1871 -
Nürnberg
: Korn
- Autor: Krumbacher, Friedrich August
- Hrsg.: Hopf, Georg Wilhelm
- Auflagennummer (WdK): 4
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
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- Autor: Krumbacher, Friedrich August
- Hrsg.: Hopf, Georg Wilhelm
- Auflagennummer (WdK): 4
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
Leitfaden
der
eograpß
von
Deutschland
von
Iriedrich August Krumöache
Vierte verbesserte Auflage
von
vr. Georg Wilhelm Kopf,
Rektor der Handelsschule in Nürnberg.
Nürnberg, 1871.
Verlag der Friedr. Korn'schen Buchhandlung.
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- Autor: Krumbacher, Friedrich August
- Hrsg.: Hopf, Georg Wilhelm
- Auflagennummer (WdK): 4
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
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- Autor: Krumbacher, Friedrich August
- Hrsg.: Hopf, Georg Wilhelm
- Auflagennummer (WdK): 4
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
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- Inhalt: Zeit: Geographie
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Die Grenzen sind gegen Osten: Rußland, Galizien, Ungarn,
Croatien; gegen Süden: das adriatische Meer, Italien, die Schweiz;
gegen Westen: Frankreich, Belgien, die Niederlande; gegen Norden:
die Nordsee, Dänemark, die Ostsee.
Mit diesen Grenzen fällt aber die deutsche Sprachgrenze
nicht durchaus zusammen; Böhmen und Mähren, wie auch die öst-
lichen Provinzen von Preußen, dann Krain und großeutheils Steier-
marl gehören zu dem Gebiete der slavischen Sprachen, im nördlichen
Schleswig herrscht die dänische und im südlichen Tirol die italienische
Sprache; dagegen reicht die deutsche Sprache über den größeren
Theil der Schweiz und im Westen in das Elsaß, welches bis zum
Jahr 1648 zu Deutschland gehört hat; in Ungarn wohnen 1^ Mill.
Deutsche.
Größe und Bevölkerung.
Von der Ostsee bis zum adriatischen Meere beträgt die Ans-
dehnung Deutschlands 135 Meilen, von der westl. zur östl. Grenze
(Aachen bis in die Nähe von Krakau) 130 Meilen. Der Flächen-
inhalt beläuft sich auf 13,200 □ M. (über neunmal mehr als der
des Königr. Bayern 1378 □ M.).
Die Einwohnerzahl beträgt 51^- Millionen, wovon etwa ß
Katholiken, ß Protestanten sind. Die kathol. Kirche hat die meisten
Angehörigen in Oesterreich, Bayern und Rheinpreußen. Die Zahl der
Juden wird auf 600,000 angegeben; dazu kommen einige kleinere Sekten.
Die dichteste Bevölkerung findet sich in der preußischen Rhein-
Provinz, in Sachsen, Nordböhmen, Baden und Württemberg; die
schwächste in den Alpenländern, in Oldenburg, Pommern und in
andern norddeutschen Tiesländern, welche viele Seen, Sümpfe und
Haidestrecken enthalten.
Gebirge:
A. Die Alpen (zwischen Deutschland und Italien.)
Die Haupttheile der Alpen, soweit sie zu Deutschland gehören,
sind die rhätischen — vom Rhein bis zu der Drau —; die norischen
— zwischen der Drau und der Donau —; die südlichen — von der
Drau zu dem adriatischen Meere. Bei weiterer Theilung unter-
scheidet man:
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- Inhalt: Zeit: Geographie
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I in den rhätischen Alpen:
1) die.allgauer, zwischen Bodensee und Lech, mit dem Hoch-
vogel und den Quellen der Jller und des Lech;
2) die Tiroler, vom Inn und der Etsch durchströmt, mit dem
höchsten Berge Deutschlands, der Ortlesspitze (12,200'), und
dem Wormser Joch, dem höchsten fahrbaren Paß von
Europa (8600');
3) die bayerischen, in Südbayern, mit dem Watzmann, der
Zugspitze;
Ii. in den n o r i s ch e n Alpen:
1) die Salzburger mit dem Großglockner (nahe an 12,000')
mit den Quellen der Mur und Enns, der Salzach und Salza;
2) die steierischen mit dem Semmeriug;
3) den Wien er-Wald, mit dem Kahlenberge bei Wien
endigend;
Iii. in den südlichen Alpen, welche bis 9000 Fuß aufsteigen:
1) die Kärntner, nördlich von der Drau;
2) die Kr a in er oder Juli scheu Alpen, südlich von der Sau.
