Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Kleine Erdkunde - S. 12

1885 - Halle : Anton
12 Deutschland. i<f) des Flusses, Beide Gebirge sind dichtbewaldet; deshalb bilden die Nahrungszweige der Bewohner Viehzucht und Waldwirtschaft, und nur iu den Thälern treibt man einigen Ackerbau, Die Bergmasfen weisen dem Main seineu Lauf an. Er entspringt auf dem Fichtelgebirge, fließt westlich, bildet längs des Steigerwaldes ein Dreieck, umzieht in einem Viereck den Spessart und fließt dem Rheine zu. Das Mainland bildet die Landschaft Franken. Es ist wegen des milden Klimas im Mainthale reich gesegnet. In einem fruchtbaren Thalkessel liegt Bamberg, dessen Gemüse den süd- licheu Thüriugcrwald versorgen Bei Wiirzburg (?) blüht der Weinbau. Frankfurt (?) ist durch seine Lage am Main und die benachbarte Wasser- straße des Rheins eine der wichtigsten Handelsstädte Deutschlands. 6. Die Landschaften der oberen Donau. Die Landschaften der oberen Donau sind: die Süddeutsche Hochebene, die Jurarückeu und die anliegenden Hochebenen, der Böhmerwald und sein Nebengebirge. 27] \. Die süddeutsche Hochebene ist den Alpen nach N vorgelagert; sie hat die Gestalt eines flachen Dreiecks, dessen schräge Seiten vom Thale der Donan gebildet werden. Die Donau *■) entspringt aus dem Schwarz- walde. In nordöstlicher Richtung fließt sie bis Regensburg. Weite Sumpf- strecken säumen bis dahin das rechte Ufer; gegen 0 treten die Vorberge des Bayerischen Waldes hart an das linke Ufer. Von ihnen abgelenkt, biegt der Strom in einem Knie nach 80 herum und bricht endlich zwischen dem Böhmerwalde und den Vorbergen der Alpen bei Passau nach Osterreich hindurch. * Wasserreich wird die Donau durch ihre rechten Nebenflüsse: a) Die Iller kommt aus den Alpen und mündet bei Ulm. b) Der Lech kommt ebenfalls ans den Alpen, c) Die Isar ist ein prächtig grüner Alpenfluß mit reißender Strömung, ä) Der Inn greift weit in das innerste Alpengebiet hinein, durchfließt im Oberlaufe mehrere kleine, klar- blaue Alpenseeen und bewässert das starkbevölkerte Thal E n g a d i n; in der Ebene empfängt er seinen größten rechten Nebenfluß, die Salzach, und mündet bei Paffan. Links strömen zur Donau: die Alt müh l, die Na ab vom Fichtelgebirge und der Regen vom Böhmerwalde. An den meisten der rechten Nebenflüsse ziehen meilenweite Sumpfstrecken entlang, die „Riede" oder „Moser" heißen*. Da die Donau eine wichtige Wasserstraße ist, so finden sich an ibr zahlreiche alte Städte, Bei Ulm beginnt die Donauschiffahrt; Regensburg war wegen seiner Lage an mehreren Wasser- straßen einst eine wichtige Handelsstadt; am Zusammenfluß von Inn und Donau liegt die Festung Pas sau. Auf der Süddeutschen Hochebene liegt Augsburg (?), im Mittelalter die wichtigste Handelsstadt Süddeutschlands, an der Isar die bayerische Hauptstadt München. 28] 2. Die Jurarückeu und die anliegenden Hochebenen. a. Die Jurarückeu. Das linke Ufer der Donau wird von dem Schwäbischen Jura (der rauheu Alp) begleitet, der vom Schwarz- wald bis zum Thale der Altmühl reicht. Der Jurarücken ist wegen der kargen Bewässerung nur stellenweis fruchtbar; aber der steile Nordweflfuß ist von einem Kranze blühender Städte (welche?) und malerischer Burg- 1) A. 5.

