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1. Allgemeine Geographie, Mathematische Geographie, Das Deutsche Reich - S. 17

1913 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
Die Wasserhülle der Erde. 17 trockenen Sommermonaten hingegen versiegen sie ganz oder bilden nur eine Reihe von Tümpeln, F i n m a r e genannt. b) In den Gebieten mit zureichenden Niederschlägen führen die Flüsse immer Wasser. Ihre Hochwässer treten entweder in der feuchten Jahreszeit ein, wie in den Tropen, den Monsungebieten und in Westeuropa, oder als Folge der Schnee- schmelze, wie in Osteuropa, in Nordamerika und Sibirien. Das regelmäßige An- schwellen des Nils wird durch beide Ursachen herbeigeführt. In Deutschland finden sich beide Formen von Hochwässern. Der Wasserstand eines Flusses wird durch das Klima bestimmt; es gibt Flüsse ohne dauernde und solche mit dauernder Wasser- führung. 2. Stufen des Flußlaufes. a) Größere Flüsse weisen in den einzelnen Teil- strecken ihres Laufes vielfach einen recht verschiedenen Charakter auf. Ihr Ober- lauf liegt meist im Gebirge oder auf Hochflächen. Klammen und Wasserfälle beleben das Talbild. Die Wassermenge bewegt sich in großen Gegensätzen. Infolge des starken Gefälles wird viel Geröll mitgeschleppt. Die stürmische Natur des Flusses birgt Gefahren in sich, deshalb meiden die menschlichen Siedelungen seine Nähe. Im Mittellauf nehmen Gefälle und Geschwindigkeit des Flusses ab, seine Breite dagegen zu. Er tritt aus dem Gebirge in das Tafel- und Hügelland ein, wo seine Schuttführung oft in solchem Maße wächst, daß seeartige Ausbreitung und Fluß- geflechte entstehen, wie sie z. B. besonders die Flüsse der bayerischen Hochfläche aufweisen. Die Siedelungen halten sich an die Hochufer des Flusses. Dieser treibt Mühlen und Fabriken, dient der Floßfahrt und streckenweise auch der Schiffahrt. Der Unterlauf gehört dem Tiefland an. Das Flußgefälle vermindert sich, die Wasserfülle aber erreicht ihre höchste Entwicklung. Weit ausholende Flußwindungen, Inseln und Deltas geben Kunde von massenhaften Ablagerungen des Flusses. An seinen Ufern erwachsen Handelsstädte, Dampfer durchfurchen feine Fluten, er ist ein Träger der Kultur geworden. Ein vollkommen ausgebildeter Strom hat einen Oberlaus, Mittellauf und Unterlauf. 3. Räumliche Entwicklung, a) Das mächtige, schnee- und gletscherreiche Hoch- gebirge des Kaukasus sendet keinen großen Strom aus, weil das Schwarze und das Kaspische Meer den Raum einengen. Die gleiche Erscheinung zeigt sich bei allen ge- birgigen Küstenländern. Sie haben wohl zahlreiche, aber nur kleine Flüsse, so an der Ostküste Italiens, in Norwegen, an der Westküste Amerikas. Große Gebirge allein erzeugen noch keine großen Flüsse; sie zersplittern vielmehr die Flußbildung. b) In Zentralasien vereinigen sich mächtige Hochgebirge mit ausgedehnten Flachländern. Ähnliche Verhältnisse zeigen auch die großen Becken im westlichen Nordamerika und Australien. Gleichwohl erreichen die Flüsse dieser Gebiete großen- teils nicht das Meer (Tarim u. a.). Binnenländer, die durch Randgebirge abge- schlössen und darum regenarm sind, zeigen eine Verkümmerung der Flußent- Wicklung. c) Die günstigsten Bedingungen der Flußbildung vereinigen sich dort, wo die Hauptgebirge eines Erdteils mit den Haupttiefländern beckenartig zusammenlagern. Die Niederschläge sammeln sich dann zu einer einzigen Flußader, die notwendig riesenartige Größe annehmen muß. Es entstehen Riesenströme wie der Mississippi, der La Plata und Amazonas. Neben dem Klima, das die Wassermenge liefert, Fischer-Geistbeck-Müller, Erdkunde für Mittelschulen. Iii. Teil. 2

