Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Heimatkunde der Provinz Hessen-Nassau nach natürlichen Landschaftsgebieten - S. 42

1905 - Frankfurt a.M. Leipzig : Neumann
— 42 — g) Das Erwerbsleben in der Taunuslandschaft. . In den meisten Teilen der Landschaft, an den Abhängen des Taunus- gebirges, iu den Flußtälern, insbesondere im mittleren und uutereu Emstal („dem Goldeueu Gruud"), im unteren Aartal („der Goldenen Grasschaft") bilden Ackerban und Viehzucht die Hauptbeschäftigung der Bewohner. In den Städten blühen Handel und Industrie. Auch in manchen ländlichen Bezirken, wie z. B. auf der Hohen Mark bei Oberursel (Spinnerei), hat die industrielle Tätigkeit durch die vorhandene Wasser- kraft Boden gefaßt. Am südlichen Abhänge des Taunus bildet feruer das Badeleben (Behandlung, Verpflegung und Bedienung der Badegäste :c.) eine Hanpterwerbsqnelle. Dasselbe gilt von den Badeplätzen und den Orten mit Mineralquellen am nördlichen Abhänge der Taunusland- schast. Die Schönheiten des Rheintales, die stolzen Burgen, die lieb- lichen Rheiustädte, das Niederwalddeukmal :c. zieheu alljährlich zahl- reiche Fremde an. Hier wird der Fremdenverkehr eine Ein- nahmequelle für die Bewohner. Lohnend ist im Rheintale der Wein- ban. Nicht minder bieten die Rheinschiffahrt und der Rhein- fisch fang einträgliche Beschäftigung. Aus dem Gebirge verdieueu zahlreiche Bewohner durch Forstarbeiten, Beeren- und Kräutersammelu ihreu Unterhalt. Auch der Fremdenverkehr im Gebirge bietet den Bewohnern eine Hilfsquelle für den Unterhalt. (Inwiefern?) An den Orten, wo die Höhenlage und das rauhe Klima für den Pflanzenwuchs ungünstig sind, wie in den 5 Dorfgemeinden an der Nordabdachung des Feldberges (Ober- reifenberg, 609 in, das höchstgelegeue Dorf Nassaus, Niederreiseuberg, Seelenberg, Schmitten, Arnoldshaiu) bildet die Landwirtschaft eine nn- zulängliche Erwerbsquelle. Aus diesem Grnnde entwickelte sich hier die Hausindustrie, insbesondere die Nagelschmiederei. — Auch die Flechte- reieu in Grävenwiesbach, die von dem Taunusklub eingerichtet wurden, sind hier zu erwähuen. — Die großen Waldungen lieferten den Schmieden die Holzkohleu, die Eisenhämmer in Schmitten und in der Nähe von Reifenberg das Eisen. Als Lehrmeister wurden Nagelschmiede aus Schmalkalden zur Ausiedlung herbeigerufen. Dieser Erwerbszweig war aber weuig lohueud. Man machte Versuche mit Strohflechterei und Anfertigung von Fausthandschuhen, sowie netzartigen Geweben aus Seide und Baumwolle, „Filetstrickerei." Diese Erwerbszweige erwieseu sich als zu anstrengend und wenig einträglich. Ganz besonders hatten die Kinder unter dieser anstrengenden Arbeit zu leiden. Besser gestaltete sich in den genannten Dörfern die Drahtwarenindnstrie. In Ober- und Niederreifenberg sind einige Fabriken entstanden, die 60 und mehr Arbeiter und Arbeiterinnen mit der Anfertigung von Haarnadeln, Perl-