2. Kleine Erdkunde - S. 13

1885 - Halle : Anton
Deutschland. 13 ruinen (Hohenzollern und Hohenstaufen) eingefaßt. Vom Durch- bruch der Altmühl nimmt der Höhenzug den Namen des Fränkischen Jura an und reicht mit seinen letzten Höhen bis zum Mainthale. Der Fränkische Jura scheidet zwei Hochebenen: d. Die Schwäbisch-Fränkische Hochebene liegt im W des Jura und reicht bis zum Schwarzwald und Odenwald; sie wird in ihrem östlichen Teile von der Rednitz bewässert; in deren fruchtbarem Thale liegt die wichtigste Stadt, das gewerbreiche Nürnberg (?). o. Die Oberpfälzische Hochebene liegt im 0 des Iura und reicht bis zum Böhmerwalde; sie senkt sich vom Fichtelgebirge zur Donau und wird von der N a a b durchflössen. Der Hauptort der Landschaft ist A m b e r g. 29] 3. Der Böhmerwald und sein Nebengebirge, a) Die Südost-Ecke des Fichtelgebirges verknotet sich mit dem mächtigen Zuge des Böhmer- Waldes. In südöstlicher Richtung zieht das Gebirge 225 Km weit bis zur Donau. Es bildet keinen Kamm, sondern unregelmäßig gelagerte Berg- Massen, über welche die kahle Kuppe des Großen Arber (1471 m) sich türmt. Die östlichen Gewässer sammelt die Moldau; nach W fließt der Regen zur Donau. Die Bevölkerung des noch sehr wilden Waldgebirges ist gering; nur vereinzelte Hüttenwerke und Glashütten sind über das Gebirge verstreut, b) Der Böhmerwald ist iu seinem südlichen Teile durch das Thal des Regen von dem niedrigen Bayerischen Walde getrennt, der die Donau mit malerischen Ufern säumt. 7. Das Alpengebiet. Es umfaßt das Hochgebirge der Alpen und dessen nordwestliche Vor- stufe, die Schweizer Hochebene. 30] Die Alpen. Im 8 Deutschlands erhebt sich das größte Gebirge des deutschen Landes, die Alpen, die Grenzmauer zwischen Deutschland und Italien. Der über 1000 km lange Gebirgszug gleicht einem Füll- hörne, desfen offene Seite gegen 0 gekehrt ist. Nach Deutschland hin ver- flacht das Gebirge sich allmählich; nach Italien "zu fällt es steil ab. A. Senkrechte Gliederung. Nicht überall starrt das Alpengebirge in Hochgipfeln. Vielmehr finden sich die höchsten Bergketten und Gipfel in einem 100 bis 200 km breiten Streifen, welcher in der Mitte der Alpen zieht; nach beiden Seiten hin nimmt die Höhe und Wildheit des Gebirges ab. Daher unterscheidet man: 1) Voralpen (bis 1500 m), sanftgerundete Berge, meist geschmückt mit Waldungen oder Bergwiesen; 2) Mittelalpen (bis 2500 m), oft wildzerrissene Kalkfelsen, auf deren höchsten Höhen auf den Matten nur kurze, derbe Gräser und schönblühende Alpenpflanzen gedeihen; 3) Hochalpen (über 2500 m), deren granitartiges Gestein sich in mächtigen Kuppen oder scharfen Zacken so hoch ausgipselt, daß deren Schneedecken nicht mehr schmelzen. B. Wa grechte Gliederung. Das Alpengebiet gliedert sich in: a. Die Westalpen erstrecken sich vom Mittelländischen Meere bis zum Montblancs [niongbkmg]; dieser ist mit einer Höhe von 4810 m der höchste Berg Europas. Die Ersteigung dieses mit ewigem Schnee 1) Das Alpengebiet fällt nur mit den Vorketten der Mittelalpen in das Gebiet Deutschlands. 2) Weißer Berg.

