1876 -
Breslau
: Hirt
- Autor: Seydlitz, Ernst von
- Auflagennummer (WdK): 216
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
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- Autor: Seydlitz, Ernst von
- Auflagennummer (WdK): 216
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
Europa.
Goldenen Horns, an der Spitze liegt der Palast des Sulcknö, der Serail. Jen-
seits des Hornes die Vorstädte Galata und Pera, auf asiatischer Seite Skutäri.
An der Maritza:
Adrianopcl (Odrin), etwa 100,000 E., und Philippopel (Plowdiw).
Gallipoli, Kriegshafen, auf der thraeischen Halbinsel (50,000 E.). (Die festen Schlösser
der Dardanellen am Eingange welcher Meerenge?)
2) Bulgarien mit der Residenz Sophia ssredatz), 30,000 E., am Fuß des Balkan.
Schumla (Schumen), 60,000 E., auf dem Wege nach Constantinopel. Festungen an der
Nordgrenze: Nicopoli, Widdin, Rustschuk, Silistria, am Schwarzen Meer Varna.
3) Makedonien, eine der blühendsten Provinzen, mit Saloniki (Thessalonich:
Solnn), etwa 80,000 E.
4) Thessalien, mit der Hauptstadt Larissa (Jenischeher bei den Türken).
Inseln im Archipelagns: Stalimene (Lemnos). Kandia (Kreta), 8580 okm
(156 qm), mit dem Ida (2340 m = 7200').
5) Albanien (das alte Epirus), mit Skutä.ri (Skadar), der Hauptstadt, und Jänina.
Nördlich davon Montenegro, 4400 akm (80 dm), etwa 100,000 E., ein
kriegerisches Volk mit griechischem Glauben. Residenz des unabhängigen Fürsten ist Cettinje
(spr. Tzettinje), 650 m (2000') hoch gelegen; der Stammort des regierenden Fürsten ist N j egu sch.
6) Bosnien, gegen Oesterreich, dazu seit 1851 die Herzegowina, mit Bosna
Sera'i oder Sarajewo (50,000 E.); Bergsestung.
7) Die zwei Schutzstaaten.
a. Das Fürstenthum Serbien, 43.500 □ Km (791 om.), 1,350,000 E. — Die Türkei
erhält nur Tribut; das Besatzungsrecht in der Festung Belgrad (Beograd, d. h.
Weissenburg), an der Donau und Save (25,000 E.), ist seit 1867 ausgegeben. Die
Donau abwärts liegt Smederevo; im Innern Kraguj^waz (5000 E.) mit
Arsenal und Kanonengießerei,
d. Das Fürstenthum Rumänien oder die vereinigten (Donau-) Fürstenthümer Walachei
und Moldau, 121,000 okm (2197 dm), 4.500,000 E. Regierender und erb-
licher Fürst (seit 1866) Karl von Hohenzollern-Sigmaringen.
1. Walachei, 73,000 arm (1330 om.), durch die Aluta in die kleine (westliche)
und große (östliche) getheilt.
Bukarest sbukarescht^, 200,000 (?) E., Haupt- und Residenzstadt; Universität.
2. Moldau, 47,709 akm (867 cpu?.), mit Jassy (Jasch), Hauptstadt (90,000 E.),
und Galacz.
d. Das Königreich Griechenland.
[50,000 akm = 910 dm. und 1,460,000 ®.]
Nordgrenze eine Linie vom Meerbusen von Arta nach dem von Volo. Die
Bevölkerung besteht aus Griechen und Albanesen. König der Hellenen (seit
1863) Georg I. Einteilung in 13 Kreise (Nomarchien) mit 59 Eparchien.
1. Fe^itand und Inseln.
Athen, Residenz, am Fuß des Hymettos fh.], 45,000 E.; Universität. — Lepan to
(Naupaktos), am Meerbusen gl. Namens. — Die Festung Missolunghi, in Aetolien. —
Euböa (Negriponte), 180 Km (24 M.) lang.
Unter den Cyk laden, Svros mit Hermopolis (21,000 E.). Delos, Naxos
(die größte, 275 akm = 5 dm), Paros.
2. Peloponnes oder Inorea.
[21,450 akm = 390 om]
Korinth, an dem nur 5z Km (Z M.) breiten Isthmus (die 455 m (1400') hohe
Festung Akrokorinth). — Nauplia, Festung, im Hintergrunde des Meerbusens von Argos.
Die Inseln Hydra und Spezzia; ebenso gehört hierher die ionische Insel Kythera
(Ceri'go), am Südende von Morea. — Von Sparta sind jetzt nur Trümmer vorhanden.
Malvasla, mit Weinbau. — Än der Westküste Navarin. — Paträs (20,000 E.).
Lepanto schräg gegenüber. — Tripolitza, auf dem Hochlande.
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- Inhalt: Zeit: Geographie
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259,020 Dkm (4709^ lum.). Dazu kam im I. 1866 Venetien, und 1879
der Rest des Kirchenstaates mit Rom. — König Victor Emanuel Ii.
Einteilung in 69 Provinzen, die auf 16 Landestheile kommen.
A. Landestheile innerhalb der Apenninen und Alpen.
1) Fürstenthum Piemont, fast rings von Gebirgen umgebe», da die Gebirge von Mont-
ferrat von Genua aus nördlich bis in das Knie des Po reichen.
Turin (Augusta Taurinorum), einstmalige Hauptstadt des Königreichs Sardinien,
gesichert durch eine Citadelle, am Po, Universität, 213,000 E. — Susa, an der
Dora Rlpera, Eisenbahnverbindung durch den Mont Cenis-Tunnel mit Chamb^ry —
Lyon, — Vercelli swertfchelli), an der Svsta, umgeben von den raudischen Feldern.
2) Herzogthum Mailand. Hierher gehört der Lago Maggiore Madschüre^ (Lacus
Verbanus), 64 Km r(8i M.) lang, r über 7^ Km (Im.) breit, mit den reizenden Borro-
maischen Inseln (Isola bella und Isola madre). Die Simplonstraße über Domo
d'ossola.
Alessandria, Festung, am Tanaro, 57,000 E. — Südl. davon Marengo: Schlacht
14. Juni 1800.
3) Herzogthum Montferrat, vom Tanaro quer durchflössen.
Casale, Festung am Po.
4) Lombardei, mit 23,500 Qkm (-427 dm.) und 3z Mill. E.
Mailand (Milano), 200,000 E., mit der Vorstadt Corpi Santi 202,000 E.,
reich durch Handel und Manufakturen; mit dem Ticino [Titfdjino] und der Adda
durch Kanäle verbunden. — Pavia, Festung am Ticino, 30,000 E; Schlacht
1525. — Cremvna, unweit des Po, 31,000 E. Die Cremoneser Geigen.
— Brescia [S3refcha], 40,000 E. — Bergamo, mit bedeutendem Seiden-
Handel. — Como, am Lago di Como. — Solferino, südlich vom Gardasee,
Schlacht 1859.
5) Venetien.
Venedig (Veneria), 130,000e., Festung in den Lagunen des Adriatischen Meeres, 7z Km
(1 M.) vom Festlande. Der herrliche Markusplatz mit der Markuskirche und dem
ehemaligen Dogen-, jetzt königlichen Palast. — Ver 6 na, Festung an der Etfch,
67,000 E. — Padua, an der Brenta, 66,000 E., altberühmte Universität. —
Vicenza fwitfchknzal, 38,000 E. — Mantua, 27,000 E., Festung, auf einer
Insel im Mincio Mintscho^. Hier wurde Andreas Hofer erschossen.
B. Landestheile außerhalb der Apenninen und Alpen.
6) Herzogthum Genua.
Genua, feste Stadt, amphitheatralisch von der Küste sich erhebend, voll prachtvoller
Paläste (lasuperba), 130,000 E.— Südwestlich davon der Hafen Savüna, und
der klimatische Kurort San Remo mit herrlichen Palmenhainen, südöstlich der von
Spezzia sspeddsia^, zwischen zwei Felsspitzen.
Oestlich von der Nordspitze Corstka's die Insel Capraja.
C. Die Insel Sardinien.
[24,250 dkm = 440£ üm., 637,000 ©.]
Das Innere hat großen Reichthum an Mineralien (bedeutende Zinkgewinnung).
An der Nordspitze die Insel Capr6ra (Garibaldi). An der Südküste liegt
Cagliari, skaljari), 33,000 E., Hauptstadt und Kriegshasen.
D. Die Emilia.
Sie umfaßt:
1. Las frühere Herzoglhum Parma.
Parma, -45,000 E. — Piacenza Watschenza), Festung am Po, 35,000 E.
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Europa.
Landschaft Abruzzo mit Tagliacozzv staljakotzos. Schlacht 1268.
Landschaft Apulien mit Foggia sfoddscha^, Brindisi (Brundusium) mit wieder-
hergestelltem Hafen, der die kürzeste Verbindung mit dem Orient vermittelt,
Tarantü (in der Umgegend die Tarantelspinne) und Lecce [öctfche],
Landschaft Calabrien mit Reggio sreddscho^, an der Straße von Messlna.
2. Änsel und Königreich Zicilien.
[29 200 okm = 531 mm, 2z Mill. E.^I
An der Nordküste eine Gebirgskette, als Fortsetzung der Apenninen. Allmähliche
Abdachung gegen die Süd- und Ostküste. Auf dieser der Monte Gibello
[Dfchikuo] oder Aetna, 3340 m (10,280').
An der Nordküste: Palermo (Panormus), 220,000 E.
An der Ostküste: Messlna, 112,000 E., Festung; Handel mit Südfrüchten. —
Eatania, 84,000 E. — Siragosa, das alte Syrakus, Festung.
An der Südküste: Girgenti sdschirdschenti^>, das der Römer. —
Träpani (Orepanum), 34,000 E., am Westende der Insel.
Die Liparischen Inseln im Tyrrhenischen Meere, alle vulkanisch. /
Die Aegadischen Inseln, Träpani gegenüber. Seeschlacht 241 v. Cm^-
Die Republik San Marino (im S.-W. von Rlmini am adriatischen Meer).
[61 okm = 1 Om, fast 8000 ©.]
Die Malta-Gruppe.
Malta, Gozzo [Gobbfo] und Comlno, 370 Dkm (6f Dm.), 150,000 E.
Durch hinübergebrachten Fruchtboden aus Sieilien hat Malta eine Menge Produkte
gewonnen, besonders Baumwolle und Südfrüchte.
La Valetta, eine der stärksten Festungen Europa's auf der Ostküste, 36,000 E.
3. Die iberische Halbinsel.
Horizontale Gestalt: Eine ungegliederte Feste, fast ein Quadrat, von dem
Südcap Tarifa nördlich 820 Km (110 M.) lang und von Cap Roca im W.
bis Cap Nau im O. eben so breit, enthält sie 600,000 Dkm (11,000 Dm.).
Vertikale Gestalt: Die Halbinsel erscheint als ein von Randgebirgen
umschlossenes Hochland, auf dem vier parallele Gebirgszüge ruhen, welche sich
sämmtlich aus N. sanft erheben und schroff nach S. abfallen.
1) Der Nordrand, von Cap Finisterre bis Cap Creus, 970 Km (130 M.) lang.
Die Cantabrische Kette, bis 1950 m (6000') hoch, von Galicien bis Navarra.
Die Pyrenäen, 410km (55 M) lang. Bei den Mittel-Pyrenäen ziehen die West-
Pyrenäen (die südlichen) neben den Ost-Pyrenäen (den nördlichen) her. Nur zwei
fahrbare Pässe an den Enden, bei Jrün an der Bidassoa, und nördlich von Gerona.
Der höchste Berg, der Maladetta (der Pic Nethou), 3482 m (10,722') [M.],
gerade in der Mitte. Oestlich, in Frankreich, der Canigou [C.], westlich der Mont
Perbu [P.] und Pic du Midi [Pm.].
2) Das Castilischc Scheidegebirge, von Cap Roca bei Lissabon bis Cap Oropvsa.
Somo Sierra, Sierra Guadarama.
Terra Estrelha [Efhrelja] in Portugal.
3) Das Andalustsche Scheidegebirge, von Cap Vincent in Portugal bis Cap Nau.
Sierra Mor6na.
Serra de Monchique [Montfcfyi'fe], in Portugal.
4) Der Südrand, vom Cap Tarifa bis Cap Palos.
Sierra Nevada; Cumbrc de Mulhacen, 3570 m (11,000'),
Sierra de Malaga, westlich davon; weiter westwärts
Sierra de Ronda bis nach G[ch)ibramr zu.
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Europa.
