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1. Länderkunde der außereuropäischen Erdteile (Wiederholungskurs), Vergleichende Übersicht der wichtigsten Verkehrs- und Handelswege bis zur Gegenwart, Allgemeine (physische) Erdkunde - S. uncounted

1910 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg

2. Länderkunde der außereuropäischen Erdteile (Wiederholungskurs), Vergleichende Übersicht der wichtigsten Verkehrs- und Handelswege bis zur Gegenwart, Allgemeine (physische) Erdkunde - S. I

1910 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
Erdkunde für höhere Schulen von Prof. Heinrich Fischer, Prof. Dr. A. Geistbeck Seminardirektor Dr. M. Geistbeck Sechster Teil. Länderkunde der außereuropäischen Erdteile (Wiederholungskurs). Vergleichende Übersicht der wichtigsten Verkehrs- und Handels- wege bis zur Gegenwart. Allgemeine ^physische) Erdkunde. Mit 72 Abbildungen, Diagrammen und Kärtchen. Dritte Auflage. Georg-Eckert-Institut für Internationale Schulbuchforschung Braunschweig Schulbuchbibliothek 2.0 6-^g Verlin und München. Druck und Verlag von R. Oldenbourg. Abteilung für Schulbücher. 1910.

3. Länderkunde der außereuropäischen Erdteile (Wiederholungskurs), Vergleichende Übersicht der wichtigsten Verkehrs- und Handelswege bis zur Gegenwart, Allgemeine (physische) Erdkunde - S. II

1910 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
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4. Länderkunde der außereuropäischen Erdteile (Wiederholungskurs), Vergleichende Übersicht der wichtigsten Verkehrs- und Handelswege bis zur Gegenwart, Allgemeine (physische) Erdkunde - S. IV

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Iv Jnhalts-Verzeichnis. Ällgemeine (ph Seite Länderkunde und allgemeine Erdkunde . 39 Geschichtliches.........39 Die Lufthülle (Atmosphäre). Geographische Bedeutung der Lufthülle. 40 Zusammensetzung der Luft und Höhe der Atmosphäre........41 Physikalische Eigenschaften der Luft 1. Das Gewicht der Luft.....41 2. Die Farbe der Luft.....41 3. Die Wärme der Luft.....42 4. Luftdruck.........42 A. Die allgemeine Zirkulation der Atmo- sphäre, der Luftaustausch der großen Klimazonen der Erde. Der Gürtel der regelmäßigen Winde......45 B. Der Gürtel der veränderlichen Winde 47 C. Der Luftaustausch zwischen Land und Meer...........49 1. Die Monsune .......49 2. Land- und Seewind.....50 D. Der Luftaustausch von Berg und Tal 50 Die Niederschläge.......50 Das Klima.........53 Die Gletscher.........53 Die Wasserhülle (Hydrosphäre). Der Kreislauf des Wassers.....58 Die Quellen..........58 Die Flüsse..........61 Die Seen...........63 Das Meer..........65 Erdkunde. Tie Gesteinshülle (Lithosphäre). A. Die Entstehung der Erde . . . . 72 B. Das Erdinnere........73 C. Gesteinsbildung .......73 D. Die Zeitalter der Erdgeschichte . . 74 E. Veränderungen der Gesteinshülle: I. durch innere Kräfte: 1. Hebung und Senkung . . . . 79 2. Bruch, Verwerfung......80 3. Flexur und Faltung.....81 Ursache der Gebirgsbildung ... 82 4. Vulkane und Erdbeben .... 83 Ii. durch äußere Kräfte: 1. Verwitterung........89 2. Erosion des Wassers a) Senkrechte Erosion.....92 b) Wagerechte Erosion (Talbildung) 93 c) Unterirdische Erosion .... 95 3. Gletschererosion.......95 4. Winderosion........96 5. Ablagerung........96 F. Der senkrechte Aufbau der Erdrinde. 97 G. Die wagerechte Gliederung des Landes 98 H. Verteilung von Wasser und Land . 99 Geographie der Lebewesen. A. Die Pflanzen- und Tierwelt . . . 100 B. Die Menschenwelt.......103

5. Länderkunde der außereuropäischen Erdteile (Wiederholungskurs), Vergleichende Übersicht der wichtigsten Verkehrs- und Handelswege bis zur Gegenwart, Allgemeine (physische) Erdkunde - S. 2