3. Kleine Erdkunde - S. uncounted

1885 - Halle : Anton

4. Kleine Erdkunde - S. 15

1885 - Halle : Anton
Deutschland. 15 börfer, beten hölzerne Häuser von breiten, mit Steinen beschwerten Dächern gebeckt sinb. Die Berglehnen hmcm ziehen sich kräuterreiche Matten. In Sennhütten treiben Senner und Sennerinnen den ganzen Som- mer Uber ergiebige Milchwirtschaft (Käse). Häusig aber schrecken im Früh- jähr die Lauiueu, gewaltige Schneesturze, die aus dem Hochgebirge sich krachenb und bouuerud zu Thal wälzen. Das Hochgebirge selbst ist der Sitz ewiger Öbe. Hier horstet nur der Lämmergeier ober klimmt bte Gemse, welcher der verwegene Gemsjäger folgt. *Die Bewohner der Mittelalpen sinb meist beut scheu Stammes. Kraftvoll und gewandt, mutig und ausdauernd, fleißig und spar!am, voll Gottvertrauen und Liebe zu seineu Bergen, so ist der deutsche Alpeubewoh- uer. An den Gebirgshängen gegen Frankreich leben Franzosen, an der italischen Seite Italiener, im 80 ©laben* Unter den Be- schäftigungen der Alpenbewohner steht die Viehzucht obenan. Daneben bietet der Walb vielfachen Erwerb. Der Älpler schafft darin als Holzfäller ober Flößer, oder verarbeitet das Holz zu zierlichen Schnitzereien und Mu- sikiustrumeuteu (Geigen). Er bricht Marmor und gewinnt in den östlichen Alpen Eisen, Blei und Quecksilber. Die Alpeustädte sind durchweg nicht sehr volkreich. 31] \. Die Schweizer Hochebene. Der Nordwestfuß der Mittelalpeu steht auf der Schweizer Hochebene, die im Nw von dem Schwei- zer Zura umwallt wird. 8. Die Landschaften des oberen und mittleren Rheins. Sie umfassen das Gebiet des Oberrheins (von der Quelle bis Basel), die Oberrheinische Tiefebene und ihre Grenzgebirge (von Basel bis Mainz) und das Rheinische Schiefergebirge (von Mainz bis Bonn). 32] Der Oberrhein. Der Rheins entspringt mitten im innersten Alpenlande, auf dem St. Gotthard. In schnellem Lauf strömt er zum Bodensee. Klar tritt der Fluß aus dem See wieder aus, bildet durch seinen Sturz Uber eine Felsenstufe deu malerischen Rheinfall bei Schaff- hausen und fließt nun nach W. Wo er sich in einem Knie nach N wendet, tritt er in die Oberrheinische Tiefebene. 33] 2. Die Oberrheinische Tiefebene und ihre Grenzgebirge- Die Oberrheinische Tiefebene ist rechts und links von Gebirgen eingeschlossen. A. Östlich der Oberrheinischen Tiefebene ziehen (von 8 nach N): a. Der Schwarzwald ist so genannt von den dunkeln Tannenforsten, welche Berg und Thal bedecken. Die höchste Kuppe ist der Feld der g (1494m). Am Nordrande senkt sich das Thal des Neckar ein; südlicher gehen eine Anzahl kleiner Flüßchen zum Rheine (welche ?). Der Forst ist die Hauptnahrungsquelle des Schwarzwalbbewohners: er flößt schlanke Tan- nenstämme zum Rheine hinab, oder fertigt aus dem Holze die „Schwarz- Wälder Uhren", die durch die halbe Welt gehen. *Ans der Oberrheinischen Tiefebene fuhren die engen Thalspalten des Höllen passes und der Knie- bisstraße quer durch den Schwarzwalb auf die östliche Hochfläche* b. Der Odenwald erhebt sich nördlich vom Neckarthale und ist von freundlichen, bichtbevölkerten Thälern burchzogeu. 1) A. 5.

