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1. Die fremden Erdteile, (Wiederholung über Sachsen) - S. uncounted

1903 - Dresden : Huhle

2. Die fremden Erdteile, (Wiederholung über Sachsen) - S. 2

1903 - Dresden : Huhle
_ 2 _ deutschen Kolonie. Die Chinesen gehören zu der mongolischen Rasse, sie haben weizengelbe Gesichtsfarbe, schiefstehende Augen, hervortretende Backen- Wochen. Sie sind erstaunlich genügsam, fleißig n. geschickt, als Arbeiter im Auslande gesucht; gegen alles Neue mißtrauisch ^Eisenbahn). Sie haben keine Buchstaben, sondern etwa 80000 Wortbilder, geschrieben wird mit Tusche u. Pinsel. Die Männer tragen Zöpfe, die vornehmen Frauen haben verkrüppelte Füße. Lange Fingernägel gelten für vornehm, statt Messer u. Gabel werden Stäbchen beim Essen gebraucht. Die Hauptnahrung ist Reis (für die Hälfte aller Menschen das Brotkorn) u. Tee, der an Stelle des meist ungenießbaren Wassers getrunken wird. Schädliches Berauschungsmittel ist Opium. Hauptbeschäftigung ist Ackerbau, Seiden raupenzucht, Gewinnung von Chinagras (ein Kleiderstoff aus der Faser von Nesselarten), Porzellanfabrikation, Schnitzerei in Elfenbein. Ausfuhr: Tee (% sämtlicher Teeausfuhr), Seide (Hauptland der Erde), Porzellan, Papier, Tusche; nach Deutschland noch Borsten, Galläpfel, Kampfer. Ein- fuhr: Opium aus Indien, Baumwollen- u. Wollenwaren, Nadeln aus Eng- land u. Nordamerika, Kriegsgewehre, Pulver, Anilinfarben, Nähnadeln aus Deutschland. Städte: Peking (Hos des Nordens), Nanking (Hof des Südens; die alte Hauptstadt, vergl. Moskau), Schanghai ihanptplatz für den auswärtigen Handel), Hongkong (englisch, Haupthandelsplatz für das südl. China), Tientsin (Ausgangsplatz der Teekarawanen). Wichtige Wasser- straßen sind der Hoangho n. Jangtsekiang. „Untertanenländer": die Mongolei, eine mächtige Hochsteppe, bevölkert von Nomaden mit Schaf-, Kameel- und Pferdeherden. Tibet, 4000 in hohe Hochfläche, beherbergt in seinen Steppen das Moschustier u. die feinhaarige Kaschmirziege; liefert den Rhabarber. Deutschland besitzt gegenüber der Halbinsel Korea am Gelben Meere die Niederlassung Kiautschou als Hafen für seine Handels- u. Kriegsschiffe. Zum Glück ist die Umgebung sehr reich an Steinkohlen. Wir hoffen be- deutenden Aufschwung des Handels mit China. Kiautschou führt aus: gesalzne Schweine, Obst, Seide und empfängt Baumwollwaren, Garne u. Petroleum. Ebenfalls Tee liefert Japan, ein Jnselreich (das asiatische England). Es hat vorwiegend Bergland u. ist reich an Vulkanen. Die Flüsse sind ihrer geringen Entwicklung wegen ohne Einfluß. Das Klima gleicht dem der Mittelmeerländer. Das Volk ist das vorgeschrittenste in Asien, viel Verkehr besteht mit Deutschland. Die Japaner gehören zu den Mongolen, sind schlanker als die Chinesen, beweglich, heiter, genügsam u. fleißig, grausam u. abergläubisch. Der häufigen Erdbeben wegen werden die Häuser aus Holz gebaut u. nur im Erdgeschoß bewohnt. Stubengeräte gibt es nicht, man sitzt, ißt u. schläft auf feinen Binsenmatten. Laden und Werkstatt befinden sich auf der Straße. Hauptnahrung: Reis, Obst. Fische; Tee. Feld- u. Gemüsebau wie Blumenzucht sind berühmt. Die Japaner halten auf gute Schulbildung. Die Industrie entwickelt sich sehr rasch. Ausfuhr: Gold, Silber, Rohseide, Reis, Tee (nach Nordamerika), nach Deutschland Kupfer, Kampfer. Einfuhr: Garn, Tuch, Petroleum; aus Deutschland Zucker, Alkohol, Druckpapier, Woll- u. Eisenwaren u. Anilinfarben. Die