1910 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
2 Die fremden Erdteile. daß es lange the land of sin, sorrow, sand and sweat (das Land der Sundes, der Sorge, des Sandes und des Schweißes) hieß.^) Australiens Erwerbsquellen. Eine neue Epoche brach für den Erdteil an, seit der Weiße 1788 den Fuß an die Küste des Landes gesetzt. Nunmehr bilden Ackerbau und Viehzucht, namentlich in dem begünstigten So., hervorragende Erwerbsquellen der Bevölkerung (4^ Mill.). In Bezug auf die Schafzucht geht Australien sogar allen übrigeu Staatsgebieten voran, weshalb auch die Wolle den bedeutendsten Ausfuhrartikel bildet. In ganz besonderem Maße wurde der Aufschwung des Kontinents in den letzten Jahrzehnten durch die Auffindung von Gold beschleunigt; in dessen Gewinnung steht Australien unter den Ländern der Erde bereits mit an erster Stelle. Auch die Ansänge der Industrie sind vielverheißend, zumal die in Neu- Süd-Wales reichlich vorhandenen „schwarzen Diamanten" deren Aufblühen wesentlich begünstigen. Da außerdem die modernen Verkehrsmittel schon auf weite Strecken hin den Erdteil überziehen, so finden sich in Australien fast alle Be- dingnugen zu einer gedeihlichen Entwicklung gegeben. Diese Hossnnng erscheint um so berechtigter, als seine Bewohner ihr stolzes Motto »Advance (vorwärts) Australia« sich stets gegenwärtig halten. So haben sie sich neuestens zu einem Staatenbunde geeinigt, der bereits begehr- liche Blicke nach der Südsee wirft. Eingeborene und eingewanderte Bevölkerung. Das weitaus vorherrschende Element der Bevölkernng sind Engländer, die Herren des Landes. Am dichtesten bewohnt ist infolge der reichen natürlichen Vorzüge der So. des Erdteils, dem auch die größten Städte angehören: die alte „Goldstadt" Melbourne, 1j2 Miß. Einw., und die „Königin des Südens", Sydney, ^ Mill. Einw. — Die Urbewohner Australiens, die Anstralneger, bilden eine besondere Menschen- raffe; ihre Zahl ist nur noch gering. Deutsche Interessen in Australien. In Australien leben 100000 Deutsche; in größerer Zahl finden sie sich aber nur in Queensland und Südaustralien (38000 bzw. 30000). Das wich- tigste deutsche Ausiedeluugsgebiet in Queensland liegt in der unmittelbaren Nähe von Brisbane, in Südanstralien nö. von Adelaide, wo zahlreiche Ortsnamen sofort J) Wegen der dorthin verbrachten Verbrecher. 2) Das hohe Alter der bodenbildenden Gesteine und der Gebirge (mit Ausnahme der Anden) in den südäquatorialen Gebieten der Erde, deren Metallreichtum, dann die altertüm- lichen Pflanzen- und Tierformen, die als Zeichen einer längst entschwundenen Vergangenheit in unsere Zeit hereinragen, deuten auf einen früheren Zusammenhang dieser Erdräume. Nur in den Südkontinenten vertreten sind die Riesen-Lausvögel (in Australien der Emu, in Neuseeland der nun ausgestorbene Moa, in Madagaskar der 3—4 m hohe Äpyornis, in Afrika der Strauß und in Südamerika der Nandu), die Beutlcr, die Zahnarmen, die Schnabel- tiere, die breitnasigen Affen und die meisten Halbaffen (Lemuren), der Borstenigel, der Erd- wolf, der Goldmull u. a. Von Pflanzenformen finden sich ursprünglich nur in den Süd- kontinenten: die Eukalypten und Kasuarien in Australien, die Araukarien in Chile und die höchst eigenartige Kapflora mit Sträuchern aus der Familie der Ericaceen, Proteaceen u. a.