5. Kleine Erdkunde - S. uncounted

1885 - Halle : Anton
..... ■ < r- "■ ^iüb "D^'^.bbrwm\ ' - ' , - V ; 1 * . - '-ih ; V ■ '

6. Kleine Erdkunde - S. 17

1885 - Halle : Anton
Deutschland. 17 Zahlreiche Nebenflüsse machen den Strom wasserreich. Der größte derselben ist die l. einmundende Mosel; diese entspringt auf dem Wasgenwalde und windet sich in Schlangenlinien zwischen Huusrück und Eisel hindurch; die Ufer schmücken prächtige Rebgelände; daher findet sich überall Weinbau von der alten Römerstadt Trier bis zur Festung Koblenz an der Münd- ung. Rechte Nebenflüsse sind: Ä) die Lahn zwischen Taunus und Wester- wald, b) die Sieg zwischen Westerwald und Sauerland, e) die Ruhr aus dem Sauerlande, d) die Lippe vom Teutoburgerwalde. Bei Bonn tritt der Rhein aus dem Gebirge; an der altberühmten Handelsstadt Kö l n fließt er bereits im Tieflande. — Der Deutsche ist niit Recht stolz auf feinen Rhein. Von der Quelle bis zur Mündung wohnen an seinen Ufern Menschen germanischen Stammes. Von ihm erzählen die Sagen unseres Volkes. Zahlreiche Burgruinen spiegeln sich in seinen Fluten. Und die Rebgelände an den Ufern sind nicht der geringste Schmuck: sie machen das Rheinland zum Weinland. 9. Das Norddeutsche Tiefland. 35] Das Norddeutsche Tiefland erstreckt sich vom unteren Rheine gegen 0 bis zur Weichsel. Seine Länge von W nach 0 beträgt 900 km, seine Breite im W 150 km, im 0 450km. Es wird vom Rhein, der Weser, Elbe, Oder und Weichsel durchflössen. Auf diesen Strömen gehen die Erzeugnisse des Binnenlandes zum Meere hinab. Daher findet sich an jeder Flußmündung eine große Handelsstadt (nenne sie nach der Karte). *Das Norddeutsche Tiefland wird gegliedert in: 36] Das Niederländische Tiefland ist das Land um den unteren Rhein, östlich bis zur Ems. Der Grund besteht überall aus Schwemm- land; westlich der Ems ziehen Torfmoore. Die untere Maas und die zahlreichen Arme des Rheins (nenne sie nach der Karte) geben reiche Be- Wässerung und machen die Ebene zu einem Gebiete, in dem die Wiesenfluren häufiger sind, als die Getreidefelder. Die Niederländische Tiefebene bildet das Königreich der Niederlande. 37] 2. Das Sächsische Tiefland, a. Es ist das Gebiet zwischen Ems und Elbe. Im W bewässert die Ems; sie quillt am Südabhange des Teutoburgerwaldes, tritt gleich darauf in das Tiefland, windet sich in einem Bogen nach W durch ebene Sumpfstriche und mündet durch den Dollart m die Nordsee. In der Nähe der Mündung liegt die Handelsstadt Emden. Östlicher schneidet der Jadebusen in das Land, an dem der Reichs- kriegshafen Wilhelmshaven angelegt ist. Der Hauptfluß des Sächsischen Tieflandes ist die untere Weser; diese nimmt in der Ebene auf r. die Aller mit der Oker vom Harze und der Leine vom Eichsfelde. Mit breiter Mündung ergießt die Weser sich 90 km unterhalb der wichtigen Handels- stadt Bremen in die Nordsee. b. Die deutsche Nordseeküste ist nur durch künstliche Dämme (Deiche) vor dem Einbrüche des Meeres zu sichern. Hier und da ge- währen auch mächtige Sandhügel (Dünen) Schutz. Wo Schlammbänke (Polder) zur Ebbezeit bloßliegen, deicht der Strandbewohner sie ein. Das so gewonnene Land heißt Marsch. Der schwere, fette Fruchtboden lohnt hundertfach die Mühe des Landmannes. Auch am linken Elbufer Hummel, Kl. Erdkunde A. 19. Aufl. 2

7. Kleine Erdkunde - S. 2

1885 - Halle : Anton
Borbemerkungen, 1. Die mit * bezeichneten Abschnitte erweitern den Stoff zum zweiten, die mit ** bezeichneten zum dritten Kursus. 2. Inden Eigennamen ist die mit Buchstaben bezeichnete Silbe zu be- tonen. 3. Die Durcharbeitung von Aufgaben zünden einzelnen Abschnitten ist dringend zu empfehlen; Stoff bietet Ausgabe B. (Halle, Ed. Anton. Preis 56 Pf.)

8. Kleine Erdkunde - S. 3

1885 - Halle : Anton
Erster Teil. Besondere Erdkunde. \. Abteilung. Überschau. 1. Gestalt und Größe der Erde. 1] \. Gestalt. Die Erde scheint bei unbegrenzter Aussicht eine kreis- förmige Scheibe zu sein; in Wirklichkeit ist sie eine Kugel. ^Beweisgründe für die Kugelgestalt der Erde sind: 1) die Erweiterung des Gesichtskreises bei erhöhetem Standpunkte; deshalb erscheinen von entfernten Türmen oder Bergen zuerst die oberen, dann die mittleren, dann die unteren Teile: 2) die Erd- umsegelungen in allen Richtungen; 3) der stets kreisförmige Erdschatten im Monde bei einer Mondfinsternis; 4) die Ähnlichkeit der Erde mit den übrigen Himmelskörpern (Sonne, Mond), die auch Kugeln sind. 2] 2. Größe. Der Durchmesser der Erde beträgt 12730 1cm, der Umfang 40 000 km, die Oberfläche 510 Mill. qkm. 3] 3. Erklärungen. *(Sine Nachbildung der Erdkugel nennt man einen Globus. Zum Zweck der Ortsbestimmung ist der Globus mit einem Liniennetze überzogen. 1) Auf der nördlichen Halbkugel setzt man einen Hauptpunkt, ebenso auf der südlichen; diese Punkte heißen Pole (Nordpol und Südpol). 2) In gleicher Entfernung vom Nordpol und Südpol ist ein größter Kreis rings um den Globus gelegt; er heißt der Gleicher (Äquator) und teilt die Erde in eine nördliche und südliche Halb- ku gel. 3) Gleichlaufend mit dem Gleicher sind auf der nördlichen und südlichen Halb- kngel Kreise um den Globus gezogen, die um so Neiner werden, je näher den Polen sie sind; sie heißen Breitenkreise (Parallelkreise) und werden in nördliche und südliche Breitenkreise unterschieden. 4) Endlich hat man Kreislinien um den Globus gezogen, die durch die Pole gehen und den Gleicher rechtwinkelig schneiden; man nennt sie Längenkreise (Meridiane). 5) Jede Kreislinie wird in 360 Grade (°) eingeteilt. 6) 23v2° nördlich vom Gleicher und mit diesem gleichlaufend zieht der Wendekreis des Krebses, ebenso weit südlich der Wendekreis des Steinbocks; 23*// vom Nordpol ist der nördliche Polarkreis gelegt, ebenso weit vom Südpol der südliche Polarkreis. 7) Die Entfernung eines Ortes vom Gleicher wird nach den Breitenkreisen bestimmt: es ist seine geographische Breite; man unterscheidet Nordbreite und Süd breite. Die Entfernung eines Ortes vom Nullmeridian wird nach den Mittagskreisen bestimmt: es ist seine geographische Län^e; man unterscheidet Ostlänge und Westlänge. Berlin z.b. liegt unter 52° Nbr. und Ii1/?0 Ol. (von Greenwich). 2. Das Land. 4] Gliederung des Standes. Die Oberfläche der Erde besteht aus Wasser und Land. Die Landmassen sind von verschiedener Größe. Die kleineren nennt man Inseln, die größeren Festländer. Man unter- scheidet drei Festländer: die Ost feste, die West feste und das Austrat- fest!and *Entdeckungsreisende haben auch in der Nähe des Südpols die Küsten größerer und kleinerer Inseln gefunden; doch ist deren Aus- dehnung noch gänzlich unbekannt.* I*

