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1. Deutsche Alpenlandschaften, Europa, Der Sternenhimmel, Globuskunde - S. 19

1914 - München [u.a.] : Oldenbourg
Die Österreichisch-Ungarische Monarchie. 1(J die Gebiete am Ober- und Unterlaufe dieses Stromes: Deutschland mit dein Orient. Im einzelnen ist die Monarchie überaus bunt zusammengesetzt, nach Landschaftsformen sowohl als nach Bevölkerung und Staateneinteilung. Österreich-Ungarn hat zwei Reichshälften: 1. das Kaiserreich Öfterreich und 2. die Länder der ungarischen Krone. Beide haben ein gemeinsames Oberhaupt (hier Kaiser, dort König genannt). Die staatliche Verwaltung ist aber getrennt. Ge- meinsamer Besitz ist 3. Bosnien-Herzegowina. Miß die Entfernungen: Nordböhmen—süddalmatien; Bodensee—sieben- bürgen; Dresden—wien. I. Die Österreichischen Alpen. 1. Das Alpenland mit dem Karst. Fast das ganze Gebiet der Ostalpen gehört zu Österreich. Noch mehr als in der Schweiz überwiegen langgestreckte Ketten, getrennt durch große Längstäler. Lerne die Haupttalzüge und die Ketten nach der Karte! Auf der Gesteinskarte erkennen wir deutlich die 3 Hauptzonen: 1. nördliche Kalk- alpen, 2. mittlere Urgesteinsalpen, 3. südliche Kalkalpen. Im 0 gehen die Ketten fächerförmig auseinander, so daß Tieflandsbuchten eindringen, und im So hängt sich das Karstgebiet an. Die schönsten Landschaften der Ostalpen. Vom Inn aus führen einige Seitentäler mitten in die Gletscherwelt der Urgesteinsalpen, so vor allem das Ötztal und Zillertal. Das herrlich gelegene Salzburg bildet den Eingang zum Salzachtal und Großglocknergebiet mit dem größten Ostalpenglet- scher, der Pasterze. Durch seine malerischen Hochgebirgsseen (Namen!) zeichnet sich das Salzkammer gut aus. Südlich des Hauptkammes sind das Etschtal mit Meran und Bozen und das Nordufer des Gardasees mit Riva, berühmt durch mildes Klima und südliche Pflanzenwelt. (Am Gardafee gedeihen selbst Öl- und Zitronenbäume!) Eine Gebirgswelt für sich bilden die Südtiroler Dolomiten. Dort sind die Kalkmassen verwittert zu den abenteuer- lichsten Formen: Mauern, Türmen, spitzen Zacken wie in der Sächsischen Schweiz, nur viel großartiger. Ganz entgegengesetzt ist das Aussehen des Karstgebietes. Auch hier besteht das Gebirge aus Kalk; aber einförmige Plateaus überwiegen. Die waldlosen Hochflächen bestehen aus dem nackten, oft zu scharfkantigen Rippen und Rinnen zerfressenen Kalkfels. Das sind die berüchtigten, vom Wanderer gemiedenen Karrenfelder. Das Wasser versickert in Klüften und sammelt sich zu unter- irdischen Flüssen. Bald fließen sie in engen, unzugänglichen Schluchten, bald in weiten, finsteren Gewölben. Gewaltige Höhlen, deren Decken und Wände mit Tropfsteinen behangen find, stellen den Hauptanziehungspunkt des Karstes dar (Adelsberger Grotte). So erinnert das Gebiet in mancher Bezie- hung an die Rauhe Alb. Die Volkswirtschaft in den Ostalpen. Die sanften Abhänge der Urge- steinsalpen sind das Hauptgebiet der Matten und der Sennwirtschaft. Die breiten Haupttäler haben Ackerflächen und im 8 Wein- und Obstbau. Ein besonderer

2. Deutsche Alpenlandschaften, Europa, Der Sternenhimmel, Globuskunde - S. 22

1914 - München [u.a.] : Oldenbourg
Buschwerk Zypressen, Agaven Insel Larroma Ragnsa Dalmatinische Küste bei Ragusa. Auf dem kalkigen, trockenen und verkarsteten Boden sprossen bereits die Pflanzen der Mittelmeerflora: Llbäume^ Zupressen, Pinien und Agaven.

3. Deutsche Alpenlandschaften, Europa, Der Sternenhimmel, Globuskunde - S. 23

1914 - München [u.a.] : Oldenbourg
Die Österreichisch-Ungarische Monarchie. 23 schönen Hafen. Zwischen das Küstenland und Dalmatien schiebt sich das zu Ungarn gehörige Kroatien mit der Hafenstadt Finme. 2. Das Alpenvorland. Es bildet die östliche Fortsetzung des bayerischen Alpenvorlandes, erfreut sich aber einer tieferen Lage (Wien 170 m) und eines durchaus fruchtbaren Bodens. Deshalb lohnt hier nicht nur der Getreidebau, sondern auch die Kultur von Wein, Obst und Zuckerrüben. Die Bewohner sind der Abstammung nach rein deutsch. Im Erzherzogtum Oberösterreich: Linz, am Donauübergang nach Böhmen. An der Enns Ste yr mit Eisen- und Stahlindustrie. Im Erzherzogtum Niederösterreich an der Donau Wien, am wichtigsten Straßenkreuz des süd- östlichen Europa gelegen. Hier wird die Donau geschnitten von einer Verkehrs- linie, die aus dem Gebiete der Weichsel und Oder zum Adriatischen Meere führt. Dank dieser günstigen Lage hat sich Wien zur größten und schönsten Stadt Österreichs entwickelt. Sie ist Reichshauptstadt, erste Handels- und Industriestadt sowie geistiger Mittelpunkt der Monarchie (2 Mill. E.). Wiens berühmteste Kirche ist der Stephans- dom, seine schönste Straße der Ring (auf dem alten Festungsgraben), die beliebteste Erholungsstätte der Prater. Ii. Die Sudetenländer. Das Königreich Böhmen. (52 000 qkm = sy2 X Sachsen, aber uur 6% Mill. Einw.) Umgeben von einem Gebirgsrahmen (Karte!) ist Böhmen durchaus nicht ein einfacher Kessel, sondern ein vielgliedriges Gebirgs- und Hügelland, das sich nach der Mitte und nach N senkt zur Moldau-Elbe, der Hauptwasserader. Im 8 ist ein einförmiges, welliges Gneisgebiet mit fruchtbarem Ackerboden; in der Mitte, längs der Beraun, ein Schiefergebirge, dem bei Pilsen und Kladno sehr reiche Steinkohlenlager angehören. Bei Leitmeritz an der Elbe beginnt das Böh- mische Mittelgebirge. Es besteht aus einem mächtigen Unterbau von schwarzem Basalt, und darauf fitzen zahlreiche Kegelberge aus Klingstein (z.b. Mille- schauer Donnersberg 800 m). Die Elbe hat sich ein steilwandiges Tal einge- graben, dessen felsige User wertvolle Bau- und Pflastersteine auch nach Sachsen liefern — Im Nw Böhmens erhebt sich noch einmal ein Gneis- und Granit- gebirge, das Karlsbader Gebirge, das sich mit Steilabfall gegen das frncht- bare Egertal senkt — ein wahres Spiegelbild des Erzgebirges. Der breite Tieflandstreifen südlich vom Erzgebirge hat ausgedehnte Braunkohlenlager (Dnx, Brüx, Ossegg) und zahlreiche Mineralquellen: Franzensbad, Marienbad, Karlsbad (72° warmer Sprudel!) und Teplitz. Fast durchgängig ist Böhmen wegen feines fruchtbaren Bodens, seiner reichen Bewässerung und des milden Klimas wertvolles Ackerland. Außer Getreide baut man Hopfen (Saaz), Obst und Zuckerrüben (Elbaue bei Leit- meritz). Die reichen Kohlenlager haben eine blühende Industrie hervorgerufen, außer in den Kohlenbecken selbst vor allem im No, bei Reichenberg und Rumburg (Weberei). So ist Böhmen eines der fruchtbarsten und reichsten Länder, nicht nur Österreichs, sondern ganz Europas.

4. Deutsche Alpenlandschaften, Europa, Der Sternenhimmel, Globuskunde - S. 26

1914 - München [u.a.] : Oldenbourg
26 Mitteleuropa. Hohe Tatra. Talkessel des Fischsees. Zum schönsten Schmucke der Karpaten zählen die „Meeraugen", kleine, von schroffen Felswänden umgürtete Hochgebirgsseen, die früher mit Gletschern erfüllt waren. Man zählt über Ivo solcher „Meeraugen", von denen die Sage erzählt, sie ständen mit dem Meere in Verbindung. Ihre Tiefe ist nicht unbeträchtlich; der Fischsee mißt 50 m. *» Siebenbürgens; Hermannstadt und Kronstadt beschützen die wichtigsten Ge- birgsdurchgänge nach Rumänien. 3. Das Königreich Galizien und das Herzogtum Bukowina. Beide Länder, die zur österreichischen Reichshälfte gehören, umfassen die äußere Abdachung der Karpaten. Wichtig sind die gewaltigen Stein salzlager Galiziens, namentlich bei Wieliczka (wjelitschka), und die Petroleumquellen. Die Bevölkerung setzt sich hauptsächlich aus zwei slawischen Stämmen, den Polen und Ruthenen, zusammen. An der Weichsel ist Krakau (150 000 E.), eine wichtige Grenz- sestuug und Sitz der polnischen Universität. Die Hauptstadt Galiziens ist Lem berg (200000e.), die der Bukowina (^ Buchenland) Czernowitz (tschernowitz), mit deutscher Universität. Iv. Das Ungarische Tiefland. Umgeben von einem großartigen Gebirgsrahmen breitet sich Europas größtes Tieflandsbecken aus. Es wird durch den Querriegel des Bakony- Waldes (bäkonj) in die kleine Oberungarische Tiefebene und das weite

5. Deutsche Alpenlandschaften, Europa, Der Sternenhimmel, Globuskunde - S. 28

1914 - München [u.a.] : Oldenbourg
28 Mitteleuropa. los umherziehen, sondern in Dörfern und kleinen Landstädten angesiedelt sind In Siebenbürgen wohnen endlich über 200 000 „Sachsen", die aber nicht aus unserem Vaterlande stammen, sondern im 12. Jahrhundert aus der Mosel- gegend in das entvölkerte Land einwanderten und bis heute trotz starker Be- drängung ihre Volksart bewahrt haben. Die wichtigsten Städte im Königreich Ungarn sind: Preßburg an der Donau, einst Krönungsstadt der ungarischen Könige, Budapest (880 000 E.), Hauptstadt, Mittelpunkt des Handels und Verkehrs, mit glanzvollen modernen Bauten, zusammengewachsen aus dem deutschen Ofen oder Buda und dem magyarischen Pest. An der Theiß: Szegedin (ßegediu), der Mittelpunkt Niederuugarus. Im Sw hat sich Österreich-Ungarn neuerdings weit über die ungarischen Grenzgebirge vorgeschoben. Es umfaßt dort nicht nur das Königreich Kroatien- Slavonien, südlich der Drau mit Agram, sondern auch Bosnien und die Herze- gowina. Der Westen dieser Länder ist ödes Karstgebiet, der Osten wald- und wasserreiches Mittelgebirge. Die Hauptorte sind Sarajewo und Mostar. Beziehungen zwischen Deutschland und Österreich-Ungarn. Schon die Natur weist beide Gebiete aufeinander hin. Drei Haupttore (Donau, Elbe, Mährische Pforte) und zahlreiche bequeme Gebirgsübergänge mit Eisenbahnen verbinden die Länder. Auf diesen Wegen erfolgt ein über- aus reger Güteraustausch. Deutschland bezieht vor allem Holz aus den Wäldern der Alpen, Vieh (Rindvieh, Schweine, Pferde) von den Gebirgs- weiden und aus dem Steppenland Eier und Geflügel, Brotgetreide, Gerste und Malz für die Brauereien, böhmisches Obst, nordböhmische Braunkohlen, galizisches Petroleum. Wir liefern Steinkohlen und die Erzeugnisse unserer Industrie (Metall- und Webwaren). Dazu kommt ein starker Durchgangs- Handel: wie Hamburg der natürliche Aus- und Einfuhrhafen Böhmens ist, so bezieht Süddeutschland viele ausländische Waren (Reis, Kaffee) über Trieft. Innig verknüpft sind beide Staaten vor allem durch die Bevölkerung. Zwar sind nur ein Viertel der Bewohner der Doppelmonarchie Deutsche; aber sie sind die Tüchtigsten und Wohlhabendsten, die den größten Teil der Steuern auf- bringen, die meisten Grundstücke, Bauerngüter, Bergwerke besitzen. Die geistige Kultur ist überall vorwiegend deutsch. Früher war Osterreich das Hauptland der deutschen Nation und Wien die Reichshauptstadt. Jetzt sind die Staaten zwar äußerlich getrennt; aber Osterreich-Ungarn ist auch nach der Gründung des neuen Deutschen Reiches dessen wichtigster Bundesgenosse geblieben. Aufgaben: 1. Stelle die Staaten und Städte der Doppelmonarchie in einer Tabelle zusammen! 2. Mache eine Tabelle der Volksstämme nach der Völkerkarte! 3. Zeichne das böhmische Elbgebiet! 4. Zeichne den Donaulauf von Passau bis Orsowa! 5. Suche Bahnlinien, die Deutschland mit Osterreich verbinden! 6. Lerne die wichtigsten Stationen an den Bahnlinien Berlin—wien, München—budapest—kronstadt! 7. Auf welchem Wege kommt man von Dresden nach Trieft? 8. Achte auf deinen Gängen durch die Straßen der Stadt auf Erzeugnisse aus Osterreich-Ungarn, z. B. „Prager Schinken", „Theißperlen" (?), Bosnische Pflaumen, Tokayer Wein, Pilsener Bier, „Böh- mische Granaten" usw.

6. Deutsche Alpenlandschaften, Europa, Der Sternenhimmel, Globuskunde - S. 32

1914 - München [u.a.] : Oldenbourg
Alhambra Granada (.ymct) einer Phoiographie Der i)sl)oluflidlmlo., Zürich. > Aus der südlichen Randzone Spaniens. Granada 650 m. Die Alhambra, das letzte Bollwerl der Mauren in Europa, erhebt sich an den Ausläusern der Sierra Nevada und erregt noch heute durch die Zahl und Pracht ihrer Paläste, Säle und Höfe (der „Löwenhof") die Bewun- derung aller Reisenden. Granada selbst, „die Stadt der Granatäpfel", liegt in einem wasserreichen und fruckt- baren Hochtal, der Bega von Granada. Einst die Residenz maurischer Fürsten, ist die Stadt heute still und nur von geschichtlicher Bedeutung. (Nach einer Photographie der Photoqlob-Co,, Zürichs Aus der östlichen^Randzone Spaniens. Der Palmenwald von Elche bei Alicante, der einzige in Europa. Er hat etwa 70 000 Stämme und gibtjdem sonst kahlen Hügelgelände der Stadt das Ansehen einer afrikanischen Landschaft. Die Stadt Elche (24 000 Einw.) treibt Handel mit Datteln und gebleichten Palmblättern, die zum Palmsonntag in Spanien und im Auslande verkauft werden.

7. Deutsche Alpenlandschaften, Europa, Der Sternenhimmel, Globuskunde - S. 34

1914 - München [u.a.] : Oldenbourg
34 Südcuropa. und des Gnadiana^). Die hinreichend bewässerten Teile sind Getreideland; nach 0 hin wird die Hochfläche zur eintönigen Steppe, bewachsen mit dürftigem Gras, das der Schasweide (Merinos) dient. Der äußerste So, die Mancha (spr. mantscha) trägt nur noch büschelweise auftretendes Espartogras, das zu Flecht- werk, Polstern oder zu Papier verarbeitet wird. Nahe dem Scheidegebirge liegt Spaniens Hauptstadt Madrid (600 000 E.), der Mittelpunkt aller wichtigen Verkehrsstraßen, eine der schönsten Städte Europas mit prächtigen Häuseru, wertvollen Kunstsammlungen und einem großartigen Königs- Palast. — Südlich davon am Tajo das freundliche Aranjuez (spr. arauchues) mit einem Sommerschloß und die frühere Hauptstadt Toledo (c) —. Ju der erzreichen Sierra Morena Almaden (c), das größte Quecksilberbergwerk der Erde. Den Kastilianer kennzeichnen stolzes, ritterliches Wesen und Genügsam- feit, aber auch Trägheit und Lässigkeit. Leidenschaftlich liebt er die Stiergefechte. Prosil von der Sierra Nevada zum'kantabrischen Gebirge. M. d. L. 1:8 000 000. — M. d. H. 1 :400 000. Iii. Die Tiefländer. 1. Aragonien ist ein rings von steil abfallenden Gebirgen umgebenes Becken, vom Ebro durchströmt. Nirgends hat der feuchte Seewiud Zutritt. Der Boden ist trocken, unfruchtbar, oft salzig. Nur durch künstliche Bewässerung ist etwas Ge- treideban möglich. Zaragoza (115 000 ($.)2) ist Verkehrsknotenpunkt. 2. Die Küstenebenen am Mittelmeer. Gesegnete Gartenlandschaften liegen im Umkreise von Valencia und Murcia. Dort gedeihen Apfelsinen in Fülle, und selbst die Dattelpalme tritt in größeren Beständen auf. Am Jucar find Reisfelder. 3. Andalusiens ist am Rande wellig hügelig, in der Mitte ein vollständiges Flachland, ein ehemaliger Meerbusen. Noch zur Zeit der Römer begann das Delta des Guadalquivir^) bei der heutigen Stadt Sevilla (ßewilja). Trocken heit und Hitze verwandelt viele Teile des Landes in ärmliches Weideland für Schafe und Pferde oder in Salzsteppe mit spärlichem Espartogras. Wo aber künstliche Bewässerung angewandt wird, gedeiht nicht nur Getreide sondern auch Baumwolle, Zuckerrohr; selbst Bananen werden angebaut. Der Hauptort ist Sevilla mit glän- zendeu Gebäuden, inmitten von Fruchthainen. Da das Mündungsgebiet des 1) Arab. Wadi ana = Entenfluß, weil er mehrmals untertaucht, d. h. zwischen Felsen verschwindet. 2) Lat. Caesarea Augusta = Kaiserstadt. 3) Land der Vandalen. 4) Arab. wadi al kebir = Fluß, der große.

8. Deutsche Alpenlandschaften, Europa, Der Sternenhimmel, Globuskunde - S. 35

1914 - München [u.a.] : Oldenbourg
Apemünen-Halbinsel (Italien). 35 Guadalquivir sumpfig ist, liegt der Haupthafen abseits auf einer Landzunge: Eadiz (-is), Ausfuhrort des berühmten Sherryweins aus der Gegend von Jerez (cheres). Die großartigen Kupferbergwerke am Oberlauf des Rio Tinto^) führen ihre Erzeugnisse über Huelva aus. 4. Die portugiesische Küstenlandschaft ist vom innern Hochlande scharf ge- schieden: Das Tafelland fällt in Stufen ab; die Grenzflüsse haben tiefe, schwer gangbare Schluchtentäler. Die Ausläufer der Scheidegebirge schieben Halbinseln in den Atlantischen Ozean vor. Ihre Abhänge sind außerordentlich regenreich; sehr viel Niederschläge fallen bei Coimbra. Dazwischen breiten sich Tiefländer und Hügellandschaften mit Acker- und Weinbau aus. Der wichtigste Ausfuhrhafen für Wein ist Oporto oder Porto, d.h. Hafen (175 000 E.) („Portwein"). Ein anderes wichtiges Erzeugnis ist Kork, die dicke, rissige Rinde einer Eichenart. (Auch in Südspanien!) Lissabon, die Hauptstadt von Portugal, liegt an der buchtartigen Erweite- ruug der Tejomündung als eine der schönsten und zugleich wichtigsten Hafen- städte der Erde (360 000 E.). Bevölkerung und Staaten der Pyrenäen-Halbinsel. Die Ureinwohner nennt man Iberer. Mit ihnen vermischten sich später eingewanderte Kelten (vgl. Frankreich!), Römer, Germanen, Mauren u.a. Die Sprache ist verwandt mit der lateinischen; aus letzterer haben sich hier zwei „romanische" Sprachen, das Spanische und das Portugiesische, ent- wickelt. Die beiden Staaten sind: 1. Das Königreich Spanien. 500 000 qkm, 20 Mill. Einw., 39 auf 1 qkm (etwas kleiner als das Deutsche Reich, aber nicht ganz V3 seiner Bevölkerung). 2. Die Republik Portugal. 90 000 qkm, 5 Mill. Einw., 58 auf 1 qkm (= Bayern -|- Sachsen, aber weit weniger bevölkert). Beide Staaten haben für den Welthandel keine große Bedeutung mehr. Portugal ist wirtschaftlich ganz von England abhängig. Aufgaben: 1. Zeichne eine einfache Umrißskizze der Halbinsel! 2. Schreibe eine Übersicht der Städte! 3. Welches sind die Hauptweingebiete? 4. Warum heißt Spanien ein „Land der Gegensätze"? 5. Was könnte die Halbinsel nach Deutschland liefern? 6. Beschreibe die Bahnlinie Lissabon—berlin! Apenninen-Halbinsel (Italien). Fast 300 000 qkm, 35 Mill. Einw., 121 auf 1 qkm (nicht so groß wie Preußen, aber dichter bevölkert). Lage. Eine hohe Gebirgsmauer trennt die Halbinsel von Mitteleuropas aber zahlreiche bequeme Übergänge erleichtern die Verbindung so sehr, daß man x) — gefärbter Fluß, gelb von Vitriol.

9. Deutsche Alpenlandschaften, Europa, Der Sternenhimmel, Globuskunde - S. 39

1914 - München [u.a.] : Oldenbourg
J Norditalienische Kulturlandschaft am Südufer des Gardasees. Der Boden ist mit Spargel, Zwiebeln und sonstigen Gemüsen, in der Poniederung mit Weizen oder Mais de» baut. Inmitten des Besitzes steht das Haus des Pächters, umgeben von Ulmen und Oliven. Maulbeerbaum. Oliven und Rebstöcke säumen die Felder ein. Immergrüner Buschwald des Mittelmeergebietes (ital. macchia). Nach Philippson. tritt an die Stelle des abgetriebenen Hochwaldes und setzt sich aus buschförmigen Eichen, Lorbeer, Myrte, Erdbeerbäumen, Baumheiden, Oleandern u. a. zusammen.

10. Deutsche Alpenlandschaften, Europa, Der Sternenhimmel, Globuskunde - S. 41

1914 - München [u.a.] : Oldenbourg
i Apenninen-Halbinsel (Italien). 41 Während am Po im Januar durchschnittlich 0° Wärme herrscht, sind am Golf von Genua 8—9°. So ist die Riviera (spr. riwiera = das Ufer) besetzt mit berühm- ten Kurorten für Lungenkranke und zeigt südländische Pflanzenpracht. Hier liegt als Haupthafenstadt Genua, im Halbrund aufsteigend („amphitheatralisch"), ein der schönsten Städte Europas und Italiens erster Handelsplatz. (270 000 E.) Vesuvausbruch am 10. April 1906. Aus dem Krater quillt eine dunkle Wolke aus Dampf und Asche. Die Form der Wolke zeigt die stoßweise auftretenden Eruptionen. (Phot. Perret.) 2. Vulkanlandschaften. Der merkwürdigste Berg Italiens ist der Vesuv bei Neapel. Innerhalb eines sichelförmigen Höhenzuges (Somma), der am äußeren Abfall Buschwälder und Weinberge trägt und nach innen mauergleich ab- stürzt, erhebt sich ein steiler Kegel. Dieser besitzt auf dem Gipfel einen riesigen Kessel, den Krater, aus dem beständig Wasserdampfwolken hervorquellen. Stoß- weise mischen sich mit dem Dampf emporgeschleuderte Blöcke (Bomben), Stein- chen (Asche) und feiner Staub. Der ganze Kegel ist von solchen Auswurfsmassen
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