6. Länderkunde der außereuropäischen Erdteile (Wiederholungskurs), Vergleichende Übersicht der wichtigsten Verkehrs- und Handelswege bis zur Gegenwart, Allgemeine (physische) Erdkunde - S. 3

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Australien. Z den deutschen Ursprung verraten, z. B. Rheintal, Kaiserstuhl, Karlsruhe, Bis- marck usw. Die meisten der deutschen Ansiedler sind Handwerker, Farmer und Viehzüchter und haben es zu behaglichem Auskommen gebracht. „Reiche" Deutsche dagegen sind in Australien sehr selten, wie denn auch ein deutscher Großkaufmanns- stand dort kaum vertreten ist. In den letzten Jahrzehnten hat die Auswanderung der Deutschen nach Australien fast ganz aufgehört. Immerhin bestehen noch lebhafte Beziehungen nach dem Erdteile. An deutschem Kapital ist dort etwa 1i2 Milliarde M. in ver- schiedenen Unternehmungen angelegt; der Handel des Deutschen Reiches mit Australien steht an Wert nur dem englischen und amerikanischen nach. Auch deutsche Schiffahrtsgesellschasteu unterhalten dorthin regelmäßige Dampferlinien. Die Kustral-Inseln. 1,2 Mill. qkm, 1% Mill. Einw. Sie beginnen mit Neu-Guinea, umzieheu in großem Bogen den Austrat- kontinent und endigen mit der Doppelinsel Neu-Seeland. Fast alle diese Inseln sind gebirgig, vielfach vulkanisch und erweisen sich als die Überreste eines zerbrochenen und teilweise untergesunkenen Gebirgssystems, das den Australalpeu und den Anden parallel zog. In dieser Jnselreihe ist Neu-Guiuea weitaus die größte und vielleicht auch die zukunftsreichste, das britische Neu-Seeland dagegen dermalen die wirtschaftlich wichtigste, besonders wegen ihrer bedeutenden Ausfuhr von Wolle und Fleisch. Die Südsee-Inseln. 60000 qkm, fast ^ Mill. Einw. Lage und Natur der Inseln. Ostwärts von den Anstral-Jnseln liegen Hunderte von Eilanden über den Stillen Ozean zerstreut, die unter dem Namen Südseeinseln zusammengefaßt werden und teils vulkanischen Charakter an sich tragen, teils auf einem untergesunkenen, urweltlichen Erdteil von Korallentieren ausgebaut worden sind. Wirtschaftliche Bedeutung dieser Inseln. Die Inselwelt der Südsee mit ihrem milden Klima und dem körperlich schönen und geistig geweckten Menschenschlag der Malaien ward dem Gesichtskreis der Europäer im 18. Jahrhundert durch den Engländer James Cook näher gerückt, später durch Chamisso und Dar- win. Zu größter Wichtigkeit aber ist sie erst in neuester Zeit gelangt. Freilich dankt sie diese nicht ihrer unmittelbaren wirtschaftlichen Bedeutung; denn die Zahl der Naturprodukte ist ja vorerst noch ziemlich gering. Einige tausend Tonnen Kerne der Kokosnuß zur Aufbereitung von Seife und aus dem Meere Fische, Muscheln und Perlen sind, abgesehen von den ausgedehnten Zuckerplantagen der Sandwich-Jnseln, nahezu alles, was die Natur bietet. Immerhin stehen viele Zehntausende von Hektaren des besten Tabaklandes und Hunderttausende für

7. Länderkunde der außereuropäischen Erdteile (Wiederholungskurs), Vergleichende Übersicht der wichtigsten Verkehrs- und Handelswege bis zur Gegenwart, Allgemeine (physische) Erdkunde - S. 4