9. Kleine Erdkunde - S. 4

1885 - Halle : Anton
Es gliedert sich die Ostfeste (alte Welt) in 3 Erdteile; die West- feste (neue Welt) und das Australsestland machen je 1 Erdteil aus. Man unterscheidet also 5 Erdteile: Europa, Asien, Afrika, Amerika und Australien. *Der Großes nach ist Europa — 1, Asien = 4,5, Afrika = 3, Amertra — 4,2, Australien (mit den Inseln) = 0,9. Der Flächeninhalt des Landes beträgt etwa 1/4 der Erdoberfläche* 5] 2. Gliederung der Erdteile. **Die Halbinseln und Landzungen sind gleichsam die Glieder am Rumpfe eines Erdteils. Je mehr solcher Aus- und Einschnitte die Küste eines Landes zeigt, desto reicher ist dessen Gliederung, Vergleicht man die Erdteile in Hinsicht aus den Flächeninhalt von Rumpf und Gliedern, so findet sich, daß der Rumpf die Glieder bei Europa 2, bei Asien 3, bei Amerika 8, bei Australien 36, bei Afrika 47 mal Uberwiegt.** 3. Das Meer. 6] \. Gliederung des Meeres. Die zusammenhängende Wassermasse, die rings um die Erde alle Vertiefungen ausfüllt, heißt Meer. Das Meer gliedert sich in 5 Hauptmeere oder Oceaue; es sind: das Nördliche Eismeer, das Südliche Eismeer, der Atlantische Ocean, der Große Ocean, der Indische Ocean. *®er Größe2) nach ist das Nördliche Eismeer — 1, das Südliche Eismeer — 1,7, der Indische Ocean - 7, der Atlantische Ocean — 8, der Große Ocean — 16. Der Flächeninhalt des Meeres beträgt fast 3/i der Erdoberfläche* 7] 2. Gliederung der Oceane. Die Oceane erhalten ihre Gliederung durch Seitenmeere und Meerbusen. 1. Das Nördliche Eismeer^) liegt um den Nordpol, bespült die Nordküste von Europa, Asien und Amerika und reicht bis zum nördlichen Polarkreise. *Meereseinfchnitte sind: a. An der Küste von Europa: das Weiße Meer. b. An der Küste von Asien: der Obische Meerbusen. c. An der Küste von Amerika: die Baffinsbai [bäfsinsb.].* 2. Das Südliche Eismeer^) liegt um die Südpolinseln herum und reicht bis zum südlichen Polarkreise. 3. Der Atlantische Ocean5) bespült im W Amerika, im 0 Europa und Afrika und reicht vom nördlichen zum südlichen Polarkreise. * Meereseinschnitte sind: a. An der Küste von Europa: die Ostsee, die Nordsee, der Kanal, der Biscayische Meerbusen, das Mittelländische Meer (mit welchen Seitenmeeren steht das Mittelländische Meer in Zusammenhang?). b. An der Küste von Afrika: der Busen von Guinea [ginea]. c. An der Küste von Amerika: die Hudsonsbai [häddßnsb.], Lorenzgolf, der Meerbusen von Mejiko.* 4. Der Große Ocean 6) liegt zwischen Amerika, Asien und Australien und reicht vom nördlichen zum südlichen Polarkreise. * Meeres- einschnitte sind: 1) Anhang 1. 2) A. 3. 3) A. 3. 4) A. 3. 5) A. 3, 6) A. 3.