2. Allgemeine Geographie, Mathematische Geographie, Das Deutsche Reich - S. 18

1913 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
18 Allgemeine Geographie. ist die Raumweite des durchflossenen Landes für die Größe der Ströme und der Stromgebiete entscheidend. 4. Tie Riesenströme der Erde sind (nach der Größe ihres Entwässerungs- gebietes) 1.Amazonas 7 000 000 qkm 6. Jeniffei 2 500 000 qkm 2. Kongo 3 600 000 „ 7. Lena 2 300 000 „ 3. La Plata 3 000 000 „ 8. Mississippi 2 200 000 „ 4. Ob 3 000 000 „ 9. Niger 2 000 000 „ 5. Nil 2 800 000 „ 10. Amur 2 000 000 „ Zum Vergleich: Donau 800 000 qkm, Rhein 200 000 qkm. Aufgaben. Zeichne a) den Oberlaus, b) den Mittellauf, c) den Unterlauf des Heimatslusses! — Stelle zusammen a) die zehn größten Stromgebiete der Erde, b) die deutschen Ströme nach ihrem Entwässerungsgebiet! — Erkläre Wadi, Fiumare! — War u m entspringt auf dem Kaukasus fein großer Strom? - Warum weisen die Unter- laufe der Flüsse die meisten Siedelungen auf? Iii. Die Seen♦ 1. Verbreitung. Wie die Karte zeigt, treten die Seen gesellig auf. Nenne Seen- gebiete! (Baltischer Höhenrücken, Saum der Alpen, Nordamerika usw.) Die Grenze ihrer Verbreitung ist so scharf gezogen, daß z. B. in Südbayern jenseits dieser Linie kein einziges Seebecken von Bedeutung angetroffen wird. Alle diese Seenzonen waren während der Eiszeit vergletschert. Daher neigen viele Forscher zu der Annahme, daß die Seen eiszeitlichen Ursprunges seien. Ihre Becken seien entweder durch die Gletscher ausgeschürft oder als bereits vorhandene Bodensenken durch das Eis er- halten worden. Tie großen außertropischen Seenzonen der Erde fallen mit den Gebieten der einstigen Vereisung zusammen, die Mehrzahl der Seen sind also wie die Misse ein Erzeugnis des Älimas. 2. Seenbildung, a) Der einfachste Vorgang der Seenbildung spielt sich dort ab, wo fließendes Wasser durch einen Damm aufgestaut wird. Die Tiefe des Sees ist dann gleich der Höhe des Dammes. Der Achensee in Tirol, 135 m tief, verdankt sein Dasein den Schottern, die der alte Jnngletscher in ein Seitental hineinbaute. D a m m- s e e n sind ferner die reizenden Quellseen des Inn und der Etsch. Künstlich gewinnt man Stauseen durch Talsperren. Nenne wichtige Talsperren Deutschlands! (Edertalsperre 202 Mill. cbm, Möhnetalsperre 130 Mill. cbm — Nilsperre bei Assuan 2300 cbm.) In den Niederungen der großen Flüsse lösen sich allmählich die lang- gezogenen Flußschlingen von der Hauptader ab und bilden dann F l u ß s e e n. Durch Aufstauung des ausmündenden Wassers an der Küste entstehen häufig vor den eigenen Ablagerungen Strandseen (Haffe, Deltaseen). Nenne Beispiele! In den Steppen führen die mündungslosen Steppenflüsse oft zu Steppen- seen (Tfadsee). In alten Gletschergebieten bilden die Schuttablagerungen zahl- reiche Moränensee n. Beispiele! Tie Abdämmungsseen gehören zu den ver- breitetsten Formen der stehenden Binnengewässer. b) Eine andere Natur zeigen jene Seen, die in echten Felsbecken ruhen. Es sind Einbruchsbecken. Das gilt von den Seenbecken der großen Verwerfungs-