3. Die fremden Erdteile, (Wiederholung über Sachsen) - S. 3

1903 - Dresden : Huhle
— 3 — Insel Formosa liefert Tee, Reis u. Zucker. Hauptstadt ist Tokio (= Haupt- stadt des Ostens) auf Nipon, durch Eisenbahn mit dem Hafen Yokohama verbunden. Unser Pelzland ist Russisch-Asien, gewöhnlich Sibirien genannt. Bei diesem Worte denken wir an rauhes, unwirtliches Land (das sächsische Sibirien), das trifft aber nur für das uördl. Drittel zu. Wie weit reicht es nach 8? Kälter ist es freilich überall als unter gleicher nördl. Breite in Europa, denn während die kalten Eismeerstürme ungehinderten Zutritt haben, wird die warme Luft des 8 durch Gebirgswälle abgehalten. Diese sind die Quellstätten der sibirischen Ströme: 1. Der Ob, ein mächtiger Strom mit regem Dampferverkehr, hat das größte Stromgebiet unter den Flüssen von Asien. 2. Jenissei vom wald- u. wildreichen sajamschen Gebirge, das bekannt ist durch die bedeutendsten Graphitgruben der Erde (verarbeitet in Nürnberg); ein Nebenfluß geht durch den gewaltigen Bajkalfee (2v2tnal so groß wie Sachsen). 3. Lena. Alle drei haben trotz ihres Wasserreichtums geringe Bedeutung für den Verkehr, weil ihre Mündungen den größten Teil des Jahres mit Eis bedeckt sind u. auch der Seeweg nach Europa nicht sicher ist. a) Westsibirien bildet eine ungeheure flache Ebene, bedeckt mit seingeschlemmtem, steinlosem Boden (alter Meeresgrund). Das fiibl. Drittel zeigt Steppencharakter, zahllose Seen bilden eine unerschöpfliche Salzkammer; Schafzucht. Bis zum 63° nördl. Breite folgt Waldland, meist Birkenbestand. Der fruchtbare Boden gibt als Ackerland reiche Getreide- ernten, der Wald beherbergt Pelztiere. Dann folgt die Tundra, die nur noch Moos u. Flechten erzeugt u. damit die Renntiere wandernder Samo- jedenstämme ernährt. Westsibiriens Garten u. Schatzkammer ist der Altai; sein Reichtum an Wald u. Wild, Edelmetallen u. Steinkohlen, Getreide u. Honig ist unerschöpflich. Rechte Verwertung kann dies erst nach Vollendung der sibirischen Eisenbahn erlangen, die Moskau mit der Küste des Stillen Ozeans verbinden wird. Jetzt ist Brennpunkt des Handels die Messe zu Nischmj-Nowgorod an der Wolga, wo Waren im Werte von 600 Mill. Mark zusammenströmen. Wichtige sibirische Handelsstädte sind Tomsk, Tobolsk, Jrkutsk. b) Ostsibirien ist noch wenig bekannt u. spärlich von Jagd u. Renntierzucht treibenden Stämmen bewohnt, die ihre Erzeugnisse gegen Tabak, Werkzeug u. Waffen austauschen. Verbrecherkolonien, c) In Mittelasien dringen die Russen immer weiter südwärts. Am Aralsee weiden die Kirgisen ihre Pferde- u. Schafherden. Ihre Hauptnahrung ist die gesäuerte u. gegorue Milch jener Tiere, auch bei uns als Kumys bekannt. Im Winter ziehen sie ins „sibirische Italien" am Balkaschsee. Rußland aber strebt immer weiter nach dem sonnigen 8 am Indischen Ozean, er soll einst die Pforte für Russisch-Asien werden, daher die Furcht der Engländer gegenüber diesem Vorwärtsdringen, das für die Russen nötig ist, weil ganz Sibirien keinen eisfreien Hafen besitzt. Den wollen sie im Jndusgebiet erlangen. Aus demselben Grunde suchen sie in China vorzudringen (Port Arthur). Das Ziel der sächsischen Missionare ist Englisch-Asien, Vorderindien. Wie hoch die Engländer ihre Besitzungen in Vorder- u Hinterindien schätzen, zeigt sich schon darin, daß sich die Könige von England Kaiser von Indien i*