10. Kleine Erdkunde - S. 21

1885 - Halle : Anton
Deutschland. 21 derung von W nach 0. Aus dem parkartigen Tiergarten leitet das Brandenburger Thor (mit der Siegesgöttin) zum Pariser Platz. In diesen mündet Berlins schönste Straße „Unter den Linden", die Spaziergänge, Reit- und Fahrwege nebeneinander bietet. Die Linden werden von zwei der wichtigsten Straßen geschnitten: von der prächtigen Wilhelmsstraße mit dem Wilhelmsplatze, den die Standbilder berühmter preußischer Feldherren schmücken, und weiterhin von der fast 4 km langen Friednchs- straße. In der Nähe des Opernhausplatzes, der die Linden abschließt, folgt ein Prachtbau dem andern: der Palast des Kaisers, die Bibliothek, das Opernhaus ?c.; dem Kaiser- lichen Palaste gegenüber erhebt sich das Standbild Friedrichs des Großen. Vom Opern- hausplatze führt die Schloßbrücke über einen Arm der Spree zum Königlichen Schloß; in dessen Nähe befinden sich die wichtigsten öffentlichen Gebäude: die Museeen, die Münze, die Bank, die Börse, die Kriegsschule :c. Vom Schloßplatze leitet die Lange Brücke, welche das Reiterstandbild des großen Kurfürsten trägt, nach der Alten Königsstraße, der Hauptverkehrsstraße von Berlin, in der das prächtige Rathaus liegt. Hier haben Fabrikwesen und Handel ihren Sitz: man treibt Maschinenbau, Weberei und Zeug- Manufaktur; 9 Bahnlinien führen die Güter ab und zu; eine Ringbahn umzieht und eine Stadtbahn durchzieht die Stadt. Berlin hat zahlreiche Bildungsanstalten, darunter eine berühmte Universität* In der Nähe von Berlin liegt Charlotten- bürg (?) mit der Ruhestätte Friedrich Wilhelms Iii. und der Königin Luise (Mausoleum). Potsdam (?) ist wegen seiner vielen Kasernen eine wahre Soldatenstadt (54*). Bei Potsdam liegt das Lustschloß Sanssouci [fangsufi], einst der Lieblingsausenthalt des alten Fritz. Frankfurt an der Oder ist eine gewerbsleißige Stadt mit drei Messen. — Einteilung: 2 Regierungsbezirke. *1. Regierungsbezirk Potsdam, der westliche Teil. Berlin (?). Char- lottenbnrg (?). Spandau (?) ist Festung.' ^Potsdam (?2). Brandenburg (?) ist das Brannibor des Wendenlandes und war früher der älteste Bischofssitz der Mark. Bei F ehr bell in errang der große Kurfürst seinen berühmten Sieg über die Schweden (1^75). Großbeeren, südlich von Berlin (Schlacht 1813). 2. Regierungsbezirk Frankfurt a. d. Oder, der östliche Teil. "Frankfurt (?). Östlich davon liegt Kunersdorf (Schlacht 1759). Küstrin (?) ist Festung. Zorndorf (Schlacht 1758). In der Niederlausitz siud Guben (?), Sorau und Ko ttbus (?) gewerbreich durch Tuchmacherei. Im Spreewalde ist Lübben der Haupt- ort; in der Umgegend sitzen noch Reste der früheren Bewohner der Mark, der Wenden. ^Landeskultur. Das Land ist in weiten Strichen so sandig, daß man die Mark Brandenburg spottweise „des heiligen römischen Reichs Streusandbüchse" nannte. Doch giebt es auch fruchtbare Gegenden, so die Uckermark (die Nordecke der Provinz), und die Gelände um die fischreiche Havel. Auch das Erdinnere bietet seine Schätze: Braunkohle und Torf gräbt man häufig, bei Rüdersdorf bricht man Kalk, bei Sperenberg be- findet sich ein mächtiges Steinsalzlager. 46] 2. Provinz Pommern.2) Lage. Das Küstenland an der Ostsee, zu beiden Seiten der unteren Oder. — Bodengestalt und Be- wässerung nach der Karte. — Städte: Stettin (?) ist die erste Seehandelsftadt Preußens (92). An der Meerenge Gellen liegt Stral- sund, im dreißigjährigen Kriege wacker verteidigt gegen Wallenstein. Von Stralsund fährt man über nach der herrlichen Insel Rügen. — Einteilung: 3 Regierungsbezirke. 1) Die eingeklammerten Zahlen geben die Bevölkerung in Tausenden an; bei Städten unter 50 T. E. ist die Einwohnerzahl fortgelassen. 2) Die mit * bezeichneten Orte sind die Hauptstädte der Provinzen, Regierungsbezirke :c. 3) A. 8.
   bis 10 von 112 weiter»  »»
112 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 112 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer