Aragon verlor durch den oben erwähnten Vertrag vom Jahre 1258 den grössten Theil seiner südfranzö&ischen Besitzungen bis auf Carlat und Montpellier, erwarb aber dafür die Unabhängigkeit von französischer Lehnsherrschaft für die eatalonischen Lande. Eine Nebenlinie des Hauses erhielt 1262 unter Oberhoheit der aragonischen Herrscher das Königreich Mallorca, aus diesen Inseln sowie Rous- sillon, Cerdagne, Conflans und den in Frankreich noch übrigen Gebieten bestehend, welches Reich jedoch 1849 wieder an die Hauptlinie zurückfiel. In demselben Jahre wurden die französischen Besitzungen an die Krone Frankreich verkauft. Waren auch die Grenzen des aragonischen Besitzes auf der Halbinsel selbst nach vollendeter Eroberung von Valencia nur noch durch die 1305 im Vertrag von Campillo (oder Torelias) bedungene Abtretung des seit 1266 streitigen Östlichen Murcia’s mit den Städten Ali- cante, Orihuela, Elche etc. erweitert worden, so wurde dagegen in dieser Periode reiche Entschädigung für das in Frankreich Verlorene in Italien gefunden, aber frei- lich in Behauptung und Erstrebung dieses auswärtigen Besitzes dem Vaterlande die besten Kräfte entzogen. So ward 1282 das herrliche Sicilien den Angiovinen ent- rissen. 1297 erfolgte Seitens des Pabstes die Belehnung mit Sardinien und Corsica, doch konnte Corsica nie den Genuesern abgenommen werden, und Sardinien ward erst im Laufe des Xiv. Jahrhunderts nach harten Kämpfen mit Genua und Pisa zur völligen Unterwerfung gebracht. Alfonso V. erobert endlich auch 1442 Neapel, welches Reich aber erst nach langen Kriegen mit den Franzosen dauernd behauptet werden konnte. Mit Ferdinand, dem Neffen Alfonso’s, schliesst die Reihe der besonderen ara- gonischen Könige. Er war mit der eastilischen Thronerbin Isabella vermählt, und im Jahre 1479 erfolgte die Ver- einigung der beiden Reiche. Die grossen eatalonischen Grafschaften fielen allmälig an die Krone Aragon und wurden jüngeren Prinzen als Apanagen zugewiesen. Castilien litt in diesem ganzen Zeitraum an innerer Zerrüttung. durch die Thronfolgekämpfe mit den unrecht- mässig ausgeschlossenen Nachkommen Alfonso’s X., den 1 а Cerda, und durch die Parteiungen übermächtiger Adels- geschlechter, besonders der Lara und Наго. Die Eintheilung von Castilien und Leon ist nach den Bestimmungen des 1349 zu Alcala de Henares gehaltenen Landtages getroffen, wo als Hauptstädte für Castilien Burgos, Soria, Segovia, Avila und Valladolid, für Leon Leon, Toro, Zamora und Salamanca, für Toledo (später Neu - Castilien) Toledo, Madrid und Guadalaxara und für Andalusia Sevilla, Cordova, Jaen und Murcia aufgeführt werden. Extremadura erscheint erst seit dem Xvh. Jahrhundert als besondere Provinz und war früher zwischen Alt-Castilien und Leon getheilt; Galicien aber zählte zu Leon. ,. Die Kämpfe mit den Mauren, denen, nachdem die Almohaden mit der Eroberung von Sevilla 1248 unter- legen und der Vasallen-König ihres Geschlechtes 1257 aus dem Reiche Nibla vertrieben war, diesseit der Meerenge nur noch das 1238 zu Arjona gestiftete Königreich Granada und das kleine Gebiet von Alicante, die jedoch beide Castilien Huldigung leisten mussten, verblieben war, dauerten mit wenigen kurzen Zwischenräumen ununterbrochen fort. In ihnen wurden 1285 Tarifa, 1310 Quesada und Bedmar — die schon 1224 castilisch gewesen, aber 1298 wieder verloren gingen—, 1309 das wichtige Gibraltar erobert, 1340, im Verein mit Aragon und Portugal, der Sieg am Salado-Flusse bei Tarifa über die vereinigten Granadiner und die mächtigen Meriniden oder Zeneten aus Fes erfochten, 1344 Ageziras und das elf Jahre früher wieder verlorene Gibraltar eingenommen, 1410 Antequera und 1430 das seit 1298 in den Händen der Mohren befindliche Huescar nebst den umhegenden Burgen errungen. 1493 fiel endlich das Königreich Granada. Navarra, in seinen alten Grenzen verbleibend, fiel nach dem Tode Sancbo’s Vii. durch die Heirat seiner Schwester Bianca an das Haus der Grafen von Champagne aus dem Stamme Vermandois und von diesem durch die Erbin Johanna, welche 1276 mit König Philipp dem Schönen von Frankreich verlobt wurde, an das Haus Capet. Die Tochter Ludwig’s X., Johanna Ii., brachte es 1329 ihrem Gernahle Philipp, Grafen von Evreux, zu. Durch die Letzte dieser Regentenreihe, Bianca, welche den In- fanten Johann von Aragon ehelichte, kam das Königreich an dieses Haus, und als ihr Sohn und bestimmter Thron- folger Karl von Viana 1461 — und Johanna selbst 1479 gestorben war, mit dessen Tochter Eleonore an das Haus Grailly. Portugal erfreute sich unter einer Reihe tüchtiger Regenten bis zum Tode Fernäo’s 1383 eines immer zuneh- menden Flors. Nach dem Tode dieses Regenten entstand ein heftiger Krieg mit Castilien wegen der Thronfolge, den jedoch der Protector des Reichs, und nachmalige König Joäo durch den Sieg bei Aljubarota 1385 zu Gunsten Portugals entschied. Mit ihm und seinem Connetable Pereira begann die eigentliche Heldenperiode dieses Landes, unübertrefflich schön geschildert im 2. Theile von Schäfer s Geschichte Portugals. Ceuta ward 1415 erobert; mit Heinrich, dem dritten Sohne des Königs, begannen die be- deutenden Entdeckungen an Africa’s Westküste, welche den grossen Ruf der Portugiesen als Seefahrer im Mittelalter begründeten. 1418 ward das, übrigens nebst den Azoren seit 1351 bekannte Madeira wieder entdeckt, 1431 die Azoren besetzt, unter Alfons V., dem Africaner, 1443 das grüne Vorgebirge, 1456 dessen Inseln und Guinea aufgefunden. Alcazar es Seghir neben Ceuta wurde 1460, Arzilla und Tanger 1471 erobert und aus diesen Eroberungen in Mauretanien das Königreich Algarbe jenseit des Meeres gebildet. Der Plan von Granada ist aus dem grossen Prachtwerke Alexander de la Bordes reduciert. (18) Iberische Halbinsel Nr. V. Iberische Halbinsel; kirchliche Eintheilung seit der maurischen Zeit. — Nebenkarte: Kirchliche Eintheilung in der gothischen Zeit. Von K. v. Spruner; Revision und Nebenkarte von Th. Menke. Ueber eine grosse Anzahl von Diöcesen der Haupt- karte lieferte namentlich die España sagrada sehr reiches Material, ausserdem von den Diöcesen Ovieto, Tuy, Astorga, Lérida und Barbastro besondere Karten. Die Grenze in Extremadura, die von Avila, Pampiluna, Saragossa, Valencia, Cuenca, Murcia, Sevilla, Cadix sind den Karten von Güsse- feld und Lopez entlehnt; die von Malaga, Granada, Guadix und Almería nach einem Aufsatz im zweiten Theile von Büsching’s Magazin für neue Historie und Geographie eingetragen. Die ältere kirchliche Einthei- lung zur Zeit der Gothen stimmt ganz mit der damaligen politischen zusammen. Die Grenzen von Salamanca, Zamora, Ciudad Rodrigo, Valladolid, Osma, Segontia uüd Segovia dürften, soweit der Umfang der umliegenden Diöcesen nicht aus zuverlässigen Quellen bestimmt wurde, noch mancher Berichtigung im Einzelnen Unterliegen. Die Begrenzungen der portugiesischen Bis- thümer fanden sich auf einer alten, aus dem Ende des Xvii. Jahrhunderts herrührenden Karte dieses Landes von de Witt angezeigt. (19) Iberische Halbinsel Nr. Vi. Iberische Halbinsel seit dem Anfänge des Xvi. Jahrhunderts. — Nebenkarten: 1. Umgegend von Lissabon.— 2. Na- varra und die Vascongadas. Von K. v. Spruner; Revision von Tb. Menke. Nach Vereinigung der beiden Königreiche von Casti- lien und Aragon, für die jetzt der Name Spanien üblich wurde, eroberte Philipp I. 1512 den diesseit der Pyrenäen liegenden Theil von Navarra, nämlich die Merindades von Pampiluna, Estella, Olite, Sanguessa und Tudela. Der jenseitige — die Merindad de ultra puertos — blieb dem Hause Albret, den Erben der Foix, kam au die Bourbons und mit dem ersten Regenten dieses Hauses, Heinrich Iv., nebst dem Titel von Navarra an die fran- zösischen Könige. Noch weit bedeutender war die Vergrösserung der spanischen Besitzungen im Auslande. Durch die 1496 er- folgte Vermählung Philipp’s von Habsburg-Oesterreich mit Verlag Von Justus Perthes In Gotha. il
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