2. Heimatkunde der Provinz Hessen-Nassau nach natürlichen Landschaftsgebieten - S. 44

1905 - Frankfurt a.M. Leipzig : Neumann
— 44 — der 1393 erbauten Burg „Katz" (Neu-Katzenellenbogen) empor; entfernt im N. erhebt sich die ansehnliche Ruine „Mans". (Gegenüber von St. Goarshausen liegt das zur Rheinprovinz gehörige St. Goar, durch die Ruinen derzbnrg Rheinfels malerisch geschmückt. Die Burgen „Katz" und „Rheinfels" gehörten den Grafen von Katzen- ellenbogen. Spottweise nannten diesesdie^andere Burg,idie wenig unterhalb an der rechten Talwand sich erhebt, die Burg Maus. — St.sgoarist benannt nach dem Einsiedler gleichen Namens, der^gegen Ausgang des 6. Jäwunderts oberhalb der jetzigen Stadt eine Felsenhöhle bewohnte, von der aus er verunglückten Schiffern Hilfe leistete und dasichristentum predigte. — Braubach a. Rh., im N. des Kreises, Blei- und Silberbergwerk, ehemals Freie Reichsstadt, jetzt unbedeutender Ort, von der uralten Martinskapelle und der wohlerhaltenen Marxburg über- ragt. — Caub a. Rh. im S. des Kreises, ein langgezogener Ort, Schieferbrüche. In der Nähe auf einem Rheinfelsen liegt das alte Jnfelfchloß „Pfalz", hoch über Caub die malerische Burgruine Guteufels, nach Guta (Jutta), der schönen Tochter- Philipps von Falkenstein, die Richard von Cornwallis zur Gattiu erwählte, benannt. Am Rheinufer das Blücherdenkmal. Die Gemarkung hat guten Wein. Schön und fruchtbar ist die Gegend der Lahnmündung. Ob er lahnstein am linken Lahn- ufer, Stadt mit über 8000 Einwohnern, Rheinhafen. Auf einem Felsen an der Lahn erhebt sich die Burg Lahneck. In der Nähe liegt das Blei- und Silberbergwerk Friedrichsegen, in dem über 500 Arbeiter beschäftigt sind. Niederlahn st ein auf dem rechten Lahnufer. Nastätten, Städtchen am Mühlbach. Aufgabe. Zeichne die Umrisse der Taunuslandschaft und ninnn als Maßeinheit die Entfernung Schierstein-Bingen! — Bingen-Oberlahnstein in gerader Linie etwa doppelt so groß. Die Bahnstrecke vor der Mündung bis Aumenau, also der vorwiegend füdw. Lauf, gleichfalls doppelt so groß, Anmenan-Selters 2 etwa y , Taunus (Johannisberg - Niederwald) 3 X so groß. — Oberlahnstein- Frankfurt in gerader Linie etwas über 3 X. -- Iv. Die Lahn und das Lahntal. Die Lahn bildet nicht, wie Main und Rhein, die Grenze des Regierungsbezirkes, vielmehr fließt sie in ihrem schönsten und wich- tigsten Teile mitten durch das Land. Sie ist der drittgrößte Fluß des Regierungsbezirkes Wiesbaden. Eine Quelle im Keller des Lahnhofes, eines einsam gelegenen Jagdhauses in der Nähe des Ederkopfes, wird als Anfang der Lahn angesehen. Drei Hauptrichtungen sind in ihrem Laufe zu unterscheiden: eine vorwiegend östliche von der Quelle bis oberhalb Marburg, eine vorwiegend südliche bis Gießen und eine west- liche bis zur Mündung. Unterbrochen wird der südwestliche Lauf durch die Südstrecke Selters-Aumenau. Der Lauf der Lahn ist etwa 200 km lang. Die Quelle liegt rund 600 m, die Mündung zwischen Ober, und Niederlahnstein 62 m über dem Meeresspiegel. Die Lahnmündung ist der am tiefsten gelegene Punkt Nassaus. Ein Teil des oberen Laufes und der

3. Heimatkunde der Provinz Hessen-Nassau nach natürlichen Landschaftsgebieten - S. 46

1905 - Frankfurt a.M. Leipzig : Neumann
— 46 — Burg Nassau und Freiherr von Stein. Die Burg Nassau ist die Stammburg der uassauisch-orauischen Fürsten. Das Städcheu Nassau verlieh der Burg und dem ganzen Lande den Namen. Das nassauische Fürstenhaus hat fast 1000 Jahre über die Nassauer Lande geherrscht. Es gab dem Deutschen Reiche sogar einen Kaiser, Adolf von Nassau; Holland gab es Helden und Könige (Wilhelm von Oranien). In dem Schlosse selbst wurde der berühmte preußische Minister, Freiherr von Stein, im Jahre 1757 geboren. Er hob die Erbuntertänigkeit der Bauern auf, schuf im Verein mit anderen verdienten gest. am 29. Juni 1831, ruhet hier; der Letzte seines über 7 Jahrhunderte an der Lahn blühenden Rittergeschlechtes, demütig vor Gott, sorgsam gegen Menschen, der Lüge und des Unrechtes Feind, hochbegabt in Pflicht und Treue, nnerschütter- lich iu Acht und Bann, des gebeugten Vaterlandes uugebeugter Sohn. Ich habe Lust abzuscheiden und bei Christo zu sein." — Man nennt ihn: „Des Rechtes Grundstein, des Bösen Eckstein, der Deutschen Edelstein." Ans einem Vorsprung des Burgberges steht auf gotischem Unterbau aus Rot- saudstein das Marmordenkmal des Freiherrn von Stein mit der Inschrift: „Heinrich Friedrich Karl Freiherr von: und zum Steiu, geb. am 27. Okt. 1757, gest. am 29. Juni 1831." Die linke Hand weist kräftig nach unten, die rechte hält die Urkunden- rolle der Aufhebung der Erbuntertänigkeit. Auf ihr ist mit goldenen Lettern ein- gegraben: „Naffau im Taunus 1807." Durch diese Jahreszahl wird die Zeit augedeutet, in der er während seiner vorübergehenden Entlassung den Entwurf zu jenem grundlegenden Gesetze ausarbeitete. Freiherr von Stein. Männern (Scharnhorst, Gneise- nau :c.) die allgemeine Wehrpflicht und begann so in aller Stille für die Befreiung Deutschlands zu wirken. Als Napoleon dies ver- nahm, nötigte er den König von Preußen, Stein zu entlassen. Dieser floh nach Österreich, später nach Rußland. Nach dem Friedens- schlnsfe kehrte Steiu in seine Heimat zurück. Er starb im Jahre 1831 und liegt im Dorfe Frücht, 20 Min. von Oberlahnstein entfernt, in der Familiengruft der Freiherrn v. Stein begrabeu. Iu der gotischen Grabkapelle am Friedhofe von Frücht ruht er, der letzte männliche Sproß des über sieben Jahrhunderte an der Lahn blühenden Ritter- geschlechtes. Ein Denkmal aus karrarischem Marmor deckt sein Grab. Dieses Denkmal trägt das Bildnis des großen Staatsmannes und die Inschrift: „Heinrich Fried- rich Karl Reichsfreiherr vom und zum Stein, geb. am 27. Okt. 1757,

4. Heimatkunde der Provinz Hessen-Nassau nach natürlichen Landschaftsgebieten - S. 48

1905 - Frankfurt a.M. Leipzig : Neumann
— 48 — aus karrarischem Marmor gefertigte Kaiser-Wilhelm-Denkmal, das den geliebten König in Zivilkleidung, wie er sie im Bade zuweilen zu tragen pflegte, zur Dar- stellung bringt. Auf der Rückseite lesen wir die Worte: „Hier, Ivo so oft er von Taten geruht, um zu Taten zu schreiten, hielt sein dankbares Ems liebend für immer ihn fest"'). Kaiser Wilhelni I. verweilte alljährlich in dem schönen Ems, um dort Erholung von schwerer Arbeit zll suchen. Er war sehr leutselig, und jedermann liebte ihn. Als der König im Sommer 1870 friedlich in Ems weilte, trat eines Tages, es war ain 13. Juli, der französische Gesandte Benedetti an ihn heran und stellte im Auftrage der französischen Regierung eine beleidigende Zu- mutung an ihn. Der König ließ den französischen Gesandten abweisen. Die französische Regierung erklärte hierauf den Krieg. An diese Begegnung erinnert eine im Boden angebrachte Marmorplatte vor dem Musiktempel mit der Inschrift: „Il. Juli 1870, 9 Uhr 10 Min. morgens". In der Nähe von Ems befindet sich ein Blei- und Silberbergwerk, die sog. Psiugstwiese. Berühmt ist die auf deu steilen Malberg führende Drahtseilbahn. Der steil abwärtsgehende Wagen zieht den aufwärts fahrenden bergauf. Am Ab- hange der schrosseu und zackigen Baderlei, einem sehr zerklüfteten Schieferfelsen, be- finden sich die Hanselmannshöhlen, in denen nach der Sage die Heinzelmännchen hausen sollen. Nicht weit von Ems mündet die Lahn zwischen Ober- und Nieder- lahnstein in einem breiten Becken in den Rhein. Zwischen Ems und Oberlahnstein liegt die Bahnhaltestelle Friedrichssegen, der Verladeplcch des 3 Kur entfernt liegenden gleichnamigen Silber- und Bleibergwerkes, ans dem schon zur Zeit des römischen Kaisers Claudius Silbererze gefördert wurden. Das Werk ist durch eine Zahnradbahn mit der Lahnbahn verbunden. Ein bedeutendes Blei- und Silberbergwerk liegt bei Holzappel in der Westerwaldlaudschaft, an der über die Berge führenden Landstraße von Diez nach Nassau. Aufgabe: Wiederhole die Zuflüsse, die von der Taunuslaildschaft in die Lahn fließen! Welche Städte liegen rechts, welche links an der Lahn? Zeichne die Lahn mit ihren linken Nebenflüssen! Entstehung der Lahn. Vor vielen Jahrtansenden war die Lahn kein einheitlicher Fluß wie heute. Sie bestand vielmehr aus mehreren nicht zusammenhängenden Teilen, als deren Mittelpunkt der Kessel von Limburg und die Niederung von Gießen, die im N. bis Marburg und im W. bis Löhnberg bei Weilburg reichte, anzusehen sind. Diese Niederungen bildeten 2 Süßwasserbecken, in welche die Gewässer vom Taunus und Westerwald flössen. Das Limburger Becken nahm seinen Ab- flnß durch die Jdsteiuer Seuke in den großen See, der die jetzige Ober- rheinische Tiefebene bedeckte und von 8. gegen den heutigen Taunus brandete. Als das Rheinbett tiefer nnb tiefer sank, mußte auch das Flüßchen, das damals i) Distichon von E. von Wildenbruch.

5. Heimatkunde der Provinz Hessen-Nassau nach natürlichen Landschaftsgebieten - S. uncounted

1905 - Frankfurt a.M. Leipzig : Neumann
Heimatkunde der Provinz Hessen-Nassau nach natürlichen Kandschaftsgebieten mit 8 Skizzen, 15 Bildern und einer Karte von Hessen-Nassau. Learbeitet Philipp Dinkel Rektor zu Frankfurt a. M. Karte gezeichnet von V. Wollweber, Lehrer zu Frankfurt a. Itt. Tr otto: In der Liebe zur Heimat wurzelt die Liebe zum Vaterland. Frankfurt a. M. Goethesir. zz M-' v nsche Buchhandlung . Mayer). Nestelriugsche ^owuchhandlung - Verlag — (<£. v. Mayer). Rarte einzeln 20 M. o

6. Heimatkunde der Provinz Hessen-Nassau nach natürlichen Landschaftsgebieten - S. 50

1905 - Frankfurt a.M. Leipzig : Neumann
— 50 — V. Die Westerwaldlandschast. 1. Lage und Begrenzung. Die Westerwaldlandschaft liegt nördlich von der Taunuslandschaft. Sie hat ihren Namen von dem Westerwald, der die Landschaft durchzieht. Im N. wird sie von der nach W. fließenden Sieg und der bis oberhalb Marburg (Kölbe) nach 0. fließenden Lahn be- grenzt. Im 0. und S. bildet die Lahn von Kölbe bis zu ihrer Mün° duug und im W. die Rheinstrecke Niederlahnstein—bonn die natürliche Grenze. Die Westerwaldlandschaft wird somit ringsum von Flußtälern umgeben und dadurch scharf von den benachbarten Bergländern ge- schieden. Im N. ziehen sich die Berge der Landschaft (Kalte Eiche und Siegeuer Höhe) nach dem Ederkopfe hin und stellen eine Verbindung mit dem Rothaargebirge her. Der Ederkopf erreicht eine Höhe von 609 m und ist das Qnellgebiet der Sieg und Ed er. Südöstlich von ihm entspringt die Lahn. Die nassauische Westerwaldlandschaft, die wir hier zu betrachten haben, bildet nur einen Teil der natürlichen Westerwald- landschast. Sie reicht im 0. bis über die Dill, wird im 80. von der nach S. fließenden Lahnstrecke Selters—aumenau und im 8. von der nach W. fließenden Lahnstrecke Aumenau—niederlahnstein begrenzt. Der Name Westerwald bedeutet westlicher Wald. Das Gebirge führt diesen Namen mit Rücksicht auf feilte Lage zum Rothaargebirge, als dessen südwestlichster Ausläufer es betrachtet werden kann. Auch das Siebengebirge im Nw. bei Bonn mit seinen be- kannten 7 vulkauischeu Bergkegeln rechnet man noch zum Westerwald. Der steilste von ihnen ist der Drachenfels. 2. Bodengestalt. Die Westerwaldlandschaft, insbesondere der Westerwald im engeren Sinne, ist ein Hochland mit flachen Tälern, muldenförmigen Ver- tiefungen und zahlreichen Bergkegeln, die sich nur mäßig über ihre Um- gebuug erheben. Die Talkessel im N. sind meist mit Waffer gefüllt und bilden vielfach Sümpfe und Moräste, die im Sommer von Scharen von Kiebitzen bevölkert werden. Die Sümpfe bilden das Quellgebiet vieler kleiuer Flüffe. — Die Höhenlage der Landschaft bewegt sich zwischen 250 und 600 m; die höchsten Erhebungen liegen im N. Wir merken: Die Fuchskante (657 m), nordwestlich von dieser den Saal- berg oder Salzburger Kopf (655 m) und südöstlich davon den Knoten. Diesen Teil des Gebirges neynt man den oberen oder den hohen

7. Heimatkunde der Provinz Hessen-Nassau nach natürlichen Landschaftsgebieten - S. I

1905 - Frankfurt a.M. Leipzig : Neumann
- ------------------ - •- -. r--r~-*- Heimatkunde der öt (X Provinz Hessen-Nassau nach natürlichen ^andschaftsgebieten mit 8 Skizzen, 15 Bildern und einer Karte von Hessen-Nassau. Bearbeitet ' t ■ ■ 1' 'i >/i . "-■>« i • r D ' 1 N ---^5^*" Jijv.pq . j* Wllipp tztnkel Rektor zu Frankfurt a. Itc. ""V, ^ ' * »" r V' Vtf Y» '» *' * Karte gezeichnet von P. Wollweber, Lehrer zu Frankfurt a. M. Motto: In der Liebe zur Heimat wurzelt die Liebe zum Vaterland. ?» I Frankfurt a. M. Goethestr. zz Alfred lleumannsche Buchhandlung (<L. v. Mayer). Aeflelringsche ^»otbuchhandlung — Verlag — (<£. v. Mayer). '

8. Heimatkunde der Provinz Hessen-Nassau nach natürlichen Landschaftsgebieten - S. II

1905 - Frankfurt a.M. Leipzig : Neumann
• v < ^ Hauptschulbücherei Frankfurt a. M. U* . -Hsh G«org-E f.'t-Jnstitui für ir.terr*Uk)nale Schalbui i f . h'jn# §r® unser, Ui — Druck der Kgl. Universitätsdruckerei von h. Stürtz in Vürzburg. Sc- Ii ^3 i<//&rj