Besiegung der Ureinwohner, der Keltiberer, bis in die Zeit der Völkerwanderung Herren
des Landes blieben. Sic mußten im 3. Jahrhundert den Westgothen weichen und zwei
Jahrhunderte später diese wieder den aus Afrika unter Tarik (Gtbel al Tank) herüber-
gekommenen Arabern. Nur in den Asturischcn Gebirgen erhielten sich Reste christlicher
Bevölkerung; Karl der Gr. gewann das Land zwischen Pyrenäen und Ebro (spanische
Mark), aber bis gegen das Ende des 15. Jahrhunderts behaupteten sich die Araber gegen
die immer weiter nach S. vordringenden Christen; die vereinigte Macht der eastitischen
Königin Jsabella und des aragonischen Königs Ferdinand nahm ihnen 1492 Gra-
näda, ihre letzte Stütze. Das 16. Jahrhundert ist dann für Spanien die Zeit stolzester
Macht, die es unter Karl I. und Philipp Ii. in der alten und in der neuen Welt er-
weitert (Christoph Columbus, Ferdinand Cortez, Franz Pizarro); auch Por-
tugal wird unterworfen, aber zu gleicher Zeit fallen die Niederlande ab, Spanien vcr-
liert sein Uebergewicht auf dem Meere und auf dem Lande, wird durch einen blutigen
Erbfolgekrieg (1701—1714), der die Dynastie Bourbon auf den Thron bringt, verheert,
und verliert in diesem Jahrhundert, nach 7jährigem heldenmüthigen Kampfe gegen Napoleon,
der feinen Bruder Joseph zum König eingesetzt, nach der Rückkehr der Bourbonen 1814
in Folge von Verfaffungs- und Erbfolgestreitigkeiten, fast alle Besitzungen in Amerika.
Nach der im September 1868 erfolgten Vertreibung der Königin Jsabella Ii. und ihres
Hauses wurde von den Cortes der italienische Prinz Amadeus zum Könige gewählt
(Nov. 1871). Seiner Abdankung (Febr. 1873) folgte die Proclamirung der Republik, und
dieser die Wiedererrichtung des Königthums unter Alfons Xii., dem Sohn der Jsabella
(31. Dec. 1874).
Die Bewohner sind katholisch und nennen sich Castilianer; ihrer Ab-
stammung nach mischen sich in ihnen keltiberische, römische, gothische, arabische
Elemente. In der Sierra Nevada leben noch 59,000 Abkömmlinge der Mauren
und wenigstens ebensoviel Zigeuner.
Das Land ist, mit Vermeidung aller historischen Benennungen, gegenwärtig in
49 -Provinzen (eingerechnet die Canarifchen Inseln) eingetheilt. Wir geben die alte
historische Einteilung.
A. Krone Castilien.
Alle Länder links der Wasserscheide. Dazu noch Granada und Mürmia,
Asturien und Galicien.
-^) Fürstenthum Asturien, mit der Hauptstadt Oviedo.
Galicien, Einwohner Gallegos ^Galjegos^.
San Jago [Chhägo] di Compostella [Sompoftelja], Wallfahrten zum Grabe des Apostels
Jakobus. — La Coruna [ßorimja], 30,000 E., und Ferrül, Kriegshäfen.
J) Alt-Castilien.
Burgos, Hauptstadt. —"^nrtatitrör^30,000 E., am Meere. — Segövia, In der
Nähe die königl. Schlösser La Granla bei San Ildefonse und Esconcil.
Leon. '
Valladolid [2ßaljabolib], ehemalige Residenz, 43,000 E. — Salamanka, Universität.
s / ^5) Neu-Castilien.
Madrid, Hauptstadt, 332,000 E., an dem Flüßchen Manzanares, in dürrer Ebene. Im
Tajothal die Sommerresidenz Aranjuez saranchues). — Toledo, die alte Haupt-
stadt Spaniens, am Tajo, jetzt nur 19,000 E. Toledoklingen. — Almaben (d. h.
Bergwerk), im äußersten Süden, mit berühmtem Queckstlberbergwerk.
Estremadura, mit der Grenzfestung Badajoz [Badachös] am Guadiana.
-4} Andalusien, d. i. Land der Vandalen. Gebiet des Guadalquivir.
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Das Alpensystem.
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I. Die Central-Alpen.
1) Die Penninischen oder Walliser Alpen, bis zum Monte Rosa (4638 m ^-14,280'),
mit dem großen St. Bernhard [Gr. B.] (3375m = 10,391'). Im N.-O. der Simplon
[Si.] (3250 m = 10,000').
2) Die Lepontischen Alpen, vom Simplon bis zum Splügen [Sp.]. Die Einsenkung
bjeö St. Gotthard [G.] (2120 in = 6526').
3) Die Rhätischen Alpen, bis zum Dreiherrnspitz (3500in = 10,778'), mit Septimer
[Sr.], Julier [J.j und 33ernina [Bi.] (4052 m — 12,475').
Ii. Nördliche Vorlagen der Central-Alpen.
1) Die Berner Alpen, zwischen den oberen Thälern des Rhone und der Aar. Fin-
steraarhorn [F. A.j (4450 m — 13,700'), Schreckhorn [Sch.], Jungfrau [J.]
(4167 m = 12,828'). Im N.-O. des Genfer-Seeö der Moleson [M.], 2004 m = 6172'.
(S. vor. S.)
2) Die Bierwaldstätter oder S»renen Alpen, eine nördliche Ausstrahlung des Gott-
hardstockes; im S. mit Gipfeln von mehr als 3575 in (11,000') Höhe. Nördlich einer
Einsenkung der Titlis (3251 m — 10,011') und der Pilatus bei Luzern (2100m — 6740').
3) Die Glarner und Schwyzer Alpen, vom St. Gotthard bis zur Calanda [Ca.]
(2600 m — 8000') und Tödi [D.] (3620 m — 11,153 ). Zwischen dem Vierwaldstätter-,
Zuger-, Egen- und Lowerz-See der Rigi (Rigi-Kulm 1802 m — 5550').
4) Nordöstlich von den vorigen und im S. des Bodensees: die Thnr-Alpen, deren
höchste Erhebung die Appenzeller-Alpen mit dem Hohen Säntis (2530 m — 7800').
5) Im Osten des Bodensees: Bregenzer Wald, Vorarlberger und Allgäuer Alpen, zwischen
Rhein und Lech mit dem Hochvogel; vom Lech bis zur Salza die Bayerischen Alpen,
mit zahlreichen Klausen, so die durch den Lech gebildete Ehreuberger Klause südlich
von Füssen.
Iii. Südliche Vorlagen der Central-Alpen.
1) Die Veltliner Gruppe, im N. und W. von der Adda, im O. vom Oglio begrenzt.
2) Die Ortler-Alpen, der Ortler [0.] (3917 m = 12,059'); in dessen Nähe das
Stilsser oder Wormser Joch, der höchste Straßenpaß Europa's (2797 m — 8610').
C. Die Oft-Alpen, vom Dreiherrnspitz bis zur Donau. Die höchste Erhebung
der Groß-Glockner (3799m — 11,695'), an der Grenze von Tirol und Kärnthen.
Unter verschiedenen Namen zieht die Gruppe der Norischen Alpen im N. der
Drau gegen die Donau; eine zweite, die Karnischen Alpen, zwischen Drau
und Save oder Sau gegen die Donau; südlich von dieser, gegen das Adriatische
Meer, die Julischen Alpen oder der Karst.
Im Norden des Hauptstockes.
1) Die Salzburger Alpen, zwischen Inn und Ennö, zu beiden Seiten der Salza; der
W atz mann (2943 m — 9058') am Königssee.
2) Oestlich der Enns die Eisenerzer und uiederösterreichischen Alpen (im Schnee-
bcrg noch 2130 m = 6560'), mit dem Wienerwald und Kahlenberg, dem Leitha-
Gebirge und dem breiten Bakonywald (letzterer bis zum Donauknic bei Waizen).
Im Süden des Hauptstockes.
1) Die Tridentiner Alpen, auf der linken Seite des Rienz-, Eisack- und Etschthales,
2) Die Karnischen Alpen. Die Terglugruppe (3126 m = 9626').
3) Im S.-O. die Julischen Alpen, bis an die Kulpaquelle Karst genannt, in ihrer
Fortsetzung Kapelagebirge und Dinarische Alpen.
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Europa.
e. Der Odenwald, jenseits des Mains, ein dicht bewohntes Bergland mit
offenen Thälern (Katzenbuckel [708 m = 2180'I und Malchen oder
Melibocus).
f. Der Schwarzwald, nach dem Riesengebirge das stattlichste unter den
deutschen Mittelgebirgen, nordwärts streichend von Basel bis zum Murgthal;
Steilabfall zur Rheinseite, mächtige Rücken in der südlichen Hülste, reich an
Tannenwaldungen, Bergseen und Mooren. Die höchsten Gipfel sind der
B-clchnr (deutsche) und der Fe.ldberg (1495m — 4600'). Militärisch wichtig
sind der Hölß im Dreisamtbal. das Kin^zigtbal bei Ossenburg durch
die Schwarzwaldbahn und'der Kniebispaß im Murgthal. — Jenseits der
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Die Mittelgcbirgslandschasten von Central-Europa. Od
Murg bis zum Neckar ein niedriges, flachwelliges, angebautes Hügelland, das
sogenannte Neckarbergland oder die Kreichgauer Platte.
Innerhalb dieser Gebirgsgrenzen liegt das an Höhenzügen und Ebenen Wechsel-
reiche Gebiet von Franken und Schwaben. Höher und unfruchtbarer ist die
fränkische Fläche um die Regnitz, zwischen Main, Altmühl, dem fränkischen Jura
fteigerwald.
[. Das oberrheinische Stufenland und die Rheinebene/)
O. der Schwarzwald, im W. der ähnlich gebildete Wasgenwald
oder Wasgau (die Vogesen); am höchsten nördlich vom Quellgebiet der Mosel im
Sulz er Welchen 1432 m (4408 '). Die Fortsetzung bildet in Rheinbayern das
Haardtgebirge. Nördlich der Einsenkung von Kaiserslautern (die berühmte Kaiser-
straße von Mainz nach Metz) das Bergland des Donnersberges (im Königs-
stuhl 680 m = 2100 0.
Aus dem fruchtbaren Thalgrunde der Rh ein ebene erhebt sich bei Freiburg
im Breisgau das kleine Massengebirge des Kaiserstuhleö. Im N. schließen
links des Rheins der H uns rück, rechts der Taunus ab.
Iv. Die lothringische Stufenlandschaft.
Die nordwestliche Abdachung des Wasgenwaldes, durchflössen von der Mosel,
hat zu Grenzen im N. die Ardennen und den Hunsrück, im S. das Gebiet der
Saone, im W. das der Maas, deren linkes Ufer der Argonnenwald begleitet.
T. Die mittelrheinischen und die westfälischen Berglandschaften.")
Ein wellenförmiges Plateau in der Gestalt eines unregelmäßigen Parallelogramms,
300—370 Km (40—50 M.) in seiner Längenausdehnuug von S.-W. nach N.-O.,
150 Km (20 M.) breit, nirgends 980 m (3000') in seinen höchsten Erhebungen,
führt den Namen des rheinischen Schiefergebirges, das der Rhein zwischen
Bingen und Bonn durchbricht und durch die Thaleinsenkungen seiner Nebenflüsse
Lahn, Sieg und Ruhr rechts, Mosel und Ahr links, in folgende Abschnitte zerlegt:
Aus der rechten Rheinseite:
a. Zwischen Main und Lahn der Taunus oder die Höhe, bei Homburg der
Feldberg 845 m (2(500') und der Altkö nig. Mineralische Quellen zu Wies-
baden, Ems, Selters.
b. Zwischen Lahn und Sieg der Westerwald, dessen Nordwestende, das Sieben-
gebirge, eine Gruppe dicht gedrängter Kegelberge, mit dem Drachenfels
(270 m — 830'), bei Königswinter hart an den Rhein tritt. (M
c. An den Westerwald schließt sich durch den Ederkopf das Rothh^ar-
oder Rothlager-Gebirge [R. H.], welches im N.-O. mit dem Plateau
von Winterberg (im Astenberge 812 m — 2500') endet. Zwischen
oberer Ruhr und Lenne das Lennegebirge [L. G-.], zwischen Lenne und
Rhein das Sauerlaud (Süderland, d. h. das südlichste Land von Westfalen).
d. Zwischen Ruhr und Lippe der waldleere Rücken des Ha arftrang (325m — 1000').
Aus der linken Rheinseite: /
a. Zwischen Nahe, Saar, Mosel und Rhein, gegenüber dem Taunus, der
Hunsrück, am höchsten im Erbeskops [E.k.] (820 w = 2526').
*) Vergl. Kutzen, das deutsche Land, Ii. S. I ff. — **) Ebendaselbst S. 51 ff.
--
v. Seydlih, kleine Schulgeographie. Xvi. B. 5
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Die Mittclgebirgslandschasten von Central-Europa. 67
durch Kaiser Wilhelm eingeweihte Hermannsdenkmal erhebt. Heilquellen zu
Pyrmont, Nenndorf, Rehme (Oeynhausen), Lippspringe, Driburg.
2) Das hessische Berg- und Hügelland, links der Werra (der hohe
Meißner 7w m — 2350'). Aus dem linken Ufer der Fulda der Habichts-
wald mit der Wilhelmshöhe bei Kassel.
3) Der Thür in g er wald, 40 Stunden lang von S.-O. nach N.-W.; im
Renn stieg, d. h. Rain- oder Grenzweg, die Scheide zwischen Thüringen und
Franken. Südlich von Gotha der Beerberg (984 m = 302b') und Schnee-
5*
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- Auflagennummer (WdK): 216
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
Daö deutsche Tiefland.
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1) Das nordungarische Hochland. In der Mitte der Hochgebirgskern
des Tatra, ein 2275 m (7000') hoher Kamm, mit thurmsörmigen Spitzen (Gerls-
dorfer Spitze 2738 m = 8414', Lomnitzer Spitze 2705 m — 8328', Eis-
thaler Thurm, hohe Kriwän), mit Schneefeldern, Eisthälern und Alpenseen.
Der Nordabhang überragt unter dem Namen der Beskiden mit seinen Berg-
kuppen die Schneekoppe, am Westende die Lissa Höra [L. H.], 1385 m (4260')/
im Süden die Babia Gura, 1839 m (5660').
Die nach der Donau hin bis zum Knie bei Waizen stufenförmig abfallenden
Ketten bilden zusammen das ungarische Erzgebirge.
Von der Weichselquelle bis zur Donau erstrecken sich, zwischen Waag und March,
die kleinen oder weißen Karpathen; ihnen gegenüber, ans dem rechten Donau-
ufer, das Leithagebirge.
2) Das siebenbürgische Hochland wird ringsum von Randgebirgen ein-
gefaßt, den transsilvanischen Alpen im O. und S. (bis 2920 m — 9000')
und dem siebenbürgischen Erzgebirge im W. und N. Derszamos [Ssämosch],
die Mätossfch] und die Alüta durchziehen die Hochebene, deren Südrand von der
letzteren beim Rothen-Thurm-Paß [R. T. P.] durchbrochen wird.
3) Das karpathische Waldgebirge, arm an Pässen, an einigen Stellen
über 1950 m — 6000'. (Zwischen welchen Flüssen?) — Ein südlicher Ausläufer,
zwischen den Thälern des Hernad und Bodrog, ist das durch den Tokayerwein
berühmte Hegyallya- ^Hedjalja-^ Gebirge mit vulkanischem Boden.
Die Karpathen umschließen mit den Fortsetzungen der Alpen die ungarische
Tiefebene, welche in eine kleinere, oberungarische, oberhalb des Kniees bei
Waizen, und in eine größere, nieder ungarische, unterhalb desselben, zerfällt.
Das deutsche Tiefland.*)
Ein Theil der großen osteuropäischen Ebene, welche südlich um den Ural herum
mit den weiten kaspischen und sibirischen Flächen in ununterbrochenem Zusammen-
hange steht.
Das westdeutsche Tiefland zerfällt in die sächsische Ebene von der
Elbe bis zur Ems, und die nieder rheinische von der Ems bis zur Scheide.
Die durch Ebbe und Fluth der Zerstörung ausgesetzte niedrige Küste wird geschützt
durch Dämme (Deiche) und in fruchtbare Fluren umgewandelt.
Das Hinterland dieses niedrigen, an Seen armen Küstenstriches (Dümmer See,
Steinhuder Meer) ist meist unergiebiges Geestland, wogegen das Land in der Nähe
der Flüsse aus fruchtbarem Marschlande oder weiten Torfmooren besteht.
Das ostdeutsche Tiefland, das Hinterland der Ostsee, von der Elbe bis zur
Weichsel wendische Ebene genannt, hat höhere Küsten, denen nicht, wie in
der Nordsee, Sandinseln vorliegen. An den Flußmündungen haben sie die eigen-
thümliche Bildung der Hasse — Strandseen süßen Wassers — die durch schmale
Landzungen von Dünen (Nehrung — Niederung) vom Meere getrennt werden.
Das ostdeutsche Tiefland wird von 2 Höhenzügen, dem uralisch-baltischen und
uralisch-karpathischen Landrücken, durchzogen. Der erstere, nördliche, streicht vom
Um auf der Wasserscheide der Wolga und Dwina, zum Wolchonski Walde und
*) Vergl. Kutzen, das deutsche Land, Ii. S. 180 ff.