Dem Kärntner Blei kommt keines an Reinheit gleich, das
steierische Eisen ist weit berühmt, die Quecksilbergruben von Jdria
sind die ergiebigsten von Deutschland, die Salzsteinlager an der Traun
geben dem anliegenden Bezirke den Namen Salzkammergut. —
Unter den Pflanzen gedeihen im südlichen Tirol, in Krain und am
adriatischen Meere der Maulbeerbaum, der Feigen-, Mandel- und
Kastanienbaum. Die Nebe in den Thälern liefert guten Wein, und
viele Beeren und Kräuter wachsen kräftiger in der reinen Bergluft
der Alpen; besonders gibt das duftende Gras den Heerde» reiche
und gesunde Nahrung. — Der Lämmergeier, das Murmelthier, die
Gemse, der Esel und das Maulthier sind in diesen Gegenden häufig
zu treffen. — Die Bewohner sind hauptsächlich Hirten; denn ein
großer Theil des Gebirges ist zur Weide bestimmt; Alpenwirthfchaft
ist daher die Hauptbeschäftigung; doch ist auch der Bergbau ausehn-
lich; auch gibt es viele Holzarbeiter, Bildschnitzer und Strohflechter;
in den südlichen Thälern beschäftigt die Seidenzucht viele Hände;
manche Gebirgsbewohner ziehen als Sänger in ferne Länder oder
handeln mit Teppichen, Handschuhen :c.
l*
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B. Die Gebirge am Rhein.
I. Jenseits des Rheins:
1) die Vogesen mit dem Hardtgebirge, bis 2100' hoch; im
Norden der Donnersberg; im südlichen Theil der Vogesen,
aber in Frankreich, entspringt die Mosel.
2) Der Hundsrück, zwischen Mosel, Rhein und Nahe, ist
auf seinen Höhen rauh, an seinen Abhängen gegen die Nahe
und Mosel reich an Fruchtgärten und Weinbergen.
3) Die Eisel, nördlich von der Mosel, ist rauh und nnsrucht-
bar, nur an der Ahr und Mosel weinreich.
Ii. Diesseits des Rheins:
1) Der Schwarzwald, von Basel bis Pforzheim reichend,
meist mit dunkelgrünem Nadelholz bedeckt, entsendet die
Treisam über Freiburg, die Kinzig, Murg und viele audere
kleiue Flüsse zum Rheiu und auf der entgegengesetzten Seite
die Donau und den Neckar. Die Thäler sind wegen der
Naturschönheiten und der zahlreichen Bäder viel besucht.
Der höchste Berg ist der Feldberg (4500'). Holzhandel auf
dem Rhein ^md seinen Nebenflüssen, Viehzucht, Verfertigung
von Holzwaaren (besonders Uhren) und Strohslechterei geben
den Einwohnern Verdienst.
2) Die rauhe Alp (3000') Fortsetzung des Schweizer Jura-
gebirges, zwischen Neckar und Donau.- Schöne Bergkegel
mit vielen Burgruinen; ein breiter, wasserarmer Bergrücken^
die Abhänge gegen den Neckar schön bewaldet.
3) Der Odenwald, zwischen Neckar und Main, ein mildes,
freundliches, mit Laubholz bedecktes Gebirge; der Neckar
durchströmt ein enges, wildschönes Thal desselben. Der
Katzenbuckel (2000'), der Königsstuhl (1800') siud die höch-
sten Berge.
4) Der Taunus oder die Höhe, zwischen Main, Rhein und
Lahn, reich an Mineralquellen, trefflichen Weinbergen und
malerischen Landschaften. Der Feldberg (2800').
5) Der Westerwald, zwischen Lahn und Sieg, steht in
Verbindung mit dem reizenden Siebengebirg.
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C. Ter böhmische Gebirgskranz.
1) Der Böhmerwald trennt Böhmen von Bayern und be-
rührt unter dem Namen bayerischer Wald die Donau.
Die höchsten Berge sind: der Arber (4500'), der Rachel,
der Lüsen, der Dreysessel; der letzte mit herrlicher Aussicht.
Er eutsendet die Moldau zur Elbe, den Regen und mehrere
kleinere Flüsse zur Donau. Er liefert Graphit zu Schmelz-
tiegeln, Quarz zur Glasfabrikation, auch schöne Thon- und
Porzellanerde.
2) Das Erzgebirg mit dem Keilberg (3900') trennt Böhmen
von Sachsen, ist reich an Metallen, daher sein Name. Am
südlichen Abhange sind ergiebige Granatgruben. Es ent-
sendet die Zwickauer- und die Freiberger Mulde zur Elbe
und die Elster zur Saale. In seinem Gebiete sind viele
Hochösen, Schmelzhütten, Eisenhammerwerke, Steinkohlen-
gruben und mancherlei Fabriken.
3) Das Niesengebirg, zwischen Böhmen und Schlesien, mit
der Schueekoppe (5000'), an welcher die Elbe entspringt.
In diesem an Sagen reichen Gebirge liegen die Bnrgtrüm-
mer des Kynast und Wallensteins Schloß Friedland. Vieh-
zucht mit Käserei, Holzarbeiten, Weberei und mancherlei an-
dere Industriezweige verschaffen den Bewohnern den Unter-
halt. Eine Fortsetzung des Riesengebirges sind die Sudeten,
mit den Quellen der Oder und der March.
4) Das mährische G eb i r g oder das mährische Hügelland
(2000') zwischen Böhmen und Mähren, von dem die
Schwarzawa und Taya nach der March abfließen. Es ist
meist bewaldet.
I>. Die übrigen Gebirge des mittleren u. nördl. Deutschlands.
1) Das Fichtelgebirg in Oberfranken, mit dem Schneeberg
(3200') und dem Ochsenkops (3100'). Es sendet seine
Wasser nach den vier Himmelsgegenden: 1) die Eger nach
Osten zur Elbe; 2) die Nab nach Süden zur Donau;
3) den Main nach Westen zum Rhein; 4) die Saale nach
Norden zur Elbe. Man findet hier Eisengruben, Hütten-
und Hammerwerke, Perleumuschelu in mehreren Bächen,
besonders bei Berneck. Südwestlich vom Fichtelgebirge
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die Müggendorfs Kalkberge mit merkwürdigen Tropfstein-
Höhlen.
2) Der Frankenwald, zwischen Saale und Main, mit dem
Kulm im Reußischen (2480'), sendet zu diesen beiden Flüssen
seine kleinen Gewässer.
3) Der Thüringer Wald mit dem Beerberg (3130') und
dem durch seine Aussicht berühmten Jnselsberg (2940').
Es entspringt hier die Werra, die Hauptquelle der Weser.
Viele Hütten- und Hammerwerke, Kohlenbrennereien und
Kienrußhütten, Spielwaarensabriken und Abrichtuug vou
Singvögeln geben den Bewohnern Verdienst. Wartburg
bei Eisenach.
4) Die Rhön, im N. von Unterfranken, mit dem Kreuzberg
(2870'). Die Fulda geht gegen Norden und vereinigt sich
mit der Werra; die fränkische Saale und die Kinzig fließen
südlich zum Main.
5) Der Steigerwald, zwischen Bamberg und Würzburg,
6) Der Spessart, zwischen Würzburg und Aschaffenburg,
zwei Waldgebirge.
7) Der Vogelsberg, zwischen Fulda und Mam, sendet
seine Bäche zum Main, zur Lahn und zur Fulda.
Westlich von der mittleren Weser liegt, nahe bei Detmold,
8) der Teutoburger Wald mit dem Berge Groteburg, auf
welchem dem Cheruskerhelden Hermann ein großartiges
Denkmal errichtet wurde.
9) Der Harz, das nördlichste Gebirge Deutschlands. Der
Oberharz (westl.) mit dem Brocken (3500') hat meist Nadel-
holz, der Unterharz (östl.) Laubholz. Zum Wesergebiet ge-
hört die Ocker, zum Elbgebiet die Bode. Die Bewohuer
nähren sich von Arbeiten in Bergwerken, Schmelzhütten
und Fabriken, von Holzwaarenversertigung, von Pech-,
Theer- und Kienrußbereitung und Abrichtuug von Singvögeln.
Höhlen.
Durch ganz K r a i n ziehen sich unter der Erde Hunderte von
Tropfsteinhöhlen hin, von denen die schönsten und besuchtesten die
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Inseln, welche bei hoher Flut unter Wasser gesetzt werden, bei
starken Sturmfluten aber oft große Verwüstungen erleiden. Die
Hallige haben keinen Ackerbau, sondern nur Viehzucht. — Laudein-
wärts, hinter den Marschen, breiten sich (im Elbe- und Weserland,
in Holstein und Schleswig) große mit Haidekraut überdeckte Sand-
flächen aus, deren höher gelegene Striche (Geestland oder die
hohe Geest) noch einigen Anbau zulassen. Die Niederung zwi-
scheu der Weser und der Grenze von Holland hat ausgedehnte Moore,
welche sehr viel Torf liefern; allmählich breitet sich daselbst auch der
Landbau aus, indem Kanäle zur Ableituug des Wassers gegraben
und Fehne oder Moorcolonien gegründet werden.
Das östliche Tiesland umfaßt das Hinterland der Ostsee,
von der Elbe bis zur Weichsel, von der Oder und fielen Küsten-
flüssen durchfurcht. Der Mangel an Ebbe und Flut macht hier das
Meer weniger gefährlich; überdies sind die Küsten höher, als die
der Nordsee und oft durch Dünen von 500 Fuß Höhe geschützt.
Hier findet man daher feine Hallige und Marschen; Rügen hat meist
fetten, schweren Boden mit Unterlage von Kreide, andere, von der
Küste weiter entfernte Inseln Kalkfelsen und Granit. Dagegen zeigen
die Küsten an den Flußmündungen die eigenthümliche Bildung der
Haffe, seeartige Erweiterungen des Bettes, die durch dicht au-
einanderschließende Inseln oder eine schmale Landzunge von Dünen
(Nehrung, Niederung) vom Meere getrennt werden. Sie können
nicht als Meerbusen angesehen werden, weil sie süßes Wasser haben.
Solche Strandseen sind: 1) das Stettiner oder das pommerische
Haff in Pommern, welches in das große und kleine Haff zerfällt
und die Oder aufnimmt; 2) das frische Haff, in welches sich die
Nogat, ein östlicher Arm der Weichsel, die alte Weichsel und der
Pregel ergießen; 3) das kurische Haff, in welches die Memel oder
der Ntemett mündet. Die kurische Nehrung ist 13 Meilen lang und
an den meisten Stellen keine Viertelstunde breit.
Das Innere des ostdeutschen Tieflandes unterscheidet sich von
dem westdeutschen vornehmlich durch die mit Kieferwaldungen be-
deckten Sandberge, dnrch die zahllosen Seen und durch die häufige
Erscheinung der erratischen Blöcke oder Findlinge, großer abgernn-
deter Felsblöcke, welche einst das Mm diesen Gegenden zugeführt
haben mag.
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Holland. Seine Nebenflüsse sind rechts: die Treisam, der Neckar
(mit Kocher.und Jagst), der Main (mit Regnitz und Tauber, der
fränkischen Saale und Kinzig), die Lahn, Sieg, Wipp er, Ruhr,
Lippe; links: die Nahe, die Mosel (mit der Saar).
3) Die Weser entspringt unter dem Namen Werra im
Thüringer Walde, und nimmt bei Münden die vom Rhöngebirge
kommende Fulda aus, von wo an der Fluß Weser heißt. Diese
geht nordwärts meist durch preußisches Gebiet, außerdem berührt sie
das Herzogthum Braunschweig und das Großherzogthum Oldenburg
und mündet 10 Meilen unterhalb Bremen in die Nordsee. Von
der rechten Seite nimmt sie die Aller auf, welche die Ocker und
Leine in sich vereinigt hat; links ergießt sich die Hunte in sie.
Bei ihrer Mündung ist sie zwei Meilen breit.
4) Die Elbe entspringt auf dem wasserreichen Riesengebirg,
unweit der Schneekoppe, durchzieht Böhmen, Sachsen, die preußische
Hrovinz Sachsen und Anhalt. Dann bildet sie die Grenze zwischen
neupreußischem Gebiet und Mecklenburg, fließt an Hamburg vorbei,
bespült das südliche Holstein und ergießt sich in die Nordsee. Rechts
nimmt sie die schwarze Elster und die Havel mit der Spree auf;
links die Moldau, Eger, Mulde, Saale (Ilm, Unstrut, weiße
Elster.) Die Elbe übertrifft die Weser an Wasserfülle, durchströmt
herrliche Gegenden, wie die sächsische Schweiz, und sieht vor ihrer
Mündung die fruchtbarsten Marschländer.
5) Die Oder entspringt in den Sudeten, geht durch Schlesien,
Brandenburg und Pommern, nimmt links die Gl atz er Neiße, die
Katzbach, den Bob er und die Lau sitz er Neiße auf, rechts die
Wartha mit der Netze. Bor der breiten, einer Meerbucht ähnlichen
Mündung liegen zwei große Sandinseln, Usedom und Wollin, und
dadurch entsteht das Haff, ein See mit süßem Flußwasser.
6) Die Weichsel entspringt auf dem Jablunkagebirg in öfter-
reichisch Schlesien, geht durch Galizien und Polen, von da nach
Preußen, theilt sich in mehrere Arme, deren zwei, die Nogat und
die alte Weichsel, ins frische Haff gehen, während ein dritter, die
Danziger Weichsel, sich unmittelbar in die Ostsee ergießt. Ihre be-
deutendsten Nebenflüsse, San und Bug, gehören zu Galizieu und
Polen.