9. Heimatkunde der Provinz Hessen-Nassau nach natürlichen Landschaftsgebieten - S. III

1905 - Frankfurt a.M. Leipzig : Neumann
Vorwort. Das Wort Zillers, daß „aller Unterricht des Kindes mit der Analyse seiner Heimat und alles dessen, was in sie hineingehört und mit ihr in Verbindung steht, beginnen müsse", gilt ganz besonders vom geographischen Unterrichte. Dieser muß, wenn er lebenskräftige Vor- stellungen von Objekten ferner Länder erzeugen will, an verwandte Vorstellungen, die schon Eigentum der Kindesseele sind, anknüpfen. Die heimatliche Anschauung dient allenthalben als Apperzeptionsstütze; stets wird daher der geographische Unterricht ans die Tatsachen der eigenen Beobachtung zurückgreifen und aus dieser frischen Quelle den belebenden Trank schöpfen müssen. „Die Heimatkunde ist also die Basis, auf der sich der gesamte geographische Unterricht aufbaut, und wer in diese Tiefe zu steigen ver- steht, der findet eine Fülle Materials. Wo hingegen jene Ausbeutung unterbleibt, schwebt der spätere geographische Unterricht in der Luft." Die Heimatkunde hat somit eine hohe Bedeutung. Alles Typische, Charakteristische, das die Heimat bietet, wird sie gehörig ausnützen, und zwar nicht nur in Bezug auf die einzelnen Objekte, sondern unter steter Berücksichtigung der Wechselbeziehung und des ursächlichen Zusammen- Hanges der heimatlichen Landschaften und ihrer Bewohner. Hierdurch, sowie durch Beachtung der ästhetischen, kulturhistorischen und geschicht- lichen Momente muß das Kind von vornherein in die Betriebsweise des geographischen Unterrichtes auf den späteren Stufen eingeführt werden. Was in dieser Beziehung jetzt geschieht, wird später an Zeit gewonnen und an Arbeit gespart. Dieser Ausgabe des heimatkundlichen Unterrichtes sucht das vor- liegende Büchlein gerecht zu werden. Es ist meines Wissens der erste Versuch einer schulgemäßen Bearbeitung der Provinz Hessen-Nassau

10. Heimatkunde der Provinz Hessen-Nassau nach natürlichen Landschaftsgebieten - S. IV

1905 - Frankfurt a.M. Leipzig : Neumann
— Iv - nach natürlichen Landschaftsgebieten. Manchem Lehrer wird sie bei der Vorbereitung auf den Unterricht eine Unterstützung darbieten; den Kindern aber soll sie zum Nachlesen des erarbeiteten Unterrichts- stofses dienen. Die dem Werkchen vorangestellten Wanderungen weisen ans die planmäßig zu unternehmenden Exkursionen hin. Was im Freien beobachtet ist, wird sogleich zeichnend dargestellt. So erhält der Schüler den Schlüssel zum Karteuverstäuduis, das dann dnrch fleißige Übung im Lesen der dem Büchlein beigegebenen Skizzen und der an- gefügten Karte vertieft wird. Der Gebrauch des Kärtchens und die spätere Benutzung des Atlasses regen zur Selbsttätigkeit au und steigern das Interesse und die Freude au dem Gefundenen. Bei den Namen Cobleuz, Canb, Camp, Camberg, Cassel hat sich der Verfasser sür die amtliche Schreibweise entschieden. Der Anhang ist in erster Linie für Kinder der Oberstufe der Frankfurter Schulen bestimmt. Möge ein jeder Lehrer dazu beitragen, die Schätze, welche die Heimat für den erdkundlichen Unterricht bietet, zu hebeu! Der Verfasser.
   bis 10 von 108 weiter»  »»
108 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 108 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer