1882 -
Halle
: Anton
- Autor: Hummel, August
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
Die Landschaften der oberen und mittleren Elbe.
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por. Steil fallt das Gebirge nach 8 ab; allmählich nur verflacht es sich nach N.
Die nördliche Abdachung ist das sächsische Bergland. Durch das
sächsische Bergland fließen die Freiberger Mulde (mit der Zschopau)
und die Zwickauer Mulde iu tiefen Thäleru ab. Das Erzgebirge der-
dankt diesen Namen seinem Reichtum an Silbererz. Besonders wichtig waren
einst die Silbergruben von Annaberg. Doch nötigte das Sinken des
Bergbaus zu anderem Erwerb; deshalb erfand und lehrte Barbara Uttmann
hier zuerst das Spitzenklöppeln und später trat das Weben hinzu. Bei
allein Fleiß aber führt der Gebirgsbewohner ein kümmerliches Dasein: Kar-
toffeln und Kassee stehen tagaus', tageiu aus seinem Tische, Fleisch nur an
Fig. 8. Tie Landschaft der durchbrechenden Elbe.
Festtagen. Der Hauptsitz des Bergbaus ist jetzt das sächsische Bergland:
Freiberg (?) ist hier Hauptort des Silberbergbaus und daher Sitz einer
Hochschule sür Bergleute; Zwickau beutet reiche Steinkohlenlager aus.
Der Reichtum an Kohle fördert im Gebiet der westlichen Mulde die Fabrik-
thätigkeit; der Hauptsitz derselben ist Chemnitz. Wo die Elbe das Elb-
saudsteingebirge verläßt, breitet sich ihr Thal weiter aus. In der überaus
anmutigen Weitung liegt die sächsische Königsstadt D res den. Flußab-
wärts erbauten auf einem vereinzelten Felskegel die Markgrafen von Meißen
thre Burg, um deren Fuß Meißen (?) entstanden ist.
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- Autor: Hummel, August
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- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
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- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
18 Die Landschaften der oberen und mittleren Elbe.
Tiefland. — Im thüringischen Hugellande liegen die wichtigsten Städte in
den fruchtbaren Thalweiten. Im südlichen Thüringen liegen' sie zugleich an
der großen Heerstraße, welche durch die „Thüringer Pforte" (die Bodensenke
bei Eisenach) nach Thüringen hinein tritt und zur mittleren Elbe zieht.
Schon bei Eisenach war einst die Thüringer Pforte gedeckt durch die auf
steilem Felsen erbaute Wartburg. Die Straße zog von dort über Gotha
nach Erfnrt(?), im Mittelalter eine der größten Handelsstädte Mitteldeutsch-
lands und lange Zeit der befestigte Schlüssel zur Thüringer Pforte; weiter
über Weimar (?*) und Naumburg (?) nach Leipzig. Nördlich dieser
Straße liegt in einen, fruchtbaren Thalkessel der Unstrut Mühlhausen,
und am Eingange in die „goldene Aue," dem Flußthal der Helme, Nord-
hausen, der Vennitteluugsplatz des Kornhandels zwischen der kornreichen
Aue und dem getreidearmen Harze und Eichsfelde.
f. Der Harz steigt fast überall steil und massig empor und bildet eine
fast eirunde Felseninsel von 10 M. Länge und 3 M. Breite. In die ab-
geplattete Oberfläche reißen tiefe Thalspalten ein; darüber wölben sich ein-
zelne Kuppen: die bedeutendste ist der Brocken-), nahe dem Nordrande, eine
gewaltige Granitkuppe, deren Fuß und Gebirgstrümmern („Brocken") über-
säet ist. Der Brocken ist ein Grenzpfeiler für den Harz. Der westlich lie-
gende Teil des Gebirges ist der Ob er harz, der östliche der Unt er harz.
Der Oberharz sendet seine Gewässer zur Weser (durch welche Flüsse?), der
Uuterharz durch die Bode (mit der Selke) zur Saale. Die Hochflächen
des Oberharzes sind rauh, dem Kornbau verschlossen, mit einförmigem Na-
delwald bedeckt; im Unterharze findet man stellenweise Ackerbau, frische Thal-
wiesen, schattige Buchenwälder und Vergnügungsorte für zahlreiche Lustreisende.
Die Bewohner des Harzes nähren sich zum teil von dem Walde, zum teil
von dem Blei- und Silberrreichtum des Gebirges. Pflanzen- und Beeren-
sammler durchziehen während des Sommers das Gebirge und haben am
Gebirgssuße ihre Handelsniederlagen; auf den Bergwiesen weidet kräftiges
Rindvieh; da und dort dampfen die Meiler der Köhler. Im Oberharze
durchwühlt der Bergmann das Gestein und der Hüttenmann läutert das
zu tage geförderte Erz. Hier ist Clausthal der Mittelpunkt des Harzer
Bergbaus. Die reichsten Silbergruben wurden zur Zeit Kaiser Ottos I.
im Rammelsberge bei G o s l a r eröffnet und der dadurch erlangte Reichtum
machte die Stadt auf Jahrhunderte zum Kaisersitz. Goslar bildet das
Ende des Städtekranzes, der den Nordsuß des Harzes umzieht; gegen 0
folgen: Wernigerode (?), Sitz eines alten Grafengeschlechts, Halber-
stadt, ehemals Bischofssitz, und Quedlinburg, das mit seiner srncht-
baren Umgegend der Gemüsegarten des Harzes ist.
Aufgaben zu § 53 bis 55.
1. Bezeichne die Lage des Elbsand- | 5. Warum ist das Fichtelgebirge a) ein
steingebirges zur Elbe. 2. Welche Ge- j Gebirgs-, b) ein Ouellknoten? 6. Be-
birge verbindet das Elbsandsteingebirge? stimme a) die Länge des Thüringer-
3. Bestimme a) die Länge des Erzge- Waldes, b) seine Kammrichtung. c) die
birgskammes; b) die Richtung desselben; Lage der beiden wichtigsten Kuppen,
c) die Lage des Fichtelberges zum Keil- > 7. Erkläre a) den Durchbruch der Werra
berge und zur Zschopauquelle. 4. Er- bei Eisenach; b) die Richtung d-er linken
kläre die Namen Erz - und Fichtelgebirge. Unstrutzuflüsse; c) die Fruchtbarkeit der
1) In dessen Nähe Jena liegt, bei welcher Stadt die Franzosen den Preußen
1806 die verhängnisvolle Schlacht lieferten. 2) A. 3.
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- Inhalt: Zeit: Geographie
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goldenen Aue. 8. Auf welchem Rande b) die östlichen Harzgewässer? 13. Wa-
des Harzes wölbt sich der Brockens rum ist das Saalthal zwischen Wei-
9. Welches Flußsystem bilden die Thäler ßensels und Naumburg durch seine Lage
des sächsischen Bergsandes? 10. Welche zum Weinbau geeignet? 13. Beschreibe
Stromgebiete haben ans dem Fichtelge- den Weg von Gotha nach Meiningen,
birge ihre Wasserscheide? 11. Zu welchem 14. Vergleiche Erzgebirge und Thürin-
Stromgebiete gehören a) die westlichen, | gerwald nach der Art der Abdachung.
4. Die Landschaften der oberen und mittleren Weser.
Sie begreifen das Bergland nördlich der Werra- und Fuldaquelle
bis zum Eintritt der Weser in das Tiefland.
(§ 56.) \. Die südliche Wasserscheide wird durch drei Erhebnngs-
massen gebildet.
Die Henneberger Höhen, breite niedere Rücken, verlaufen von
der Südostecke des Thüringerwaldes gegen W. Westlicher erheben sich aus
dem welligen Hochlande zwei kleine, dnrch das Thal der Fulda getrennte
Gebirgsmassen:
T' l -L-^$ 5 - —_u -. ^eögtüdeilou.
Fig. 10. Die Landschaft des oberen Wesergebiets.
I). Die Rhön, im Quellgebiet der Fulda, besteht aus mehreren durch
Thäler getrennten Berghaufen. Die Bergkuppen (heiliger Kreuzberg *)
sind nicht hoch, meist abgeplattet, teils mit Moor und Bergwiesen überzogen.
c. Der Vogelsberg, im Quellgebiet der Schwalm, ist ein einziger
Berghaufen (T auf st ein -) und wie die Rhön dnrch vulkanische Kräfte empor-
getrieben. Die Hochlage der beiden Nachbargebirge macht deren Klima so
rauh, daß das Sprichwort geht: „drei Vierteljahr Winter und ein Viertel-
jähr kalt," und daß man die Gebirge wegen ihrer Unfruchtbarkeit „das Land
der armen Leute" genannt hat.
1) A. 3. 2) A. 3.
2*
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Die Landschaft des Mains.
(§ 57.) 2. Das hessische Bergland. Nördlich von Vogelsberg
und Rhön bis znr Wesergabel breitet sich das hessische B er gl and; es
ist ein wellenförmiges Hügelland, das von bewaldeten Berghaufen über-
höht ist, so vorn Habichts Wald (westlich der Fulda) und vom Kau-
suugerwatd und Meißner (östlich der Fulda). Das hessische Bergland
ist das Flußgebiet der Fulda; diese entspringt auf der Rhön und nimmt l.
die Ed er (mit der Schwalm) aus. Das Bergland ist mageres Gelände,
teils noch mit Forsten überdeckt, teils kahl, recht fruchtbar nur im Thale
der Fulda. Daher finden sich hier die größten Städte Hessens: an der
oberen Fulda liegt Fulda, der älteste Bischofssitz des Landes nud daher eine
altertümlich gebaute Stadt; flußabwärts folgt Kassel, einst die Residenz
der Kurfürsten von Hessen und daher von schöner Bauart.
(§ 58). 3. Das Ipeserberglanb. Der Zwillingsfluß der Fulda
ist die Werra. Sie entspringt an der Südostecke des Thüringerwaldes,
begleitet in einem anmutigen Thale den Südwestabhang des Gebirges, fließt
bei Mein in gen vorüber, bildet, durch vorliegende Bergmassen genötigt,
ein Doppelknie (dazwischen der Durchbruch der Thüringer Pforte) und
vereinigt sich bei Münden mit der Fulda zur Weser '). Mehr als
20 M. weit zieht die Weser nun durch bergige, häufig bewaldete User; deun
von rechts und links tritt das Weserbergland hart an den Strom.
Ostlich der Weser zieht der niedere Solling, dessen 9 Q. =M. große, be-
waldete Fläche den größten Forst aus deutschem Boden bildet; nördlich lehnen
sich an der Süntel und der Deister. Westlich der Weser zweigen vom
Weserberglande zwei felsige Kammgebirge ab- und treten in nordwestlicher
Richtung weit hinaus in das Tiefland. Der südliche ist der Tentobnr-
g e r w a l d, ein mit prächtigen Buchenwäldern bestandener niederer Kamm
(Hermannsdenkmal auf der Grotenbnrg bei Detmold); der nördliche sind
die Minden er Berge. Wo die Weser den Kamm der Mindener Berge
durchbricht, bilden zwei Bergpfeiler (der Jakobsberg im 0 und der
Wittekindsberg im W) die westfälische Pforte, durch welche die
Weser in das Tiefland tritt. Da die westfälische Pforte den Haupt-Eingang
aus der nördlichen Ebene in das südliche Bergland bildet, so ist ihre Um-
gegend ost von Kriegslärm erfüllt gewesen: in der Gegend der westfälischen
Pforte kämpfte Armin mit den Römern (9 n. Chr.) und später Wittekind
gegen die Franken; zur Verteidigung des Eingangs aus dem Tieflande in
das Weserbergland war Minden (?) bis in die neueste Zeit befestigt.
Aufgaben zu § 56 bis 58.
a) in das Elbgebiet; b) in das Rheingebiet ?
4. Welcher Zufluß führt der Weser
Harzgewässer zu? 5. Bestimme die
Lage der Wesergabel nach einer Stadt
und erkläre den Stadtnamen.
1. Erkläre den nordwestlichen Lauf der
Werra. 2. Welcher der Werraneben-
flüsse gehört dem thüringischen Hügel-
lande an? 3. Mit welchem ihrer Ne-
benflüsse greift die Weser am weitesten
5. Die Landschaft des Mains.
(§ 59.) Von der Wasserscheide, welche über die Henneberger Höhen,
die Rhön und den Bogelsberg zieht, gehen mehrere Flüsse nach 8 (welche?).
Dies deutet auf die südliche Abdachung des Berglandes. Die tiefste Stelle
1) A. 6.
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- Inhalt: Zeit: Geographie
Die Landschaften der oberen Donau.
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erreicht dieses im Thale des Mains; denn auch von 8 her senkt sich das
Land zum Mainthale. Aus dem hügeligen Gelände des Mainlandes treten
zwei Bergmassen hervor: der Steiger Wald südlich vom Main und der
Spessarts nördlich des Flusses, ein vielkuppiges Waldland, nur in den
Thalern bevölkert, während die Höhen der Viehzucht und Waldwirtschaft
nutzbar sind. Die Bergmassen weisen dem Main seinen Lauf an. Er fließt
aus dem weißen Main, einem Fichtelgebirgswasser, und dem roten
Main zusammen, fließt westlich, bildet längs des Steigerwaldes ein Drei-
eck, umzieht in einem Viereck den Spessart und fließt dem Rheine zu. Rechte
Nebenflüsse sind: die I tz, die s r ä n k i sch e S a a l e, die K i n z i g, die Nidda
(mit der Wetter, dem Flusse der kornreichen Wetterau); l. kommen ihm
zu Rednitz und Tauber. Das Maiulaud bildet die Landschaft Franken.
Sie ist besonders im Mainthale reich gesegnet; daher geht das Sprichwort:
„Main, Wein und Glockenklang ') gehen durch ganz Frankenland." Die
wichtigsten Städte siud in den fruchtbaren Thalkesseln entstanden. In dem
obersten Thalkessel liegt der alte Bischofssitz Bamberg (?), dessen fruchtbare
Umgegend den südlichen Thüringerwald mit Gemüse versorgt. In einem
flußabwärts gelegenen Thalkessel blüht Würz bürg, einst ebenfalls Haupt-
ort eines Bistums, berühmt durch seineu Weinbau (Stemwein). Frank-
furt ist durch seine Lage am Main und die benachbarte nach In und S zieh-
ende Wasserstraße des Rheins zu einer der wichtigsten Handelsstädte Deutsch-
lauds geworden; ja sein Handel förderte selbst in dem benachbarten Offen-
bach das Aufblühen reger Gewerbthätigkeit.
Aufgaben zu § 59,
1. In welche Laufstücke kann man den die Bildung des Mainvierecks. 4. Weise
Main zerlegen? 2. Miß nach dem nach, daß das Mainthal die tiefste Stelle
Maßgabe der Karte a) die ungefähre ; einer nördlichen und füdlichen Abdach-
Lauflänge des Mains; b) den Abstand uug ist. 5. Auf welchem Flußufer wächst
von Quelle und Mündung. 3. Erkläre bei Würzburg der beste Wein?
6. Die Landschaften der oberen Donau.
Die Landschaften der oberen Donau sind: die süddeutsche Hochebene,
die Jurarückeu nebst den anliegenden Hochebenen, der Böhmerwald und seine
Nebengebirge.
(§ 60.) Die süddeutsche Hochebene ist den Alpen nach In
vorgelagert. Sie hat die Gestalt eines flachen Dreiecks von etwa 50 M.
Grundlinie und 20 M. Höhe. Bei einer Meereshöhe von 500 m ist sie
die größte Hochebene in ganz Deutschlaud. Der ebene Boden besteht
stellenweise aus Kalk, stellenweis treten Sandslächeu auf. Die Haupt-
Wasserader der Hochebeue ist die Donau.*) Diese entspringt auf dem
Schwarzwalde („Brigach und Breg' bringen die Donau z' weg") und fließt
in nordöstlicher Richtung bis Regens bürg. Da dem Strome hier die
steilen Hänge des bayerischen Waldes entgegentreten, so biegt er in einem
Knie nach 80 hermn und bricht nach langem Laufe durch malerisches Ge-
birgsland zwischen den Karpaten und den Ausläufern der Alpen in die
Ebenen von Ungarn hindurch.*) Wasserreich wird die Donau durch die
1) Spechtswald. 2) Wegen der berühmten Bischofssitze am Main. 3) A. 6.
4) Die Donau ist eine wichtige Verteidigungslinie; deshalb Schlacht am Lech
1632, Schlacht bei Höchstädt zwischen Ulm und Ingolstadt, 1704.
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Georg-Eckert-Institut
1 147 189 1
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- Inhalt: Zeit: Geographie
Grundriß der Erdkunde
von
F. Hummel,
Seminarlehrer.
Mit 50 Kartenskizzen und Abbildungen.
Zweite verbesserte Auflage.
Halle,
Eduard Anton.
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- Inhalt: Zeit: Geographie
Aus dem Vorwort zur ersten Auflage.
Als Hauptgrundsatz für die Anordnung des Stoffes galt
die Regel, daß aus der Ursache die Wirkung abzuleiten ist und daß aus
zweckmäßig angeordneten einzelnen Thatsachen allgemeine Auffassungen zu
gewinnen sind. Ursache und Wirkung treten in sichtbarein Zusammenhange
hauptsächlich in deutlich abgegrenzten Landschaften hervor. Daher war
die Gruppierung des Stoffes nach Landschaften geboten, in denen Boden-
gestalt und Bewässerung, Klima, Produkte und die geographisch bedeut-
sameu Wohnplätze der Menschen zwar nacheinander behandelt, aber
aufeinander bezogen sind.
Dürfen diese Grundsätze als gesicherter Erwerb der neueren geogra-
phischen Methode gelten, so handelt es sich bei ihrer Ausführung im
wesentlichen um die richtige Lehrform. Diese Form wird meiner
Erfahrung nach am besten gefunden, wenn bei der Durcharbeitung eines
geographischen Lehrstückes ein Normalverfahren innegehalten wird.
Dasselbe erweckt mit der Zeit im Schüler ein Gefühl für sachgemäßen
Gedankensortschritt, dem der Lehrer nur durch Andeutungen entgegenzu-
kommen braucht, um zusammenhängende Auffassung und — worauf Ge-
wicht zu legen ist — zusammenhängende Darstellung des geographischen
Stoffes zu erzielen. Die so gewonnenen Ergebnisse sind dann Glieder
einer Gedankenkette, von denen eins das andere reproduziert, und haften
darum fester im Gedächtnis. Sodann aber wird von der Lehrform zu
verlangen seiu, daß sie sich zwar ini einfachsten sprachlichen Gewände
bewegen, aber doch lebensvolle Darstellung mit sachlicher Kürze vereinen
muß. Die aus der Staatenkunde erforderlichen Abschnitte werden ihrem
Zwecke am besten entsprechen, wenn sie sachlich beschränkt sind, von jeder
geographischen Angabe möglichst nur ein Hauptmerkmal hervorheben und
nach übersichtlicher Anordnung streben.
Über die Verteilung des Unterrichtsstoffes in gehobenen
Schulen geht meine Ansicht dahin, daß 1) im dritten Schuljahre Hei-
matskünde (mit Beschränkung etwa auf den Gesichtskreis) zu treiben
und 2) im vierten Schuljahre ein Überblick über die fünf Erd-
teile in den Grundzügen zu geben ist, um für den späteren ein-
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- Inhalt: Zeit: Geographie
Übersicht des Inhalts.
Erstes Buch.
Besondere Erdkunde.
I. Vorbereitender Teil.
1. Abschnitt. Grundbegriffe der mathematischen Geographie..........1
2. Abschnitt. Grundbegriffe der geographischen Formenlehre..........2
Ii Beschreibender Teil.
Erste Abteilung. Beschreibung der Weltmeere.
1. Das nördliche Eismeer..................................6
2. Das südliche Eismeer....................................7
3. Der atlantische Oeean....................................7
4. Der große Ocean........................8
5. Der indische Ocean......................................9
Zweite Abteilung. Beschreibung der Erdteile.
Erster Abschnitt. Europa.
Lage, Grenzen, Gliederung und Einteilung......................9
I. Germanenländer
1. Deutschland ....................10
2. Die österreichisch - ungarische Monarchie...........56
3. Die Schweiz....................62
4. Das Königreich Belgien...............66
5. Das Königreich der Niederlande.............68
6. Das Königreich Dänemark...............70
7. Die skandinavische Halbinsel...............72
8. Die britischen Inseln.................75
Ii. Romanenländer.
1. Frankreich.....................81
2. Die Pirenäenhalbinsel.................87
3. Die Apenninenhalbinsel................93
Iii. Türkenländer.
Die Balkanhalbinsel...................98