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4 Die fremden Erdteile. Kokospalmen und Baumwollstauden, für Kaffee- und Kakaopflanzungen zur Ver- sügnng. Was hingegen die Südseewelt den Kulturvölkern heute so außerordentlich wertvoll macht, ist deren hervorragend günstige Lage für den Welt- verkehr. Zur Zeit flutet allerdings der große Strom des Weltverkehrs noch weit überwiegend in den alten Bahnen des Atlantischen und Indischen Ozeans; sind aber erst die Schleusen des Mittelamerikanischen Kanals dem Welthandel ge- öffnet, dann wird sich an den Eilanden der Südsee vorüber eine neue Hochstraße des Weltverkehrs entwickeln zwischen Europa-Amerika einerseits und Ostasien- Australien anderseits, die einst so öde Wassermasse des Stillen Ozeans wird zum „Mittelmeer" der Welt werden. Besitzverhältnisse. In weiser Voraussicht der künftigen Entwicklung des Welt- Verkehrs haben sich die Vereinigten Staaten von Amerika für den Verkehr nach Australien eine der Samoa-Jnseln (Tutuila) und auf dem Wege von Mittel- amerika nach Ostasien (Japan und China) und Ostindien die Sandwichinseln, die Marianen-Jnsel Gnam und die Philippinen als wertvolle Handelsetappen gesichert. Aber auch das Deutsche Reich hat es verstanden, auf dem Weltmeer der Zukunft sich eine achtungsvolle Stellung zu verschaffen. Es verfügt im Westen des Großen Ozeans über das Kaiser Wilhelms-Land auf Nen-Guinea, deu Bismarck-Archipel, die Karolinen, die Marianen und Palau-Jnseln und den Mars hall-Archipel. Damit hat sich das Reich den Seeweg von Ostasien nach Australien und Amerika gesichert. Ebenso kann Apia aus Deutsch- Samo a für den Verkehr zwischen Südostaustralien und Nordamerika ein Colombo oder Singapore des Stillen Ozeans werden. Außer den Vereinigten Staaten von Amerika und dem Deutschen Reiche haben in der Südsee noch größeren Besitz die Engländer und Franzosen. Den Engländern gehören vor allem die Fidschi- und Tonga-Jnseln, den Frau zosen Neu-Caledonien, die Marqnesas- und Gesellschasts-Jnseln. Unter den nichtdeutscheu Gebieten der Südsee ragen ob ihrer Be- ziehnngen zum Deutschen Reiche namentlich die Sandwich-Jnseln hervor. Das deutsche Kapital, das dort festgelegt ist oder in Bodenwerten (Zuckerrohr- Plantagen) Anlage gefunden, schätzt man aus 80 Mill. M. Übersicht der deutschen Kolonien in der Südsee. I. Neu-Guinea-Gebiet . . 240000 qkm 416000 Einw. 1. Kaiser-Wilhelms-Land . 181000 „ 130000 2. Bismarck-Archipel it. Sa- lomon-Jnseln .... 57000 „ 250000 3. Karolinen, Palau-Jnseln und Marianen .... 2100 „ 36 000 Ii. Marschall-Inseln . . 400 „ 15000 .. Iii. Dentsch-Samoa . . 2600 „ 33000 _ Zusammen 243000 qkm 880000 Einw.

8. Länderkunde der außereuropäischen Erdteile (Wiederholungskurs), Vergleichende Übersicht der wichtigsten Verkehrs- und Handelswege bis zur Gegenwart, Allgemeine (physische) Erdkunde - S. 5

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Asien. 5 Asien. 44 Will, qkm, 820 Mill, Einw, Bedeutung Asiens. Seit der Entdeckung Amerikas war das Augenmerk Europas vorherrschend westwärts gerichtet. In den letzten Jahrzehnten nahm auch der dunkle Erdteil und sogar die weit entlegene Südsee das Interesse der europäischen Staaten lebhaft in Anspruch. Dagegen trat der größte aller Kon- tinente, Asien, bis in die neueste Zeit, von Einzelfüllen abgesehen, Verhältnis- mäßig wenig in den Vordergrund. Und doch kommt dem Erdteile eine gauz hervorragende Bedeutung zu. Asien ist der Riese unter den Erdteilen. Asien ist seinem Flächeninhalte nach der größte aller Erdteile; es besitzt das ausgedehnteste Tiefland (Turau- Sibirien) und das mächtigst entwickelte Hoch- land der Erde (Zentralasien); letzteres weist auch die bedeutendsten Gipfelhöhen auf (Mount Everest). Riesenhaft sind ferner seine meisten Flüsse (nenne die wichtigsten!), desgleichen viele seiner Tierformen (Elefant, Kamel, Buckelochs, Orangutau :c.). Endlich ist Asien seit alters der Erdteil der Weltstaaten (Assyrien, Babylonien, Reich Alexanders des Großen, des Mongolenfürsten Dschingischan, das heutige China, der gewaltige Besitz der Engländer und Russen). Seine reiche Naturausstattung wurde von der größten Bedeutung für die übrige Welt. 1. Asien gilt vor allem als die Wiege der Menschheit. Von hier aus konnte die Besiedelung der Erde am leichtesten erfolgen. 2. Asien ist die Heimat unserer wertvollsten Hanstiere und Kulturpflanzen. Pferd, Esel, Rind, Kamel, Elesant, also die wichtigsten Zug- und Lasttiere, haben sich von Asien aus verbreitet. Ebenso entstammen dem Erdteil die meisten unserer Getreidearten (Weizen, Roggen, Gerste, Hafer, Reis), die edleren Obst- sorten (Traube, Apfel, Kirsche, Aprikose, Pfirsiche, Orange), äußerst nutzbare Faserstoffe (Baumwolle, Flachs, Hanf), kostbare Gewürze (Pfeffer, Zimt, Gewürznelken) und anregende Genußmittel (Tee, Kaffee). 3. Ganz besondere Wichtigkeit haben die Randzonen des Erdteils erlangt im Gegensatz zu den Steppen- und Wüstengebieten Jnnerasiens mit ihren Nomadenvölkern. Ihnen gehören die Wohnsitze all der großen Kulturvölker des Altertums an: der Griechen (Kleinasien), der Phönizier und Juden (Syrien), der Araber, der Babylonier und Assyrier (Mesopotamien), der Perser, _ der Inder (Hindostan) und der Chinesen. Ihre Erklärung erhält diese historisch so bedeutsame Tatsache, abgesehen von der diesen Völkern eigen- tümlichen Beanlagung, durch die reichen Naturgaben der Randländer. Als solche kommen vor allem in Betracht: die Berührung mit dem Meere, die strecken- weise günstige Küstengliederung, segenspendende Ströme, vorherrschend günstiges Klima und teilweise reichste Produktenfülle (weise dies im einzelnen nach!). 4. Den Kulturvölkern Asiens verdankt die Menschheit eine Fülle wert- vollster Errungenschaften. Die Arier Indiens sind die Bildner einer wunderbaren Sprache (des Sanskrit); viele unserer Märchen, Sagen und Fabeln stammen aus Indien; hier sann auch der Mensch zuerst den Rätseln des Lebens nach und

9. Länderkunde der außereuropäischen Erdteile (Wiederholungskurs), Vergleichende Übersicht der wichtigsten Verkehrs- und Handelswege bis zur Gegenwart, Allgemeine (physische) Erdkunde - S. 6

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6 Die fremden Erdteile, wurde so zum Schöpfer der Philosophie; Jndieu cutstammen auch unsere Zahl- zeichen, die bekanntlich nur fälschlich arabische heißen, und das dekadische Zahl- system. Babylonien danken wir unsere Zeiteinteilung; ebendahin wie nach Arabien und Ägypten führen die Anfänge der Himmelskunde. Endlich sind die Rand- gebiete die Zone der großen Neligionsstister; insbesondere ging von Palästina die höchste aller Religionsformen aus: das Christentum. 5. Eine höchst beachtenswerte Tatsache ist endlich, daß Asien mehr als die Hälfte aller Erdbewohner umfaßt; die beiden Indien und China allein sind die Heimat für nahezu die Hälfte der Menschen. Die Bewohner des kleineren süd- westlichen Teiles des Kontinents gehören der mittelländischen Rasse an, die des weit größeren nordöstlichen Gebietes den Mongolen. Politische Verhältnisse. Die große Bedeutung Asiens, namentlich auch iu wirtschaftlicher Beziehung, wird von den Kulturvölkern immer mehr erkannt; daher in neuester Zeit deren heißer Wettbewerb aus asiatischem Boden. Die Hälfte des Kontinents und seiner Einwohner steht bereits unter der Herrschaft der Europäer. Den größten Besitz haben die Russen und Engländer. Das russische Gebiet umfaßt ganz Sibirien, Turan und Kaukasien; die englische Machtsphäre erstreckt sich über Vorderindien und den westlichen Teil von Hinterindien (Britisch- Birma). Die Franzosen haben den östlichen Teil von Hinterindien inne; die Niederländer beherrschen die Sunda-Jnseln und die Molukken; nur kleinere Gebiete sind noch im Besitze der Portugiesen, und die Deutschen verfügen über das Pachtgebiet von Kiautschou. Dagegen unterstehen noch ausgedehnte Ländereien in Vorderasien der türkischen Herrschaft: Kleinasien, Teile von Armenien, Syrien mit Palästina, Mesopotamien und Randgebiete von Arabien. Die Philippinen haben nenestens die Vereinigten Staaten von Amerika an sich gerissen. An größeren selbständigen Staaten bestehen nur noch China, Japan, Siam und die iranischen Staaten Persien und Afghanistan. Den natürlichen Verhältnissen nach zersällt Asien in Nord-, Ost-, Süd- und West- oder Vorderasien. Hierzu kommt noch die hinterindische Inselwelt. Nordasien, hauptsächlich Russisch-Ksien. 17 Mill. qkm, 27 Mill. Einw. Nordasien fällt sast völlig zusammen mit Russisch-Asien. Den weitaus größten Teil hiervon umfaßt Sibirien. Sibirien. 12^2 Mill. qkm, sast 7 Mill. Einw. Ungunst seiner geographischen Verhältnisse. Sibirien übertrifft Enropa an Flächeninhalt, erreicht aber freilich in Bezng auf die Zahl der Einwohner nicht viel mehr als die Provinz Brandenburg mit Berlin. Es zählt zu den schwächst- bevölkerten Ländern der Erde. Die letztere Tatsache ist in Verschiedenem begründet. Im Südwesten er- strecken sich ausgedehnte Steppen stächen, den mittleren Teil bedeckt, von den

10. Länderkunde der außereuropäischen Erdteile (Wiederholungskurs), Vergleichende Übersicht der wichtigsten Verkehrs- und Handelswege bis zur Gegenwart, Allgemeine (physische) Erdkunde - S. 10

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10 Die fremden Erdteile. Südasien. Man versteht darunter Vorder- und Hinterindien und.den Indischen oder Malaiischen Archipel. Vorderindien. Das weitaus wichtigste Land Südasiens ist Vorderindien. Es steht fast ganz unter britischer Oberhoheit und bildet mit Britisch-Birma und Teilen von Iran das Jndobritische Kaiserreich mit 5 Mill. qkm und einer Bevölkerung von 300 Mill. Einw. Produktenfülle Indiens. Der Reichtum und die Mannigfaltigkeit der Naturerzeugnisse Indiens wird von keinem Lande der Erde übertrosscn. Schon im Altertum war Indien wegen seiner kostbaren Produkte als „Wunderland" berühmt- es hat aber auch die Umseglnng Afrikas und die Entdeckung Amerikas veranlaßt und im 19. Jahrhundert die Anlage des Suezkanals bewirkt. Während indes in den früheren Zeiten die Anziehungskraft Indiens für den Weltverkehr auf den Gewürzen, den Edelsteinen und kostbaren Geweben beruhte, stehen hente weit voran: Baumwolle und Jute, dann Reis, Weizen, Opium und Tee. Die größte Fruchtbarkeit fiudet sich im Tiefland von Hindostan, das im N. vom Himalaja, dem höchsten Gebirge der Erde, begrenzt und vom Indus, Ganges und Brahmaputra durchströmt wird. Siedelungen. Dem Tieflande gehören die zahlreichsten Siedelungen und insbesondere die meisten indischen Großstädte an, vor allem Kalkutta an der Mündung des Ganges, Sitz des englischen Vizekönigs und Haupthandelsplatz, über 1 Mill. Einw. Benares, 210000 Einw., ist die heiligste Stadt der Inder. Dekan. Der südliche Teil Vorderindiens, das Hochland von Dekan, hat infolge seiner Randgebirge im Innern Savannen wie das Innere Afrikas, mit welchem Erdteile es auch über das Senknngsfeld des Indischen Ozeans vermutlich einstens zusammenhing. An der westlichen, Europa zugewendeten Küste entwickelte sich der erste Seehafen, Bombay, 800000 Einw. Der einzige leidlich gnte Hafen an der Ostküste ist Madras, % Mill. Einw. — Ebenfalls englisch und ein Glied des vorderindischen Hochlandes ist Ceylon, aus dem die Teeknltnr in ganz erstaunlicher Weise sich entwickelt hat (Ausfuhr 1904: 159 Mill. Pfd.). Die Engländer und das indobritische Kaiserreich. Trotz ihrer geringen Anzahl — es sind deren etwa 200000 — bilden die Engländer in diesem so stark bevölkerten Gebiete das maßgebende Element. Es erklärt sich dies vor allem daraus, daß der Inder sich nicht als Angehöriger eines einzigen großen Volkes, sondern nur als Mitglied einer Kaste fühlt, weshalb es auch kein starkes ein- heitliches Volksbewußtsein gibt. Nicht minder aber kommt hierfür in Betracht die überlegene Einsicht der Engländer und namentlich auch ihre treffliche Ver- waltung, die Bewundernswertes geleistet hat. Ein Schienennetz, länger als der Äquator, durchzieht das Land, Bewässerungsanlagen großen Stils haben öde Gebiete in Kulturlandschaften verwandelt, das Los der rechtlosen Paria ist gemil- dert, grausame Gebräuche, wie die Witwenverbrennung, sind abgeschafft; der über- seeische Verkehr ist erstaunlich gewachsen. Doch macht sich mehr und mehr eine Bewegung geltend, deren Losnng ist: „Indien den Jndiern".
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