4. Die fremden Erdteile, (Wiederholung über Sachsen) - S. 26

1903 - Dresden : Huhle
— 26 — 1178000 Einwohner, 1871: 2556000, 1895: 3787000, 1900: 4200000. Auf 1 qkm kamen 1815: 78, 1871: 170, 1895: 253, 1900: 280 Einwohner, während in Preußen auf 1 qkm 99, in Bayern 81, in Deutschland 104, in Frankreich 71, in Ostreich-Ungarn 69, in Großbritannien 132, in Ruß- land 19, in Schweden-Norwegen 9 kommen. Daher braucht Sachsen zu seiner Ergänzung Länder, die ihm ihre überschüssigen Nahrungsmittel liefern: es bezieht Getreide aus Rumänien, Ungarn, Rußland, Vorderindien, Argentinien, den Vereinigten Staaten; es kauft Fleisch aus Ungarn, Böhmen, Rußland, Dänemark, Australien, Argentinien, Uruguay u. den Vereinigten Staaten usw. Das Geld zu diesen Einkäufen muß durch die Industrie beschafft werden. Ihr haben sich 58% der Gesamtbevölkerung zugewandt, während die Landwirtschaft ein- schließlich Tierzucht u. Forstwirtschaft nur noch 15°/0 derselben ernährt. Nach der Zahl der durch die Industrie ernährten Bewohner n. nach der Vielseitigkeit der Gewerbszweige nimmt Sachsen den ersten Rang in Deutsch- land ein, wenn es auch in der Eisenindustrie in Rheinland, Westfalen n. Schlesien großartigere Einzelunternehmungen gibt. Begünstigt wurde die Entwicklung der Industrie durch die ehemals reichen Metallschätze des Erz- gebirges, durch die Fülle von Wasserkräften, durch den Waldreichtum, durch die beiden mächtigen Kohlenlager, durch die vorzügliche Schulbildung, die anstellige Arbeiter lieferte, durch die Lage inmitten des alten Reiches u. durch den Wasserzugang zum wichtigsten deutschen Meere, den die Elbe bietet. 1. An erster Stelle steht die Gewebsindustric, die am meisten a) Baum- wolle verarbeitet. Mittelpunkt der Baumwollenindustrie ist Chemnitz. Baum- wolleuspiunereien hat Chemnitz, Zwickau, Lindenau. Die Baumwollen- zwirnerei (Näh- u. Webzwirn. Stick-, Strick- u. Häkelgarn) blüht in Chemnitz, Augustusburg, Dresden, Vogtland. Die Weißbaumwolleuweberei hat ihren Sitz in Plauen (Schleierstoffe, Mull, Gaze, Batist, Gardinen, Futter- u. Verbandmusseline). Bunte Baumwollentücher fertigt Treuen u. Netzschkau, Hohenstein Decken, Lichtenstein Tischdecken n. Chenille, Oederan bunte Bett- u. Kleiderzeuge, Mittweida u. Waldheim Barchent. Neugersdorf, Eibau u. Seifhennersdorf fertigen Rock- u. Hosenstoffe für Arbeiter, Ebersbach Kleiderstoffe für Frauen, Cuuewalde karrierte Bettzeuge, b) Wolle wird besonders im Vogtlande n. in der nordwestl. Lausitz verarbeitet. Tuch u. Buckskin fertigen Werdau, Crimmitschau, Kirchberg, Reichenbach; Bischofs- werda, Kamenz u. Bautzen, ferner Großenhain. Die Erzeugung von Flanell u. Lama hat den Hauptsitz in Reichenbach. Treuen liefert Kopf-, Hals- u. Umschlagetücher für Frauen, Glauchau u. Meeraue Frauenkleiderstoffe, Chemnitz Möbel- u. Schirmstoffe, Ölsnitz i. V. Teppiche, e) Leinen wird besonders in der Lausitz verarbeitet, sie gehört mit Schlesien, Westfalen u. Hannover zu den wichtigsten Leinwebereigebieten Deutschlands. Hauptorte sind Zittau, Hirschfelde, Herrnhut, Löbau. Band liefert Großröhrsdorf u. Pulsnitz. Cuuewalde fertigt weiße, die Löbauer Gegend bunte (besonders Bettzeuge), die Großröhrsdorfer Gegend bedruckte (besonders Schürzen) Leinenstoffe. Großschönau ist berühmt durch seinen Damast, d) Jute wird in Ostritz, Meißen u. Leipzig verarbeitet.

5. Die fremden Erdteile, (Wiederholung über Sachsen) - S. 5

1903 - Dresden : Huhle
— 5 — aus singerähnlichen Zapfen bestehende Traube schmeckt mehlig wie die Kartoffel, saftig wie die Birne u. süß wie das Zuckerrohr. Weiter liefert die Pflanzenwelt zur Ausfuhr: Baumwolle, Jute (Faser einer 3-5m hohen Pflanze, die ähnlich wie der Flachs behandelt wird; Jutefabriken in Schottland u. Deutschland), Indigo (Farbstoff eines kleeartigen Krautes, das man im Wasser faulen läßt), Opium, Pfeffer, Tee, Kaffee, Reis u. Weizen. Der Tierwelt eigentümlich sind Tiger, Giftschlangen, der Elefant, der Haus-, Reit- u. Zugtier ist. Die Einwohner sind zumeist Hindus, teils Heiden, teils Mohammedaner. Eigenartig n. allen Fortschritt hindernd ist die Teilung in Kasten (Stände). Die Frau ist Sklavin. Die Nahrung besteht in Reis, Milch u. Fischen. Eier n. Fleisch sind verboten. Wichtige Städte sind Kalkutta, die wichtigste Handelsstadt, das indische London, Sitz des Vizekönigs. Bombay (gute Bai), Hauptausfuhrort für Baum- wolle. Benares, die heilige Stadt der Hindus. Delhi, eine echt indische Stadt. Madras mit künstlichem Hafen, von Riesensteindämmen gebildet. Die Insel Ceylon, die Perle des Indischen Ozeans, liefert Kaffee n. Zimt, die Meeresküste Perlmuscheln. Deutschland liefert nach Indien Zucker, Färb-,' Apotheker-, Eisen-, Material-, Baumwoll-, Woll-, Seide-, Kupfer- waren. Indien steht uns besonders nahe, weil das Tamulenland (um Madras gelegen) die Arbeitsstätte der sächsischen Missionare ist. Missionare u. eingeborne Prediger u. Lehrer haben etwa 21000 Christen gesammelt u. unterrichten gegen 8500 Schüler u. Schülerinnen in ihren Schulen. Freie Länder finden sich noch in Hinterindien, das ein Hauptland für Reis, Zucker u. Schiffsbau (Teak [tif])holz ist. Die Halbinsel Malakka liefert jährlich über 3 Mill. kg Zinn. Die wichtigste Stadt ist der Hafen Singapur (Löwenstadt). Stücke von Hinterindien gehören den Engländern u. den Franzosen. Zwischen das russische u. englische Asien schiebt sich ein Afghanistan, das bald zu England, bald zu Rußland neigt, je nachdem das Geld oder die Furcht einflußreicher ist. Der Hauptort Herat gilt den Engländern als Tor Indiens, den Russen als Zugang zum Ozean. Das Nachbarland ist Persien, ein kläglicher Rest des Weltreiches, dessen Fürst einst die Juden aus der babylonischen Gefangenschaft heim- kehren ließ. Der jetzige Fürst führt den Titel Schah. Das Land liefert bunte Teppiche, Schals u. berühmte Säbelklingen. Täbris ist Stapel- platz für Seide, Felle, Tabak u. Opium, die nach Europa bestimmt sind. Türkisch Asien. 1. Mehr dem Namen nach gehört zur Türkei Arabien, die Heimat der Dattel. Aus der Geschichte ist es bekannt als Heimat Mohammeds u. Stammland der Mohammedaner. Es ist ein Hochland, von schmalen Küstenniederungen eingefaßt, ohne Flüsse u. Seen. Glühend heiße Tage wechseln mit Nächten, in denen der Tau zu Reif erstarrt; acht Monate herrscht Dürre, die von den Monsunen abhängenden Regenzeiten bleiben oft ganz ans. Im N steigert der Samum die Hitze ins unerträgliche. Nur in den Tälern der Gebirgsränder kann sich eine üppige Pflanzenwelt entwickeln; die Küstenlandschaft Jemen heißt geradezu das glückliche Arabien. Hier zieht der ansässige Bauer den Kaffeebaum (Mokkakaffee nach dem Ausfuhrhafen), Akazien liefern Gummiarabicum, der Balsamstrauch den

6. Die fremden Erdteile, (Wiederholung über Sachsen) - S. 6

1903 - Dresden : Huhle
Weihrauch. Der weitaus größte Teil Arabiens aber kennt nur iu Zelten wohnende Nomaden, Beduinen (Söhne der Wüste). Ihr Reichtum sind Kameele u. edle Pferde, ihre Hauptnahrung liefert ihnen die Dattelpalme (ihr Brotbaum) u. die Mannaflechte (wächst im Sande als erbsengroße Knöllchen mit mehligem Inhalte von süßlichem Geschmack). So erklärt sich die spärliche Bevölkerung von 4—5 Mill. in einem Lande von der vier- fachen Größe Deutschlands. Die Ausfuhr besteht in Kaffee, Perlen n. Korallen aus dem Persischen u. Roten Meere, Gnmmiarabicum, Datteln u. Pferden. Städte: Medina mit dem Grabe Mohammeds; Mekka mit der Kaaba (= Würfel, ein schwarzer Stein, den Engel aus dem Paradiese herbrachten; Berührung desselben wirkt Sündenvergebung), der Haupt- Wallfahrtsort in der ganzen Welt. Aden, das arabische Gibraltar, gehört den Engländern. Aus der biblischen Geschichte bekannt ist 2. Syrien mit Palästina, ein schmaler Landstreifen mit Wüste als Hinterland. Damaskus (= Betrieb- samkeit), das Auge der Wüste, in fruchtbarer Gegend, ist Fabrikstadt für Rosenöl, Seide u. Teppiche u. Stapelplatz für das Binnenland. Hafen ist Beirut, einer der bedeutendsten Häfen des Orients. Libanon, Jordan, See Genezareth, Totes Meer, Jerusalem, Jericho. Sinaihalbinsel, eine wilde Fels- u. Steineinöde, voll hagerer Bergspitzen, zerrissener Kämme n. dürrer Täler, die, von Winterbächen ausgefressen, gewöhnlich leere Fluß- betten führen. Die Heimat der Rosinen ist 3. Kleinasien, eine im N n. S von Gebirgswällen begrenzte Hochebene (an Spanien erinnernd), durch Höhen- züge zerschnitten, vielfach mit Salzwüsten bedeckt. Das Land ist meist nicht für den Anbau geeignet, die Bewohner sind Nomaden. Wo aber an den Abhängen u. in Talmulden die Bewässerung ausreicht, da liefert der Acker- bau Getreide, Tabak, Baumwolle, Opium. Am glücklichsten ist die West- küste ausgestattet, breite Täler mit Flüssen öffnen sich den Handelszügen n. Eisenbahnen. In einer bergumrahmten, wohlgeschützten Bucht liegt Smyrna, die bedeutendste Handelsstadt. Ausfuhr: Baumwolle in steigender Menge, Smyrnateppiche, Tabak, Süßholz, Krapp, Opium, Wein, Snlta- ninen, Feigen. Bei Rhodos werden jährlich für 1% Mill. Mark Bade- schwämme in geringer Tiefe auf felsigen Ufergründen geerntet; die Provinz Angora liefert das weiße, lange Seidenhaar der Angoraziege (-kaninchen, -katze); Meerschaum wird in horizontalen Stollen bei Lampenschein gegraben u. geht nach Wien u. Thüringen zur Verarbeitung. Die Insel Cypern liefert Wein, sie steht unter englischer Verwaltung. 4. Armenien mit dem Ararat ist bekannt durch seine regelmäßig wiederkehrenden Christenschlächtereien. Die Inselwelt ist die Heimat der Gewürze, a) Den Niederländern gehören die vier großen, die kleinen Snndainseln n. die Molnkken, zu- sammen reichlich das 40fache des Mutterlandes. Reichliche Bewässerung n. tropische Hitze erzeugen großartige Fruchtbarkeit. Die Eingebornen sind Malaien von brauner Hautfarbe, mit lockigem, schwarzem Haar, schwarzen Augen, aufgeworfenem Mund u. aufgestülpter Nase. Sie sind Fischer, Händler u. Räuber, schlau, geschickt, diebisch u. faul. Borneo (größer als

7. Die fremden Erdteile, (Wiederholung über Sachsen) - S. 30

1903 - Dresden : Huhle
— 30 — Himmelskunde, a) Wir haben bis jetzt die Erde als den Wohnplatz oder die Heimat der Menschen betrachtet, indem wir redeten von dem Lande, in dem wir wohnen, von den Ländern, aus denen wir Rohstoffe oder Nahrungsmittel beziehen oder in die wir die Erzeugnisse unsrer Industrie verkaufen. Wir reden wohl dichterisch von der Mutter Erde, weil sie uns nährt, weil wir auf ihr geboren wurden, weil wir aus ihren Bestandteilen uns aufbauen u. in sie wieder zerfallen. Mancherlei Redensarten deuten darauf hin. daß wir uns die Erde als ein belebtes Wesen denken, das im Frühlinge in ihrem Staate prangt, im Winter ein weißes Kleid anzieht, das uns in seinen Schoß aufnimmt usw. b) Haben wir so die Erde in ihrem Verhältnis zum Menschen be- trachtet, so betrachten wir sie nun in ihren Beziehungen zu Sonne u. Mond als Himmelskörper. Wir haben davon zu reden, wie sie sich um die Sonne bewegt, von ihr Licht u. Wärme empfängt usw. Die Entstehung der Erde. Zu allen Zeiten haben sich die Menschen mit der Frage beschäftigt, wie wohl die Erde und die übrigen Himmelskörper entstanden sein mögen, in welcher Weise sie durch Gottes Allmacht ins Dasein germen wurden. Am bekanntesten ist euch die jüdische Anschauung von der Weltentstehung, sie hatten diese von Babylon her kennen gelernt, nach ihren religiösen Ansichten umgedeutet u. so in ihre heiligen Bücher aufgenommen. Anders wieder erzählen die alten Griechen, die Inder, anders die alten Deutschen. Der Riese Urgebraus wollte die Walhalla stürmen, aber Wodan zerschmetterte ihn n. formte aus seiner Fleischmasse die Erdkugel, die vom Blute um- flutet wurde. Aus den Knochen baute er die Gebirge, die Zähne wurden die Felsen, die Hirnschale das Himmelsgewölbe, das Gehirn die Wolken. Heutzutage denken sich unsere Gelehrten, daß einst vor ungezählten Jahrtausenden die Erde samt Sonne u. Sternen ein ungeheurer Nebel- Haufen im Weltenraume war. Dieser zerfiel auf Gottes Wort in so viel Teile, als es jetzt Fixsterne gibt, aus jedem Haufen entwickelte sich ein Sonnensystem. Die Nebelmasse unsers Sonnensystems begann, ebenso wie die andern, sich im Kreise um sich selbst zu drehen u. zerfiel dabei in die Sonne n. die Planeten. Die einzelnen Stücke rundeten sich durch die Drehung u. nahmen Kugelgestalt an. Die von der Sonne stammenden Planeten umkreisen den Kern u. Rest des ehemaligen Stückes, drehen sich aber dabei auch noch um sich selbst. Von der Erde löste sich dabei wieder der Mond ab. Die ganze Nebelmasse waren feurige Gasbälle. Während ihrer Be- wegung zogen sich die Massen zusammen, erzeugten dadurch neue Wärme,

8. Die fremden Erdteile, (Wiederholung über Sachsen) - S. 8

1903 - Dresden : Huhle
— 8 — Jahrzehnten viel zur^Erforschuug desselben geschehen ist. Worin hat das seinen Grund? 1. In seiner wagerechten Gliederung. Unter allen Erd- teilen hat es die einfachsten Umrisse; Halbinseln u. ins Land eindringende Buchten mit Häfen fehlen fast ganz, n. auch die Inseln sind ohne Wert, die Kanarischen Inseln liegen einer Wüste gegenüber, Madagaskar ist durch eine Meeresströmung von Afrika abgeschnitten. In Europa kommen auf eine Meile Küste nur 37 Quadratmeilen Flächeninhalt, bei Afrika 127. 2. In seiner senkrechten Gliederung; die Gebirge sind vorwiegend Rand- gebirge, die parallel mit der Küste laufen u. so den Eintritt erschweren (Atlas, Konggebirge, Hochland von Habesch, das südl. u. östl. Rand- gebirge). Die Hochebene herrscht vor. 3. In dem Mangel an schiffbaren Flüssen. Große, wasserreiche Ströme sind wenig vorhanden, n. diese werden durch zahlreiche Stromschnellen für die Schiffahrt unbrauchbar (Kongo, Sambesi, Niger), oder sie fließen in tief eingegrabenen Rinnen, an denen Ansiedelungen unmöglich sind (Oranje). Der längste Fluß ist der Nil (fünfmal so lang wie der Rhein), der wasserreichste der Kongo (nur vom Amazonenstrome und Jangtsekiang übertroffen. 4. In seinem Klima; % gehören der heißen Zone, nur die Ränder der gemäßigten Zone an. Von den etwa 6500 km, auf welche der Äquator das Festland der Erde durch- schneidet, kommen fast 4000 auf Afrika. Nubieu u. die südl. Küste des Roten Meeres haben bis 56° C. Hitze, die Wüste bis 50° C. Dagegen zeigen die Nächte so ungeheure Abkühlung, daß Eisbildung nicht zu selten ist. Im Ou.w herrscht an der Küste ein für Europäer geradezu ver- derbliches Klima. 5. In der großen Ausdehnung der Wüsten, die sich unter dem uördl. u. südl. Wendekreise finden. Die Sahara «Wüste) ist die größte Wüste der Erde, fast fo groß wie ganz Europa. Wir dürfen sie uns nicht als endlose sandige Ebene vorstellen, sie besteht aus Hoch- ebenen u. Gebirgszügen von der Mächtigkeit der Alpen u. von der Höhe des Riesengebirges, u. diese Gebirge mit ihren düsteren Gesteinmassen u. völlig nackten Bergwänden sind besonders schauerlich. Die Sahara gilt als ein „Meer ohne Wasser". Daß sie alter Meeresboden ist, darauf weisen ver- steinerte Fischköpfe u. Austern, Steinsalzlager u. Salzseen hin. Noch jetzt gewinnt sie an Ausdehnung, da der Wind den Flugsand nach 3 u. Sw weitertreibt. Das kleinere östl. Becken hat festen Ton- n. Kalkboden, mit Kieseln u. Salz bedeckt u. mit größeren dürftigen Weideländereien durch- setzt. Das westl. Becken ist das Gebiet des Flugsandes, völlig ohne Regen, daher ohne Pflanzen u. ohne Tiere (der Löwe hält sich höchstens am Rande auf). Am Tage herrscht Hitze, daß man Eier im Sande sieden kann, in der Nacht ist Eisbildung nicht unbekannt. Gefährlich ist der Wüstensturm, der Sandberge bis 80 m hoch zusammentreibt, schrecklicher noch der Glutsturm, Samum, dessen Feuerhitze alle Ausdünstung hemmt n. selbst die Wasser- schläuche austrocknet. Gleichwohl wird die Wüste von Karawanen durch- zogen, die mit Hilfe des „Wüstenschiffes", des Kameels, von Oase zu Oase wandern u. ihre Waren von einem Rande der Wüste zum andern befördern. Hauptziel ist Timbuktu, „die Königin der Wüste". Weniger hindert die Kalahariwüste am südl. Wendekreise den Verkehr. 6. In der Feindschaft der nach Sprache u. Sitte fremden Bewohner gegen die Europäer, ent-

9. Die fremden Erdteile, (Wiederholung über Sachsen) - S. 32

1903 - Dresden : Huhle
— 32 — Pflanzenwelt herrschen riesenhafte Schachtelhalme, baumartige Farne n. Nadelhölzer, in der Tierwelt lassen sich nachweisen die ersten Säugetiere, Kerbtiere, Wasser- u. Landechsen, Fische, Schildkröten u. Heuschrecken. 4. Die Neuzeit läßt Basalt, Braunkohle u. Bernstein sich bilden. Die Pflanzen u. Tiere sind die nnsrer Zeit, die ersten Spuren des Daseins der Menschen sind jetzt nachzuweisen. 5. Die Gegenwart sieht die Entstehung von Ton, Lehm, Sand, Kies, Torf u. Humusboden; Verwitterung, An- u. Abschwemmung arbeiten an der Veränderung der Erdoberfläche. Die Herrschaft des Menschen führt die heutige Ausbildung der Tierwelt n. die heutige Verbreitung der Pflanzen herbei. Wie viele Millionen von Jahren die feuerflüssige Erde brauchte, bis Gottes Hand den Menschen in ihre pflanzengeschmückte und von Tieren belebte Gefilde setzen konnte, das können auch die Gelehrten nicht einmal annähernd schätzen. Trnck von B. Teubner in Dresden.

10. Die fremden Erdteile, (Wiederholung über Sachsen) - S. uncounted

1903 - Dresden : Huhle
* Inhaltsverzeichnis. Seite Asien........................ 1 1. Überblick, 2. China u. Japan (unsere Teeländer), 3. Russisch-Asien (unser Pelzland), 4. 5. Englisch-Asien (das Ziel der sächsischen Missionare), 6. 7. Türkisch - Asien u. die Inseln (Heimat der Dattel, Rosine, der Ge- würze), 8. Rückblick. Afrika........................i 9. 10. Afrika, der dunkle Erdteil, 11. 12. Nilländer (das Land der Pharaonen), 13. 14. Deutsch-Afrika (die Heimat unserer schwarzen Lands- lente), 15. Englisch-Afrika (das Land der Straußenfedern), 16. Französisch- Afrika (das Land der Frühgemüse), 17. Türkisch - Afrika u. freie Länder (woher das Saffianleder stammt), 18. 19. Rückblick. Amerika.......................14 20—22. Überblick, 23. Kanada (Pelztiere, Kabeljau), 24. 25. Die Ver- einigten Staaten von Amerika (Ziel der deutschen Auswanderer), 26. West- indien, Mexiko, Grönland, 27—29. Südamerika (Kaffee, Kartoffel, Kakao, Fleischextrakt), 30. Rückblick. Australien......................23 31. 32. (Hauptland für Schafwolle). Sachsen.......................25 33—37. Sachsens Verhältnis zum Auslande, Verwaltung, Stellung in Deutschland. Himmelskunde, 38—40. Entstehung der Erde, Wiederholung.....30
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