3. Allgemeine Geographie, Mathematische Geographie, Das Deutsche Reich - S. 27

1913 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
Die Lufthülle der Erde. 27 Aufgaben. Zeichne in einen Kreis die 5 Zonen der Erde! — Erkläre: Land- und Seeklima, Kältepol, Seehöhe, Isothermen, Breitenklima. — Warum ist der Himmel blau? Warum sind die hohen Bergspitzen mit ewigem Eis und Schnee bedeckt, obwohl sie der Sonne näher sind als die Täler? Warum ist der Gegensatz zwischen Som- merhitze und Winterkälte in Rußland viel größer als in England? Ii. Die Tvinde. 1. Urjache. Erwärmte Lust ist leichter als kalte und steigt in die Höhe, was man schon am Aufsteigen des Rauches erkennt. Tagsüber erwärmt sich das Land leichter und stärker als das Wasser. Daher steigt an den Meeresküsten bei Tage die erwärmte Luft auf. Das hat ein fortgesetztes Nachströmen der kühlen Seebrise gegen das Land zur Folge. Es herrscht Seewind. Am Abend ist es umgekehrt, da das Land viel schneller erkaltet als das Meer. Es weht Landwind, und die Schiffe beginnen daher ihre Ausreise meist gegen Mitternacht. Ähnliche Erschei- nungen trifft man an den Binnen- feen. — Zwischen den Wendekreisen wird die Luft stark erwärmt, steigt in die Höhe und saugt kühlere Luft aus dem Norden und Süden herbei. Diese von den Wendekreisen zum Äquator gerichteten Winde heißen Passate. Ebenso saugen z. B. die Trockenge- biete Jnnerasiens, die im Sommer stark erhitzt werden und aufsteigende Luftströme erzeugen, die kühlere und schwerere Luft des Ozeans heran. Im Winter dagegen verdrängt umgekehrt die kalte Luft Jnnerasiens die nun wärmere Luft der Ozeane. So ent- stehen die Jahreszeitenwinde oder Monsune. Tie Ursache der Winde ist die ungleiche Erwärmung der Luft. 2. Richtung. Unmittelbar unter dem senkrechten Rande der Sonne bildet sich unter dem Einfluß hoher Seewind. o Pol. er ^p°lt Temperatur und gesteigerter Verdampfung eine starke Auflockerung der Luft und daher ein aufsteigender Luftstrom. Dieser schmale Gürtel zwischen beiden Passaten heißt der Kalmengürtel (tat. calmus — ruhig, still), weil hier oft der Segelschiffahrt hinderliche Windstillen auftreten. Er bezeichnet im all- gemeinen die Zone größter Erwärmung und folgt der Sonne im Laufe des Jahres

4. Allgemeine Geographie, Mathematische Geographie, Das Deutsche Reich - S. 28

1913 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
28 Allgemeine Geographie. gegen Horben und Süden, hält sich aber im ganzen nördlich des Äquators. In den höheren Schichten angelangt, teilt sich vbte aufsteigende Luft in zwei Strö- mungen, von denen die eine nach Norden, die andere nach Süden zieht. Von etwa 25° an werden sie infolge der Achsendrehung der Erde zu Westwinden, die fast keine Lust mehr weiter polwärts ziehen lassen und gegell 30° einen Gürtel hohen Lust- drucks erzeugen. Infolgedessen tritt hier ein Abströmen vom Orte des höheren gegen die Gebiete des niedrigeren Luftdrucks ein, d. h. die Luft strömt wieder an der Erd oberfläche beiderseits gegen den Äquator. Das sind die b e i d e n Gürtel der Passatwinde. Zwischen Äquator und etwa 30° n. uild s. Breite findet also ein geschlossener Kreislauf der Luft statt. Tie Luft strömt stets von Gebieten hohen Luftdrucks zu Gebieten niederen Luftdrucks. 3. Ablenkung. Wäre die Erde eine glatte Kugel, die still stände, so gäbe es außer der senkrechten Luftströmung nur noch eine nördliche und südliche. Die Achsen drehung der Erde bewirkt nun eine Störung dieser Richtungen. Em Punkt iu niedriger Breite besitzt eine größere Geschwindigkeit als einer in höherer; beim ein Punkt am Äquator bewegt sich in 24 Stunden 40 000 km von Westen llach Osten, während am Nordpol gar keine Bewegung in dieser Richtung stattfindet. Dem Trägheits gefetz gemäß behält null ein auf der nördlichen Halbkugel südwärts sich bewegender Luftstrom seine ursprüngliche geringere west-östliche Geschwindigkeit bei. Er wird daher gegenüber der beschleunigten Bewegung eines direkt südlich davon gelegeilen Punktes zurückbleiben. Dadurch erfährt seine Richtung eine Ablenkung gegen Westen oder nach rechts; er erscheint aus Nordosten kommend. Das Gegeilteil erfolgt bei einer polwärts gerichteten Luftbewegnng. Der Luftstrom eilt beu direkt nördlich gelegenen Punkten voraus und wird daher nach Osten oder wieder llach rechts ab- gelenkt; er erscheint aus Südwesten kommend. Auf der südlichen Halbkugel liegen die Verhältnisse entgegengesetzt. Nachweis durch Zeichnung! Infolge der Achsen- drehung der Erde werden also die Passate der nördlichen Halbkugel zu N o r d o st - Passaten, die der südlichen Halbkugel zu S ü d o st p a s s a t e in die gegell die Pole wehenden Winde werden auf der nördlichen Halbkugel zu p ü d w e st - winden, auf der südlichen Halbkugel zu N o r d w e st winde n. Tie Ablenkung Ii s

5. Allgemeine Geographie, Mathematische Geographie, Das Deutsche Reich - S. 29

1913 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
Die Lufthülle der Erde. 29 Erklärung der Zeichen: | ° leiser Wind. . schwacher Wind. J—0 mäßiger Wind. ^—° mäßiger Wind. (■—° frischer Wind. ^—° frischer Wind. ^—° starker Wind. ^—» stürmisch. Ull—c Sturm. Die Pfeile fliegen mit dem Winde. Telegramm fehlt. O wolkenlos. ° — heiter. ® = halbbedeckt ® = wolkig. • — bedeckt. * * = Schnee. * Hagel. •- - Nebel. = Dunst. •R =Ge witter. Die engezeichneten Linien (Isobaren) verbin- den die Orte mit gleichem (auf das Meeresniveau reduziertem) Barometer- stande. Wetterkarte. der Winde erfolgt auf der nördlichen Halbkugel nach rechts, auf der südlichen Halbkugel nach links. 4. Tiefdruck- und Hochdruckgebiete. In unfern Breiten erfahren die Luft- strömungen ihre häufigsten Störungen durch den Wechsel von Wasser und Land. Die Erwärmung der großen Landmassen im Sommer lockert die Luft auf. Es ent- stehen Tiefdruckgebiete. Im Winter erzeugt die Abkühlung Hochdruck-

6. Allgemeine Geographie, Mathematische Geographie, Das Deutsche Reich - S. 31

1913 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
Die Lufthülle der Erde. 31 7. Windstärke. Je größer der Unterschied zwischen Hoch und Tief ist, desto schneller ist die Geschwindigkeit und desto größer die Stärke des Windes. Sehr hes- tige Wirbelbewegungen der Luft um ein Tiefdruckgebiet nennt man Stürme. Sie ziehen oft Hunderte von Km weit und richten nicht selten große Verwüstungen an. In den chinesischen Gewässern werden diese Wirbelwinde Taifune, in Nordamerika Tornados, in Westindien Hurrikans genannt. Aufgaben. Zeichne a) die Richtung der Passatwinde auf der Nord- und Süd- halbkugel, b) den Verlauf eines Fallwindes! — F o r m e eine Erdkugel und deute auf ihr durch Fäden die Ablenkung der Winde an, die bedingt wird durch die Achsendrehung der Erde. — Erkläre: Föhn, Taifun, Tornado, Hurrikan, Hoch, Tief, Kalmengürtel, Land- und Seewind, Isobaren. — Warum nennt man den Föhn „Schneefresser" bzw. „Traubenkocher"? Warum ist das Wetter in Nüttel- und Nordeuropa so unbeständig? Iii. Die Niederschläge. 1. Quelle der Luftfeuchtigkeit. Die Hauptquelle des Wasserdampfgehaltes der Luft ist die Verdunstung des Weltmeeres, der Flüsse, Seen und Moore sowie der Pflanzendecke. Die Flüssigkeitsmenge, die durch die Sonnenwärme in die Luft emporgehoben wird, ist so groß, daß die alljährlich aus der Luft wieder nieder- geschlagene Wassermenge eine Fläche von der Größe Deutschlands etwa 1 km hoch oder die ganze Erde etwa 1 m hoch bedecken würde. Trotzdem vermindern sich die Quellen der Luftfeuchtigkeit nicht; denn Verdunstung und Verdichtung halten sich im ganzen das Gleichgewicht. 2. Menge des Wasserdampfes. Die Luft enthält immer und überall Wasser- dampf, aber in schwankender Menge (zwischen 0,5% und 1,5%). I e wärmer die Lust ist, um so mehr Wasserdampf kann sie aufnehmen. Infolgedessen ist die Menge des Wasserdampfes größer bei Tag als bei Nacht, größer im Sommer als im Winter, größer in den Tropen als in den Ländern der gemäßigten und kalten Zone. Ein Blick auf die Niederschlagskarten im Atlas lehrt, daß die Luft- feuchtigkeit landeinwärts abnimmt. Ballonfahrten ergeben, daß dies gleicherweise auch mit der Höhe stattfindet. Tie Menge der Luftfeuchtigkeit vermindert sich mit der Entfernung von ihrer Quelle. 3. Ursachen und Form der Niederschläge. Enthält die Luft so viel Wasser- dampf, als sie bei ihrer jeweiligen Temperatur überhaupt aufnehmen kann, fo nennt man sie gesättigt. Kühlt sich nun derartig gesättigte Luft ab, so kann sie den bis- herigen Wasserdampf nicht weiter behalten. Es erfolgt seine Ausscheidung in Form von Niederschlägen. Wenn sich die Erdoberfläche in klaren Nächten stark abkühlt, die Temperatur aber über 0° bleibt, so schlägt sich der Wasserdampf als T a u nieder. Sinkt die Temperatur unter 0°, so entsteht Reif. Treten die Dämpfe in der Nähe der Erdoberfläche infolge der Abkühlung zu kleinen Wassertröpfchen zusammen, so entsteht Nebel; tritt dasselbe in größerer Entfernung von der Erdoberfläche ein, fo bilden sich Wolken. Schreitet die Verdichtung der Wasserdämpfe so weit fort, daß die einzelnen Tröpfchen immer größer werden, so fallen sie infolge ihrer eigenen Schwere schließlich als R e g e n herab. Ist es in den höheren Luftschichten sehr kalt, so gefrieren die Wassertröpfchen, und indem sich mehrere aneinander hängen,

7. Allgemeine Geographie, Mathematische Geographie, Das Deutsche Reich - S. 33

1913 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
Die Lufthülle der Erde. 33 ('Jiacfj F. Simon!}, Gletscher-Phänomene, Verlag von (Eb. Holzel, Wien.) Ideale Gletscherlandschaft. Firnmulde, Eisstrom. Seiten-, Mittel- und Eadmoräne. Erratische Blöcke. Gletschertor und Gletscherbach. Durch Rinnen und Spalten zerklüftete Oberfläche des Gletschers. Gletscherbruch. Schliffflächen und Rundhöcker. 6. Schneegrenze. In den höchsten Gebirgsgegenden bleibt der Schnee das ganze Jahr über liegen. Die Linie, über welche hinaus der gefallene Schnee nicht mehr schmilzt, heißt Schneegrenze. Sie liegt in nnsern nördlichen Kalkalpen etwa bei 2800 m, steigt aber in den südlichen Ländern entsprechend höher: Kilimandscharo 4400 m, Südabhang des Himalaja 4900 m, dessen Nordabhang 5500 m. In den Polargebieten geht die Schneegrenze bis zum Meere herab. Die Höhe des gefal- lenen Schnees ist verschieden; in nnsern Alpen wird sie auf etwa 1 m im Jahr ge- schätzt. Die Schneemassen müßten nun im Laufe der Zeit zu gewaltiger Ausdehnung anwachsen, wenn nicht die Natur für ihre regelmäßige Abfuhr sorgte. Das geschieht durch die Lawinen und die Gletscher. Die Gletscher bilden die Abflüsse des ewigen Schnees. 7. Gletscher, a) Die Entstehuug eines Gletscherstroms hat große Ähnlich- keit mit der eines Flusses. Der in den Hochregionen gefallene Schnee hat eine feine, trockene, zuckermehlartige Beschaffenheit und eignet sich nicht zum Ballen. Man be- zeichnet ihn als F i r n s ch n e e. Er sammelt sich in den nischenartigen Vertiefungen des Gebirges an. Dies ist das Einzugs - oder Nährgebiet des Glet- s ch e r s , ähnlich der Sammelmulde eines Wildbaches. Durch wechselndes Abtauen und Wiedergefrieren wird der Firnschnee zu körnigem Firn, der dann durch den Druck seiner eigenen Masse in Firneis und zuletzt in Gletschereis verwandelt wird. Nicht selten vereinigen sich die Abflüsse mehrerer Sammelmulden zu einem E i s st r o m e. Der Eisstrom windet sich abwärts und steigt oft weit über die Schneegrenze bis in die Fiscker-Geistbeck'müller, Erdkunde für Mittelschulen. Iii. Teil. 3

8. Allgemeine Geographie, Mathematische Geographie, Das Deutsche Reich - S. uncounted

1913 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
Erdkunde für 1 Kittelschulen Auf Grund der Erdkunde von ' Direktor Heinrich Fischer Prof. vr. A. Geistbeck und Studienrat Dr. M. Geistbeck t Bearbeitet von A. Müller - Dritter Teil t. Berlin und München Verlag von R. Oldenbourg

9. Allgemeine Geographie, Mathematische Geographie, Das Deutsche Reich - S. 35

1913 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
Die Lufthülle der Erde. 35 k l i m a. Berücksichtigt man auch die Lage zu Land- und Wasserflächen, die See- höhe, die Winde usw., so ergibt sich das w i r k l i ch e K l i m a. Das Breitenklima tritt in drei Formen auf: als Tropenklima, gemäßigtes und polares Klima. 2. Die heiße oder tropische Zone erstreckt sich zwischen den beiden Wendekreisen. Die Sonne erreicht hier zweimal im Jahre den Zenit, und die Tageslänge sinkt nie unter 10/2 Stunden. Die jahreszeitlichen Unterschiede sind daher gering. So weit sie sich noch geltend machen, finden sie in dem Wechsel zwischen Regen- und Trocken- zeiten ihren Ausdruck. Die mittlere Jahreswärme bewegt sich nur zwischen 20 und 30°. Die tropische Wärme in Verbindung mit der reichlichen Feuchtigkeit wirkt auf die Willenskraft und Arbeitslust des Menschen erschlaffend. Vielfach ist die heiße Zone auch der Herd schwerer Krankheiten. Nenne solche! Ihre Entstehung hängt wohl mit den Zersetzungsprozessen im Boden zusammen, die durch die überreichen Regen beschleunigt werden. 3. Die gemäßigte Zone liegt zwischen den Wende- und Polarkreisen. Ihr Name trifft nur auf die mittleren Jahrestemperaturen zu. Im übrigen ist sie das Gebiet großer Klimaschwankungen. An der tropischen und an der polaren Grenze finden sich Gegenden, wie sie heißer in der heißen und kälter in der kalten Zone nicht gefunden werden. Die mittlere Jahrestemperatur bewegt sich zwischen >20 und —10°. Drei Klimagebiete treten in diesem Klimagürtel besonders hervor, a) Das subtropische Klima mit Winterregen und Sommerdürre, b) Das Seeklima der mittleren gemäßigten Zone. Es hat vier deutlich ausgeprägte Jahreszeiten. Seine Eigen- tümlichkeiten sind: große Gleichmäßigkeit der Temperatur (fühle Sommer und milde Winter), große Feuchtigkeit der Luft, starke Bewölkung, regenreicher Winter und fast staubreine Luft. 0) Das echte L a n d k l i m a mit kalten Wintern und heißen Sommern. Der Übergang vom Winter zum Sommer geschieht manchmal so rasch, daß ein eigent- licher Frühling kaum besteht. Nicht selten bewirken bei dem schnellen Erwachen des Pflanzenlebens im Frühling schon geringe Kälterückfälle großen Schaden. In der Regel treten solche gegen die Mitte des Monats Mai ein (die drei „Eisheiligen"). Die ausgeprägteste Form des Landklimas ist das W ü st e n k l i m a. Dieses hat mit dem Seeklima die gesunde, von Krankheitskeimen freie Luft gemeinsam, weil es an einem geeigneten Nährboden für diese Keime fehlt. Den Menschen regt das Klima der gemäßigten Zone zur Bewegung und Arbeit an. Auch seine Geisteskräfte entwickeln sich vorteilhafter, da die Natur hier viel weniger freigebig ist als im Tropen- gürtel. Länder der gemäßigten Zone sind auch die ältesten Kulturgebiete der Erde: Ägypten, Mesopotamien, Indien, Griechenland, Italien. Das Gebirgsklima unterscheidet sich vom Niederungsklima im allgemeinen durch geringeren Luftdruck und Abnahme der Temperatur. Besondere Kennzeichen sind neben großer Reinheit der Luft mäßige Temperaturschwankungen, also kühle Sommer und milde Winter. Es ähnelt in dieser Hinsicht dem Seeklima. Darum sind die Talböden auch öfter spärlicher besiedelt als die schwerer zugänglichen Tal- wände. Nicht mehr zuträglich ist dem Menschen das Klima der Höhen über 2000 m. Oberhalb 4000 m beginnen die Erscheinungen der Bergkrankheit: Schwindel, Atem- not, Herzklopfen, Übelkeit. 4. Die kalte Zone ist innerhalb der Polarkreise gelegen. Sie wird gekennzeichnet durch die vieltägige Winternacht und den ebenso langen Sommertag. Die Sonnen- 3*

10. Allgemeine Geographie, Mathematische Geographie, Das Deutsche Reich - S. uncounted

1913 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
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